DE3216995C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbe
griff des Anspruches 1.
Bei einer derartigen, aus der DE-PS 16 85 079 bekannten
Nähmaschine wird das Werkstück mit seiner Kante jeweils
aufgrund des Drehmomentes im noch zu nähenden Bereich
gegen die Anlagekante gedrängt, das durch den Vorschub
des Transporteurs erzeugt wird. Um auch Nahtverläufe in
Ecken, beispielsweise an Kragenspitzen u. dgl., erzeugen
zu können, ist eine von oben auf das Werkstück aufsetz
bare Dreheinrichtung vorgesehen, die das Werkstück um
die Nadelachse um den erforderlichen Winkel dreht. Eine
solche Vorrichtung ist sehr aufwendig, da sie einen ge
sonderten Antriebsmotor erfordert. Für den Einsatz zum
Nähen gekrümmter Nähte, wobei also von Stich zu Stich
Richtungsänderungen erfolgen, ist diese Dreheinrichtung
ungeeignet, da bei den vorgegebenen Nähgeschwindigkeiten
ein Abheben und Wiederaufsetzen und Betätigen jeweils inner
halb eines Stichtaktes nicht in Betracht kommt. Außerdem
ist die Gefahr recht groß, daß Werkstücke aus weichen
Materialien verformt werden.
Aus der DE-PS 14 85 331 ist eine Werkstück-Führungseinrichtung
für Nähmaschinen bekannt, in der Werkstückkanten umgefaltet wer
den. Damit das Werkstück in dieser Falteinrichtung immer gegen
eine Anlagekante anliegt, ist mindestens eine Düse vorgesehen.
Der aus der jeweiligen Luftdüse austretende Luftstrahl drückt das
Werkstück quer zur Nährichtung gegen die Anlagekante. Weiterhin
können noch in Nährichtung wirkende Luftdüsen vorgesehen sein,
die die in der Falteinrichtung auftretenen Reibungskräfte kom
pensieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nähmaschine der
gattungsgemäßen Art derart auszugestalten, daß auch aus weichen
Materialien bestehende Werkstücke mit bogenförmigen oder scharf
kantigen Nahtverläufen unter selbsttätiger Führung kantenparallel
genäht werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen wird insbesondere beim Nähen stark gekrümmter oder
scharfkantiger Nahtverläufe das Werkstück jeweils exakt entlang
der Anlagekante geführt, wobei unerheblich ist, über wie viele
Stiche sich jeweils der gekrümmte Nahtbereich erstreckt. Da keine
formschlüssig arbeitende Dreheinrichtung vorgesehen ist, können
auch weichere Stoffe verarbeitet werden, die jeweils bis gegen
die Anlagekante gedrückt, selber aber nicht durch Fälteln od. dgl.
verformt werden. Durch das erfindungsgemäß vorgesehene Hubgetrie
be wird erreicht, daß über eine Teilbereich der Nadelbewegung,
und zwar bei eingestochener Nadel, das Werkstück völlig frei um
die Nadel drehbar ist.
Eine besonders einfache Ausgestaltung ergibt sich aus Anspruch 2.
Eine solche Hohl-Platte kann auch nachträglich noch mit geringem
Aufwand an eine bereits vorhandene Nähmaschine angebaut werden.
Durch die Maßnahme nach Anspruch 3 wird sichergestellt, daß eine
gute Drehbeaufschlagung des Werkstückes erfolgt, ohne daß wie
derum neue Reibungskräfte eingebracht werden. Eine optimale Dreh-
und damit Ausrichtwirkung wird durch die Maßnahmen nach An
spruch 4 erreicht.
Durch die Maßnahmen nach Anspruch 5 wird sichergestellt, daß das
Einlegen und Entnehmen eines Werkstücks an der Stichbildestelle
nicht behindert wird.
Die Maßnahmen nach Anspruch 6 bringen fertigungstechnische und
betriebstechnische Vorteile.
