DE1143135B - Verfahren zur Erhoehung der Detonations-empfindlichkeit und Lagerfaehigkeit einer Ammonnitrat-fluessige-Kohlenwasserstoffe-Sprengstoff-Zusammensetzung - Google Patents
Verfahren zur Erhoehung der Detonations-empfindlichkeit und Lagerfaehigkeit einer Ammonnitrat-fluessige-Kohlenwasserstoffe-Sprengstoff-ZusammensetzungInfo
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- DE1143135B DE1143135B DEC22293A DEC0022293A DE1143135B DE 1143135 B DE1143135 B DE 1143135B DE C22293 A DEC22293 A DE C22293A DE C0022293 A DEC0022293 A DE C0022293A DE 1143135 B DE1143135 B DE 1143135B
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- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B21/00—Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
- C06B21/0033—Shaping the mixture
- C06B21/0041—Shaping the mixture by compression
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Detonationsempfindlichkeit und der Lagerfähigkeit
einer Ammoniumnitrat und einen verflüssigbaren Kohlenwasserstoff enthaltenden Sprengstoff-Zusammensetzung.
Ammoniumnitrat wurde bereits viele Jahre lang als Hauptbestandteil von Sprengstoffen verwendet,
wobei sich jedoch Schwierigkeiten in der Herstellung eines Ammoniumnitratsprengstoffs ergaben, der die
gewünschte Explosionskraft, genügende Explosionsgeschwindigkeit sowie die gewünschte Empfindlichkeit,
Zuverlässigkeit und Beständigkeit besaß. Zwecks Hervorbringung dieser Eigenschaften wurde bereits
vorgeschlagen, einen Ammoniumnitrat-Brennstofföl-Sprengstoff mit einem festen Brennstoff, beispielsweise
einer Nitroverbindung zu verbinden, doch zeigt es sich, daß diese festen Brennstoffe wiederum
andere der gewünschten Eigenschaften beeinträchtigen oder gar beseitigen. Die Erfindung schafft
ein Verfahren zur Herstellung einer Ammoniumnitrat und eine kohlenwasserstoffhaltige Flüssigkeit
enthaltenden Sprengstoff-Zusammensetzung, die alle vorgenannten gewünschten Eigenschaften aufweist.
Diese Sprengstoff-Zusammensetzung wird durch Vermischen von Ammoniumnitrat mit einem kohlenwasserstoffhaltigen
flüssigen Brennstoff hergestellt, wobei die Detonationsempfindlichkeit des Gemisches
erfindungsgemäß durch Hindurchleiten desselben zwischen den Walzen eines Walzenbrechwerks erhöht
wird. Bei diesem Durchlauf üben die Walzen eine Kompressionskraft auf das Gemisch aus, das
dessen Detonationsempfindlichkeit und Lagerfähigkeit erhöht.
Demgemäß schafft die Erfindung ein Verfahren zur Erhöhung der Detonationsempfindlichkeit und
der Lagerfähigkeit einer im wesentlichen aus einem Gemisch aus Ammoniumnitratteilchen und einem
kohlenwasserstoffhaltigen flüssigen Brennstoff bestehenden Sprengstoff-Zusammensetzung, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Gemisch durch Hindurchleiten zwischen den Walzen eines Walzenbrechwerks
verdichtet wird.
Ammoniumnitrat, ein in der Landwirtschaft in großem Umfang benutzter chemischer Stoff, ist in
verschiedener Form, nämlich in Tröpfchen- (prills), Blättchen- oder Kristallform im Handel erhältlich.
Für die Verwendung als Sprengstoff-Zusatz gemäß der vorliegenden Erfindung empfiehlt sich die Verwendung
des Ammoniumnitrats in handelsüblicher fester Tröpfchenform. Diese Ammoniumnitrattröpfchen
sind feste kugelförmige Teilchen, die durch Er-Verfahren zur Erhöhung der Detonationsempfindlichkeit und Lagerfähigkeit einer
Ammonnitrat-flüssige-Kohlenwasserstoffe-Sprengstoff-Zusammensetzung
Ammonnitrat-flüssige-Kohlenwasserstoffe-Sprengstoff-Zusammensetzung
Anmelder:
Consolidation Coal Company,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. phil. G. Henkel, Baden-Baden-Balg,
und Dr. rer. nat. W.-D. Henkel,
München 9, Eduard-Schmid-Str. 2, Patentanwälte
München 9, Eduard-Schmid-Str. 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 21. September 1959 (Nr. 841 028)
V. St. ν. Amerika vom 21. September 1959 (Nr. 841 028)
James Hardy Bennington, St. Clairsville, Ohio,
Howard Alexius Singer, Flushing, Ohio,
und Jason Spencer Harmon, Cadiz, Ohio (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
starrenlassen von Tröpfchen von geschmolzenem Ammoniumnitrat erhalten werden.
