DE3939312C2 - Hinterradaufhängung für vierradgelenktes Fahrzeug - Google Patents
Hinterradaufhängung für vierradgelenktes FahrzeugInfo
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- DE3939312C2 DE3939312C2 DE3939312A DE3939312A DE3939312C2 DE 3939312 C2 DE3939312 C2 DE 3939312C2 DE 3939312 A DE3939312 A DE 3939312A DE 3939312 A DE3939312 A DE 3939312A DE 3939312 C2 DE3939312 C2 DE 3939312C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hinterradaufhängung
für ein vierradgelenktes Fahrzeug entsprechend dem Obergriff des Patentanspruchs
1.
Bei vierradgelenkten Fahrzeugen
werden die Hinterräder
im allgemeinen in einer zur Lenkrichtung der
Vorderräder entgegengesetzten Richtung gelenkt, wenn der
Lenkwinkel des Lenkrades groß ist, d. h. wenn die Fahr
zeuggeschwindigkeit niedrig ist, während die Hinterräder
im allgemeinen in die gleiche Richtung wie die Lenkrich
tung der Vorderräder gelenkt werden, wenn der Lenkwinkel
des Lenkrades klein ist, d. h. wenn die Fahrzeuggeschwin
digkeit hoch ist. Auf diese Weise wird der Kurvenradius
bei niedriger Geschwindigkeit minimiert und die Fahrsta
bilität bei hoher Geschwindkeit verbessert.
Bei einem derartigen vierradgelenkten Fahrzeug entsteht aber das Problem,
daß die während der Kurvenfahrt bei hoher Geschwindigkeit auf die Hinterräder
wirkende Seitenkraft die Belastung auf die Spurstange
überträgt, was sich auf die Genauigkeit der Lenkung der
Hinterräder nachteilig auswirkt, da der Lenkwinkel der Hinterräder
bei dieser Geschwindigkeit
klein ist.
Obwohl das Vierradlenksystem zur Verbesserung der Fahr
stabilität des Fahrzeugs während der Kurvenfahrt bei
trägt, kann es bisher zur Verbesserung der Fahrstabili
tät während der Geradeausfahrt, insbesondere bei einem
Bremsvorgang, keinen Beitrag liefern.
Aus DE 37 14 688 A1 ist eine Radaufhängung für gelenkte Räder
von Kraftfahrzeugen bekannt, welche einen schwenkbaren Rad
träger umfaßt, der als untere Führungselemente zwei konver
gierende zum Radträger verlaufende Lenker aufweist. Die
Tragfeder des Fahrzeugs ist an einem der Lenker derart abge
stützt, daß an diesem eine eine Lenkungsrückstellung bewir
kende Querkraftkomponente auftritt. Die Lenkergeometrie ist
so ausgelegt, daß diese Querkraftkomponente multipliziert
mit dem Hebelarm zwischen Anlenkpunkt des Lenkers am Radträ
ger und der durch die Verlängerung der Lenker gebildeten
idealen Lenkachse bei einem kurveninneren Lenkeinschlag
einen geringeren Wert als bei einem kurvenäußeren Lenkein
schlag einnimmt. D.h. der Abstand zwischen der Lenkachse und
der senkrechten Radmittenebene in Höhe der Radachse ist so
ausgelegt, daß er in Geradeaus-Fahrtstellung der Räder null
oder nahezu null beträgt. Dies bewirkt bei angetriebenen
Rädern und einem entsprechenden Antriebsmoment (bei Be
schleunigung) ein Rückstellmoment an der Lenkung, resultie
rend aus den Antriebskräften.
Folglich wird bei dieser geometrischen Auslegung der Lenker
bei einem Kurveneinschlag ein Rückstellmoment auf die kur
venäußeren Räder bewirkt, welches entgegengesetzt und größer
als das an den kurveninneren Räder wirkende Moment ist.
Somit kann auch bei dieser Anordnung die während der Kurven
fahrt auf die Hinterräder wirkende Seitenkraft nicht kompen
siert bzw. die störkraftbedingte Verzwängung in den Lagern
nicht beseitigt werden.
