DE3225046A1 - Naehautomat mit einem naehkopf und einer kontinuierlichen werkstueck-vorschubvorrichtung - Google Patents
Naehautomat mit einem naehkopf und einer kontinuierlichen werkstueck-vorschubvorrichtungInfo
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Description
Kochs Adler AG, Potsdamer Straße 19o, 4800 Bielefeld
Nähautomat mit einem Nähkopf und einer kontinuierlichen Werkstück-Vorschubvorrichtung
Die Erfindung betrifft einen Nähautomaten nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Derartige, beispielsweise aus der US-PS 4 157 686 bekannte Nähautomaten weisen Vorschubvorrichtungen auf,
die aus einem durch ein Gelenkviereck gebildeten Gelenksystem bestehen, dessen beide einem ortsfesten Drehpunkt
zugeordnete Lenker jeweils mittels einer Führungsrolle od. dgl. in jeweils eine Steuerkurve an der Oberseite
bzw. der Unterseite der Steuerscheibe eingreifen, so daß bei einer Umdrehung der Steuerscheibe der mit dem Abtriebslenker
verbundene Werkstückhalter in einer Ebene längs einer durch den Verlauf der beiden Steuerkurven
vorgegebenen zweidimensionalen Kurve geführt wird. Derartige
Vorschubvorrichtungen haben sich in der Praxis außerordentlich bewährt, da sie konstruktiv einfach und
übersichtlich ausgebildet sind, und da bei Vorgabe eines anderen zur Erzeugung des Nahtverlaufes, d. h. zur Er-
zeugung einer anderen Bewegung des Werkstückhalters, lediglich eine Steuerscheibe mit geänderten Steuerkurven
eingesetzt werden muß. Ein Problem bei diesen Nähautomaten besteht darin, daß das Werkstück auch während des
Einstiches der Nadel bewegt wird, wodurch eine sogenannte Drängung der Nadel erzeugt wird, die zu Kollisionen zwischen
Nadel und Greiferspitze und im Grenzfall sogar zu Nadelbruch führen kann. Bei dem aus der DE-PS 27 33 39 7
bekannten Nähautomaten ist zur Verringerung dieser Probleme der Vorschubvorrichtung ein zusätzliches Getriebe
mit einer weiteren Antriebsvorrichtung vorgeordnet, mittels dessen die Bewegung des Nähguthalters während des
Einstiches der Nadel reduziert wird. Eine solche Ausgestaltung ist konstruktiv aufwendig. Durch den oszillierenden
Antrieb der Vorschubvorrichtung tritt zumindest gelegentlich ein Brummen auf. Weiterhin muß das Getriebe
spielfrei ausgebildet sein.
Aus der US-PS 48o 298 ist ein exzentrischer Kurbeltrieb für die Nadelstange einer Nähmaschine bekannt, mittels
dessen die Nadel im unteren Bereich beschleunigt angetrieben wird. Zweck der Maßnahme ist es,Zeit zu gewinnen, um
den Nähguttransport und den Aufnehmermechanismus ordnungsgemäß betätigen zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Nähautomaten der gattungsgemäßen Art so auszugestalten, daß mit
konstruktiv einfachen Maßnahmen die Drangung der Nadel vermindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Abweichend von den bekannten Lösungen wird beim Gegenstand der Erfindung die Einstichzeit der Nadel reduziert und
damit der Weg reduziert, den das Nähgut während der Einstichzeit der Nadel zurücklegt. Die Erfahrung hat gezeigt,
daß die Drängung der Nadel um 2o bis 28 % reduziert werden kann. Falls die bisher schon zulässige Drängung
'der Nadel toleriert werden kann, so ist es möglich, mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen zu größeren Stichlängen
zu- kommen. Derartige Doppelkurbelgetriebe sind aus Rauh/ Hagedorn "Praktische Getriebelehre", 3. Auflage, erster
Band, die Viergelenkkette, Springer-Verlag, Seiten 36 bis 39 bekannt. Der Stoffvorschub kann bei der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung nicht nur kontinuierlich sondern auch völlig gleichförmig sein.
Um mittels der Armwelle auch weiterhin in normaler Weise den Fadenheber antreiben zu können, sind die Maßnahmen
nach dem Anspruch 2 vorgesehen. Das konstruktive Grundkonzept des Nähkopfes kann also unverändert bleiben; es werden
nur einige wenige Zusatzmaßnahmen ergriffen.
