DE3939313A1 - Hinterradaufhaengungssystem fuer vierradgelenktes fahrzeug - Google Patents
Hinterradaufhaengungssystem fuer vierradgelenktes fahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hinterradaufhängungssystem
für ein vierradgelenktes Fahrzeug, in dem aufgrund einer
Betätigung des Lenkrades sowohl die Vorder- als auch die
Hinterräder gelenkt werden.
Kürzlich ist ein vierradgelenktes Fahrzeug verwirklicht
worden, bei dem aufgrund der Betätigung des Lenkrades
sowohl die Vorder- als auch die Hinterräder gelenkt wer
den. Obwohl die Hinterräder in bezug auf die Vorderräder
auf verschiedene Arten gelenkt werden, werden die Hin
terräder im allgemeinen in einer zur Lenkrichtung der
Vorderräder entgegengesetzten Richtung gelenkt, wenn der
Lenkwinkel des Lenkrades groß ist, d.h. wenn die Fahr
zeuggeschwindigkeit niedrig ist, während die Hinterräder
im allgemeinen in die gleiche Richtung wie die Lenkrich
tung der Vorderräder gelenkt werden, wenn der Lenkwinkel
des Lenkrades klein ist, d.h. wenn die Fahrzeuggeschwin
digkeit hoch ist. Wenn die Lenkrichtung der Hinterräder
auf diese Weise gesteuert wird, wird der Kurvenradius
bei niedriger Geschwindigkeit minimiert und die Fahrsta
bilität bei hoher Geschwindigkeit verbessert; eine solche
Vorrichtung ist beispielsweise aus US 42 95 657-A bekannt.
Wenn die Hinterräder in der gleichen Richtung wie die
Vorderräder gelenkt werden, ist der Lenkwinkel der Hin
terräder sehr klein, weshalb er genau gesteuert werden
muß.
Im Hinterradlenkmechanismus des vierradgelenkten Fahr
zeugs ist ein einteilig mit einem Radlager ausgebildeter
Gelenkarm über ein Kugelgelenk mit einer Spurstange ver
bunden. Hierbei entsteht jedoch das Problem, daß ein dem
Kugelgelenk eigenes leichtes Spiel die Ansprechempfind
lichkeit auf die Hinterradlenkbetätigung verschlechtert.
Ferner überträgt die während der Kurvenfahrt auf die
Hinterräder wirkende Seitenkraft die Belastung auf die
Spurstange, was sich auf die Genauigkeit der Lenkung der
Hinterräder nachteilig auswirkt.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Hinterradaufhängungssystem für ein vierradgelenktes
Fahrzeug zu schaffen, bei dem der Einfluß des Spiels im
Kugelgelenk aufgrund der Hinterradlenkbetätigung unter
drückt wird.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Hinterradaufhängungssystem für ein vierradgelenktes
Fahrzeug zu schaffen, bei dem die während der Kurven
fahrt auf die Spurstange wirkende Last verringert wird.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst durch ein
Hinterradaufhängungssystem, das gekennzeichnet ist durch
ein Radlager, das ein Hinterrad trägt und mit einem Hinterradlenkstabbauteil des Hinterradlenkmechanismus so verbunden ist, daß das am Radlager befindliche Hinterrad um eine Achsschenkelbolzenachse gedreht wird, wenn das Hinterradlenkstabbauteil verschoben wird,
eine Radführungseinrichtung, die mit dem Radlager verbunden ist und dieses so führt, daß das an ihm be findliche Hinterrad um die Achsschenkelbolzenachse auf grund der Verschiebung des Hinterradlenkstabbauteils ge dreht wird, und
eine Dämpfungseinrichtung, die zwischen das Radlager und die Fahrzeugkarosserie gekoppelt ist und die Verti kalbewegung des Radlagers durch ihre Gegenkraft hemmt, wobei die Dämpfungseinrichtung so angeordnet ist, daß die Wirkrichtung der Gegenkraft in bezug auf die Achs schenkelbolzenachse geneigt ist, so daß sie nicht pa rallel zur Achsschenkelbolzenachse ist, diese nicht schneidet und so orientiert ist, daß die Gegenkraft das Radlager in Richtung der Nachspur des an ihm befindli chen Hinterrades dreht,
aufweist.
