DE3604299C2 - - Google Patents

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DE3604299C2
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Werner 6143 Lorsch De Keilmann
Hans Dipl.-Ing 4811 Oerlinghausen De Scholl
Guenter 4800 Bielefeld De Raupach
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    • D05B63/00Devices associated with the loop-taker thread, e.g. for tensioning

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbe­ griff des Anspruches 1 und eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 4.
Aus der DE-PS 28 15 297 ist eine Nähmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 4 bekannt, bei der die Fadenklemme so steuerbar ist, daß eine optimale Länge des aus dem Nadelöhr heraushängenden Fadenendes vor Beginn einer Naht einstellbar ist. Das hierbei zugrunde liegende Problem besteht darin, einen einwandfreien Anfangsstich zu erzielen. Wenn der aus dem Nadelöhr heraushängende Anfangsfaden zu lang ist, ragt er aus der Oberseite des Nähgutes heraus und kann von dem darauffolgenden Stichbildungskreislauf von den Stichbildungswerkzeugen erfaßt werden, so daß eine unsaubere Naht entsteht und ein nachträgliches Ab­ schneiden des Anfangsfadens erforderlich wird. Wenn andererseits der Anfangsfaden zu kurz ist, so ent­ stehen Fehlstiche, weil der Faden aus der Nadel ausfä­ delt. Um eine optimale Mittellänge eines Anfangsfadens zu erreichen, wird bei der bekannten Vorrichtung mit­ tels der Fadenklemme und einer Fadenspanneinrichtung alternativ in der Weise auf den Nadelfaden eingewirkt, daß diese kurz vor Erreichen des oberen Totpunktes des Faden­ hebels entsprechend einer jeweils benötigten Länge des Anfangsfadens festgeklemmt und die Fadenspannein­ richtung dabei gelüftet wird.
Es ist allgemein bekannt, daß sichtbare Nähte, deren Beginn im Nähgut liegt, zur Nähgut-Unterseite durchge­ zogene Nadelfäden aufweisen sollen, die in der Naht den jeweiligen Oberfaden bilden. Dies ist kein Pro­ blem, wenn das Fadenende des Nadelfadens beim Aufset­ zen des Drückerfußes auf das Nähgut so liegt, daß es nicht zwischen Drückerfuß und Nähgut eingeklemmt wird. Wenn letzteres doch passiert, wird das Fadenende nicht hindurchgezogen mit der Folge, daß die Naht unansehn­ lich wird. Um das Durchziehen des Fadenendes durch das Nähgut sicherzustellen, sind bereits sogenannte Faden­ wischer bekannt geworden, bei denen ein Haken schräg zur Nadelbahn in der angehobenen Position der Nadel bewegbar ist. Von dem Haken wird das von der Nadel herunterhängende Fadenende bei der Abwärtsbewegung der Nadel oberhalb des Nähgutes erfaßt und in eine Lage oberhalb des Drückerfußes gebracht, so daß es nicht eingeklemmt werden kann (siehe hierzu DE-PS 25 26 694). Derartige Fadenwi­ scher sind Verschleiß unterworfen, da sie mit hoher Schalthäufigkeit und annähernd ohne Schmierung arbeiten. Der Herstellungsaufwand ist beträchtlich.
Weiterhin sind Blaseinrichtungen bekannt, mittels denen das Fadenende des Nadelfadens in eine Stellung geblasen wird, in der das Fadenende nicht zwischen Stoffdrückerfuß und Nähgut eingeklemmt werden kann.
