DE1646313C3 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Treibsatz für Schaltelemente zur Auslösung von Schalt- und, oder Steuervorgängen auf der Basis von organischen sückstoffreichen Verbindungen und anorganischen Sauer-Mofflrägern.

Zur Auslösung von Schall- und Steuervorgängen kennt man Elemente mit in einer Hülse angeordnetem Kolben, der durch einen auf elektrischem Wege ζ und baren Treibsatz gegen eine von auJen auf ihn einwirkende Kraft bewegt wird und dadurch eine nachgeschalteie Einrichtung betätigt.

Da es sich bei diesen Schaltelementen um verhältnismäßig klein dimensionierte und dementsprechend mehr oder weniger empfindliche Teile handelt, die überdies häufig auch noch in sehr empfindlichen Einrichtungen und Geräten zur Anwendung gelangen, sind die bislang verfügbaren Treibmittel wie Pulver und Zündsätze oft nicht geeignet, da deren Uiiisetzungsehrschneli und damit unter Gefahr der Zerstörung des Elementes oder der nachgeschalteten Einrichtung abläuft. Als weiterer Nachteil kommt hinzu, daß die bei der Umsetzung sich entwickelnden Treibgase Bestandteile aufweisen, die eine Korrosion der metallischen Teile der Schaltelemente sowie der mit diesem verbundenen Einrichtungen und Geräte zur Folge haben können, was vor allem deshalb nicht hingenommen werden kann, weil sowohl die Schaltelemente als auch die über sie betätigten Einrichtungen auch nach ihrer Auslö-. sung bzw. Betätigung oft noch über längere Zeiträume an Ort und Stelle verbleiben.

Aus der deutschen Auslegeschrift 1 222 418 ist ein Druckgas entwickelndes Gemisch auf der Basis von anorganischen Perchloratoxidatoren, polymeren Brennstoffbindemitteln und einem Kühlmittel bekannt. Als Kühlmittel wird vorzugsweise Oxalylhydroxamsäure und Hydroxylammoniumoxalai verwendet. Dabei wird zwar die Flammentemperatur im Vergleich zu den bekannten Treibstoffgemischen auf Perchloratbasis bis auf 50% reduziert, jedoch sind diese Gemische im Hinblick auf den PerchJoratgehalt sehr energiereich und setzen sich dementsfechcH sehr schnell um. Derartige Gemische sind daher für Gasturbinen und Düsenmaschinen ceeignet, bei denen die Gase abströir.cn können, nicht aber fCr Schaltelemente, bei denen die Hülse mit darin verschiebbar angeordnetem Kolben im wesentlichen gasdicht ausgebildet ist, so da!3 die Druckgase allenfalls sehr langsam abströmen können.

Sinngemäß das gleiche gilt auch für das in der USA.-Patentsc'iirift 3 074 830 beschriebene Gemisch, das rund 62 bis 72 Gewichtsprozent Guanidinnitrat enthält und dadurch bedingt eine für Schaltelemente zu hohe Reaktionsgeschwindigkeit aufweist.

Alle diese Nachteile weiden mit einem Treibsatz für Schaltelemente /ur Auslösung von Schalt- und/oder Steuervorgängen auf der Basis von organischen stickstoffreichen Verbindungen und anorganischen Sauerstoffträgern vermieden, der gemäß der Erfindung aus 10 bis 50 Gewichtsprozent einer Ve. bindung, welche einen Schmelzpunkt von etwa 90^r C oder mehr und einen Zersetzungspunkt von etwa 140 C oder mehr aufweist, gegen Schlag und Reibung nicht empfindlicher ist als Tetranitromethylanilin und einen Stickstoffgehalt von wenigstens etwa 40% aufweist, \orzugsweise einem Tetrazolderivat, beispielsweise 5-Aminotetrazol. Guanylamino-5-tetrazol oder 1-Guanyj-3-tetrazolyl-5-guanidin, sowie zu 90 bis 50 Gewichtsprozent aus einem chlorat- und perchloratfreien Sauerstoffträger besteht. Als Sauerstoffträger können beispielsweise Bariumnitrat, Kaliumdichromat, Kaliumnitrat, Bleidioxid, Kupferoxid, Braunstein od. dgl. verwendet werden.

Claims (4)

Patentanspruch: Treibsatz für Schaltelemente zur Auslösung von Schalt- und/oder Steuervorgängen auf der Basis von organischen stickstoffreichen Verbindungen und anorganischen Sauerstoff trägern, dadurch gekennzeichnet, daß er zu 10 bis 50Gewichtsprozent aus einer Verbindung, welche

1. einen Schmelzpunkt von etwa 90°C oder mehr und

2. einen Zersetzungspunkt von etwa 140 C oder mehr aufweist;

3. gegen Schlag und Reibung nicht empfindlicher ist als Tetranitromethylanilin und

4. einen Stickstoffgehalt von mindestens 40% aufweist, vorzugsweise einem Tetrazolderivat, beispielsweise 5-Aminotetrazol, Guanylamino-5-letrazol oder l-Ouanyl-S-tetrazolyl-S-guanidin,

sowie zu 90 bis 50 Gewichtsprozent aus einem chlorat- und perchloratfreien Sauerstoffträger besteht.

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