Durch die Maßnahmen nach Anspruch 3 wird erreicht, daß die oszillierend zu beschleunigenden Massen so gering wie möglich
sind. Die zwischen Kurbeltrieb der Nadelstange und Doppelkurbelgetriebe befindliche Welle, Teile des Doppelkurbelgetriebes
und der Kurbeltrieb der Nadelstange werden ja oszillierend, also ungleichförmig rotierend angetrieben.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Nähautomaten,
Fig. 2 einen Teil einer Vorderansicht des Nähautomaten
entsprechend dem Sichtpfeil II in Fig. 1,
Λ::.'3225Ο46
Fig. 3 einen vertikalen Teilschnitt durch den Oberarm
des Nähkopfes entsprechend der Schnittlinie III-III
in Fig. 1 ,
Fig. 4 eine vergrößerte Explosivdarstellung eines Doppelkurbelgetriebes
und
Fig. 5 ein Hub-Drehwinkel-Diagramm der Nadel.
Der in der Zeichnung dargestellte Nähautomat weist ein Gestell
1 auf, auf dem einerseits eine Vorschubvorrichtung für ein Werkstück 3 und andererseits ein Nähkopf 4 angeordnet
sind. Der Nähkopf 4 befindet sich auf einer Platte 5, die über Säulen 6 gegenüber dem Gestell 1 abgestützt ist.
Die Vorschubvorrichtung 2 weist ein Gelenksystem 7 auf, das im Prinzip aus einem Gelenkviereck besteht, das wiederum
mit einer Steuerscheibe 8 in Wirkverbindung steht. Diese
Steuerscheibe 8 ist auf der Abtriebswelle 9 eines Getriebes' 1o angebracht, das am Gestell 1 angebracht ist. Der Drehantrieb
der Steuerscheibe 8 über das Getriebe 1o erfolgt vom Antriebsmotor 11 des Nähautomaten her, der im Gestell
1 angeordnet ist. Der Motor 1 treibt über einen Riementrieb 12 die an ihrer Außenseite mit einem Handrad
13 versehene Armwelle 14 des Nähkopfes 4 an. Über einen
weiteren Riementrieb 15 besteht eine Antriebsverbindung mit dem Getriebe 1o.
Das Gelenksystem 7 weist einen ortsfesten Drehpunkt auf,
der durch eine am Gestell 1 fest angebrachte Achse 16 gebildet ist. Auf dieser Achse 16 ist ein etwa senkrecht
zur Hauptrichtung des Nähkopfes 4 gerichteter Lenker 17
schwenkbar gelagert, der oberhalb der Steuerscheibe δ angeordnet ist. Er weist eine Führungsrolle 18 auf, die
in eine nutförmige Steuerkurve 19 an der Oberseite der
Steuerscheibe 8 eingreift.
An der Achse 16 ist ein weiterer Lenker 2o gelagert, der unterhalb der Steuerscheibe 8 angeordnet ist, und der etwa
senkrecht zu dem unteren Lenker, also etwa parallel zur Hauptrichtung des Nähkopfes 4 verläuft. Auch dieser Lenker
2o weist eine - nach oben vorspringende - Führungsrolle 21 auf, die in eine in der Unterseite der Steuerscheibe
8 ausgebildete, nutförmige Steuerkurve 22 eingreift.
Die Steuerkurven 19, 22 verlaufen als geschlossene Kurven jeweils über den gesamten Umfang der Steuerscheibe
8; sie sind naturgemäß nicht kreisförmig.
Auf dem der Achse 16 abgewandten Ende des unteren Lenkers 17 ist mittels eines Gelenks 23 ein parallel zum unteren
Lenker 2o angeordneter Zwischenhebel 24 angelenkt, der also ebenfalls oberhalb der Steuerscheibe 8 angeordnet ist.
An den beiden der Achse 16 bzw. dem Gelenk 2 3 abgewandten
freien Enden des unteren Lenkers 2o und des Zwischenhebels 24 ist mittels Gelenken 25, 26 ein Abtriebslenker 2 7 angelenkt,
der parallel zum oberen Lenker 17 verläuft. Dieser Abtriebslenker 27 befindet sich unterhalb der
Steuerseheibe 8. Das durch die vier Gelenkpunkte 16, 23, 25, 26 bestimmte Gelenksystem 7 ist - wie aus Fig. 1 hervorgeht
- ein Parallelogramm-Gelenksystem mit annähernd rechten Winkeln und annähernd gleichlangen Seiten. Mit
dem Äbtriebslenker 27 ist ein Werkstückhalter 28 für das Werkstück 3 verbunden.Insoweit, als der Nähautomat bis
jetzt beschrieben ist, ist er handelsüblich und im Prinzip aus der DE-ÖS 3o oo 831 bekannt.
