DE3940091C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen verbesserten Extrakt aus Blät
tern von Ginkgo biloba sowie ein Verfahren zu dessen Her
stellung und diesen Extrakt enthaltende Arzneimittel.
Extrakte aus den Blättern von Ginkgo biloba werden seit lan
gem für die Therapie von peripheren und cerebralen arteriel
len Durchblutungsstörungen verwendet. Verfahren zur Herstel
lung von Ginkgo biloba Extrakten mit einem stark angerei
cherten Gehalt an Flavonglykosiden als Wirkstoffkomponenten
sind bekannt; vgl. DE-PS 17 67 098 und DE-PS 21 17 429.
Diese Extrakte werden auch als Ginkgo biloba Monoextrakte
bezeichnet.
Die EP-A 03 24 197 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
eines Extraktes aus Blättern von Ginkgo biloba, in welchem
eine wäßrige Lösung eines niederen Alkohols oder Ketons, er
halten nach Extraktion der Blätter, in Gegenwart von Kiesel
gur konzentriert wird. Die erhaltene wäßrige Suspension wird
über Kieselgur filtriert, das Filtrat mit Butanon extrahiert
und der Extrakt vom Lösungsmittel befreit.
Die EP-A 3 30 567 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Extraktes aus Blättern von Ginkgo biloba, in welchem die
zerkleinerten Blätter mit einer wasserhaltigen Ketonverbin
dung extrahiert werden. Dieser Extrakt wird konzentriert bis
Biflavone und hydrophobe Verbindungen ausfallen. Nach Fil
tration wird das wäßrige Konzentrat basisch gestellt, wobei
die Proanthocyanidine ausfallen.
Nach Abtrennung des Niederschlags und Ansäuerung des Fil
trates wird eine Flüssig-Flüssig-Extraktion mit einer C4-6-
Ketonverbindung in Anwesenheit von Ammoniumsulfat durchge
führt. Nach Abziehen der Ketonverbindung wird der Extrakt
erhalten.
Aus der DE-OS 35 14 054 ist bekannt, daß die Ginkgolide, be
kannte Inhaltsstoffe der Blätter von Ginkgo biloba aus der
Stoffklasse der Terpene mit Lactonstruktur (vgl. K.
Nakanishi, Pure and Applied Chemistry, Bd. 14 (1967), 89-113,
sowie M. Maruyama et al., Tetrahedron Letters (1967),
299-302 und 303-319, und K. Okabe et al., J. Chem. Soc.
(1967), 2201-2206) gegen Krankheiten und krankheitsähnliche
Zustände eingesetzt werden können, die durch PAF ("Platelet
Activating Factor") hervorgerufen werden.
Aus der DE-OS 33 38 995 und der entsprechenden US-PS
45 71 407 ist die Verwendung von Bilobalid, einem weiteren
Inhaltsstoff der Blätter von Ginkgo biloba, bekannt für die
Behandlung von demyelisinierenden Neuropathien, Encephalo
pathien und Hirnödemen. Bei Bilobalid handelt es sich um ein
mit den Ginkgoliden strukturell verwandtes Sesquiterpenlac
ton; vgl. K. Nakanishi et al., R. T. Major et al., und K.
Weinges et al., J. Am. Chem. Soc., Bd. 93 (1971), 3544-3546).
Blätter von Ginkgo biloba enthalten außer den erwähnten Ver
bindungen auch die sogenannten Ginkgolsäuren (Anacardsäu
ren). Bei diesen Verbindungen handelt es sich um 6-Alkylsa
licylsäuren mit n-C13- bis n-C19-Alkylresten mit 0 bis 3
Doppelbindungen; vgl. J.L. Gellermann et al., Phyto
chemistry, Bd. 15 (1976), 1959-1961 und Analytic. Chem. Bd.
40 (1968), 739-743.
Durch Decarboxylierung der Ginkgolsäuren kann biogenetisch
oder auch bei der technischen Bearbeitung der Ginkgo biloba
Blätter das "Ginkgol" entstehen, ein mit dem entsprechenden
Alkylrest substituiertes Phenol; vgl. Kawamura, Japan. J.
Chem. Bd. 3 (1928), 91-93.