Durch die Maßnahmen nach Anspruch 7 wird erreicht, daß die nor
male Führung des Werkstückes entlang der Anlegekante bei gerad
linig oder schwach gekrümmt verlaufenden Nähten in der üblichen
Weise erfolgt, und daß die Dreheinrichtung nur bei stärker ge
krümmten oder scharfkantigen Nahtabschnitten betätigt wird.
Die Ansprüche 8 bis 10 geben vorteilhafte Weiterbildungen des
Hubgetriebes an.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es
zeigt
Fig. 1 eine Rückansicht einer erfindungsgemäßen Nähmaschine,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Nähmaschine entsprechend dem
Sichtpfeil II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Grundplatte der Nähmaschine
entsprechend dem Sichtpfeil III in Fig. 1,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung entsprechend dem
Sichtpfeil IV in Fig. 1,
Fig. 5a bis 5c den Stichbildebereich der Nähmaschine ent
sprechend dem Sichtpfeil V in Fig. 1 in verschie
denen Phasen der Nadelbewegung,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Stichbildestelle mit einer
erfindungsgemäßen Dreheinrichtung in einer Darstel
lung entsprechend dem Sichtpfeil III in Fig. 1,
Fig. 7 einen Teilschnitt entsprechend der Schnittlinie VII-
VII in Fig. 6 und
Fig. 8 eine Variante zu Fig. 7.
Eine Nähmaschine 1 weist einen an seiner Oberseite als
Grundplatte 2 ausgebildeten Unterarm auf, der in einer
Tischplatte 3 aufgenommen ist. An der Grundplatte 2 ist
ein in üblicher Weise hohl, also gehäuseartig ausgebil
deter Oberarm 4 befestigt, in dem eine Armwelle 5 drehbar
gelagert ist, die an einem Ende ein Handrad 6 aufweist
und mit ihrem freien Ende in einem nicht näher dargestell
ten, allgemein üblichen und bekannten Kurbeltrieb endet,
der zum Antrieb einer Nadelstange 7 mit einer Nadel 8
dient. In dem Oberarm 4 ist ferner eine Drückerstange 9
verschiebbar gelagert (Fig. 2), an deren unterem Ende
ein Drückerfuß 10 festgeschraubt ist. Der Drückerfuß 10
ist mit einer Umlenkrolle 11 und einer Nut 12 zur Aufnah
me eines Zahnformriemens 13 ausgebildet. Die Drücker
stange 9 ist von einer Druckfeder 14 umgeben, die sich
einerseits über eine Scheibe 15 an dem Oberarm 4 und
andererseits auf einem Lagerbock 16 abstützt, der mit
einer Setzschraube 17 auf der Drückerstange 9 befestigt
ist. An dem Lagerbock 16 ist eine Zugstange 18 angelenkt,
die an ihrem freien Ende mittels einer Stellschraube 19
drehbar und verstellbar in einem Langloch 20 eines Hebels
21 gehalten und geführt ist. Diese Langlochbefestigung
dient zur Einstellung der Hubhöhe a des Drückerfußes 10,
und somit einer Anpassung an die unterschiedliche Kom
pressibilität verschiedener Werkstückmaterialien. Der He
bel 31 ist an einer Welle 22 befestigt, die im Arm 4 drehbar
aufgenommen ist. Auf der Welle 22 ist mittels einer Klemm
verbindung 23 ein Hebel 24 mit seinem einen Ende verstellbar
befestigt, der mit einer Ausnehmung 25 für die Aufnahme ei
ner über einen Bolzen 26 drehbar gelagerten Rolle 27 ver
sehen ist. Die Rolle 27 steht in Berührung mit einer auf
der Armwelle 5 winkelverstellbar befestigten Kurvenscheibe
28. Der Hebel 24 weist an seinem freien Ende 29, also an dem
der Klemmverbindung 23 entgegengesetzten Ende, eine Anlage
fläche 30 auf. An dem Oberarm 4 ist ein einseitig wirkender
pneumatischer Arbeitszylinder 31 mit Schrauben 32 befestigt,
dessen Kolbenstange 33 oberhalb der Armwelle 5 in den Oberarm
4 hineinragt und mit de Anlagefläche 30 des Hebels 24 zusam
menwirken kann. Der vorstehend beschriebene Mechanismus, der
mit der Drückerstange 9 in Antriebsverbindung steht, bildet
ein Hubgetriebe H. Eine Höhenverstellung des Lagerbockes 16
auf der Drückerstange 9 und/oder eine entsprechende Verstel
lung an der Klemmverbindung 23 ermöglicht eine Anpassung der
Hublage des Drückerfußes 10 an unterschiedliche Werkstückdic
ken.