Diese bekannten Einrichtungen sind nicht einsetzbar, wenn das zu verarbeitende Nähgut sehr dick ist. Dies gilt beispiels­ weise für dickes Leder, schwere Zeltstoffe, schwere Polsterstoffe, Polstermatten u. dgl. In diesem Fall ist nämlich kein ausreichender Freiraum zwischen der Nadel und dem Stoffdrücker vorhanden, so daß die Fadenwischer aus Raumgründen nicht eingesetzt werden können, während Blaseinrichtungen keine Wirkung erzielen. Im Fall, daß ein Fadenwischer aus Platzgründen nicht einsetzbar ist, muß die Bedienungsperson besonders beim Einbringen eines zu nähenden Werkstücks darauf achten, daß das Ende des Nadelfadens beim Absenken des bzw. der Stoffdrückerfüße nicht eingeklemmt wird, was wiederum zeitaufwendig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß das Fadenende des Nadelfadens am Anfang einer Naht zuverlässig auf die Unterseite des Nähguts gezogen wird.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 und bei der Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 4 durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruches 4 gelöst. Der Kern der Erfindung besteht darin, daß während der Bildung des ersten Stiches, und zwar etwa in dem Augenblick, in dem die Nadelfaden-Schleife von der Greiferspitze erfaßt wird, das Nachziehen des Nadelfadens aus dem Nadelfadenvorrat gestoppt wird, so daß die zum Ausziehen der Nadelfaden-Schleife beim Umlauf der Greiferspitze erforder­ liche Fadenlänge aus dem gegebenenfalls unter dem Stoffdrückerfuß eingeklemmten Fadenende geholt wird. Anschließend wird die Klemmung des Nadelfadens aufgehoben; sie wird also jeweils nur zeitweilig beim ersten Stich durchgeführt. Die Länge des Fadenendes kann optimal so gewählt werden, daß ein Ausfädeln des Nadelfadens aus dem Nadelöhr der Nadel verhindert wird. Bei der erfindungsgemäßen Art, das Fadenende des Nadelfadens zur Unterseite des Nähguts durchzuziehen, haben die Aufmerksamkeit der Bedienungsperson, die Dicke des Nähgutes, die Art des Greifers und die Abstände von aufeinanderfolgenden Nähten keinen Einfluß auf die Zuverlässigkeit, mit der das Fadenende durch das Nähgut hindurchgezogen wird. Lediglich wenn sehr dünne, leicht reißende Fäden eingesetzt werden, kann es zweckmäßig sein, die zusätzlichen Maßnahmen nach Anspruch 3 vorzusehen.
Fadenklemmen, wie sie erfindungsgemäß zur Durchführung des Verfahrens eingesetzt werden können, sind an sich bekannt. So ist es aus der DE-PS 2 76 162 bekannt zu verhindern, daß das durch das Abschneiden freigewordene Ende des Nadelfadens von dem aufwärtsgehenden Fadengeber aus der Nadel herausgezogen wird. Hierzu wird der Nadelfaden zwischen dem Fadengeber und dem Nadelöhr ungefähr gleichzeitig mit dem Abschneiden durch eine besondere Fadenklemme derart festgehalten, daß der Fadengeber bei seinem Aufwärtsgang einen neuen Fadenvorrat nur von der Spule holen kann, nicht aber das freie Fadenende aus dem Nadel­ öhr herauszieht. Damit nicht mehr doppelt genutete Nadeln benötigt werden, ist in der DE-PS 2 76 162 vorgeschlagen worden, die Nadelfadenklemme während des Einstechens der Nadel zwecks Bildung des ersten Stiches der auf das Abschneiden folgenden Stichgruppe vorübergehend zu öffnen; nach Durchgang des Schiff­ chens durch die Nadelfaden-Schleife wird die Nadelfadenklemme wieder geschlossen.
Aus dem DE-GM 66 03 307 ist eine gesteuerte Faden­ klemme für den Nadelfaden einer Stichgruppen-Nähma­ schine bekannt, die am Ende eines Arbeitszyklus selbsttätig stillgesetzt wird, wobei die Stoffklemm­ füße gelüftet, die Fäden abgetrennt und die Nadel­ stange kurz nach dem oberen Totpunkt angehalten wird. Bei dieser gesteuerten Fadenklemme kann wegen der auf der Nadelstange angeordneten Fadenklemme nur ein Ausfädeln des Nadelfadens durch Festklemmen verhindert werden.