Die Ginkgolsäuren und Ginkgole in Ginkgo biloba sind beglei
tet von entsprechenden Derivaten mit einer weiteren phenoli
schen Hydroxylgruppe in 4-Stellung, den 6-Alkylresorcinsäu
ren bzw. 5-Alkylresorcinen; vgl. J. Gellermann et al.,
Phytochemistry, Bd. 15 (1976), 1959-1961. Diese Resorcin-De
rivate sind verantwortlich für die toxischen Effekte und be
sonders die starken Allergien und Kontaktdermatitiden, die
von Pflanzen der Gattung Toxicodendron hervorgerufen werden;
vgl. G. A. Hill et al., J. Am. Chem. Soc., Bd. 56 (1934),
2736-2738.
Fälle von schweren allergischen Reaktionen nach dem Kontakt
mit Ginkgo-Früchten sind bekannt; vgl. W.F. Sowers et al.,
Arch. Dermatol., Bd. 91 (1965), 452-456, und T. Nakamura,
Contact Dermatitis, Bd. 12 (1985), 281-282. Beim Verzehr von
Ginkgo-Früchten wurden starke Schleimhaut-Affektionen be
schrieben; vgl. L. E. Becker und G. B. Skipworth, J. Am.
Med. Assoc., Bd. 231 (1975), 1162-1163. Auch bei Sammlern
und Verarbeitern von Ginkgo-Blättern treten gelegentlich
allergische Hautreaktionen auf.
Die Bedeutung der durch Alkylphenol-Verbindungen aus
Anacardiaceen und Ginkgoaceen hervorgerufenen Allergien wird
erkennbar durch die in der Patentliteratur (vgl. US-PS
44 28 965) beschriebene Entwicklung von Substanzen und Me
thoden zur Desensibilisierung gegen die durch Alkylphenol-
Verbindungen hervorgerufenen Allergien.
Handelsübliche Extrakte aus Blättern von Ginkgo biloba ent
halten zwischen 50 und 10 000 ppm Ginkgolsäuren.
Die nach den aus der DE-PS 17 67 098 und DE-PS 21 17 429 be
kannten Verfahren hergestellten Extrakte aus Blättern von
Ginkgo biloba sind praktisch frei von Alkylphenol-Verbindun
gen, weil die lipophilen Extraktbestandteile durch eine
Flüssig-Flüssig-Extraktion des wasserhaltigen Acetonextrak
tes mit einem lipophilen, mit Wasser praktisch nicht misch
baren Lösungsmittel, z. B. einem chlorierten niederen alipha
tischen Kohlenwasserstoff wie Tetrachlorkohlenstoff entfernt
werden. Bei dieser Verfahrensstufe werden jedoch auch die
therapeutisch wertvollen Ginkgolide und das Bilobalid sehr
stark vermindert, so daß deren Gehalt im Endprodukt nach
Beispiel 1 der DE-PS 21 17 429 bei maximal 0,5% für die
Summe der Ginkgolide, A, B, C und J und etwa 0,3% für das
Bilobalid liegt. Die Summe der Flavonglykoside wurde nach
diesem Verfahren dagegen stark angereichert, nämlich von 3
bis 4% im Rohextrakt auf etwa 24% im Endprodukt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Ex
trakt aus den Blättern von Ginkgo biloba bereitzustellen,
der praktisch frei von Alkylphenol-Verbindungen ist, einen
hohen Gehalt an Flavonglykosiden aufweist und die in den
eingesetzten Blättern befindlichen Ginkgolide und Bilobalid
praktisch vollständig enthält.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Herstellung dieses Extraktes aus den Blättern von Ginkgo
biloba zu schaffen, welcher praktisch frei von Alkylphenol-
Verbindungen ist und einen hohen Gehalt an Flavonglykosiden,
Ginkgoliden und Bilobalid aufweist. Das erfindungsgemäße
Verfahren soll im Gegensatz zu den bekannten Verfahren nach
DE-PS 17 67 098 und DE-PS 21 17 429 die Entfernung der Al
kylphenol-Verbindungen ohne die Verwendung von chlorierten
aliphatischen Kohlenwasserstoffen erreichen. Der Einsatz von
chlorierten Kohlenwasserstoffen in technischen Prozessen ist
sehr problematisch wegen der arbeitsmedizinischen Bedenk
lichkeit, der potentiellen Umweltgefährdung dieser Verbin
dungen und potentieller Rückstände in Arzneimitteln.
