DE396113C

DE396113C - Verfahren zur Ausnutzung der Feuergase zur Vortrocknung des Brennstoffes oder sonstigen Zwecken

Info

Publication number: DE396113C
Application number: DEV17326D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1922-03-24
Filing date: 1922-03-24
Publication date: 1924-05-26

Description

Verfahren zur Ausnutzung der Feuergase zur Vortrocknung des Brennstoffes oder sonstigen Zwecken. Bei Halbgasfeuerungen mit Schrägrost und beweglichem Wehr war es bisher schwierig, den Brennstoff so weit zu trocknen, daß ein Überschütten des Rostes infolge Backens und unregelmäßigen Nachrutschens der Kohlen unmöglich ist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und den inneren Ausbau solcher Halbgasfeuerungen zu dem Zwecke, einen Teil der Feuergase zur unmittelbaren Vortrocknung der Kohlen sowie zur Mischung mit den Schwelgasen und Erwärmung des Strahlgewölbes, somit also zur mittelbaren Vortrocknung der Kohlen infolge Wärmestrahlung nutzbar zu machen.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß-ein Teil der hochwertigen Feuergase lediglich infolge ihrer kinetischen Energie durch Drosselung des unter Schornsteinzug stehenden Rostgasstromes in Verbindung mit Leitflächen vom Hauptstrom abgespalten und in einem geschlossenen Strome zwangläufig weitergeleitet wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird wie folgt verfahren: Ein Teil der hochwertigen Feuergase wird gezwungen, in einem Strom rückwärts durch ein Strahlgewölbe zu ziehen und beim Austritt aus diesem sich in zwei Ströme zu teilen. Von diesen beiden Strömen zieht der eine durch das bewegliche Wehr hindurch in den Raum vor dem Wehr, den Vortrocknungs- oder Vergasungsraum für den Brennstoff, und der andere wird in den Raum hinter dem Wehr, den Schwelraum, geleitet, und zwar derart, daß er die kalten Gase aus dem Vortrocknungsraum oder Vergasungsraum absaugt und sich mit diesem innig mischt. Dieses Gemisch, bestehend aus hochwertigen Feuergasen und Schwelgasen wird durch andere Feuergase, die vom Rost in den Schwelraum emporziehen, zum Umlauf gezwungen, wobei es das Strahlgewölbe auf Rotglut erhält und dieses somit in den Stand setzt, seine Wärme rückstrahlend an das Wehr und den Schrägrost abzugeben. Dieses Gemisch zieht dann über den Rost, wo es verbrennt und sich mit den hochwertigen Feuergasen vereinigt.
Das Verfahren vermeidet besondere mechanische Einrichtungen; es ist ausführbar mittels entsprechenden inneren Ausbaues und Gestaltung des Mauerwerkes, des Strahlgewölbes und des Widerstandsbogens.
Ein Ausführungsbeispiel zeigt die Zeichnung in einem Längsschnitt durch eine Halbgasfeuerung.
a bezeichnet den oberen Schrägrost, b den unteren Schrägrost, c den Planrost, d das bewegliche Wehr und e den Vortrocknungs- oder Vergasungsraum für den Brennstoff.
Der Widerstandsbogen f, welcher im Zuge der Feuergase liegt, wird oben und unten von den abziehenden hochwertigen Feuergasen umspült, und zwar so, daß ein Teil dieser Gase unterhalb und der andere, kleinere Teil oberhalb desselben abziehen. Ein schnabelförmig nach vorn weisender Aufsatz dieses Widerstandsbogens zwingt aber einen Teil der letzteren hochwertigen Feuergase, in einem Strome aufwärts den Kanal g des Strahlgewölbes h zu durchziehen. Beim Austritt vorn aus dem Strahlgewölbe wird dieser Strom Feuergase in zwei Ströme zerlegt, von denen einer durch ein Rohr 1, welches das Wehr d durchsetzt, in den Trocknungsraum e zieht und der andere durch eine Düse i gezwungen wird, in den Schwelraum an der hinteren Wand des Wehrs d nach unten zu strömen, um dort die Schwelgase aus dem Trocknungsraum e abzusaugen und sich mit ihnen innig zu mischen.
Das Gemisch von Feuergasen und Schwelgasen bekommt im Schwelraum einen Zuwachs von hochwertigen Feuergasen, welche durch Unterbrechungen k von Vorsprüngen im seitlichen Mauerwerke in den Schwelraum von unten eintreten und dadurch das erstgenannte Gemisch zum Umlauf unterhalb des Strahlgewölbes zwingen, wie durch Pfeile angedeutet. Infolge dieses Umlaufes des Gasgemisches wird das Strahlgewölbe h auf Rotglut erwärmt und seine konkave untere Fläche in den Stand gesetzt, die Wärme rückstrahlend auf dem Schrägrost c und das Wehr zur mittelbaren Trocknung der Kohlen abzugeben. Nachdem das Gemisch im Schwelraum seinen Umlauf vollendet hat, zieht es über den Rost b hin, wo es verbrennt.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Ausnutzung der Feuergase zur Vortrocknung des Brennstoffes oder sonstigen Zwecken bei Feuerungen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der hochwertigen Feuergase lediglich infolge ihrer kinetischen Energie durch Drosselung des unter dem Schornsteinzuge stehenden Rostgasstroms in Verbindung mit Leitflächen vom Hauptstrom abgespalten und in einem geschlossenen Strom zwangläufig weitergeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der abgezweigte Teilstrom über dem Zündgewölbe in einem zur Trockenzone führenden Kanal geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die abgezweigten hochwertigen Feuergase ausgenutzt werden zur Wirbelung des Gasstromes unterhalb des Zündgewölbes. q..
Halbgasfeuerung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i mit Schrägrost, Zündgewölbe und beweglichem Wehr, dadurch gekennzeichnet, daß in dem mit konkaver Strahlfläche ausgebildeten Zündgewölbe (h) Kanäle (g) ausgespart sind, durch welche mit Hilfe eines in die Feuerluke eingebauten Lenkbogens (f) mit schnabelförmig in Richtung der Kanäle (g) weisenden Aufsatz ein Teil der Rostgase vom Feuerraum nach dem Schwelraum zurückgeführt wird.
5. Halbgasfeuerung nach Anspruch 4., dadurch gekennzeichnet, daß in den Seitenwänden des Schwelraumes durch vorspringende Rippen und Unterbrechungen (k) dieser Gasführungen gebildet sind, durch welche Glutgase unter das Zündgewölbe (h) gesaugt werden.