DE3928874C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Zweikreis-Bremsanlage
für ein Straßenfahrzeug mit Vorderachs-/Hinterachs-Bremskreisaufteilung,
und mit den weiteren, im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 genannten, gattungsbestimmenden Merkmalen.
Eine derartige Bremsanlage ist durch die DE 37 23 916 A1
in Verbindung mit einem Straßenfahrzeug bekannt, das auch mit
einem Antiblockier-System ausgerüstet ist, dessen Radbremsen
einzeln oder zu mehreren durch Ansteuerung von Magnetventilen -
Bremsdruck-Regelventilen - mit Ausgangssignalen eines
elektronischen Steuergeräts einzeln oder gemeinsam gegen die
Hauptbremsleitung des jeweiligen Bremskreises absperrbar sind.
Als Bremsgerät ist bei der bekannten Bremsanlage ein Twin-
Hauptzylinder vorgesehen, dessen Gehäuse zwei parallele, in
seitlichem Abstand voneinander angeordnete Zylinderbohrungen
hat, in denen je ein Hauptzylinderkolben druckdicht verschiebbar
angeordnet ist, welche die axial bewegliche Begrenzung eines dem
Vorderachs-Bremskreis V bzw. dem Hinterachs-Bremskreis H
zugeordneten Ausgangsdruckraumes des Bremsgeräts bilden. Die
durch Betätigung eines Bremspedals steuerbare, ggf. mittels
eines Bremskraftverstärkers erhöhte Betätigungskraft wirkt auf
eine am Gehäuse des Bremsgeräts in der Verschieberichtung der
Hauptzylinderkolben axial verschiebbare Druckstange, an deren
hauptzylinderseitigem Ende eine zweiarmige Wippe schwenkbar
angelenkt ist, deren Wippenarme, z. B. über je einen Stößel,
axial an den Hauptzylinderkolben abgestützt sind, wodurch die
Betätigungskraft auf die Hauptzylinderkolben "verteilt" wird. Das
Verhältnis L1/L2 der zwischen der Schwenkachse der Wippe und den
zentralen Längsachsen der Hauptzylinderbohrungen und deren
Kolben gemessene Längen L1 und L2 der Wippenarme entspricht
dem Verhältnis F1/F2 der Querschnittsflächen der beiden Hauptzylinderbohrungen,
wobei sich die Wippe mit dem kürzeren Wippenarm
an dem Kolben mit der größeren Querschnittsfläche abstützt.
Bei dieser Auslegung des Bremsgeräts entsprechen - den
gleichen Entlüftungsgrad beider Bremskreise vorausgesetzt,
gleichen Kolbenwegen auch gleiche Ausgangsdrücke in den Ausgangsdruckräumen
des Bremsgeräts. Den beiden Kolben ist je ein
elektronischer Weggeber zugeordnet, dessen Ausgangssignal ein
Maß für die Kolbenposition ist und das z. B. linear mit zunehmender
Verschiebung der Kolben entsprechend einer Bremsdruckerhöhung bzw.
-erniedrigung zu- oder abnimmt, wobei die Weggeber so ausgelegt
sind, daß sie für gleiche Kolbenhübe Signale mit gleichem Pegel
abgeben. Signalisieren die Ausgangssignale der beiden Weggeber
bei einer normalen, d. h. der Regelung nicht unterworfenen
Bremsung, daß einer der beiden Hauptzylinderkolben um mehr als
einen Schwellenwert Smax weiter im Sinne eines Bremsdruckaufbaus
verschoben worden ist als der andere Hauptzylinderkolben,
so wertet dies das elektronische Steuergerät als schlechten
Entlüftungsgrad oder Ausfall desjenigen Bremskreises, dessen
Hauptzylinderkolben weiter verschoben worden ist, und erzeugt
ein Ausgangssignal oder eine Ausgangssignal-Kombination, welche
das bzw. die Bremsdruck-Regelventil(e) dieses fehlerbehafteten
Bremskreises in die Sperrstellung steuert. Ferner blinkt ein
Warnsignal, das dem Fahrer anzeigt, daß die Bremsanlage
fehlerbehaftet ist.
Durch die Absperrung der Radbremsen des fehlerbehafteten Bremskreises
gegen den diesem zugeordneten Ausgangsdruckraum des
Bremsgeräts wird ein übermäßiges "Durchfallen" des Bremspedals
verhindert, das den Fahrer irritieren könnte, der aber durch
das Warnsignal gleichwohl darüber informiert wird, daß mit der
Bremsanlage etwas nicht in Ordnung ist. Bei der bekannten
Bremsanlage bleiben das bzw. die Bremsdruck-Regelventil(e) des
fehlerbehafteten Bremskreises geschlossen, bis die Bremsung,
erkennbar am Abfallen des Bremslichtschalter-Ausgangssignals,
beendet ist.