An dem Oberarm 4 (Fig. 1) ist in Lagern 34, 35 eine sich
parallel zu der Armwelle 5 erstreckende Welle 36 drehbar
gelagert, die an einem Ende in ein nicht dargestelltes
Klemmgesperre mit seitlich angeordneten Lagern (Bauart
Torrington) hineinragt. Derartige Ausgestaltungen sind bei
spielsweise aus der DE-OS 30 08 135 (entsprechend US-PS
42 71 776) bekannt. Das Klemmgesperre ist mit einer Kur
bel 37 verbunden. Die Welle 36 ist seitlich des einen La
gers 35 mit einem Stellring 38 axial festgelegt und ist
an ihrem anderen, dem Drückerfuß 10 zugewandten Ende dreh
fest mit einem Zahnrad 39 verbunden, das von dem Zahnform
riemen 13 umschlungen ist. Auf der Welle 36 ist ein Schwenk
hebel 40 drehbar gelagert, der eine das Zahnrad 39
abdeckende Kappe 41 und einen sich radial nach unten
(Fig. 2) erstreckenden Hebel 42 aufweist. Der Hebel 42
trägt an seinem unteren Ende ein mit einer Schraube 43
befestigtes Umlenkteil 44 für den Zahnformriemen 13.
Ein Lenker 45 ist an seinen beiden Enden jeweils mit
einer Ansatzschraube 46 an dem Hebel 42 bzw. an der
Drückerstange 9 schwenkbar befestigt.
Innerhalb des Oberarms 4 ist ein übliches Stichsteller
getriebe 47 angeordnet, das über eine Zugstange 48 mit
einer Kurbel 49 verbunden ist. Die Kurbel 49 ist auf ei
ner in dem ebenfalls hohl ausgebildeten Unterarm in
Lagern 50, 51 gelagerten Schubwelle 52 drehfest befestigt,
auf der eine weitere Kurbel 53 drehfest festgesetzt ist.
Die Kurbeln 53 und 37 sind über eine Zugstange 54 antriebs
mäßig verbunden. Die Schubwelle 52 ist mit einer Vorschubga
bel 55 versehen, die über einen nicht näher bezeichneten
Bolzen mit einem Transporteurbalken 56 verbunden ist. Der
Transporteurbalken 56 stützt sich über eine hier nicht
näher bezeichnete Kurbel auf einem Exzenterzapfen einer
im Unterarm gelagerten, nicht näher bezeichneten Welle
ab, die über einen Zahnformriementrieb 57 antriebsmäßig
mit der Armwelle 5 verbunden ist. Auf dem Transporteur
balken 56 ist im Bereich der Nadel 8 ein Transporteur 58
angeordnet. Auf der Grundplatte 2 ist mit Schrauben 59
eine mit einer Ausnehmung 60 für den Transporteur 58 und mit
einem Stichloch 61 ausgebildete Stichplatte 62 befestigt.
Ein plattenförmiger Anschlag 63 ist mit einer Anlagekante
64 und einem Langloch 65 ausgebildet und mit einer Schrau
be 66 verstellbar an der Grundplatte 2 befestigt, so daß
der Abstand der Anlagekante 64 zum Stichloch 61 und damit
der Abstand einer Naht von der Werkstückkante einstellbar
ist. Die Anlagekante 64 ist in der Regel geradlinig ausge
bildet und verläuft parallel zur Transportrichtung des
Transporteurs 58. Außerdem erstreckt sich die Anlagekante
64 beiderseits einer Senkrechten zur Transportrichtung
durch das Stichloch 61, so daß die Werkstückkante auf jeden
Fall immer tangential an der Anlagekante 64 geführt wer
den kann.