Die bei der erfindungsgemäßen Sprengstoff-Zusammensetzung verwendeten kohlenwasserstoffhaltigen
Brennstoffe sollten während der Herstellung der Zusammensetzung in flüssiger Form vorliegen. Demgemäß
eignen sich alle kohlenwasserstoffhaltigen Brennstoffe, die in flüssigem Zustand vermischt werden
können. Im allgemeinen wird eine kohlenwasserstoffhaltige Flüssigkeit verwendet, die nicht leicht bei
der umgebenden Lagertemperatur verdampft. Infolgedessen werden normalerweise flüssige Kohlenwasserstoffe
bevorzugt. Als eine weitere Vorsichtsmaßnahme werden Kohlenwasserstoffe verwendet,
deren Flammpunkt über etwa 37,8° C liegt. Das als Brennstoff in den Richtlinien des US. Department of
Commerce, Commercial Standard CS 12-48, definierte Brennstofföl Nr. 2 genügt diesen Ansprüchen
und dient als bevorzugter Bestandteil. Es besitzt einen Flammpunkt von über 37,8° C und einen
90%-Destillationspunkt von 357° C. Die maximale Saybolt-Universal-Viskosität bei 37,8° C beträgt
125 Sekunden.
309 507/116
3 4
Der kohlenwasserstoffhaltige flüssige Brennstoff 0,127 mm, und die Umlaufgeschwindigkeit der Walkann
beliebige chemische Zusammensetzung besitzen, zen betrug 30 U/min.
d. h. paraffinisch, olefinisch, naphthenisch, aroma- Ein Teil des zerbrochenen Produkts wurde in ein
tisch, gesättigt oder ungesättigt sein, solange er haupt- Papprohr von 25,4 mm Durchmesser und 180 cm
sächlich die Elemente Wasserstoff und Kohlenstoff 5 Länge eingebracht und mit Hilfe eines Zündhütchens
enthält, die als den · beim Abbau des Ammonium- Nr. 6 zur Detonation gebracht. Dies zeigt, daß selbst
nitrats durch Explosion frei werdenden Sauerstoff in einer Röhre von geringem Durchmesser eine Ex-
aufnehmender Brennstoff dienen. Darüber hinaus plosion stattfindet,
kann der Brennstoff in geringen Mengen noch wei- Beispiel 2
tere Elemente enthalten, solange er als Bestandteil io
tere Elemente enthalten, solange er als Bestandteil io
für die Herstellung des erfindungsgemäßen Spreng- Bei einem anderen Versuch wurde in harten Bostoffs
in zufriedenstellender Weise verwendet werden den durch bodenparalleles Eintreiben eines Metallkann.
Bei Atmosphärentemperatur stark viskose stabs von 19 mm Stärke und 180 cm Länge eine
Kohlenwasserstoffe können zwecks Erhöhung ihrer offene Rinne von 19 mm Breite und 360 cm Länge
Flüssigkeit erwärmt werden, um die Herstellung der 15 hergestellt, mit dem oben beschriebenen Sprengstoff
Zusammensetzungen zu erleichtern. gefüllt und mit Hilfe eines Zündhütchens Nr. 6 ge-
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Spreng- zündet. Hieraus ergibt sich, daß die Empfindlichkeit
stoff-Zusammensetzung werden zunächst die festen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung nicht
Ammoniumnitrattröpfchen innig mit dem Kohlen- davon abhängt, daß sie in einen festen Behälter ein-
wasserstoff vermischt, wofür beispielsweise ein Stab- 20 gebracht wird.