Auch aus der DE-PS 11 41 165 ist eine Nähmaschine mit einer Fadenklemme zum Festhalten des Fadenendes des Nadelfadens während der Anfangsstiche bekannt, wodurch ein Ausfädeln der Nadel verhindert werden soll.
Mit keiner dieser bekannten Fadenklemmen ist es möglich, die erfindungsgemäßen Effekte herbeizu­ führen.
Die im Anspruch 5 angegebene Fadenklemme ermöglicht in besonders vorteilhafter Weise die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. die Realisierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Durch die weitere Ausgestaltung nach Anspruch 6 wird ermöglicht, das Durchziehen des Fadenendes auf die Unterseite des Nähgutes zu erleichtern. Dies ist dann von besonderer Bedeutung, wenn besonders dünne, leicht reißende Fäden oder besonders dicke Fäden eingesetzt werden. Entsprechend der Weiterbildung der Erfindung wird die Anpreßkraft, mit der der Stoffdrückerfuß das Nähgut auf die Stichlochplatte preßt, während des Durchziehens des Fadenendes reduziert. Die Ansprüche 7 und 8 geben vorteilhafte Ausgestaltungen hierzu an.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung eines Aus­ führungsbeispiels anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Nähmaschine in der erfindungsgemäßen Ausgestaltung in Vorderansicht,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer am Nähkopf angebrach­ ten Fadenklemme gemäß dem Sichtpfeil II in Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Fadenklemme in aufgebrochenem Zustand in einer Darstellung entsprechend dem Sichtpfeil III in Fig. 2,
Fig. 4 eine Nadel mit Nadelfaden vor dem Absenken des Drückerfußes auf ein noch zu nähendes Nähgut in schematischer Darstellung,
Fig. 5 die Nadel vor dem Einstechen bei abgesenktem Drückerfuß in schematischer Darstellung,
Fig. 6 die Nadel bei der Aufwärtsbewegung, wenn die Greiferspitze die Nadelfaden-Schleife ergriffen hat, in schematischer Darstellung,
Fig. 7 ein Nähgut mit einer Naht, bei dem die Faden­ enden von Nadelfaden und Unterfaden sich an der Nähgut-Unterseite befinden,
Fig. 8 eine Nähmaschine in der erfindungsgemäßen Ausgestaltung in Vorderansicht, mit einem zusätzlichen Stoffdrücker-Antrieb und
Fig. 9 eine Seitenansicht des Nähkopfes mit dem zusätzlichen Stoffdrücker-Antrieb gemäß dem Sichtpfeil IX in Fig. 8.
Ein Nähkopf 1 ist auf einem Tisch 2 abgestützt. Der Nähkopf 1 weist einen sich etwa senkrecht erstrec­ kenden Ständer 3 auf, von dem sich waagerecht ein oberer gehäuseartiger Arm 4 und eine untere, ebenfalls gehäuseförmige Grundplatte 5 weg erstrecken. Der Nähkopf 1 weist also die übliche C-Form auf. Im Arm 4 ist eine Armwelle 6 gelagert, an deren einem Ende - außerhalb des Ständers 3 - ein Handrad 7 befestigt ist. Der Antrieb der Armwelle 6 erfolgt von einem an der Unterseite des Tisches 2 angebrach­ ten, gesteuerten Antrieb 8, der im wesentlichen aus einem Motor 9 mit Kupplungs- und Bremseinheit und einer Steuereinheit 10 besteht. Die Antriebs­ übertragung vom Motor 9 zum Handrad 7 erfolgt mittels eines Keilriementriebes 11.