ein Radlager, das ein Hinterrad trägt und mit einem Hinterradlenkstabbauteil des Hinterradlenkmechanismus so verbunden ist, daß das am Radlager befindliche Hinterrad um eine Achsschenkelbolzenachse gedreht wird, wenn das Hinterradlenkstabbauteil verschoben wird,
eine Radführungseinrichtung, die mit dem Radlager verbunden ist und dieses so führt, daß das an ihm be findliche Hinterrad um die Achsschenkelbolzenachse auf grund der Verschiebung des Hinterradlenkstabbauteils ge dreht wird, und
eine Dämpfungseinrichtung, die zwischen das Radlager und die Fahrzeugkarosserie gekoppelt ist und die Verti kalbewegung des Radlagers durch ihre Gegenkraft hemmt, wobei die Dämpfungseinrichtung so angeordnet ist, daß die Wirkrichtung der Gegenkraft in bezug auf die Achs schenkelbolzenachse geneigt ist, so daß sie nicht pa rallel zur Achsschenkelbolzenachse ist, diese nicht schneidet und so orientiert ist, daß die Gegenkraft das Radlager in Richtung der Nachspur des an ihm befindli chen Hinterrades dreht,
aufweist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläu
tert; es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Hin
terradaufhängungssystems gemäß einer Aus
führungsform der Erfindung;
Fig. 2a eine schematische Darstellung zur Erläute
rung der Funktion des in Fig. 1 gezeigten
Hinterradaufhängungssystems, betrachtet in
Richtung von der Innenseite des rechten
Hinterrades;
Fig. 2b eine schematische Darstellung zur Erläute
rung der Funktion des in Fig. 1 gezeigten
Hinterradaufhängungssystems, betrachtet in
Richtung von der Vorderseite des Fahrzeugs;
Fig. 2c eine schematische Darstellung zur Erläute
rung der Funktion des in Fig. 1 gezeigten
Hinterradaufhängungssystems, betrachtet in
Richtung des Pfeils A in Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines vier
radgelenkten Fahrzeugs, in dem das in Fig.
1 gezeigte Hinterradaufhängungssystem ein
gebaut ist;
Fig. 4 einen Graphen zur Erläuterung der Beziehung
zwischen der Fahrzeugsgeschwindigkeit und
dem Hinterradlenkverhältnis;
Fig. 5a-5c den Fig. 2a bis 2c entsprechende Darstel
lungen einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 6a-6c den Fig. 2a bis 2c entsprechende Darstel
lung einer weiteren Ausführungsform der Er
findung;
Fig. 7a-7c den Fig. 2a bis 2c entsprechende Darstel
lungen einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 8a, 8b den Fig. 2a und 2b entsprechende Darstel
lungen einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 9a, 9b den Fig. 2a und 2b entsprechende Darstel
lungen einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 10a, 10b den Fig. 2a und 2b entsprechende Darstel
lungen einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 11a, 11b den Fig. 2a und 2b entsprechende Darstel
lungen einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 12, 13 schematische Darstellungen zur Erläuterung
des Ergebnisses der Erfindung; und
Fig. 14 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung,
in den jedoch ein Beispiel der konkreten
Anordnung für die in den Fig. 6, 7, 10 und
11 gezeigten Ausführungsformen gezeigt ist.
