DE394934C - Verseilmaschine fuer Seil- und Kabelfabrikation - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
Ai 2. MAI 1924

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 394934 -KLASSE 21 c GRUPPE

(K 86606 νΐΙΙ\2ΐ&)

Dr. M. Klein in Friedrichshagen. Verseilmaschine für Seil- und Kabelfabrikation. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Juli 1923 ab,

Es ist bekannt, daß bei Schwachstromkabeln eine möglichst große Gleichmäßigkeit der Kapazitätswerte der einzelnen Leitungen aus verschiedenen Gründen notwendig ist.

Die Ungleichmäßigkeit kann verschiedene Gründe haben. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Ungleichmäßigkeit der Kapazitätswerte zum Teil von der Ungleichmäßigkeit der Zugspannungen herrührt, mit

ίο welchen die Seilelemente während der Verseilung beansprucht werden. Um die von der Theorie geforderte, bis jetzt allgemein nicht erreichte Gleichmäßigkeit zu erhalten, ist eine Genauigkeit in der Abgleichung der Zugspannungen erforderlich, die man von den bis jetzt benutzten Verseilmaschinen nicht erwarten kann. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Lösungsversuch dieser Aufgabe.

Die durch Bremsung der Ablaufspulen erfolgende Abgleichung und Regulierung der ^o Zugspannungen ist eine Aufgabe, die die Aufmerksamkeit des Maschinenführers ständig in Anspruch nimmt. Die Gewichte der Ablaufspulen werden während der Herstellung des Seiles um so kleiner, je weniger Seilelement sich noch auf ihnen befindet. Kleine Unterschiede in den Gewichten, in der Vollkommenheit der Lagerung, der Güte der Schmierung usw. können Unterschiede der Zugspannungen hervorrufen, die angesichts der sehr großen angestrebten Gleichmäßigkeit der Kapazitätswerte schon eine empfindliche Verschlechterung zur Folge haben können.

Man wird von dem Grad der Bremsung der Ablauf spulen unabhängig, wenn man auf dem Verseilkorb Ablaufscheiben anbringt, welche

die Seilelemente in einer oder mehreren Windungen umschließen, bevor sie zum Verseilnippel gelangen, und welche von der Hauptwelle der Maschine bzw. dem Verseilkorb aus zwangläufig bewegt werden.

Neu ist bei dem Gegenstande der Erfindung die Anwendung von Abzugscheiben zwischen Ablaufspulen und Verseilnippel zur Erzielung einer größeren Gleichmäßigkeit der

ίο Zugspannungen in den Seilelementen. Die Ausführung ist beliebig.

In der Zeichnung ist der erfindungsgemäße Verseiükorib einer sechsspuligen Verseilmaschine in Längs- und Queransicht schematisch dargestellt. Das Seilelemente wird von der Ablaufspule λ nicht direkt, wie bisher, zum Verseilnippel η geführt, sondern zunächst zur Abzugscheibe a, welche das Seilelement in einer oder mehreren Windungen umschließt. Die

ao Abzugscheiben werden in der beispielsweisen Ausführung der Zeichnung durch das feststehende große Zahnrad K auf der Rückenfläche des Verseilkorbes dadurch in Bewegung gesetzt, daß die sechs auf den Wellen w

sitzenden kleinen Zahnräder k bei der Drehung des Verseilkorbes auf dem großen Rad K abrollen und die Kegelgetriebes mitnehmen. Die Wellen w werden von passenden Traggestellen t gehalten, die ihrerseits auf der Hauptwelle W der Maschine sitzen.

Durch Veränderung des Übersetzungsverhältnisses K-k hat man es in der Hand, bei einer bestimmten Geschwindigkeit der Maschine die Drehgeschwindigkeit der Abzug-

scheiben zu verändern. Auf diese Weise erreicht man, daß die Zugspannung der Seilelemente von der Bremsung der Ablaufspulen unabhängig wird, da das bei Beginn der Verseilung gewählte Verhältnis der Maschinengeschwindigkeit (d. h. die Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegung des fertigen Seiles) zur Albzugscheibengeschwindigkeit sich während der Verseilung nicht ändern kann, insbesondere auch von der Maschinengeschwindigkeit unabhängig wird, die Zugspannung des Seilelementes aber nur von diesen beiden Geschwindigkeiten abhängt.

Die Ausführung ■ bleibt im einzelnen beliebig; wesentlich ist nur die Anwendung von Abzugscheiben zwischen Ablaufspulen und Verseilnippel zur Erzielung einer größeren Gleichmäßigkeit der Zugspannungen in den Seilelementen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verseilmaschine für Seil- und Kabelfabrikation, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erzielung einer gleichmäßigen Zugbeanspruchung der einzelnen Seilelemente während der Verseilung den Ablaufspulen je eine besondere Abzugscheibe zugeordnet ist, welche das Seilelement mehrmals umschließt, bevor es zum Verseilnippel geführt wird, und welche mit Hilfe von Zahn-, Kegelrädern oder beliebigen sonstigen geeigneten Übertragungsvorrichtungen vom Verseilkorb oder von der Hauptwelle der Maschine aus zwangläufig in Bewegung gesetzt wird.