DE2608900C3 - Verfahren zur Herstellung von zündkapselunempfindlichen wässrigen Gelsprengstoffen und danach hergestellter Gelsprengstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von zündkapselunempfindlichen wässrigen Gelsprengstoffen und danach hergestellter GelsprengstoffInfo
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- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B47/00—Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase
- C06B47/14—Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase comprising a solid component and an aqueous phase
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Description
a) eine Mutterlauge herstellt, die aus 26 bis 36 Gewichtsprozent Wasser, 14 bis 24 Gewichtsprozent
Hexamethylentetramin, 30 Gewichtsprozent bis zu der für die Sättigung der Lösung
erforderlichen Menge an Ammoniumnitrat, 5 bis 15 Gewichtsprozent Natriumnitrat, 5 bis 15
Gewichtsprozent Ammoniumperchlorat und so viel Salpetersäure besteht, daß der pH-Wert 4,0
bis 6,5 beträgt, worauf man
b) zu je 100 Teilen der gemäß Stufe (a) hergestellten Mutterlauge 80 bis 175 Teile
teilchenförmiges Ammoniumnitrat in solchen Mengen, daß die Gesamtmischung einen Wassergehalt
von 13 bis 18 Gewichtsprozent aufweist, zusammen mit so viel Polysaccharidharz
mit Vernetzungsmittel zusetzt, daß das Gemisch eine gelartige Konsistenz annimmt.
2. Zündkapselunempfindlicher wässeriger Gelsprengstoff, hergestellt nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er zu 8,2% aus Hexamethylentetramin, zu 2,3% aus Salpetersäure, zu 66,7% aus
Ammoniumnitrat, zu 4,3% aus Natriumnitrat, zu 2,6% aus Ammoniumperchlorat, zu 1% aus Guarharz
mit Vernetzungsmittel und zum Rest aus Wasser besteht.
Wässerige Gelsprengstoffe, die ihre chemische Energie hauptsächlich aus der thermischen Zersetzung
von Ammoniumnitrat beziehen, erfreuen sich weitester Verbreitung in Steinbrüchen, Ausschachtungen und
Bergwerken, hauptsächlich deshalb, weil sie billig und gefahrlos zu handhaben sind. Diese Sprengstoffe
enthalten gewöhnlich kostspielige feste Brennstoffe in Suspension und lassen sich nicht ohne Sprengkapseln
detonieren, sondern erfordern hochexplosive Sprengladungen, um sie zur Detonation zu bringen. Es besteht ein
Bedürfnis nach billigeren, sprengkapselunempfindlichen Sprengstoffen, die keine festen Brennstoffe oder
Sensibilisatoren enthalten.
Gelförmige wässerige Ammoniumnitratsuspensionen sind als Sprengstoffe bekannt. So beschreibt die US-PS
36 76 236 Sprengstoffe, die aus unterschiedlichen Mengenverhältnissen von Ammoniumnitrat, Natriumnitrat,
Ammoniumperchlorat, Hexamethylentetramin, Salpetersäure, einem feinteiligen festen Brennstoff,
einem hydroxysubstituierten Verdickungsmittel und einem Vernetzungsmittel bestehen. Diese bekannten
Sprengstoffe eignen sich besonders für die Verlegung in ziemlich großen, in weiten Abständen voneinander
angeordneten Bohrlöchern, wie sie im allgemeinen im Hartgestein-Tagebau verwendet werden. Sprengstoffe
dieser Art werden gewöhnlich mit Hilfe von Sprengkap(a) Man stellt eine Mutterlauge her, die zu .16 bis 36
Gewichtsprozent aus Wasser, zu 14 bis 24 Gewichtsprozent aus Hexamethylentetramin, zu 30
Gewichtsprozent bis zu der für die Sättigung der Lösung erforderlichen Menge aus Ammoniumnitrat,
zu 5-15 Gew.-% Natriumnitrat und zu 5 bis 15 Gewichtsprozent aus Ammoniumperchlorat besteht
und so viel Salpetersäure enthält, daß ihr pH-Wert 4,0 bis 6,5 beträgt;
(b) zu je 100 Teilen dieser Mutterlauge setzt man zwecks Einstellung des Gesamtwassergehalts der
Mischung auf einen Bereich von 13 bis 18 Gewichtsprozent 80 bis 175 Gewichtsteile feinteili-
:5 ges Ammoniumnitrat zusammen mit einer ausreichenden
Menge eines Polysaccharidharzes mit Vernetzungsmittel zu, um die Mischung zu einem
Gel zu verdicken.