Nachteilig an der bekannten Bremsanlage ist, daß der gesperrte
Bremskreis, wenn er lediglich schlecht entlüftet ist, bei einer
weiteren Steigerung der Betätigungskraft nicht mehr zur Bremskraft-
Entfaltung beitragen kann, was mit einer erheblichen
Einbuße an ansonsten erreichbarer Fahrzeugverzögerung verbunden
sein kann. Dies ist besonders schwerwiegend, wenn der fehlerbehaftete
Bremskreis der Vorderachs-Bremskreis ist, über den im
Normalfall der überwiegende Teil der ausnutzbaren Bremskraft
erzeugt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Bremsanlage der
eingangs erwähnten Art dahingehend zu verbessern, daß,
ungeachtet einer wirksamen Durchfallbegrenzung des Bremspedals
bei ausgefallenem Vorderachs-Bremskreis, bei nur teilweisem
Ausfall desselben durch schlechte Entlüftung eine größtmögliche
Ausnutzung der über den Vorderachs-Bremskreis aufbringbaren
Bremskraft gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale gelöst. Durch
den hiernach möglichen Wiederanschluß der Radbremsen des
fehlerbehafteten Bremskreises an deren zugeordneten Ausgangsdruckraum
des Bremsgeräts, sobald die Hubdifferenz der Bremsgerätkolben
sich bis auf einen unteren Differenz-Schwellenwert
Smin verringert hat, wird erreicht, daß der Bremsdruck in dem
- schlecht entlüfteten - Bremskreis zumindest annähernd bis
auf denjenigen Betrag gesteigert werden kann, der bei dem
schlechten Entlüftungsgrad noch entfaltbar ist, wodurch in
den meisten praktisch vorkommenden Fällen ein deutlicher
Sicherheitsgewinn im Sinne stabilen Bremsverhaltens erreicht wird.
Für den Fall eines Ausfalls des Vorderachs-Bremskreises wird
zumindest ein "Pedalgefühl" erzielt, das sich nicht wesentlich
von dem bei einer Bremsung bei völlig intakter Bremsanlage
einstellenden Pedalgefühl unterscheidet und daher den Fahrer
auch nicht zu panikartigen Fehlreaktionen verleitet.
Durch einen zweiten Komparator mit der gemäß Anspruch 2 vorgesehenen
Funktion wird erreicht, daß sowie der Bremsdruck in
dem fehlfunktions-behafteten Vorderachs-Bremskreis nicht weiter
gesteigert werden kann, dieser gegen seinen zugeordneten Ausgangsdruckraum
abgesperrt wird, wonach eine weitere Bremsdruck-
Steigerung allein in dem noch intakten Bremskreis erfolgt.
Auch hierdurch wird der Pedalweg, der zur Steigerung der
Bremskraft-Entfaltung erforderlich ist, minimiert.
Zweck einer Verzögerungsstufe mit der gemäß Anspruch 3 vorgesehenen
Funktion ist es, daß sich im Verlauf einer - länger
dauernden - Bremsung eine, in Relation zum Funktionszustand
der Bremsanlage gesehen, optimale Vorderachs-/Hinterachs-
Bremskraftverteilung einstellen kann.
Durch ein Speicherglied mit der durch den Anspruch 4 vorgesehenen
Funktion wird eine bedarfsgerechte Umschaltung der Ventilanordnung
mit gleichsam variabler "Taktfrequenz" erzielt.
Alternativ hierzu oder auch in Kombination hiermit kann, wie
gemäß Anspruch 5 vorgesehen, die Umschaltung der Magnet-Ventilanordnung
auch mit einer festen Taktfrequenz mittels eines
eigenen Taktgebers gesteuert werden, wobei hier eine möglichst
hohe Taktfrequenz vorteilhaft ist.
Durch die Merkmale der Ansprüche 6 und 7 sind einfache logische
Verknüpfungen der Komparator-Ausgangssignale sowie eines Ausgangssignals
der Verzögerungsstufe angegeben, die eine situationsgerechte
Ansteuerung der Magnet-Ventilanordnung vermitteln.
Wenn als Bremsgerät ein Twin-Hauptzylinder mit der durch die
Merkmale des Anspruchs 8 angegebenen Auslegung vorgesehen ist,
so ist in Kombination hiermit durch die Merkmale des Anspruchs
9 eine besonders vorteilhafte Gestaltung der Weggeber angegeben.
