DE19715558C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Naht in einem Nähgut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Naht in einem NähgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1
und eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 5.
Aus einem Prospekt Dürkopp Adler AG 504, Impressum 5009693 D/GB/F
11.90, ist eine Nähmaschine zur Ausführung des gattungsgemäßen Verfah
rens zur Herstellung einer Doppelsteppstichnaht für eine Stichgruppe, bei
spielsweise eine Riegelnaht an Sicherheitsgurten, bekannt. Eine solche
Stichgruppe besteht aus der Aneinanderreihung einer Anzahl von Stichen
zu einer Naht mit einem vorgegebenen, geschlossenen Verlauf. Bei derarti
gen Stichgruppen besteht die Anforderung, eine gewisse Nahtfestigkeit zu
erreichen und entstehende Fadenenden möglichst kurz an ihren Austritts
stellen aus dem Nähgut abzutrennen. Hierzu ist die Nähmaschine mit
Trenneinrichtungen ausgestattet, die nahe an den Nähgutoberflächen ar
beiten und beispielsweise als Fadenbrenner ausgeführt sind.
Zur Erfüllung der Anforderungen hinsichtlich der Nahtfestigkeit müssen
einerseits sehr fest angezogene Stiche mit einer entsprechenden Einstellung
der Vorspannung des Nadelfadens erzeugt werden. Um dies kontrollierbar
ausführen zu können, muß darauf geachtet werden, daß die bei der Stich
bildung auftretende Reibung zwischen Faden und Nähgut nicht zu groß ist,
was wiederum durch die Stärke der Nadel beeinflußt wird. Dem steht je
doch entgegen, daß eine zu geringe Reibung zwischen Faden und Nähgut
eine ordnungsgemäße Stichbildung am Anfang der Naht verhindert.
Zur Erzielung der ausreichenden Nahtfestigkeit werden üblicherweise der
Anfang und das Ende der Naht gegen Lösen gesichert. Eine Art der Nahtsi
cherung erfolgt dadurch, daß am Anfangspunkt und am Endpunkt der Naht
Stiche mit kleinerer oder gar keiner Stichlänge erzeugt werden. Bei anderen
Arten der Nahtsicherung überlappen die am Anfangspunkt und am End
punkt erzeugten Stiche einander. Eine zusätzliche Nahtsicherung ergibt sich
bei der Verarbeitung von Synthetik-Fäden, beispielsweise bei Sicherheits
gurten, dadurch, daß die mit einem Fadenbrenner getrennten Fadenenden
Verdickungen aufweisen.
Aufgrund der geschilderten Verhältnisse ist es bei solchen Stichgruppen
unvermeidbar, daß sich an der Stoßstelle der Naht, also an der Stelle der
Naht, an der sich der Anfangspunkt und der Endpunkt dicht beieinander
befinden, eine Fadenanhäufung ergibt. Diese führt zu einer Beeinträchti
gung der Qualität und des Erscheinungsbildes der Stichgruppe. Besonders
auffällig wird dies, wenn mit dickeren Fäden, etwa mit einem Durchmesser
von 0,8 Millimeter, gearbeitet wird.
Aus der DE 41 32 991 C1 (entsprechend US 5,345,887) ist ein Ver
fahren zur Herstellung einer Naht bekannt, wobei eine Fadenklemme zu
Beginn der Nahterzeugung zeitweilig auf den der Nadel von einem Faden
vorrat zugeführten Faden einwirkt und diesen um einen bestimmten Betrag
zurückzieht, so daß eine Anhäufung von überschüssigem Nadelfaden an der
Nähgutunterseite vermieden und damit ein einwandfreies Aussehen der
Naht auf der Nähgutunterseite sichergestellt werden soll. Dabei entsteht an
der Naht am Anfangspunkt ein Nadelfadenende, welches zwar durch das
Nähgut hindurch geführt ist, dort jedoch unzureichend gesichert ist, so daß
ein Übernähen des Nahtanfangpunktes notwendig ist, wenn eine gewisse
Nahtfestigkeit sichergestellt sein soll.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff von Anspruch 5 derart weiterzubilden, daß der Nadelfaden am
Anfang und am Ende der Naht sehr kurz über dem Nähgut durchtrennt
werden kann und trotzdem vom ersten Stich an ein festes Stichbild erreicht
wird.
