DE3937406A1 - Verfahren zur herstellung einer dreidimensional geformten maschenware auf einer flachstrickmaschine - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer dreidimensional geformten maschenware auf einer flachstrickmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
dreidimensional geformten Maschenware auf einer Flach
strickmaschine mit zwei Nadelbetten, einer Einrichtung für
einen Nadelbettenversatz, einer Einrichtung zum Maschen
umhängen von Nadelbett zu Nadelbett sowie einer Nadelaus
wahleinrichtung.
Es ist bereits bekannt, auf Flachstrickmaschinen zwei
dimensionale Formgestricke durch sogenanntes Mindern und
Weitern der Gestricke, also einer Verkürzung oder Verlän
gerung aufeinanderfolgender Maschenreihen, herzustellen.
Es ist auch bereits bekannt, durch die Anwendung der so
genannten Zwickeltechnik Auswölbungen oder Einbuchtungen
in Flächengestricken zu schaffen. Auch ist bereits vorge
schlagen worden, auf einer Flachstrickmaschine mit deren
Nadeln in einer Art Ketteltechnik feste Abschlußränder zu
schaffen.
Die bisher bekannten Verfahren zur Bildung von Formge
stricken sind alle im Hinblick auf die Herstellung von
Bekleidungsstücken entwickelt und dementsprechend auf die
Formen des menschlichen Körpers ausgerichtet worden. Da
bei stand die Aufgabe im Vordergrund, durch einen späte
ren Zuschnitt der Gestrickstücke auftretende Garnverluste
möglichst zu vermeiden und die für eine Fertigkonfektion
der Bekleidungsstücke erforderliche Anzahl von Arbeits
schritten zu vermindern. Es haben sich aber inzwischen
auf technischem Gebiet interessante Anwendungsbereiche für
Formgestricke ergeben, wobei die Bildung einer nahtarmen
Gestrickhülle als hohlkörperartiges und mindestens weit
gehend geschlossenes Gebilde, das durch seine Maschen
struktur einen vorteilhaften Kern für Kunststofformkörper
ergibt, die energieabsorbierend sein müssen, die Aufgaben
stellung bildet.
Der Erfindung liegt daher die spezielle Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Herstellung einer solchen dreidimensio
nal geformten Maschenware auf einer Flachstrickmaschine
und daraus resultierende dreidimensionale Formgestricke
zu schaffen.
Die gestellte Aufgabe wird mit dem eingangs genannten Ver
fahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf der erwähn
ten Flachstrickmaschine zunächst mit Nadeln mindestens
eines der beiden Nadelbetten eine durchgehende oder unter
brochene erste Maschenreihe über eine gewünschte Anfangs
gestrickbreite gebildet wird, von welcher aus unter Ein
satz der Nadelauswahleinrichtung mustergemäß Formgestrick-
Maschenreihen gebildet werden, wobei mindestens bereichs
weise an den Maschenreihenenden und/oder in randfernen
Maschenreihenabschnitten Nadeln zeitweilig stillgesetzt
und wieder eingesetzt werden, und daß die letzte Maschen
reihe des Formgestrickes mindestens teilweise mit der
ersten Maschenreihe verbunden wird.
Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung lassen sich drei
dimensionale Formgestricke bilden, die nur eine einzige
durchgehende oder unterbrochene Naht aufweisen, nämlich
die Verbindungsstelle zwischen der ersten und der letzten
Maschenreihe des Gestrickes. Dabei kann diese Verbindungs
naht durch die Bildung von Kettelmaschen auf der Flach
strickmaschine selbst hergestellt werden.
Eine hierfür geeignete Methode ist beispielsweise in der DE-PS 32 03 028
der Anmelderin beschrieben. Nach dem Verfahren gemäß der
Erfindung lassen sich auf einer Flachstrickmaschine kom
plizierte dreidimensionale, ganz oder teilweise geschlos
sene, hohlkörperartige Gestrickkörper unterschiedlichster
Art, die auch Öffnungen und Ansatzteile aufweisen können,
herstellen.