walzwerk, ein chargenweise beschickter Taumel- ; Proben zu 5 g bzw. 10 g der zerkleinerten Zusam-
mischer, ein Milchschläger oder eine sonstige mit ge- mensetzung wurden auf einem I-Träger abgelegt und
ringer Energie betriebene Mischeinrichtung verwen- mit einem 5-kg-Schmiedehammer geschlagen. Die
det werden kann. Es ist sogar möglich, die Bestand- Sprengstoff-Zusammensetzung detonierte nicht, was
teile chargenweise mit Hilfe einer Schaufel zu ver- 25 die Unempfindlichkeit des Sprengstoffs gegen Stöße
mischen. Das Mischen dient hauptsächlich zur gleich- beweist.
mäßigen Verteilung des verflüssigbaren Kohlenwas- Beispiel 3
serstoffs über die Ammoniumnitratteilchen zwecks
serstoffs über die Ammoniumnitratteilchen zwecks
Hervorbringung eines aus Einzelpartikeln bestehen- Eine Sprengstoff-Zusammensetzung (Sprengstoff A)
den Produkts. 30 wurde wie folgt hergestellt: Ammoniumnitrat wurde
Das sich aus Teilchen zusammensetzende Ammo- so lange einer Walzbehandlung unterworfen, bis
niumnitrat-Brennstofföl-Gemisch wird dann zerklei- praktisch der gleiche Zerkleinerungsgrad wie beim
nert. Hierzu wird vorzugsweise ein mit glatten Wal- Erfindungsgegenstand erzielt worden war. Das auf
zen bestücktes Walzenbrechwerk verwendet, das eine diese Weise erhaltene gewalzte, zerkleinerte Ammo-Kompressionskraft
auf das Gemisch ausübt und die- 35 niumnitrat wurde mit Öl bis zur Homogenität verses
dabei zerkleinert. Das Walzenbrechwerk dient mischt. Weiterhin wurde nach dem erfindungsgemäzum
Zerbrechen der Ammoniumnitratteilchen und ßen Verfahren eine zweite Sprengstoff-Zusammenzur
wahlweisen Neuverteilung des Brennstofföls über Setzung (Sprengstoff B) hergestellt, und beide Sprengdie
zerbrochenen Teilchen. Diese wahlweise Neuver- stoffe wurden miteinander bezüglich ihrer Schlagteilung
ist notwendig, da gefunden wurde, daß die 40 empfindlichkeit und Detonationssensibilität verkleineren
Teilchen weniger Öl enthalten, aber dafür glichen. Hierbei ergab sich folgendes:
empfindlicher sind, während die größeren Teilchen
empfindlicher sind, während die größeren Teilchen
mehr Öl enthalten, weniger empfindlich sind, jedoch a) Untersuchungen in der offenen Rinne
mehr Explosionskraft besitzen. „ _ .
Die Empfindlichkeit des die Walzen verlassenden 45 5^11S81011 A:
Ammoniumnitrat-Brennstofföl-Gemisch ist derart, Versagte bei Verwendung eines Zündhütchens
daß es durch ein Zündhütchen Nr. 6 zur Explosion Nr. 6.
gebracht werden kann, doch ist hierfür keine feste Sprengstoff B:
Zündladung erforderlich. Auf der anderen Seite läßt Detonierte bei Verwendung eines Zündhütchens
sich die erfindungsgemäße Sprengstoff-Zusammen- 50 ^1 g
setzung nicht durch Hammerschlag zur Explosion
setzung nicht durch Hammerschlag zur Explosion
bringen, so daß sie gegen Aufschlag unempfindlich ist Der Sprengstoff A besitzt also eine geringere De-
und dadurch eine große Sicherheit gegen zufällige tonationssensibilität als der Sprengstoff B, da er im
Detonation bietet. Gegensatz zu letzterem bei Verwendung eines Zünd-
Die folgenden Beispiele sollen zur Erläuterung des 55 hütchens Nr. 6 versagte. Mit anderen Worten zeich-
erfindungsgemäßen Verfahrens dienen. net sich also der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Sprengstoff durch eine höhere
Beispiel 1 Detonationssensibilität aus.
In einem umlaufenden Milchschläger wurden 60 b) Fallriammerprobe
2,27 kg handelsübliches Brennstofföl Nr. 2 zu 45,3 kg Proben beider Sprengstoffe wurden durch Standardfeste Ammoniumnitrattröpfchen solcher Größe, wie beaufschlagung mit einem Fallhammer auf ihre sie für Düngemittelzwecke verwendet wird, züge- Schlagempfindlichkeit untersucht. In keinem Fall ergeben. Der Schläger wurde 1 Minute lang in Betrieb folgte eine Detonation.
2,27 kg handelsübliches Brennstofföl Nr. 2 zu 45,3 kg Proben beider Sprengstoffe wurden durch Standardfeste Ammoniumnitrattröpfchen solcher Größe, wie beaufschlagung mit einem Fallhammer auf ihre sie für Düngemittelzwecke verwendet wird, züge- Schlagempfindlichkeit untersucht. In keinem Fall ergeben. Der Schläger wurde 1 Minute lang in Betrieb folgte eine Detonation.
genommen und das hierbei erhaltene Gemisch in 65 Weitere Untersuchungen an der erfindungsgemä-
vier Chargen zu je etwa 11,7 kg durch ein mit glat- ßen Sprengstoff Zusammensetzung zeigten, daß diese
ten Walzen bestücktes Brechwerk hindurchgeleitet. im Vergleich zu anderen Ammoniumnitrat-Brenn-
Der gegenseitige Walzenabstand betrug etwa stofföl-Sprengstoffen lange Zeit hindurch stabil bleibt.
Die erfindungsgemäße Sprengstoff-Zusammensetzung ist zuverlässiger als andere Ammoniumnitrat-Brennstofföl-Zusammensetzungen,
spricht schneller auf den Zünder an und behält eine gesetzmäßig vorhersehbare Explosionsgeschwindigkeit. Die Empfindlichkeit
der erfindungsgemäßen Sprengstoff-Zusammensetzung bleibt über längere Zeiten hinweg konstanter als die
anderer Ammoniumnitrat - Brennstofföl - Zusammensetzungen und zeichnet sich demgemäß durch vergrößerte
Lagerfähigkeit aus.
Weitere Untersuchungen haben ergeben, daß das Hindurchleiten der ölüberzogenen Ammoniumnitrattröpfchen
durch das mit glatten Walzen bestückte Brechwerk eine uneinheitliche Verteilung des Öls
über die zerkleinerten Ammoniumnitratteilchen hervorbringt, was offenbar die eingangs aufgezählten
gewünschten Eigenschaften des Sprengstoffs erhöht. Weitere Untersuchungen am erfindungsgemäßen
Sprengstoff im Vergleich mit anderen Ammoniumnitrat-Brennstofföl-Sprengstoffen zeigten, daß dieser
über längere Zeiten hinweg stabil bleibt und eine zuverlässigere Sprengstoff-Zusammensetzung darstellt,
deren Eigenschaften besser voraussagbar sind und die sicherer und billiger hergestellt werden kann.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erhöhung der Detonationsempfindlichkeit und der Lagerfähigkeit einer im
wesentlichen aus einem Gemisch aus Ammoniumnitratteilchen und einem kohlenwasserstoffhaltigen
flüssigen Brennstoff bestehenden Sprengstoff-Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gemisch durch Hindurchleiten zwischen den Walzen eines Walzenbrechwerks verdichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das durch das Verdichten
volumenmäßig verkleinerte Gemisch erneut mit flüssigem Brennstoff vermischt wird.
© Ϊ09 507/116 1.63
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US84102859A | 1959-09-21 | 1959-09-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1143135B true DE1143135B (de) | 1963-01-31 |
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ID=25283833
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC22293A Pending DE1143135B (de) | 1959-09-21 | 1960-09-07 | Verfahren zur Erhoehung der Detonations-empfindlichkeit und Lagerfaehigkeit einer Ammonnitrat-fluessige-Kohlenwasserstoffe-Sprengstoff-Zusammensetzung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1143135B (de) |
GB (1) | GB903614A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3291659A (en) * | 1964-04-10 | 1966-12-13 | Monsanto Co | Ammonium nitrate disks |
-
1960
- 1960-08-25 GB GB2936760A patent/GB903614A/en not_active Expired
- 1960-09-07 DE DEC22293A patent/DE1143135B/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB903614A (en) | 1962-08-15 |
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