DE915352C

DE915352C - Verfahren zur AEnderung der Drall- bzw. Schlaglaengenphasen waehrend der Verseilung von Fernmeldekabeladern bzw. -adergruppen

Info

Publication number: DE915352C
Application number: DES6672D
Authority: DE
Inventors: Arnold Verter
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1943-07-05
Filing date: 1943-07-06
Publication date: 1954-07-19

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 19. JULI 1954

S 6672 VIIIb J 21 c

(Ges. v. 15. 7. 51)

Zur Erzielung kleiner Nebensprechkopplungen in Fernmeldekabeln ist bereits vorgeschlagen worden, die Drallphasen während der Verseilung zu ändern. Die hierzu vorgesehenen Vorrichtungen sind aber meistens kompliziert oder führen zu unerwünschten Beanspruchungen der Verseilelemente.

Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß der Verseilpunkt während der Verseilung in Längsrichtung verschoben wird. Für den Fall der Herstellung von lagenweise aufgebauten Fernmeldekabeln mit gleicher Lagenschlagrichtung wird von jeweils zwei übereinanderliegenden Lagen, deren Adergruppen entweder im gleichen Verseilkorb oder in verschiedenen Verseilkörben einer Maschine untergebracht sind, der Abstand der Verseilpunkte beider Lagen in unmittelbar aufeinanderfolgenden Perioden abwechselnd verlängert und verkürzt, wobei es vorteilhaft ist, wenn der Verseilpunkt einer Lage unverändert bleibt, der der anderen Lage auf einer der wirksamen Lagendrallänge entsprechenden Strecke längs der Kabelseele hin und her verschoben wird. Bei der Herstellung einzelner Adergruppen wird die Erfindung zweckmäßig in der Weise angewendet, daß der Verseilpunkt in größeren Abständen in Längsrichtung auf einer kurzen Strecke verschoben wird, um eine annähernd punktförmige Änderung der Drallphase ohne Drallängenänderung zu erreichen. Zur Durchführung des Verfahrens wird vorteilhaft der Verseilnippel der Verseil-

maschine in Abhängigkeit von der Verseilung hin und her schiebbar ausgebildet. Die Längsverschiebung des Verseilpunktes kann aber auch, insbesondere bei Fehlen eines Verseilnippels, durch Längs-S verschiebung der Verseilscheibe bzw. durch Längs verschiebung des gesamten Verseilkorbes oder der Abzugseinrichtung erreicht werden. Aus konstruktiven Gründen ist aber die Längsverschiebung des Verseilpunktes mittels eines verschiebbar angeordneten Verseilnippels zu bevorzugen. Der Vorteil derartiger Vorrichtungen zur Änderung der Dralle oder Drallphasen während der Verseilung besteht in erster Linie darin, daß diese weder eine ungleichmäßige mechanische Beanspruchung der Adern bzw. Adergruppen noch eine Verminderung der Fabrikationsgeschwindigkeit zur Folge haben. Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert.

Die Fig. 1 zeigt zunächst die Anwendung der Erfindung bei der Verseilung von Adergruppen zu zwei unmittelbar übereinanderliegenden Verseillagen, beispielsweise zu einer Kabelseele entsprechend den Fig. 2, 3 und 4, die aus drei innenliegenden Vierern 1 bis 3 und neun in einer Lage angeordneten Vierern 4 bis 12 besteht. In der Fig. 1 sind die Vorratsspulen für die Vierer der inneren Lage mit 13 und die Vorratsspulen für die Vierer der äußeren Lage mit 14 bezeichnet, wobei der Einfachheit halber jeweils nur zwei Vorratsspulen dargestellt sind. Alle Vorratsspulen befinden sich in einem gemeinsamen Verseilkorb 15. Die Vierer der inneren Lage laufen durch die Verseilscheibe 16 zum Verseilnippel 17 und die Vierer der äußeren Lage durch die gleiche Verseilscheibe zum Verseilnippel 18. Die in den Verseilnippeln 17 und 18 durch Verseilung gebildete Kabelseele 19 wird nach Aufbringung der üblichen Seelenbespinnung 20 auf die Abzugsscheibe 21 gewickelt. Während der Verseilnippel 17 in üblicher Weise örtlich festliegt, ist der Verseilnippel 18 erfindungsgemäß über die Länge χ in Längsrichtung verschiebbar. Das periodische Hinundherschieben des Nippels 18 wird vorteilhaft automatisch vorgenommen, wobei der Antrieb entweder durch einen besonderen Motor od. dgl. oder durch zwangläufige Kupplung mit dem Verseilkorb oder mit der Abzugscheibe erfolgt. Im dargestellten Fall treibt ein Motor 22 über die Zahnradgetriebe 23 und 24 die Schraubenspindeln 25 und 26 an, auf denen die Muttern 27 und 28 je nach Drehrichtung der Schraubenspindeln nach der einen oder anderen Richtung wandern, während die Mutter 28 mit dem Verseilnippel 18 in Verbindung steht und diesen bei Drehung der Schraubenpindel 26 in Längsrichtung verschiebt, trägt die Mutter 27 die auf der Steuerwelle 29 gleitbare Buchse 30. Die Buchse 30 drückt abwechselnd gegen die Anschläge 31 und 32, so daß über den doppelarmigen Hebel 33 abwechselnd die Zahnräder 34 und 35 eines Zahnradwechselgetriebes eingeschaltet und damit die Drehrichtung der Schraubenspindeln 25 und 26 in periodischen Abständen geändert wird. Die Strecke x, um die der Verseilnippel 18 abwechselnd in der einen und anderen Richtung verschoben wird, kann durch entsprechende Einstellung der Anschläge 31 und 32 auf jeden beliebigen Wert eingestellt werden. Es genügt im allgemeinen, die Strecken nur so lang zu wählen, daß der Phasenunterschied der Lagendralle 360⁰ beträgt.