Zweckmäßig kann die erste Maschenreihe des Formgestrickes
als Netzreihe mit Nadeln beider Nadelbetten, und können
die anschließenden Maschenreihen bis zur vorletzten
Maschenreihe mindestens überwiegend mit Nadeln nur eines
der Nadelbetten gebildet werden. Durch das überwiegende
Stricken mit Nadeln nur eines der beiden Nadelbetten sind
die Möglichkeiten der Formgebung durch Anwendung der soge
nannten Zwickeltechnik, auch in Verbindung mit dem Umhän
gen und Versetzen von Maschen, besonders breit gehalten.
Die erste Maschenreihe kann über die gewünschte Anfangs
gestrickbreite beispielsweise auch nur mit jeweils einem
Teil der Nadeln mindestens eines Nadelbettes gebildet
werden, wobei dann im Verlauf des mustergemäßen und form
bildenden Weiterstrickens mit den Nadeln nur eines der
Nadelbetten mindestens eine Maschenreihe gebildet werden
kann, in welcher freie Nadeln des anderen Nadelbettes zum
Umhängen von Maschen eingesetzt werden. Im Bereich der
umgehängten Maschen kann die aus den nicht umgehängten
Maschen bestehende Maschenreihe durch Bildung von Kettel
maschen auch zu einer festen Gestrickkante ausgebildet
werden, was besonders bei der Bildung von randfernen Öff
nungen in einem hohlkörperartigen Formgestrickgebilde
wichtig ist.
Durch die Einbeziehung der Nadelauswahleinrichtung der
Flachstrickmaschine in das Formgestrickverfahren können
in bekannter Weise auch Farb- oder Gestrickmusterungen
der hohlkörperartig geschlossenen Gebilde erreicht werden,
obwohl diese Möglichkeiten auf dem hier vorwiegenden tech
nischen Einsatzbereich der gebildeten dreidimensionalen
Formgestricke eine untergeordnete Rolle spielen. In jedem
Fall kann aber über die Gestrickbreite mit mehreren und
unterschiedlichen Garnen zur Bildung unterschiedlicher
Formgestrickbereiche und zwecks Erzielung unterschiedli
cher Eigenschaften dieser Bereiche, beispielsweise nach
Stärke, Durchlässigkeit, Flexibilität usw., gearbeitet
werden. Nach dem mindestens teilweisen Verbinden der letz
ten mit der ersten Maschenreihe können zur Bildung von
Ansatzteilen des dreidimensionalen Formgestrickes vorteil
hafterweise weitere Maschenreihen mit Nadeln mindestens
eines Nadelbettes gebildet werden.
Besonders geeignet zur Durchführung des Verfahrens sind
Flachstrickmaschinen, die mit zwischen den Nadeln beider
Nadelbetten angeordnete Platinen aufweisen, die in den
beiden Nadelbetten einander gegenüberstehen und in einer
vorderen Stellung den Kammspalt der Flachstrickmaschine
überspannende Brücken miteinander bilden. Mit derart aus
gerüsteten Flachstrickmaschinen, wie sie in der DE-PS
36 09 539 der Anmelderin beschrieben sind, lassen sich
problemlos auch dreidimensionale Formgestricke bilden, die
örtlich starke Maschenanhäufungen bedingen, die mittels
der Brücken bildenden Platinen sicher im Kammspalt zurück
gehalten werden.
Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung lassen sich drei
dimensionale Formgestricke bilden, die ein vollständig
geschlossenes hohlkörperartiges Gebilde sind oder die Öff
nungen aufweisen, die vollständig innerhalb des Gestrickes
liegen oder deren Rand sich über die ganze Gestricklänge
erstreckt. Es lassen sich auch dreidimensionale Form
gestricke bilden, die aus mindestens zwei spiegelbildlich
symmetrisch aneinandergrenzenden und miteinander minde
stens bereichsweise verbundenen, gleich geformten drei
dimensionalen Formgestrickteilen bestehen, die nach ihrer
Fertigstellung zu einem mehrlagigen Formgestrick inein
anderstülpbar sind. Dabei können die einzelnen dreidimen
sionalen Formgestrickteile eine voneinander abweichende
Größe haben; beispielsweise auch die gleiche Grundform,
aber voneinander abweichende Größen, so daß sie sauber und
ohne Stauchfalten ineinanderstülpbar sind. Es bereitet da
bei keine Schwierigkeiten, in den einzelnen Formgestrick
teilen die Verbindungsstelle der Anfangs- mit der End
maschenreihe an voneinander abweichenden Stellen auszubil
den, so daß nach dem Ineinanderstülpen in den einzelnen
Lagen des Formgestrickes keine Verbindungslinien zur
Deckung miteinander kommen.
Nachfolgend wird das Verfahren gemäß der Erfindung für
Ausführungsbeispiele von dreidimensionalen Formgestricken
anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines ballonartigen
geschlossenen dreidimensionalen Form
gestrickes;
Fig. 2 ein helmartiges dreidimensionales Form
gestrick mit einer Halsöffnung und einer
vorderen Visieröffnung;
Fig. 3 eine in eine Ebene projizierte Abwicklung
des dreidimensionalen Formgestrickes nach
Fig. 2;
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Abwicklung
eines zusätzlich mit äußeren Ansatzteilen
und kleineren Öffnungen versehenen drei
dimensionalen helmartigen Formgestrickes;
Fig. 5 eine Fadenlaufdarstellung des Formgestrickes
nach Fig. 4 im Bereich eines Ansatzteiles;
Fig. 6 eine Fadenlaufdarstellung des Formgestrickes
im Bereich einer der zusätzlichen kleinen
Öffnungen des Formgestrickes nach Fig. 4;
Fig. 7 eine Seitenansicht von vier nach dem Ver
fahren miteinander zusammenhängend als
spiegelbildliche Paare gefertigten drei
dimensionalen Formgestricken, die nach der
Herstellung zur Bildung eines mehrlagigen
dreidimensionalen Formgestrickes ineinander
stülpbar sind.
Fig. 1 zeigt als erstes Ausführungsbeispiel eines drei
dimensionalen Formgestrickes einen vollkommen geschlosse
nen kugelförmigen Gestrickballon 10. Er wird auf einer mit
den eingangs erwähnten Einrichtungen versehenen zweibetti
gen Flachstrickmaschine dadurch hergestellt, daß zunächst
ein sich hier über die maximale Gestrickbreite erstrecken
der fester Gestrickanfang 11 gebildet wird. Der Fadenver
lauf des festen Gestrickanfanges 11 ist in Fig. 1 links
vom Gestrickballon 10 dargestellt. Nach der Bildung einer
Netzreihe 12 wird mit den Nadeln 13 des hinteren Nadel
bettes und mit den Nadeln 14 des vorderen Nadelbettes
jeweils eine Maschenreihe gebildet. Anschließend wird bei
dem Gestrickballon 10 nach Fig. 1 mit Nadeln 13 oder 14
nur eines der beiden Nadelbetten weitergestrickt, wobei
nach der bekannten Zwickeltechnik hier in regelmäßiger
Folge zu beiden Maschenreihenenden hin Nadeln zeitweilig
stillgesetzt und wieder eingesetzt werden. Abschließend
wird dann die zuletztgebildete Maschenreihe 15, die sich
wieder über die maximale Gestrickbreite wie der feste Ge
strickanfang 11 erstreckt, über ihre ganze Länge mit dem
festen Gestrickanfang 11, also praktisch mit der ersten
Maschenreihe, durch Bildung einer Kettelnaht gemäß DE-PS
32 03 028 auf der Flachstrickmaschine verbunden und da
durch der Gestrickballon 10 geschlossen. Die Linie A zeigt
die Lage der durch die Verbindung der letzten Maschenreihe
15 mit dem Gestrickanfang 11 entstehenden Verbindungsnaht.