DE 37 16 706 A1 offenbart eine unabhängige Radaufhängung für
lenkbare Räder von Kraftfahrzeugen mit Radträgern, die um
eine Schwenkachse verschwenkbar sind, welche so geneigt ist,
daß deren Spurpunkt in einer Draufsicht der Radaufhängung
außerhalb des Radaufstandspunktes liegt. Um zu verhindern,
daß bei dynamischen Radlastschwankungen um die Schwenkachse
ein den Radträger verschwenkendes Drehmoment entstehen kann,
das üblicherweise über Spurhebel und Spurstange auf das
Lenkrad übertragen wird und durch Muskelkraft abgestützt
werden muß, ist ein Radführungsglied durch zwei Einzellenker
gebildet, die in Richtung auf den Radträger geteilt ver
laufen und kardanisch gelagert sind. Zwischen einem dieser
Einzellenker und dem Fahrzeugaufbau ist mindestens ein
schräg angestelltes Stützglied angeordnet, das bei Radlast
schwankungen auf den Einzellenker Stützkräfte überträgt, bei
denen eine Stützkraftkomponente wirksam ist, durch die ein
dem am Radträger aus der Radlastschwankung erwachsenden
Drehmoment um die Schwenkachse entgegengerichtetes, im we
sentlich gleich großes Drehmoment erzeugt wird.
Aus dieser Anordnung werden bei der Kurvenfahrt auftretende
Seitenkräfte an dem gelenkten Rad nicht als auszugleichende
Kräfte angesehen, sondern die sich dynamisch ändernden Rad
aufstandskräfte und die Dämpfungseinrichtung greifen in je
dem Fall nicht am Radträger selbst, sondern an einem der
Querlenker an. Dadurch wird aber die an sich erwünschte Vor
spuränderung bei Bremsvorgängen beeinflußt.
GB 21 24 167 A offenbart eine erfindungsgemäße Radaufhängung für gelenkte
Räder von Kraftfahrzeugen, mit einem Radträger für das Hin
terrad, mit einer mit dem Radträger verbundenen Radführungs
einrichtung, durch die eine bezüglich des Fahrzeugaufbaus
aus der Vertikalen nach innen geneigte Lenkachse definiert
ist und mit einer bei Vertikalbewegung des Radträgers eine
Gegenkraft erzeugenden, am Fahrzeugaufbau abgestützten Fede
rungseinrichtung. Bei dieser Anordnung durchsetzt die Lenk
achse die Radaufstandsfläche des Hinterrades in einem Punkt,
der in Fahrzeuglängsrichtung gegenüber demjenigen Punkt
versetzt ist, an dem bei Kurvenfahrt die auf das Hinterrad
wirkende Seitenkraft angreift. Die Federungseinrichtung ist
bei dieser Radaufhängung starr mit dem Radträger verbunden
und bedingt dadurch, daß eine Kompensierung der bei Kurven
fahrt auf das kurvenäußere Rad wirkenden Seitenkraft durch
die Federungseinrichtung nicht möglich ist. Folglich wird auch
bei dieser geometrischen Anordnung die auf die Hinterräder
wirkende Seitenkraft durch die Spurstange auf die Lenkung
übertragen, was sich auf die Genauigkeit der Lenkung
der Hinterräder nachteilig auswirkt.
Aus DE 39 24 950 A1 ist eine Fahrzeughinterradaufhängung be
kannt, umfassend einen Radträger
drei Querlenker, die sich in einer
Querrichtung erstrecken und an ihrem äußeren Ende mit dem
Radtragglied verbunden sind und einen Längslenker umfassen,
der sich in Längsrichtung erstreckt. Der Längslenker ist an
einem vorderen Ende durch eine einzige Verbindung mit einem
Karosserieglied des Fahrzeugs verbunden. Zudem ist der
Längslenker am hinteren Ende mit in Aufwärts- und Abwärts
richtung gegabelten Teilen ausgebildet. Einem der gegabelten
Teile ist mit einem unteren der drei Querlenker und der
andere der gegabelten Teile mit einem oberen der drei Quer
lenker oder dem Radträger verbunden. Die Lenkdrehachse
ist in dieser Anordnung nach außen geneigt und kann somit zu
einer Kompensierung der auf die kurvenäußeren Räder wirken
den Seitenkräfte nicht beitragen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die auf den Lenkmechanis
mus wirkende Belastung bei der Kurvenfahrt zu verringern,
zugleich aber die Fahrstabilität des Fahrzeugs bei Bremsvor
gängen beizubehalten oder zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche stellen bevorzugte
Ausgestaltungsformen der Erfindung dar.
