DE3604299A1 - Verfahren zum ziehen des freien fadenendes eines nadelfadens von der oberseite eines naehguts auf dessen unterseite und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum ziehen des freien fadenendes eines nadelfadens von der oberseite eines naehguts auf dessen unterseite und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
W ft »
Kochs Adler AG, Potsdamer Straße 19o, 48oo Bielefeld
"Verfahren zum Ziehen des freien Fadenendes eines Nadelfadens von der Oberseite eines Nähguts auf
dessen Unterseite und Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Vorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruches 3.
Sichtbare Nähte, deren Beginn im Nähgut liegt, sollen zur Nähgut-Unterseite durchgezogene Nadelfaden
aufweisen, die in der Naht den jeweiligen Oberfaden bilden. Dies ist kein Problem, wenn das Fadenende
des Nadelfadens beim Aufsetzen des Drückerfußes auf das Nähgut so liegt, daß es nicht zwischen
Drückerfuß und Nähgut eingeklemmt wird. Wenn letzteres doch passiert, wird das Fadenende nicht hindurchgezogen
mit der Folge, daß die Naht unansehnlich wird.
ψ/ Um das Durchziehen des Fadenendes durch das Nähgut
sicherzustellen, sind bereits Fadenziehvorrichtungen? sogenannte Fadenwischer, bekannt geworden, bei
denen ein Haken schräg zur Kabelbahn in der angehobenen Position der Nadel bewegbar ist. Von dein Haken
wird das von der Nadel herunterhängende Fadeoenüe
bei der Abwärtsbewegung der Nadel oberhalb des Nähgutes erfaßt und in eine Lage oberhalb des Drüekorfußes
gebrachte so daß es nicht eingeklemmt werd-?-
kann (siehe hierzu DE-PS 25 26 694 entsprechend üS-Ser „ Mo. 494 519). Derartige Fadensiehvorrichtuiigea
sind Verschleiß unterworfen, da sie mit hoher Schalthäufigkeit und annähernd ohne Schmierung arbeiten.
Der Herstellungsaufwand ist beträchtlich.
Weiterhin sind Blaseinrichtungen bekannt, mittels denen das Fadenende des Nadelfadens in eine Stellung
geblasen wird, in der das Fadenende nicht zwischen
Stoffdrückerfuß und Nähgut eingeklemmt werden kann.
Diese bekannten Einrichtungen sind nicht einsetzbar,
wenn das zu verarbeitende Nähgut sehr dick ist. Dies gilt beispielsweise für dickes Leder, schwere
Zeltstoffe, schwere Polsterstoffe, Polstermatten u.dgl. In diesem Fall ist nämlich kein ausreichender
Freiraum zwischen der Nadel und dem Stoffdrücker vorhanden, so daß die Fadenziehvorrichtungen aus
Raumgründen nicht eingesetzt werden können, während Blaseinrichtungen keine Wirkung erzielen. Im Fall,
daß eine Fadenziehvorrichtung aus Platzgründen nicht einsetzbar ist, muß die Bedienungsperson
besonders beim Einbringen eines zu nähenden Werkstücks darauf achten, daß das Ende des Nadelfadens beim
Absenken des bzw. der Stoffdrückerfüße nicht eingeklemmt wird, was wiederum zeitaufwendig ist.