In Fig. 3 ist schematisch ein vierradgelenktes Fahrzeug
mit linken und rechten Vorderrädern 1 L und 1 R und mit
linken und rechten Hinterrädern 11 L und 11 R gezeigt. Die
linken und rechten Vorderräder 1 L und 1 R werden durch
einen Vorderradlenkmechanismus A gedreht, der ein Lenk
rad 2, einen Vorderradlenkstab 4, einen Zahnstangenmecha
nismus 3, der die Drehung des Lenkrades 2 in geradlinige
Bewegungen des Vorderradlenkstabes 4 quer zur Richtung
der Fahrzeugkarosserie umwandelt, und linke und rechte
Gelenkarme 6 L und 6 R, die über Spurstangen 5 L und 5 R
entsprechend mit den einander gegenüberliegenden Enden
des Vorderradlenkstabes 4 verbunden sind, aufweist. Fer
ner ist der Vorderradlenkmechanismus A mit einem Servo
lenksystem versehen, das einen Arbeitszylinder 8 mit ei
nem Kolben 7, ein Steuerventil 9, das die Hydrauliklei
tungen zum Zuführen von hydraulischem Druck an den Ar
beitszylinder 8 aufgrund der Betätigung des Lenkrades 2
umschaltet, und eine Ölpumpe 10 aufweist.
Die linken und rechten Hinterräder 11 L und 11 R werden
durch einen Hinterradlenkmechanismus B gelenkt, der ei
nen Hinterradlenkstab 12 und linke und rechte Gelenkarme
14 L bzw. 14 R, die über Spurstangen 13 L bzw. 13 R entspre
chend mit den einander gegenüberliegenden Endes des Hin
terradlenkstabes 12 verbunden sind, aufweist. Der Hin
terradlenkmechanismus B ist ferner mit einem Servolenk
system versehen, das einen Arbeitszylinder 15, durch den
hindurch der Hinterradlenkstab 12 sich erstreckt, und
einen Kolben 16, der am Hinterradlenkstab 12 befestigt
ist, aufweist. Eine Zentrierfeder 19 zwingt den Hinter
radlenkstab 12 in eine neutrale Position, in der die
Hinterräder 11 L und 11 R in ihrer Geradeausposition ge
halten werden.
Der Hinterradlenkmechanismus B ist mit einem Hinterrad
lenkverhältnis-Änderungsmechanismus C versehen, der das
Hinterradlenkverhältnis (d.h. das Verhältnis des Hinter
radlenkwinkels R H zum Vorderradlenkwinkel R H ) je nach
Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechend dem in Fig. 4 ge
zeigten Graphen ändert. Das Bezugszeichen 17 bezeichnet
eine Eingangswelle des Hinterradlenkverhältnis-Ände
rungsmechanismus C, während das Bezugszeichen 18 einen
als Ausgangswelle des Hinterradlenkverhältnis-Ände
rungsmechanismus C funktionierenden Steuerstab bezeich
net. Die Bewegung des Vorderradlenkstabes 4 quer zur
Richtung der Fahrzeugkarosserie wird durch einen zweiten
Zahnstangenmechanismus 20 in eine Drehbewegung umgewan
delt und über Kardangelenke 21 und 22 und einen Verbin
dungsstab 23 an die Eingangswelle 17 des Hinterradlenk
verhältnis-Änderungsmechanismus C übertragen. Der Steu
erstab 18 wird parallel zum Hinterradlenkstab 12 bewegt.
Der Hinterradlenkverhältnis-Änderungsmechanismus C ist
mit einem Schrittmotor 25 versehen, der aufgrund der
Steuerung einer Steuerschaltung (CPU) 27 das Hinterrad
lenkverhältnis ändert. Die Steuerschaltung 27 empfängt
die Ausgaben eines Paars von Fahrzeuggeschwindigkeits
sensoren 26, die aus Sicherheitsgründen doppelt vorgese
hen sind, und steuert die Lenkrichtung und den Lenkwin
kel des Schrittmotors 25 entsprechend der Fahrzeugge
schwindigkeit.