Durch das erfindungsgemäße Hinterradaufhängungssystem wird
eine gegenseitige räumliche Zuordnung der einzelnen Kompo
nenten der Radaufhängung erreicht, wodurch der bei der Kur
venfahrt auftretenden, auf das Hinterrad wirkenden Seiten
kraft entgegengewirkt und folglich diese kompensiert werden
kann. Hierzu ist zunächst Voraussetzung, daß - wie von ge
lenkten Rädern an sich bekannt ist - die Lenkdrehachse in
Bezug auf den Fahrzeugbau nach innen geneigt ist d. h. mit
ihrem oberen Teil der Fahrzeugmitte näher liegt
als mit ihrem unteren Teil. Weiterhin
muß die Lenkdrehachse auch nach vorne oder hinten geneigt
sein, um dadurch einen negativen oder positiven Nachlauf zu
erreichen. Dieser bewirkt, daß bei der Kurvenfahrt auftre
tende Seitenkräfte am kurvenäußeren Hinterrad ein Drehmoment
um die Lenkachse erzeugen, welches eine Tendenz zu einer
Nachspur oder Vorspur bewirkt. Um dieses Drehmoment daran zu
hindern, eine unerwünschte Belastung des Lenkmechanismus mit
den oben geschilderten nachteiligen Folgen hervorzurufen,
ist weiterhin vorgeschrieben, daß die von der Dämpfungsein
richtung (die ein Federbein, ein Dämpferbein oder ein reines
Federelement sein kann) ein dazu gegengerichtetes Drehmoment
um die Lenkachse erzeugt. Hierzu greift die Wirkungslinie
der Federungseinrichtung direkt am Radträger an (indem die
Federungseinrichtung unmittelbar am Radträger ansetzt) und
ist gegenüber der Lenkachse, diese kreuzend, so ausge
richtet, daß durch die von der Federungseinrichtung ausge
übte Gegenkraft das erwähnte Gegendrehmoment entsteht.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläu
tert; es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Hin
terradaufhängungssystems gemäß einer Aus
führungsform der Erfindung;
Fig. 2a eine schematische Darstellung zur Erläute
rung der Funktion des in Fig. 1 gezeigten
Hinterradaufhängungssystems, betrachtet in
Richtung von der Innenseite des rechten
Hinterrades;
Fig. 2b eine schematische Darstellung zur Erläute
rung der Funktion des in Fig. 1 gezeigten
Hinterradaufhängungssystems, betrachtet in
Richtung von der Vorderseite des Fahrzeugs;
Fig. 2c eine schematische Darstellung zur Erläute
rung der Funktion des in Fig. 1 gezeigten
Hinterradaufhängungssystems, betrachtet in
Richtung des Pfeils A in Fig. 1;
Fig. 3 einen Graphen zur Erläuterung der Beziehung
zwischen der Fahrzeuggeschwindigkeit und
dem Hinterradlenkverhältnis;
Fig. 4a-4c den Fig. 2a bis 2c entsprechende Darstel
lungen einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 5a, 5b den Fig. 2a und 2b entsprechende Darstel
lung einer weiteren Ausführungsform der Er
findung;
Fig. 6a, 6b den Fig. 2a und 2b entsprechende Darstel
lungen einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 7a- 7c den Fig. 2a bis 2c entsprechende Darstel
lungen einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 8a-8c den Fig. 2a bis 2c entsprechende Darstel
lungen einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 9a, 9b den Fig. 2a und 2b entsprechende Darstel
lungen einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 10a, 10b den Fig. 2a und 2b entsprechende Darstel
lungen einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 11, 12 schematische Darstellungen zur Erläuterung
des Ergebnisses der Erfindung; und
Fig. 13 Fig. 13 eine der Fig. 1 entsprechende Dar
stellung, in der jedoch ein Beispiel der
konkreten Anordnung des erfindungsgemäßen
Hinterradaufhängungssystem gezeigt ist.
In Fig. 1 ist ein Hinterradaufhängungssystem gemäß
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ge
zeigt, das in einem vierradgelenkten Fahrzeug mit einem
Hinterradlenkmechanismus B Anwendung findet. Der Hin
terradlenkmechanismus B ist mit einem Hinterradlenk
verhältnis-Änderungsmechanismus C versehen, der das
Hinterradlenkverhältnis (d. h. das Verhältnis des Hin
terradlenkwinkels zum Vorderradlenkwinkel ) je nach
Fahrgeschwindigkeit entsprechend dem in Fig. 3 gezeig
ten Graphen ändert.