Von der Armwelle 6 wird in üblicher Weise eine im vorderen Teil des Arms 4 gelagerte Nadelstange 12 auf- und abgehend angetrieben. Gleichermaßen wird von der Armwelle 6 über eine im Ständer 3 und in der Grundplatte 5 befindliche Dreh-Antriebs-Über­ tragung ein Greifer 13 mit doppelter Drehzahl wie sie der Bewegung der Nadelstange 12 entspricht, angetrieben. Mit der Armwelle 6 ist ein Positionsge­ ber 14 drehfest verbunden, der die Drehzahl der Armwelle 6 repräsentierende Signale einerseits und die Drehwinkelstellung der Armwelle 6 repräsentie­ rende Signale andererseits über eine Signal-Übertra­ gungsleitung 15 zur Steuereinheit 10 überträgt.
Auf dem Arm 4 ist eine Spule 16 mit einem Fadenvor­ rat angeordnet, von dem ein Nadelfaden 17 abgezogen wird. Dieser Nadelfaden 17 wird über eine Umlen­ kung 18 zu einem Fadenspanner 19 und von dort zu einem Fadenhebel 20 geführt, durch dessen Faden­ öse 21 der Nadelfaden 17 geführt wird. Von dem Fadenhebel 20 wird der Nadelfaden 17 etwa senkrecht nach unten durch eine Fadenklemme 22 zur Nadel 23, die in der Nadelstange 12 angebracht ist, geführt. Die Nadel 23 weist ein Nadelöhr 24 auf, durch das der Nadelfaden 17 geführt ist. Die Nadel 23 durch­ dringt bei den auf- und abgehenden Nähbewegungen ein Stichloch 25 in einer etwa fluchtend mit der Oberseite des Tisches 2 und oberhalb des Greifers 13 angeordneten Stichlochplatte 26. An der Nadel 23 bzw. deren senkrechter Bahn vorbei bewegt sich die Greiferspitze 27 des Greifers 13.
Parallel zur Nadelstange 12 ist ein auf- und abbeweg­ barer Stoffdrücker 28 im Arm 4 gelagert, dessen Stoffdrückerfuß 29 während des Nähens eines Nähguts 30 dieses auf die Stichlochplatte 26 drückt und dort fixiert.
Unterhalb der Stichlochplatte 26 ist ein Fadenschnei­ der 31 angebracht, mittels dessen am Ende eines Nähvorganges der Nadelfaden 17 und ein Unterfaden 32 abgeschnitten werden. Insoweit, als die in der Zeichnung dargestellte Nähmaschine bis hierher beschrieben ist, ist sie allgemein bekannt und handelsüblich und entspricht - mit Ausnahme der Fadenklemme 22 - den allgemein in der Nähindustrie eingesetzten Nähmaschinen.
Die Fadenklemme besteht aus einem Gehäuse 33 mit einer Befestigungsplatte 34, die mittels Schrauben 35 am Arm 4 befestigt ist. Das Gehäuse weist einen sich quer zu seiner Mittel-Längs-Achse 36 erstrec­ kenden, in der Richtung des Nadelfadens 17, also etwa senkrecht verlaufenden Faden-Aufnahmeschlitz 37 auf, durch den der vom Fadenhebel 20 zur Nadel 23 verlaufende Nadelfaden gezogen werden kann. Er wird in dem Schlitz durch Fadenleitösen 38 gehalten. Auf einer Seite des Aufnahmeschlitzes 37 ist ein federndes Faden-Klemm-Widerlager 39 angeordnet, das etwa topfförmig ausgebildet ist und gegen eine vorspannbare Schrauben-Druckfeder 40 anliegt, die wiederum gegen eine Einstellschraube 41 abgestützt ist. Die Einstellschraube 41 ist