An der Grundplatte 2 ist ein Lager 67 angebracht, in dem
schwenkbeweglich ein doppeltwirkender pneumatischer Ar
beitszylinder 68 aufgenommen ist. Die Kolbenstange 69 des
Arbeitszylinders 68 ist antriebsmäßig an einem auf der
Grundplatte 2 in einem Lager 70 gelagerten Hebel 71 an
gelenkt, an dem eine halbkreisförmig ausgebildete Hohl-
Platte 72 (Fig. 6) mit einem Druckluftanschluß 73 ange
ordnet ist. Die Hohl-Platte 72 weist eine Oberplatte 74
und parallel hierzu eine Unterplatte 75 auf, die an ihren
Umfängen über eine Dichtung 76 und Nieten 77 miteinander
verbunden sind. Der Druckluftanschluß 73 in der Oberplatte
74 weist einen eingeklebten Stutzen 78 für die Aufnahme
eines Schlauches 79 auf. Ober- und Unterplatte 74, 75
schließen in Verbindung mit der Dichtung 76 einen flachen
Druckluftverteilungsraum 80 ein.
Die Unterplatte 75 ist in einem spitzen Winkel von
30-60° zur Plattenebene angeordneten Luftdüsen 81 ver
sehen, die auf konzentrischen, sich über etwa 180° er
streckenden Teilkreisen 82, 83 in bezug auf die Nadel 8,
d. h. das Stichloch 61, angeordnet sind, und die jeweils
tangential zu den Teilkreisen 82, 83 ausgebildet sind. Die
Richtung der Luftdüsen 81 ist derart, daß das Werkstück W
mit seiner nachlaufenden, also noch nicht genähten Kante,
gegen die Anlagekante 64 gedrückt wird.
Gemäß Fig. 2 sind an dem Oberarm 4 der Nähmaschine 1 an
einer Platte 84 zwei Reflexlichtschranken 85 86 angeord
net, durch die Schaltpunkte 87, 88 (Fig. 3) gebildet wer
den.
Die Arbeitsweise ist wie folgt:
Es wird davon ausgegangen, daß vor Arbeitsbeginn sich die
Nadel 8 der Nähmaschine 1 in ihrer obersten Stellung und
der Drückerfuß 10 sich aufgrund der Betätigung des Arbeits
zylinders 31 in angehobener Stellung und die Hohlplatte 72
sich aufgrund der Betätigung des Arbeitszylinders 68 in
der - in Fig. 1 strichpunktiert dargestellten - angehobenen
Stellung befinden. Die Betätigung des Arbeitszylinders 31,
d. h. das Ausfahren seiner Kolbenstange 33, bewirkt, daß
der Hebel 24 durch das Zusammenwirken der Kolbenstange 33
mit der Anlagefläche 30 um die Welle 22 verschwenkt wird,
wodurch gleichzeitig der Hebel 21 verdreht wird. Die Auf
wärtsbewegung des Hebels 21 wird über die Zugstange 18
und den Lagerbock 16 übertragen, wodurch die Drückerstange 9
gegen die Kraft der Druckfeder 14 angehoben wird, so daß
der Drückerfuß 10 außer Kontakt mit der Stichplatte 62
kommt. Beim Aufwärtsbewegen der Drückerstange 9 wird über
den Lenker 45 der Hebel 42 und damit das Umlenkteil 44
von der Drückerstange 9 weggeschwenkt, so daß der als
oberer Stoffschieber ausgebildete Zahnformriemen 13 in
gespanntem Zustand bleibt. Durch die Betätigung des Ar
beitszylinders 31 wird gleichzeitig die Rolle 27 aus dem
Wirkbereich der Kurvenscheibe 28 herausbewegt.