Das Hinterradaufhän
gungssystem trägt das rechte Hinterrad 11R. Wie in Fig. 1
gezeigt, erstreckt sich der Gelenkarm 14R nach hinten
und ist über ein Kugelgelenk 50 mit der Spurstange 13R
verbunden. Der Gelenkarm 14R ist einteilig mit einem
Radträger (Radnabenträger) 40 ausgebildet. Der Radträger
40 ist über Kugelgelenke 43 und 44 mit einem I-förmigen
oberen Arm 41 bzw. mit einem I-förmigen unteren Arm 42
verbunden. Auf diese Weise wird eine Radaufhängung von
Doppelquerlenkerbauart ausgebildet. Der obere Arm 41 und
der untere Arm 42 sind über elastische Buchsen 51 bzw.
52 mit der Fahrzeugkarosserie verbunden. Die Achsschen
kelbolzenachse KP, die die Mittelpunkte der Kugelgelenke
43 und 44 verbindet, ist aus der Vertikalen nach vorne
und nach innen geneigt, wie aus den Fig. 2a und 2b klar
ersichtlich ist. Die Achsschenkelbolzenachse KP schnei
det die Straßenoberfläche im Punkt P, der sich außerhalb
und hinter dem Mittelpunkt G der Auflagefläche des rech
ten Hinterrades 11R befindet, weshalb der Nachlauf und
die Achsschenkelbolzenversetzung negativ sind.
An einem Federführungsschaft 47, der sich im wesentli
chen vertikal erstreckt, ist eine Schraubenfeder 46 be
festigt. Das untere Ende des Federführungsschaftes 47
ist hinter der Achsschenkelbolzenachse KP mit dem Radträ
ger 40 drehbar verbunden. Der obere Arm 41 und der unte
re Arm 42 sind jeweils mit den hinteren Enden der Längs
lenker 48 und 49 verbunden. Das vordere Ende des Längs
lenkers 49 ist mit der Fahrzeugkarosserie über eine ela
stische Buchse 53 verbunden.
Bei einem auf diese Weise angeordneten Hinterradaufhän
gungssystem erzeugt die Gegenkraft der Schraubenfeder 46
ein Drehmoment M um die Achsschenkelbolzenachse KP, das
eine Drehung des Hinterrades 11R in Richtung der Nach
spur bewirkt, wie aus Fig. 2c ersichtlich ist. In Fig.
2c gibt der die Punkte X und Y verbindende Pfeil die
Richtung der Gegenkraft an, wobei die Punkte X bzw. Y
die Verbindungspunkte des Federführungsschaftes 47 mit
der Fahrzeugkarosserie bzw. mit dem Radträger 40 darstel
len; die Pfeile M₁ und M₂ stellen das durch die Gegen
kraft der Schraubenfeder 46 erzeugte Drehmoment bzw. das
durch die auf das Hinterrad während der Kurvenfahrt wir
kende Seitenkraft erzeugte Drehmoment dar. Die durch die
Gegenkraft der Schraubenfeder 46 und durch die Seiten
kraft erzeugten Drehmomente werden im folgenden als "Ge
genkraftdrehmoment" bzw. als "Seitenkraftdrehmoment" be
zeichnet. Das Gegenkraftdrehmoment M₁ wirkt als Kraft,
die auf die mit dem Radträger 40 hinter der Achsschenkel
bolzenachse KP verbundene Spurstange 13R einen Schub
ausübt und dabei die elastischen Buchsen 51 bis 53 ver
formt, wie in Fig. 11 gezeigt, wobei das Kugelgelenk 50
zwischen der Spurstange 13R und dem Radträger 40 gegen
die Spurstange 13R gedrückt wird, so daß das Spiel im
Kugelgelenk 50 aufgehoben wird. Wenn das Fahrzeug im
Gleichphasenbereich (schneller als 35 km/h) eine Links
kurve fährt, wird das rechte Hinterrad 11R, welches dann
ein Außenrad ist, durch die Spurstange 13R in Richtung
der Vorspur gelenkt. In diesem Moment wird die Kraft der
Spurstange 13R an den Radträger 40 in einem Zustand über
tragen, in dem das Spiel im Kugelgelenk 50 aufgehoben
ist. Folglich wird das Ansprechverhalten des Hinterrades
11R auf die Hinterradlenkbetätigung verbessert.
