DE909424C - Gasentwickelnde Ladung - Google Patents

Gasentwickelnde Ladung

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DE909424C
DE909424C DEP377D DE909424DD DE909424C DE 909424 C DE909424 C DE 909424C DE P377 D DEP377 D DE P377D DE 909424D D DE909424D D DE 909424DD DE 909424 C DE909424 C DE 909424C
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acid
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Alexander Cantlay Hutchinson
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Imperial Chemical Industries Ltd
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Description

  • Gasentwickelnde Ladung Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an festen, gasentwickelnden Ladungen, bei denen durch die Ladungen hindurch eine sich selbst aufrechterhaltende exotherme, nicht detonierende gasentwickelnde Zersetzung fortschreitet, wenn nur ein kleiner Teil der Ladung von Zimmertemperatur auf die Temperatur erwärmt wird, bei der die aktive Zersetzung beginnt. Derartige gasentwickelnde Ladungen finden die verschiedenartigste Anwendung, beispielsweise zur Erzeugung eines Gasdruckes bei durch Gasdruck angetriebenen mechanischen Vorrichtungen, für Sprengzwecke, zum Antrieb von Raketen und zum Auspressen von Flüssigkeiten aus Behältern, wie beispielsweise Feuerlöschern.
  • Es ist bekannt, daß Guanidinnitrat eine exotherme gasentwickelnde Zersetzung erfährt, wenn es stark erhitzt wird; jedoch unter atmosphärischen Druckbedingungen hält diese Reaktion sich nicht selbst aufrecht, wenn nur ein Teil der Menge der Verbindung von Normaltemperatur auf die Zersetzungstemperatur erwärmt wird, wenn nicht eine äußere Erhitzung stattfindet. Durch die Zersetzung entsteht Wasserdampf, Stickstoff, Ammoniak und Kohlenoxyd. Es wird jedoch auch eine gewisse Menge von schwer schmelzbaren gelben, stickstoffhaltigen organischen Rückstandsverbindungen gebildet. Wenn die Arbeitsbedingungen derart sind, daß der vorherrschende Gasdruck verhältnismäßig hoch ist, nämlich in der Größenordnung von 7o at liegt, schreitet, wenn die Reaktion einmal örtlich eingeleitet worden ist, diese selbst durch die Masse des Guanidinnitrats fort, und unter solchen Gasdruckbedingungen bestehen die sich bildenden Produkte nur aus Gasen und Dämpfen.
  • Es wurden schon Ladungen vorgeschlagen, die bei ihrer Zersetzung eine hohe Ausbeute an permanenten Gasen ergeben, wenn sie durch einen nicht detonierenden Zünder auf einen geringeren Druck als dem bei Guanidinnitrat erforderlichen erhitzt werden. Diese Mischungen bestehen aus Guanidinnitrat mit einem gewissen Verhältnis eines Metallhypophosphits oderAmmoniumhypophosphits, wodurch gewünschtenfalls Ladungen erhalten werden können, bei denen selbst bei Atmosphärendruck ihre Zersetzung selbst fortschreitet, wenn sie örtlich erhitzt werden. Infolge der Natur oder der Menge des Rückstandes, den die Hypophosphite zurücklassen oder infolge anderer Nachteile, die bei deren Anwendung auftreten, besitzen diese Ladungen nur eine begrenzte Anwendungsmöglichkeit, und es ist wünschenswert, verbesserte gasentwickelnde Ladungen vorzuschlagen, welche sich auf Guanidinnitrat aufbauen und die geeignet sind, eine sich selbst erhaltende Zersetzung unter einem viel geringeren Gasdruck als bei Verwendung von Guanidinnitrat allein aufrechtzuerhalten.