Der Pfeil 8 zeigt am Gestrickanfang die Gestrickbildungs
richtung und damit die Richtung der Gestricklänge an.
Fig. 2 zeigt ein dreidimensionales Formgestrick 20, das
die Form eines Helmes hat und sich von dem Gestrickballon
10 der Fig. 1 durch eine Visieröffnung 22 und eine seitli
che Öffnung mit einem sich über die gesamte Gestricklänge
erstreckenden Öffnungsrand 23 unterscheidet. Der feste
Gestrickanfang 21 besteht hier aus zwei Abschnitten, die
in einer Distanz voneinander auf der Flachstrickmaschine
gebildet werden, die der Höhe H der Visieröffnung 22 ent
spricht. An der linken Seite der Fig. 2 ist wieder eine
Fadenlaufdarstellung des festen Gestrickanfanges 21 ge
geben. Sie ist die gleiche wie beim festen Gestrickanfang
11 nach Fig. 1. Vom festen Gestrickanfang 21 aus wird in
Richtung B zunächst in getrennten Abschnitten bis zu einer
Maschenreihe 24 weitergestrickt, die einen seitlichen
Begrenzungsrand der Visieröffnung 22 bildet und ab welcher
dann mit allen Nadeln über die gesamte vorgewählte An
fangsgestrickbreite bis zu einer Maschenreihe 26 gestrickt
wird, welche den anderen seitlichen Begrenzungsrand für
die Visieröffnung 22 bilden soll. Die Maschen der Maschen
reihe 26 werden über die Höhe H der Visieröffnung 22 durch
Kettelmaschen gesichert. Anschließend wird wieder in zwei
durch die Visieröffnung 22 voneinander getrennten Maschen
reihenabschnitten weitergestrickt, und die beiden Ab
schnitte der letzten Maschenreihe 25 werden schließlich
mittels Kettelmaschen mit den beiden Abschnitten des
festen Gestrickanfanges 21 verbunden.
Wie bei der Bildung des dreidimensionalen Formgestrickes
20 nach Fig. 2 über die gesamte Gestricklänge mit Hilfe
der Einrichtungen der Flachstrickmaschine, insbesondere
der Nadelauswahleinrichtung, zur Erzielung des hohlkörper
artigen Gebildes gearbeitet wird, zeigt die Abwicklung des
dreidimensionalen Formgestrickkörpers 20 in eine Ebene in
Fig. 3. Links von der Abwicklung ist wieder eine Faden
laufdarstellung des in zwei durch die Visieröffnung 22
voneinander getrennte Abschnitte aufgeteilten festen Ge
strickanfanges 21 gegeben. Außerdem ist eine Fadenlaufdar
stellung von drei aufeinanderfolgenden Maschenreihen 24,
28 und 29 beigefügt, welche entweder auf dem hinteren oder
auf dem vorderen Nadelbett gestrickt werden. Mit dieser
Maschenreihenfolge 24, 28 und 29 wird der seitliche Ab
schluß der Visieröffnung 22 gebildet.
In der Abwicklungsdarstellung der Fig. 3 sind mit ver
schiedenen Buchstaben Abschnitte und Stellen des Form
gestrickes bezeichnet. An den mit A bezeichneten Gestrick
reihen findet ein Abketteln von Maschenreihenabschnitten
statt. In den mit M bezeichneten Gestrickbereichen erfolgt
ein Mindern und in den mit Z bezeichneten Formgestrickbe
reichen ein Zunehmen von Maschen in den einzelnen Maschen
reihen. In den Längsrandbereichen des Formgestrickes, die
teilweise mit S gekennzeichnet sind, wird zur Erzielung
der dreidimensionalen Formgebung mit der sogenannten
Zwickeltechnik gearbeitet. Die beiden Abschnitte der letz
ten Maschenreihe 25 werden wieder durch Kettelmaschen mit
den entsprechenden Abschnitten des festen Gestrickanfanges
21 verbunden.
