DE3710226A1 - Hinterradaufhaengung fuer ein vorder- und hinterrad-gesteuertes fahrzeug - Google Patents
Hinterradaufhaengung fuer ein vorder- und hinterrad-gesteuertes fahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hinterradaufhängung für ein Vorder- und
Hinterrad-gesteuertes Fahrzeug, insbesondere eine Hinterradaufhängung
jener Art, die Veränderungen der Betätigungskräfte zu vermindern ver
mag, welche notwendig sind, um einen gewissen Steuerwinkel der Hin
terräder aufrechtzuerhalten.
Zahlreiche Hinter- und Vorderradsysteme wurden bereits vorgeschlagen.
Auf die US-Patentanmeldungen 8 22 000, 8 22 293, 8 21 998, 8 22 008,
8 22 010 und 8 22 043 mit einer japanischen Priorität vom 24.01. 1985
wird verwiesen. Diese Anmeldungen betreffen Steuervorrichtungen für
Fahrzeuge, die es ermöglichen, daß die Hinterräder entsprechend der
Steuerung der Vorderräder in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindig
keit gesteuert werden. Bei diesen Vorrichtungen werden die Hinterräder
ganz allgemein im Hochgeschwindigkeitsbereich im selben Phasenverhält
nis gesteuert, jedoch im Niedriggeschwindigkeitsbereich im entgegenge
setzten Phasenverhältnis. Das Steuerwinkelverhältnis ist beispielswei
se eine kontinuierliche Funktion der Fahrzeuggeschwindigkeit, wobei das
Steuerwinkelverhältnis dann einen positiven Wert oder ein Gleichphasen
verhältnis annimmt, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit einen bestimmten
Wert überschreitet, jedoch einen negativen Wert oder ein Gegenphasenver
hältnis dann annimmt, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit diesen Wert unter
schreitet, wobei das Verhalten des Fahrzeuges bei allen Geschwindigkeits
bereichen verbessert wird. Da die Hinterräder bei geringer Geschwindig
keit im Gegenphasenverhältnis gesteuert werden, werden sowohl der mini
malste Wendewinkel wie auch die Differenz des inneren Radius der inneren
und äußeren Räder (= das Maß der Differenz zwischen den Wegen der inneren
und der äußeren Räder) drastisch verringert, und die Manövrierbarkeit des
Fahrzeuges, beispielsweise beim Einfahren in eine Garage oder beim Durch
fahren enger und gewundener Straßen sowie bei Kehrtwendungen, wird ganz
erheblich verbessert. Beim Hochgeschwindigkeitsbereich wird auch das
dynamische Seitenansprechverhalten des Fahrzeuges, z. B. beim Wechsel
von einer Fahrspur auf die andere, sehr verbessert.
US-PS 42 95 657 offenbart eine Vorrichtung, bei der die Hinterräder im
Gegenphasenverhältnis (opposite phase relationship) dann gesteuert wer
den, wenn der Steuerwinkel klein ist, aber im selben Phasenverhältnis,
wenn der Steuerwinkel groß ist. Dieser Aufbau vereinfacht den Steuer
mechanismus der Hinterräder, und kann dennoch ganz wesentlich die sel
be Wirkung zustande bringen, so wie die zuvor erwähnten Vorder- und
Hinterrädersteuersysteme.
Da das Phasenverhältnis der Hinterräder in bezug auf die Vorderräder
bei einem solchen Fahrzeug in Abhängigkeit vom Steuerwinkel der Steuer
säule Veränderungen unterliegt, wird auch die Kraft zum Halten des
Steuerwinkels der Hinterradänderungen dann verändert, wenn der Steuer
winkel verändert wird. Dies kann für den Fahrer unangenehm sein. Die
meisten Fahrzeuge sind mit hydraulischen Steuerhilfen ausgerüstet, je
doch wird in den meisten Fällen die Reaktionskraft, ausgehend von der
Straßenfläche auf die Räder, auf die Steuersäule übertragen, um die An
wendbarkeit der Steuervorrichtung zu verbessern. Dies geschieht insbe
sondere dadurch, daß man das selbstausrichtende Drehmoment der gesteuer
ten Räder zuläßt, oder - in anderen Worten - das Drehmoment, das dazu
neigt, die gesteuerten Räder in ihre neutralen Positionen zurückzubringen,
um dem Fahrer die Steuerarbeit zu erleichtern.