Der Hinterradlenkverhältnis-Änderungsmechanismus C ist
ferner mit einem Hinterradlenkverhältnissensor 28 ver
sehen, der das aktuelle Hinterradlenkverhältnis ermit
telt; dessen Ermittlungsergebnis wird für die Rückkopp
lungssteuerung in die Steuerschaltung 27 eingegeben. Die
Anordnung und die Funktion des Hinterradlenkverhältnis-
Änderungsmechanismus C sind wohl bekannt und beispiels
weise aus US 46 01 357-A bekannt, weshalb sie hier nicht
genauer beschrieben werden. Der als Ausgangswelle des
Hinterradlenkverhältnis-Änderungsmechanismus C fungie
rende Steuerstab 18 betätigt ein als Rollenventil ausge
bildetes Steuerventil 30 des Servolenksystems für die
Hinterräder, so daß die Hinterräder in die gleiche Rich
tung wie die Vorderräder (gleichphasig) gelenkt werden,
wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit höher ist als 35 km/h,
daß die Hinterräder unabhängig vom Lenkwinkel der Vor
derräder in der neutralen Position gehalten werden, wenn
die Fahrzeuggeschwindigkeit ungefähr 35 km/h beträgt
und daß sie in die zur Lenkrichtung der Vorderräder ent
gegengesetzte Richtung (gegenphasig) gelenkt werden,
wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit niedriger als 35 km/h
ist , wie es in Fig. 4 gezeigt ist. In Fig. 4 stellt ein
positives Hinterradlenkverhältnis den Sachverhalt dar,
daß die Hinterräder in die gleiche Richtung wie die Vor
derräder gelenkt werden, während das negative Hinterrad
lenkverhältnis den Sachverhalt darstellt, in dem die
Hinterräder in die zur Lenkrichtung der Vorderräder ent
gegengesetzte Richtung gelenkt werden.
Dem Steuerventil 30 wird über ein Magnetventil 32 von
einer Ölpumpe 31 Hydrauliköl zugeführt. Das Magnetventil
32 unterbricht den Fluß des Hydrauliköls an das Steuer
ventil 30 aufgrund einer Steuerung der Steuerschaltung
27, wenn das Steuersystem ausfällt, wodurch der Hydrau
likdruck im Arbeitszylinder 15 entspannt wird, so daß
der Hinterradlenkstab 12 aufgrund der Kraft der Zen
trierfeder 19 in die neutrale Position zurückgestellt
wird. Das bedeutet, daß dann, wenn das Steuersystem aus
fällt, die Hinterräder auch bei einer Lenkung der Vor
derräder nicht gelenkt werden und in die Geradeausposi
tion zurückgestellt werden, wenn sie aus der Geradeaus
position gelenkt worden waren.
Das Magnetventil 32 kann in einer Nebenleitung vorgese
hen sein, die zwischen der Hydraulikleitung zum Steuer
ventil 30 und der Hydraulikleitung vom Steuerventil 30
zum Ölbehälter vorgesehen ist.
In Fig. 1 ist ein Hinterradaufhängungssystem gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt, das
in einem vierradgelenkten Fahrzeug mit einem Hinterrad
lenkmechanismus B Anwendung findet. Das Hinterradaufhän
gungssystem trägt das rechte Hinterrad 11 R. Wie in Fig. 1
gezeigt, erstreckt sich der Gelenkarm 14 R nach hinten
und ist über ein Kugelgelenk 50 mit der Spurstange 13 R
verbunden. Der Gelenkarm 14 R ist einteilig mit einem
Radlager (Radnabenträger) 40 ausgebildet. Das Radlager
40 ist über Kugelgelenke 43 und 44 mit einem I-förmigen
oberen Arm 41 bzw. mit einem I-förmigen unteren Arm 42
verbunden. Auf diese Weise wird eine Radaufhängung von
Doppelquerlenkerbauart ausgebildet. Der obere Arm 41 und
der untere Arm 42 sind über elastische Buchsen 51 bzw.
52 mit der Fahrzeugkarosserie verbunden. Die Achsschen
kelbolzenachse KP, die die Mittelpunkte der Kugelgelenke
43 und 44 verbindet, ist aus der Vertikalen nach vorne
und nach innen geneigt, wie aus den Fig. 2a und 2b klar
ersichtlich ist. Die Achsschenkelbolzenachse KP schnei
det die Straßenoberfläche im Punkt P, der sich außerhalb
und hinter dem Mittelpunkt G der Auflagefläche des rech
ten Hinterrades 11 R befindet, weshalb der Nachlauf und
die Achsschenkelbolzenversetzung negativ sind.