Die gemäß Anspruch 10 vorgesehene Gestaltung der Bremsgerätkolben
und Weggeber ist demgegenüber für eine Gestaltung des Bremsgeräts
als Tandem-Hauptzylinder besonders geeignet.
Wenn das Fahrzeug mit einem Antiblockier-System ausgerüstet
ist, können dessen Bremsdruck-Regelventile zur getakteten Absperrung
des schlecht entlüfteten Bremskreises ausgenutzt
werden.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines speziellen Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Zweikreis-Bremsanlage in vereinfachter,
schematischer Blockschaltbild-Darstellung
und
Fig. 2 ein Impuls-Diagramm zur Erläuterung der Funktion der
Bremsanlage gemäß Fig. 1.
Bei der in der Fig. 1, auf deren Einzelheiten ausdrücklich
verwiesen sei, dargestellten, erfindungsgemäßen, insgesamt mit
10 bezeichneten hydraulischen Zweikreis-Bremsanlage für ein
durch diese Anlage repräsentiertes Straßenfahrzeug, sind dessen
Vorderradbremsen 11 und 12 zu einem Vorderachs-Bremskreis V
und dessen Hinterradbremsen 13 und 14 zu einem Hinterachs-Bremskreis
H zusammengefaßt.
Als Bremsgerät ist ein insgesamt mit 16 bezeichneter Twin-Hauptzylinder
vorgesehen, der zwei je einem der beiden Bremskreise
V und H zugeordnete Hauptzylinder 17 und 18 umfaßt, die mit
parallelem Verlauf ihrer zentralen Längsachsen 19 und 21
seitlich nebeneinander liegend in einem gemeinsamen Gehäuse 22
angeordnet sind.
Die die Ausgangsdruckräume 23 bzw. 24 der Hauptzylinder 17 bzw. 18
des Bremsgeräts 16 beweglich begrenzenden Kolben 26 und 27 haben
unterschiedliche wirksame Querschnittsflächen F1 und F2, deren
Verhältnis F1/F2 dem Verhältnis VV/VH der Bremsflüssigkeits-
Volumina VV und VH entspricht, die bei einer Bremsung aus dem
Ausgangsdruckraum 23 des dem Vorderachs-Bremskreis V zugeordneten
Hauptzylinders 17 bzw. aus dem Ausgangsdruckraum 24 des
dem Hinterachs-Bremskreises H Hauptzylinders 18 verdrängt
werden müssen, um in den an diese Ausgangsdruckräume 23 und 24
angeschlossenen Vorderradbremsen 11 und 12 bzw. Hinterradbremsen
13 und 14 jeweils denselben Bremsdruck P aufzubauen.
Zur Betätigung der beiden Hauptzylinder 17 und 18 ist eine
insgesamt mit 28 bezeichnete Wippe vorgesehen, welche an dem
hauptzylinder-seitigen Ende einer Druckstange 29 angelenkt
ist, welche am Gehäuse 22 des Bremsgeräts entlang einer Achse
31, welche in der durch die zentralen Achsen 19 und 21 der
beiden Hauptzylinder 17 und 18 markierten Ebene parallel zu
diesen verläuft, verschiebbar geführt ist. Über diese
Druckstange wird die ggf. durch einen - nicht dargestellten -
Bremskraftverstärker verstärkte Betätigungskraft mit der der
Fahrer ein Bremspedal 30 betätigt, auf die Wippe 28 und über
diese - über Stößel 32 und 33 auf die Hauptzylinderkolben 26
und 27 übertragen. In der dargestellten, dem nicht betätigten
Zustand der Bremsanlage 10 entsprechenden Grundstellung der
Hauptzylinderkolben 26 und 27 erstrecken sich diese Stößel 32
und 33 entlang der zentralen Längsachsen 19 bzw. 21 des
Hauptzylinders 17 bzw. 18 und stützen sich mit kugelkopfförmigen
Enden in pfannenförmigen Vertiefungen 34 und 36 sowie 37 und 38
der Hauptzylinderkolben 26 und 27 bzw. der freien Enden der
Wippenarme 41 und 42 der Wippe 28 ab. Die Kolben 26 und 27 der
beiden Hauptzylinder 17 und 18, deren Stößel 32 und 33 sowie die
Wippe 28 werden durch die Kolben-Rückstellfedern 43 und 44 in
ihre dargestellte Grundstellung gedrängt, welche durch rückwärtige
Sprengringe 45 und 50, die in Ringnuten der Zylinderbohrungen
46 bzw. 47 eingesetzt sind sowie durch einen gehäusefesten
Anschlag 48 für die Wippe 28 markiert ist. Die senkrecht
zu der durch die beiden zentralen Achsen 19 und 21 der beiden
Hauptzylinder 17 und 18 markierten Ebene verlaufende Schwenkachse
49 hat, zwischen der zentralen Längsachse 31 der Druckstelle
29 und den zentralen Achsen 19 und 21 der beiden
Hauptzylinder 17 und 18 gemessen, von der wippenseitigen
Abstützstelle 51 des dem Vorderachs-Hauptzylinder 17 zugeordneten
Stößels 32 den Abstand L1 und von der wippenseitigen
Abstützstelle 55 des dem Hinterachs-Hauptzylinder 18 zugeordneten
Betätigungsstößels 33 den Abstand L2. Das Verhältnis
L1/L2 entspricht dem Verhältnis der effektiven Längen der
Wippenarme 41 und 42, der Wippe 28. Es ist auch gleich dem
Verhältnis F2/F1 der Querschnittsfläche F2 des Kolbens 27 des
dem Hinterachs-Bremskreis H zugeordneten Hauptzylinders 18 zu
der Querschnittsfläche F1 des Kolbens 26 des dem Vorderachs-
Bremskreis I zugeordneten Hauptzylinders 17.