Nunmehr wird ein Werkstück W, welches in Fig. 3 beispiel
haft dargestellt ist, in einer Anfangsstellung A auf die
Grundplatte 2 der Nähmaschine 1 gelegt, wobei die äußere
Werkstückkante gegen die Anlagekante 64 des Anschlages 63
gelegt wird, soweit ein solcher Anschlag 63 vorhanden ist.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, überdeckt das in der geschil
derten Weise eingebrachte Werkstück W die Schaltpunkte 87,
88 der Reflexlichtschranken 85, 86, so daß letztere ein
Signal abgeben, wodurch das Vorhandensein eines Werkstückes
identifiziert wird. Jetzt kann die Nähmaschine 1 gestartet
werden.
Nach Betätigung eines nicht dargestellten Startknopfes ei
ner Steuerung werden zunächst die pneumatischen Arbeits
zylinder 31 und 68 umgesteuert, wodurch der Drückerfuß 10
auf das Werkstück W und die Hohl-Platte 72 in ihre untere
Stellung unmittelbar über dem Werkstück W, in der sie die
ses Werkstück W aber nicht berührt, abgesenkt werden. Bei
Verdrehung der Armwelle 5 wird in dem Stichstellergetrie
be 47 eine Schwingbewegung erzeugt, die die Welle 36 und
damit den Zahnformriemen 13 als oberen Stoffschieber auf
grund des in der Kurbel 37 angeordneten Klemmgesperres in
eine intermittierende Bewegung versetzt.
Gleichzeitig führt der Transporteur 58 eine Vorschubbewegung
aus, so daß das Werkstück W in Richtung des Pfeiles 89 ver
schoben wird. Sobald die Nadel 8 mit ihrer Spitze das Werk
stück W ansticht, was aus Fig. 5b ersichtlich ist, läuft
die Kurvenscheibe 28 mit ihrem Betätigungsnocken 28′ auf
die Rolle 27 des Hebels 24, wodurch dieser verschwenkt
wird. Über den Hebel 21 wird die Drückerstange 9 und damit
der Drückerfuß 10 um einen geringen Weg entsprechend der
Hubhöhe a von dem Werkstück W abgehoben. Gleichzeitig hat
der Transporteur 8 eine Stellung eingenommen, in der er
sich unterhalb der Auflagefläche für das Werkstück W, d. h.
unterhalb der Oberfläche der Stichplatte 62 befindet. Das
Werkstück W, auf das nun keinerlei Reibungskräfte durch
den einen Stoffschieber bildenden Zahnformriemen 13 bzw.
den Transporteur 58 ausgeübt werden, kann also leicht in
bezug auf die Anlagekante 64 des Anschlages 63 ausgerich
tet werden, was nachfolgend noch im einzelnen beschrieben
wird. Im weiteren Verlauf der Stichbildung vollführt die
Nadel 8 ihren Abwärtshub bis in die unterste Stellung, al
so bis zum unteren Totpunkt, um dann eine Aufwärtsbewegung
auszuführen, an deren Anfang die für die Stichbildung er
forderliche Schleifenhubbewegung ausgeführt wird. Wenn
die Nadel 8 während ihrer Abwärtsbewegung den unteren Tot
punkt erreicht, wird der Drückerfuß 10 aufgrund der ent
sprechenden Formgebung des Betätigungsnockens 28′ der Kur
venscheibe 28 wieder auf das Werkstück W abgesenkt, so
daß während der Ausbildung der Fadenschleife (Fig. 5c),
die von dem Greifer G erfaßt werden soll, das Werkstück W
fest auf der Stichplatte 62 gehalten wird. Der gleichzeitig
einen umlaufenden Stoffschieber (Zahnformriemen 13) tra
gende Drückerfuß 10 hat somit auch in diesem Augenblick die
Aufgabe eines Niederhalters für das Werkstück W. Im weite
ren Verlauf der Stichbildung wird die Nadel 8 weiter auf
wärts bewegt. Nachdem die Nadel 8 das Werkstück W verlassen
hat, erfolgt wieder ein Transport des Werkstücks W.