Aus der DE-PS 548 175 ist eine Knopfannähmaschine, also eine Ein-
Faden-Nähmaschine bekannt, bei der der Nadelfaden nach dem ersten Ein
stich durch das Nähgut unterhalb des Nähguts an der Unterseite der Stich
platte festgeklemmt wird. Diese Klemmverbidnung bleibt während des ge
samten Nähvorgangs geschlossen. Mittels der diese Klemmung bewirken
den Klemme wird das Fadenende des Nadelfadens in einer Nut eines Mes
serblatts geführt, wo es sich in einer Lage befindet, in der es durch die
Wirkung der Schneidkanten eines Messers am Ende eines Nähvorgangs
abgetrennt wird. Dadurch, daß das Anfangsfadenende des Nadelfadens
über den gesamten Nähvorgang unterhalb der Stichplatte festgehalten wird,
wird die Gefahr vermieden, daß die Anfangsstiche sich aus irgendeinem
Grunde während eines Teils des Nähvorgangs lockern, wie beispielsweise
infolge der Reibung des Nadelfadens am Anfangsende des Fadens. Diese
Reibung könnte das Anfangsende des Fadens auf die Oberseite des mit ei
nem Knopf zu versehenden Nähguts ziehen, wenn ein Stich gemacht wird,
der im wesentlichen mit einem der vorher gebildeten Stiche zusammenfällt,
was beim Knopfannähen sehr leicht geschehen kann, da hierbei fast keine
Relativbewegung zwischen Nadel einerseits und Nähgut mit Knopf ande
rerseits erfolgt. Dadurch daß eine überschüssige Länge des Anfangsendes
des Nadelfadens vorgesehen und dieses Fadenende erfaßt und abgetrennt
wird, wird für das Erfassen und Festhalten des Anfangsendes des Nadelfa
dens eine gewisse Sicherheit gewährleistet und der Vorteil erzielt, daß eine
Gleichförmigkeit in der Länge des Fadenanfangs in dem fertigen Nähgutteil
mit Knopf gesichert ist, ohne Rücksicht auf Änderungen im Nähvorgang. In
dieser Vorveröffentlichung ist zwar erwähnt, daß die geschilderte Ausge
staltung nicht auf eine Ein-Faden-Kettenstich-Nähmaschine beschränkt sei,
da sie auch mit Vorteil für andere Arten von Nähmaschinen verwendet
werden kann; es ist aber nicht erläutert, wie dies geschehen könnte.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß dem Kennzeich
nungsteil von Anspruch 1. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird
eine Anhäufung von überschüssigem Faden und damit die Verdickung der
Stichgruppe ausgeschaltet und gleichzeitig bei kurz abgeschnittenen Fäden
eine zuverlässige Sicherung der Naht erreicht. Letzteres erfolgt dadurch,
daß das Nadelfaden-Anfangsstück mindestens während der Erzeugung der
Anfangsstiche festgehalten wird und damit am Ende der Nahterzeugung aus
dem Nähgut hervorsteht und hier anschließend unter Beibehaltung eines
kurzen, jedoch für die Nahtsicherung ausreichenden Restfadens getrennt
wird. Mit der Sicherung des Anfangsstückes wird es nun möglich, relativ
dicke Nadeln einzusetzen, so daß fest angezogene Stiche hergestellt werden
können. Weiter wird mit dem Halten des Anfangsstückes bereits bei der
Ausführung des ersten Stiches eine absolut sichere Stichbildung erreicht.
Dadurch daß die Halteeinrichtung für den Nadelfaden mit dem Nähguthal
ter verbunden ist, bleibt die relative Zuordnung der Halteeinrichtung zu
dem Nähgut und damit zum Nahtanfang unverändert. Weiter ist es von be
sonderem Vorteil, daß die Naht kurze Restfäden aufweist, wobei dies ohne
Leistungseinbuße der Maschine durch das Trennen des Anfangsstücks und
des Endstücks des Nadelfadens durch jeweils eine Arbeitsbewegung der
Fadentrenneinrichtung erreicht wird.
Das Verfahren nach Anspruch 2 gestattet eine sehr zuverlässige Positionie
rung des Anfangsstückes des Nadelfadens auch nach der Erzeugung von
einigen Anfangsstichen, also während der gesamten Herstellung der Naht,
so daß der Anfangsfaden noch sicherer gehalten ist. Dies gestattet auch die
Verarbeitung von relativ dünnen Fäden. Außerdem werden das Anfangs
stück und das Endstück des Nadelfadens durch eine einzige Arbeitsbewe
gung der ersten Trenneinrichtung durchtrennt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl bei Doppelsteppstichnähten
als auch bei Kettenstichnähten einsetzbar. Es ist nicht nur bei geschlosse
nen Stichgruppen, sondern auch bei Nähten mit voneinander distanzierten
Nahtanfang und Nahtende einsetzbar, wie sich aus Anspruch 3 ergibt.
Zur Durchführung des Verfahrens dient eine gemäß Anspruch 5 ausgestal
tete Vorrichtung. Diese zeichnet sich durch eine geringe Anzahl von Bau
teilen und damit durch geringe Herstellkosten und zuverlässige Arbeitswei
se aus.
Die Ausführung der Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7 ist für die
Verarbeitung von Synthetik-Fäden vorteilhaft.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung ergibt sich nach Anspruch
8. Mit dem Fadenleger wird erreicht, daß die zu trennenden Fäden definiert
im Arbeitsbereich der Trenneinrichtung plaziert werden und daß das nach
dem Trennvorgang neu entstandene Nadelfaden-Anfangsstück in Richtung
zu der Halteeinrichtung hin gelenkt wird.
Die Weiterbildung nach Anspruch 9 gestattet ein sicheres Aufnehmen des
Nadelfaden-Anfangsstücks in der Haltevorrichtung auf einfache und be
triebssichere Weise. Mit dem Merkmal nach Anspruch 10 wird ein sicheres
Halten des Anfangsstückes erreicht.
Die Weiterbildung der Vorrichtung nach Anspruch 11 führt zu einer einfa
chen Bauweise, die kostengünstig herzustellen ist. Gleichzeitig wird er
reicht, daß die Halteeinrichtung im Innern frei von Kanten aufgebaut ist,
womit die Betriebssicherheit gesteigert wird. Mit der Weiterbildung nach
Anspruch 12 wird ein störungsfreier Betrieb erzielt.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand
der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorderansicht einer Nähmaschine,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Nähmaschine gemäß dem Sichtpfeil II in
Fig. 1,
Fig. 3 einen Teil der in Fig. 2 gezeigten Ansicht in vergrößertem Maßstab,
Fig. 4 eine Ansicht in vergrößertem Maßstab auf einen Bereich der
Nähmaschine gemäß dem Sichtpfeil IV in Fig. 2,
Fig. 5 eine Schnittansicht gemäß dem Schnittverlauf V-V in Fig. 4 in
vergrößertem Maßstab und in Verbindung mit einer pneumatischen
Ansteuerung,
Fig. 6 eine schematisierte Ansicht des Stichbildebereichs der Nähmaschine,
Fig. 7 eine schematisierte Ansicht einer Stichgruppe,
Fig. 8 eine schematisierte Darstellung der Stichgruppe in vergrößertem
Maßstab,
Fig. 9 einen Teilbereich der in Fig. 8 dargestellten Stichgruppe in
vergrößertem Maßstab,
Fig. 10 eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Nähmaschine in einer Darstellung entsprechend Fig. 6 und
Fig. 11 die Ausgestaltung nach Fig. 10 in einer Teil-Draufsicht.