Bei dieser Auslegung des Bremsgeräts 16 ist die Wippe 28
"momentausgeglichen", d. h., gleichen Entlüftungszustand der
beiden Hauptzylinder 17 und 18 vorausgesetzt, führen die beiden
Kolben 26 und 27 zur Erzielung eines bestimmten Bremsdruck-
Wertes im Vorderachs-Bremskreis V wie im Hinterachs-Bremskreis
H dieselben Hübe aus.
Jeder der beiden Hauptzylinder 17 und 18 des Bremsgeräts 16 ist
mit einem, lediglich schematisch angedeuteten, elektronischen
Weg- oder Positions-Geber 52 bzw. 53 ausgerüstet, der ein mit
der Position des jeweiligen Hauptzylinderkolbens 26 bzw. 27 in
eindeutiger Weise verknüpftes elektrisches Ausgangssignal abgibt.
Das Bremsgerät 16 mit dem insoweit geschilderten Aufbau kann
für sich als bekannt vorausgesetzt werden, wobei die Weggeber-
Ausgangssignale zur Feststellung des Entlüftungsgrades und/oder
auch in Einhaltung des Bremsdruckes ausgewertet werden können.
Bei der Bremsanlage 10 gemäß Fig. 1 werden die Ausgangssignale
der beiden Weggeber 52 und 53 darüber hinaus als Eingaben für
ein insgesamt mti 54 bezeichnetes Steuergerät ausgenutzt, dessen
Zweck es ist, für den Fall, daß der Vorderachs-Bremskreis I
ausgefallen oder schlecht entlüftet ist, Ausgangssignale zu
erzeugen, mit denen eine Ventilanordnung 56 - getaktet - ansteuerbar
ist, durch die die Radbremszylinder 57 und 58 der Vorderradbremsen
11 und 12 alternierend gegen die Hauptbremsleitung
59 des Vorderachs-Bremskreises V abgesperrt und an diese wieder
angeschlossen werden, um dadurch ein spontanes "Durchfallen"
des Bremspedals 30 in der einleitenden Phase einer Bremsung zu
verhindern bzw. soweit abzumildern, daß der Fahrer beim Einleiten
der Bremsung nicht durch einen ungewohnt großen Pedalweg
"schockiert" und dadurch zu einem Fehlverhalten veranlaßt wird.
Zur Erläuterung des elektronischen Steuergeräts 54 sei nunmehr
auch auf das Impuls-Diagramm der Fig. 2 verwiesen, in der für
den zur Erläuterung angenommenen Fall, daß der Vorderachs-Bremskreis
V sehr schlecht entlüftet sei für die Bremsanlage 10
gemäß Fig. 1 die Wege der Kolben 26 und 27 bei einer Bremsung
sowie die Ausgangssignale verschiedener Funktions-Komponenten
des elektronischen Steuergeräts 54 in vereinfachter, indealisierter
Form in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt sind.
Hierbei ist davon ausgegangen, daß - ohne "Gegenmaßnahmen" -
der Kolben 26 des Hauptzylinders 17 des Vorderachs-Bremskreises
V, verglichen mit dem Kolben 27 des Hauptzylinders 18
des Hinterachs-Bremskreises H bei einer Betätigung der Bremsanlage
10 den dreifachen Hub ausführen würde, um im Ausgangsdruckraum
23 des Hauptzylinders 17 denselben Druck aufzubauen
wie im Ausgangsdruckraum 24 des Hauptzylinders 18 des Hinterachs-
Bremskreises H. Des weiteren ist angenommen, daß die Weggeber
52 und 53 dieselbe Weg/Ausgangssignal-Charakteristik
haben, d. h. für dem Betrage nach gleiche Auslenkungen der Kolben
26 und 27 aus ihrer Grundstellung Spannungs-Ausgangssignale desselben
Spannungspegels liefern, wobei diese Spannungs-Ausgangssignale
zu dem zurückgelegten Kolbenweg proportional sein
sollen.