Da ferner, wie oben beschrieben, der Nachlauf negativ
ist, zwingt die auf den Mittelpunkt G der Auflagefläche
des rechten Hinterrades 11R während der Kurvenfahrt wir
kende Kraft das Rad 11R in Richtung der Vorspur und
wirkt folglich als Eingangslast an die Spurstange 13R.
In dieser Ausführungsform wird jedoch die das Rad 11R in
Richtung der Vorspur zwingende Kraft durch die Gegen
kraft der Schraubenfeder 46, die das Rad 11R in Richtung
der Nachspur zwingt, aufgehoben. Daher kann der Einfluß
der Seitenkraft unterdrückt und das Regelungsverhalten,
d. h. die Ansprechempfindlichkeit und die Genauigkeit
beim Lenken der Hinterräder, verbessert werden. Ferner muß
die Zentrierfeder 19, die die Hinterräder 11L und 11R
bei einem Ausfalls des Steuersystems in die Geradeaus
position zurückstellt, die das Rad 11R in Richtung der
Vorspur zwingende Kraft nicht kompensieren und kann da
her verhältnismäßig schwach sein; dadurch wird die Be
lastung des hydraulischen Systems verringert, weshalb
beispielsweise die Ölpumpe 31 von verhältnismäßig klei
ner Kapazität sein kann.
Da die Achsschenkelbolzenachse KP aus der Vertikalen in
bezug auf die Fahrzeugkarosserie nach innen geneigt ist,
kann der Punkt P (Fig. 2b), in dem die Achsschenkelbol
zenachse KP die Auflagefläche des Hinterrades 11R
schneidet, in die Nähe des Mittelpunktes G der Auflage
fläche des rechten Hinterrades 11R gebracht und die
Achsschenkelversetzung negativ gemacht werden (d. h., der
Punkt P kann außerhalb des Mittelpunktes G positioniert
werden), was am meisten bevorzugt wird.
Die Fig. 4a bis 4c sind Darstellungen, die den Fig. 2a
bis 2c entsprechen, in denen aber eine weitere Ausfüh
rungsform der Erfindung gezeigt ist. In dieser Ausführ
ungsform stimmen die Ausrichtung der Achsschenkelbolzen
achse KP und die Befestigungsposition der Spurstange 13R
mit denjenigen der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform
überein. In dieser Ausführungsform ist jedoch der Feder
führungsschaft 47 mit dem Radträger 40 vor der Achsschen
kelbolzenachse KP verbunden und aus der Vertikalen um
einen Winkel geneigt, der größer ist als derjenige der
Achsschenkelbolzenachse KP.
In dieser Ausführungsform erzeugt die Gegenkraft der
Schraubenfeder 46 außerdem ein Nachspurdrehmoment, wäh
rend die auf den Mittelpunkt G der Auflagefläche des
rechten Hinterrades 11R während der Kurvenfahrt wirkende
Seitenkraft das Rad 11R in Richtung der Vorspur zwingt,
wie aus Fig. 4c ersichtlich ist, wobei das gleiche Er
gebnis wie mit der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform
erzielt werden kann.
In der in den Fig. 5a und 5b gezeigten Ausführungsform
ist der Federführungsschaft 47 mit dem Radträger 40 vor
der Achsschenkelbolzenachse KP verbunden und nach innen
geneigt, während die Achsschenkelbolzenachse KP nach
vorne und nach innen geneigt ist.
In der in den Fig. 6a und 6b gezeigten Ausführungsform
ist der Federführungsschaft 47 mit dem Radträger 40 hin
ter der Achsschenkelbolzenachse KP verbunden und verti
kal orientiert, während die Achsschenkelbolzenachse KP
nach vorne und nach innen geneigt ist.
