DE3940095A1 - Extrakt aus blaettern von ginkgo biloba, verfahren zu seiner herstellung und den extrakt enthaltende arzneimittel - Google Patents
Extrakt aus blaettern von ginkgo biloba, verfahren zu seiner herstellung und den extrakt enthaltende arzneimittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen verbesserten Extrakt aus Blät
tern von Ginkgo biloba sowie ein Verfahren zu dessen Her
stellung und diesen Extrakt enthaltende Arzneimittel.
Extrakte aus den Blättern von Ginkgo biloba werden seit lan
gem für die Therapie von peripheren und cerebralen arteriel
len Durchblutungsstörungen verwendet. Verfahren zur Herstel
lung von Ginkgo biloba Extrakten mit einem stark angerei
cherten Gehalt an Flavonglykosiden als Wirkstoffkomponenten
sind bekannt; vgl. DE-PS 17 67 098 und DE-PS 21 17 429.
Diese Extrakte werden auch als Ginkgo biloba Monoextrakte
bezeichnet.
Die EP-A 03 24 197 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
eines Extraktes aus Blättern von Ginkgo biloba, in welchem
eine wäßrige Lösung eines niederen Alkohols oder Ketons, er
halten nach Extraktion der Blätter, in Gegenwart von Kiesel
gur konzentriert wird. Die erhaltene wäßrige Suspension wird
über Kieselgur filtriert, das Filtrat mit Butanon extrahiert
und der Extrakt vom Lösungsmittel befreit.
Die EP-A 3 30 567 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Extraktes aus Blättern von Ginkgo biloba, in welchem die
zerkleinerten Blätter mit einer wasserhaltigen Ketonverbin
dung extrahiert werden. Dieser Extrakt wird konzentriert,
bis Biflavone und hydrophobe Verbindungen ausfallen. Nach
Filtration wird das wäßrige Konzentrat basisch gestellt, wo
bei die Proanthocyanidine ausfallen.
Nach Abtrennung des Niederschlags und Ansäuerung des Filtra
tes wird eine Flüssig-Flüssig-Extraktion mit einer C4-6-Ke
tonverbindung in Anwesenheit von Ammoniumsulfat durchge
führt. Nach Abziehen der Ketonverbindung wird der Extrakt
erhalten.
Aus der DE-OS 35 14 054 ist bekannt, daß die Ginkgolide, be
kannte Inhaltsstoffe der Blätter von Ginkgo biloba aus der
Stoffklasse der Terpene mit Lactonstruktur (vgl. K.
Nakanishi, Pure and Applied Chemistry, Bd. 14 (1967), 89-113,
sowie M. Maruyama et al., Tetrahedron Letters (1967),
299-302 und 303-319, und K. Okabe et al., J. Chem. Soc.
(1967), 2201-2206) gegen Krankheiten und krankheitsähnliche
Zustände eingesetzt werden können, die durch PAF ("Platelet
Activating Factor") hervorgerufen werden.
Aus der DE-OS 33 38 995 und der entsprechenden US-PS
45 71 407 ist die Verwendung von Bilobalid, einem weiteren
Inhaltsstoff der Blätter von Ginkgo biloba, bekannt für die
Behandlung von demyelisinierenden Neuropathien, Encephalo
pathien und Hirnödemen. Bei Bilobalid handelt es sich um ein
mit den Ginkgoliden strukturell verwandtes Sesquiterpenlac
ton; vgl. K. Nakanishi et al., R. T. Major et al., und K.
Weinges et al., J. Am. Chem. Soc., Bd. 93 (1971), 3544-3546).
Blätter von Ginkgo biloba enthalten außer den erwähnten Ver
bindungen auch die sogenannten Ginkgolsäuren (Anacardsäu
ren). Bei diesen Verbindungen handelt es sich um 6-Alkylsa
licylsäuren mit n-C13- bis n-C19-Alkylresten mit 0 bis 3
Doppelbindungen; vgl. J.L. Gellermann et al., Phyto
chemistry, Bd. 15 (1976), 1959-1961 und Analytic. Chem. Bd.