Im übrigen wird für die nachfolgende Beschreibung einzelner
Komponenten des elektronischen Steuergeräts 54 angenommen, daß
diese anhand ihrer Funktion charakterisiert werden können, bei
deren Kenntnis es einem einschlägig gebildeten Fachmann möglich
ist, diese Komponenten mit gängigen Mitteln der elektronischen
Schaltungstechnik zu realisieren.
Das elektronische Steuergerät 54 umfaßt - als Eingangsstufen -
einen ersten Komparator 61, dem als Eingangssignale die
Ausgangssignale der beiden Weggeber 52 und 53 zugeleitet sind,
sowie einen zweiten Komparator 62, der aus dem Vergleich des von
dem dem Vorderachs-Hauptzylinder 17 zugeordneten Weggeber 52
abgegebenen Ausgangssignals mit einem Referenzsignal Uref
"erkennt", wann Kolben 26 des Vorderachs-Hauptzylinders 17
seine normalerweise höchstem Ausgangsdruck entsprechend Endstellung
erreicht hat bzw. in unmittelbare Nähe derselben
gelangt ist.
Der erste Komparator 61 gibt an einem ersten Ausgang 63 ein
Hoch-Pegel-Ausgangssignal (I) ab, wenn und solange der von dem
Kolben 26 des Vorderachs-Hauptzylinders 17 im Sinne eines Bremsdruck-
Aufbaus in dessen Ausgangsdruckraum 23 zurückgelegte Weg
um mehr als einen oberen Schwellenwert ΔSmax größer ist als der
in derselben Richtung zurückgelegte Weg des Kolbens 27 des
Hinterachs-Hauptzylinders 18. Mit einem solchen Hoch-Pegel-
Ausgangssignal des ersten Komparators 61 wird ein, z. B. als
SR-Flip-Flop realisiertes Speicherglied 64 auf hohen logischen
Ausgangssignal-Pegel gesetzt. An einem zweiten Ausgang 66 gibt
der Komparator 61 ein Ausgangssignal als Hoch-Pegel-Signal ab,
solange der Unterschied der von den beiden Kolben 26 und 27
durchlaufenen Verschiebewege kleiner ist als eine untere
Schranke ΔSmin.
Durch das an dem zweiten Ausgang 66 des Komparators 61 abgegebene
Hoch-Pegel-Ausgangssignal wird das Speicherglied 64 auf
niedrigen Ausgangssignal-Pegel zurückgesetzt.
Das Ausgangssignal des Speichergliedes 64 ist somit ein Hoch-
Pegel-Ausgangssignal, wenn und solange der Unterschied der von
den Hauptzylinderkolben 26 und 27 zurückgelegten Wege einen
Wert zwischen ΔSmax und ΔSmin hat und gleichzeitig dieser
Wegunterschied ΔS abnimmt.
Das Ausgangssignal des Speichergliedes 64 wird einem nichtnegierten,
ersten Eingang 67 eines 3-Eingangs-UND-Gliedes 68
zugeleitet, dem an einem - negierten - zweiten Eingang 69,
das Ausgangssignal des zweiten Komparators 62 zugeleitet ist.
An einem - ebenfalls negierten - dritten Eingang 71 empfängt
das UND-Glied 68 als drittes Eingangssignal das Ausgangssignal
einer insgesamt mit 72 bezeichneten Verzögerungsstufe, der als
Eingangssignal das Ausgangssignal des UND-Gliedes 68 zugeleitet
ist.
Diese Verzögerungsstufe umfaßt beim dargestellten, speziellen
Ausführungs-Beispiel als Eingangsstufe ein anstiegs-verzögertes
Zeitglied 73, das, nachdem das Ausgangssignal des UND-Gliedes
68 für eine Mindest-Zeitspanne Δt min als Hoch-Pegel-Signal
angestanden hat, einen Steuerimpuls abgibt, durch den eine als
monostabile Kippstufe realisierte Ausgangsstufe 74 zur Abgabe
eines Steuerimpulses 76 (Fig. 2) definierter Dauer T angesteuert
wird, der dem zweiten negierten Eingang 71 des UND-Gliedes 68
zugeleitet ist, wodurch dieses für mindestens die Dauer dieses
Impulses 76 "gesperrt", d. h. auf niedrigem Ausgangssignal-Pegel
gehalten bleibt.