In den in den Fig. 5 und 6 gezeigten Ausführungsformen
ist die Spurstange 13R mit dem Radlager vor der Achs
schenkelbolzenachse KP verbunden; der Nachlauf ist nega
tiv. In diesen Ausführungsformen erzeugt die Gegenkraft
der Schraubenfeder 46 ein Nachspurdrehmoment, während
die auf den Mittelpunkt G der Auflagefläche des rechten
Hinterrades 11R während der Kurvenfahrt wirkende Seiten
kraft das Rad 11R auf die gleiche Weise wie in Verbin
dung mit den Fig. 2c und 4c beschrieben, in Richtung der
Vorspur zwingt. Das durch die Gegenkraft der Schrauben
feder 46 erzeugte Nachspurdrehmoment wirkt als Kraft,
die auf die Spurstange 13R, die, wie in Fig. 12 gezeigt,
mit dem Radträger 40 vor der Achsschenkelbolzenachse KP
verbunden ist, eine Zugspannung ausübt, wobei auf das
zwischen der Spurstange 13R und dem Radträger 40 befind
liche Kugelgelenk 50 eine Zugspannung ausgeübt wird, so
daß das Spiel im Kugelgelenk 50 aufgehoben wird.
In den in den Fig. 7 bis 10 gezeigten Ausführungsformen
ist der Nachlauf positiv. In diesen Ausführungsformen
erzeugt die Gegenkraft der Schraubenfeder 46 ein Vor
spurdrehmoment, während die auf den Mittelpunkt G der
Auflagefläche des rechten Hinterrades 11R während der
Kurvenfahrt wirkende Seitenkraft das Rad 11R in Richtung
der Nachspur zwingt, wie aus den Fig. 7c oder 8c er
sichtlich ist. Daher wird die Eingangslast an die Spur
stange 13R verringert.
Wenn die Dämpfungseinrichtung an jedem Radlager vorgese
hen ist, tritt der Einfluß der Dämpfungseinrichtung
nicht in Erscheinung, wenn das Fahrzeug geradeaus fährt,
da sich die Dämpfungseinrichtungen einander im Gleichge
wicht halten. Andererseits erzeugt während der Kurven
fahrt die auf eines der Hinterräder wirkende Seitenkraft
eine Eingangslast an die Spurstange, die die Zentrierfe
der 19 zu verschieben versucht. Erfindungsgemäß wird die
Eingangslast jedoch durch das Gegenkraftdrehmoment auf
gehoben, wie aus der obigen Beschreibung verständlich
wird. Folglich kann die Zentrierfeder 19 verhältnismäßig
schwach ausgelegt sein, weshalb die Belastung des hy
draulischen Systems verringert werden kann.
Obwohl in den oben beschriebenen Ausführungsformen als
Dämpfungseinrichtung eine Schraubenfeder verwendet wird,
kann die Dämpfungseinrichtung auch von einem Dämpfer,
der eine zur Geschwindigkeit der auf ihn einwirkenden
Kraft proportionale Gegenkraft erzeugt, oder sowohl von
einer Schraubenfeder als auch von einem solchen Dämpfer
gebildet werden.
Obwohl in den oben beschriebenen Ausführungsformen die
Erfindung auf ein Hinterradaufhängungssystem von Doppel
querlenkerbauart angewendet wird, kann die vorliegende
Erfindung auch auf ein Hinterradaufhängungssystem von
Federbeinbauart angewendet werden, in der die Dämpfer
achse und die Achsschenkelbolzenachse nicht zueinander
parallel sind und sich nicht schneiden.
Obwohl in den oben beschriebenen Ausführungsformen die
vorliegende Erfindung auf ein Hinterradaufhängungssystem
angewendet wird, in dem die Achsschenkelbolzenachse KP
als Verbindungslinie zwischen dem Verbindungspunkt eines
einzelnen oberen Arms mit dem Radlager und dem Verbin
dungspunkt eines einzelnen unteren Arms mit dem Radlager
definiert ist, kann die vorliegende Erfindung auch auf
andere Hinterradaufhängungssysteme angewendet werden. In
Fig. 13 weist das Hinterradaufhängungssystem ein Paar
von oberen Armen 41′ und ein Paar von unteren Armen 42′
auf. Die oberen Arme 41′ sind zwischen das Radträger 40
und die Fahrzeugkarosserie gekoppelt, so daß der Abstand
zum Radträger 40 kleiner wird. Genauso sind die unteren
Arme 42′ zwischen das Radträger 40 und die Fahrzeugkaros
serie gekoppelt, so daß der Abstand zum Radträger 40
kleiner wird. In diesem Hinterradaufhängungssystem
stellt die Achsschenkelbolzenachse KP eine imaginäre Li
nie dar, die den Schnittpunkt der Verlängerungen der
oberen Arme 41′ und den Schnittpunkt der Verlängerungen
der unteren Arme 42′ miteinander verbindet.