Eine Nähmaschine 1 ist in üblicher Weise mit einer Grundplatte 2 und ei
nem daran befestigten winkelförmigen Arm 3 ausgebildet, der in einem
Kopf 4 endet. In dem Arm 3 ist eine Armwelle 5 drehbar gelagert, die in
dem Kopf 4 endet und dort über einen nicht dargestellten Kurbeltrieb an
triebsmäßig mit einer in dem Kopf 4 auf und abgehend verschiebbar verla
gerten Nadelstange 6 verbunden ist. Weiter ist der Kurbeltrieb antriebs
mäßig mit einem Fadenhebel 7 verbunden. Die Nadelstange 6 ist an ihrem
unteren, der Grundplatte 2 zugewandten Ende mit einer Nadel 8 bestückt,
die ein Öhr 9 aufweist.
Auf dem Arm 3 ist eine Spule angeordnet, die einen Fadenvorrat 10 für
einen Nadelfaden 11 bildet. Gemäß Fig. 1 erstreckt sich der Nadelfaden 11
von dem Fadenvorrat 10 über eine Öse 12 zu einem Fadenspanner 13, von
dort aus durch eine Bohrung des Fadenhebels 7 hinunter zu der Nadel 8 hin
und dort durch das Öhr 9 hindurch.
Die Armwelle 5 erstreckt sich an ihrem freien Ende aus dem Arm 3 heraus
und ist hier mit einem Handrad 14 fest verbunden, an dem ein Zahnriemen
rad 15 ausgebildet ist. Weiter ist die Armwelle 5 mit einer Schnecke 16
versehen, die in ein Schneckenrad 17 eingreift. Das Schneckenrad 17 ist
auf einer Welle 18 befestigt, die gemäß Fig. 1 unterhalb der Armwelle 5
und zu dieser in einer gekreuzten Lage in dem Arm 3 drehbar gelagert ist.
Die Welle 18 erstreckt sich gemäß Fig. 1 aus dem Arm 3 nach vorn zur
Bedienerseite heraus und ist hier fest mit einer Kurvenscheibe 19 verbun
den, die Kurvengänge 20 und 21 aufweist. Diese stehen jeweils mit einem
Antriebshebel 22 und 23 in Verbindung, wobei nicht näher bezeichnete
Rollen jeweils in die Kurvengänge 20 und 21 mit Spiel eingreifen. Es wird
noch angemerkt, daß sich die in Fig. 1 nur bereichsweise angedeuteten
Kurvengänge 20, 21 jeweils voll, also über 360° Grad auf den Stirnseiten
der Kurvenscheibe 19 erstrecken, also ein umlaufendes Steuerprofil auf
weisen.
Die Antriebshebel 22, 23 sind schwenkbar auf einer Achse 24 gelagert,
wobei sich die freien Arme der Antriebshebel 22, 23 nach unten durch eine
nicht dargestellte Öffnung durch die Grundplatte 2 hindurch erstrecken.
Die Antriebshebel 22, 23 stehen antriebsmäßig mit nicht dargestellten
Übertragungsteilen in Verbindung, die Teil eines in Fig. 1 nur angedeuteten
Getriebes 25 sind. Das Getriebe 25 steht mit einem gemäß Fig. 1 C-förmig
ausgebildeten Rahmen 26 in Antriebsverbindung, dessen unterer Schenkel
27 verschiebbar in der Ebene der Grundplatte 2 und auf dieser gelagert ist
und dessen oberer Schenkel 28 sich verschiebbar an der Unterseite des
Arms 3 abstützt, d. h. der Rahmen 26 ist gegenüber der Grundplatte 2 und
dem Arm 3 verschiebbar. Der obere Schenkel 29 des Rahmens 26 ist an
seinem der Nadel 8 zugewandten Ende mit einem Schiebelager 29 verse
hen, in dem ein Schenkel 30 eines Drückerfußes 31 verschiebbar aufge
nommen ist. Dieser ist weiter mit einer Sohle 32 ausgebildet, die sich
parallel zu der Grundplatte 2 erstreckt. Der Drückerfuß 31 ist antriebs
mäßig mit einem Pneumatikzylinder 33 verbunden, der oberhalb des Schie
belagers 29 angeordnet ist. Der geschilderte Aufbau ist derart dimensio
niert, daß sich der Drückerfuß 31 durch den Pneumatikzylinder 33 auf-
und abbewegen läßt, so daß dieser geeignet ist, mit seiner Sohle 32 ein
Nähgut 34 gegen die Grundplatte 2 anzudrücken.