An einem Federführungsschaft 47, der sich im wesentli
chen vertikal erstreckt, ist eine Schraubenfeder 46 be
festigt. Das untere Ende des Federführungsschaftes 47
ist hinter der Achsschenkelbolzenachse KP mit dem Radla
ger 40 drehbar verbunden. Der obere Arm 41 und der unte
re Arm 42 sind jeweils mit den hinteren Enden der Längs
lenker 48 und 49 verbunden. Das vordere Ende des Längs
lenkers 49 ist mit der Fahrzeugkarosserie über eine ela
stische Buchse 53 verbunden.
Bei einem auf diese Weise angeordneten Hinterradaufhän
gungssystem erzeugt die Gegenkraft der Schraubenfeder 46
ein Drehmoment M um die Achsschenkelbolzenachse KP, das
eine Drehung des Hinterrades 11 R in Richtung der Nach
spur bewirkt, wie aus Fig. 2c ersichtlich ist. In Fig.
2c gibt der die Punkte X und Y verbindende Pfeil die
Richtung der Gegenkraft an, wobei die Punkte X bzw. Y
die Verbindungspunkte des Federführungsschaftes 47 mit
der Fahrzeugkarosserie bzw. mit dem Radlager 40 darstel
len; der Pfeil M stellt das durch die Gegenkraft der
Schraubenfeder 46 erzeugte Drehmoment dar. Dieses Dreh
moment wird im folgenden als "Nachspurdrehmoment" be
zeichnet. Das Nachspurdrehmoment wirkt als Kraft, die
auf die mit dem Radlager 40 hinter der Achsschenkelbol
zenachse KP verbundene Spurstange 13 R einen Schub ausübt
und dabei die elastischen Buchsen 51 bis 53 verformt,
wie in Fig. 12 gezeigt, wobei das Kugelgelenk 50 zwi
schen der Spurstange 13 R und dem Radlager 40 gegen die
Spurstange 13 R gedrückt wird, so daß das Spiel im Kugel
gelenk 50 aufgehoben wird. Wenn das Fahrzeug im Gleich
phasenbereich (schneller als 35 km/h) eine Linkskurve
fährt, wird das rechte Hinterrad 11 R, welches dann ein
Außenrad ist, durch die Spurstange 13 R in Richtung der
Vorspur gelenkt. In diesem Moment wird die Kraft der
Spurstange 13 R an das Radlager 40 in einem Zustand über
tragen, in dem das Spiel im Kugelgelenk 50 aufgehoben
ist. Folglich wird das Ansprechverhalten des Hinterrades
11 R auf die Hinterradlenkbetätigung verbessert.
Da ferner, wie oben beschrieben, der Nachlauf negativ
ist, zwingt die auf den Mittelpunkt G der Auflagefläche
des rechten Hinterrades 11 R wirkende Kraft das Rad 11 R
in Richtung der Vorspur und wirkt folglich als Eingangs
last an die Spurstange 13 R. In dieser Ausführungsform
wird jedoch die das Rad 11 R in Richtung der Vorspur zwin
gende Kraft durch die Gegenkraft der Schraubenfeder 46,
die das Rad 11 R in Richtung der Nachspur zwingt, aufge
hoben. Daher muß die Zentrierfeder 19, die die Hinterrä
der 11 L und 11 R im Falle eines Ausfalls des Steuersy
stems in die Geradeausposition zurückstellt, die das Rad
11 R in Richtung der Vorspur zwingende Kraft nicht kom
pensieren und kann daher verhältnismäßig schwach sein.
Dadurch wird die Belastung des hydraulischen Systems
verringert, weshalb beispielsweise die Ölpumpe 31 von
verhältnismäßig kleiner Kapazität sein kann.
Aus der obigen Beschreibung wird verständlich, daß es in
dieser Ausführungsform wichtig ist, daß die Richtung, in
der die Gegenkraft der Schraubenfeder 46 wirkt, in bezug
auf die Achsschenkelbolzenachse KP geneigt ist, so daß
sie zur Achsschenkelbolzenachse KP nicht parallel ist
und diese nicht schneidet und daß sie derart orientiert
ist, daß die Gegenkraft das Radlager 40 in Richtung der
Nachspur lenkt, wie in Fig. 2c gezeigt.