Fig. 4 zeigt die Abwicklung eines dreidimensionalen Form
gestrickes 20′, das ebenfalls ein helmartiges Gebilde
gemäß Fig. 2 ist, zusätzlich aber noch auf der der Visier
öffnung 22′ gegenüberliegenden hinteren Helmseite mit zwei
abstehenden Gestrickbogen 30 und außerdem noch mit zwei
kleinen Öffnungen 32 und 33 versehen ist. In Fig. 5 ist
der Fadenverlauf im Bereich einer der beiden Gestrickbogen
30 und 31, und in Fig. 6 ist der Fadenverlauf im Bereich
der kleinen Öffnungen 32 und 33 dargestellt. Bis zur
Maschenreihe 34 am Beginn des Gestrickbogens 30 wird das
Formgestrick unter Einsatz der Spickeltechnik in den Rand
bereichen S mit Nadeln 14 des vorderen Nadelbettes ge
bildet. Anschließend werden mehrere Maschenreihen 35 her
gestellt, bei welchen die Maschen über die gewünschte
Breite des Gestrickbogens 30 mit den Nadeln 13 des hinte
ren Nadelbettes gestrickt werden. Am Übergang zum eigent
lichen Bogen 30 wird über die Gestrickbogenbreite in einer
Maschenreihe 36 ein Netzreihenbereich hergestellt, und
anschließend werden die auf den Nadeln 14 des vorderen
Nadelbettes gestrickten Maschen der Maschenreihe 36 auf
Nadeln 13 des hinteren Nadelbettes umgehängt, wie in
Fig. 5 durch Pfeile angedeutet ist. Dann werden die für
die gewünschte Länge des Gestrickbogens 30 erforderlichen
Maschenreihen 37 mit den Nadeln 14 des vorderen Nadel
bettes gebildet. Am Ende des Gestrickbogens 30 werden
eine oder mehrere Übergangsreihen 38 hergestellt, und an
schließend nach dem Rückübertragen der ab der Maschenreihe
36 aus dem Gestrickverband genommenen Maschen werden wie
der normal über die ganze gewünschte Formgestrickbreite
Maschenreihen 39 mit den Nadeln 14 des vorderen Nadelbet
tes gebildet. Der gleiche Vorgang spielt sich im Bereich
des Gestrickbogens 31 ab.
Im Bereich der kleinen Öffnungen 32 und 33 werden zunächst
über die Breite der gewünschten Öffnung 32 oder 33 von der
allein mit Nadeln 14 des vorderen Nadelbettes gefertigten
Maschenreihe 40 Maschen auf Nadeln 13 des hinteren Nadel
bettes umgehängt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind es zwei Maschen 45, 46. In der nächsten Maschenreihe
41 erfolgt ein Versatz des hinteren Nadelbettes nach links
und ein Rückhängen der Masche 45 auf eine Masche im vorde
ren Nadelbett. Anschließend erfolgt ein Doppelversatz des
hinteren Nadelbettes nach rechts und ein Rückhängen der
Masche 46 auf eine Masche des vorderen Nadelbettes. An
schließend wird eine der gewünschten Länge der kleinen
Öffnungen 32 oder 33 in der Strickrichtung B entsprechende
Anzahl von Maschenreihen 42 gebildet, die im Bereich der
Öffnungen 32 und 33 keine Maschen aufweisen, also unter
brochen sind. Am Ende der kleinen Öffnungen 32 oder 33
werden dann nacheinander zwei Maschenreihen 43 und 44 ge
bildet, die durchgehend sind, im Lochrandbereich jedoch
jeweils eine Nadel 47 oder 48 überspringen. Anschließend
wird dann ab der Maschenreihe 49 wieder mit durchgehenden
glatten Maschenreihen, gebildet mit Nadeln 14 des vorderen
Nadelbettes, gearbeitet.