Die Änderungen der Kraft zum Halten des Steuerrades bei gewissen Steuer
winkeln (im folgenden Steuermoment genannt) wird in dem Maße stärker, als
der Winkel eines jeden Hinterrades gesteigert und die Größe des selbst
ausrichtenden Momentes erhöht wird. Werden die Winkel (die sogenannten Nach
lauf-Winkel) der Hinterräder verringert, um die Fluktuation des Steuer
momentes zu verringern, so kann die Fähigkeit der Hinterräder, einen ge
raden Kurs einzuhalten, beeinträchtigt werden.
Im Hinblick auf die Probleme der vorbekannten Ausführungsformen liegt der
Erfindung vor allem die Aufgabe zugrunde, eine Hinterradaufhängung für
ein Vorder- und Hinterrad-gesteuertes Fahrzeug zu schaffen, wobei die
Fluktuation oder Veränderung derjenigen Kraft verringert wird, die zum
Halten des Steuerrades auf einem gewissen Steuerwinkel erforderlich
ist (Steuermoment); gleichzeitig soll die Tendenz der Hinterräder
sichergestellt werden, einen geradlinigen Kurs beizubehalten.
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Hinterrad
aufhängung für ein Vorder- und Hinterrad-gesteuertes Fahrzeug zu
schaffen, die die Fluktuation (Veränderung, Schwingung) der Steuer
momente durch einfachen Aufbau sicherstellt.
Gemäß der Erfindung werden diese Aufgaben bei einer Aufhängung gemäß
dem Gattungsbegriff durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptan
spruches gelöst.
Macht das Fahrzeug eine scharfe Kehre und wird hierdurch die Karosserie,
insbesondere deren Außenteil dazu gebracht, sich abzusenken und den
äußeren Rändern näherzukommen, zu Folge der Zentrifugalkraft, die ja auf
das Schwerezentrum des Fahrzeugkörpers wirkt, wobei der Nachlaufwinkel
des äußeren Hinterrades ganz erheblich verringert wird, so wird das
selbstausrichtende Moment in vorteilhafter Weise verringert, da das
äußere Hinterrad, das während des Wendens des Fahrzeuges einer stärkeren
vertikalen Belastung ausgesetzt ist, einen erheblich größeren Teil des
selbstausrichtenden Momentes aufbringt, als das innere Hinterrad. Kreuzt
das Fahrzeug oder wird es abgebremst, so hält ja die Karosserie einen
gewissen vertikalen Abstand von den Hinterrädern ein und die Nachlauf
winkel der Hinterräder werden daher vergrößert; daher haben die Hinter
räder in vorteilhafter Weise eine relativ starke Tendenz, einen geraden
Kurz einzuhalten. Die zum Aufrechterhalten eines gewissen Steuerwinkels
erforderliche Kraft verändert sich somit mit zunehmendem Steuerwinkel
nur sanft, und es herrscht gleichzeitig eine Tendenz der Hinterräder,
einen geradlinigen Kurs beizubehalten.
Gemäß einem besonderen Gedanken der Erfindung wird eine solche caster-
Winkel-Eigenschaft der Hinterräder durch einen Aufbau erzeugt, bei wel
chem ein Lenker für jedes Hinterrad von einem oberen und einem unteren
Arm getragen ist, die gelenkig den Lenker am Fahrzeug mit ihren jeweili
gen beiden Enden befestigen; ferner ist eine umlaufende Axiallinie des
oberen Armes mit ihrem vorderen Teil nach unten geneigt, während die um
laufende Axiallinie des hinteren Armes sich im wesentlichen parallel zur
Fahrzeuglängsrichtung erstreckt. Die Axiallinie des oberen Armes ist in
ihrem vorderen Bereich außerdem einwärts geneigt.