j\ Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß ein Einklemmen des Fadenendes
des Nadelfadens zwischen Stoffdrückerfuß und Nähgut auch bei Nähmaschinen selbsttätig sicher
vermieden wird.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 durch die Merkmale im
Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 und bei der Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 4
durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruches 4 gelöst. Der Kern der Erfindung besteht darin,
daß während der Bildung des ersten Stiches, und zwar etwa in dem Augenblick, in dem die Nadelfaden-Schleife
von der Greiferspitze erfaßt wird, das Nachziehen des Nadelfadens aus dem Nadelfadenvorrat
gestoppt wird, so daß die zum Ausziehen der Nadelfaden-Schleife beim Umlauf der Greiferspitze erforderliche
Fadenlänge aus dem gegebenenfalls unter dem Stoffdrückerfuß eingeklemmten Fadenende geholt
wird. Anschließend wird die Klemmung des Nadelfadens aufgehoben; sie wird also jeweils nur zeitweilig
beim ersten Stich durchgeführt. Die Länge des Fadenendes kann optimal so gewählt werden, daß ein Ausfädeln
des Nadelfadens aus dem Nadelöhr der Nadel verhindert wird. Bei der erfindungsgemäßen Art, das Fadenende
des Nadelfadens zur Unterseite des Nähguts durchzuziehen, haben die Aufmerksamkeit der Bedienungsperson,
die Dicke des Nähgutes, die Art des Greifers und die Abstände von aufeinanderfolgenden Nähten keinen
Einfluß auf die Zuverlässigkeit, mit der das Fadenende durch das Nähgut hindurchgezogen wird.
T S
wie sie erfindungsgemäß zur Durchführung des Verfahrens eingesetzt werden können f sind an
sich bekannt„ So ist es aus der DE-PS 276 162 bekannt
zu verhindern, daß das durch das Abschneiden freigewordene
Ende des Wadelfadens von dem aufwärtsgehenden Fadengeber aus der Nadel herausgezogen wird, Hiersu
wird der Nadelfaden zwischen dem Fadengeber und dem Nadelöhr ungefähr gleichzeitig mit dem Abschneiden
durch eine besondere Fadenklemme derart festgehalten, daB der Fadengeber bei seinem Aufwartsgang
einen neuen Fadenvorrat nur von der Spule holen kann, nicht aber das freie Fadenende aus dem Na^e"-.-öhr
herauszieht. Damit nicht mehr doppelt genutete Nadeln benötigt werden, ist in der DE-PS 276 15?
vorgeschlagen worden,, die Nadelfadenklemme wahrend
des Einstechens der Nadel zwecks Bildung des ersten Stiches der auf das Abschneiden folgenden Stichgruppe
vorübergehend zu öffnen? nach Durchgang des Schiffchens durch die Nadelfaden-Schleife wird
die Nadelfadenklemme wieder geschlossen.
\κί Aus dem DE-GM 66 o3 3o7 ist"eine gesteuerte Fadenklemine
für den Nadelfaden einer Stichgruppen-Nähmaschine bekannt, die am Ende eines Arbeitszyklus
selbsttätig stillgesetzt wird, wobei die Stoffklemmfüße gelüftet, die Fäden abgetrennt und die Nadelstange
kurz nach dem oberen Totpunkt angehalten wird. Bei dieser gesteuerten Fadenklemme kann wegen
der auf der Nadelstange angeordneten Fadenklemme nur ein Ausfädeln des Nadelfadens durch Festklemmen
verhindert werden»
Aus der DE-PS 28 15 297 ist es darüber hinaus bekannt geworden, diese Fadenklemme so weiterzubilden,
daß auch eine optimale Länge des aus dem Nadelöhr heraushängenden Fadenendes vor Beginn einer Naht
ermöglicht wird.
Auch aus der DE-PS 1 141 165 ist eine Nähmaschine mit einer Fadenklemme zum Festhalten des Fadenendes
des Nadelfadens während der Anfangsstiche bekannt, wodurch ein Ausfädeln der Nadel verhindert werden
soll.
Mit keiner dieser bekannten Fadenklemmen ist es möglich, die erfindungsgemäßen Effekte herbeizuführen.
