DE1944844C3 - Hochbrisanter Sprengkörper - Google Patents

Hochbrisanter Sprengkörper

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DE1944844C3
DE1944844C3 DE19691944844 DE1944844A DE1944844C3 DE 1944844 C3 DE1944844 C3 DE 1944844C3 DE 19691944844 DE19691944844 DE 19691944844 DE 1944844 A DE1944844 A DE 1944844A DE 1944844 C3 DE1944844 C3 DE 1944844C3
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explosive
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nitroguanidine
eutectic
explosives
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DE1944844B2 (de
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Hermann 4408 Duelmen Frank
Heinz Dr. 4409 Merfeld Schlueter
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WASAG-CHEMIE AG 4300 ESSEN
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WASAG-CHEMIE AG 4300 ESSEN
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/34Compositions containing a nitrated organic compound the compound being a nitrated acyclic, alicyclic or heterocyclic amine
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0033Shaping the mixture
    • C06B21/005By a process involving melting at least part of the ingredients

Description

Die Erfindung betrifft einen hochbrisanten, äußerst beschußsicheren, gepreßten Sprengkörper.
Es ist das Bestreben der Sprengtechnik, für besondere Anwendungszwecke nach Möglichkeit Sprengkörper höchster Detonationsgeschwindigkeit und Brisanz zur Verfügung zu haben. Im allgemeinen enthalten solche Sprengkörper reine, kristallisierte, hochbrisante Sprengstoffe wie Hexogen, Oktogen oder Nitropenta, die bereits eine über 8000m/sec. liegende Detonationsgeschwindigkeit besitzen. Sie weisen aber den Nachteil großer Sensibilität, vornehmlich gegen mechanische Beanspruchung, auf. Dadurch wird ihre Anwendung in reiner Form mehr eingeschränkt, so daß sie vor ihrer Verarbeitung zu Preßkörpern phlegmatisiert werden müssen. Mit zunehmenden Anteil an Phlegmatisierungsmitteln vermindert sich zwar die Sensibilität, gleichzeitig aber erleiden derartige Sprengkörper eine Energieeinbuße, so daß die Detonationsgeschwindigkeit der reinen Sprengstoffe nicht mehr erreicht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu vermeiden und einen Sprengkörper ohne zwingenden Gehalt an hochbrisanten Sprengstoffen zu beschreiben, der sich dadurch auszeichnet, daß seine Detonationsgeschwindigkeit den obengenannten hochbrisanten, reinen - also nicht phlegmatisierten Sprengstoffen gleichkommt oder sie übertrifft. Erfindungsgemäß ist der hochbrisante Sprengkörper dadurch gekennzeichnet, daß er einerseits aus dem nichthochbrisanten Nitroguanidin und andererseits aus einer schmelzbaren Sprengstoffkomponente mit einem nicht unter 700C liegenden Schmelzpunkt oder einem eutektischen Sprengstoffgemisch mit einem nicht unter 700C liegenden Schmelzpunkt besteht
Nach einer bevorzugten Ausfuhrungsform beträgt der Anteil der schmelzbaren Sprengstoffkomponente oder des eutektischen Sprengstoffgemisches S bis 15 %
Nitroguanidin ist kein hochbrisanter Sprengstoff und wäre wegen seiner großen Detonationsunempfindlichkeit als Bestandteil von Hochbrisanzsprengkörpern, wie man sie beispielsweise aus Hexogen oder Nitropenta herstellen kann, nicht geeignet Überraschenderweise hat sich aber gezeigt, daß in einem Sprengkörper durch einen Anteil einer schmelzbaren Sprengstoffkomponente, z. B. Trinitrotoluol, oder eines eut-sktischen Sprengstoffgemisches, das beispielsweise aus Tetranitroäthylanilin und Tetranitromethylanilin besteht, die Brisanz des Nitroguanidins erhöht wird.