Dieser Aufbau ist nicht nur deshalb vorteilhaft, weil er einfach ist,
sondern auch deshalb, weil hierdurch die Tendenz des rückwärtigen Teiles
des Fahrzeugkörpers zum Anheben bei einer starken Bremsung vermindert
wird.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im
einzelnen folgendes dargestellt:
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung die Aufhängung und das
Steuersystem eines Fahrzeuges, das mit einer Hinterradaufhängung gemäß
der Erfindung ausgerüstet ist,
Fig. 2 zeigt ein Diagramm der Aufhägung gemäß der Erfindung für eines
der Hinterräder, und zwar in Draufsicht.
Fig. 3 zeigt ein Diagramm der Aufhängung der Erfindung für eines der
Hinterräder in Seitenansicht.
Fig. 4 ist eine grafische Darstellung, die die Abhängigkeit des caster-
Winkels wiedergibt, entlang der horizontalen Achse, zur vertikalen rela
tiven Verschiebung zwischen Fahrzeugkarosserie und Hinterrad, entlang
der vertikalen Achsen, wobei die positiven Werte der relativen Verschie
bung unterschiedlichen Werten des Anhebens der Karosserie aus ihrer neu
tralen Position relativ zum Hinterrad entsprechen, während die negativen
Werte der relativen Verschiebung unterschiedlichen Werten des Absenkens
der Karosserie aus deen neutraler Position relativ zum Hinterrad ent
spricht.
Fig. 5 ist eine grafische Darstellung, die das Verhältnis zwischen den
Steuerwinkeln der Vorder- und Hinterräder veranschaulicht sowie die selbst
ausrichtenden Momente, die durch die entsprechenden Radsätze erzeugt
wurden.
Nun zu Fig. 1, in der ein Aufhängungssystem und ein Steuersystem ei
nes Vorder- und Hinterrad-gesteuerten Fahrzeuges dargestellt ist, mit
einer erfindungsgemäßen Hinterradsteuerung. Eine Steuersäule 2, die
am Steuerrad 1 des Fahrzeuges befestigt ist, ist mit ihrem unteren En
de an ein Zahnstangengetriebe 3 angeschlossen. Die beiden Enden der
in der Zeichnung nicht dargestellten Zahnstange greifen an den inneren
Enden von Verbindungsstangen mittels Kugelgelenken an. Die anderen En
den, also die äußeren Enden der Verbindungsstangen 4, sind an Lenker 5
für das betreffende Vorderrad angeschlossen. Die Lenker 5 sind einteilig
mit Lenkern 9, die die Vorderräder 8 tragen und die ihrerseits an ihren
oberen und unteren Enden durch obere Arme 6 bzw. untere Arme 7 getragen
sind, deren jeder gelenkig mit ihrem anderen Ende an die Fahrzeug
karosserie angeschlossen ist.
Eine Ritzelwelle 10 erstreckt sich von Getriebe 3 aus nach hinten, das
hintere Ende der Ritzelwelle 10 ist mittels eines Kardangelenkes 11 an
eine Verbindungswelle 12 angeschlossen, die sich auf dem ganzen Wege
zur Steuervorrichtung für die Hinterräder hin erstreckt. Ritzelwelle 10
ist mit einem hier nicht dargestellten Ritzel ausgerüstet, das mit der
Zahnstange von Getriebe 3 kämmt; es läuft mit einem bestimmten Unter
setzungsverhältnis um, wenn das Steurrad 1 verdreht wird.
Die Steuervorrichtung für die Hinterräder 21 umfaßt eine Eingangswelle
14, die an das hintere Ende der Verbindungswelle 12 mittels eines Kar
dangelenkes 13 angeschlossen und an einer Lagerkonsole 15 der Karosserie
befestigt ist, die ihrerseits am rückwärtigen Teil der Karosserie sitzt.
Das hintere Ende der Eingangswelle 15, das nach hinten weist, ist an
eine Kurbel 16 mit einem sich radial erstreckenden Arm 16 a angeschlossen.