in Richtung der Mittel-Längs-Achse 36 des Gehäuses 33 verstellbar. Durch derartige Verstellbewegungen wird die Vorspan­ nung der Druckfeder 40 verändert. Der Nadelfaden 17 liegt gegen den als Klemmfläche 42 dienenden Boden des Faden-Klemm-Widerlagers 39 an, das durch einen Anschlagbund 43 in der in Fig. 3 dargestellten Ruhelage gehalten wird und nur gegen die Kraft der Druckfeder 40 verschoben werden kann. Auf der dem Widerlager 39 gegenüberliegenden Seite ist ein pneumatisch beaufschlagbarer Klemmkolben 44 angebracht, der in einem einseitig mit Druckluft beaufschlagbaren Zylinderraum 45 beweglich aufgenommen ist. Der Klemmkolben 44 trägt in einer Ringnut einen als Sicherungsring ausgebildeten Anschlag 46, der in einen Schlitz 60 des Gehäuses 33 mit Spiel hineinragt. Das Spiel wird durch eine breitere Ausbildung des Schlitzes 60 in bezug auf den An­ schlag 46 gebildet, so daß der Klemmkolben 44 zwischen zwei Endlagen hin- und herbewegbar ist. Das Spiel ist derart bemessen, daß auch ein Nadelfaden 17 mit einer maximal in Betracht kommenden Fadendicke die Fadenklemme 22 ungehindert passieren kann, wenn sich der Klemmkolben 44 und das Widerlager 39 in ihrer Ruhelage befinden. Der Klemmkolben 44 ragt aus dem Zylinderraum 45 hervor, wobei seine freie, als Druckfläche 47 dienende Stirnseite dem Nadelfaden 17 zugewandt ist. In den der Druckfläche 47 entgegengesetzten Teil des Zylinderraums 45 mündet eine Druckluftleitung 48. Bei Druckluftbeaufschla­ gung wird der Klemmkolben 44 aus der in der Zeichnung dargestellten Ruhelage in seine durch den Anschlag 46 begrenzte äußere Endstellung verfahren und klemmt hierbei den Nadelfaden 17 zwischen seiner Druck­ fläche 47 und der Klemmfläche 42 des Widerlagers 39 ein. Durch eine Verdrehung der Einstellschraube 41 kann die auf den Nadelfaden 17 einwirkende Reibkraft verändert werden. Hierdurch können die auf unter­ schiedliche Fadendicken zurückgehenden Einflüsse ausgeglichen werden. Des weiteren können unterschied­ liche Reibwerte ausgeglichen werden, die einerseits auf die verschiedenen Faden- bzw. Garnsorten und andererseits auf unterschiedliche Nähmaterialien zurückgehen können.
In der Druckluftleitung 48 befindet sich ein Magnet­ ventil 49, das über eine Steuerleitung 50 von der Steuereinheit 10 her angesteuert wird.
Die Arbeitsweise ist folgende:
Bei Beginn eines Nähvorgangs, und zwar insbesondere nach einem zuvor erfolgten Fadenschneidvorgang mittels des Fadenschneiders 31, hängt ein Fadenende 51 des Nadelfadens 17 aus dem Nadelöhr 24 der Nadel 23 durch den Stoffdrückerfuß 29 nach unten und endet oberhalb des noch ungenähten Nähgutes 30 bzw. liegt auf diesem auf.
Kurz bevor die Nadel 23 in das Nähgut 30 einsticht, wird der Stoffdrücker 28 auf das Nähgut 30 abgesenkt, wobei das Fadenende 51 zwischen Stoffdrückerfuß 29 und Nähgut 30 eingeklemmt wird, wie aus Fig. 5 hervorgeht.