/L- Die in den Ansprüchen 5 und 6 angegebene Fadenklemme
ermöglicht in besonders vorteilhafter Weise die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw.
die Realisierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Durch die weitere Ausgestaltung nach Anspruch 7 wird ermöglicht, das Durchziehen des Fadenendes
auf die Unterseite des Nähgutes zu erleichtern. Dies ist dann von besonderer Bedeutung, wenn besonders
dünne, leicht reißende Fäden oder besonders dicke Fäden eingesetzt werden. Entsprechend der Weiterbildung
der Erfindung wird die Anpreßkraft, mit der der Stoffdrückerfuß das Nähgut auf die Stichlochplatte
preßt, während des Durchziehens des Fadenendes reduziert. Die Ansprüche 8 und 9 geben vorteilhafte
Ausgestaltungen hierzu an.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 eine Nähmaschine in der erfindungsgemäßen Ausgestaltung in Vorderansicht,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer am Nähkopf angebrachten Faäenklemme gemäß dem Sichtpfeil II
in Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte^Darstellung der Fadenklemme in aufgebrochenem Zustand in einer Darstellung
entsprechend dem Sichtpfeil III in FIg3 2,
Fig. 4 eine Nadel mit Nadelfaden vor dem Absenken
des Drückerfußes auf ein noch zu nähendes Nähgut in schematischer Darstellung^
Fig. 5 die Nadel vor dem Einstechen bei abgesenktem Drückerfuß in schematischer Darstellung,
Fig. 6 die Nadel bei der Aufwärtsbewegung,, wenn die Greiferspitze die Nadelfaden-Schleife
ergriffen hat, in schematischer Darstellung,
Fig. 7 ein Nähgut mit einer Naht, bei dem die Fadenenden von Nadelfaden und Unterfaden sich
an der Nähgut-Unterseite befinden?
Fig. 8 eine Nähmaschine in der erfindungsgemäßen Ausgestaltung in Vorderansicht, mit einem
zusätzlichen Stoffdrücker-Antrieb und
Fig. 9 eine Seitenansicht des Nähkopfes mit dem zusätzlichen Stoffdrücker-Antrieb gemäß
dem Sichtpfeil IX in Fig. 8.
-X-
Ein Nähkopf 1 ist auf einem Tisch 2 abgestützt. Der Nähkopf 1 weist einen sich etwa senkrecht erstrekkenden
Ständer 3 auf, von dem sich waagerecht ein oberer gehäuseartiger Arm 4 und eine untere, ebenfalls
gehäuseförmige Grundplatte 5 weg erstrecken. Der Nähkopf 1 weist also die übliche C-Form auf. Im
Arm 4 ist eine Armwelle 6 gelagert, an deren einem Ende - außerhalb des Ständers 3 - ein Handrad 7
befestigt ist. Der Antrieb der Armwelle 6 erfolgt von einem an der Unterseite des Tisches 2 angebrachten,
gesteuerten Antrieb 8, der im wesentlichen aus einem Motor 9 mit Kupplungs- und Bremseinheit
und einer Steuereinheit Io besteht. Die Antriebsübertragung vom Motor 9 zum Handrad 7 erfolgt mittels
eines Keilriementriebes 11.
Von der Armwelle 6 wird in üblicher Weise eine im vorderen Teil des Arms 4 gelagerte Nadelstange
auf- und abgehend angetrieben. Gleichermaßen wird von der Armwelle 6 über eine im Ständer 3 und in
der Grundplatte 5 befindliche Dreh-Antriebs-Uber-
tragung ein Greifer 13 mit doppelter Drehzahl wie sie der Bewegung der Nadelstange 12 entspricht;,
angetrieben« Mit der Armwelle 6 ist ein Positionsgeber
14 drehfest verbunden^ der die Drehzahl der Armwelle 6 repräsentierende Signale einerseits
und die Drehwinkelstellung der Armwelle 6 repräsentierende Signale andererseits über eine signal-über^rsgungsleitung
15 zur Steuereinheit Io überträgt.