40 (1968), 739-743.
Durch Decarboxylierung der Ginkgolsäuren kann biogenetisch
oder auch bei der technischen Bearbeitung der Ginkgo biloba
Blätter das "Ginkgol" entstehen, ein mit dem entsprechenden
Alkylrest substituiertes Phenol; vgl. Kawamura, Japan. J.
Chem. Bd. 3 (1928), 91-93.
Die Ginkgolsäuren und Ginkgole in Ginkgo biloba sind beglei
tet von entsprechenden Derivaten mit einer weiteren phenoli
schen Hydroxylgruppe in 4-Stellung, den 6-Alkylresorcinsäu
ren bzw. 5-Alkylresorcinen; vgl. J. Gellermann et al.,
Phytochemistry, Bd. 15 (1976), 1959-1961. Diese Resorcin-De
rivate sind verantwortlich für die toxischen Effekte und be
sonders die starken Allergien und Kontaktdermatitiden, die
von Pflanzen der Gattung Toxicodendron hervorgerufen werden;
vgl. G. A. Hill et al., J. Am. Chem. Soc., Bd. 56 (1934),
2736-2738.
Fälle von schweren allergischen Reaktionen nach dem Kontakt
mit Ginkgo-Früchten sind bekannt; vgl. W.F. Sowers et al.,
Arch. Dermatol., Bd. 91 (1965), 452-456, und T. Nakamura,
Contact Dermatitis, Bd. 12 (1985), 281-282. Beim Verzehr von
Ginkgo-Früchten wurden starke Schleimhaut-Affektionen be
schrieben; vgl. L. E. Becker und G. B. Skipworth, J. Am.
Med. Assoc., Bd. 231 (1975), 1162-1163. Auch bei Sammlern
und Verarbeitern von Ginkgo-Blättern treten gelegentlich
allergische Hautreaktionen auf.
Die Bedeutung der durch Alkylphenol-Verbindungen aus Anacar
diaceen und Ginkgoaceen hervorgerufenen Allergien wird er
kennbar durch die in der Patentliteratur (vgl. US-PS
44 28 965) beschriebene Entwicklung von Substanzen und Me
thoden zur Desensibilisierung gegen die durch Alkylphenol-
Verbindungen hervorgerufenen Allergien.
Handelsübliche Extrakte aus Blättern von Ginkgo biloba ent
halten zwischen 50 und 10 000 ppm Ginkgolsäuren.
Die nach dem aus der DE-PS 17 67 098 bekannten Verfahren
hergestellten Extrakte aus Blättern von Ginkgo biloba sind
praktisch frei von Alkylphenol-Verbindungen, weil die lipo
philen Extraktbestandteile durch eine Flüssig-Flüssig-Ex
traktion des wasserhaltigen Acetonextraktes mit einem lipo
philen, mit Wasser praktisch nicht mischbaren Lösungsmittel,
z. B. einem chlorierten niederen aliphatischen Kohlenwasser
stoff wie Tetrachlorkohlenstoff entfernt werden. Bei dieser
Verfahrensstufe werden jedoch auch die therapeutisch wert
vollen Ginkgolide und das Bilobalid sehr stark vermindert,
so daß deren Gehalt im Endprodukt nach Beispiel 1 der DE-PS
17 67 098 bei maximal 0,3% für die Summe der Ginkgolide, A,
B, C und J und etwa 0,2% für das Bilobalid liegt. Die
Summe der Flavonglykoside wurde nach diesem Verfahren dage
gen stark angereichert, nämlich von 3 bis 4% im Rohextrakt
auf etwa 16% im Endprodukt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Ex
trakt aus den Blättern von Ginkgo biloba bereitzustellen,
der praktisch frei von Alkylphenol-Verbindungen ist, einen
hohen Gehalt an Flavonglykosiden aufweist und die in den
eingesetzten Blättern befindlichen Ginkgolide und Bilobalid
praktisch vollständig enthält.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Herstellung dieses Extraktes aus den Blättern von Ginkgo
biloba zu schaffen, welcher praktisch frei von Alkylphenol-
Verbindungen ist und einen hohen Gehalt an Flavonglykosiden,
Ginkgoliden und Bilobalid aufweist. Das erfindungsgemäße
Verfahren soll im Gegensatz zu den bekannten Verfahren nach
DE-PS 17 67 098 und DE-PS 21 17 429 die Entfernung der Al
kylphenol-Verbindungen ohne die Verwendung von chlorierten
aliphatischen Kohlenwasserstoffen erreichen. Der Einsatz von
chlorierten Kohlenwasserstoffen in technischen Prozessen ist
sehr problematisch wegen der arbeitsmedizinischen Bedenk
lichkeit, der potentiellen Umweltgefährdung dieser Verbin
dungen und potentieller Rückstände in Arzneimitteln.