Auf der Grundplatte 2 ist im Bereich unterhalb der Nadel 8 eine Stichplatte
35 befestigt, die in üblicher Weise mit einem Stichloch zum Durchtritt der
Nadel 8 ausgebildet ist. Unterhalb der Stichplatte 35 ist in der Grundplatte
2 drehbar ein Greifer 36 angeordnet, der einen Greiferfadenvorrat 37 auf
weist. Der Greifer 36 steht antriebsmäßig über einen sich innerhalb des
Armes 3 erstreckenden Trieb mit der Armwelle 5 in Antriebsverbindung.
Auf dem Zahnriemenrad 15 ist ein Zahnriemen 38 aufgenommen, der mit
seinem freien Ende ein Zahnriemenrad 39 umschlingt. Dieses ist fest auf
der Welle 40 eines an der Grundplatte 2 befestigten Antriebsmotors 41 an
geordnet, der als Positionierantriebsmotor ausgebildet ist. Neben dem An
triebsmotor 41 ist eine elektronische Steuerung 42 angeordnet.
Mit dem Getriebe 25, den Antriebshebeln 22, 23, der sie antreibenden Kur
venscheibe 19 und dem Rahmen 26 wird eine Führungsvorrichtung 43 ge
bildet. Diese ist antriebsmäßig mit dem Drückerfuß 31 verbunden, der ei
nen Nähguthalter 44 für das Nähgut 34 bildet.
Die soweit beschriebene Nähmaschine 1 gestattet - wie in Fig. 6 und 7 dar
gestellt - eine Doppelsteppstichnaht 45 in dem Nähgut 34 herzustellen, wo
bei die Doppelsteppstichnaht 45 den Nadelfaden 11 und einen von dem
Greiferfadenvorrat 37 zugeführten Greiferfaden 46 aufweist. Dabei er
streckt sich die Doppelsteppstichnaht 45 in dem Nähgut 34 in einer vorge
gebenen Form, wie diese durch den Verlauf der Kurvengänge 20, 21 in der
Kurvenscheibe 19 festgelegt ist. Die Kurvengänge 20, 21 sind in der Kur
venscheibe 19 derart ausgebildet, daß ein geschlossenes Nahtbild erzeugt
wird, dem eine bestimmte Stichanzahl zugeordnet ist, so daß das Nahtbild
auch als Stichgruppe 47 bezeichnet werden kann. Die Stichgruppe 47 weist
einen Anfangspunkt 48 und einen Endpunkt 49 auf, die dicht beieinander
angeordnet sind. Zum besseren Verständnis sind die Punkte 48, 49 in Fig. 7
in einem Abstand a dargestellt. In ausgeführten Stichgruppen werden die
Punkte 48, 49 häufig derart angeordnet, daß die endenden Nahtteile aus
Festigkeitsgründen einander überlappen, wobei beide Punkte 48, 49 dann
einen kleinen Abstand a in der Größenordnung von bis zu 6 Millimeter
aufweisen können.
Gemäß Fig. 4 und 5 ist an dem oberen Schenkel 28 eine Halteeinrichtung
50 mit Schrauben 51, 52 befestigt. Die Halteeinrichtung 50 weist einen
blockförmigen Aufbau auf und ist mit einem Zylinderraum 53 versehen, in
dem ein Kolben 54 gegen die Kraft einer Feder 55 verschiebbar ist. Der
Zylinderraum 53 ist nach außen hin durch einen verstemmten Deckel 56
luftdicht verschlossen. Nahe dem Deckel 56 endet eine Bohrung 57, die
über ein Rohrstück 58 mit einem elastischen Druckluft-Schlauch 59 ver
bunden ist. Die Anordnung des federbelasteten Kolbens 54 in dem Zylin
derraum 53 bildet einen einfach wirkenden Pneumatikzylinder, der ein
Kraftgeber ist.
Weiter ist die Halteeinrichtung 50 mit einer sich etwa rechtwinklig zu dem
Zylinderraum 53 erstreckenden Querbohrung 60 ausgebildet, in der ein ela
stischer Schlauch 61 angeordnet ist, dessen vorderes Ende 62 infolge des
Übermaßes eines in ihn eingepreßten Rohres 63 gegen axiales Verschieben
gesichert ist. Das Rohr 63 weist einen abgewinkelten Teil mit einer Ein
saugöffnung 64 auf. Das freie Ende des Schlauchs 61 ist über ein Rohr 65
an eine Saugeinrichtung 66 angeschlossen, die nach bekannter Art eine ge
rade Auslaßbohrung 67 und eine spitzwinklig hierin endende Bohrung 68
aufweist, die über ein Rohr 69 mit einem Schlauch 70 verbunden ist.
Der Aufbau der Halteeinrichtung 50 ist derart, daß bei einer Beaufschla
gung des Kolbens 54 mit durch den Druckluft-Schlauch 59 von einer nicht
dargestellten Druckluftquelle zugeführten Druckluft dieser gegen die Wir
kung der Feder 55 in Richtung zum Schlauch 61 verschiebbar ist, so daß
der Schlauch 61 eingequetscht und somit in seinem Querschnitt zusam
mengedrückt wird, wodurch eine Klemmstelle 61a geschaffen wird.
Gemäß Fig. 1 und 2 ist der Kopf 4 der Nähmaschine 1 mit einem schalen
förmig ausgebildetem Deckel 71 verschlossen, der über ein Scharnier 72 an
dem Arm 3 befestigt ist. Wie Fig. 3 entnehmbar ist, befindet sich innerhalb
des Deckels 71 eine in Lagern 73, 74 verschiebbar aufgenommene Stange
75, die im wesentlichen parallel zu der Nadelstange 6 angeordnet ist. Auf
der Stange 75 ist ein Hebel 76 befestigt, der mit einem Arbeitszylinder 77
gelenkig verbunden ist. Der Arbeitszylinder 77 ist als einfach wirkender
Pneumatikzylinder ausgebildet und seinerseits an dem Deckel 71 gelagert.
