DE315305C - - Google Patents

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DE315305C
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hexanitrodiphenylamine
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/04Compositions containing a nitrated organic compound the nitrated compound being an aromatic
    • C06B25/06Compositions containing a nitrated organic compound the nitrated compound being an aromatic with two or more nitrated aromatic compounds present

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

Das Hexanitrodiphenylaniin hat als PoIynitrokörper Sprengstoffeigenschaften, aber das kristallinische Produkt hat gewisse spezifische Nachteile. Bei seiner Schwerlöslichkeit in den üblichen Lösungsmitteln wird es in sehr fein kristallinischem Zustande erhalten, ist infolgedessen einmal ziemlich voluminös und zum anderen sehr geneigt zur Staubbildung bei seiner Handhabung, was bei den toxischen
ίο Eigenschaften des Nitrokörpers eine nicht unbedenkliche Belästigung bei den Arbeiten bedeutet.
Diese spezifischen Nachteile lassen sich auch nicht beseitigen, wenn man das Hexanitrodiphenylamin unter starkem Druck preßt; darum konnte diese so sprengkräftige Substanz trotz aller dahin zielender Versuche auch keine praktische Verwendung bis jetzt finden. Wohl infolge der ungemein feinkristallinischen Struktur neigen die Preßkörper dazu Risse und Sprünge zu bekommen und mehr oder weniger leicht zu Bruchstücken zu zerfallen, wodurch ihre Verwendbarkeit in der Praxis unmöglich gemacht wird. Weiter ist das Hexanitrodiphenylaniin wie die daraus hergestellten Preßkörper sehr empfindlich gegen Stoß und Schlag. Bei der Fallhammerprobe erweist es sich zwar weniger empfindlich als die bekannte Pikrinsäure, jedoch empfindlicher als z. B. Tetranitromethylanilin; es steht in dieser Hinsicht in der Mitte zwischen beiden. Beim Beschüß kommen die Ladungen aus reinem Hexanitrodiphenylamin zur Detonation.
Der Erfinder hat sich nun die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu überwinden, und er erreicht dies auch dadurch, daß das Hexanitrodiphenylamin vor der Pressung mit Trinitrotoluol gemischt wird.
Sobald die Mischung dieser Körper hergestellt ist, was zweckmäßigerweise in geschlossenen Trommeln geschieht, so wird bei der Weiterverarbeitung jede für die Gesundheit der Arbeiter nachteilige Staubbildung vermieden. Die Preßkörper aus dieser Mischung zeigen den Vorteil einer durch ihre große Dichte bedingten erhöhten Wirksamkeit, welche' den durch den Zusatz des weniger sprengkräftigen Trinitrotoluols bedingten Ausfall mehr als ausgleicht. Ferner zeigen die aus diesen Mischungen hergestellten Preßkörper nicht mehr die oben erwähnten Naehteile des reinen Hexanitrodiphenylamins; sie sind völlig homogen und tadellos haltbar, die Empfindlichkeit ist in vorteilhaftester Weise herabgesetzt.
Es war überraschend, daß die Eigenschaften des Hexanitrodiphenylamins durch Zumischung von Trinitrotoluol in solch günstiger Weise geändert werden konnten. Während einerseits die oben erwähnten Nachteile des reinen . Hexanitrodiphenylamins —· giftig wirkender Staub und ungenügender Zusammenhalt der Preßkörper — in der Mischung völlig vermieden sind, hat diese andererseits vor dem reinen Trinitrotoluol den Vorzug der größeren Sprengleistung sowie der absoluten Detonationssicherheit, während Trinitrotoluol
allein, namentlich gerade bei großer Dichte, bekanntli^;-yie,H^fa'~yp$sager aufweist, eine Unsicherh'eitjj' .ä'ie._man.. dadurch zu umgehen such^^-Öai-iiÄAv'' ζ·. -ί$ϊ ##inatladungen, aus Trinitrotoluo] ;mtttels; Pikrinsäure detoniert.
Allerdings finden sich'in der Literatur Angaben, nach welchen sich das Trinitrotoluol auf ein spezifisches Gewicht bis 1,65 pressen lassen soll, nach der Patentschrift 177738, Zeile 60, sogar bis auf 1,70. Diese Angaben sind jedoch unrichtig und entsprechen nicht den Tatsachen. Bei reinem Trinitrotoluol — gepreßt oder geschmolzen — bildet die ■Dichte 1,6 die erreichbare oberste Grenze.
Nur unter sehr starkem Druck oder beim Schmelzen unter besonderen Umatänden (Druck) kann eine Dichte von 1,61 bis 1,62 erreicht, darüber hinaus aber das spezifische Gewicht nicht erhöht werden. Die Dichte der Prikrin^ säure ist beim Trinitrotoluol nicht erreichbar. Andererseits können auch aus Hexanitrodiphenlamin allein, ohne Zumischung von Trinitrotoluol keine Preßkörper von wesentlich größerer Dichte erzielt werden, ohne daß diese Körper Risse und Sprünge aufweisen und leicht zum Zerfall neigen, also praktisch nicht verwendbar sind. Erst die Zumischung von Trinitrotoluol und Pressen dieser Mischung führt zu tadellosen Preßkörpern von wesentlieh größerer Dichte; so konnten z. B. aus einer Mischung von 80 Gewichtsteilen Hexanitrodiphenylamin mit 20 Gewichtsteilen Trinitrotoluol Preßkörper von spezifischem Gewicht 1,70 bis 1,72 hergestellt, also das spezifische Gewicht der Pikrinsäure erreicht werden. Diese hervorragenden Eigenschaften dieser .Mischung waren bisher weder bekannt, noch konnten sie etwa aus den bekannt gewordenen Eigenschaften der Komponenten ohne weiteres vorausgesehen werden.
Als eine weitere für die Praxis höchst bedeutsame Eigenschaft der Preßkörper aus Hexanitrodiphenylamin unter Zumischung von Trinitrotoluol ist hervorzuheben, daß sie durch einschlagende Projektile aller Art nicht zur Detonation gebracht werden, während das Hexanitrodiphenylamin allein unter den gleichen Umständen explodiert. Wenn nun auch bekannt ist, daß " das Trinitrotoluol weit unempfindlicher ist, so war doch keineswegs vorauszusehen, daß in den Preßkörpern der Mischung nicht ihr Hauptbestandteil, das Hexanitrodiphenylamin, sondern das in untergeordneter Menge beigemischte Trinitrotoluol den Charakter bestimmen würde, um so mehr, als selbst das weniger empfindliche Tetranitromethylanilin nicht in gleichem Maße durch Zumischung von Trinitrotoluol unempfindlich gemacht werden kann, wie Versuche gezeigt haben. Auf diese Eigenschaft des neuen Sprengstoffes aus Hexanitrodiphenylamin mit einem Zusatz von Trinitrotoluol gegen das Einschlagen von Projektilen aller Art im hohen Maße unempfindlich zu sein, gleichwohl aber mit absoluter Sicherheit im gewünschten Moment zur Detonation gebracht weiden zu können, muß vom Standpunkt seiner praktischen Ver: wertbarkeit zu militärischen Zwecken besonderes Gewicht gelegt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung von gepreßten Sprengkörpern aus Hexanitrodiphenylamin, dadurch gekennzeichnet, daß dem Hexanitrodiphenylamin vor der Pressung Trinitrotoluol beigemischt wird.
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