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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Textilmaschine mit einer Vielzahl
nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen, welche jeweils wenigstens
eine Abzugsvorrichtung mit einer angetriebenen Walze und einer nicht
angetriebenen Andrückwalze,
eine Spulvorrichtung sowie eine Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich
aufweisen. Die Andrückwalze ist
hierbei durch eine an der Arbeitsstelle angeordnete Abhebeeinrichtung
von der angetriebenen Walze abhebbar. Die Abhebeeinrichtung wird
durch ein Betätigungselement
betätigt.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer
derartigen Textilmaschine mit einer Abhebeeinrichtung.
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Derartige
Textilmaschinen, bei welchen die Abzugsvorrichtung durch eine angetriebene
Walze sowie eine an diese anpressbare, nicht angetriebene Andrückwalze
gebildet wird, sind im Stand der Technik bekannt. Beispielsweise
wird bei einer Offenenspinnmaschine zum Wiederanspinnen nach einem Fadenbruch
die Spule von der ihr zugeordneten Spulwalze abgehoben, das auf
die Spule aufgewickelte Garnende gesucht und nach einer entsprechenden
Vorbereitung entgegen der Abzugsrichtung in eine Spinneinheit der
Offenenspinnmaschine zurückgeliefert.
Die Fadenklemmung in der Abzugsvorrichtung wird hierbei aufgehoben,
indem die Andrückwalze
von der angetriebenen Walze abgehoben wird. Die Erfindung ist jedoch
nicht nur bei Offenenspinnmaschinen, sondern bei verschiedensten
Textilmaschinen, z. B. auch Spulmaschinen oder Ringspinnmaschinen,
anwendbar.
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Häufig sind
derartige Textilmaschinen mit einer längs der Spinnmaschine verfahrbaren
Wartungseinrichtung versehen, welche für das Wiederanspinnen über ein
oder zwei zusätzliche
Walzenpaare verfügt.
Zum Anspinnen wird bei derartigen Maschinen das Fadenende durch
die Walzen der Wartungseinrichtung in die Spinneinheit zurückgeführt und
vorübergehend
durch diese wieder abgezogen, bis der abgezogene Faden die Betriebsgeschwindigkeit
der Textilmaschine erreicht hat. Anschließend wird der Faden wieder
an die Abzugsvorrichtung der Arbeitsstelle übergeben. Die Andrückwalze
wird bei diesen Maschinen durch die verfahrbare Wartungseinrichtung
in Anspinnposition abgehoben.
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Weiterhin
sind Maschinen bekannt, bei welchen das Ansetzen durch einen Bediener
durchgeführt
werden muss. Zum Einlegen des Fadens in die Abzugsvorrichtung muss
die Andrückwalze
von dem Bediener aus ihrer Arbeitsposition abgehoben werden und
wieder in diese zurückgeführt werden.
Ebenso muss eine Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich und ggf.
weitere Einrichtungen im Fadenlauf von Hand aus ihrer Arbeitsposition
abgehoben werden bzw. in diese rückgeführt werden.
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Aus
der
CH 453 150 ist eine
Spinnkammerspinnmaschine bekannt, bei welcher das Wiederanspinnen
nach Fadenbruch automatisch erfolgt, in dem die Drehrichtung der
Abzugsvorrichtung geändert
wird. Um beim Rückliefern
des Fadens weitere Fadenbrüche
zwischen der Abzugsvorrichtung und der Spule zu vermeiden, wird
während
der Rücklieferung
des Fadens die Andrückwalze
von der angetriebenen Walze abgehoben. Hierzu ist an jeder Arbeitsstelle
eine Abhebeeinrichtung vorgesehen. Die Ansteuerung der Abhebeeinrichtung
erfolgt hierbei lediglich in Abhängigkeit
von der Drehrichtung der angetriebenen Abzugswalze.