Schließlich ist es Aufgabe der Erfindung, Arzneimittel be
reitzustellen, die diesen Ginkgo biloba Extrakt mit hohem
Gehalt an Flavonglykosiden, Ginkgoliden und Bilobalid ent
halten, bei denen praktisch keine Gefahr allergischer Reak
tionen besteht, und zwar aufgrund der Entfernung der Alkyl
phenol-Verbindungen.
Somit betrifft die Erfindung einen Extrakt aus Blättern von
Ginkgo biloba der von Alkylphenol-Verbindungen praktisch
frei ist, einen hohen Gehalt an Flavonglykosiden aufweist,
und der den größten Teil der in den Blättern ursprünglich
befindlichen Ginkgolide und des Bilobalids enthält.
Der erfindungsgemäße Extrakt enthält:
- - 20 bis 30 Gew.-%, insbesondere 22 bis 26 Gew.-% Flavongly koside,
- - 2,5 bis 4,5 Gew.-% insgesamt der Ginkgolide A, B, C und J,
- - 2,0 bis 4,0 Gew.-% Bilobalid,
- - weniger als 10 ppm, insbesondere weniger als 1 ppm Alkylphenol-Verbindungen und
- - weniger als 10 Gew.-% Proanthocyanidine.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
dieses Ginkgo biloba Extraktes aus Blättern von Ginkgo
biloba.
Die Exktraktion der Blätter erfolgt in Abhängigkeit vom verwendeten
Lösungsmittel bei einer Temperatur von 40-100°C. Im Gegensatz zu dem in der DE-PS
17 67 098 beschriebenen Verfahren zum Abtrennen der lipophi
len Bestandteile wird der wäßrig-alkoholische oder wäßrig
acetonische Rohextrakt nicht direkt einer Flüssig-Flüssig-
Extraktion mit einem chlorierten aliphatischen Kohlenwasser
stoff unterworfen, sondern nach dem Abdestillieren der orga
nischen Lösungsmittelkomponente und Verdünnung mit Wasser
auf einen Gehalt von höchstens 10 Gew.-%, vorzugsweise
höchstens 5 Gew.-% wird die Hauptmenge der dabei ausfallen
den lipophilen Bestandteile abfiltriert. Die Alkylphenol-
Verbindungen, das Chlorophyll, Fettsäurederivate und Bifla
vone fallen wegen ihrer geringen Löslichkeit in Wasser aus
und können durch Filtration abgetrennt werden. Unter diesen
Bedingungen bleiben die erwünschten Bestandteile des Ginkgo
biloba Extraktes in Lösung. Die weitere Verminderung der Al
kylphenol-Verbindungen auf einen Gehalt von weniger als 10 ppm
erfolgt in einer Nachentfettungsstufe.
Man befreit den analog Beispiel 5 der DE-PS 17 67 098 durch
Extraktion der wäßrigen Lösung mit Methyläthylketon/Aceton
erhaltenen Extrakt durch Destillation von Lösungsmittel. Der
Rückstand wird in 20 bis 60%igem wäßrigem Äthanol bis zu
einem Feststoffgehalt von 5 bis 20%, vorzugsweise von etwa
10%, gelöst und analog Beispiel 1 und 2 der DE-PS 21 17 429
mit einer wäßrigen Lösung eines Bleisalzes versetzt. Nach
Abtrennung der bleihaltigen Niederschläge können die erhal
tenen wäßrigen Äthanollösungen direkt oder nach Verdünnen
mit Wasser auf einen Äthanolgehalt von vorzugsweise 30%
einer mehrstufigen Flüssig-Flüssig-Extraktion mit einem ali
phatischen oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstoff (Siede
punkt von etwa 60 bis 100°C) unterworfen werden. Das analog
Beispiel 3 (DE-PS 21 17 429) erhaltene Filtrat kann eben
falls direkt oder nach Einstellung des Äthanolgehaltes auf
ca. 30% verwendet werden.
Der erfindungsgemäß hergestellte Extrakt zeigt in pharmako
logischen Versuchsmodellen durchblutungsfördernde, Ischämie
schäden verhindernde, Radikalfänger- und die Thrombozyten
aggregation hemmende Eigenschaften.