Die Fig. 5a bis 5c sind Darstellungen, die den Fig. 2a
bis 2c entsprechen, in denen aber eine weitere Ausfüh
rungsform der Erfindung gezeigt ist. In dieser Ausfüh
rungsform stimmen die Ausrichtung der Achsschenkelbol
zenachse KP und die Befestigungsposition der Spurstange
13 R mit denjenigen der in Fig. 2 gezeigten Ausführungs
form überein. In dieser Ausführungsform ist jedoch der
Federführungsschaft 47 mit dem Radlager 40 vor der Achs
schenkelbolzenachse KP verbunden und aus der Vertikalen
um einen Winkel geneigt, der größer ist als derjenige
der Achsschenkelbolzenachse KP. Aus Fig. 5c ist ersicht
lich, daß auch in dieser Ausführungsform die Gegenkraft
der Schraubenfeder 46 ein Nachspurdrehmoment erzeugt.
In der in den Fig. 6a bis 6c gezeigten Ausführungsform
ist der Federführungsschaft 47 mit dem Radlager 40 vor
der Achsschenkelbolzenachse KP verbunden und vertikal
orientiert, während die Achsschenkelbolzenachse KP aus
der Vertikalen nach vorne und nach außen geneigt ist.
Auch in dieser Ausführungsform kann die Gegenkraft der
Schraubenfeder 46 ein Nachspurdrehmoment erzeugen, wie
aus Fig. 6c ersichtlich ist.
In der in den Fig. 7a bis 7c gezeigten Ausführungsform
ist der Federführungsschaft 47 mit dem Radlager 40 hin
ter der Achsschenkelbolzenachse KP verbunden und nach
außen geneigt, während die Achsschenkelbolzenachse KP
nach vorne und nach außen geneigt ist. Auch in dieser
Ausführungsform kann die Gegenkraft der Schraubenfeder
46 ein Nachspurdrehmoment erzeugen, wie aus Fig. 7c er
sichtlich ist.
In den in den Fig. 5 bis 7 gezeigten Ausführungsformen
ist die Spurstange 13 R mit dem Radlager 40 hinter der
Achsschenkelbolzenachse KP verbunden, weshalb das Kugel
gelenk 50 zwischen der Spurstange 13 R und dem Radlager
40 gegen die Spurstange 13 R gedrückt wird, so daß das
Spiel im Kugelgelenk 50, wie es in Verbindung mit Fig.
12 beschrieben worden ist, aufgehoben wird.
Die in den Fig. 8 bis 11 gezeigten Ausführungsformen
sind jeweils die gleichen Ausführungsformen wie diejeni
gen der Fig. 2 und 5 bis 7 mit der Ausnahme, daß die
Spurstange 13 R mit dem Radlager 40 vor der Achsschenkel
bolzenachse KP verbunden ist. Auch in diesen Ausfüh
rungsformen erzeugt die Gegenkraft der Schraubenfeder 46
ein Nachspurdrehmoment, wie es in Verbindung mit den
Fig. 2c und 5c bis 7c beschrieben worden ist. In diesen
Ausführungsformen wirkt das Nachspurdrehmoment als
Kraft, die auf die Spurstange 13 R, die mit dem Radlager
40 vor der Achsschenkelbolzenachse KP verbunden ist, wie
in Fig. 13 gezeigt, einen Zug ausübt, wobei das Kugelge
lenk 50 zwischen der Spurstange 13 R und dem Radlager 40
unter einer Zugspannung gehalten wird, so daß das Spiel
im Kugelgelenk 50 aufgehoben wird.
In sämtlichen oben beschriebenen Ausführungsformen ist
der Nachlauf negativ.
