DE4030819C2 - Hinterradaufhängung für ein vierradgelenktes Fahrzeug - Google Patents
Hinterradaufhängung für ein vierradgelenktes FahrzeugInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hinterradaufhän
gung für ein vierradgelenktes Fahrzeug gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Beispielsweise ist aus GB 21 24 167-A ein Hinterrad-Lenk
mechanismus für ein vierradgelenktes Fahrzeug bekannt, in
dem der Nachlauf und der Lenkrollradius der Hinterräder
negative Werte besitzen, um die zum Lenken der Hinterrä
der erforderliche Kraft zu reduzieren. In den Fig. 11 bis
13 wird eine derartige Hinterradaufhängung des
Standes der Technik schematisch erläutert. Fig. 11 ist
eine Seitenansicht des rechten Hinterrades 3R. Wenn die
Achsschenkelbolzenachse KP die Straßenoberfläche in einem
Punkt O schneidet, der hinter dem Mittelpunkt G der Rei
fenaufstandsfläche des rechten Hinterrades 3R liegt, ist
der Nachlauf l, d. h. der Abstand zwischen dem Punkt O
und dem Mittelpunkt G der Reifenaufstandsfläche, gemessen
in der Längsrichtung der Fahrzeugkarosserie, negativ; da
durch wird ein bei der Kurvenfahrt entstehendes Rück
stelldrehmoment oder Selbstausrichtungsdrehmoment verrin
gert, so daß die zum Einschlagen des Hinterrades 3R er
forderliche Kraft reduziert wird. Fig. 12 ist eine
Rückansicht des Hinterrades 3R. Wenn der Punkt O, in dem
die Achsschenkelbolzenachse KP die Straßenoberfläche
schneidet, außerhalb des Mittelpunktes G der Reifenauf
standsfläche liegt, ist der Lenkrollradius m, d. h. der
Abstand zwischen dem Punkt O und dem Mittelpunkt G der
Reifenaufstandsfläche, gemessen in Querrichtung der Fahr
zeugkarosserie, negativ; dadurch wird der Fahrbahnwider
stand, der auf das Hinterrad 3R wirkt, wenn dieses einge
schlagen wird, verringert, so daß die zum Einschlagen des
Hinterrades 3R erforderliche Kraft reduziert wird.
Wenn jedoch sowohl der Nachlauf l als auch der Lenkroll
radius m negativ ist, wirkt beim Fahren einer Linkskurve
auf das rechte Hinterrad 3R (das kurvenäußere Rad) eine
Seitenkraft, da die Achsschenkelbolzenachse KP aus dem
Mittelpunkt G der Reifenaufstandsfläche des rechten Hin
terrades 3R nach außen versetzt ist. Aufgrund dieser Sei
tenkraft versucht eine Kraft A, das rechte Hinterrad 3R
um die Achsschenkelbolzenachse KP in Richtung der Vorspur
zu lenken, wie in Fig. 13 erläutert wird. Wenn wegen der
Wirkung dieser Kraft A eine Federungsvorrichtung
eine Gegenkraft erzeugt, die das rechte
Hinterrad 3R in die Gegenrichtung zu lenken versucht,
wird an den Hinterrad-Lenkmechanismus eine hohe Last an
gelegt.
Die DE 37 14 688 C2 offenbart eine Radaufhängung für gelenkte
und insbesondere auch angetriebene Räder. Die Radaufhängung
weist einen Radträger auf, der an zwei oberen Lenkern und an
zwei unteren Lenkern geführt ist. Die jeweils von einander
unabhängigen Lenker sind über elastische Gelenke an dem Radträger
bzw. an dem Kraftfahrzeug an den Punkten der unteren
Lenker bzw. der oberen Lenker angelenkt. An dem in Fahrtrichtung
vorne liegenden unteren Lenker ist in der Nähe des
Radträgers ein Federbein abgestützt, welches sich aus einem
Stoßdämpfer und einer Schraubendruckfeder zusammensetzt. Der
aufbauseitige Abstützpunkt des Federbeines ist definiert und
liegt in der Nähe der Verbindungsgeraden der Anlenkpunkte
der unabhängigen Lenker. Bei dieser Radaufhängung wird eine
verbesserte Lenkungsrückstellung angestrebt. Zu diesem Zweck
wird eine Bewegung der Lenkangriffspunkte am Radträger in
dem Sinne ausgenützt, daß die Hebellänge bei kurvenäußerem Einschlag
Einschlag größer als die Hebellänge bei kurveninnerem Einschlag
ist, d. h. das Lenkmoment am kurvenäußeren Rad überwiegt.