Aufgrund seines Eigengewichtes liegt das Werkstück W nach
außerhalb der Stichbildezone auf der Grundplatte 2 bzw.
der Tischplatte 3 auf, und zwar im wesentlichen in dem
Bereich, der von der Anlagekante 64 aus gesehen jenseits
des Stichloches 41 bzw. der Nadel 8 liegt. Durch die vom
Transporteur 58 und dem Zahnformriemen 13 dem Werkstück W
aufgezwungene Bewegung in Nährichtung 89 wird auf das
Werkstück W ein um die Nadel 8, also die Stichbildestelle,
wirkendes Drehmoment erzeugt, das das Werkstück jeweils mit
seiner in Nährichtung 89 gesehen vor dem Stichloch 61
liegenden Kante gegen die Anlagekante 64 drückt. Die
Werkstückkante des noch nicht genähten Bereichs des Werk
stückes wird also immer auf die Anlagekante 64 hin ge
dreht. Bei der Darstellung in Fig. 4 wirkt dieses Drehmoment
also im Gegenuhrzeigersinn. Da immer während eines Teils
des Nadelhubes der Drückerfuß 10 vom Werkstück abgehoben
ist, wird diese geschilderte, aus dem Vorschub in Nährich
tung 89 resultierende Drehbewegung erleichtert. Die Kraft,
mit der die Kante des Werkstückes W an der Anlagekante 64
des Anschlages 63 auf diese Weise geführt wird, reicht aus,
um Werkstücke W mit verhältnismäßig flachen, konvexen oder
konkaven Bögen zu führen. Für die Führung stärker gekrümmter
Bögen reicht dies allerdings nicht aus. Für das Führen des
Werkstücks W im Bereich engerer Bögen - bis hin zu Kragen
spitzen u. dgl. - wird die vorstehend beschriebene Hohl-
Platte 72 verwendet, die ebenfalls wie die Reflexlicht
schranken 85, 86 über eine nicht näher beschriebene Steue
rung angesteuert wird.
Sobald das Werkstück W entsprechend der Darstellung in
Fig. 3 aus der Anfangsstellung A in die Stellung B trans
portiert worden ist, in der der bis dahin geradlinige Naht
verlauf in einen stark gekrümmten Bogen übergeht, in der
also das Werkstück von dem ersten Schaltpunkt 88 freikommt,
gibt die Reflexlichtschranke 85 ein das Nichtvorhandensein
eines Werkstückes an dem Schaltpunkt 88 anzeigendes Signal
ab. Hieraufhin wird der Hohl-Platte 72 über den Schlauch 79
Druckluft zugeführt, die in den Druckluftverteilungsraum 80
gelangt. Aufgrund der geschilderten Anordnung der Luftdüsen
81 wird dem Werkstück W ein Drehmoment in Richtung des
Pfeiles 90 (Fig. 6) erteilt, so daß das Werkstück W auch
bei dem nachfolgenden stark gekrümmten Nahtverlauf jeweils
bei jedem Stich an der Anlagekante 64 des Anschlages 63
gehalten und geführt wird. Sobald das Werkstück W während
der Stichbildung durch die aus den Luftdüsen 81 austreten
de Luft derart verdreht worden ist, daß das Werkstück
wieder über den Schaltpunkt 88 gelangt, wird ein entsprechen
des Signal von der Reflexlichtschranke 85 abgegeben, wodurch
nach einer in der nicht dargestellten Steuerung vorgegebenen
Verzögerungszeit die der Hohl-Platte 72 zugeführte Luft ab
geschaltet wird. Eine solche Verzögerungszeit ist notwendig,
um sicherzustellen, daß das Werkstück W auch noch über den
ja im seitlichen Abstand von der Anlagekante 64 befindlichen
Schaltpunkt 88 hinaus eine weitere Verdrehung des Werkstückes
- beispielsweise bis zur Stellung C in Fig. 3 - ausführt. Das
Werkstück W wird auch bei der Erzeugung der Naht in dem wei
teren bogenförmigen Abschnitt in der vorbeschriebenen Weise
geführt und gedreht. Wenn am Ende der Naht das Werkstück von
beiden Schaltpunkten 87, 88 freikommt, erfolgt in der üb
lichen Weise ein Fadenabschneide-Vorgang und die Betätigung
der pneumatischen Arbeitszylinder 13, 68, so daß das fertig
genähte Werkstück W der Nähmaschine 1 entnommen werden kann.