Schließlich ist es Aufgabe der Erfindung, Arzneimittel be
reitzustellen, die diesen Ginkgo biloba Extrakt mit hohem
Gehalt an Flavonglykosiden, Ginkgoliden und Bilobalid ent
halten, bei denen praktisch keine Gefahr allergischer Reak
tionen besteht, und zwar aufgrund der Entfernung der Alkyl
phenol-Verbindungen.
Somit betrifft die Erfindung einen Extrakt aus Blättern von
Ginkgo biloba der von Alkylphenol-Verbindungen praktisch
frei ist, einen hohen Gehalt an Flavonglykosiden aufweist,
und der den größten Teil der in den Blättern ursprünglich
befindlichen Ginkgolide und des Bilobalids enthält. Vorzugs
weise enthält der erfindungsgemäße Extrakt
- - 14 bis 22 Gew.-%, insbesondere 16 bis 18 Gew.-% Flavongly koside,
- - 1,6 bis 3 Gew.-% insgesamt der Ginkgolide A, B, C und J,
- - 1,4 bis 2,7 Gew.-% Bilobalid,
- - weniger als 10 ppm, insbesondere weniger als 1 ppm Alkyl phenol-Verbindungen.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
dieses Ginkgo biloba Extraktes aus Blättern von Ginkgo
biloba, das die in den Ansprüchen 3-4 geschilderten
Verfahrensstufen umfaßt. Im Gegensatz zu dem in der DE-PS
17 67 098 beschriebenen Verfahren zum Abtrennen der lipophi
len Bestandteile wird der wäßrig-alkoholische oder wäßrig-
acetonische Rohextrakt nicht direkt einer Flüssig-Flüssig-
Extraktion mit einem chlorierten aliphatischen Kohlenwasser
stoff unterworfen, sondern nach dem Abdestillieren der orga
nischen Lösungsmittelkomponente auf einen Gehalt von
höchstens etwa 10%, vorzugsweise etwa 5% wird die Haupt
menge der dabei ausfallenden lipophilen Bestandteile abfil
triert. Die Alkylphenol-Verbindungen, das Chlorophyll, Fett
säurederivate und Biflavone fallen wegen ihrer geringen Lös
lichkeit in Wasser aus und können durch Filtration abge
trennt werden. Unter diesen Bedingungen bleiben die er
wünschten Bestandteile des Ginkgo biloba Extraktes in Lö
sung.
Danach werden analog DE-PS 17 67 098 und DE-PS 21 17 429 die
Methyläthylketon- bzw. Methyläthylketon/Aceton-Extrakte her
gestellt.
Die weitere Verminderung der Alkylphenol-Verbindungen auf
einen Gehalt von weniger als 10 ppm erfolgt in einer
Nachentfettungsstufe dadurch, daß man den Methyläthylketon
bzw. Methylacetylketon/Aceton-Extrakt vom Lösungsmittel
durch Destillieren befreit, in 20 bis 60 gewichtsprozentigem
wäßrigem Äthanol eine Lösung mit 5 bis 20 Gew.-% Fest
stoffgehalt herstellt und diese mit einem aliphatischen Koh
lenwasserstoff mit einem Siedepunkt von 60 bis 100°C einer
mehrstufigen Flüssig-Flüssig-Extraktion unterwirft.