Wie sich das Verfahren auf die Lage der Adergruppen innerhalb der Kabelseele auswirkt, deuten die Fig. 2 bis 4 an. Es wird angenommen, daß die Adergruppen 1 bis 3 der inneren Lage und die Adergruppen 4 bis 12 der äußeren Lage in gleicher Richtung verseilt werden. Dann soll die Fig. 2 die Lage der Adergruppen bei den Stellungen des Nippels 18 bei ο und 360⁰ (Nippelstellung α und d in Fig. 1), die Fig. 3 bei 120⁰ (Nippelstellung b in Fig. 1) und die Fig. 4 die Stellung bei 240⁰ Phasenwinkel (Nippel'stellung c in Fig. 1) andeuten. Man erkennt, daß die Adergruppen 4 bis 12 der äußeren Lage eine Relativbewegung zu den Adergruppen 1 bis 3 ausführen, und zwar bei der Verschiebung des Nippels zwischen den Stellungen α und d um 360⁰, so daß die Strecke, um die der Verseilnippel verschoben wird, einer wirksamen Lagenschlaglänge entspricht. Dies führt zu einer Verminderung der Kopplungen zwischen den Adergruppen der beiden Lagen.

Das Verfahren und die als Ausführungsbeispiel beschriebene Vorrichtung sind sinngemäß auch anwendbar bei der Lagenverseilung mit abwechselnder Schlagrichtung. Falls mehr als zwei Lagen übereinander verseilt werden, ist es, um jede Lage gegen die benachbarte Lage drehen zu können, zweckmäßig, mehrere Verseilvorrichtungen, die je einen verschiebbaren Verseilnippel enthalten, hintereinander arbeiten zu lassen.

Das neue Verfahren ist mit Vorteil auch zu einer periodischen Änderung der Drallphase bei der Herstellung einzelner Adergruppen, insbesondere bei der Herstellung von Sternvierern, anwendbar. Da die Vorrichtung hierzu in ähnlicher Weise wie die Vorrichtung gemäß der Fig. 1 ausgebildet sein kann, wird der Fall der Adergrupppenverdrillung in der Fig. 5 nur schematisch angedeutet. Hiernach nimmt der Verseilkorb 36 eine der Anzahl der Adern entsprechende Anzahl von Vorratsspulen 37 auf, von denen die Adern 38 zu dem in Längsrichtung verschiebbaren \^erseilnippel 39 geführt werden. Durch die periodische Verschiebung des Verseilnippels wird eine Änderung der Drallphase erzielt, ohne dabei die Drallänge zu ändern. Um diese Änderung der Drallphase in bestimmten Abständen mehr oder weniger punktförmig vor- u₅ nehmen zu können, erfolgt die Längsverschiebung des Verseilnippels in entsprechenden Abständen möglichst automatisch und durch zwangsweise Kupplung mit dem Verseilvorgang.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zur Änderung der Drall- bzw. Schlaglängenphasen während der Verseilung

von Fernmeldekabeladern bzw. -adergruppen. dadurch gekennzeichnet, daß der Verseilpunkt während der Verseilung in Längsrichtung verschoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch ι zur Herstellung von lagen weise aufgebauten Fernmelde kabeln mit gleicher Lagenschlagrichtung und -länge, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei aufeinanderfolgende Lagen in einem Arbeitsgang verseilt werden und die Entfernung der Verseilpunkte der beiden Lagen kontinuierlich bzw. in periodischen Abständen verlängert und verkürzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verseilpunkt einer Lage unverändert bleibt, der der anderen Lage auf einer der wirksamen Lagendrallänge entsprechenden Strecke längs der Kabelachse hin und her verschoben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Adergruppen, dadurch gekennzeichnet, daß der Verseilpunkt in bestimmten Abständen in Längsrichtung verschoben wird, um eine annähernd punktförmige Änderung der Drallphase ohne Drallängenänderung zu erreichen.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen in Abhängigkeit von der Verseilung in Längsrichtung hin und her schiebbaren Verseilnippel.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine über ein Zahnradwechselgetriebe (34, 35) angetriebene Schraubenspindel (25) mit einer auf sie hin und her wandernden Mutter (27), die mit einer auf einer Steuerwelle (29) zwischen zwei Anschlägen (31, 32) gleitbaren Buchse (30) verbunden ist, wobei durch abwechselnden Druck der Buchse (30) gegen die Anschläge (31, 32) die Drehrichtung des mit der Steuerwelle (29) gekuppelten Zahnradwechselgetriebes (34, 35) automatisch in Abständen gleich der Länge (x) der beabsichtigten Verschiebung des Verseilnippels (18) geändert wird, und ferner gekennzeichnet durch eine zweite Schraubenspindel (26), die mit der ersteren Schraubenspindel (25) zwangläufig gekuppelt und mit einer mit dem Verseilnippel (18) verbundenen hin und her wandernden Mutter (28) versehen ist, die im Takt der Drehrichtung die Hinundherschiebung des Verseilnippels (18) vornimmt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

9530 7.