Während in den in den Fig. 2, 5, 8 und 9 gezeigten Aus
führungsformen die Achsschenkelbolzenachse KP aus der
Vertikalen nach innen geneigt ist, ist die Achsschenkel
bolzenachse KP in den in den Fig. 6, 7, 10 und 11 ge
zeigten Ausführungsformen aus der Vertikalen nach außen
geneigt. Die Achsschenkelbolzenachse KP kann nach außen
geneigt werden, wenn das Hinterradaufhängungssystem so
angeordnet wird, wie es in Fig. 14 gezeigt ist. Wie in
Fig. 14 gezeigt, weist das Hinterradaufhängungssystem
ein Paar von oberen Armen 41′ und Paar von unteren Armen
42′ auf. Die oberen Arme 41′ sind zwischen das Radlager
40 und die Fahrzeugkarosserie gekoppelt, so daß der Ab
stand zum Radlager 40 kleiner wird. Genauso sind die un
teren Arme 42′ zwischen das Radlager 40 und die Fahr
zeugkarosserie gekoppelt, so daß der Abstand zum Radla
ger 40 kleiner wird. In diesem Hinterradaufhängungssy
stem stellt die Achsschenkelbolzenachse KP eine imaginä
re Linie dar, die den Schnittpunkt der Verlängerungen
der oberen Arme 41′ und den Schnittpunkt der Verlänge
rungen der unteren Arme 42′ miteinander verbindet.
Obwohl in den oben beschriebenen Ausführungsformen als
Dämpfungseinrichtung eine Schraubenfeder verwendet wird,
kann die Dämpfungseinrichtung auch von einem Dämpfer,
der eine zur Geschwindigkeit der auf ihn einwirkenden
Kraft proportionale Gegenkraft erzeugt, oder sowohl von
einer Schraubenfeder als auch von einem solchen Dämpfer
gebildet werden.
Obwohl in den oben beschriebenen Ausführungsformen die
Erfindung auf ein Hinterradaufhängungssystem von Doppel
querlenkerbauart angewendet wird, kann die vorliegende
Erfindung auch auf ein Hinterradaufhängungssystem von
Federbeinbauart angewendet werden, in der die Dämpfer
achse und die Achsschenkelbolzenachse nicht zueinander
parallel sind und sich nicht schneiden.
Die Bestandteile des Hinterradaufhängungssystems der
vorliegenden Erfindung müssen sich nicht ständig in den
jenigen Positionen befinden, wie sie in Verbindung mit
den Fig. 2 und 5 bis 11 beschrieben worden sind; es ge
nügt, wenn sie sich im erwähnten Gleichphasenbereich in
diesen Positionen befinden.
Claims (8)
1. Hinterradaufhängungssystem für ein vierradgelenktes
Fahrzeug, das mit einem Vorderradlenkmechanismus (A)
und einem Hinterradlenkmechanismus (B) versehen ist
und in dem sowohl die Vorderräder (1 L, 1 R) als auch
die Hinterräder (11 L, 11 R) aufgrund einer Betätigung
eines Lenkrades (2) gelenkt werden und wenigstens das
äußere der Hinterräder (11 L, 11 R) in die gleiche
Richtung wie die Vorderräder (1 L, 1 R) gelenkt wird,
wenn das Lenkrad (2) in einer vorgegebenen Betriebs
bedingung des Fahrzeugs gedreht wird,
gekennzeichnet durch
ein Radlager (40), das ein Hinterrad (11 L; 11 R) trägt und mit einem Hinterradlenkstabbauteil (12) des Hinterraddrehmechanismus (B) so verbunden ist, daß das am Radlager (40) befindliche Hinterrad (11 L; 11 R) um eine Achsschenkelbolzenachse (KP) gedreht wird, wenn das Hinterradlenkstabbauteil (12) verschoben wird,
eine Radführungseinrichtung (41, 42; 41′, 42′), die mit dem Radlager (40) verbunden ist und dieses so führt, daß das an diesem befindliche Hinterrad (11 L; 11 R) um die Achsschenkelbolzenachse (KP) aufgrund der Verschiebung des Hinterradlenkstabbauteils (12) ge lenkt wird, und
eine Dämpfungseinrichtung (46, 47), die zwischen das Radlager (40) und die Fahrzeugkarosserie gekop pelt ist und die Vertikalbewegung des Radlagers (40) durch ihre Gegenkraft hemmt, wobei die Dämpfungsein richtung (46, 47) so angeordnet ist, daß die Wirk richtung der Gegenkraft in bezug auf die Achsschen kelbolzenachse (KP) geneigt ist, so daß sie nicht pa rallel zur Achsschenkelbolzenachse (KP) ist, diese nicht schneidet und so orientiert ist, daß die Gegen kraft das Radlager (40) in Richtung der Nachspur des an ihm befindlichen Hinterrades (11 L; 11 R) lenkt.