An dem freien Ende des Hebels 76 befindet sich ein Schiebelager 78, wel
ches mit Spiel eine an dem Deckel 71 befestigte Stange 79 aufnimmt.
An dem Hebel 76 ist eine Platte 80 angeordnet, die einen Bolzen 81 auf
weist. Weiter ist der Deckel 71 mit einem Bolzen 82 versehen. An die Bol
zen 81, 82 sind die Enden einer vorgespannten Zugfeder 83 eingehängt.
Die Platte 80 weist einen sich in Richtung zu der Grundplatte 2 hin erstrec
kenden Bereich 84 auf, an dem ein einfach wirkender Pneumatikzylinder
85 mit Federrückstellung befestigt ist.
An der Kolbenstange 86 des Pneumatikzylinders 85 ist eine Trenneinrich
tung 87 angebracht, die hier als Fadenbrenneinrichtung ausgeführt ist. Die
Fadenbrenneinrichtung weist ein nicht dargestelltes U-förmig gebogenes
Blech auf, welches elektrisch mit einer Stromversorgung verbunden ist, um
im Bedarfsfall von einem elektrischen Strom großer Stromstärke durchflu
tet und damit erhitzt zu werden. Fadenbrenneinrichtungen dieser Art sind
allgemein bekannt.
Weiter ist an der Platte 80 ein Bolzen 88 vorgesehen, an dem ein einfach
wirkender Pneumatikzylinder 89 mit Federrückstellung angelenkt ist. Die
Kolbenstange 90 des Arbeitszylinders 89 ist an einem Hebel 91 angelenkt,
der schwenkbar auf einem an der Platte 80 angeordneten Bolzen 92 gela
gert ist. Weiter ist der Hebel 91 mit einem Arm 93 aus Draht versehen, der
an seinem der Grundplatte 2 zugewandten Ende einen abgewinkelten Fa
denlegeabschnitt 94 aufweist, der sich im wesentlichen parallel zu der
Armwelle 5 erstreckt. Die beschriebene Anordnung des Armes 93 mit dem
Teil 94 und der zugehörige Abtriebsteil bilden einen Fadenleger 95. Dieser
ist derart angeordnet, daß er in seiner Ruhelage ein ungehindertes Arbeiten
der Nähmaschine 1 und zwar insbesondere der Nadel 8, gestattet, daß er
bei Ausführung seiner Arbeitsbewegung durch Verschwenken um den Bol
zen 92 dicht unter der dann im oberen Totpunkt stillgesetzten Nadel 8 vor
beiläuft und daß er mit zwei Abschnitten des zu trennenden Nadelfadens 11
in Berührung gelangt und diese ablenkt.
Schließlich ist an der Platte 80 noch ein abgewinkelter Bügel 96 befestigt,
der einen abgewinkelten unteren Abschnitt 97 aufweist. Die beschriebene
Anordnung der Platte 80 an dem Deckel 71 ist derart, daß die Trennein
richtung 87 zusammen mit dem Fadenleger 95 und dem Bügel 96 in eine
obere und eine untere Position bringbar ist. Während in Fig. 3 die obere
Position in ausgezogenen Linien dargestellt ist, ist die untere Position durch
den strichpunktiert angedeuteten Bügel 96 eingezeichnet. In dieser unteren
Position stützt sich der untere Abschnitt 97 des Bügels 96 auf der Oberseite
der Sohle 32 des Drückerfußes 31 ab. Hierdurch wird die untere Position
der Trenneinrichtung 87 in bezug auf das von dem Drückerfuß 31 einge
spannte Nähgut 34 festgelegt, also der Dicke des Nähgutes 34 angepaßt.
Weiter ist in Fig. 3 schematisch für die untere Position angedeutet, daß die
Trenneinrichtung 87 ebenfalls aufgrund der Stellung des Arbeitszylinders
85 in eine ausgefahrene und eine eingefahrene jeweils strichpunktiert dar
gestellte Stellung verfahrbar ist. Wie schließlich in Fig. 1 schematisch dar
gestellt ist, ist die Nähmaschine 1 noch im Bereich des Greifers 36 mit ei
ner Trenneinrichtung 98 ausgestattet, die wiederum als Fadentrenneinrich
tung ähnlich der vorgeschriebenen Trenneinrichtung 87 ausgebildet ist, und
bei Bedarf zum Trennen des Greiferfadens 46 ansteuerbar ist.
Gemäß Fig. 5 ist eine von einer nicht dargestellten Druckluftquelle beauf
schlagte Druckluftversorgungsleitung 99 mit Ventilen 100, 101 verbunden,
die über Federkraft oder elektrisch in zwei Schaltstellungen bringbar sind.
Die Halteeinrichtung 50 ist über den Druckluft-Schlauch 59 mit dem Ventil
100 verbunden, so daß die Halteeinrichtung 50 geöffnet oder geschlossen
werden kann. Weiter ist gemäß schematischer Darstellung in Fig. 5 der
Schlauch 70 mit dem Ventil 101 verbunden ist, welches in seinem Aufbau
und seiner Ansteuerung dem des Ventils 100 entspricht. Die Ventile 100,
101 sind über elektrische Leitungen 102, 103 mit der Steuerung 42 verbun
den. Ebenso sind die vorgenannten Pneumatikzylinder 33, 77, 85, 89 mit
der Steuerung 42 über nicht dargestellte Steuerteile ansteuerbar.