Bei der Abwärtsbewegung der Nadel 23 durch das Nähgut 30 bis zum unteren Totpunkt wird der Nadelfa­ den 17 nachgezogen. Bei der anschließenden Aufwärtsbe­ wegung der Nadel 23, und zwar wenn diese sich noch im Nähgut 30 befindet, wird eine Nadelfaden-Schlei­ fe 52 gebildet, die von der Greiferspitze 27 des sich in Greifer-Drehrichtung 53 drehenden Greifers erfaßt und ausgezogen wird. Wenn das Fadenende 51 zwischen Stoffdrückerfuß 29 und Nähgut 30 eingeklemmt ist, wird die zur Bildung der Nadelfaden-Schleife 52 notwendige Nadelfadenlänge vom Fadenvorrat abgezogen. Um dies zu verhindern, wird in dem Augenblick, wenn die Nadelfaden-Schleife 52 von der Greifer­ spitze 27 erfaßt wird, der Klemmkolben 44 mit Druck­ luft beaufschlagt, wozu eine entsprechende Ansteuerung des Magnetventils 49 von der Steuereinheit 10 her erfolgt, so daß der Nadelfaden 17 zwischen der Druckfläche 47 des Klemmkolbens 44 und der Klemm­ fläche 42 des Widerlagers 39 klemmend gehalten wird. Beim Ausziehen der Schleife 52 durch die Drehbewegung der Greiferspitze 27 wird das zwischen Stoffdrückerfuß 29 und Nähgut 30 eingeklemmte Faden­ ende 51 konsumiert, d. h. dieses Fadenende 51 wird durch das Nähgut 30 und das Stichloch 25 hindurch nach unten gezogen. Es kommt damit in die in Fig. 7 dargestellte untere Lage. Da das Fadenende 51 durch das Nähgut 30 nach unten gezogen wird, also frei nach unten hängt, wird die Schleife 52 aufgelöst. Das Fadenende 51 hängt also nur nach unten.
Fig. 7 zeigt auch eine entgegen der Transportrich­ tung 54 des Nähgutes 30 verlaufende Naht 55. Das Fadenende 51 des in der Naht den Oberfaden bilden­ den Nadelfadens 17 und das Anfangsstück 56 des Unterfadens 32 sind bei den dem Anfangsstich nach­ folgenden Stichen an der Unterseite des Nähgutes 30 mit in die Naht 55 eingenäht worden.
In Fig. 6 ist ein Strahl 57 von der Drehachse 58 des Greifers 13 durch die in Drehrichtung 53 voraus­ eilende äußerste Spitze 59 der Greiferspitze 27 gezeichnet. Die Betätigung der Fadenklemme 22 beginnt zweckmäßigerweise frühestens, wenn dieser Strahl 57 durch die Bahn der Nadel 23 läuft, weil von diesem Augenblick an bis etwa 10° Drehwinkel der Greifer­ spitze 27 in Drehrichtung 53 die äußerste Spitze 59 der Greiferspitze 27 in die Nadelfaden-Schleife 52 eintaucht. Die Nadelfaden-Schleife 52 ist am wei­ testen ausgezogen, wenn der Strahl 57 um 240° von der Bahn der Nadel 23 weitergedreht ist, wenn also die Nadelfaden-Schleife 52 beginnt vom Greifer 13 abzufallen. Von diesem Augenblick an wird kein weiterer Nadelfaden 17 ausgezogen, d. h. die Druck­ luftbeaufschlagung des Klemmkolbens 44 kann aufgehoben werden.
Bei der abgewandelten Ausführungsform nach den Fig. 8 und 9 ist dem Stoffdrücker 28 ein Stoff­ drücker-Antrieb 70 zugeordnet, der mit der Stoff­ drücker-Stange 71 verbunden ist. Dieser Stoffdrücker­ antrieb besteht aus einem doppelt wirkenden, pneuma­ tisch beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Antrieb, in dessen Zylinder 72 ein Kolben 73 verschiebbar angeordnet ist, dessen Kolbenstange 74 direkt mit der Stoffdrücker-Stange 71 verbunden ist. Der Zylin­ der 72 und der Kolben 73 mit Kolbenstange 74 sind fluchtend mit der Stoffdrücker-Stange 71 angeordnet. Im Bereich der beiden Enden des Zylinders 72 münden in diesen zwei Druckluftleitungen 75, 76, in denen sich je ein Magnetventil 77, 78 befindet, die jeweils über eine Steuerleitung 79, 80 von der Steuerein­ heit 10 her angesteuert werden. Oberhalb des Kol­ bens 73 ist eine sich gegen den Kolben 73 und den zugewandten oberen Boden 81 des Zylinders 72 abstützen­ de vorgespannte Schrauben-Druckfeder 82 angeordnet, die den Kolben 73 mit einer vorgegebenen Kraft beaufschlagt, so daß - bei entlüfteten Druckluft­ leitungen 75, 76 - der Stoffdrückerfuß 29 mit einer Gesamtkraft nach unten auf das Nähgut 30 drückenden Kraft beaufschlagt wird, die sich aus der Kraft der Druckfeder 82 einerseits und der Gesamt-Gewichts­ kraft von Stoffdrücker 28 und Kolben 73 mit Kolben­ stange 74 andererseits zusammensetzt.