Folglich kann aber - aufgrund des größeren kurvenäußeren
Einschlags - eine Kompensation der auf die Hinterradlenkeinrichtung
übertragenen Kräfte nicht erfolgen. Die
Hinterradlenkeinrichtung muß somit derart konzipiert sein,
daß sie der erhöhten Krafteinwirkung bei Kurvenfahrt
standhalten kann.
Aus DE 37 16 706 A1 ist eine ähnliche unabhängige Radaufhängung für
lenkbare Räder von Kraftfahrzeugen bekannt. Bei dieser
Radaufhängung ist der Radträger für lenkbare Räder um eine
Schwenkachse verschwenkbar, die so geneigt ist, daß der
Spurpunkt in einer Draufsicht der Radaufhängung außerhalb
des Radaufstandspunktes liegt. Um zu verhindern, daß bei
dynamischen Radlauflastschwankungen um die Schwenkachse ein
den Träger verschwenkendes Drehmoment entstehen kann, das
üblicherweise über Spurhebel und Spurstangen auf das Lenkrad
übertragen wird und durch Muskelkraft abgestützt werden muß,
ist ein Radführungsglied durch zwei Einzellenker gebildet,
die in Richtung auf den Radträger gepeilt verlaufen und
kardanisch gelagert sind. Auch in diesem Fall bewirkt die
Anordnung der Lenkachse ein Rückstellelement bei der Kurvenfahrt,
das sich positiv im Lenkverhalten auswirkt und einen
positiven Radlauf durch die entsprechende Neigung der ideellen
Lenkachse sicherstellt. Folglich muß auch bei diesem
Aufbau der Radaufhängung, bedingt durch die unterschiedlichen
Momente am kurvenäußeren bzw. kurveninneren Rad, die
Einstelleinrichtung entsprechend aufwendig und mit einer
entsprechenden Festigkeit ausgelegt sein.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die genannten Nachteile des
Standes der Technik zu beseitigen
und eine Hinterradaufhängung für ein vierradgelenk
tes Fahrzeug zu schaffen, das einen einfachen Aufbau be
sitzt und in dem bei einer Kurvenfahrt des Fahrzeugs
keine große Kraft wirkt, die das kurvenäußere Rad um die
Achsschenkelbolzenachse einzuschlagen versucht, so daß
die auf den Hinterrad-Lenkmechanismus ausgeübte Last ge
ring ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Hinterradaufhängung
der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß gelöst durch die
Merkmale des Anspruches 1.
Bei der erfindungsgemäßen Hinterradaufhängung heben
sich das durch die Gegenkraft des Federdämpfers er
zeugte Moment und das während einer Kurvenfahrt des Fahr
zeugs durch die Seitenkraft erzeugte Moment gegenseitig
auf, so daß die auf den Hinterrad-Lenkmechanismus während
der Kurvenfahrt ausgeübte Last minimiert werden kann.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsformen mit Bezug auf die Zeichnungen näher er
läutert; es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines vierrad
gelenkten Fahrzeugs, in dem eine erfin
dungsgemäße Hinterradaufhängung
zur Anwendung kommt;
Fig. 2 eine Teilschnitt-Rückansicht einer Hin
terradaufhängung gemäß einer er
sten Ausführungsform der vorliegenden Er
findung;
Fig. 3 eine Teilschnitt-Draufsicht der in Fig. 2
gezeigten Hinterradaufhängung;
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht zur Er
läuterung der Anordnung der Achsschenkel
bolzenachse und der Federung;
Fig. 5 eine schematische Rückansicht zur Erläu
terung der Anordnung der Achsschenkelbol
zenachse und der Federung;
Fig. 6 eine schematische Draufsicht zur Erläute
rung der Arbeitsweise der in Fig. 2 ge
zeigten Hinterradaufhängung;
Fig. 7-9 Ansichten, die jeweils zu den in den Fig.