jo Vorzugsweise wird die Mutterlauge gemäß Stufe (a)
folgendermaßen hergestellt:
Man stellt den pH-Wert einer 30- bis 40gewichtsprozentigen wässerigen Lösung von Hexamethylentetramin
mit Salpetersäure auf 5,0 bis 5,3 ein, wobei man
j5 dafür sorgt, daß die Temperatur des Gemisches nicht
über 66° C steigt, und eine wässerige Lösung mit einem
Hexamethylentetramingehalt von 25 bis 35 Gewichtsprozent erhält, worauf man in dieser Lösung Ammoniumperchlorat
bis zu einer Endkonzentration von 5,0 bis 6,0 Gewichtsprozent, Natriumnitrat bis zu einer
Endkonzentration von 8,0 bis 9,0 Gewichtsprozent und Ammoniumnitrat bis zu einer Endkonzentration von 30
bis 45 Gewichtsprozent löst.
Durch Vermischen von, vorzugsweise feingemahlenem, teilchenförmigen! Ammoniumnitrat und einem
Verdickungsmittel mit dieser Mutterlauge kann dann ein zündkapselunempfindlicher Gelsprengstoff hergestellt
werden, in dem das Ammoniumniu at suspendiert ist.
Stufe(a)
Zu Beginn dieser Verfahrensstufe findet, wenn sie, wie angegeben, durchgeführt wird, eine exotherme Reaktion
statt. Vorzugsweise sind zu Beginn nur Wasser, Hexamethylentetramin und Salpetersäure anwesend, so
daß sich Temperatur und pH-Wert leichter unter Kontrolle halten lassen. Die obere Temperaturgrenze
soll genau innegehalten werden, um Zersetzung und Nebenreaktionen zu vermeiden. Vorzugsweise wird die
ho Temperatur im Bereich von 50 bis 60° C gehalten.
Da das Lösen von Ammoniumnitrat ein endothermer Prozeß ist, kann es schneller erfolgen und wird
zweckmäßig durchgeführt, indem man weitere Wärme mit Hilfe von Dampfschlangen oder sonstigen Wärmeaustauschern
zuführt. Vorzugsweise wird in dieser Verfahrensstufe so viel Wärme zugeführt, daß die
Endtemperatur in Vorbereitung für die Stufe (b) im Bereich von 35 bis 50° C liegt.
Stufe(b)
Gegebenenfalls kann die in Stufe (a) erhaltene Lösung als Vorratslösung auf Lager gehalten werden, und man
kann je nach Bedarf Teile derselben als Mutterlauge zur Herstellung verschiedener Sprengstoffe verwenden. Es
ist jedoch wirtschaftlicher und zweckmäßiger, diese Lösung so, wie sie in der Verfahrensstufe (a) anfällt, zu
verwenden, bevor sie erkaltet ist Das in dieser Verfahrensstufe verwendete Ammoniumnitrat soll feingemahlen
und frei von Klumpen sein. Die Kombination aus Polysaccharidharz und Vernetzungsmittel soll aus
den im Handel erhältlichen Mitteln auf Grund ihrer Fähigkeit ausgewählt werden, eine Suspension, wie sie
in dieser Verfahrensstufe anfällt, zu gelieren. Einige Harze bilden bei den pH-Werten dieser Suspension
(etwa 5,8 bis 5,9) keine genügend festen Gele.
Das folgende Beispiel erläutert die Herstellung eines
zündkapselunempfindiichen Gelsprengstoffs.
Ein reines Reaktionsgefäß wird mit 8349 Teilen Wasser beschickt Unter Rühren setzt man 4914 Teile
festes, teilchenförmiges Hexamethylentetramin zu und rührt weiter, bis Lösung eingetreten ist.