An der Kolbenstange 74 bzw. der Stoffdrückerstange 71 ist ein Anschlag 83 angebracht, der den Hub des Kolbens 73 mit Kolbenstange 74 gegen die Schrauben- Druckfeder 82 und damit auch den Hub des Stoffdrüc­ kers 29 von der Stichlochplatte 26 begrenzt.
Die Magnetventile 49, 77, 78 werden über Versorgungs­ leitungen 84, 85, 86 mit Druckluft versorgt. In die beiden Versorgungsleitungen 85, 86 für die Magnetventile 77, 78 können einstellbare Reduzier­ ventile 87, 88 geschaltet sein, mittels derer der Druck der über die jeweilige Versorgungsleitung 85 bzw. 86 kommenden Druckluft veränderbar ist.
Die abgewandelte Ausführungsform nach den Fig. 8 und 9 arbeitet - soweit es um die Arbeitsweise der Fadenklemme 22 geht - identisch mit der Ausfüh­ rungsform nach den Fig. 1 bis 7. Zusätzlich kann die Anpreßkraft, mit der das Nähgut 30 vom Stoffdrückerfuß 29 gegen die Stichlochplatte 26 gedrückt wird, verändert werden.
Beim normalen Nähvorgang ist - beispielsweise - der Kolben 73 auf seiner Oberseite über die Steuer­ leitung 75 bzw. das zugehörige Magnetventil 77 mit Druckluft beaufschlagt und befindet sich in der unteren Stellung. Kurz nachdem die Greiferspit­ ze 27 in der bereits geschilderten Weise die Nadel­ faden-Schleife 52 erfaßt hat, um das Fadenende 51 zur Unterseite des Nähgutes 30 zu ziehen, wird aufgrund eines entsprechenden Steuerimpulses über die Steuerleitung 78 das Magnetventil 77 kurzzeitig entlüftet, so daß das zur Unterseite des Nähguts 30 zu ziehende Fadenende 51 verhältnismäßig leicht von der Greiferspitze 27 herabgezogen werden kann. Während dieser kurzen Zeit der Entlüftung wird der Stoffdrückerfuß 29 nur noch mit der durch die Druckfeder 82 und das Gewicht des Stoffdrückers 28 mit Kolben 73 und Kolbenstange 74 nach unten gedrückt. Wenn das Gewicht bereits ausreichend ist für diesen Augenblick, dann kann die zusätzliche Druckfeder 82 entfallen. Die Druckfeder 82 kann auch entfallen, wenn der Kolben 73 aufgrund einer Ansteuerung des Magnetventils 77 einerseits und kurzzeitig durch eine Ansteuerung des Magnetventils 78 andererseits beidseitig mit Druckluft beaufschlagt wird. In diesem Fall übt der Kolben 73 nur eine reduzierte Kraft auf den Stoffdrücker 28 aus. Bei dieser Art der Ansteuerung der Magnetventile 77, 78 ermöglichen die Reduzierventile 87, 88 die Kräfte in den verschie­ denen Schaltzuständen der Magnetventile 77, 78 den jeweiligen Betriebsverhältnissen anzupassen.
