DE3933616C2 - Webmaschine für standstellenempfindliche Gewebe, insbesondere Köpergewebe - Google Patents
Webmaschine für standstellenempfindliche Gewebe, insbesondere KöpergewebeInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03C—SHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
- D03C5/00—Cam or other direct-acting shedding mechanisms, i.e. operating heald frames without intervening power-supplying devices
- D03C5/02—Cam or other direct-acting shedding mechanisms, i.e. operating heald frames without intervening power-supplying devices operated by rotating cams
Description
Die Erfindung betrifft eine von einer Webmaschine angetriebene
Exzentermaschine mit Schäften, die über Lenker und einen Rollenhebel mit
Abtastrollen, die an einem auf Drehung angetriebenen Exzenter anliegen,
angetrieben werden, wobei ein verschwenkbarer Ausrückhebel vorgesehen
ist, der mit dem Rollenhebel drehfest verbunden ist und der die Anlage
der Abtastrolle am Exzenter steuert.
Derartige Exzentermaschinen an Webmaschinen sind bekannt. Sie werden
vornehmlich zur Herstellung von einfachen Gewebebindungen wie z. B.
Köpergeweben verwendet.
Bei standstellenempfindlichen Geweben wie z. B. Köpergewebe, besteht die
Gefahr, daß, wenn die Maschine bei Kett- oder Schußbruch automatisch,
oder durch Handstop, abgestellt wird, daß wegen der bindungsbedingten
Oberfachstellung einiger der Schäfte die dazugehörenden Kettfäden
gedehnt werden. Diese Dehnung kann nachfolgend im fertiggestellten
Gewebe als Fehler der sogenannten Standstelle erkannt werden.
Es ist bisher nicht bekannt, wie man eine derartige Standstelle
zuverlässig vermeidet, außer daß nach dem Webmaschinenstop innerhalb
einer gewissen relativ kurzen Zeit die Kettfäden entsprechend entlastet,
d. h. die Webschäfte in Richtung Mittelfach bewegt werden.
Dieses Verfahren kann bis jetzt nur bei elektronisch angesteuerten
Schaftmaschinen durchgeführt werden, bei denen die Schäfte nicht durch
fest zugeordnete Exzenter bewegt, sondern einzeln dem Bewegungsexzenter
zugeschaltet werden. Werden aber diese Gewebe mit Hilfe von
Exzentermaschinen gewebt, dann ist es bisher nicht bekannt, derartige
Standstellen zu vermeiden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Exzentermaschine
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß auch bei größeren
Stillstandszeiten Standstellen im Gewebe nicht abgezeichnet werden bzw.
auftreten.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt durch das Kennzeichen von
Anspruch 1. An dem der Exzentermaschine zugeordneten und an sich
bekannten Ausrückhebel ist also ein Antriebsorgan angeordnet, welches
beim Stillstand der Exzentermaschine den Ausrückhebel so verschiebt, daß
alle Schäfte in die Mittelfachstellung gelangen. Nach der vorliegenden
Erfindung wird also der bei einer Exzentermaschine vorhandene
Ausrückhebel, der zu einem handbetätigten Verstellen der Schäfte in eine
Mittelstellung dient, so ausgebildet, daß automatisch bei der Abstellung
der Maschine das Antriebsorgan angesteuert wird, so daß der Ausrückhebel
unter Einwirkung des Antriebsorgans die Schäfte in die
Mittelfachstellung bringt. Damit werden Standstellen im Gewebe
vermieden, denn alle Schäfte werden sofort nach dem Stop der Webmaschine
in die Mittelfachstellung bewegt und die Kettfäden sind damit entlastet.
Das Antriebsorgan ist ferner so angesteuert, daß kurz vor dem Start der
Webmaschine wieder die bindungsgerechte Schaftstellung hergestellt wird,
damit beim Anlaufen der Webmaschine kein Bindungsfehler im Gewebe
entsteht.
Hierzu ist eine nicht näher zu beschreibende Steuerung vorgesehen, die
zunächst die Ausgangsstellung des Ausrückhebels vor dem Abstellen der
Maschine feststellt, das Antriebsorgan entsprechend ansteuert, um den
Ausrückhebel in eine Mittelfachstellung zu bewegen und kurz vor dem
Start der Webmaschine wieder den Ausrückhebel so verstellt, daß er
wieder in seine Position gedreht wird, wie er sie einnahm, bevor die
Webmaschine abgestellt wurde.