4 bis 6 gezeigten Ansichten ähnlich sind,
in denen jedoch eine zweite Ausführungs
form der vorliegenden Erfindung erläutert
wird;
Fig. 10-12 Ansichten, die jeweils den in den Fig. 4
bis 6 gezeigten Ansichten ähnlich sind,
in denen jedoch eine Hinterradaufhängung
des Standes der Technik erläutert
wird; und
Fig. 13a-13c Ansichten zur Erläuterung verschiedener
Hinterradaufhängungen, auf die die
vorliegende Erfindung angewendet werden
kann.
In Fig. 1 ist schematisch ein vierradgelenktes Fahrzeug
mit einem linken und einem rechten Vorderrad 1L bzw. 1R
und einem linken und einem rechten Hinterrad 3L bzw. 3R
gezeigt. Das linke und das rechte Vorderrad 1L bzw. 1R
werden durch einen Vorderrad-Lenkmechanismus 2 einge
schlagen; dieser Vorderrad-Lenkmechanismus 2 umfaßt ein
Lenkrad 5, eine durch das Lenkrad 5 gedrehte Lenksäule 6,
eine Vorderrad-Spurstange 8, einen Zahnstangenme
chanismus 7, der die Drehung der Lenksäule 6 in geradli
nige Bewegungen der Vorderrad-Spurstange 8 in
Querrichtung der Fahrzeugkarosserie umwandelt, und einen
linken und einen rechten Lenkhebel 10L bzw. 10R, die über
Spurhebel 9L bzw. 9R jeweils mit einem Ende der Vorder
rad-Spurstange 8 verbunden sind.
Das linke und das rechte Hinterrad 3L bzw. 3R werden
durch einen Hinterrad-Lenkmechanismus 4 eingeschlagen.
Dieser Hinterrad-Lenkmechanismus 4 umfaßt eine Hinter
rad-Spurstange 15 und einen linken und einen rech
ten Lenkhebel 14L bzw. 14R, die über Spurhebel 13L bzw.
13R jeweils mit einem Ende der Hinterrad-Spurstange
15 verbunden sind. Der Hinterrad-Lenkmechanismus 4
ist ferner mit einer Servolenkvorrichtung versehen, die
einen Arbeitszylinder 16 umfaßt, durch den die Hinterrad-
Spurstange 15 bewegt wird. Eine Zentrierfeder 17
zwingt die Hinterrad-Spurstange 15 in die Mittelpo
sition, in der sich die Hinterräder 3L und 3R in Gerade
ausstellung befinden.
Der Hinterrad-Lenkmechanismus 4 ist mit einem Mechanismus
18 zum Ändern des Hinterrad-Lenkverhältnisses ausgerü
stet, der das Hinterrad-Lenkverhältnis (d. h. das Ver
hältnis des Hinterrad-Lenkwinkels zum Vorderrad-Lenkwin
kel) entsprechend der Fahrzeuggeschwindigkeit ändert, wobei
eine Steuereinheit 27 den Mechanismus
18 zur Änderung des Hinterrad-Lenkverhältnisses gemäß der
durch Fahrzeuggeschwindigkeitssensoren 25 und 26 ermit
telten Fahrzeuggeschwindigkeit steuert.
Wenn das Steuersystem ausfällt,
wird der Hydraulikdruck im Arbeitszylinder 16 entspannt,
so daß der Hinterrad-Spurstangenhebel 15 unter der Kraft
der Zentrierfeder 17 in die Mittelstellung rückgestellt
wird.
In den Fig. 2 und 3 ist eine Hinterradaufhängung
zum Tragen des rechten Hinterrades 3R gemäß einer ersten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt. Die
Hinterradaufhängung umfaßt einen das rechte Hin
terrad 3R drehbar tragenden Radträger 30, einen oberen
Arm 33, einen unteren Arm 36 und ein Federdämpfer 38,
der vertikale Schwingungen der Fahrzeugkarosserie unter
drückt. Der obere Arm 33 umfaßt einen ersten oberen Len
ker 31 und einen zweiten oberen Lenker 32, der untere Arm
36 umfaßt einen ersten unteren Lenker 34 und einen zwei
ten unteren Lenker 35.
Der Radträger 30 besitzt eine Verlängerung 39, die sich
vom oberen Randbereich des Trägers 30 an der Innenseite
des rechten Hinterrades 3R entlang nach oben erstreckt.