Nachfolgend wird die Arbeitsweise der Nähmaschine 1 wie folgt beschrie
ben:
Es wird davon ausgegangen, daß sich die Nähmaschine 1 in einer Grund
stellung befindet, wobei
- - sich unter dem Drückerfuß 31 ein eingespanntes Nähgut 34 befindet,
- - sich die Platte 80 in ihrer oberen Position befindet,
- - sich die Pneumatikzylinder 85, 89, 98 in ihren Ruhelagen befinden,
- - sich die Armwelle 5 in einer Position befindet, in der die Nadel ihre oberste Stellung eingenommen hat und
- - der Nadelfaden 11 eingefädelt ist, so daß aus dem Öhr 9 der Nadel 8 ein Faden-Anfangsstück 104 mit einer Länge von etwa 2 cm herausragt, welches sich infolge der vorangegangenen Aktivierung der Saugein richtung 66 innerhalb des Schlauchs 61 befindet und dort durch die Ansteuerung der Halteeinrichtung 50 an der Klemmstelle 61a einge klemmt ist. (Fig. 5)
Auf den Startbefehl der Bedienungsperson führt die Nähmaschine 1 in dem
Nähgut 34 die Doppelsteppstichnaht 45 aus, die in dem Anfangspunkt 48
beginnt. Bei der Ausführung der ersten Umdrehung der Armwelle 5 wirkt
der Greifer 36 auf das von ihm erfaßte Anfangsstück 104 des Nadelfadens
11 ziehend ein. Das Anfangsstück 104 wird jedoch aufgrund der Einklem
mung in der Halteeinrichtung 50 daran gehindert, auf die dem Greifer 36
zugewandte Seite des Nähgutteils 34 vollständig herunter gezogen zu wer
den, so daß bereits der erste Einstich der Nadel 8 zu einem normal ausge
führten Doppelsteppstich führt. Es wird also bereits ein haltbarer erster
Doppelsteppstich erzeugt.
Die Erzeugung der Doppelsteppstichnaht 45 wird fortgeführt, während der
Nähguthalter 44 das Nähgut 34 relativ zu der auf- und abgehend angetrie
benen Nadel 8 bewegt. Dabei verbleibt das Anfangsstück 104 stets in ein
geklemmten Zustand in der Halteeinrichtung 50. Dies ist möglich, da die
Halteeinrichtung 50 fest an dem Rahmen 26 angeordnet ist, so daß die von
der Führungsvorrichtung 43 dem Rahmen 26 aufgezwungene Bewegung
sowohl von dem der das Nähgut 34 haltenden Nähguthalter 44 als auch von
der Halteeinrichtung 50 ausgeführt wird, d. h., die relative Zuordnung der
Halteeinrichtung 50 zu dem Nähgut 34 bleibt unverändert.
Nach Fertigstellung der Stichgruppe 47 in dem Endpunkt 49 wird die Näh
maschine 1 derart stillgesetzt, daß sich die Nadel 8 in ihrer obersten Stel
lung befindet. Anschließend veranlaßt die Steuerung 42 eine Ansteuerung
des Arbeitszylinders 77, so daß die Platte 80 gegen die Kraft der Zugfeder
83 von ihrer oberen Position in ihre untere Position verfahren wird, bis der
abgewinkelte untere Abschnitt 97 auf der Oberseite der Sohle 32 anliegt
und damit die Abwärtsbewegung der Platte 80 stoppt. Anschließend ver
anlaßt die Steuerung 42 eine Ansteuerung des Fadenlegers 95, so daß dieser
am Ende seiner Schwingbewegung mit seinem Abschnitt 94 das Anfangs
stück 104 und das sich von dem Endpunkt 49 zu dem Öhr 9 der Nadel 8 hin
erstreckende Endstück 110 des Nadelfadens 11 erfaßt und ablenkt, wie Fig.
6 entnehmbar ist.
Anschließend veranlaßt die Steuerung 42 die Ansteuerung der den Trenn
einrichtungen 87 und 98 zugeordneten Pneumatikzylinder. Infolge der kon
struktiven Anordnung der Trenneinrichtung 87 und des Fadenlegers 95
wird sichergestellt, daß sich die von den Punkten 48, 49 des Nähgutteils 34
erstreckenden Abschnitte des Nadelfadens 11, nämlich das Anfangsstück
104 und das Endstück 110 durch den Arbeitsbereich der Trenneinrichtung
87 erstrecken. Durch die Betätigung der Trenneinrichtungen 98, 87 wird
erreicht, daß einerseits der Greiferfaden 46 und andererseits das Anfangs
stück 104 und das Endstück 110 des Nadelfadens 11 unmittelbar an der
Austrittsstelle aus dem Nähgut 34 durchtrennt werden. Dieser Augenblick
ist schematisch in Fig. 6 dargestellt. Gemäß Fig. 8 sind damit an dem Näh
gut 34 Restfäden 105, 106 und 107 entstanden. Wie weiter schematisch
dargestellt ist, wird ein Anfangsstück 108 des Greiferfadens 46 von den
Fäden der ersten Stiche der Doppelsteppstichnaht 45 überdeckt.