Mit dem Ausgangssignal des UND-Gliedes 68 ist - über eine
Treiber-Stufe 77 - ein als 2/2-Wege-Ventil 78 dargestelltes
Magnetventil ansteuerbar und dadurch aus einer dargestellten
Grundstellung 0 - seiner Durchlaß-Stellung -, in welcher die
Radbremszylinder 57 und 58 der beiden Vorderradbremsen 11 und
12 mit der Hauptbremsleitung 79 des Vorderachs-Bremskreises V
verbunden sind, in seine Sperrstellung I steuerbar.
Dieses 2/2-Wege-Magnetventil 78 hat im Rahmen der dem Vorderachs-
Bremskreis V zugeordneten Magnetventil-Anordnung 56 eines -
einfachen - Antiblockier-Systems, die noch ein zweites 2/2-
Wege-Magnetventil 79 umfaßt, dessen Grundstellung die
Sperrstellung ist, die Funktion des Einlaß-Ventils, über das
in einem einer Regelung nicht unterworfenen Bremsbetrieb
Bremsdruck in die Radbremszylinder 57 und 58 beider Vorderradbremsen
11 und 12 einkoppelbar und auch wieder abbaubar ist.
Ein dem Einlaß-Ventil 78 zugeordneter Ausgang 81 in der elektronischen
Steuereinheit 82 dieses Antiblockier-Systems wird
mittels eines ODER-Gliedes 83 gegenüber dem Steuerausgang 84
des elektronischen Steuergeräts 54 entkoppelt.
Die insoweit nach Aufbau und Funktion erläuterte Bremsanlage
10 arbeitet in dem vorstehend genannten Fall schlechter Entlüftung
des Vorderachs-Bremskreises V mehr im einzelnen wie
folgt:
Für eine im Zeitpunkt t0 beginnende Bremsung ist durch das
S/t-Diagramm 86 durch dessen "obersten" Kurvenzug 87 der Zeit-
Verlauf des (Spannungs-) Ausgangssignals des den Kolbenhub
bzw. die Stellung des Kolbens 26 des Vorderachs-Hauptzylinders
17 erfassenden Weggebers 52 wiedergegeben.
Durch den "mittleren" Kurvenzug 88 ist der Zeitverlauf des
Ausgangssignals des Weggebers 53 wiedergegeben, der die Stellung
des Kolbens 27 des dem Hinterachs-Bremskreis II zugeordneten
Hauptzylinders 18 erfaßt.
In demjenigen Maßstab, in dem durch den Ausgangssignal-Pegel
des Weggebers 53 der Druck im Ausgangsdruckraum 24 des Hinterachs-
Hauptzylinders 18 repräsentiert wäre, ist durch den
"unteren" Kurvenzug 89 des S/t-Diagramms 86 der Druck im Ausgangsdruckraum
23 des dem als schlecht entlüftet vorausgesetzten
Vorderachs-Bremskreises I zugeordneten Hauptzylinders 17 repräsentiert.
Durch die zwischen den - logischen - Signalpegeln 0 und I variierenden
weiteren vier Impulszüge 91-94 sind in demselben Zeitmaßstab
wie das S/t-Diagramm 86, die Zeitverläufe der Ausgangssignale
des dem ersten Komparator 61 nachgeschalteten
Speichergliedes 64, das Ausgangssignal der Ausgangsstufe 74
der Verzögerungsstufe 72, das Ausgangssignal des zweiten Signal-
Komparators 62 sowie das Ausgangssignal des UND-Gliedes 68, in
dieser Reihenfolge von oben nach unten wiedergegeben.
Ab Beginn der Bremsung im Zeitpunkt t0 steigt der Bremsdruck
in den Ausgangsdruckräumen 23 und 24 beider Hauptzylinder 17 und
18 mit - im wesentlichen - gleicher Änderungsrate an, wobei
jedoch der Kolben 26 des Vorderachs-Hauptzylinders 17 eine
größere Verschiebung erfährt als der Kolben 27 des Hinterachs-
Hauptzylinders 18. Im Zeitpunkt t1 entspricht der Unterschied
der Verschiebewege der beiden Hauptzylinderkolben 26 u. 27 -
erstmalig - dem Betrag ΔSmax, wodurch das Speicherglied 64,
ausgelöst durch das am ersten Ausgang 63 des Komparators 61
abgegebene - in der Darstellung der Fig. 2 nicht wiedergegebene -
Ausgangssignal, auf hohen Ausgangssignal-Pegel gesetzt wird,
desgleichen der Ausgang des UND-Gliedes 68, da an dessen beiden
invertierenden Eingängen 69 und 71 Niedrig-Pegel-Signale
anstehen. Durch den hieraus resultierenden Ausgangs-Impuls 96
des UND-Gliedes 68, wird, für dessen Dauer, das 2/2-Wege-
Magnetventil in seine Sperrstellung I gesteuert. Die beiden
Vorderradbremsen 11 und 12 sind jetzt gegen die Hauptbremsleitung
59 des Vorderachs-Bremskreises I abgesperrt. Ab dem
Zeitpunkt t1 bleibt der Kolben 26 des Vorderachs-Hauptzylinders
17 stehen und der Druck in seinem Ausgangsdruckraum 23 konstant.