  • Es ist auch bekannt, daß der Druck, der erforderlich ist, um die sich selbst erhaltende Zersetzung einer Ladung möglich zu machen, welche auf Guanidinnitrat beruht, dadurch schrittweise verringert werden kann, daß dem Guanidinnitrat in den Ladungen in fortschreitender Steigerung gewisse Mengen an kolloidaler Nitrocellulose als Bindemittel zugegeben werden. Hierbei wird in der Weise vorgegangen, daß das Guanidinnitrat mit einer Lösung von Nitrocellulose in einem flüchtigen Lösungsmittel gemischt wird, worauf die entstehende Paste in die gewünschte Form gebracht und das flüchtige Lösungsmittel verdampft wird. Die Verwendung eines flüchtigen Lösungsmittels vergrößert jedoch die Herstellungskosten und erfordert eine Trockenbehandlung, wobei auch die Anwendbarkeit dieses Verfahrens ziemlich begrenzt ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß gasentwickelnde Ladungen, welche für die verschiedenartigsten Zwecke gebraucht werden können und die nicht die Nachteile aufweisen, welche bei der Anwendung von Hypophosphiten oder gelatinierter Nitrocellulose auftreten, und die eine sich selbst aufrechterhaltende, nicht detonierende Zersetzung erfahren, wenn sie nur örtlich erhitzt werden, unter Bildung von großen Mengen heißer Gase von verhältnismäßig geringem Gasdruck, als sie für Guanidinnitrat erforderlich sind, dadurch erhalten werden können, daß Guanidinnitrat in Mischung mit einem Polynitrophenol oder Polynitrosophenol verarbeitet wird.
  • Bei Abwesenheit von Verdünnungsmitteln oder gasabsorbierenden Stoffen reicht eine Menge des Polynitrophenols oder Polynitrosophenols von etwa 8 bis 2o Gewichtsprozent des Guanidinnitrats aus, um zu erreichen, daß die Stoffzusammensetzung eine sich selbst aufrechterhaltende Zersetzung erfährt, wenn sie örtlich selbst unter atmosphärischen Druckbedingungen erhitzt wird.
  • Als Polynitrophenol findet zweckmäßig 2, 4.-Dinitroresorcin Anwendung, jedoch können auch 2, q., 6-Trinitroresorcin, 2, 4-Dinitrosoresorcin, 4, 6-Dinitroo-kresol, 3, 5-Dinitrocatechol, 2, 6-Dinitro-p-kresol und 3, 5-Dinitrosalicylsäure angewandt werden.
  • Gewünschtenfalls können die Ladungen gemäß der Erfindung auch eine aliphatische Carbonsäure enthalten, welche aus der Gruppe ausgewählt wird, die Weinsäure, Maleinsäure, Zitronensäure und Ameisensäure enthält. Durch die Gegenwart einer aliphatischen Carbonsäure können weniger Polynitrophenol oder Polynitrosophenol in der Stoffzusammensetzung zugegen sein. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Stoffzusammensetzung aus einer einfachen Mischung der Bestandteile bestehen kann und daß, wenn die Ladung eine kompakte Struktur und eine vorher bestimmte Form besitzen soll, so daß sie nur an ihrer äußeren Oberfläche reagiert, dies einfach durch Pressen der Mischung in einer Form der gewünschten Gestalt erzielt werden kann. Wenn es darüber hinaus erwünscht ist, einen Teil der Oberfläche der komprimierten Ladung gegenüber den sich entwickelnden heißen Gasen zu schützen, und zwar durch einen Belag von wärmeisolierendem Material, so kann dies einfach in der Weise erfolgen, daß der Preßvorgang in einem mit einer Ausfütterung aus einem entsprechenden Material versehenen Rohr od. dgl. erfolgt, anstatt daß ein Schutzmaterial auf die Oberfläche der Ladung aufgebracht wird, nachdem diese geformt worden ist. Wenn Ladungen aus Guanidinnitrat und einem Polynitrophenol oder Polynitrosophenol unter den Bedingungen des atmosphärischen Druckes oder unter einem verhältnismäßig geringen überatmosphärischen Druck, beispielsweise bis zu io at, verarbeitet werden, so ist ihre Zersetzung in gasförmige Produkte nicht ganz vollkommen, und es kann eine gewisse Menge, gewöhnlich 15 bis 2o °/o, des schon erwähnten, nur schwer schmelzenden, stickstoffhaltigen organischen Rückstandes zurückbleiben. Bei diesen Drücken enthalten die Gase beträchtliche Mengen an verdampften, kondensierbaren organischen Stoffen, deren Anwesenheit bei gewissen Anwendungen der Ladungen unerwünscht ist, beispielsweise wenn diese zum Antreiben von Maschinen oder zur Betätigung anderer mechanischer Vorrichtungen verwendet werden, wobei diese organischen Dämpfe kondensieren und ein Verstopfen von Rohrleitungen oder eine Behinderung von beweglichen Teilen hervorrufen.