Vom unteren Ende des Radträgers 30 erstreckt sich der
Lenkhebel 14R nach hinten. Das rechte Ende der Hinterrad-
Spurstange 15 ist über ein Kugelgelenk 40 mit dem
Lenkhebel 14R verbunden. Der erste obere Lenker 31 er
streckt sich in Längsrichtung der Fahrzeugkarosserie, wo
bei sein rückwärtiges Ende mit der Erweiterung 39 des
Radträgers 30 über ein Kugelgelenk 41 verbunden ist. Das
vordere Ende des ersten oberen Lenkers 31 ist mittels ei
ner elastischen Laufbuchse 42 drehbar an der Fahrzeugka
rosserie angebracht. Der zweite obere Lenker 32 erstreckt
sich in Querrichtung der Fahrzeugkarosserie unterhalb des
ersten oberen Lenkers 31. Das äußere Ende des zweiten
oberen Lenkers 32 ist mit dem vorderen Endbereich des
Radträgers 30 über ein Kugelgelenk 43 verbunden, während
das innere Ende des zweiten oberen Lenkers 32 mittels ei
ner elastischen Laufbuchse 44 drehbar an der Fahrzeugka
rosserie angebracht ist.
Der erste untere Lenker 34 des unteren Arms 36 erstreckt
sich in Längsrichtung der Fahrzeugkarosserie. Das rück
wärtige Ende des ersten unteren Lenkers 34 ist mit dem
unteren Endbereich des Radträgers 30 mittels eines Kugel
gelenks 45 verbunden, während das vordere Ende des ersten
unteren Lenkers 34 mittels einer elastischen Laufbuchse
46 drehbar an der Fahrzeugkarosserie angebracht ist. Der
zweite untere Lenker 35 erstreckt sich in Querrichtung
der Fahrzeugkarosserie hinter dem ersten unteren Lenker
34. Das äußere Ende des zweiten unteren Lenkers 35 ist
mittels eines Kugelgelenks 47 mit dem unteren Endbereich
des Radträgers 30 verbunden, während das innere Ende des
zweiten unteren Lenkers 35 mittels einer elastischen
Laufbuchse 48 drehbar an der Fahrzeugkarosserie ange
bracht ist. Diejenige Linie, die den Punkt a, in dem sich
von oben gesehen der erste und der zweite obere Lenker 31
bzw. 32 schneiden, mit dem Punkt b, in dem sich von oben
gesehen die Längsachsen des ersten und des zweiten unte
ren Lenkers 34 bzw. 35 schneiden, verbindet, definiert
die Achsschenkelbolzenachse KP. Aufgrund der Drehung des
Lenkrades 5 wird das rechte Hinterrad 3R um diese Achs
schenkelbolzenachse KP eingeschlagen.
Der Federdämpfer 38 umfaßt einen Stoßdämpfer 49, der
sich auf der Innenseite des ersten oberen Lenkers 34 nach
oben erstreckt, und eine Schraubenfeder 50, die im oberen
Bereich des Stoßdämpfers 49 diesen umgebend vorgesehen
ist. Der Stoßdämpfer 49 ist mit seinem unteren Ende mit
dem zweiten oberen Lenker 32 und mit seinem oberen Ende
mit der Fahrzeugkarosserie verbunden.
Wie in Fig. 4 gezeigt, ist die Achsschenkelbolzenachse
KP, von der Seite aus gesehen, an ihrem oberen Ende nach
vorne geneigt und schneidet die Straßenoberfläche vor dem
Mittelpunkt G der Reifenaufstandsfläche des rechten Hin
terrades 3R im Punkt O, so daß der Nachlauf l positiv
ist. Wie in Fig. 5 gezeigt ist, ist die Achsschenkelbol
zenachse KP ferner, von hinten gesehen, an ihrem oberen
Ende nach innen geneigt, wobei der Punkt O, in dem die
Achsschenkelbolzenachse KP die Straßenoberfläche schnei
det, auf der Innenseite bezüglich des Mittelpunkts G der
Reifenaufstandsfläche des rechten Hinterrades 3R liegt,
so daß der Lenkrollradius m positiv ist. Wie in Fig. 6,
in der die Achsschenkelbolzenachse KP von oben betrachtet
wird, gezeigt ist, wirkt dann, wenn während einer Links
kurvenfahrt auf das rechte Hinterrad 3R (das kurvenäußere
Rad) eine Seitenkraft wirkt, aufgrund dieser Seitenkraft
eine Kraft A auf das rechte Hinterrad 3R, die dieses in
Richtung der Nachspur um die Achsschenkelbolzenachse KP
zu lenken versucht.