Der Kolben 27 des Hinterachs-Hauptzylinders 18 wird, wenn der
Fahrer die Bremse weiter betätigt, ab dem Zeitpunkt t1 etwa
mit derselben "Geschwindigkeit" weiter geschoben wie zuvor der
Kolben 26 des Vorderachs-Hauptzylinders, bis im Zeitpunkt t2
der Unterschied der bis dahin ausgeführten Verschiebewege der
beiden Kolben 26 und 27 nur noch dem Wert ΔSmin entspricht.
Durch das in diesem Zeitpunkt am zweiten Ausgang 66 des ersten
Komparators 61 ausgelöste Hoch-Pegel-Ausgangssignal wird das
Speicherglied 64 von hohem auf niedrigen Signalpegel zurückgesetzt,
desgleichen das Ausgangssignal 96 UND-Gliedes 68. Das
2/2-Wege-Magnetventil 78 fällt wieder in seine Durchlaßstellung
0 zurück, wodurch die Radbremszylinder 57 und 58 der beiden
Vorderradbremsen 11 u. 12 wieder an die Hauptbremsleitung 59
des Vorderachs-Bremskreises I angeschlossen sind.
Bedingt durch Ausgleichs-Schwenkbewegungen der Wippe 28 und
die weitere Betätigung des Bremspedals 30 fällt der Druck im
Ausgangsdruckraum 24 des Hinterachs-Hauptzylinders 18 etwas
ab, wobei dessen Kolben 27 auch ein wenig zurückgeschoben wird,
während der Kolben 26 des Vorderachs-Hauptzylinders 17 weiterhin
im Sinne eines Bremsdruck-Aufbaus im Ausgangsdruckraum 23
des Vorderachs-Hauptzylinders 17 - in "Vorwärtsrichtung" -
verschoben wird, bis im Zeitpunkt t3 - zum zweiten Mal - der
Unterschied der bis dahin von den Kolben 26 und 27 der Hauptzylinder
17 und 18 ausgeführten Bremsdruck-Aufbau-Hübe dem Schwellenwert
ΔSmax entspricht und erneut ein Hoch-Pegel-Ausgangs-
Impuls 97 bzw. 96 des Speichergliedes 64 bzw. des UND-Gliedes
68 ausgelöst wird, wodurch das 2/2-Wege-Magnetventil 78 wieder
in seine Sperrstellung I gelangt. Im Zeitpunkt t4 wird diese
Sperre des Zwei/Zwei-Wege-Magnetventils 78 wieder aufgehoben,
bis im Zeitpunkt t5 der Unterschied der Gesamtverschiebewege
der beiden Kolben 26 und 27 wieder - beim gewählten Erläuterungsbeispiel
zum dritten Mal - dem Schwellenwert ΔSmax
entspricht und das Magnetventil 78 erneut in seine Sperrstellung
umgeschaltet wird.
Es sei nun weiter angenommen, daß der Fahrer ab dem Zeitpunkt
t6, zu dem der Unterschied ΔS der Kolbenstellungen noch
größer ist als der Wert ΔSmin, das Bremspedal (30) nicht weiter
bewegt, sondern seine Betätigungskraft konstant hält, mit der
Folge, daß die Hoch-Pegel-Ausgangssignale 97′ und 96′ des
Speichergliedes 64 sowie des UND-Gliedes 68 anstehen bleiben.
Angetriggert durch die Anstiegsflanke 98 des Ausgangssignals
96′ des UND-Gliedes 68 wird dann nach einer
Verzögerungs-Zeitspanne Δtmin - im Zeitpunkt t7 - von der
Verzögerungsstufe 72 der Hoch-Pegel-Impuls 76 einstellbar
vorgegebener Dauer T ausgelöst, der nunmehr über den invertierenden
Eingang 71 des UND-Gliedes 68 dieses für die Impulsdauer
T sperrt.