Die in Fig. 8 im Teilausschnitt dargestellte Hohl-Platte
72′ entspricht in ihrem Grundaufbau der in den Fig.
6 und 7 dargestellten Hohl-Platte 72, so daß insoweit auch
hinsichtlich ihrer Arbeitsweise das vorstehend Dargelegte
gilt. Sie weist eine Oberplatte 74′ und eine Unterplatte
75′ auf, die einen Druckluftverteilungsraum 80′ zwischen
sich begrenzen. Im Unterschied zu der Ausführung nach den
Fig. 6 und 7 ist die Richtung der Luftdüsen 81′ einstell
bar. Hierzu sind diese Luftdüsen 81′, die ebenfalls unter
einem spitzen Winkel von 30 bis 60° zur Plattenebene nach
unten geneigt sind, jeweils in einem Drehteil 91 ausge
bildet, das mit einem unteren, etwa bundförmig ausgebil
deten Kopf 92 in einer entsprechenden Ausnehmung 93 an der
Unterseite der Unterplatte 75′ angeordnet ist. Diese Aus
nehmung 93 erweitert sich kegelstumpfförmig nach unten
zu, während sich der Umfang des Kopfes 92 nach unten zu
kegelstumpfförmig verjüngt. In diesen Zwicken mündet die
jeweilige Luftdüse 81′ ein. Das Drehteil ist im übrigen
mit einem sich nach oben an den Kopf 92 anschließenden
Ansatz 94 in einer entsprechenden Bohrung 95 der Unter
platte 75′ weitgehend dicht, aber noch drehbar gehalten
und geführt.
In der Oberplatte 74′ ist eine mit der Bohrung 95 fluch
tende Bohrung 103 größeren Durchmessers angebracht, in der
eine Buchse 96 angeordnet ist, durch die wiederum sich
das an seinem oberen freien Ende mit einem Gewinde 97
versehene Drehteil 91 hindurch erstreckt. Es ist mittels
einer Gewindemutter 98 unter Zwischenlage einer Scheibe
99 festgeschraubt. Die Buchse ist an ihrem anderen inneren
Ende mit einem Distanzring 100 versehen, durch dessen
axiale Erstreckung der Abstand zwischen der Oberplatte 74′
und der Unterplatte 75′ festgelegt wird. Er ist an seiner
der Unterplatte 75′ zugewandten Stirnseite mit sich radial
erstreckenden Kanälen 101 versehen, die eine Verbindung
zwischen dem Druckluftverteilungsraum 80′ und der jewei
ligen Luftdüse 81′ gewährleisten, wozu zusätzlich noch
ein kegelstumpfförmiger Ringkanal 102 an der zugeordneten
Innenseite der Buchse 96 ausgebildet ist. Vor dem end
gültigen Anziehen der Mutter 98 wird das jeweilige Dreh
teil 91 so ausgerichtet, daß sich die Luftdüse 81′ genau
tangential zum jeweiligen Teilkreis 82 bzw. 83 erstreckt.
Selbstverständlich braucht bei dieser Ausgestaltung eine
Verbindung von Oberplatte 74′ und Unterplatte 75′ mittels
Nieten o. dgl. nicht mehr vorgenommen zu werden, da das
Drehteil 91 mit Mutter 98 und Distanzring 100 diese
Funktionen übernimmt.