Außerdem betrifft die Erfindung Arzneimittel, die
durch einen Gehalt an Ginkgo biloba Extrakt gemäß vorliegender
Erfindung gekennzeichnet sind.
Zur Herstellung von Arzneimitteln kann der erfindungsgemäße
Ginkgo biloba Extrakt in üblicher Weise verarbeitet werden,
z. B. zu Lösungen, Dragees, Tabletten oder Injektionspräpara
ten. Die Arzneimittel der Erfindung werden zur Behandlung
von peripheren und cerebralen arteriellen Durchblutungsstö
rungen verwendet.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Teile und Prozentan
gaben beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes
angegeben ist.
100 kg getrocknete Blätter von Ginkgo biloba werden in einer
Mühle auf eine Korngröße von kleiner als 4 mm zerkleinert.
Nach Zugabe von 750 kg 60gew.-%igem wäßrigem Aceton wird
das Gemisch 30 Minuten bei 57 bis 59°C intensiv gerührt. Der
feste Rückstand wird durch Filtration oder Zentrifugation
abgetrennt und einer zweiten Extraktion unter den gleichen
Bedingungen unterworfen. Die Extrakte aus der ersten und
zweiten Extraktionsstufe werden vereinigt. Der Ginkgolsäure
gehalt, bezogen auf den Trockenextrakt, beträgt etwa
13 000 ppm. Der erhaltene Extrakt wird unter vermindertem
Druck auf einen Feststoffgehalt von 30 bis 40% und
höchstens etwa 5 Gew.-% Aceton eingeengt. Durch Zugabe von
Wasser wird das Konzentrat auf das doppelte Volumen verdünnt
und unter Rühren auf etwa 12°C abgekühlt. Es bildet sich ein
Niederschlag, der die Hauptmenge der in den Blättern vorhan
denen Ginkgolsäuren, d. h. der Alkylphenol-Verbindungen, ent
hält. Nach 1 Stunde bei dieser Temperatur wird der entstan
dene Niederschlag abzentrifugiert und verworfen.
Im erhaltenen wäßrigen Überstand beträgt der Ginkgolsäure-
Gehalt, bezogen auf den Trockenextrakt, etwa 320 ppm.
Zu 100 Teilen der wäßrigen Lösung werden 30 Teile Ammonium
sulfat gegeben. Das Gemisch wird gerührt. Nach dem Auflösen
des Ammoniumsulfats wird mit einem Gemisch aus Methyläthyl
keton und Aceton im Verhältnis 6 : 4 bis 1 : 1 eine Flüssig-
Flüssig-Extraktion durchgeführt, wobei zweimal jeweils das
halbe Volumen an organischem Lösungsmittel der wäßrigen Lö
sung zugesetzt wird und nach intensivem Rühren und Umpumpen
die nach Abstellen des Vermischungsvorganges sich bildende
organische Oberphase jeweils abgetrennt wird.
Die Methyläthylketon-Aceton-Lösung wird unter vermindertem
Druck konzentriert auf einen Feststoffgehalt von 50 bis
70%. Dieses Konzentrat wird durch Zugabe von Wasser und 95
Gew.-% Äthanol verdünnt, so daß eine Lösung mit 10 Gew.-%
Trockenextrakt in 50 Gew.-% wäßrigem Äthanol erhalten wird.
Zu dieser Lösung wird unter starkem Rühren in kleinen Antei
len eine wäßrige Lösung von Bleihydroxidacetat gegeben, bis
eine Farbänderung von braun nach umbra (grünstichig braun)
erfolgt. Der entstehende Blei-Gerbstoff-Niederschlag wird
abzentrifugiert.
Der Überstand aus der Blei-Gerbstoff-Fällung wird zur weite
ren Abtrennung von Alkylphenol-Verbindungen mit n-Hexan
einer Flüssig-Flüssig-Extraktion unterworfen. Dabei wird das
alkoholisch-wäßrige Filtrat mindestens dreimal mit jeweils
1/3 seines Volumens n-Hexan bei Raumtemperatur ausgerührt.