Außerdem betrifft die Erfindung Arzneimittel, die nach An
spruch 5 durch einen Gehalt an Ginkgo biloba Extrakt gekenn
zeichnet sind.
Der erfindungsgemäß hergestellte Extrakt zeigt in pharmako
logischen Versuchsmodellen durchblutungsfördernde, Ischämie
schäden verhindernde, Radikalfänger- und die Thrombozyten
aggregation hemmende Eigenschaften.
Zur Herstellung von Arzneimitteln kann der erfindungsgemäße
Ginkgo biloba Extrakt in üblicher Weise verarbeitet werden,
z. B. zu Lösungen, Dragees oder Tabletten. Die Arzneimittel
der Erfindung werden zur Behandlung von peripheren und cere
bralen arteriellen Durchblutungsstörungen verwendet.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Teile und Prozentan
gaben beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes
angegeben ist.
100 kg getrocknete Blätter von Ginkgo biloba werden in einer
Mühle auf eine Korngröße von kleiner als 4 mm zerkleinert.
Nach Zugabe von 750 kg 60 gew.-%igem wäßrigen Aceton wird
das Gemisch 30 Minuten bei 57 bis 59°C intensiv gerührt. Der
feste Rückstand wird durch Filtration oder Zentrifugation
abgetrennt und einer zweiten Extraktion unter den gleichen
Bedingungen unterworfen. Die Extrakte aus der ersten und
zweiten Extraktionsstufe werden vereinigt. Der Ginkgolsäure
gehalt, bezogen auf den Trockenextrakt, beträgt etwa
13 000 ppm. Der erhaltene Extrakt wird unter vermindertem
Druck auf einen Feststoffgehalt von 30 bis 40% und
höchstens etwa 5 Gew.-% Aceton eingeengt. Durch Zugabe von
Wasser wird das Konzentrat auf das doppelte Volumen verdünnt
und unter Rühren auf etwa 12°C abgekühlt. Es bildet sich ein
Niederschlag, der die Hauptmenge der in den Blättern vorhan
denen Ginkgolsäuren, d. h. der Alkylphenol-Verbindungen, ent
hält. Nach 1 Stunde bei dieser Temperatur wird der entstan
dene Niederschlag abzentrifugiert und verworfen.
Im erhaltenen wäßrigen Überstand beträgt der Ginkgolsäure-
Gehalt, bezogen auf den Trockenextrakt, etwa 320 ppm.
Zu 100 Teilen der wäßrigen Lösung werden 30 Teile Ammonium
sulfat gegeben. Das Gemisch wird gerührt. Nach dem Auflösen
des Ammoniumsulfats wird mit einem Gemisch aus Methyläthyl
keton und Aceton im Verhältnis 6 : 4 bis 1 : 1 eine Flüssig-
Flüssig-Extraktion durchgeführt, wobei zweimal jeweils das
halbe Volumen an organischem Lösungsmittel der wäßrigen Lö
sung zugesetzt wird und nach intensivem Rühren und Umpumpen
die nach Abstellen des Vermischungsvorganges sich bildende
organische Oberphase jeweils abgetrennt wird.
Die Methyläthylketon-Aceton-Lösung wird unter vermindertem
Druck konzentriert auf einen Feststoffgehalt von 50 bis
70%. Das erhaltene Konzentrat wird durch Zugabe von Wasser
und Äthanol so verdünnt, daß eine Lösung mit 10 Gew.-%
Trockenextrakt in 30 Gew.-% wäßrigem Äthanol erhalten wird.
Zur Entfernung der Alkylphenol-Verbindungen auf einen Rest
gehalt von weniger als 10 ppm wird diese Lösung mindestens
dreimal mit jeweils 1/3 ihres Volumens n-Heptan bei Raumtem
eratur ausgerührt.
Die Wasserphase wird unter vermindertem Druck auf einen
Feststoffgehalt von mindestens 50% konzentriert und bei
einer Produkttemperatur von höchstens etwa 60 bis 80°C zu
einem Trockenextrakt mit einem Wassergehalt von weniger als
5% getrocknet.