Auf dem Arm 4 ist eine Spule 16 mit einem fadenvorrat angeordnetf von dem ein Nadelfaden 17 abgezogen
wird. Dieser Nadelfaden 17 wird über eine Umlenkung 18 zu einem Fadenspanner 19 und von dort zu
einem Fadenhebel 2o geführt, durch dessen Fadenöse 21 der Nadelfaden 17 geführt wird. Von dem
Fadenhebel 2o wird der Nadelfaden 17 etwa senkrecht nach unten durch eine Fadenklemme 22 zur Nadel 23,
die in der Nadelstange 12 angebracht ist, geführt.
Die Nadel 23 weist ein Nadelöhr 24 auf, durch das der Nadelfaden 17 geführt ist. Die Nadel 23 durchdringt
bei den auf- und abgehenden Nähbewegungen ein Stichloch 25 in einer etwa fluchtend mit der
Oberseite des Tisches 2 und oberhalb des Greifers angeordneten Stichlochplatte 26. An der Nadel 23
bzw. deren senkrechter Bahn vorbei bewegt sich die Greiferspitze 27 des Greifers 13.
Parallel zur Nadelstange 12 ist ein auf- und abbewegbarer Stoffdrükker 28 im Arm 4 gelagert, dessen
Stoffdrückerfuß 29 während des Nähens eines Nähguts
dieses auf die Stichlochplatte 26 drückt und dort fixiert.
Unterhalb der Stichlochplatte 26 ist ein Fadenschneider 31 angebracht, mittels dessen am Ende eines
Nähvorganges der Nadelfaden 17 und ein Unterfaden abgeschnitten werden. Insoweit, als die in der
Zeichnung dargestellte Nähmaschine bis hierher beschrieben ist, ist sie allgemein bekannt und
handelsüblich und entspricht - mit Ausnahme der Fadenklemme 22 - den allgemein in der Nähindustrie
eingesetzten Nähmaschinen.
Die Fadenklemme besteht aus einem Gehäuse 33 mit einer Befestigungsplatte 34, die mittels Schrauben
am Arm 4 befestigt ist. Das Gehäuse weist einen sich quer zu seiner Mittel-Längs-Achse 36 erstrekkenden,
in der Richtung des Nadelfadens 17, also etwa senkrecht verlaufenden Faden-Aufnahmeschlitz
auf, durch den der vom Fadenhebel 2o zur Nadel 23 verlaufende Nadelfaden gezogen werden kann. Er
wird in dem Schlitz durch Fadenleitösen 38 gehalten. Auf einer Seite des Aufnahmeschlitzes 37 ist ein
federndes Faden-Klemm-Widerlager 39 angeordnet,
das etwa topfförmig ausgebildet ist und gegen eine vorspannbare Schrauben-Druckfeder 4o anliegt, die
wiederum gegen eine Einstellschraube 41 abgestützt ist. Die Einstellschraube 41 ist in Richtung der
Mittel-Längs-Achse 36 des Gehäuses 33 verstellbar. Durch derartige Verstellbewegungen wird die Vorspannung
der Druckfeder 4o verändert. Der Nadelfaden 17 liegt gegen den als Klemmfläche 42 dienenden Boden
des Faden-Klemm-Widerlagers 39 an, das durch einen
Anschlagbund 43 in der in Fig. 3 dargestellten
Ruhelage gehalten wird und nur gegen die Kraft der Druckfeder 4o verschoben werden kann. Auf der
dem Widerlager 39 gegenüberliegenden Seite ist ein pneumatisch beaufschlagbarer Klemmkolben 44
angebracht, der in einem einseitig mit Druckluft beaufschlagbaren Zylinderraum 45 beweglich aufgenommen
ist. Der Klemmkolben 44 trägt in einer Ringnut, einen als Sicherungsring ausgebildeten Anschlag 46„
der in einen Schlitz 6o des Gehäuses 33 mit Spiel hineinragt, Das Spiel wird durch eine breitere
Ausbildung des Schlitzes 6o in bezug auf den Anschlag 46 gebildet, so daß der Klemmkolben 44 zwischen
zwei Endlagen hin- und herbewegbar ist. Das Spiel ist derart bemessen, daß auch ein Nadelfaden 17
mit einer maximal in Betracht kommenden Fadendicke die Fadenklemme 22 ungehindert passieren kann,