Die wäßrig-alkoholische Extraktlösung wird danach unter ver
mindertem Druck auf einen Gehalt an Äthanol von weniger als
etwa 5% konzentriert. In 100 Teilen dieser Lösung werden 20
Teile Ammoniumsulfat gelöst, und danach wird mit einem Ge
misch aus Methyläthylketon und Äthanol im Volumenverhältnis
6 : 4 eine Flüssig-Flüssig-Extraktion durchgeführt, wobei
zweimal mit jeweils dem halben Volumen organischem Lösungs
mittelgemisch, bezogen auf die wäßrige Lösung, extrahiert
wird. Die organische Phase wird abgetrennt und mit 20%
ihres Gewichtes Ammoniumsulfat gerührt. Eine sich gegebenen
falls bildende Wasserphase sowie das ungelöste Ammoniumsul
fat werden abgetrennt.
Die erhaltene klare Extraktlösung wird auf einen Feststoff
gehalt von 50 bis 70 Gew.-% konzentriert. Dieses Konzentrat
wird unter vermindertem Druck bei einer Produkttemperatur
von höchstens etwa 60 bis 80°C zu einem Trockenextrakt mit
einem Wassergehalt von weniger als 5% getrocknet.
Aus 100 kg Ginkgo-Blätter werden 2,5 kg Ginkgo biloba Ex
trakt mit einem Gehalt von etwa 24 Gew.-% Flavonglykosiden,
etwa 3,6 Gew.-% Ginkgoliden, etwa 2,9 Gew.-% Bilobalid, etwa
6,5 Gew.-% Proanthocyanidinen und weniger als 1 ppm Alkyl
phenol-Verbindungen erhalten.
Beispiel 2 | ||
Lösung zum Einnehmen: | ||
100 ml Lösung enthalten: @ | Ginkgo biloba Extrakt | 4,0 g |
Äthanol | 50,0 g | |
entmineralisiertes Wasser ad | 100,0 ml |
Beispiel 3 | ||
überzogene Tabletten: | ||
1 Tablette enthält: @ | Ginkgo biloba Extrakt | 40,00 mg |
mikrokristalline Cellulose | 100,00 mg | |
Milchzucker | 80,00 mg | |
kolloidale Kieselsäure | 25,00 mg | |
Talcum (im Kern) | 4,50 mg | |
Magnesiumstearat | 0,50 mg | |
Hydroxypropylmethylcellulose | 12,00 mg | |
Eisenoxid-Pigment | 0,10 mg | |
Talcum (in der Hülle) | 0,50 mg | |
Gewicht einer überzogenen Tablette ca. | 262,60 mg |
Claims (6)
1. Extrakt aus den Blättern von Ginkgo biloba, enthaltend
- - 20 bis 30 Gew.-%, Flavonglykoside,
- - 2,5 bis 4,5 Gew.-% insgesamt der Ginkgolide A, B, C und J,
- - 2,0 bis 4,0 Gew.-% Bilobalid,
- - weniger als 10 ppm Alkylphenol-Verbindungen und
- - weniger als 10 Gew.-% Proanthocyanidine.
2. Extrakt nach Anspruch 1, enthaltend
- - 22 bis 26 Gew.-% Flavonglykoside,
- - 2,5 bis 4,5 Gew.-% insgesamt der Ginkgolide A, B, C und J,
- - 2,0 bis 4,0 Gew.-% Bilobalid,
- - weniger als 1 ppm Alkylphenol-Verbindungen und
- - weniger als 10 Gew.-% Proanthocyanidine.
3. Verfahren zur Herstellung eines Extraktes nach Anspruch
1 oder 2, gekennzeichnet durch die Anzahl und Reihenfolge
der Verfahrensstufen:
- a) Extraktion von Blättern von Ginkgo biloba mit wasserhaltigem Aceton, einem wasserhaltigen Alkanol mit 1 bis 3 C-Atomen oder wasserfreiem Methanol,
- b) Abtrennen des organischen Lösungsmittels durch Einengen des Lösungsmittels auf einen Gehalt von höchstens 10 Gew.-%, wobei den letzten Destillationsstufen Wasser zugesetzt werden kann,
- c) Verdünnen der verbleibenden wäßrigen Lösung mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 5 bis 25 Gew.-%, Abkühlen auf eine Temperatur bis unter 25°C und Stehenlassen bis zur Ausbildung eines Niederschlags,
- d) eine Behandlung der verbleibenden wäßrigen Lösung mit Ammoniumsulfat und darauffolgend mindestens eine Extraktion mit Methylethylketon oder einem Gemisch aus Methylethylketon und Aceton,
- e) Konzentrieren des erhaltenen Extraktes und Verdünnen mit einem Ethanol-Wasser-Gemisch auf eine Lösung, enthaltend je 50 Gew.-% Wasser und Ethanol mit 10 Gew.-% Feststoffgehalt,
- f) Behandlung der Lösung mit einer Bleiverbindung oder einem unlöslichen Polyamid,
- g) Extraktion der filtrierten Lösung mit einem aliphatischen oder cycloaliphatischen Lösungsmittel mit einem Siedepunkt von 60 bis 100°C,
- h) Konzentrieren der verbleibenden wäßrig-alkoholischen Lösung, anschließend Behandlung mit Ammoniumsulfat und Extraktion mit Methylethylketon und Ethanol,
- i) Konzentrieren der erhaltenen organischen Phase auf einen Feststoffgehalt von 50 bis 70 Gew.-%, und
- k) Trocknen des Konzentrates unter vermindertem Druck zu einem Trockenextrakt mit einem Wassergehalt von weniger als 5%.