Das radial äußere Ende von Arm 16 a der Kurbel 16 ist wiederum an die
inneren Enden eines Paares von Verbindungsstangen 17 mittels Kugelver
bindungen angeschlossen. Die äußeren Enden der Verbindungsstangen 17
sind an Lenkerarm 18 der Lenker 22 für die Hinterräder 21 angeschlossen.
Die Lenker 22 sind an ihren oberen bzw. unteren Enden von oberen Armen
19 bzw. unteren Armen 20 getragen.
Diese Arme 19 und 20 sind an ihren inneren Enden gelenkig mit der
Karosserie verbunden, und zwar in einer ähnlichen Weise wie die ent
sprechenden Teile für die Vorderräder. Die unteren Arme 20 sind fer
ner an Radiusstangen 23 in ihren mittleren Bereichen angeschlossen,
damit diese unteren Arme 20 gegen Reaktionskräfte versteift werden,
die von der Straße auf die Räder 21 übertragen werden.
Die Lenker 19 und 22 sind durch Aufhängungssysteme 24 getragen, de
ren jedes eine Schraubenfeder sowie einen Öldämpfer umfaßt.
Wird Steuerrad 1 verdreht, so werden die Vorderräder 8 durch die
Steuerkraft gesteuert, die über Getriebe 3 sowie über die Verbindungs
stangen 4 der Vorderräder 8 übertragen wird. Gleichzeitig wird das
Steuermoment von Steuerrad 1 auch auf die Ritzelwelle 10 und von dort
weiterhin zur Verbindungswelle 12 und zur Eingangswelle 14 übertragen.
Bei dem Verdrehen von Eingangswelle 14 wird Kurbel 16 verdreht und es
werden die Hinterräder 21 durch die Verbindungsstangen 17 gesteuert.
Gemäß der Erfindung ist die Kurbel 16 mit der Eingangswelle 14 derart
fest verbunden, daß Arm 16 a dann vertikal nach unten hängt, wenn sich
die Vorderräder 8 in ihrer neutralen Position befinden. Zu diesem Zeit
punkt befinden sich ebenfalls die Hinterräder 21 in ihrer neutralen
Position. Ist der Steuerwinkel klein und die Bewegung von Arm 16 a und
Kurbel 16 auf einen Bereich unterhalb der Horizontalebene beschränkt,
die die axiale Linie der Eingangswelle 14 umfaßt, so werden die Hinter
räder 21 demgemäß im selben Phasenverhältnis wie die Vorderräder 8 ge
steuert. Ist der Steuerwinkel jedoch groß und wird Kurbelarm 16 a ober
halb der Horizontalebene verschwenkt, so werden die Hinterräder 21 im
gegensinnigen Phasenverhältnis in bezug auf die Vorderräder 8 gesteuert.
Bei diesem Aufbau läßt sich der Drehwinkel von Kurbel 16 in bezug auf
den Steuerwinkel des Steuerrades 1 frei wählen, beispielsweise durch
Verändern des Übersetzungsverhältnisses von Getriebe 3, und zwar durch
Verändern der Länge des Kurbelarmes 16 a oder dqrch Einbau einer Unter
setzungsvorrichtung an einer geeigneten Stelle auf dem Übertragungs
wege des Steuermomentes von Steurrad 1 zu den Hinterrädern 21. Ein ge
wünschtes Steuerwinkelverhältnis zwischen den Vorderrädern und den Hin
terrädern läßt sich somit leicht und frei erzielen.
Fig. 2 zeigt das geometrische Verhältnis zwischen dem oberen und dem
unteren Kontrollarm 19 bzw. 20 in Draufsicht. Die axiale Rotationslinie
31 des unteren Armes 20 relativ zur Karosserie erstreckt sich im wesent
lichen parallel zur Länge der Karosserie, während die axiale Rotations
linie 32 des oberen Armes 19 sich zur Fahrzeuglängsrichtung geneigt er
streckt, und zwar derart, daß sie gegen eine Längslinie konvergiert, die
die Länge des Fahrzeuges in Vorwärtsrichtung beschreibt.