Der zweite obere Lenker 32, an dem das untere Ende des
Federdämpfers 38 unterstützt ist, ist mit dem Radträ
ger 30 an einer Position vor der Achsschenkelbolzenachse
KP verbunden. Wenn aufgrund einer Hebekraft, die während
der Kurvenfahrt vom rechten Hinterrad 3R auf den
Federdämpfer 38 ausgeübt wird, dessen Federkraft 50
eine abwärts gerichtete Gegenkraft aus
übt, wird eine Kraft erzeugt, die entsprechend jener Ge
genkraft das äußere Ende des zweiten oberen Lenkers 32,
d. h. das untere Ende des Radträgers 30, nach innen und
abwärts schiebt. Daher wirkt auf das rechte Hinterrad 3R
eine Kraft B, die das rechte Hinterrad 3R in Richtung der
Vorspur um die Achsschenkelbolzenachse KP einzuschlagen
versucht.
Da sich die Kräfte A und B gegenseitig aufheben, wird die
während einer Kurvenfahrt auf den Hinterrad-Lenkmechanis
mus 4 übertragene Last gering gehalten, wobei die Be
triebsbedingungen des Hinterrad-Lenkmechanismus 4 stabil
gehalten werden. Ferner kann die Zentrierfeder 17, die
bei einem Ausfall des Hinterrad-Lenkmechanismus 4 die
Hinterräder 3L und 3R in die Mittelposition zurückstellt,
eine Federkraft besitzen, die gerade die dem Unterschied
zwischen der Kraft A und der Kraft B entsprechende Last
überwindet, so daß die Federkraft der Zentrierfeder 17
schwächer als bei herkömmlichen Systemen ausgelegt werden
kann, was wiederum den Vorteil besitzt, daß das Hydrau
liksystem, das die Hinterrad-Spurstange 15 gegen
die Federkraft der Zentrierfeder 17 antreibt, schwächer
dimensioniert werden kann.
Wenn das untere Ende des Federdämpfers 38 vom zweiten
oberen Lenker 32 unterstützt wird, wie dies in der oben
beschriebenen Ausführungsform der Fall ist, wird die
Freiheit der Positionierung des Federdämpfers 38 ver
glichen mit einer direkten Verbindung am Radträger 30 er
höht, so daß der Federdämpfer 38 in einer gewünschten
Position angeordnet werden kann, ohne die Aufhängungslen
ker zu stören. Da der Federdämpfer ferner im wesentli
chen senkrecht zwischen dem zweiten oberen Lenker 32 und
der Fahrzeugkarosserie angeordnet werden kann, kann seine
Wirkrichtung mit der Richtung der
vertikalen Schwingung der Fahrzeugkarosserie in Überein
stimmung gebracht werden, so daß der Dämpfungseffekt des
Federdämpfers 38 verbessert wird.
Die Anordnung der Achsschenkelbolzenachse KP ist nicht
auf diejenige der oben beschriebenen Ausführungsform be
schränkt. Beispielsweise kann die Achsschenkelbolzenachse
KP an ihrem oberen Ende nach hinten und nach innen ge
neigt sein, wie in den Fig. 7 und 8 gezeigt ist; dann
schneidet sie die Straßenoberfläche im Punkt O, der hin
ter dem Mittelpunkt G der Reifenaufstandsfläche des rech
ten Hinterrades 3R und auf der Innenseite bezüglich des
Mittelpunktes G liegt, so daß der Nachlauf l negativ und
der Lenkrollradius m positiv sind. Wenn die Achsschenkel
bolzenachse KP auf diese Weise angeordnet wird, wirkt
dann, wenn während einer Linkskurvenfahrt auf das rechte
Hinterrad 3R (das kurvenäußere Rad) eine Seitenkraft
wirkt, eine Kraft A auf dieses Rad, die es in Richtung
der Vorspur um die Achsschenkelbolzenachse KP einzuschla
gen versucht, wie in Fig. 9 gezeigt ist. In diesem Fall
ist der zweite obere Lenker 32 mit dem Radträger 30 hin
ter der Achsschenkelbolzenachse KP verbunden, so daß we
gen der Gegenkraft des Federdämpfers 38 auf das rechte
Hinterrad 3R eine Kraft 8 wirkt, die dieses in Richtung
der Nachspur um die Achsschenkelbolzenachse KP einzu
schlagen versucht.