Aus 100 kg Ginkgo-Blättern werden 4,1 kg Ginkgo biloba Ex
trakt mit einem Gehalt von 17,2% Flavonglykosiden, 2,3%
Ginkgoliden, 1,9% Bilobalid, und weniger als 1 ppm Alkyl
phenol-Verbindungen erhalten.
Beispiel 2 | ||
Lösung zum Einnehmen: | ||
100 ml Lösung enthalten: @ | Ginkgo biloba Extrakt | 4,0 g |
Äthanol | 50,0 g | |
entmineralisiertes Wasser ad | 100,0 ml |
Beispiel 3 | ||
Überzogene Tabletten: | ||
1 Tablette enthält: @ | Ginkgo biloba Extrakt | 40,00 mg |
mikrokristalline Cellulose | 100,00 mg | |
Milchzucker | 80,00 mg | |
kolloidale Kieselsäure | 25,00 mg | |
Talcum (im Kern) | 4,50 mg | |
Magnesiumstearat | 0,50 mg | |
Hydroxypropylmethylcellulose | 12,00 mg | |
Eisenoxid-Pigment | 0,10 mg | |
Talcum (in der Hülle) | 0,10 mg | |
Gewicht einer überzogenen Tablette ca. | 262,60 mg |
Claims (6)
1. Von Alkylphenol-Verbindungen praktisch freier Extrakt aus
den Blättern von Ginkgo biloba mit einem hohen Gehalt an
Flavonglykosiden, dadurch gekennzeichnet, daß er den
größten Teil der in den Blättern ursprünglich befindli
chen Ginkgolide und Bilobalid enthält.
2. Extrakt nach Anspruch 1, enthaltend
- - 14 bis 22 Gew.-%, insbesondere 16 bis 18 Gew.-% Flavon glykoside,
- - 1,6 bis 3 Gew.-% insgesamt der Ginkgolide A, B, C und J,
- - 1,4 bis 2,7 Gew.-% Bilobalid,
- - weniger als 10 ppm insbesondere weniger als 1 ppm Alkylphenol-Verbindungen.
3. Verfahren zur Herstellung eines von Alkylphenol-Verbin
dungen praktisch freien Extraktes aus den Blättern von
Ginkgo biloba mit einem hohen Gehalt an Flavonglykosiden
und einem Gehalt an Ginkgoliden und Bilobalid, der dem
größten Teil dieser in den Blättern ursprünglich vor
handenen Bestandteile entspricht, wobei dieses Verfahren
eine Extraktion der Blätter mit wasserhaltigem Aceton,
einem wasserhaltigen Alkanol mit 1 bis 3 C-Atomen oder
wasserfreiem Methanol, eine Stufe zur Entfernung der li
pophilen Bestandteile, mindestens eine Behandlung mit Am
moniumsulfat und darauffolgende Extraktion mit Methyl
äthylketon oder einem Gemisch aus Methyläthylketon und
Aceton umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem
Extrakt der Blätter mit dem wäßrig-organischen Lösungs
mittel die Hauptmenge des organischen Lösungsmittels ab
trennt, die verbleibende wäßrige Lösung auf einen Fest
stoffgehalt von 5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 15
bis 20 Gew.-% verdünnt, dieselbe abkühlt und bis zur Bil
dung eines, aus den in Wasser schwer löslichen lipophilen
Bestandteilen bestehenden Niederschlages stehen läßt und
letzteren abtrennt, und daß man die, aus einem direkt
durch Extraktion des Filtrates hergestellten Methyläthyl
keton-Extraktes oder Methyläthylketon-Aceton-Extraktes
erhaltene wäßrig-alkoholische Lösung zur weiteren Abtren
nung der Alkylphenol-Verbindungen mit einem aliphatischen
oder cycloaliphatischen Lösungsmittel mit einem Siede
punkt von etwa 60 bis 100°C extrahiert.