Das Antriebsorgan kann hierbei vielfältige Ausführungsformen annehmen.
Es kann als hydraulischer oder pneumatischer Zylinder ausgebildet sein
oder als Elektromagnet. Ferner kommt ein elektromotorischer Antrieb in
Betracht. Wichtig ist nur, daß der Ausrückhebel von der nicht näher
dargestellten Steuerung und dem Antriebsorgan in die vorher
beschriebenen Stellungen verschwenkt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nun anhand der
Zeichnungen näher erläutert.
In der Zeichnung ist eine Webmaschine 24 dargestellt, deren Schäfte 1
von einer Exzentermaschine 25 angetrieben werden. Der Antrieb der
Schäfte 1 erfolgt hierbei über zwei parallele Stoßstangen 2, wobei jede
Stoßstange mit ihrem einen Ende am freien schwenkbaren Ende eines
Umlenkhebels 3,5 ansetzt.
Hierbei ist der zweite Umlenkhebel 3 über eine Verbindungsstange 4 mit
dem ersten Umlenkhebel 5 verbunden. Am ersten Umlenkhebel 5 setzt das
eine Ende einer Antriebsstange 6 an, deren anderes Ende über eine Lasche
13 mit einem Rollenhebel 8 verbunden ist, der zwei Abtastrollen 11
trägt, von denen jede Abtastrolle sich in Eingriff mit einem Exzenter 9
befindet, wobei jeder Exzenter auf einer Achse 10 drehend angetrieben
ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist nur der vordere Exzenter 9
zeichnerisch dargestellt.
Die Lasche 13 ist in Längsrichtung des Rollenhebels 8 verschiebbar und
feststellbar ausgebildet, um verschiedene Hübe einstellen zu können.
Eine weitere Einstellung erfolgt dadurch, daß die Antriebsstange 6 in
eine Bohrung 7 im ersten Umlenkhebel 5 eingreift und für eine
Verstellung des Hubes noch eine weitere Bohrung 26 vorgesehen ist.
Ebenso ist es bekannt, die Antriebsstange 6 in sich längenverstellbar
auszubilden.
Ein Ausrückhebel 14 ist drehfest mit einer Achse 15 verbunden. Die Achse
15 ihrerseits steht mit dem Rollenhebel 8 in Verbindung.
Am vorderen, oberen Ende des Ausrückhebels 14 ist ein Handgriff 16
angeordnet, mit dem der Ausrückhebel 14 handbetätigt in den
Pfeilrichtungen 17, 18 verschwenkt wird.
Erfindungsgemäss ist nun am freien, schwenkbaren Ende des Ausrückhebels
14 ein Antriebsorgan angeordnet, welches im gezeigten
Ausführungsbeispiel aus einem pneumatisch angetriebenen Zylinder 20
besteht, der an der einen Seite in einem maschinenfesten Lager 21
gelagert ist und dessen Kolbenstange 19 gegebenenfalls verstellbar mit
dem Ausrückhebel 14 verbunden ist.
Durch Antrieb des Zylinders 20 von einer nicht näher dargestellten
Steuerung kann somit der Ausrückhebel 14 in den Pfeilrichtungen 17, 18
verschwenkt werden.
Zur weiteren Funktion der Maschine wird noch angefügt, daß die
Webmaschine Stuhlwände 22 aufweist und parallel zu jeder Stuhlwand
jeweils ein Hauptgetriebe 23 angeordnet ist.
Beim Betrieb der Exzentermaschine 25 durch die Webmaschine 24 kann nun
ein Kett- oder Schußbruch eintreten, wodurch die Maschine automatisch
angehalten wird, oder die Webmaschine 24 kann auch durch Handstop
abgestellt werden.
Erfindungsgemäss ist nun vorgesehen, daß eine nicht näher dargestellte
Steuerung die Schwenkstellung des Ausrückhebels 14 zum Zeitpunkt der
Abstellung der Webmaschine erfasst. Beim Webvorgang hat der Ausrückhebel
14 stets die gleiche Schwenkstellung.
Bei Eintreten einer der oben genannten Webmaschinenstops wird nun die
Steuerung für den Zylinder 20 in Gang gesetzt, und der Zylinder 20
verschwenkt mit seiner Kolbenstange 19 den Ausrückhebel 14 in
Pfeilrichtung 18 in seine Stellung 14'.
Damit werden die Abtastrollen 11 des Exzenters 9 von den Exzentern
abgehoben und alle Schäfte 1, die sich im Oberfach befanden, werden in
eine Mittelfachstellung gebracht. Dadurch werden die Kettfäden, die von
dem im Oberfach befindlichen Schäften belastet werden, entlastet und
damit werden Standstellen - auch bei längerer Stillsetzung der
Webmaschine 24 - mit Sicherheit vermieden.
Der Rollenhebel 8 weist einen Fortsatz auf, der als Antriebsschwinge 12
bezeichnet wird. Eine Lasche 13 ist hierbei verschiebbar und
feststellbar an der Antriebsschwinge 12 befestigt. Damit können
unterschiedliche Schafthübe eingestellt werden.
Eine Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung wird nur bei
Exzentermaschinen eingesetzt und wegen der geringen Herstellungskosten
ist es eine sehr einfache Möglichkeit, derartige schädliche Standstellen
im Gewebe zu vermeiden.
Der bisher bekannte Eingriff in der Webmaschine selbst, um derartige
Standstellen zu vermeiden, ist wesentlich kostenaufweniger und
komplizierter.
Es ist somit ersichtlich, daß die erwähnten Standstellen im Gewebe,
d. h. lichte Stellen in Schußrichtung, vermieden werden, die sonst
entstehen würden, wenn die Webmaschine in der Abstellposition zu lange
stehen bleibt. Die Ursache dieser Standstellen liegt in der Dehnung der
Kettfäden, die von dem im Abstellzeitpunkt in Hochstellung stehenden
Schäften zusätzlich gespannt werden, während die Kettfäden der im
Mittelfach stehengebliebenen Schäfte keiner zusätzlichen Spannung
unterliegen.
Durch die erfindungsgemässen Maßnahmen wird es erreicht, daß kurz nach
dem Abstellvorgang der Webmaschine die sich im Hochfach befindenden
Schäfte ebenfalls in die Mittelfachstellung gebracht werden sowie alle
Kettfäden während des Stillstandes der Webmaschine der gleichen, normalen
Kettspannung unterliegen.
Kurz vor dem Start der Webmaschine muß die bindungsgerechte
Schaftstellung wieder hergestellt werden, damit beim Anlaufen der
Webmaschine keine Bindungsfehler im Gewebe entstehen. Auch dies besorgt
die erfindungsgemässe Anordnung.
1
Schäfte
2
Stoßstange
3
Umlenkhebel (zweiter)
4
Verbindungsstange
5
(erster) Umlenkhebel
6
Antriebsstange
7
Bohrung
8
Rollenhebel
9
Exzenter
10
Achse
11
Abtastrolle
12
Antriebsschwinge
13
Lasche
14
Ausrückhebel
15
Achse
16
Handgriff
17
Pfeilrichtung
18
Pfeilrichtung
19
Kolbenstange
20
Zylinder
21
Lager
22
Stuhlwand
23
Hauptgetriebe
24
Webmaschine
25
Exzentermaschine
26
Bohrung
Claims (3)
1. Von einer Webmaschine (24) angetriebene Exzentermaschine (25) mit
Schäften (1), die über Lenker (2, 3, 4, 5, 6) und einem Rollenhebel (8) mit
Abtastrollen (11), die an einem auf Drehung angetriebenen Exzenter (9)
anliegen, angetrieben werden, wobei ein verschwenkbarer Ausrückhebel
(14) vorgesehen ist, der mit dem Rollenhebel (8) drehfest verbunden ist
und der die Anlage der Abtastrollen (11) am Exzenter (9) steuert,
dadurch gekennzeichnet, daß am Ausrückhebel (14)
ein Antriebsorgan (19, 20) angreift, das bei einem Stillstand der
Exzentermaschine (25) den Ausrückhebel (14) so verschwenkt, daß alle
Schäfte (1) in eine Mittelfachstellung gelangen.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Antriebsorgan eine am freien Ende
des Ausrückhebels (14) angreifende Kolbenzylinder-Einheit (19, 20)
aufweist.
3. Webmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerung des Antriebsorgans die
Stellung des Ausrückhebels (14) nach dem Stillstand der Webmaschine
verstellt und vor dem Start der Webmaschine den Ausrückhebel (14) wieder
in seine Stellung, die vor dem Stillstand bestand, verschwenkt.
Priority Applications (4)
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DE3933616A DE3933616C2 (de) | 1989-10-07 | 1989-10-07 | Webmaschine für standstellenempfindliche Gewebe, insbesondere Köpergewebe |
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