Ferner kann das untere Ende des Federdämpfers 38 an
einem anderen als dem zweiten oberen Lenker 32 unter
stützt werden. Beispielsweise kann das untere Ende des
Federdämpfers 38 am ersten unteren Lenker 34 unter
stützt werden, wie durch die unterbrochene Linie in Fig.
4 gezeigt ist.
In der oben beschriebenen Ausführungsform wird die vor
liegende Erfindung auf ein Hinterradaufhängungssystem an
gewendet, das einen oberen und einen unteren Arm 33 bzw.
36 umfaßt, wobei jeder dieser Arme von einem Paar von
Stablenkern gebildet wird, die getrennt
jeweils mit ihren beiden Enden am Radträger 30 bzw. an
der Fahrzeugkarosserie schwenkbar angebracht sind, wie in
Fig. 13a gezeigt ist. Die vorliegende Erfindung kann je
doch auch auf Hinterradaufhängungssysteme angewendet wer
den, wie sie in den Fig. 13b und 13c gezeigt sind. Das in
Fig. 13b gezeigte Aufhängungssystem umfaßt einen oberen
Arm 33, der aus einem Paar von Stablenkern
gebildet wird, die voneinander getrennt jeweils mit ihren
beiden Enden am Radträger bzw. an der Fahrzeugkarosserie
schwenkbar angebracht sind, und einen unteren Arm 36′,
der aus einem einzigen Lenkerelement (einem sog. A-förmi
gen Lenker) gebildet wird, der mit einem Ende am Radträ
ger schwenkbar angebracht ist, während sein anderer End
bereich in zwei Enden aufgeteilt ist, von denen jedes
schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie angebracht ist. In
dem in Fig. 13b gezeigten Aufhängungssystem ist der
Federdämpfer mit einem der Stablenker des oberen
Arms 33 verbunden. Das in Fig. 13c gezeigte Aufhängungs
system umfaßt einen unteren Arm 36, der aus einem Paar
von Stablenkern gebildet wird, die getrennt
voneinander mit ihren Enden am Radträger 30 bzw. an der
Fahrzeugkarosserie schwenkbar angebracht sind, und einen
oberen Arm 33′, der als einzelnes Lenkerelement (ein sog.
A-förmiger Lenker) ausgebildet ist, das mit einem Ende am
Radträger schwenkbar angebracht ist, während der andere
Endbereich in zwei Enden aufgeteilt ist, von denen jedes
schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie angebracht ist. In
dem in Fig. 13c gezeigten Aufhängungssystem ist der
Federdämpfer mit einem der Stablenker des unteren
Lenkers 36 verbunden.
Claims (8)
1. Hinterradaufhängung für ein vierradgelenktes
Fahrzeug, mit:
Vorder- (1R, 1L) und Hinterrädern (3R, 3L), die durch ein Lenkrad (5) lenkbar sind;
Radträgern (30), die jeweils ein Hinterrad (3L, 3R) drehbar tragen und mit einer Spurstange (15) verbunden sind, so daß bei Verschiebung der Spurstange die Radträger um eine Achsschenkelbolzenachse (KP) eingeschlagen werden;
einem Paar Aufhängungsarmen (33, 36; 33′, 36′), die jeweils mit einem Radträger (30) verbunden sind und die Achsschenkelbolzenachse (KP) festlegen, wobei die Achsschenkelbolzenachse (KP) die Reifenaufstandsfläche eines Hinterrades (3L, 3L) in einem Punkt (O) schneidet, der in Längsrichtung der Fahrzeugkarosserie gegenüber demjenigen Punkt (G) versetzt ist, in dem auf das Hinterrad (3R, 3L) während einer Kurvenfahrt eine Seitenkraft wirkt;
einem Stablenker (31, 32, 34, 35), der zumindest einen der Aufhängungsarme umfaßt und mit einem Ende an einem Radträger (30) und mit dem anderen Ende an der Fahrzeugkarosserie jeweils drehbar angebracht ist; und
einem Federdämpfer (38), der zwischen dem Stablenker (31, 32, 34, 35) und der Fahrzeugkarosserie eingesetzt ist und die vertikale Bewegung des Hinterrades (3R, 3L) hemmt,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stablenker (31, 32, 34, 35) und der Federdämpfer (38) derart angeordnet sind, daß die durch den Federdämpfer (38) auf dem Radträger (30) wirkende Kraft ein Drehmoment erzeugt, welches das durch Nachlauf und ggf. negativen Lenkrollradius entstehende Moment an den Hinterrädern zumindest teilweise kompensiert.