4. Verfahren zur Herstellung eines Extraktes aus Blättern
von Ginkgo biloba, enthaltend
- - 14 bis 22 Gew.-%, insbesondere 16 bis 18 Gew.-% Flavon glykoside,
- - 1,6 bis 3 Gew.-% insgesamt der Ginkgolide A, B, C und J,
- - 1,4 bis 2,7 Gew.-% Bilobalid,
- - weniger als 10 ppm, insbesondere weniger als 1 ppm Al kylphenol-Verbindungen,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- (a) frische oder getrocknete grüne Blätter von Ginkgo biloba mit wasserhaltigem Aceton, einem wasserhalti gen Alkanol mit 1 bis 3 C-Atomen oder wasserfreiem Methanol bei einer Temperatur von etwa 40 bis 100°C extrahiert,
- (b) aus dem Extrakt die Hauptmenge des organischen Lö sungsmittels auf einen Gehalt von höchstens etwa 10%, vorzugsweise höchstens etwa 5% abtrennt, wobei bei den letzten Destillationsstufen gegebenenfalls Wasser zugesetzt wird,
- (c) die verbleibende, konzentrierte wäßrige Lösung mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 15-20% ver dünnt, unter Rühren auf eine Temperatur unter 25°C, vorzugsweise von etwa 10 bis 12°C abkühlt, bis zur Bildung eines Niederschlages stehen läßt und den ent standenen Niederschlag, bestehend aus den in Wasser schwer löslichen lipophilen Bestandteilen, abtrennt,
- d) die verbleibende wäßrige Lösung mit Ammoniumsulfat bis zu einem Gehalt von 30 Gew.-% versetzt und die entstandene Lösung mit Methyläthylketon oder einem Gemisch enthaltend Methyläthylketon und Aceton in einem Verhältnis von 9 : 1 bis 4 : 6, vorzugsweise 6 : 4 extrahiert,
- e) den erhaltenen Extrakt auf einen Feststoffgehalt von 50 bis 70% konzentriert,
- h) das Konzentrat durch Zugabe derartiger Mengen von Wasser und Äthanol verdünnt, daß eine Lösung von 5 bis 20 Gew.-% Trockenextrakt in 20 bis 60 Gew.-% wäß rigem Äthanol erhalten wird,
- i) die wäßrig-alkoholische Lösung mit einem aliphati schen oder cycloaliphatischen Lösungsmittel mit einem Siedepunkt von etwa 60 bis 100°C zur weiteren Abtren nung der Alkylphenol-Verbindungen extrahiert,
- j) die Wasserphase unter vermindertem Druck konzentriert und bei einer Temperatur von höchstens 60 bis 80°C zu einem Trockenextrakt mit einem Wassergehalt von weni ger als 5% trocknet.
5. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Ginkgo
biloba Extrakt nach Anspruch 1 oder 2 oder erhältlich
nach einem der Ansprüche 3 oder 4.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893940095 DE3940095A1 (de) | 1989-12-04 | 1989-12-04 | Extrakt aus blaettern von ginkgo biloba, verfahren zu seiner herstellung und den extrakt enthaltende arzneimittel |
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---|---|---|---|
DE19893940095 DE3940095A1 (de) | 1989-12-04 | 1989-12-04 | Extrakt aus blaettern von ginkgo biloba, verfahren zu seiner herstellung und den extrakt enthaltende arzneimittel |
Publications (1)
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DE3940095A1 true DE3940095A1 (de) | 1991-06-06 |
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Family Applications (1)
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DE19893940095 Withdrawn DE3940095A1 (de) | 1989-12-04 | 1989-12-04 | Extrakt aus blaettern von ginkgo biloba, verfahren zu seiner herstellung und den extrakt enthaltende arzneimittel |
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DE (1) | DE3940095A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006009373A1 (en) * | 2004-07-22 | 2006-01-26 | Seoul National University Industry Foundation | The purified leaf extract of ginkgo biloba having neuronal cell-protecting activity, the method for preparing them and the composition comprising the same |
-
1989
- 1989-12-04 DE DE19893940095 patent/DE3940095A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006009373A1 (en) * | 2004-07-22 | 2006-01-26 | Seoul National University Industry Foundation | The purified leaf extract of ginkgo biloba having neuronal cell-protecting activity, the method for preparing them and the composition comprising the same |
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