Nach einem kurzzeitigen Verharren der mit Strom durchfluteten und damit
zum Durchschmelzen der Synthetik-Fäden erhitzten Trenneinrichtungen
87, 98 veranlaßt die Steuerung 42 ein Zurückziehen der Trenneinrichtungen
87, 98 in ihre Ruhepositionen. Gleichzeitig erfolgt eine kurzzeitige Um
steuerung der Ventile 100, 101 und somit ein kurzzeitiges Umsteuern der
Halteeinrichtung 50 und eine Luftbeaufschlagung der Saugeinrichtung 66,
so daß einerseits ein abgetrenntes überschüssiges Reststück 109 des An
fangsstücks 104 aus der Halteeinrichtung 50 herausgesogen wird. Durch
die Saugwirkung der Saugeinrichtung 66 wird gleichzeitig auch ein nach
folgendes neues Anfangsstück 104 des Nadelsfadens 11 wieder in die Hal
teeinrichtung 50 hineingesaugt. Das Ansaugen des Nadelfaden-Anfangs
stückes 104 wird dadurch unterstützt, daß der Fadenleger 95 das Anfangs
stück 104 bereits in Richtung zu der Einsaugöffnung 64 hin ablenkt.
Die beschriebende Erzeugung der Doppelsteppstichnaht 45, die sich durch
nahezu unmittelbar an den Oberflächen des Nähgutteils 34 abgeschnittene
Fäden (Greiferfaden und Nadelfaden) auszeichnet, ist durch die Anordnung
von Verriegelungsstichen nahe der Anfangs- und Endpunkte 48, 49 gegen
Aufreißen gesichert.
Bei der Verwendung von Synthetik-Fäden ergibt sich ein weiterer Vorteil,
weil sich nach dem Trennvorgang mit als Fadenbrenner ausgebildeten
Trenneinrichtungen jeweils an ihren Schnittenden Verdickungen 111 ein
stellen. Hierdurch ist die Doppelsteppstichnaht 45 zusätzlich gegen ein
Auftrennen oder gegen ein Lösen geschützt, wie u. a. Fig. 9 entnehmbar ist.
In Fig. 10 und 11 ist erläuternd dargestellt, wie das Anfangsstück 104 und
das Endstück 110 des Nadelfadens 11 durchtrennt werden, wenn in dem
Nähgutteil 34 eine Naht 45' genäht wird, deren Anfangspunkt 48' und de
ren Endpunkt 49' nicht beieinander, sondern voneinander entfernt angeord
net sind. Hierbei wird das Nähgutteil 34 von einem Drückerfuß 31' gehal
ten, der einen Nähguthalter 44 bildet. Die Halteeinrichtung 50 ist am Drüc
kerfuß 31' angebracht. In diesem Fall wird das Anfangsstück 104 des Na
delfadens 11 in der Halteeinrichtung 50 klemmend gehalten und zwar wäh
rend der Erzeugung der gesamten Naht 45'. Im Anschluß daran wird das
Endstück 110 des Nadelfadens 11 in der bereits geschilderten Weise mittels
der Trenneinrichtung 87 durchtrennt. Danach verfährt der Nähguthalter 44
samt Nähgutteil 34 im Stillstand der Nähmaschine 1 wieder in die Aus
gangsposition zurück, so daß das noch geklemmte Anfangsstück 104 des
Nadelfadens 11 wieder in den Arbeitsbereich der Trenneinrichtung 87 ge
langt. Dann wird das Anfangsstück 104 durchtrennt und das Reststück 109
in der geschilderten Weise abgesaugt. Das Durchtrennen des Greiferfadens
46 ist in der bereits geschilderten Weise durchgeführt worden.
Weiterhin ist hierbei eine Arbeitsweise möglich, bei der die Erzeugung der
Naht 45' nach zwei Stichen unterbrochen wird und das Anfangsstück 104
des Nadelfadens 11 am Anfangspunkt 48' mittels der Trenneinrichtung 87
durchtrennt wird. Anschließend wird die Naht 45' fertiggenäht und das
Endstück 110 des Nadelfadens 11 in der geschilderten Weise durchtrennt.
Diese Arbeitsweise ist mit einer Nähmaschine möglich, bei der die Halte
einrichtung 50 am Maschinengehäuse, also ortsfest angebracht ist, bei der
also der Drückerfuß 31' während der Erzeugung der Naht 45' und während
des Leerverfahrens, also während einer Bewegung des Drückerfußes 31'
ohne Nähen, bewegt wird.
Auch wenn die bisherige Beschreibung immer auf Doppelsteppstichnähte
Bezug nahm, so sind die erfindungsgemäße Nähmaschine und das erfin
dungsgemäße Verfahren auch bei anderen Nähten, beispielsweise Ketten
stichnähten einsetzbar.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung einer Naht (45, 45') in einem Nähgut (34),
wobei die Naht (45, 45')
und wobei sich der Greiferfaden (46) von dem Endpunkt (49, 49') der Naht (45, 45') zu dem Greifer (36) hin erstreckt,
gekennzeichnet durch
- - einen Anfangspunkt (48, 48') und einen Endpunkt (49, 49') aufweist,
- - mit einer Nähmaschine (1) erzeugt wird, die einen Greifer (36) und eine Nadel (8) mit einem Öhr (9) aufweist,
- - und einen dem Öhr (9) zugeführten Nadelfaden (11) und einen Greiferfa den (46) aufweist, und
- - Erzeugung der Naht (45, 45'),
- - Stillsetzen der Nähmaschine (1) bei außerhalb des Nähgutteils (34) be findlicher Nadel (8),
und wobei sich der Greiferfaden (46) von dem Endpunkt (49, 49') der Naht (45, 45') zu dem Greifer (36) hin erstreckt,
- - Trennen des Nadelfadens (11) mittels einer ersten Trenneinrichtung (87) und Trennen des Greiferfadens (46) mittels einer zweiten Trenneinrich tung (98),
gekennzeichnet durch
- - Festhalten des Anfangsstücks (104) des Nadelfadens (11) durch eine oberhalb des Nähguts (34) angeordnete Halteeinrichtung (50) vor Beginn und mindestens während der Erzeugung der Anfangsstiche der Naht (45, 45'), wobei sich das Anfangsstück (104) von dem Anfangspunkt (48, 48') zu der Halteeinrichtung (50) hin und durch den Arbeitsbereich der ersten Trenneinrichtung (87) erstreckt,
- - Mitführen der Halteeinrichtung (50) mit dem Nähgut (34) während der Erzeugung der Naht (45, 45') und
- - Durchtrennen des Anfangsstücks (104) mittels der ersten Trenneinrich tung (87).