wenn sich der Klemmkolben 44 und das Widerlager in ihrer Ruhelage befinden. Der Klemmkolben 44
ragt aus dem Zylinderraum 45 hervor, wobei seine freie, als Druckfläche 47 dienende Stirnseite dem
Nadelfaden 17 zugewandt ist. In den der Druckfläche entgegengesetzten Teil des Zylinderraums 45 mündet
eine Druckluftleitung 48. Bei Druckluftbeaufschlagung
wird der Klemmkolben 44 aus der in der Zeichnung dargestellten Ruhelage in seine durch den Anschlag
begrenzte äußere Endstellung verfahren und klemmt hierbei den Nadelfaden 17 zwischen seiner Druckfläche
47 und der Klemmfläche 42 des Widerlagers ein. Durch eine Verdrehung der Einstellschraube
kann die auf den Nadelfaden 17 einwirkende Reibkraft verändert werden. Hierdurch können die auf unterschiedliche
Fadendicken zurückgehenden Einflüsse ausgeglichen werden. Des weiteren können unterschiedliche
Reibwerte ausgeglichen werden, die einerseits auf die verschiedenen Faden- bzw. Garnsorten und
-Jf- """-' 360A299
andererseits auf unterschiedliche Nähmaterialien zurückgehen können.
In der Druckluftleitung 48 befindet sich ein Magnetventil 49, das über eine Steuerleitung 5o von der
Steuereinheit Io her angesteuert wird.
Die Arbeitsweise ist folgende:
Bei Beginn eines Nähvorgangs, und zwar insbesondere nach einem zuvor erfolgten Fadenschneidvorgang
mittels des Fadenschneiders 31, hängt ein Fadenende des Nadelfadens 17 aus dem Nadelöhr 24 der Nadel 23
durch den Stoffdrückerfuß 29 nach unten und endet oberhalb des noch ungenähten Nähgutes 3o bzw. liegt
auf diesem auf.
Kurz bevor die Nadel 23 in das Nähgut 3o einsticht, wird der Stoffdrücker 28 auf das Nähgut 3o abgesenkt,
wobei das Fadenende 51 zwischen Stoffdrückerfuß 29 und Nähgut 3o eingeklemmt wird, wie aus Fig. 5
hervorgeht.
Bei der Abwärtsbewegung der Nadel 23 durch das Nähgut 3o bis zum unteren Totpunkt wird der Nadelfaden
17 nachgezogen. Bei der anschließenden Aufwärtsbewegung der Nadel 23, und zwar wenn diese sich noch
im Nähgut 3o befindet, wird eine Nadelfaden-Schleife
52 gebildet, die von der Greiferspitze 27 des sich in Greifer-Drehrichtung 53 drehenden Greifers
erfaßt und ausgezogen wird. Wenn das Fadenende 51 zwischen Stoffdrückerfuß 29 und Nähgut 3o eingeklemmt
ist, wird die zur Bildung der Nadelfaden-Schleife 52 notwendige Nadelfadenlänge vom Fadenvorrat abgezogen.
Um dies zu verhindern, wird in dem Augenblick, wenn die Nadelfaden-Schleife 52 von der Greifer-
spitze 27 erfaßt wird, der Klemmkolben 44 mit Druckluft beaufschlagt, wozu eine entsprechende Ansteuerung
des Magnetventils 49 von der Steuereinheit Io her erfolgt, so daß der Nadelfaden 17 zwischen der
Druckfläche 47 des Klemmkolbens 44 und der Klemmfläche
42 des Widerlagers 39 klemmend gehalten wird. Beim Ausziehen der Schleife 52 durch die
Drehbewegung der Greiferspitze 27 wird das zwischen Stoffdrückerfuß 29 und Nähgut 3o eingeklemmte Fadenende
51 konsumiert, d.h. dieses Fadenende 51 wird durch das Nähgut 3o und das Stichloch 25 hindurch
nach unten gezogen. Es kommt damit in die in Pig, dargestellte untere Lage. Da das Fadenende 51 durch
das Nähgut 3o nach unten gezogen wirdp also frei
nach unten hängt, wird die Schleife 52 aufgelöst. Das Fadenende 51 hängt also nur nach unten.