Vorder- (1R, 1L) und Hinterrädern (3R, 3L), die durch ein Lenkrad (5) lenkbar sind;
Radträgern (30), die jeweils ein Hinterrad (3L, 3R) drehbar tragen und mit einer Spurstange (15) verbunden sind, so daß bei Verschiebung der Spurstange die Radträger um eine Achsschenkelbolzenachse (KP) eingeschlagen werden;
einem Paar Aufhängungsarmen (33, 36; 33′, 36′), die jeweils mit einem Radträger (30) verbunden sind und die Achsschenkelbolzenachse (KP) festlegen, wobei die Achsschenkelbolzenachse (KP) die Reifenaufstandsfläche eines Hinterrades (3L, 3L) in einem Punkt (O) schneidet, der in Längsrichtung der Fahrzeugkarosserie gegenüber demjenigen Punkt (G) versetzt ist, in dem auf das Hinterrad (3R, 3L) während einer Kurvenfahrt eine Seitenkraft wirkt;
einem Stablenker (31, 32, 34, 35), der zumindest einen der Aufhängungsarme umfaßt und mit einem Ende an einem Radträger (30) und mit dem anderen Ende an der Fahrzeugkarosserie jeweils drehbar angebracht ist; und
einem Federdämpfer (38), der zwischen dem Stablenker (31, 32, 34, 35) und der Fahrzeugkarosserie eingesetzt ist und die vertikale Bewegung des Hinterrades (3R, 3L) hemmt,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stablenker (31, 32, 34, 35) und der Federdämpfer (38) derart angeordnet sind, daß die durch den Federdämpfer (38) auf dem Radträger (30) wirkende Kraft ein Drehmoment erzeugt, welches das durch Nachlauf und ggf. negativen Lenkrollradius entstehende Moment an den Hinterrädern zumindest teilweise kompensiert.
2. Hinterradaufhängung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Punkt (O), in dem die Achsschenkelbolzenachse
(KP) die Reifenaufstandsfläche des Hinterrades
(3L, 3R) schneidet, gegenüber demjenigen Punkt
(G), in dem während der Kurvenfahrt auf das Hinterrad
(3L, 3R) eine Seitenkraft wirkt, nach vorne versetzt
ist, die Achsschenkelbolzenachse (KP) an ihrem oberen
Ende zur Innenseite der Fahrzeugkarosserie geneigt ist
und der Stablenker (32, 34) vor der Achsschenkelbolzenachse
(KP) mit dem Radträger (30) verbunden ist.
3. Hinterradaufhängung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Punkt (O), in dem die Achsschenkelbolzenachse
(KP) die Reifenaufstandsfläche des Hinterrades
(3L, 3R) schneidet, gegen den Punkt (G), in dem
während der Kurvenfahrt auf das Hinterrad (3L, 3R) eine
Seitenkraft wirkt, nach hinten versetzt ist, die Achsschenkelbolzenachse
(KP) an ihrem oberen Ende zur Innenseite
der Fahrzeugkarosserie geneigt ist und der Stablenker
(32, 34) hinter der Achsschenkelbolzenachse (KP)
mit dem Radträger (30) verbunden ist.
4. Hinterradaufhängung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Federdämpfer (38)
eine Druckfeder (50) umfaßt, die
den Radträger (30) über den Stablenker
nach unten beaufschlagt.
5. Hinterradaufhängung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stablenker (32)
zusammen mit einem zweiten Stablenker (31) einen oberen
Aufhängungsarm (33) bildet, der oberhalb des Mittelpunktes
des Hinterrades (3L, 3R) angeordnet ist.
6. Hinterradaufhängung nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Stablenker
(32) im wesentlichen quer zur Fahrzeugkarosserie erstreckt.
7. Hinterradaufhängung nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich der zweite
Stablenker (31) im wesentlichen in Längsrichtung der
Fahrzeugkarosserie erstreckt.
8. Hinterradaufhängung nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stablenker (34)
zusammen mit einem zweiten Stablenker (35) einen unteren
Aufhängungsarm (36) bildet, der unterhalb des Mittelpunktes
des Hinterrades (3L, 3R) angeordnet ist.
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