Die in Tabelle 1 gegebenen Beispiele 1 -6 erläutern die Erfindung. Versuch Nr. 7 stellt einen Blindversuch mit reinem Nitroguanidin dar. Die Versuche Nr. 8 und 9 sind Vergleichsversuche mit reinen - also nicht phlegmatisierten - Sprengstoffen. Sprengkörper aus Nitroguanidin und beispielsweise 5-15% des eutektischen Gemisches ergeben also Detonationsgeschwindigkeiten, die mindestens lOOOm/sec. über dem Wert des reinen Nitroguanidins liegen und denen mit reinem Hexogen oder Nitropenta erzielten gleich kommen.
Der erfindungsgemäße Sprengkörper zeichnet sich noch durch einen weiteren Vorteil aus. Nitroguanidin weist eine große Unempfindlichkeit gegen Flammzündung auf und ist besonders sicher gegen Stoß-, Schlag- und Schußbeanspruchung. Daher ist ein Nitroguanidin enthaltender Sprengkörper erheblich beschußsicherer als Sprengkörper, die beispielsweise hochbrisante Sprengstoffe wie Hexogen enthalten.
Tabelle 2 gibt die Schlagempfindlichkeit reiner hochbrisanter Sprengstoffe sowie des reinen Nitroguanidins und des erfindungsgemäßen Sprengkörpers in 3 Ausführungsbeispielen wieder. Die Werte zeigen deutlich die Unempfindlichkeit im Vergleich zu hochbrisanten Sprengstoffen.
Die Verarbeitung des Nitroguanidins mit der schmelzbaren Sprengstoffkomponente oder dem eutektischen Gemisch zum Sprengkörper erfolgt in an sich bekannter Weise durch Pressen, wobei das eutektische Gemisch oder die schmelzbare Sprengstoffkomponente dem Nitroguanidinjeweilsvordem Pressen beigemengt werden. Die Temperatur in der Presse richtet sich zweckmäßig nach dem Schmelzpunkt der schmelzbaren Sprengstoffkomponente bzw. des eutektischen Gemisches, wobei der Schmelzpunkt dieser Stoffe nicht unter 700C liegen soll. Der Preßvorgang kann sowohl mit als auch ohne Vakuum erfolgen.
Tabelle 1
Nr. Zusammensetzung Preßdruck Preßtemp. Luftdruck Dichte Deton.- 0 der
Geschw. Preß
körper
kg/cm2 C m/sec. mm
Nigu + 10%eut. Gemisch*)
Nigu + 10%eut. Gemisch*)
Nigu + 10%eut. Gemisch*)
Nigu + 10%eut. Gemisch*)
Nigu + 12 % eul. Gemisch*)
1,200 90
1,500 98
1,200 95
1,500 98
1,500 98
13 Torr
3 Torr
2 Torr
1 atm.
2 Torr
'.,683
1,709
1,678
1,698
1,705
8,330
8,400
8,250
8,250
8,230
32
32
32
32
32
Fortsetzung Zusammensetzung Preßdruck
kg/cm2
Preßtemp.
C
Luftdruck Dichte Deton.-
Geschw.
m/sec.
Φ der
Preß
körper
mm
Nr. Nigu+ 8 %eut. Gemisch*)
Nigu ohne
Hexogen | ohne Zusatz
Nitropenta J
1,500
1,500
1,500
1,500
KJ KJ KJ VO
OO O OO
3 Torr
latm.
1 atm.
1 atm.
1,69
1,6
1,7
1,69
8,100
7,600
8,300
8,350
32
32
32
32
6
7 .
(Blind
versuch)
8
9
*) Das eutektische Gemisch besteht aus einer Mischung von Tetranitroäthyianilin und Tetranitromethylanilin
Tabelle 2
Bezeichnung der Proben
Schlagempfindlichkeit in kgm
Tetranitroäthylanilin 0,4-0,8
Tetranitromethylanilin 0,6
Hexogen 0,7 -0,8
Oktogen 0,7
Nitropenta 0,3
Nitroguanidin keine
Nitroguanidin + 5%eut. Gemisch 1,5
Nitroguanidin + 10%eut. Gemisch 1,0
Nitroguanidin + 12% eut. Gemisch 1,0

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    L Hochbrisanter, äußerst beschußsicherer, gepreßter Sprengkörper, dpdurch gekennzeich- S net, daß er einerseits aus dem nichthochbrisanten Nitroguanidin und andererseits aus einer schmelzbaren Sprengstoffkomponente mit einem nicht unter 70cC liegenden Schmelzpunkt oder einem eutektischen Sprengstoffgemisch mit einem nicht ι ο unter 700C liegenden Schmelzpunkt besteht
  2. 2. Hochbrisanter Sprengkörper gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der schmelzbaren Sprengstoffkomponente oder des eutektischen Sprengstoffgemisches 5 bis 15% beträgt.
DE19691944844 1969-09-04 1969-09-04 Hochbrisanter Sprengkörper Expired DE1944844C3 (de)

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