Fig. 7 zeigt auch eine entgegen der Transportrichtung 54 des Nähgutes 3o verlaufende Naht 55. Das
Fadenende 51 des in der Naht den Oberfaden bildenden Nadelfadens 17 und das Anfangsstück 56 des
Unterfadens 32 sind bei den dem Anfangsstich nachfolgenden Stichen an der Unterseite des Nähgutes
mit in die Naht 55 eingenäht worden.
In Fig. 6 ist ein Strahl 57 von der Drehachse 58 des Greifers 13 durch die in Drehrichtung 53 vorauseilende
äußerste Spitze 59 der Greiferspitze 27 gezeichnet. Die Betätigung der Fadenklemme 22 beginnt
zweckmäßigerweise frühestens, wenn dieser Strahl 57 durch die Bahn der Nadel 23 läuft, weil von diesem
Augenblick an bis etwa lo° Drehwinkel der Greiferspitze 27 in Drehrichtung 53 die äußerste Spitze
der Greiferspitze 27 in die Nadelfaden-Schleife 52 eintaucht. Die Nadelfaden-Schleife 52 ist am wei-
testen ausgezogen, wenn der Strahl 57 um 24o° von der Bahn der Nadel 23 weitergedreht ist, wenn also
die Nadelfaden-Schleife 52 beginnt vom Greifer 13
abzufallen. Von diesem Augenblick an wird kein weiterer Nadelfaden 17 ausgezogen, d.h. die Druckluftbeaufschlagung
des Klejnmkolbens 44 kann aufgehoben werden.
Bei der abgewandelten Ausführungsform nach den
Figuren 8 und 9 ist dem Stoffdrücker 28 ein Stoffdrücker-Antrieb 7o zugeordnet, der mit der Stoffdrücker-Stange
71 verbunden ist. Dieser Stoffdrücker-Antrieb besteht aus einem doppelt wirkenden, pneumatisch
beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Antrieb, in dessen Zylinder 72 ein Kolben 73 verschiebbar
angeordnet ist, dessen Kolbenstange 74 direkt mit der Stoffdrücker-Stange 71 verbu'nden ist. Der Zylinder
72 und der Kolben 73 mit Kolbenstange 74 sind fluchtend mit der Stoffdrücker-Stange 71 angeordnet.
Im Bereich der beiden Enden des Zylinders 72 münden in diesen zwei Druckluftleitungen 75, 76, in denen
sich je ein Magnetventil 77, 78 befindet, die jeweils über eine Steuerleitung 79, 8o von der Steuereinheit
Io her angesteuert werden. Oberhalb des Kolbens 73 ist eine sich gegen den Kolben 73 und den
zugewandten oberen Boden 81 des Zylinders 72 abstützende vorgespannte Schrauben-Druckfeder 82 angeordnet,
die den Kolben 73 mit einer vorgegebenen Kraft beaufschlagt, so daß - bei entlüfteten Druckluftleitungen
75, 76 der Stoffdrückerfuß 29 mit einer Gesamtkraft nach unten auf das Nähgut 3o drückenden
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Kraft beaufschlagt wird, die sich aus der Kraft der Druckfeder 82 einerseits und der Gesamt-Gewichtskraft
von Stoffdrücker 28 und Kolben 73 mit Kolbenstange 74 andererseits zusammensetzt.