Fig. 3 zeigt das geometrische Verhältnis zwischen dem oberen und dem
unteren Kontrollarm 19 bzw. 20 in Seitenansicht. Die axiale Rotations
linie 31 des unteren Armes 20 ist im wesentlichen parallel zur Länge des
Fahrzeugkörpers (der Karosserie), während die axiale Rotationslinie 32
des oberen Armes sich derart neigt, daß sie in ihrem vorderen Teil der
Straßenfläche näher kommt.
Die die Gelenkpunkte 33 und 34 zwischen Lenker 9 und dem oberen bzw.
dem unteren Arm 19 bzw. 20 verbindende Axiallinie definiert eine imagi
näre Axiallinie 35 (king pin axial line).
Da die axiale Rotationslinie 32 des oberen Armes 19 in ihrem vorderen
Bereich nach unten geneigt, so wie in Fig. 3 dargestellt, hat die Bahn
des Gelenkpunktes 33 zwischen Lenker 22 und oberem Arm 19 eine relativ
große Längskomponente die Bewegung des Gelenkpunktes 34 zwischen dem
unteren Arm 20 und dem Lenker 22 auf dasjenige beschränkt ist, was ent
lang einer vertikalen Linie stattfindet. Da die axiale Rotationslinie
32 des oberen Armes 19 ferner gegen ihren vorderen Bereich nach einwärts
geneigt ist, wie die Fig. 2 zeigt, so ist die Längsverschiebung des
Gelenkpunktes 33 dann gering, wenn der Abstand zwischen Rad 21 und der
Karosserie klein ist; die Längsverschiebung ist jedoch groß, wenn der
Abstand zwischen Rad 21 und der Karosserie groß ist.
Die Änderung in der Bewegung (Delta 1) des Hinterrades 21, nach dem
das Rad um einen gewissen Abstand aus seinem neutralen Zustand (durch
gezogene Linie) in eine Position (gestrichelte Linie) näher zum Fahr
zeug hin bewegt hat, ist geringer als die Änderung der Bewegungs
bahn (Delta 2) des hinteren Rades 21, wenn sich das Rad um eine ge
wisse Strecke aus seiner neutralen Position in eine Position (strich
punktierte Linie) von dem Fahrzeugkörper hinwegbewegt hat. Von der
Seite gesehen ist die Bahn des Gelenkpunktes 33 somit eine Ellipse.
Diejenige Kurve, die den Nachlaufwinkel, betrachtet gegen die Ände
rungen des relativen Abstandes (D) zwischen Rad und Karosserie ge
mäß Fig. 4 darstellt, ist konvex gegenüber dem Ursprung des Koordi
natensystemes, und nimmt einen minimalen Wert (Cmin) dann an, wenn
der Abstand zwischen Hinterrad und Karosserie geringfügig kleiner
als der entsprechende Abstand im neutralen Zustand ist (D = DO).
Die in Fig. 5 gezeigte grafische Darstellung veranschaulicht die Un
terschiede des Steuermomentes bei Vergrößerung des Steuerwinkels. Der
obere Teil der Darstellung zeigt Veränderungen der tatsächlichen Steu
erwinkel der Vorderräder und der Hinterräder gegenüber dem Ansteigen
des Steuerwinkels, gemessen am Steuerrad. Ist der Steuerwinkel am
Steuerrad relativ klein, so werden die Hinterräder im selben Phasen
verhältnis in bezug auf die Vorderräder gesteuert. Ist jedoch der
Steuerwinkel am Steuerrad größer und übersteigt einen gewissen Wert,
angezeigt durch A in der Darstellung, so kehrt sich das Phasenver
hältnis des Steuerwinkels der Hinterräder in bezug auf die Vorderräder
um. Während das selbstausrichtende Moment der Vorderräder im wesentli
chen proportional zum Anstieg des Steuerwinkels am Steuerrad über im
wesentlichen den gesamten Steuerbereich ansteigt, so steigt das
selbstausrichtende Moment der Hinterräder bei steigendem Steuerwin
kel am Steuerrad anfänglich an, nimmt jedoch dann ab, wenn der Steu
erwinkel der Hinterräder vermindert wird und in die Gegend des Steu
erwinkels A am Steuerrad kommt. Da das selbstausrichtende Moment der
Hinterräder bei normalen Bedingungen relativ klein ist, so wie in
Fig. 4 erkennbar, wird diese Veränderung des selbstausrichtenden
Momentes, erzeugt durch die Hinterräder, durch das selbstausrichten
de Moment maskiert, das durch die Vorderräder erzeugt wurde; die
Fluktuation (Veränderung, Schwingung) des Steuermomentes kann dahin
gehend geregelt werden, daß dieses auf einem Wert bleibt, das der
Fahrer nicht bemerkt.
Macht das Fahrzeug eine scharfe Wende bei relativ hoher Geschwindig
keit und werden die Hinterräder im gegengesetzten Phasenverhältnis
in bezug auf die Vorderräder gesteuert, so wird der Abstand zwischen
Fahrzeugkarosserie und äußeren Hinterrädern durch die Zentrifugal
kraft verringert, und der Nachlaufwinkel der äußeren Hinterräder
wird ebenfalls vermindert (falls die Wende zu scharf ist und der
Nachlaufwinkel ansteigt). Da das äußere hintere Rad, das eine größe
re vertikale Belastung als das innere hintere Rad erhält, einen dem
gemäß größeren Beitrag zum selbstausrichtenden Moment der Hinter
räder leistet, läßt sich die Verminderung des Nachlaufwinkels des
äußeren Hinterrades wirksam durch das selbstausrichtende Moment der
Hinterräder reduzieren, und die Fluktuation des Steuermomentes auf
grund von Änderungen des selbstausrichtenden Momentes läßt sich eben
falls stark vermindern.
Hebt sich der hintere Teil des Fahrzeuges zur Folge eines plötzlichen
Bremsens an, so bewegen sich die Berührungspunkte zwischen den Hinter
rädern und der Straßenfläche nach vorn, da der Nachlaufweg vergrößert
wird, und es tritt eine Anti-Lift-Wirkung ein, die den rückwärtigen
Teil des Fahrzeuges nach unten drückt.
Claims (3)
1. Hinterradaufhängung für ein Vorder- und Hinterrad-gesteuertes
Fahrzeug, wobei die Hinterräder in entgegengesetztem Phasen
verhältnis relativ zu den Vorderrädern wenigstens unter ge
wissen Verhältnissen gesteuert werden, gekennzeichnet durch
die folgenden Merkmale:
Ein Nachlaufwinkel eines jeden der Hinterräder nimmt relativ stark zu, wenn der Abstand zwischen der Karosserie und dem Hinterrad von einem neutralen Zustand gesteigert wird, und be hält einen kleineren positiven Wert dann bei, wenn der Ab stand zwischen Karosserie und Hinterrad aus dem neutralen Zu stand abgesenkt wird.
Ein Nachlaufwinkel eines jeden der Hinterräder nimmt relativ stark zu, wenn der Abstand zwischen der Karosserie und dem Hinterrad von einem neutralen Zustand gesteigert wird, und be hält einen kleineren positiven Wert dann bei, wenn der Ab stand zwischen Karosserie und Hinterrad aus dem neutralen Zu stand abgesenkt wird.
2. Aufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Lenker für jedes Hinterrad von einem oberen und einem unteren
Arm getragen ist, die mit ihren jeweiligen Enden den Lenker
gelenkig mit der Karosserie verbinden, und daß eine axiale Ro
tationslinie des oberen Armes in ihrem vorderen Bereich nach
unten geneigt ist, während die axiale Rotationslinie des unte
ren Armes sich im wesentlichen parallel zur Längsrichtung des
Fahrzeuges erstreckt.
3. Aufhängung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Axiallinie des oberen Armes in ihrem vorderen Bereich zusätz
lich nach einwärts geneigt ist.
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