Von der im Oberarm 29 des Nähkopfes 4 gelagerten Armweile "
wird eine im Unterarm 3o gelagerte Greiferwelle 31 mittels eines Riementriebes 32 angetrieben. Der Unterarm 3o ist
unterhalb der Platte 5 angeordnet. Am Ende der Greiferwelle 31 ist in üblicher Weise ein Greifer 3 3 angebracht.
Der Riementrieb 32 zweigt in der Nähe des Handrades von der Armwelle 14 ab.
Im Bereich des freien Endes des Oberarmes ist in üblicher
Weise eine Nadelstange 34 angeordnet, die in zwei miteinander fluchtenden Lagern 35, 36 axial verschiebbar
gelagert ist. Am unteren freien Ende der Nadelstange ist eine Nadel 37 angebracht.
In der Nähe der Nadelstange 34 ist in üblicher Weise ein Fadenhebel 38 angeordnet, der direkt von der Armwelle
angetrieben wird, an deren freiem Ende hierzu eine Kurbel 39 angebracht ist, die dem Fadenhebel 38 bei jeder
vollen Umdrehung der Armwelle 14 eine Auf- und Ab-Bewegung erteilt.
Der Antrieb der Nadelstange 34 erfolgt von einer parallel zur Armwelle 14 und oberhalb von dieser im Oberarm 2 9
gelagerten Welle 4o, an deren der Nadelstange 34 benachbarten freien Ende eine Kurbel 41 angebracht ist, die
über eine exzentrisch zur Welle 4o an ihr angelenkte Gelenkstange 42 gelenkig mit einem Nadelstangenkloben 43
verbunden ist, der gegenüber der Nadelstange 34 höhenverstellbar mit dieser klemmend verbunden ist. Abgesehen
davon, daß die Welle 4o eine gegenüber der Armwelle 14 gesonderte Welle ist, ist diese Art des Antriebes der
Nadelstange 34 billig
Der Antrieb der Welle 4o und damit der Nadelstange 34 erfolgt mittels eines Riementriebes 44 von der Armwelle
über eine Zwischenwelle 45 und ein zwischen dieser Zwischenwelle 45 und der Welle 4o befindliches Doppelkurbelgetriebe
46 .
Dieses Doppelkurbelgetriebe 46 weist eine auf der Zwischenwelle
45 angebrachte Kurbel 47 und eine auf der Welle 4o angebrachte Kurbel 48 auf. An der Kurbel 4 7 ist parallel
zur Zwischenwelle 45, aber exzentrisch zu dieser ein Kurbelzapfen 49 mit einer Scheibe 5o angebracht, während
an der zugewandten Seite der Kurbel 48 ebenfalls parallel und exzentrisch zur Welle 4o ein weiterer Kurbelzapfen 51
mit Scheibe 52 angebracht ist. Diese beiden Kurbelzapfen 49, 51 sind mittels einer Kurbelstange 53 miteinander verbunden,
die Lagerbohrungen 54, 55 zur Aufnahme der Kurbelzapfen 49, 51 aufweist. Wie aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht,
sind die Zwischenwelle 45 und die Welle 4o ebenfalls gegeneinander versetzt, weisen also - bezogen auf das
DoppelkurbeIgetriebe 46 - eine Exzentrizität E gegeneinander
auf. Außerdem ist das Doppelkurbelgetriebe 46 so nah wie möglich an die Nadelstange 34 herangelegt, um die jeweils
zu beschleunigenden Massen so klein wie möglich zu halten.
Der das Werkstück 3, also das Nähgut, haltende Werkstückhalter 28 wird beim Nähen auf einer Deckplatte 56 bewegt,
die auf der Platte 5 angeordnet ist. Beim Antrieb des Nähkopfes 4 durch den Antriebsmotor 11 wird gleichzeitig
die Steuerscheibe 8 in eine kontinuierliche Drehbewegung mit konstanter Winkelgeschwindigkeit versetzt. Entsprechend
der Ausgestaltung der Steuerkurven 19, 22 ergibt sich eine kontinuierliche Bewegung des Werkstückhalters 28,und zwar
entsprechend dem Verlauf einer im Werkstückhalter 2 8 angebrachten, dem gewünschten Nahtverlauf entsprechenden
Ausnehmung 57 relativ zur Nadel 37.