An der Kolbenstange 74 bzw. der Stoffdrückerstange
ist ein Anschlag 83 angebracnt, der den Hub des Kolbens 73 mit Kolbenstange 74 gegen die Schrauben™
Druckfeder 82 und damit auch den Hub des Stoffdrükkers
29 von der Stichlochplatte 26 begrenzt.
Die Magnetventile 49, 77, 78 werden über Versorgungsleitungen
84j 85, 86 mit Druckluft versorgt» In
die beiden Versorgungsleitungen 85, 86 für die Magnetventile 77, 78 können einstellbare Reduzierventile
87, 88 geschaltet sein, mittels derer der Druck der über die jeweilige Versorgungsleitung 85
bzw. 86 kommenden Druckluft veränderbar ist.
Die abgewandelte Ausführungsform nach den Figuren 8 und 9 arbeitet - soweit es um die Arbeitsweise
der Fadenklemme 22 geht - identisch mit der Ausführungsform nach den Figuren 1 bis 7. Zusätzlich
kann die Anpreßkraft, mit der das Nähgut 3o vom Stoffdrückerfuß 29 gegen die Stichlochplatte 26
gedruckt wird, verändert werden.
Beim normalen Nähvorgang ist - beispielsweise der Kolben 73 auf seiner Oberseite über die Steuerleitung
75 bzw. das zugehörige Magnetventil 77 mit Druckluft beaufschlagt und befindet sich in
der unteren Stellung. Kurz nachdem die Greiferspit-
ze 27 in der bereits geschilderten- V/eise die Nadelfaden-Schleife
52 erfaßt hat, um das Fadenende 51 zur Unterseite des Nähgutes 3o zu ziehen, wird
aufgrund eines entsprechenden Steuerimpulses über die Steuerleitung 78 das Magnetventil 77 kurzzeitig
entlüftet, so daß das zur Unterseits des Nähguts zu ziehende Fadenende 51 verhältnismäßig leicht
von der Greiferspitze 27 herabgezogen werden kann« Während dieser kurzen Zeit der Entlüftung wird
der Stoffdrückerfuß 29 nur noch mit der durch die Druckfeder 82 und das Gewicht des Stoffdrückers 28
mit Kolben 73 und Kolbenstange 74 nach unten gedrückt.
Wenn das Gewicht bereits ausreichend ist für diesen Augenblick, dann kann die zusätzliche Druckfeder
entfallen. Die Druckfeder 82 kann auch entfallen, wenn der Kolben 73 aufgrund einer Ansteuerung des
Magnetventils 77 einerseits und kurzzeitig durch eine Ansteuerung des Magnetventils 78 andererseits
beidseitig mit Druckluft beaufschlagt wird. In diesem Fall übt der Kolben 73 nur eine reduzierte
Kraft auf den Stoffdrücker 28 aus. Bei dieser Art der Ansteuerung der Magnetventile 77, 78 ermöglichen
die Reduzierventile 87, 88, die Kräfte in den verschiedenen Schaltzuständen der Magnetventile 77a 78
den jeweiligen Betriebsverhältnissen anzupassen.
Die Beaufschlagung des Kolbens 73 über die Druckluftleitung
76 vom zugeordneten Magnetventil 78 aus dient bei entlüfteter Druckluftleitung 75 zum Lüften
des Stoffdrückerfußes 29, wobei die Verschiebung des Kolbens 73 mit Kolbenstange 74 bis zur Anlage
des Anschlages 83 gegen den Zylinder 72 vor sich geht. Der vorstehend geschilderte Stoffdrücker-Antrieb
7o schließt also auch die sonst
übliche Stoffdrücker—Betätigungsvorrichtung ein.