ein Radlager (40), das ein Hinterrad (11 L; 11 R) trägt und mit einem Hinterradlenkstabbauteil (12) des Hinterraddrehmechanismus (B) so verbunden ist, daß das am Radlager (40) befindliche Hinterrad (11 L; 11 R) um eine Achsschenkelbolzenachse (KP) gedreht wird, wenn das Hinterradlenkstabbauteil (12) verschoben wird,
eine Radführungseinrichtung (41, 42; 41′, 42′), die mit dem Radlager (40) verbunden ist und dieses so führt, daß das an diesem befindliche Hinterrad (11 L; 11 R) um die Achsschenkelbolzenachse (KP) aufgrund der Verschiebung des Hinterradlenkstabbauteils (12) ge lenkt wird, und
eine Dämpfungseinrichtung (46, 47), die zwischen das Radlager (40) und die Fahrzeugkarosserie gekop pelt ist und die Vertikalbewegung des Radlagers (40) durch ihre Gegenkraft hemmt, wobei die Dämpfungsein richtung (46, 47) so angeordnet ist, daß die Wirk richtung der Gegenkraft in bezug auf die Achsschen kelbolzenachse (KP) geneigt ist, so daß sie nicht pa rallel zur Achsschenkelbolzenachse (KP) ist, diese nicht schneidet und so orientiert ist, daß die Gegen kraft das Radlager (40) in Richtung der Nachspur des an ihm befindlichen Hinterrades (11 L; 11 R) lenkt.
2. Hinterradaufhängungssystem gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungseinrichtung
von einem Federbauteil (46, 47) gebildet wird, das
zwischen dem Radlager (40) und der Fahrzeugkarosserie
zusammengepreßt wird und das Radlager (40) relativ
zur Fahrzeugkarosserie nach unten zwingt.
3. Hinterradaufhängungssystem gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Federbauteil eine
Schraubenfeder (46) aufweist, die an einem Federfüh
rungsbauteil (47) befestigt ist.
4. Hinterradaufhängungssystem gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Radführungseinrich
tung obere und untere Querlenker (41, 42; 41′, 42′)
aufweist, die sich in einer Richtung quer zur Fahr
zeugkarosserie erstrecken.
5. Hinterradaufhängungssystem gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Achsschenkelbolzen
achse (KP) durch diejenigen Punkte (X, Y) geht, an
denen die oberen (41; 41′) und unteren (42; 42′)
Querlenker mit dem Radlager (40) verbunden sind.
6. Hinterradaufhängungssystem gemäß Anspruch 4, in dem
wenigstens einer der oberen und unteren Querlenker
als ein Paar von voneinander getrennten Lenkern (41′
oder 42′) ausgebildet ist.
7. Hinterradaufhängungssystem gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Achsschenkelbolzen
achse (KP) den Untergrund in einem Punkt (P) schnei
det, der sich hinter demjenigen Punkt (G) befindet,
in dem die Reifenauflagefläche mit ihrem jeweiligen
Mittelpunkt den Untergrund berührt.
8. Hinterradaufhängungssystem gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Radlager (40) am Hin
terradlenkstabbauteil (12) mittels eines Kugelgelenks
(50) drehbar gelagert ist.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Representative=s name: LOUIS, POEHLAU, LOHRENTZ & SEGETH, 90409 NUERNBERG |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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