Claims (10)
1. Nähmaschine mit einer Vorschubeinrichtung für das zu nähende
Werkstück, wobei die Vorschubeinrichtung mindestens einen unter
halb des Werkstücks angeordneten, einen Hüpfertransport ausfüh
renden Werkstück-Transporteur und einen Drückerfuß aufweist und
das Werkstück auf einer Tragplatte mit seiner Kante entlang einer
Anlagekante ausrichtet und führt, und mit einer oberhalb des
Werkstücks angeordneten Dreheinrichtung, mittels derer das Werk
stück um eine mit der Nadel zusammenfallende Achse drehbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dreheinrichtung tangential zur
Nadel (8) und mit Abstand von dieser angeordnete und spitzwinklig
auf die Tragplatte gerichtete Luftdüsen (81, 81′) aufweist und daß
der Drückfuß (10) mittels eines Hubgetriebes (H) im Stichtakt
der über eine Armwelle (5) auf- und abbewegbaren Nadel (8) vom
Werkstück (W) abhebbar ist, wobei das Hubgetriebe (H) derart aus
gebildet ist, daß der Drückerfuß (10) während des Einstiches der
Nadel (8) während ihrer abwärts gerichteten Bewegung etwa bis zum
Erreichen des unteren Totpunktes ihrer Bewegung vom Werkstück (W)
abgehoben wird.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdüsen (81, 81′) in einer Hohl-Platte (72, 72′)
ausgebildet sind.
3. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohl-Platte (72, 72′) unmittelbar oberhalb des
Werkstücks (W) dieses aber nicht berührend angeordnet ist.
4. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdüsen (81, 81′) auf etwa halben Teilkreisen
(82, 83) um die Nadel (8) angeordnet sind, die auf der
von der Anlagekante (64) abgewandten Seite sich befinden.
5. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohl-Platte (72, 72′) hochschwenkbar ausgebildet
ist.
6. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdüsen (81′) in ihrer Tangentialrichtung ein
stellbar sind.
7. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdüsen (81, 81′)
nur in bogenförmigen oder winkligen Nahtverläufen mit
Druckluft beaufschlagbar sind.
8. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Hubgetriebe (H) einen von der Armwelle (5)
antreibbaren Kurvenscheiben-Trieb aufweist, der mittels eines
Übertragungsgestänges mit der Drückerstange (9) des Drückerfußes
(10) gekoppelt ist.
9. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hubhöhe (a) des Drückerfußes (10) einstellbar
ist.
10. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hublage des Drückerfußes (10) einstellbar ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823216995 DE3216995A1 (de) | 1982-05-06 | 1982-05-06 | Naehmaschine mit einer vorschubeinrichtung und einer dreheinrichtung fuer das zu naehende werkstueck |
GB08310396A GB2120290B (en) | 1982-05-06 | 1983-04-18 | Sewing machine with workpiece turning device |
JP58076364A JPS5932496A (ja) | 1982-05-06 | 1983-05-02 | 縫成すべき加工片の送り装置および回転装置をもつミシン |
US06/491,266 US4498407A (en) | 1982-05-06 | 1983-05-04 | Sewing machine work piece turning device |
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Publications (2)
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Family
ID=6162901
Family Applications (1)
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JPS4713154U (de) * | 1971-03-12 | 1972-10-16 | ||
BE829337A (fr) * | 1974-05-15 | 1975-09-15 | Dispositif de guidage automatique de la piece sur une machine a coudre | |
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JPS5824152B2 (ja) * | 1976-12-23 | 1983-05-19 | ジューキ株式会社 | 縫合装置 |
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- 1982-05-06 DE DE19823216995 patent/DE3216995A1/de active Granted
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- 1983-04-18 GB GB08310396A patent/GB2120290B/en not_active Expired
- 1983-05-02 JP JP58076364A patent/JPS5932496A/ja active Granted
- 1983-05-05 IT IT20956/83A patent/IT1163309B/it active
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GB2120290A (en) | 1983-11-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DUERKOPP ADLER AG, 4800 BIELEFELD, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |