DE3813772C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine mit einer in einem Rahmen gelagerten Nadelstange nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine derartige Nähmaschine ist aus der DE-OS 16 80 830 bekannt. Diese Patentschrift offenbart einen nur kraftschlüssigen Schwingantrieb des Nadelstangen­ rahmens, wobei ein gefederter Nockenfolger dauernd gegen den Umfang des Nockens drückt, der die Schwing­ bewegung auf den Nadelstangenrahmen einleitet. Diese Konstruktion ist teilemäßig zwar einfach, erlaubt es aber nicht, solche Nähmaschinen in Hoch­ leistungsanlagen, z.B. zum Nähen oder Verschließen von Säcken einzusetzen, da bei einem derartigen Einsatz weitaus höhere Anforderungen an einen sol­ chen Nadelstangen-Schwingantrieb gestellt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zum Ausschwingen des Rahmens geeignetes Getriebe zu gestalten, das zum problemlosen Übertragen der Bewegung der Kurvenscheibe auch bei hohen Geschwin­ digkeiten, z.B. bis 4000 Umdrehungen pro Minute, auf den Rahmen geeignet ist.

Diese Aufgabe wird bei einer Nähmaschine mit einer in einem Rahmen gelagerten Nadelstange nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeich­ nende Merkmale gelöst.

Durch die Verwendung formschlüssig miteinander verbundener Getriebemittel ergibt sich der große Vorteil, daß auch der Rahmen in Abhängigkeit von der Bewegung der Armwelle formschlüssig antreib­ bar ist. Dies ermöglicht ein geräuscharmes und hochtouriges Ausschwingen des Rahmens und damit auch der Nadelstange in Nähgutvorschubrichtung.

Zweckmäßige Weiterbil­ dungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen (Ansprüche 2 bis 5) angegeben.

Die Verwendung zweier Kurven, des weiteren auch Kurvenscheiben genannt, und eines die Kurven wenigstens teilweise umschließenden Hebels nach Anspruch 2 erlaubt nicht nur ein hochtouriges An­ treiben des Rahmens, sondern auch ein optimales Anpassen der Ausschwingbewegung des Rahmens an die kontinuierliche Transportbewegung des Nähguts.

Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 ermöglicht ein verschleißarmes Übertragen der Bewegungen der Kur­ ven auf den Hebel.

Die Weiterbildung nach Anspruch 4 ermöglicht ein Kompensieren von Fertigungsabweichungen der Ge­ triebemittel, während die Maßnahme nach Anspruch 5 zur weiteren Geräuschminderung beiträgt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Vorderansicht der Nähmaschine, teil­ weise geschnitten,

Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1,

Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2 und

Fig. 4 eine vergrößerte Draufsicht der Nähmaschine, teilweise geschnitten.

Wie Fig. 1 zeigt, weist die Nähmaschine ein Gehäuse 1 auf, das aus einem Unterteil 2, einem Ständer 3 und einem Nähmaschinenarm 4 besteht. Im Unter­ teil 2 ist eine quer zur Nähgutvorschubrichtung hin- und hergehende Greiferachse 5 gelagert, die in Nähgutvorschubrichtung zusätzlich eine schwingen­ de Bewegung ausübt und einen Greiferhalter 6 trägt. Doppelpfeile 7 und 8 verdeutlichen die Bewegungs­ richtungen der Greiferachse 5. Ein schaftförmig ausgebildeter Greifer 9 ist mit einer Schraube 10 an den Greiferhalter 6 gepratzt. Die Greifer­ achse 5 steht in Antriebsverbindung mit einer Haupt­ welle 11 und einer Riemenscheibe 12, die durch einen zeichnerisch nicht dargestellten Motor und über einen Riemen 13 angetrieben wird.

Zwischen einer am Unterteil 2 befestigten Stich­ platte 14 und einer als am Umfang gezahnte Rolle 15 ausgebildeten, in Pfeilrichtung 16 kontinuierlich angetriebenen Transporteinrichtung wird ein Näh­ gut 17 in Nähgutvorschubrichtung bewegt. Ein auch vertikal beweglicher Schaft 18 der Rolle 15 ragt in den Ständer 3.

Die Hauptwelle 11 ist über einen zeichnerisch nicht dargestellten Zahnriementrieb mit einer im Näh­ maschinenarm 4 gelagerten Armwelle 19 verbunden, die eine erste Kurvenscheibe 20 und eine weitere Kurvenscheibe 21 trägt. Die weitere Kurvenscheibe 21 ergänzt ein variables Abstandsmaß A in Fig. 2 zum Ausschwingen eines Rahmens 22 zu einem form­ schlüssig wirkenden Maß B in Fig. 2. Im Vergleich zu einem exzentergesteuerten, formschlüssigen Antrieb des Rahmens 22 wird somit der weitere Vorteil eines kurvengesteuerten Antriebs des eine Nadelstange 23 führenden Rahmens 22 erreicht.

Die im Nähmaschinenarm 4 gelagerte Armwelle 19 trägt an ihrem freien Ende ein Ausgleichsgewicht 24, das mit einer Schraube 25 auf der Armwelle 19 befestigt ist. Ein mit einem Gewindestift 26 im Ausgleichsgewicht 24 befestigter Bundbolzen 27 trägt einen Lenker 28, der seinerseits einen die Nadelstange 23 auf- und abbewegenden Nadel­ stangenmitnehmer 29 mit einem Zapfen 30 antreibt. Über eine Schraube 31 ist der Nadelstangenmitneh­ mer 29 mit der Nadelstange 23 verbunden, die an ihrem oberen Ende eine Fadenführung 32 und an ihrem unteren Ende eine Nadel 33 trägt. Ein Armdeckel 34 verschließt seitlich den Nähmaschinenarm 4 mittels Schrauben 35. Das Nähgut 17, das zum Beispiel ein gefüllter Sack sein kann, dessen Öffnung mit einer ZweifadenKettenstichnaht zugenäht wird, erhält durch einen im Gehäuse 1 federnd gelagerten Nieder­ halter 36 eine zusätzliche Führung.

Am Rahmen 22 ist je eine Leiste 37 mit Schrauben 38 und eine Leiste 39 mit Schrauben 41 so befestigt, daß sie eine Nut 42 formen, in die der Zapfen 30 des Nadelstangenmitnehmers 29 greift und somit in seiner Auf- und Abbewegung zusätzlich geführt wird. Der Rahmen 22 ist starr mit einer im Näh­ maschinenarm 4 gelagerten Schwingwelle 43 verbun­ den. An ihrem freien Ende trägt sie einen Hebel 44, der mit einer Schraube 45 auf der Schwingwel­ le 43 befestigt ist. Der Hebel 44, der auch zwei­ stückig ausgebildet sein kann, weist einen rechten Arm 45 und linken Arm 46 auf, die an ihren freien Enden gabelförmig ausgebildet sind. Im gabelförmigen Teil des linken Arms 46 ist eine Rolle 47 auf einem Stift 48 drehbar gelagert; im gabelförmigen Teil des rechten Arms 45 ist eine Rolle 49 auf einer Bundbuchse 50 und einem Exzenterteil 51 drehbar gelagert. Das Exzenterteil 51 ist zusammen mit der Bundbuchse 50 im gabelförmigen Teil des Arms 45 mittels einer Schraube 52 und einer Mutter 53 gegen Verdrehen gesichert. Damit ist eine Einstell­ möglichkeit gegeben, die Rollen 47 und 49 in Be­ zug auf die Laufbahnen der Kurvenscheiben 20 und 21 dicht zu stellen und somit das Laufgeräusch der Getriebemittel 20, 21, 47, 49, 44 und 43 zu reduzieren.

Nach Zeichnung 4 sind die Kurvenscheiben 20 und 21 als Kurvensatz 54 ausgebildet und mit einer Schraube 55 auf der Armwelle 19 befestigt, die in einer Bundbuchse 56 im Nähmaschinenarm 4 dreh­ bar gelagert ist.