In Fig. 5 ist der Hub S der Nadelspitze 58 über dem Drehwinkel
W der Armwelle 14
aufgetragen. Die strichpunktiert dargestellte Kurve A gibt die Hub-Drehwinkel-Funktion für einen kon-
32250A6 Ov
ventionellen Nadelstangenantrieb mittels mit der Armwelle gekoppelter Kurbel wieder, während die ausgezogen dargestellte
Kurve B die Hub-Drehwinkel-Funktion eines erfindungsgemäßen Nadelstangenantriebs wiedergibt.
Die Abszisse ist in Höhe der Deckplatte 56 eingetragen, so daß die unterhalb der Abszisse befindlichen Kurvenabschnitte
die Zeiträume während des Einstichs der Nadel 37 wiedergeben, während die Kurvenverläufe oberhalb der Abszisse
die Zeitbereiche wiedergeben, innerhalb derer die Nadel 37 nicht in das Werkstück 3 eingestochen ist. Der
Moment, bei dem die Spitze des Greifers 33 sich zum Zweck der Schleifenaufnahme etwas oberhalb des Öhres der Nadel
befindet, ist rait P gekennzeichnet.
Während bei einem konventionellen Nadelstangenantrieb der erläuterten Art sich die Nadel 37 über einen Drehwinkelbereich
Wa unterhalb der Deckplatte 56 befindet, ist beim Antrieb mittels eines Doppelkurbelgetriebes 46 der entsprechende
Drehwinkel Wb kleiner, da die Nadelbewegung oberhalb der Deckplatte 56 verzögert und unterhalb der
Deckplatte beschleunigt erfolgt. Um auch bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung eine identische Stellung von
Spitze des Greifers 33 zum Öhr der Nadel 37 zu erhalten, sind die beiden Kurven A und B so in Abszissenrichtung
gegeneinander verschoben, daß sie sich im Punkt P schneiden bzw. berühren.
Die verkürzte Einstichdauer entspricht einem proportional verkürzten Weg des Werkstückhalters 2 8 während der Einstichphase.
Nimmt man umgekehrt die bei konventionellen Nadelstangenantrieben zulässige Drängung der Nadel 37
auch bei der dargestellten Ausführung in Kauf, so wird hierbei eine umgekehrt proportionale Stichlängenvergröße-
■ ■ ■ : : Ά\· . ;.· ■■'■'.■.■.
rung ermöglicht. In der Praxis haben sich um 2o bis 28 %
reduzierte Drängungen der Nadel bzw. entsprechende Vergrößerungen
der Stichlängen ergeben.
In Fig. 4 sind außer der Exzentrizität E, d. h. dem Abstand
der Achsen der Zwischenwelle 45 und der Welle 4a noch der Radius R47/ ä· h. der Abstand der Achse der Zwischenwelle
45" zur Achse des Kurbelzapfens 49, der Radius R.g,
d. h. der Abstand der Achse der Welle 4o von dem Kurbelzapfen
51 und die Länge L53 , d. h. der Abstand der
Achsen der Lagerbohrungen 54 und 55 der Kurbelstange 53
voneinander dargestellt. .
Eine optimale Reduktion der Drängung um 28 % wurde bei
folgenden Größenverhältnissen erreicht:
- 3/ 3
3,o
3,o
In diesem Fall wurde für die Exzentrizität das Maß E=6,5 mm
gewählt.
Claims (3)
1. Nähautomat mit einer einem Werkstück während des Nähens
eine kontinuierliche Bewegung erteilenden Vorschubvorrichtung, mit einem Nähkopf, dessen Nadelstange von der
Armwelle mittels eines Kurbeltriebs oszillierend antreibbar ist und mit einer Einrichtung zum Vermindern der
Drängung der Nadel während des Einstiches der Nadel in das Werkstück, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
zum Vermindern der Drängung der Nadel (37) ein zwischen die Armwelle (14) und den Kurbeltrieb für die
Nadelstange (34) geschaltetes Doppelkurbelgetriebe (46) ist, das den Drehwinkel (W),währenddessen die Nadel (37)
in das Werkstück (3) eingestochen ist, verringert.
2. Nähautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Doppelkurbelgetriebe (46) in einem gesonderten, parallel zur Armwelle (14) und gegenüber dieser versetzten
Wellenzug (Zwischenwelle 45 und Welle 4o) angeordnet ist, dessen Eingang (Zwischenwelle 45) von der Armwelle (14)
ant re ibbar ist.
3. Nähautomat nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Doppelkurbelgetriebe (46) und sein Antrieb (Riementrieb 4,4) in der Nähe der Nadelstange (34) angeordnet
ist.
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