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Die
DE 38 05 399 beschreibt
eine Einrichtung zur Betätigung
einer Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich bzw. eines Kompensators,
welche sowohl manuell wie auch durch eine Bedienungsautomatik betätigt werden
kann. Der Kompensator ist über
einen Winkelhebel derart mit der Andrückrolle gekoppelt, dass beim
Abheben der Andrückrolle
auch der Kompensator mit abgehoben wird. Um den Kompensator wieder
auf den Faden aufzuset zen, ist eine weitere Betätigungseinrichtung vorgesehen,
welche den Kompensator zunächst
in einer abgehobenen Stellung hält
und erst nach erfolgtem Anspinnen in seine Arbeitsposition freigibt. Die
Andrückrolle
wird entweder manuell oder durch einen Bedienungsautomaten abgehoben
und auch wieder zurückgeführt. Eine
durch ein Betätigungselement
betätigbare
Abhebeeinrichtung ist nicht vorhanden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Textilmaschine mit einer
arbeitsstelleneigenen Abhebeeinrichtung vorzuschlagen, welche verbesserte
Anwendungsmöglichkeiten
bietet. Weiterhin soll ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben
einer Textilmaschine mit einer Abhebeeinrichtung vorgeschlagen werden.
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Die
Aufgabe wird gelöst
mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche.
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Eine
Textilmaschine mit einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen,
welche jeweils wenigstens eine Abzugsvorrichtung mit einer angetriebenen
Walze und einer nicht angetriebenen Andrückwalze, eine Spulvorrichtung
sowie eine Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich aufweisen, beinhaltet
weiterhin eine Abhebeeinrichtung, durch welche die Andrückwalze
von der angetriebenen Walze abhebbar ist. Die Abhebeeinrichtung
ist an der Arbeitsstelle angeordnet und durch ein Betätigungselement
betätigbar.
Bei einem Verfahren zum Betreiben einer derartigen Textilmaschine
wird vor dem Ansetzen eines Fadens die Andrückwalze durch die Abhebeeinrichtung
abgehoben. Erfindungsgemäß ist durch
die Abhebeeinrichtung zusammen mit der Andrückwalze auch die Einrichtung
zum Fadenspannungsausgleich von ihrer Arbeitsposition abhebbar. Hierdurch
kann bei Textilmaschinen, bei welchen der Ansetzvorgang manuell
durch einen Bediener durchgeführt
werden muss, der Arbeitsaufwand für den Bediener gesenkt werden.
Wird erfindungsgemäß die Einrichtung
zum Fadenspannungsausgleich zusammen mit der Andrückwalze
von ihrer Arbeitsposition abgehoben, sind daher vor dem Ansetzvorgang
keine vorbereitenden Tätigkeiten
durch den Bediener an der Arbeitsstelle mehr erforderlich. Der Bediener muss
nach erfolgtem Ansetzen lediglich den Faden wieder in die Abzugsvorrichtung
einlegen.
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Vorzugsweise
ist das Betätigungselement ein
Pneumatikzylinder, da pneumatische Elemente häufig bereits in der Maschine
vorhanden sind. Ebenso liegt es jedoch im Rahmen der Erfindung,
elektrische, hydraulische oder sonstige Betätigungselemente zu verwenden.
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Ist
das Betätigungselement
ein Pneumatikzylinder, so ist es vorteilhaft, wenn dem Pneumatikzylinder
ein Schnellentlüftungsventil
zugeordnet ist. Hierdurch kann bei Rückstellung die Abluft schneller aus
dem Zylinder entweichen, so dass die Betriebsstellung schneller
wieder erreicht wird. Der Anspinnvorgang kann hierdurch beschleunigt
werden.
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Nach
einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist das Betätigungselement
ein Elektromagnet. Während
des Spinnbetriebes wird hierbei die Andrückwalze durch eine Feder an
die angetriebene Walze gedrückt.
Der Elektromagnet ist derart angeordnet, dass er bei Stromzufuhr
die Abhebeeinrichtung entgegen der Federkraft betätigt bzw.
einen Hebel zum Abheben der Andrückwalze
betätigt.