  • Es wurde jedoch gefunden, daß durch die Einverleibung einer geringen Menge von Vanadiumpentoxyd, beispielsweise von etwa o,2 bis i Gewichtsprozent des Guanidinnitrats, die vollständige Durchführung der Zersetzung des Guanidinnitrats herbeigeführt werden kann, wodurch die Bildung des erwähnten gelben, schwer schmelzbaren organischen Rückstandes verhindert und dementsprechend auch die Ausbeute an heißen Gasen bei dem Arbeitsdruck vergrößert wird, bei dem sonst der erwähnte Rückstand entstehen würde. Aus diesem Grund wird der Masse eine entsprechende Menge an Vanadiumpentoxyd oder eine äquivalente Menge einer chemisch gleichartig wirkenden Vanadiumverbindung, beispielsweise Ammoniumvanadat, hinzugefügt. Es wurde auch gefunden, daß eine Molybdänverbindung, beispielsweise Molybdänsäure, an Stelle einer Vanadiumverbindung verwendet werden kann.
  • Es wurde weiterhin gefunden, daß die kondensierbar verdampfenden organischen Verbindungen, welche anderenfalls bei Drücken in der Nähe des atmosphärischen Druckes gebildet worden wären, durch eine exothermische Reaktion zersetzt werden können, wodurch wiederum die Gasausbeute vergrößert wird, indem die Mischung von Gasen und Dämpfen, bevor eine Kühlung derselben stattfindet, über eine geeignete wärmewiderstandsfähige, katalytisch wirkende feste Oberfläche geleitet wird, wie beispielsweise Eisen-, Stahl- oder Platindrahtgaze oder Asbest. Es kann aber auch in der Mischung ein geringer Prozentsatz an Asbestfasern oder einem anderen wärmewiderstandsfähigen Material enthalten sein, wodurch eine große Oberfläche gebildet wird. Dieser Zusatzstoff beträgt nicht weniger als etwa 0,250/, des Gewichts der Ladung. Dieses die große Oberfläche liefernde Material unterstützt auch die Selbstzersetzung der Masse und hält die Aschenrückstände zusammen. Es mag wünschenswert sein, der Masse auch noch einen geringen Prozentsatz an Kaliumnitrat einzuverleiben, etwa o,25 bis i0/" da dieses Kaliumnitrat die Reaktion zwischen den Gasen und Dämpfen auf der festen katalytisch wirkenden Oberfläche unterstützt. Die Verwendung von Kaliumnitrat ist besonders zweckmäßig, wenn die Ladung sich in einem ungewöhnlich kalten Zustand befindet, bevor sie örtlich gezündet wird, oder wenn eine Umgebung vorliegt, die bewirkt, daß die Gase und Dämpfe mit einer niedrigeren Temperatur entstehen, als es der Fall ist, wenn sie unter normalen Verhältnissen erzeugt werden.
  • Ladungen der gemäß der Erfindung hergestellten Art.können beispielsweise zum Betätigen von durch Gasdruck angetriebenen Maschinen dienen, beispielsweise für Antriebsmaschinen oder zur Betätigung von pneumatischen Werkzeugen, zur Betätigung von Feuerlöschern, zum Antreiben von Raketen oder anderen durch die Gasaustrittsreaktion angetriebenen Vorrichtungen, zur Herstellung von gefärbtem Rauch oder für Sicherheitssprengvorrichtungen mit Hilfe von Sprengeinrichtungen, bei denen die Ladung eine Zersetzung in einem druckwiderstandsfähigen Behälter erfährt, wobei die Gase, wenn sich ein vorher bestimmter Druck in dem Behälter gebildet hat, abgelassen werden. Es ist selbstverständlich, daß die Masse je nach dem gewünschten Zweck in pulvriger, körniger oder kompakter Form beliebiger Gestalt angewandt werden kann, wobei sie auch noch Stoffe enthalten kann, durch die die Temperatur der erzeugten Gase verringert oder vergrößert werden kann. Es können aber der Masse auch noch Stoffe zugefügt werden, durch die die Temperatur der Gase verringert werden kann. Andererseits können aber auch chemische Verbindungen verwendet werden, durch die die Temperatur der Gase erhöht wird, wie beispielsweise Ammoniumperchlorat und Ammoniumnitrat.
  • Die Ladungen gemäß der Erfindung können auch durch Wärme sich verflüchtigende Stoffe enthalten, wie beispielsweise Insektenvernichtungsmittel, fungicide, baktericide und andere pesticide Stoffe. Sie können aber auch raucherzeugende Verbindungen oder gefärbte Farbstoffe enthalten. In diesem Fall müssen sich die Ladungen gewöhnlich unter atmosphärischen Druckbedingungen zersetzen. Wenn der wirkungsvolle Stoff eine organische Verbindung ist, so ist dafür zu sorgen, daß die Ladung Asbestfasern oder einen anderen eine große Oberfläche liefernden Stoff enthält, und ihre Zersetzung muß derart vor sich gehen, daß die Gase und Dämpfe nicht eine Reaktion auf deren Oberfläche ausüben, da hierdurch unter Umständen die zu verflüchtigende Verbindung in dem Gasstrom zersetzt wird. Durch die Verflüchtigung der organischen Verbindung findet eine Abkühlung der Gase statt, so daß, wenn eine genügende Menge dieser Verbindung angewandt wird, die Temperatur unter Umständen zu niedrig ist, daß eine derartige unerwünschte Oberflächenreaktion stattfindet. Das schon erwähnte q., 6-Dinitro-o-kresol ist ein Beispiel für ein Polynitrophenol, welches an sich schon bemerkenswerte, Insekten und Spinnen vernichtende Eigenschaften besitzt.
  • In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsformen angegeben, worin die Teile Gewichtsteile sind.
  • Beispiel i Es wird eine Mischung folgender Zusammensetzung hergestellt Guanidinnitrat . . . . . . . . . . . . . 88,750/, 2, q.-Dinitroresorcin . . . . . . . . . io,o 0/0 Asbestfasern ............... 0,5 0/0 Vanadiumpentoxyd ......... 0,5 0/0 Kaliumnitrat . . . . . . . . . . . . . . . 0,25 0/0 Diese Mischung wird in einer Kugelmühle behandelt, bis die Stoffe gut gemischt und pulverisiert sind. 1,5 kg dieser Mischung werden dann in vier gleiche Teile geteilt und in ein 7,5 cm starkes offenes Stahlrohr eingebracht, welches mit einem Belag aus gepreßter Asbestfaser ausgelegt ist, und jede dieser Ladungen wird in diesem Rohr i Minute lang einem Druck von 491 kg/cm2 ausgesetzt. Die so gepreßte Stoffzusammensetzung füllt das Rohr bis auf 2,5 cm auf jedem Ende des Rohres aus. Dann wird ein Loch von 2,5 cm axial durch die ganze Länge der gepreßten Stoffzusammensetzung gebohrt. Vier oder fünf Rollen Eisendrahtgaze, jede von einem Durchmesser von 7,5 cm und von einer Maschenweite von io bis 5o auf 2,5 cm, werden in das eine Ende des Rohres eingesteckt, und ein elektrischer Zünder mit einer Stange mit einem Gewicht von 2o g wird an das andere Ende des Rohres angebracht, wobei sich der Sprengstoff in das Bohrloch erstreckt. Das die Stoffzusammensetzung enthaltende Rohr wird zum Antrieb eines Motors eines Turbogebläses verwendet, welches mit sich fortlaufend steigender Geschwindigkeit umläuft und einen konstanten Arbeitsdruck ungefähr von 8,4 kg/cm2 liefert. Nach dem Zersetzen der Charge bleibt ein nichtschmelzendes Gerüst zurück, welches weniger als 1,25 0/0 des Gewichtes der Ladung ausmacht. Bei der Zersetzung der angegebenen Masse bleiben keine kondensierten organischen Stoffe in der Apparatur zurück. Beispiel 2 Es wird folgende Stoffzusammensetzung hergestellt: Guanidinnitrat ........:.... 88,7 0/ 0 2, 4-Dinitroresorcin . . . . . . . . . 9,8 0/0 Kaliumnitrat . . . . . . . . . . . . . . . o,250/, Vanadiumpentoxyd ......... o,5 0% Mineralöl .................. 0,5 0/ 0 Asbestfaser ... . . . . . . . . . . . . . 0,250/0 Diese Masse wird in einer Kugelmühle verarbeitet, bis die Bestandteile gut gemischt und in ein feines Pulver übergeführt sind. 2o g dieser Mischung werden in einem Formrohr von 24 mm Durchmesser, das mit Asbestpapier ausgekleidet ist, unter einem solchen Druck verpreßt, daß ein gut zusammenhaltendes Formstück entsteht. Dieses Formstück mit der Asbesthülle wird aus der Form ausgepreßt und in einen zylindrischen Behälter mit ungefähr 25 mm Durchmesser eingebracht, der an einem Ende geschlossen und an dem anderen Ende mit einer Schraubkappe versehen ist, die eine Düse von 1,3 mm Durchmesser enthält. Die Zündvorrichtung für das Formstück ist an dem offenen Ende des Rohres angebracht und besteht aus einem Zündersprengstoff aus 65 °,', Schießbaumwolle, 30 °/o Nitroglycerin und 5 °/o Vaseline, der dicht an der Oberfläche der Stoffzusammensetzung durch einen kreisförmigen Zuschnitt eines Stückchen Maschendrahtes eines Siebes einer Maschenweite von o,oog8 mm gehalten wird. Dieses Sieb besteht aus einem Drahtgewebe aus nichtrostendem Stahl, das eine kleine Schwarzpulverladung enthält, welche sich von dem Zündersprengstoff bis an die Außenseite durch die Düse in dem Deckel des Behälters erstreckt.
  • Dieser Miniaturdüsenmotor bildet die Antriebsvorrichtung für ein Rennwagenmodell. Die Zündung erfolgt durch Entzünden des Zünders mittels eines Streichholzes, wodurch der Zündersprengstoff entzündet wird, welcher seinerseits die Stoffzusammensetzung örtlich auf eine Temperatur erhitzt, bei der die Gasentwicklung wirksam wird. Die Zersetzung schreitet dann durch die ganze Masse selbst fort. Auf diese Weise wird ein Stoß von 1,5 kg 2o Minuten lang auf das Renüwagenmodell ausgeübt. Die Asche besteht aus einem zusammenhängenden Gerüst des Formkörpers und macht ungefähr 10/, der Körpermasse aus.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Gasentwickelnde Ladung, bestehend aus Guanidinnitrat und einem den Mindestdruck der nichtexplosiven Selbstzersetzung der Masse herabsetzenden Sensibilisator, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensibilisator aus einem Polynitrophenol oder einem Polynitrosophenol besteht.
  2. 2. Gasentwickelnde Ladung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des Polynitrophenols bzw. Polynitrosophenols in Abwesenheit von Streckmitteln oder wärmeabsorbierenden Bestandteilen etwa 8 bis 2o Gewichtsprozent, bezogen auf das Guanidinnitra_t, ausmacht.
  3. 3. Gasentwickelnde Ladung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Polynitrophenol 2, 4-Dinitroresorcin enthält.
  4. 4. Gasentwickelnde Ladung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Polynitrophenol bzw. Polynitrosophenol 2, 4, 6-Trinitroresorcin, 2, 4-Dinitrosoresorcin, 4, 6-Dinitroo-kres0l, 3, 5-Dinitrokatechol, 2, 6-Dinitro-p-kresol oder 3, 5-Dinitrosalicylsäure enthält.
  5. 5. Gasentwickelnde Ladung nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine aliphatische Carbonsäure, wie Weinsäure, Maleinsäure, Zitronensäure oder Fumarsäure, enthält.
  6. 6. Gasentwickelnde Ladung nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine kleine Menge Vanadinpentoxyd, vorzugsweise o,2 bis i Gewichtsprozent, bezogen auf das Guanidinnitrat, enthält.
  7. 7. Gasentwickelnde Ladung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Vanadinpentoxyd in Form einer chemisch äquivalenten, hitzezersetzlichen Vanadiumverbindung, beispielsweise Ammoniumvanadat, vorliegt. B. Gasentwickelnde Ladung nach den Ansprüchen i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen kleinen Anteil eines hitzebeständigen Materials von großer Oberflächenausdehnung, beispielsweise Asbestfaser, in einer Mindestmenge von etwa o,25 Gewichtsprozent, bezogen auf die Ladung, enthält. g. Gasentwickelnde Ladung nach den Ansprüchen i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen kleinen Anteil Kaliumnitrat, vorzugsweise o,25 bis i Gewichtsprozent der Gesamtmenge, enthält. io. Gasentwickelnde Ladung nach den Ansprüchen i bis g, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzliche Bestandteile zur Erhöhung der Temperatur der erzeugten Gase enthält.
DEP377D 1947-10-10 1948-11-03 Gasentwickelnde Ladung Expired DE909424C (de)

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