Fig. 7 zeigt ein zusammenhängendes dreidimensionales
Gestrickgebilde 50, das aus insgesamt vier helmartigen
dreidimensionalen Formgestricken 20a, 20b, 20c und 20d der
Formgebung nach Fig. 2 zusammengesetzt ist. Die vier helm
artigen Formgestrickteile 20a-20d sind paarweise spie
gelbildlich symmetrisch zu ihrem Öffnungsrand 23 ausgebil
det. Die beiden mittleren Formgestrickteile 20b und 20c
sind ebenfalls spiegelbildlich symmetrisch zueinander ge
bildet und nur an der die Helmspitzen bildenden Stelle 51
miteinander verbunden. Nach der Fertigstellung des drei
dimensionalen Gestrickgebildes 50 lassen sich die Form
gestrickteile 20b, 20c und 20d nacheinander alle in das
Formgestrickteil 20a einstülpen, so daß sich ein vierlagi
ges Helmgestrick ergibt, in welchem die Visieröffnungen
22a, 22b, 22c und 22d der vier Formgestrickteile deckungs
gleich zueinander liegen. Um faltenfreie Lagen zu erhal
ten, kann das Formgestrickteil 20b etwas kleiner als das
Formgestrickteil 20a, das Formgestrickteil 20c etwas klei
ner als das Formgestrickteil 20b und das vierte Formge
strickteil 20d etwas kleiner als das dritte Formgestrick
teil 20c hergestellt werden. Auch kann in den einzelnen
Formgestrickteilen der feste Anfang in Gestrickbildungs
richtung 8 versetzt zueinander ausgebildet werden, so daß
nach dem Einstülpen der Formgestrickteile keine zwei Ver
bindungsnahtstellen aufeinander zu liegen kommen.
Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung herstellbaren
dreidimensionalen Formgestricke müssen keine symmetrischen
oder weitgehend symmetrischen Gebilde wie die dargestell
ten Formgestrickteile 10, 20 und 50 sein. Sie können auch
völlig unsymmetrisch gestaltet werden. Hierbei kann bei
der Bildung der Nahtstelle auch nur ein Teil oder können
nur Teile der letzten oder der ersten Maschenreihe mitein
ander verbunden werden, und in den unverbundenen Bereichen
der letzten Maschenreihe kann dann zur Bildung von Ansatz
teilen weitergestrickt werden.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung einer dreidimensional ge
formten Maschenware auf einer Flachstrickmaschine mit
zwei Nadelbetten, einer Einrichtung für einen Nadel
bettenversatz, einer Einrichtung zum Maschenumhängen
von Nadelbett zu Nadelbett sowie einer Nadelauswähl
einrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst mit
Nadeln (13, 14) mindestens eines der beiden Nadel
betten eine durchgehende oder unterbrochene erste
Maschenreihe (11, 21) über eine gewünschte Anfangs
gestrickbreite gebildet wird, von welcher aus unter
Einsatz der Nadelauswahleinrichtung mustergemäß Form
gestrick-Maschenreihen gebildet werden, wobei minde
stens bereichsweise (S) an den Maschenreihenenden
und/oder in randfernen Maschenreihenabschnitten (22,
32, 33) Nadeln (13, 14) zeitweilig stillgesetzt und
wieder eingesetzt werden, und daß die letzte Maschen
reihe (15, 25) des Formgestrickes mindestens teilweise
mit der ersten Maschenreihe (11, 21) verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste und letzte Maschenreihe (11, 15; 21, 25) des
Formgestrickes mindestens teilweise durch Bildung von
Kettelmaschen miteinander verbunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Maschenreihe als Netzreihe mit Nadeln (13,
14) beider Nadelbetten und die anschließenden Maschen
reihen (24, 26, 28, 29, 34-43) bis zur vorletzten
Maschenreihe mindestens überwiegend mit Nadeln (13,
14) nur eines der beiden Nadelbetten gebildet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Maschenreihe über die
gewünschte Anfangsgestrickbreite nur mit jeweils einem
Teil der Nadeln (13, 14) mindestens eines Nadelbettes
gebildet wird und im Verlauf des mustergemäßen und
formbildenden Weiterstrickens mit den Nadeln (13, 14)
nur eines der Nadelbetten mindestens eine Maschenreihe
(36, 40, 41) gebildet wird, in welcher freie Nadeln
des anderen Nadelbettes zum Umhängen von Maschen (45,
46) eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der umgehängten Maschen die aus den nicht
umgehängten Maschen bestehende Maschenreihe durch Bil
dung von Kettelmaschen zu einer festen Gestrickkante
(24) ausgebildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß über die Gestrickbreite mit mehre
ren und unterschiedlichen Garnen zur Bildung unter
schiedlicher Formgestrickbereiche gearbeitet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem mindestens teilweisen
Verbinden der letzten mit der ersten Maschenreihe (11,
15; 21, 25) des Formgestrickes zur Bildung von Ansatz
teilen weitere Maschenreihen mit Nadeln (13, 14) min
destens eines Nadelbettes gebildet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß es mit einer Flachstrickmaschine
durchgeführt wird, die in beiden Nadelbetten zwischen
den Nadeln (13, 14) verstellbare Platinen aufweist,
die in einer vorderen Stellung zusammen mit einer
gleichen Platine des anderen Nadelbettes den Kammspalt
der Maschine überspannende Brücken bilden (DE-PS
36 09 539).
9. Dreidimensionales Formgestrick, hergestellt nach einem
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein hohlkörperartig geschlosse
nes Gebilde (10) ist.
10. Dreidimensionales Formgestrick nach Anspruch 9, da
durch gekennzeichnet, daß es ein mit Öffnungen ver
sehenes hohlkörperartiges Gebilde (20) ist.
11. Dreidimensionales Formgestrick nach Anspruch 10, da
durch gekennzeichnet, daß es eine Öffnung aufweist,
deren Rand (23) sich über die ganze Gestricklänge
erstreckt.
12. Dreidimensionales Formgestrick nach Anspruch 10 oder
11, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens eine
Öffnung (22) aufweist, die sich nur über einen Teil
der Gestricklänge erstreckt.
13. Dreidimensionales Formgestrick nach einem der Ansprü
che 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es aus min
destens zwei spiegelbildlich symmetrisch aneinander
grenzenden und miteinander mindestens bereichsweise
verbundenen, gleich geformten dreidimensionalen Form
gestrickteilen (20a-20d) besteht, die nach ihrer
Fertigstellung zu einem mehrlagigen dreidimensionalen
Formgestrick (50) ineinanderstülpbar sind.
14. Dreidimensionales Formgestrick nach Anspruch 13, da
durch gekennzeichnet, daß die einzelnen dreidimensio
nalen Formgestrickteile eine voneinander abweichende
Größe haben.
15. Dreidimensionales Formgestrick nach Anspruch 13, da
durch gekennzeichnet, daß die einzelnen dreidimensio
nalen Formgestrickteile (20a-20d) die gleiche Grund
form aber voneinander abweichende Größe haben.
16. Dreidimensionales Formgestrick nach einem der Ansprü
che 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß in den ein
zelnen Formgestrickteilen (20a-20d) die Verbindungs
stelle der Anfangs- mit der Endmaschenreihe (21/25) an
voneinander abweichenden Stellen ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3937406A DE3937406C2 (de) | 1989-11-10 | 1989-11-10 | Verfahren zur Herstellung einer dreidimensional geformten Maschenware auf einer Flachstrickmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3937406A DE3937406C2 (de) | 1989-11-10 | 1989-11-10 | Verfahren zur Herstellung einer dreidimensional geformten Maschenware auf einer Flachstrickmaschine |
Publications (2)
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