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
- - Festhalten des Anfangsstücks (104) des Nadelfadens (11)
- - während der Erzeugung der gesamten Naht (45, 45'),
- - und während der Arbeitsbewegung der ersten Trenneinrichtung (87) unter gleichzeitigem Durchtrennen des Anfangsstückes (104) und des Endstüc kes (110) des Nadelfadens (11).
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
- - Festhalten des Anfangsstückes (104) des Nadelfadens (11) nur während der ersten Stiche der Erzeugung der Naht (45, 45'),
- - Durchtrennen des Anfangsstückes (104) des Nadelfadens (11),
- - Fertigstellung der Naht (45, 45'),
- - Durchtrennen des Endstückes (110) des Nadelfadens (11).
4. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
eine derartige Lage des Anfangspunktes (48) und des Endpunktes (49) der
Naht (45) zueinander, daß sich das Anfangsstück (104) und das Endstück
(110) des Nadelfadens (11) nach Fertigstellung der Naht (45) durch den
Arbeitsbereich der ersten Trenneinrichtung (87) erstrecken.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprü
che 1 bis 4 mit folgenden Merkmalen:
wobei die Naht (45, 45') einen Nahtverlauf mit einem Anfangspunkt (48, 48') und einem Endpunkt (49, 49') aufweist,
und wobei vor Beginn der Erzeugung der Naht (45, 45') ein aus dem Öhr (9) der Nadel (8) austretendes Anfangsstück (104) des Nadelfadens (11) vorgesehen ist,
- - eine Nähmaschine (1) mit einem Greifer (36) und einer auf und abgehend angetriebenen Nadel (8) mit einem Öhr (9) zur Erzeugung einer Naht (45, 45') in einem Nähgut (34),
wobei die Naht (45, 45') einen Nahtverlauf mit einem Anfangspunkt (48, 48') und einem Endpunkt (49, 49') aufweist,
und wobei vor Beginn der Erzeugung der Naht (45, 45') ein aus dem Öhr (9) der Nadel (8) austretendes Anfangsstück (104) des Nadelfadens (11) vorgesehen ist,
- - ein Antriebsmotor (41) für die Nähmaschine (1) zum Antrieb und Stillset zen der Nähmaschine (1) bei außerhalb des Nähguts (34) befindlicher Na del (8),
- - ein das Nähgut (34) während des Nähens der Naht (45, 45') haltender und entlang dem Verlauf der zu erzeugenden Naht (45, 45') führender, ober halb des Nähguts (34) angeordneter Nähguthalter (44),
- - eine oberhalb des Nähguts (34) angeordnete erste Trenneinrichtung (87) für den Nadelfaden (11) und eine unterhalb des Nähguts (34) angeordnete zweite Trenneinrichtung (98) für den Greiferfaden (46) der Naht (45), wobei das Nähgut (34) nach dem Trennen des Nadelfadens (11) und des Greiferfadens (46) kurze Fadenenden (106, 107) aufweist, und
- - eine mit dem Antriebsmotor (41) und den Trenneinrichtungen (87, 98) verbundene Steuereinrichtung (42),
- - eine mit dem Nähguthalter (44) verbundene Halteeinrichtung (50) für das Anfangsstück (104) des Nadelfadens (11), die zum Halten des Anfangs stücks (104) des Nadelfadens (11) vor Beginn der Erzeugung der Naht und mindestens während der Erzeugung der Anfangsstiche der Naht (45, 45') ansteuerbar mit der Steuerungseinrichtung (42) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Trenneinrichtung (87) als Fadenbrenneinrichtung ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Trenneinrichtung (98) als Fadenbrenneinrichtung ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß ein Fadenleger (95) vorgesehen ist, der ansteuerbar mit der Steuer
einrichtung (42) verbunden ist und der nach Fertigstellung der Naht (45,
45') und vor Ausführung der Arbeitsbewegung der ersten Trenneinrichtung
(87) an das Endstück (110) des Nadelfadens (11) anlegbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Halteeinrichtung (50) mit einer Saugeinrichtung (66) verbun
den ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Halteeinrichtung (50) einen das Anfangsstück (104) einklem
menden Kraftgeber aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hal
teeinrichtung (50) einen flexiblen Schlauch (61) aufweist und der Schlauch
(61) ein Teil der Halteeinrichtung (50) bildet, wobei der Kraftgeber den
Querschnitt des Schlauches (61) an einer Klemmstelle (61a) zusammen
drückend ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Saugeinrichtung (66) und die Halteeinrichtung (50) alternativ
aktivierbar mit der Steuereinrichtung (42) verbunden sind, wobei die Saug
einrichtung (66) nach dem Trennen des Anfangsstücks (104) und des Na
delfadens (11) kurzzeitig aktivierbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halte
einrichtung (50) am Drückerfuß (31') des Nähguthalters (44) angebracht
ist.
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- 1997-04-15 DE DE19715558A patent/DE19715558C2/de not_active Expired - Fee Related
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