Die Armwelle 19 wird über den zeichnerisch nicht dargestellten Zahnriementrieb von der Hauptwelle 11 aus rotierend angetrieben. Die Rotationsbewegung der Armwelle erzeugt in bekannter Weise über das Ausgleichsgewicht 24, den Bundbolzen 27, den Len­ ker 28 und dem Nadelstangenmitnehmer 29 die Auf­ und Abbewegung der Nadelstange 23. Die Kurvenschei­ ben 20 und 21 leiten formschlüssig über die Rol­ len 47 und 49, den Arm 44 und die Schwingwelle 43 das Ausschwingen des Rahmens 22 in Nähgutvor­ schubrichtung ein. Der geringe Rollwiderstand zwischen den Kurvenscheiben 20, 21 und den Rollen 47 und 49 ermöglicht einen verschleißarmen Antrieb des Rahmens 22.

Statt über die beiden Kurvenscheiben 20 und 21 kann das formschlüssige Ausschwingen des Rahmens 22 auch über ein zeichnerisch nicht dargestelltes Exzentergetriebe erreicht werden, wobei jedoch die Anpassung der Ausschwingbewegung der Nadel 33 nur näherungsweise an das sich kontinuierlich bewegende Nähgut 17 angepaßt werden kann. Dabei kann ein auf der Armwelle angeordnete Exzenter in einer Gabel des Arms 44 geführt sein. Falls der Arm 44 in einer weiteren Ausführungsform den Exzenter umschließt, kann die Schwingbewegung auch über ein Zwischengelenk auf die Schwingwelle 43 übertragen werden.

Die an den Rollen 47 und 49 wirkenden Kurvenbahnen der Kuren 20 und 21 können zum Beispiel auch kon­ zentrisch als seitlich an einer Scheibe angeordnete, innere und äußere Kurvenbahnen ausgebildet sein, wobei das Abstandsmaß der inneren zur äußeren Kurvenbahn in Bezug auf die Rollen formschlüssig ist. Der Hebel 44 führt auch in einer solchen Aus­ führung eine formschlüssig angetriebene Bewegung aus.

Claims (5)

1. Nähmaschine mit einer in einem Rahmen gelagerten, durch einen Nadelstangenmitnehmer auf- und ab­ beweglichen, eine Nadel tragenden Nadelstange, einer kontinuierlich wirkenden Transportein­ richtung für das Nähgut, einem quer zur Nähgut­ vorschubrichtung hin- und hergehenden Greifer, einer im Nähmaschinenarm gelagerten Armwelle und einer auf der Armwelle angeordneten Kurve zum Ausschwingen des Rahmens in Nähgutvorschub­ richtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (22) mittels formschlüssig miteinander verbundener Getriebemittel (20, 21, 47, 49, 44, 43) in Ab­ hängigkeit von der Bewegung der Armwelle (19) antreibbar ist.

2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Armwelle (19) über mindestens eine weitere auf der Armwelle (19) angeordneten Kurve (Kurvenscheibe 21) und über einen die Kurven (Kurvenscheiben 20, 21) wenigstens teil­ weise umgreifenden, zweiseitig wirkenden Hebel (44) mit dem Rahmen (22) gelenkig verbunden ist, wobei die weitere Kurve (Kurvenscheibe 21) ein variables Abstandsmaß (A) der ersten Kurve (Kurvenscheibe 20) zum Ausschwingen des Rahmens (22) zu einem formschlüssig wirkenden Maß (B) ergänzt.

3. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an dem Hebel (44) Rollen (47, 49) drehbar angeordnet sind, die die Bewegungen der Kurven (Kurvenscheiben 20, 21) auf den Hebel (44) übertragen.

4. Nähmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mindestens eine Rolle (49) auf einem am Hebel (44) befestigten Exzenterteil (51) drehbar gelagert ist.

5. Nähmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (22) eine Nut (42) aufweist, in die ein Zapfen (30) des Nadelstangenmitnehmers (29) greift.