Diese zusätzlichen Maßnahmen sind dann besonders vorteilhaft j wenn die zu vernähenden Nadelfäden
sehr dünn sind und daher bereits auch bei nicht sehr großen Klemrakräften reißen könnens oder wenn
die zu vernähenden Fäden besonders dick sind und dem Fadenziehvorgang einen beträchtlichen Widerstand
entgegensetzen würden,, Im letzteren Fall iirürde
bei zu großen aufzubringenden Kräften auch der Antriebs- Motor 9 der Nähmaschine bis in seinen
Grenzbereich belastet. Je nach Anwend'angsbereich
können Fäden bis zu I85 mm Durchmesser haben«,
Für beide vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele gilt, daß der genaue Zeitpunkt für die Ansteuerung
des Magnetventils 49 bzw. der Magnetventile 49, 77,
von dem den Drehwinkel der Armwelle der Nähmaschine repräsentierenden Signal des Positionsgebers 14
bestimmt wird»
- Leerseite -
Claims (9)
1. Verfahren zum Ziehen des freien Fadenendes des £
Nadelfadens von der Oberseite eines Nähgutes auf ^
dessen Unterseite beim ersten Stich einer zu nähenden
Naht bei einer Nähmaschine mit einer auf- und abbewegbaren, den mittels eines Fadenhebels von
einer Spule abgezogenen Nadelfaden führenden Nadel,mit mindestens einem auf das Nähgut aufsetzbaren und
von diesem abhebbaren Stoffdrücker und mit einem drehantreibbaren Greifer, dessen Greiferspitze
eine Nadelfaden-Schleife ergreift und zur Stichbildung auszieht, dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelfaden
zwischen Nadel und Fadenhebel festgehalten wird, während die Nadelfaden-Schleife von der Greiferspitze
ausgezogen wird, so daß das Fadenende von der Greiferspitze durch das Nähgut hindurchgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nadelfaden geklemmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß während des Festhaltens des Nadelfadens der Stoffdrücker zumindest teilweise entlastet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bei einer Nähmaschine mit einer
auf- und abbewegbaren, den mittels eines Fadenhebels (2o) von einer Spule (16) abgezogenen Nadelfaden
(17) führenden Nadel (23), mit mindestens einem auf das Nähgut (3o) aufsetzbaren und von
diesem abhebbaren Stoffdrücker (28) und mit einem drehantreibbaren Greifer (13), dessen Greiferspitze
(27) eine Nadelfaden-Schleife (52) ergreift und zur Stichbildung auszieht, nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Fadenhebel (2o) und Nadel (17) ortsfest eine Fadenklemme (22) für
den Nadelfaden (17) vorgesehen ist, mittels derer der Nadelfaden (17) festgehalten wird, während
die Nadelfaden-Schleife (52) von der Greiferspitze (27)
ausgezogen wird, so daß das Fadenende (51) von der Greiferspitze (27) durch das Nähgut (3o) hindurchgezogen
wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4 mit einem Widerlager mit einer Klemmfläche und mit einem Klemmkolben
mit einer Druckfläche, wobei der Nadelfaden bei Betätigung des Klemmkolbens zwischen der Klemmfläche
und der Druckfläche mittels Reibkraft klemmend gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
den Nadelfaden (17) klemmende Reibkraft einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet
daß das Widerlager (39) bewegbar gegen eine Druckfeder (4o) mit einstellbarer Vorspannung anliegt,
und daß der Klemmkolben {44) zum Klemmen des Nadelfadens (17) gegen einen Anschlag (46) anlegbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoffdrücker (28) mit einem stoff-n"jc'-er-Antrieb
(7o) versehen ist, dessen Andrückkraft veränderbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7f dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoffdrücker-Antrieb (7o) als pneumatisch
beaufschlagbarer Kolben-Zylinder-Antrieb ausgebildet ist, der mittels einer Druckfeder (82)
vorgespannt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoffdrücker-Antrieb (7o) als doppelt
wirkender, pneumatisch beaufschlagbarer Kolben-Zylinder-Antrieb
ausgebildet ist.
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DE19863604299 DE3604299A1 (de) | 1985-04-16 | 1986-02-12 | Verfahren zum ziehen des freien fadenendes eines nadelfadens von der oberseite eines naehguts auf dessen unterseite und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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