Ebenso ist es jedoch auch möglich,
den Elektromagneten derart anzuordnen, dass dieser während des
Spinnbetriebes die Andrückwalze
an die angetriebene Walze andrückt.
Das Abheben der Andrückrolle
und der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich kann durch eine
entsprechende angeordnete Zugfeder erfolgen, sobald der Elektromagnet
stromlos ist.
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Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn die Abhebeeinrichtung ein Rückstellelement
zum Rückführen der
Andrückwalze
und der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich in Arbeitsposition
beinhaltet. Hierdurch kann die Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich
zusammen mit der Andrückwalze
in die Arbeitsposition zurückgeführt werden.
Das Rückstellen
kann automatisch erfolgen, so dass der Arbeitsaufwand für den Bediener
weiter reduziert ist. Dar über
hinaus ist es durch ein derartiges Rückstellelement möglich, den
Rückstellvorgang
in stets gleicher Weise und bei entsprechender Steuerung in zeitlicher
Abstimmung zu weiteren Vorgängen
beim Fadenansetzen durchzuführen.
Hierdurch können übermäßige Spannungen
des Fadens, welche zu einem Fadenbruch führen könnten, vermieden werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung beinhaltet die Abhebeeinrichtung
wenigstens einen, durch das Betätigungselement
betätigbaren
Hebel zum Abheben der Andrückwalze
und/oder der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich. Es ist hierbei
sowohl möglich,
die Andrückwalze
und die Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich mit einem einzigen
Hebel anzusteuern, oder aber mit jeweils einem separaten Hebel,
welcher jeweils durch das Betätigungselement
betätigbar
ist.
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Vorzugsweise
ist hierzu das Betätigungselement
mit wenigstens einem Hebel fest verbunden. Das Ansteuern eines weiteren
Hebels kann beispielsweise durch ein Mitnahmeelement realisiert werden.
Ebenso ist es möglich,
mit einem einzigen Hebel die Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich
und die Andrückwalze
sowie ggf. weitere Bauteile indirekt über weitere Hebel anzusteuern.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass der/die Hebel zum zeitversetzten Ansteuern
der Andrückwalze
und der Einrichtung zum Fasenspannungsausgleich ausgebildet ist/sind.
Hierdurch ist es beispielsweise möglich, dass die Einrichtung
zum Fadenspannungsausgleich vor der Andrückwalze aus ihrer Arbeitsposition abgehoben
bzw. beim Rückstellen
zeitversetzt nach der Andrückwalze
in ihre Arbeitsposition zurückgeführt wird. Übermäßige Spannungen
des Fadens, welche zu Fadenbruch führen könnten, werden hierdurch vermieden.
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Vorzugsweise
ist das Betätigungselement mit
einem ersten Hebel fest verbunden und der erste Hebel weist ein
Mitnahmeelement zur zeitversetzten Mitnahme eines zweiten Hebels
auf. Hierdurch ist es möglich,
die Andrückwalze
und die Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich durch ein einziges
Betätigungselement
zu betätigen
und dennoch das zeitversetzte Rückführen in
die Arbeitsposition zu ermöglichen.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der erste Hebel ein Hebel
zum Betätigen
der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich ist.
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Um
eine zeitversetzte Abheben bzw. Rückführen der Andrückwalze
und der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich zu erreichen, ist
es auch vorteilhaft, wenn die Abhebeeinrichtung ein weiteres Betätigungselement
zur Betätigung
des zweiten Hebels umfasst. Das erste und das zweite Betätigungselement
sind gemeinsam betätigbar.
Sind die Betätigungselemente
als Pneumatikzylinder ausgeführt, könne diese
durch eine gemeinsames Ventil angesteuert werden. Die zeitversetzte
Betätigung
kann dann über
unterschiedlich große
Ein- bzw. Ausströmöffnungen
an den Zylindern erfolgen.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Betätigungselement
zugleich als Rückstellelement
ausgebildet ist. Das Betätigungselement
kann beispielsweise ein Motor mit umkehrbarer Drehrichtung, eine
doppelt wirkender Pneumatikzylinder o.ä. sein. Insbesondere beim Rückstellen
ist hierdurch eine optimale zeitliche Steuerung der Abläufe möglich. Ein
doppelt wirkender Pneumatikzylinder ermöglicht darüber hinaus auch das Andrücken der
Andrückwalze
an die angetriebene Walze der Abzugsvorrichtung im laufenden Betrieb.
Vorteilhafterweise ist der auf den Pneumatikzylinder wirkende Luftdruck
zentral für
die gesamte Textilmaschine einstellbar. Hierdurch kann der Anpressdruck
der Andrückwalze
für alle
Arbeitsstellen der Maschine zentral eingestellt werden.
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Gemäß einer
anderen Weiterbildung der Erfindung umfasst die Abhebeeinrichtung
eine auf wenigstens einen Hebel wirkende Zugfeder. Diese kann beispielsweise
derart angeordnet sein, dass sie bei Verwendung eines einfa chen
Pneumatikzylinders als Rückstellelement
wirkt und weiterhin das Andrücken der
Andrückwalze
im laufenden Betrieb übernimmt.
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Vorzugsweise
ist das Betätigungselement fest
mit dem ersten Hebel und das Rückstellelement fest
mit dem zweiten Hebel verbunden. Hierdurch kann ein vollständiges und
zeitversetztes Rückführen der
Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich sowie der Andrückwalze
in ihre Arbeitsposition erreicht werden. Die Andrückwalze
wird erst hierbei erst nach der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich rückgeführt. Ist
das Rückstellelement,
beispielsweise eine Zugfeder, fest mit dem zweiten Hebel zur Betätigung der
Andrückwalze
verbunden, ist diese auch im laufenden Betrieb federbelastet und
wird hierdurch an die angetriebene Walze angepresst.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn das Betätigungselement
zum Abheben der Andrückwalze
aus ihrer Arbeitsposition in Abhängigkeit
von einer Betätigung
eines weiteren Betätigungselements
zum Abheben einer der jeweiligen Arbeitsstelle zugeordneten Spule
von einer Spulwalze betätigbar
ist.
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Bei
einem Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine ist es vorteilhaft,
wenn die Andrückwalze
zeitgleich mit der Spule angehoben wird. Dies kann in einfacher
Weise durchgeführt
werden, in dem beide Betätigungselemente
gemeinsam angesteuert werden. Handelt es sich um pneumatische Betätigungselemente,
können
diese beispielsweise durch ein gemeinsames Ventil angesteuert werden.
Beim Rückführen ist
es vorteilhaft, wenn die Spule zeitversetzt nach der Andrückwalze
in ihre Arbeitsposition zurückgeführt wird.
Werden die Betätigungselement gemeinsam
angesteuert, kann dies beispielsweise bereits durch die trägere Reaktion
der schwereren Spule erreicht werden. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn
die Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich zeitversetzt nach der
Spule in ihre Arbeitsposition zurückgeführt wird, da Spannungen auf
den Faden hierdurch vermieden werden können.
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Vorteilhaft
ist es auch, wenn das Betätigungselement
in zeitlicher Abhängigkeit
zu einem Rückführen eines
Fadens in eine Spinneinheit betätigbar
ist. Die Andrückwalze
wird somit erst nach einer bestimmten Zeitspanne nach dem Rückführen des
Fadens in die Spinneinheit in Arbeitsposition zurückgeführt. Hierdurch
kann sicher gestellt werden, dass der Fadenabzug erst nach erfolgreichem
Anspinnen einsetzt.
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Gemäß einer
anderen Weiterbildung der Erfindung ist die Andrückwalze bei stillstehender
Arbeitsstelle von ihrer Arbeitsposition abhebbar. Hierdurch kann
bei nicht laufender Spinnstelle eine Energieeinsparung erreicht
werden, da die Walkarbeit zwischen der Andrückwalze und der angetriebenen Walze
während
dieser Zeit entfällt.
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Weitere
Vorteile werden anhand der nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele
dargelegt. Es zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung einer Arbeitsstelle einer erfindungsgemäßen Textilmaschine
mit einer Abhebeeinrichtung,
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2 eine
perspektivische Darstellung einer Abzugsvorrichtung mit einer Abhebeeinrichtung
und
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3 eine
Detaildarstellung der Abhebeeinrichtung einer erfindungsgemäßen Offenenspinnmaschine.
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1 zeigt
eine Schnittdarstellung einer Arbeitsstelle 1 einer Textilmaschine,
welche eine Spinneinheit 2, eine Abzugsvorrichtung 3 mit
einer angetriebenen Walze 4 und einer nicht angetriebenen
Andrückwalze 5,
eine Spulvorrichtung 6 sowie eine Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 aufweist. Weiterhin
weist die Arbeitsstelle 2 eine Abhebeeinrichtung 8 auf,
durch welche die Andrückwalze 5 von der
angetriebenen Walze 4 abhebbar ist. Erfin dungsgemäß ist hierbei
durch die Abhebeeinrichtung 8 zusammen mit der Andrückwalze 5 die
Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 aus ihrer Arbeitsposition,
welche in durchgezogenen Linien dargestellt ist, abhebbar. Die Abhebeeinrichtung 8 hebt
die Andrückwalze 5 sowie
die Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 hierbei in
eine gestrichelt dargestellte Anspinnposition ab. Durch das Abheben
der Andrückwalze 5 sowie
der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 in die Anspinnposition
ist es einem Bediener möglich,
nach dem manuellen Anspinnen den abzuziehenden Faden in die Abzugsvorrichtung 3 einzulegen.
Nach erfolgtem Wiederanspinnen und Einlegen des Fadens in die Abzugsvorrichtung
kann die Andrückwalze 5 in
die wieder an die angetriebenen Walze 4 angelegt werden
und die Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 auf den Faden
aufgesetzt werden. Der normale Spinnprozess kann schließlich wieder
fortgesetzt werden.
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Die
Abhebeeinrichtung 8 ist hierbei durch ein Betätigungselement 10,
vorliegend einen Pneumatikzylinder, automatisch betätigbar.
Durch das erfindungsgemäße Abheben
der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 zusammen
mit der Andrückwalze 5 durch
die Abhebeeinrichtung 8 kann das Abheben sowie das Rückstellen
in die Arbeitsposition exakt zeitlich auf die Abläufe an der
Arbeitsstelle 2 abgestimmt werden. Vorteilhafterweise ist
das Betätigungselement 10 ein
Pneumatikzylinder, da pneumatische Elemente häufig bereits an den Arbeitsstellen 2 vorhanden
sind, so dass eine Druckluftversorgung gegeben ist. Darüber hinaus
kann bei entsprechender Ausführung
der Abhebeeinrichtung 8 auch das Abheben bzw. Rückstellen
der Andrückwalze 5 sowie
der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 zeitlich
aufeinander abgestimmt werden. Zum Rückführen der Andrückwalze 5 sowie
der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 weist die Abhebeeinrichtung 8 gemäß vorliegender
Darstellung ein Rückstellelement 11,
vorliegend eine Zugfeder, auf.
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Anstelle
der Zugfeder kann das Rückführen der
Andrückwalze 5 sowie
der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 jedoch auch
durch einen dop pelt wirkenden Pneumatikzylinder bzw. ein doppelt
wirkendes Betätigungselement 10 realisiert
werden. Ist das Betätigungselement 10 doppelt
wirkend ausgeführt,
kann das Andrücken
der Andrückwalze 5 an
die angetriebene Walze 4 während des normalen Spinnbetriebes
auch durch das Betätigungselement 10 realisiert
werden. Die Belastungskraft der Andrückwalze 5 kann hierbei
je nach Höhe
des Luftdruckes zentral für
die Maschine eingestellt werden. In der gezeigten Darstellung erfolgt
das Anpressen der Andrückwalze 5 an
die angetriebene Walze 4 durch die Zugfeder.
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2 zeigt
eine Abzugsvorrichtung 3 mit einer Abhebeeinrichtung 8 einer
Textilmaschine in einer detaillierteren, perspektivischen Darstellung.
Die Abhebeeinrichtung 8 umfasst hierbei ein Betätigungselement 10,
welches über
Hebel 13, 14 die Andrückwalze 5 sowie die
Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 aus ihrer Arbeitsposition
abhebt. Die Position der angetriebenen Walze 4, welche
als durchgehende Abzugswelle der Textilmaschine ausgeführt ist,
wird durch gestrichelte Linien angedeutet.
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Im
gezeigten Beispiel ist das Betätigungselement 10 mit
dem Hebel 13 zum Betätigen
der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 fest verbunden.
Der Hebel 13 weist hierzu einen Bügel 15 auf, welcher
die Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 nahe einer
Schwenkachse 16 betätigt,
um ihn aus der dargestellten Arbeitsposition in die gestrichelt
dargestellte Anspinnposition abzuheben. Das Betätigungselement 10 ist
weiterhin durch einen Befestigungsbolzen 17 mit einem weiteren
Hebel 14 zum Ansteuern der Andrückwalze 5 verbunden.
Der Hebel 14 weist hierbei eine Ausnehmung 18 auf, durch
welche der Befestigungsbolzen 17 des Betätigungselementes 10 verläuft. Beim
Ausfahren des Betätigungselementes 10 wird
somit der Hebel 13 sofort verschwenkt, während der
Hebel 14 erst dann durch das Betätigungselement 10 betätigt wird,
wenn der Befestigungsbolzen 17 die Ausnehmung 18 durchlaufen
hat und zu dem Hebel 14 in Anlage gekommen ist. Die Hebel 13 und 14 sind
somit zum zeitversetzten Ansteuern der Andrückwalze 5 und der Einrichtung
zum Fadenspannungsausgleich 7 ausgebildet.
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Durch
diese Ausbildung der Hebel 13 und 14 ist es möglich, zunächst die
Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich von dem Faden abzuheben
und anschließend
die Andrückwalze 5 in
die Anspinnposition zu bringen. Als Rückstellelement 11 ist
auch hier eine Zugfeder vorgesehen, welche mit dem Hebel 14 zum
Ansteuern der Andrückwalze 5 verbunden
ist und diese nach dem Rückstellen
in die Arbeitsposition an die angetriebene Walze 4 anpresst. Hierdurch
kann erreicht werden, dass beim Rückstellen, das heißt sobald
im gezeigten Beispiel der Pneumatikzylinder drucklos geworden ist,
zunächst
die Andrückwalze 5 in
ihre Arbeitsposition zurückgestellt wird
und erst anschließend
die Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 auf den Faden
aufgesetzt wird. Um nach dem Aufsetzen der Andrückwalze 5 auf die
angetriebene Rolle 4 die Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 sowie
den Pneumatikzylinder bzw. das Betätigungselement 10 vollständig in Arbeitsposition
zurückzustellen,
sind im gezeigten Beispiel die Hebel 13 und 14 durch
eine hier nur schematisch dargestellte Rückstellfeder 19 verbunden.
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Anstelle
einer Zugfeder kann das Rückstellen
und das Anpressen der Andrückwalze 5 an
die angetriebene Walze 4 jedoch auch durch einen doppelt
wirkenden Pneumatikzylinder bzw. ein doppelt wirkendes Betätigungselement 10 realisiert
werden. Durch das Betätigungselement 10 kann
das Abheben bzw. Aufsetzen der Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 sowie
der Andrückwalze 5 im
Gegensatz zu einer manuellen Bedienung durch eine Bedienungsperson
exakt auf weitere Vorgänge
des Fadenansetzens im Bereich der Spinnstelle abgestimmt werden.
Darüber
hinaus können
diese Vorgänge
stets in gleicher Weise durchgeführt
werden.
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Insbesondere
kann das Abheben der Andrückwalze 5 zeitlich
mit einem Abheben der Spule 20 (siehe 1)
von der Spulwalze 21, welches zum Anspinnen und Rückführen des
Fadens in die Spinneinheit 2 erforderlich ist, zeitlich
gekoppelt werden. In vorteilhafter Weise können hierbei ein Betätigungselement 22 zum
Abheben der Spule 20 sowie das Betätigungselement 10 gleichzeitig
betätigt
werden. Handelt es sich bei den Betätigungseinrich tungen 10 bzw. 22 um
Pneumatikzylinder, kann dies in einfacher Weise realisiert werden,
indem beide durch ein gemeinsames Ventil angesteuert werden.
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3 zeigt
eine weitere perspektivische Darstellung einer Abhebeeinrichtung 8 einer
erfindungsgemäßen Textilmaschine.
Das Betätigungselement 10 ist
hierbei fest mit einem ersten Hebel 13 zur Betätigung der
Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 verbunden. An
dem Hebel 13 ist ein Mitnahmeelement 23 angeordnet,
welches erst nach einem bestimmten Hub des hier dargestellten Pneumatikzylinders
zu dem Hebel 14 zum Ansteuern der Andrückwalze 5 in Anlage
kommt. Sobald das Mitnahmeelement 23 an dem Hebel 14 anliegt,
wird der Hebel 14 ebenfalls verschwenkt und die Andrückwalze 5 somit
aus ihrer Arbeitsposition abgehoben. Die Rückstellung kann hier ebenfalls
durch eine Zugfeder oder ein anderes Rückstellelement erfolgen. Auch hier
kann das vollständige
Rückstellen
des Hebels 13 und des Betätigungselementes 10 durch
eine weitere, nicht dargestellte Rückstellfeder 19 erfolgen.
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Durch
die erfindungsgemäße gemeinsame Betätigung der
Einrichtung zum Fadenspannungsausgleich 7 und der Andrückwalze 5,
welche zudem exakt zeitlich aufeinander abgestimmt werden kann, können weitere
Fadenbrüche
wie sie gerade beim Anspinnen durch ungleichmäßige Fadenspannungen entstehen
können,
vermindert werden. Weiterhin ist es möglich auch das Aufsetzen der
Spule 20 (siehe 1) auf die Spulwalze 21 abzustimmen,
so dass übermäßige Spannungen
auf den Faden, welche zu einem Fadenbruch führen konnten, vermieden werden.
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Weiterhin
ist es durch die Abhebeeinrichtung 8 möglich, das Aufsetzen der Andrückwalze 5 auf
die angetriebene Walze 4 zeitlich mit dem Rückführen des
Garns in die Spinneinheit 2 abzustimmen. Eine Klemmung
des Fadens zwischen der Andrückwalze 5 und
der angetriebenen Walze 4, welche eben falls zu einer erhöhten Fadenspannung
führt,
wird somit erst nach erfolgreichem Anspinnen eingeleitet.
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Nach
einer weiteren Ausführung
der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass die Andrückwalze 5 bei
stillstehender Arbeitsstelle von ihrer Arbeitsposition abgehoben
wird. Sind mehrere Arbeitsstellen 2 an einer Textilmaschine 1 stillgesetzt,
können
hierdurch erhebliche Energieeinsparungen erreicht werden, da eine
Walkarbeit zwischen der Andrückwalze 5 und
der angetriebenen Walze 4 entfällt.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So
sind beispielsweise als Betätigungselemente
nicht nur pneumatische, sondern ebenso elektrische, hydraulische
oder magnetische Betätigungselemente
denkbar. Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, weitere Elemente
mittels der Abhebeeinrichtung 8 bzw. des Betätigungselementes 10 anzusteuern.
Abwandlungen und Kombinationen im Rahmen der Patentansprüche fallen
ebenfalls unter die Erfindung.