Die Bestandteile des Hinterradaufhängungssystems der
vorliegenden Erfindung müssen sich nicht ständig in den
jenigen Positionen befinden, wie sie in Verbindung mit
den Fig. 2 und 4 bis 10 beschrieben worden sind; es ge
nügt, wenn sie sich im erwähnten Gleichphasenbereich in
diesen Positionen befinden.
Claims (8)
1. Hinterradaufhängung für ein vierradgelenktes Fahrzeug,
das einen Vorderrad-Lenkmechanismus und einen Hinterrad-
Lenkmechanismus aufweist und bei dem in einem bestimmten
Fahrzustand wenigstens das kurvenäußere der Hinterräder
in gleicher Richtung wie die Vorderräder eingeschlagen
wird, mit einem Radträger
(40) für das Hinterrad, mit einer mit dem Radträger ver
bundenen Radführungseinrichtung (41, 42; 41′, 42′),
durch die eine bezüglich des Fahrzeugaufbaues aus der
Vertikalen nach innen geneigte Lenkachse (KP) definiert
ist, und mit einer bei Vertikalbewegungen des Radträgers
(40) eine Gegenkraft erzeugenden, am Fahrzeugaufbau ab
gestützten Federungseinrichtung (46, 47), wobei die
Lenkachse (KP) die Radaufstandsfläche des Hinterrades in
einem Punkt (P) durchsetzt, der in Fahrzeuglängsrichtung
gegenüber demjenigen Punkt (G) versetzt ist, an dem bei
Kurvenfahrt die auf das Hinterrad wirkende Seitenkraft
angreift,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federungseinrichtung
(46, 47) drehbar am Radträger (40) gelagert und
derart ausgerichtet ist, daß die Gegenkraft mit ihrer
Wirkungslinie (XY) die Lenkachse (KP) nicht schneidet
und dadurch ein Drehmoment um die Lenkachse (KP) er
zeugt, welches dem von der Seitenkraft auf das kurven
äußere Hinterrad erzeugten Drehmoment entgegengerichtet
ist.
2. Hinterradaufhängung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Federungseinrichtung eine
Schraubenfeder (46) umfaßt, die an einem Federführungs
bauteil (47) befestigt ist.
3. Hinterradaufhängung gemäß Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Radführungseinrichtung
obere und untere Querlenker (41, 42; 41′, 42′) aufweist.
4. Hinterradaufhängung gemäß Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Achsschenkelbolzenachse (KP)
durch diejenigen Punkte geht, an denen die oberen
(41; 41′) und unteren (42; und 42′) Querlenker mit dem
Radträger (40) verbunden sind.
5. Hinterradaufhängung gemäß Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens einer der oberen und
unteren Querlenker als ein Paar von voneinander
getrennten Lenkern (41′ oder 42′) ausgebildet ist.
6. Hinterradaufhängung gemäß einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsschenkelbol
zenachse (KP) die Fahrbahn in einem Punkt (P) hinter
demjenigen Punkt (G), in dem die Seitenkraft auf das
Hinterrad (11L; 11R) während der Kurvenfahrt wirkt,
schneidet, und daß die Federungseinrichtung (46, 47) so
angeordnet ist, daß ihre Gegenkraft ein Drehmoment um
die Achsschenkelbolzenachse (KP) erzeugt, das bewirkt,
daß das Hinterrad (11L; 11R) in Richtung der Nachspur
gelenkt wird.
7. Hinterradaufhängung gemäß einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsschenkelbol
zenachse (KP) die Fahrbahn in einem Punkt (P) vor demje
nigen Punkt (G), in dem die Seitenkraft auf das
Hinterrad (11L; 11R) während der Kurvenfahrt wirkt,
schneidet und daß die Federungseinrichtung (46, 47) so
angeordnet ist, daß ihre Gegenkraft ein Drehmoment um
die Achsschenkelbolzenachse (KP) erzeugt, das bewirkt,
daß das Hinterrad (11L, 11R) in Richtung der Vorspur
gelenkt wird.
8. Hinterradaufhängung gemäß einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsschenkel
bolzenachse (KP) die Fahrbahn in einem Punkt (P) auf der
Außenseite in Bezug auf die Mittellinie der Auflageflä
che des Hinterrades (11L; 11R) schneidet.
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