Diese Lösung wird unter Rühren mit 1988 Teilen 69prozentiger Salpetersäure (42° Baume) versetzt,
wobei man die Temperatur während der Wärmeentwicklung im Bereich von etwa 45 bis 600C hält und
weiter rührt, nachdem die Reaktion aufgehört hat, was sich am Gleichbleiben des pH-Wertes und am Sinken
der Temperatur zeigt. In diesem Stadium beträgt der pH-Wert bei 38°C5,l bis 5,3.
Zu dieser Lösung setzt man unter Rühren 10 602 Teile
körniges Ammoniumnitrat zu, wobei man das Reaktionsgefäß mit Hilfe eines Dampfmantels erhitzt. Unter
Innehaltung einer Temperatur von ungefähr 500C löst
man in dem Gemisch 1551 Teile Ammoniumperchlorat und 2586 Teile Natriumnitrat. Die Kennwerte der
fertigen Lösung, bestimmt an einer Anzalil nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellter Ansätze,
sind die folgenden:
PH
spezifisches Gewicht
Kristallisationstemperatur
5,8 bis 5,9
1,34 bis 1,35 g/cm3
-4°C
Diese Lösung wird dann ais flüssige Phase zur Herstellung der nachstehend beschriebenen Gelsuspeusion
verwendet, wobei man bei Temperaturen zwischen 38 und 49° C arbeitet
Ein Mischgefäß wird mit 1960 Teilen feingemahlenem
ίο Ammoniumnitrat beschickt Unter Vermischen wird
dann eine solche Menge der oben beschriebenen Flüssigkeit zugesetzt daß sich eine glatte und
klumpenfreie Aufschlämmung bildet Dann setzt man unter Rühren den Rest einer Gesamtmenge von 2000
η Teilen der oben beschriebenen Flüssigkeit zusammen
mit 40 Teilen Guarharz mit Vernetzungsmittel durch Ausströmventile mit einer solchen Geschwindigkeit zu,
daß das Ganze gründlich gemischt wird und sich keine Klumpen bilden. Man läßt die verdickte Suspension die
Konsistenz eines Gels annehmen, was nach beendetem Zusatz des Guarharzes etwa 8 bis 10 Minuten dauert.
Das Produkt besteht aus 4000 Gewichtsteilen eines zündkapseiunempfindlichen wässerigen Gelsuspensionssprengstoffs
mit einer Dichte von 1.20 bis 1,25 g/cm3 und einem pH-Wert zwischen 5,9 und 6,2. Die
prozentualen Anteile der verschiedenen Bestandteile in dem fertigen Sprengstoff sind (auf eine Dezimalstelle
genau) die iolgenden:
Bestandteile
Gew.-%
Wasser
lOOprozentige Salpetersäure
Hexamethylentetramin
Ammoniumnitrat in Lösung
Ammoniumperchlorat
Natriumnitrat
Ammoniumnitrat (gemahlen)
Guarharz mit Vernetzungsmittel
14,9
2,?
8,2
2,?
8,2
17,7
2,6
4,3
2,6
4,3
49,0
1,0
1,0
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von zündkapselunempfindlichen
wässrigen Gelsprengstoffen aus wässerigen Lösungen, die Hexamethylentetramin,
Ammoniumnitrat, Natriumnitrat, Ammoniumperchlorat und Salpetersäure enthalten, aus festem
Ammoniumnitrat und Polysaccharidharz, dadurch
gekennzeichnet, daßman
sein uiid hochexplosiven Sprengladungen zur Detonation
gebracht
Es wurde nun gefunden, daß sprengkapselunempfindliche
Sprengstoffe aus den gleichen Bestandteilen, aus
denen die bekannten Sprengstoffe bestehen, aber ohne
die Notwendigkeit des Zusatzes eines feinteiligen festen Brennstoffs, hergestellt werden können, sofern die
Mengenverhältnisse der Bestandteile innerhalb enger Grenzen gehalten werden. Das Herstellungsverfahren
ist das foigende:
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