Die Beaufschlagung des Kolbens 73 über die Druckluft­ leitung 76 vom zugeordneten Magnetventil 78 aus dient bei entlüfteter Druckluftleitung 75 zum Lüften des Stoffdrückerfußes 29, wobei die Verschiebung des Kolbens 73 mit Kolbenstange 74 bis zur Anlage des Anschlages 83 gegen den Zylinder 72 vor sich geht. Der vorstehend geschilderte Stoff­ drücker-Antrieb 70 schließt also auch die sonst übliche Stoffdrücker-Betätigungsvorrichtung ein. Diese zusätzlichen Maßnahmen sind dann besonders vorteilhaft, wenn die zu vernähenden Nadelfäden 17 sehr dünn sind und daher bereits auch bei nicht sehr großen Klemmkräften reißen können, oder wenn die zu vernähenden Fäden besonders dick sind und dem Fadenziehvorgang einen beträchtlichen Widerstand entgegensetzen würden. Im letzteren Fall würde bei zu großen aufzubringenden Kräften auch der Antriebs-Motor 9 der Nähmaschine bis in seinen Grenzbereich belastet. Je nach Anwendungsbereich können Fäden bis zu 1,5 mm Durchmesser haben.
Für beide vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele gilt, daß der genaue Zeitpunkt für die Ansteuerung des Magnetventils 49 bzw. der Magnetventile 49, 77, 78 von dem den Drehwinkel der Armwelle der Nähmaschine repräsentierenden Signal des Positionsgebers 14 bestimmt wird.

Claims (8)

1. Verfahren zum Ziehen des freien Fadenendes des Nadelfadens von der Oberseite eines Nähgutes auf dessen Unterseite beim ersten Stich einer zu nähen­ den Naht bei einer Nähmaschine mit einer auf- und abbewegbaren, den mittels eines Fadenhebels von einer Spule abgezogenen Nadelfaden führenden Nadel, mit mindestens einem auf das Nähgut aufsetzbaren und von diesem abhebbaren Stoffdrücker und mit einem drehantreibbaren Greifer, dessen Greiferspitze eine Nadelfaden-Schleife ergreift und zur Stichbildung auszieht, dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelfaden zwischen Nadel und Fadenhebel festgehalten wird, während die Nadelfaden-Schleife von der Greiferspitze ausgezogen wird, so daß das Fadenende von der Grei­ ferspitze durch das Nähgut hindurchgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelfaden geklemmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Festhaltens des Nadelfadens der Stoff­ drücker zumindest teilweise entlastet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 bei einer Nähmaschine mit einer auf- und abbewegbaren, den mittels eines Faden­ hebels von einer Spule abgezogenen Nadelfaden führen­ den Nadel, mit mindestens einem auf das Nähgut auf­ setzbaren und von diesem abhebbaren Stoffdrücker, und mit einem drehantreibbaren Greifer, dessen Greifer­ spitze eine Nadelfaden-Schleife ergreift und zur Stichbildung auszieht, und mit einer zwischen Faden­ hebel und Nadel ortsfest vorgesehenen, gesteuerten Fadenklemme für den Nadelfaden, dadurch gekennzeich­ net, daß die Steuereinheit (10) zur Steuerung des Schließens der Fadenklemme (22) während des Ausziehens der ersten Nadelfaden-Schleife (52) einer zu nähenden Naht (55) mittels der Greiferspitze (27) betätigbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Fadenklemme (22) in ihrer auf den Nadel­ faden (17) wirkenden Reibkraft einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß der Stoffdrücker (28) mit einem Stoffdrüc­ ker-Antrieb (70) versehen ist, dessen Andrückkraft veränderbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­ net, daß der Stoffdrücker-Antrieb (70) als pneumatisch beaufschlagbarer Kolben-Zylinder-Antrieb ausgebildet ist, der mittels einer Druckfeder (82) vorgespannt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­ net, daß der Stoffdrücker-Antrieb (70) als doppelt wirkender, pneumatisch beaufschlagbarer Kolben-Zylin­ der-Antrieb ausgebildet ist.
DE19863604299 1985-04-16 1986-02-12 Verfahren zum ziehen des freien fadenendes eines nadelfadens von der oberseite eines naehguts auf dessen unterseite und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens Granted DE3604299A1 (de)

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