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Vorrichtung zur Herstellung von aus mehreren Verseilelementen niederer
Ordnung bestehenden Verseilelementen höherer Ordnung in einem Arbeitsgang, insbesondere
zur Herstellung von DM-Vierern Es ist bekannt, um die Kopplungen in DM-Vierern möglichst
herabzusetzen, die Schlaglängen der miteinander zum Vierer verseilten Paare verschieden
zu halten und sie in vorzugsweise regelmäßigen Abständen zu verändern. Bei . der
Herstellung solcher DN-Z-Vierer auf kombinierten Paar-und Viererverseilmaschinen,
bei denen also die Verseilung der Adern zu den Paaren und die Verseilung der Paare
zum Vierer in einem Arbeitsgang erfolgt, ist eine solche Änderung der Schlaglängen
mit Schwierigkeiten verbunden. Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art ist hierzu
eine Drehzahländerung erforderlich, Diese kann einmal durch eine Änderung der Zahnradübersetzungen
der Verseilkörbe bewirkt werden. Zur Vornahme der erforderlichen Umschaltungen muß
dabei die Maschine stillgesetzt werden, wodurch ein unerwünschter Zeitverlust eintritt.
Man kann zwar auch daran denken, die Umschaltung während des Betriebes durch Drehzahländerung
der Verseilkörbe für die Paarverseilung mittels Umschaltgetriebe durchzuführen,
was aber wegen der verhältnismäßig großen Gewichte bzw. Schwungmassen der rotierenden
Teile, die möglichst kurzzeitig abgebremst bzw. beschleunigt werden müßten, große
Schwierigkeiten bereitet.
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Gemäß der Erfindung werden diese Schwierigkeiten dadurch behoben,
daß die Adern bei ihrer Verseilung zum Paar um eine Umlaufrolle geführt werden,
die um die Verseilachse mit veränderlicher
Drehzahl umläuft. Das
Gewicht bzw. die Schwungmasse einer solchen Rolle ist wesentlich geringer als das
Gewicht eines Verseilkorbes, so daß eine Drehzahländerung dieser Rolle ohne große
Schwierigkeiten während des Laufs der Maschine bewirkt xverden kann. Durch regelmäßige
Änderung der Umlaufgeschwindigkeit dieser Rolle wird aber eine entsprechende Änderung
der Schlaglängen des Aderpaares erreicht.
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Die Erfindung wird in der Zeichnung näher erläutert, die einen Ausschnitt
aus einer DM-Viererverseilmaschine in schematischer Darstellung zeigt. In dem Verseilkorb
i sind die beiden Spulen z untergebracht, die die Adern 3 enthalten. Durch Drehung
des Korbes i werden die Adern in bekannter Weise zu dem Paar 4 verseift, das über
die Abzugscheibe 5 abgezogen und mit dem Aderpaar 6, das in gleicher Weise hergestellt
wurde, in dem Verseilnippel 7 durch Drehung des Verseilkorbes 8, in dem die Aufwickelspule
für den Vierer gelagert ist, zu dem DM-Vierer 9 verseift wird.
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Gemäß der Erfindung ist nun an Stelle eines Verseilnippels für die
Adern 3 eine Umlaufrolle io vorgesehen, über die die Adern geführt werden und die
um die Verseilachse umlaufen kann. Für diese Bewegung kann der Antrieb der Umlaufrolle
io z. B. durch ein Zahnradgetriebe oder, wie in dem dargestellten Beispiel angedeutet,
durch eine Schnurscheibe i i oder auf andere Weise bewirkt werden.
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Geht man von der Annahme aus, daß die Umlaufrolle in gleicher Richtung
und mit gleicher Geschwindigkeit wie der Verseilkorb i bewegt wird, so laufen die
Adern 3 parallel auf die Umlaufrolle io auf und behalten diese parallele Lage während
ihres Umlaufes um die Rolle io bei; eine Verseilung findet erst nach dem Verlassen
dieser Umlaufrolle io zwischen dieser und dem Auflaufpunkt auf die Abzugscheibe
i i statt. Wird nun die Umlaufgeschwindigkeit der Rolle io geändert, und zwar beispielsweise
herabgesetzt, während der Korb mit gleicher Drehzahl weiterläuft, so entsteht bereits
beim Auflaufen der Adern 3 auf die Umlaufrolle ein Vordrall, dessen Größe durch
den Unterschied zwischen den Umlaufgeschwindigkeiten der Rolle und des Verseilkorbes
gegeben ist. Gleichzeitig erfolgt die Verseilung der vor der Umschaltung auf die
Umlaufrolle parallel aufgelaufenen Adern mit der geringeren Umlaufgeschwindigkeit
der.Rolle io entsprechendem geringerem Drall, d: h. die Schlaglänge wird vergrößert.
Die Länge der Strecke, auf der die Verseilung mit größerer Schlaglänge erfolgt,
entspricht der Länge der um die Rolle io herumgelegten Adern. Anschließend ergänzen
sich dann die vor und hinter der Umlaufrolle den Adern aufgedrückten Dralle, so
daß das Paar wieder eine Schlaglänge erhält, die allein der Umlaufgeschwindigkeit
des Verseilkorbes i ohne Rücksicht auf die Umlaufgeschwindigkeit der Rolle io entspricht.
Es ist daher zweckmäßig, die Umschaltung der Umlaufgeschwindigkeit der Rolle io
in Zeitabständen vorzunehmen, die der Zeit entsprechen, die die t\dern zum Herumlaufen
um diese Rolle io benötigen. Uni diese Umlaufzeit verlängern zu können, ohne die
Rolle übermäßig groß ausführen zu müssen, können, wie auch in der Zeichnung dargestellt,
die Adern mehrmals um diese Umlaufrolle herumgelegt werden.
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Durch entsprechende Walil der Umlaufgeschwindigkeiten der Rolle i
o hat man es in der Hand, die Schlaglängen des Aderpaares in beliebigen Grenzen
zu ändern. Dabei kann die Rolle je nach Bedarf im gleichen oder entgegengesetzten
Drehsinn wie der Verseilkorb angetrieben werden.
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Der zweite Teil der Verseilmaschine, der in der Zeichnung nicht dargestellt
ist, wird mit einer entsprechenden Umlaufrolle ausgerüstet, deren Drehzahl abweichend
von der Drehzahl der Rolle io gehalten und geregelt wird. Die Umschaltung kann dabei
zu gleicher oder verschiedener Zeit und in gleichen oder verschiedenen Abständen
erfolgen.
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Die Erfindung ist nicht an das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
gebunden. Der Aufbau einer Maschine kann hiervon je nach Bedarf beliebig abweichen.
Auch ist die Anwendung der Erfindung nicht auf die Herstellung von DM-Vierern, und
auch nicht auf die Herstellung von Fernmeldeadergruppen allgemein beschränkt, sondern
bei der Herstellung von Verseilelementen höherer Ordnung beliebiger Art anwendbar.
Eine Umlaufrolle gemäß der Erfindung kann gegebenenfalls auch in einfachen Verseilmaschinen
Anwendung finden, in denen bloß die Herstellung der Verseilelemente niederer Ordnung
erfolgt, die dann später mit anderen Verseilelementen zu den Verseilelementen höherer
Ordnung vereinigt werden sollen. Hinter und gegebenenfalls auch vor den Umlaufrollen
können noch Verseilnippel vorgesehen werden.