4. Verfahren zur Herstellung eines Extraktes nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß man
in Stufe b) das organische Lösungsmittel auf einen Gehalt von höchstens 5 Gew.-% abtrennt,
in Stufe c) die wäßrige Lösung mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 15 bis 20 Gew.-% verdünnt und auf eine Temperatur von etwa 10 bis 12°C abkühlt,
in Stufe d) die Lösung mit Ammoniumsulfat bis zu einem Gehalt von 30 Gew.-% versetzt und die entstandene Lösung mit dem Lösungsmittel in einem Verhältnis von 9 : 1 bis 4 : 6, vorzugsweise 6 : 4 extrahiert,
in Stufe e) den Extrakt auf einen Feststoffgehalt von 50 bis 70% konzentriert,
in Stufe f) als Bleiverbindung Bleiacetat, Bleihydroxidacetat oder Bleinitrat oder eine wäßrige Suspension von Bleihydroxid einsetzt,
in Stufe h) die Lösung unter vermindertem Druck auf einen Gehalt an Ethanol von höchstens etwa 5% konzentriert, mit Ammoniumsulfat bis zu einem Gehalt von 20 Gew.-% versetzt und mit dem Lösungsmittel in einem Verhältnis von 8 : 2 bis 5 : 5, vorzugsweise 6 : 4 extrahiert, und
in Stufe k) das Konzentrat bei einer Temperatur von höchstens 60 bis 80°C trocknet.
in Stufe b) das organische Lösungsmittel auf einen Gehalt von höchstens 5 Gew.-% abtrennt,
in Stufe c) die wäßrige Lösung mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 15 bis 20 Gew.-% verdünnt und auf eine Temperatur von etwa 10 bis 12°C abkühlt,
in Stufe d) die Lösung mit Ammoniumsulfat bis zu einem Gehalt von 30 Gew.-% versetzt und die entstandene Lösung mit dem Lösungsmittel in einem Verhältnis von 9 : 1 bis 4 : 6, vorzugsweise 6 : 4 extrahiert,
in Stufe e) den Extrakt auf einen Feststoffgehalt von 50 bis 70% konzentriert,
in Stufe f) als Bleiverbindung Bleiacetat, Bleihydroxidacetat oder Bleinitrat oder eine wäßrige Suspension von Bleihydroxid einsetzt,
in Stufe h) die Lösung unter vermindertem Druck auf einen Gehalt an Ethanol von höchstens etwa 5% konzentriert, mit Ammoniumsulfat bis zu einem Gehalt von 20 Gew.-% versetzt und mit dem Lösungsmittel in einem Verhältnis von 8 : 2 bis 5 : 5, vorzugsweise 6 : 4 extrahiert, und
in Stufe k) das Konzentrat bei einer Temperatur von höchstens 60 bis 80°C trocknet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Stufe (f) als Polyamid Polyamid 6, Polyamid 6,6
oder quervernetztes Polyvinylpyrrolidon (Polyvidon), eingesetzt
wird.
6. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
Ginkgo biloba Extrakt nach Anspruch 1 bis 5.
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AT90123141T ATE102040T1 (de) | 1989-12-04 | 1990-12-03 | Extrakt von ginkgo biloba-blaettern, sein verfahren zur herstellung und arzneimittel, die es enthalten. |
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