Für die Dauer T dieses Hoch-Pegel-Ausgangsimpulses 76 der
Verzögerungsstufe 72 ist das 2/2-Wege-Magnetventil 78 wieder
in seiner Durchfluß-Stellung 0. Obgleich der Fahrer, wie
vorstehend angenommen, die Pedalkraft konstant hält, findet
durch Ausgleichsbewegungen der Wippe 28 eine weitere Verschiebung
des Kolbens 26 des Vorderachs-Hauptzylinders 17 in
"Vorwärts"-Richtung und eine entsprechende "Rückwärts"-
Bewegung des Kolbens 27 des Hinterachs-Hauptzylinders 18 statt,
die im Ergebnis zu einer Anhebung des Bremsdruckes im
Vorderachs-Bremskreis V und einer kompensatorischen Absenkung
des Bremsdruckes im Hinterachs-Bremskreis H führt, wobei sich
der Unterschied ΔS des Verschiebeweges der beiden Kolben 26
und 27 auf einen Wert erhöhen kann, der deutlich größer ist als
der Wert ΔSmax.
Mit dem Abfallen des Hoch-Pegel-Impulses 76 der Verzögerungsstufe
92 im Zeitpunkt t8 wird die Sperrung des UND-Gliedes 68
aufgehoben und damit erneut ein Hoch-Pegel-Ausgangsimpuls 96″
dieses UND-Gliedes 68 ausgelöst, durch den das 2/2-Wege-
Magnetventil 78 wieder in seine Sperrstellung gesteuert wird.
Davon ausgehend, daß der Fahrer zwischenzeitlich die Betätigungskraft
wieder erhöht hat, wird der Kolben 27 des Hinterachs-
Hauptzylinders, während der Kolben 26 des Vorderachs-Hauptzylinders
stehen bleibt, weiter im Sinne eines Bremsdruck-
Aufbaus im Hinterachs-Bremskreis H verschoben, bis im Zeitpunkt
t9 der Positions-Unterschied der beiden Kolben 26 und 27 wieder
der unteren Schranke ΔSmin entspricht und demgemäß das Speicherglied
64 zurückgesetzt wird und der Ausgangs-Impuls 96″ des
UND-Gliedes 68 abfällt. Im Zuge der nachfolgend eintretenden
"Vorwärts"-Bewegung des Kolbens 26 des Vorderachs-Hauptzylinders
17 wird im Zeitpunkt t10, noch bevor der Wegunterschied ΔS
wieder den Maximalwert ΔSmax erreicht, die minimalem Volumen
des Ausgangsdruckraumes 23 des Vorderachs-Hauptzylinders 17
entsprechende Endstellung seines Kolbens 26 erreicht, was der
zweite Komparator 62 ab dem Zeitpunkt t10 durch Abgabe seines
Hoch-Pegel-Impulses 93 quittiert, ab dessen Einsetzen das UND-
Glied 68 gesperrt bleibt und das 2/2-Wege-Magnetventil 78 in
seiner Offen-Stellung 0 gehalten bleibt. Bremsdruck kann jetzt
durch weitere Betätigung des Bremspedals 30 nur noch im
Hinterachs-Bremskreis II erhöht werden, wie durch den letzten
ansteigenden Ast 101 des Ausgangssignals 68 des Weggebers 53
des Hinterachs-Hauptzylinders 18 in dem S/t-Diagramm 86 veranschaulicht.
Für den Fall, daß der Vorderachs-Bremskreis V durch ein Leck
zwischen der Ventil-Anordnung 56 und den Radbremsen 11 und 12
völlig ausgefallen sein sollte, ergibt sich bezüglich des Zeitverlaufs
der Weggeber-Ausgangssignale 87 und 88 qualitativ derselbe
Verlauf wie im S/t-Diagramm 86 dargestellt, jedoch mit
steileren Anstiegen des Ausgangssignals 87 des dem Vorderachs-
Hauptzylinders 17 zugeordneten Weggebers 52 zwischen den Sperrphasen
des Magnetventils 78 und entsprechend steileren Abfall-
Phasen des Ausgangssignals des Weggebers 53, der die Kolben-
Stellung im Hinterachs-Hauptzylinder 18 überwacht. Außerdem
kann natürlich bei ausgefallenem Vorderachs-Bremskreis in diesem
kein Bremsdruck aufgebaut werden.
Eine getaktete Ansteuerung des Magnetventils 78 kann auch, wie
in der Fig. 1 gestrichelt angedeutet, mit Hilfe eines mit fester
Frequenz schwingenden Taktgenerators 102 realisiert werden, der
zwischen dem Ausgang 84 des Steuergeräts 54 und dessen UND-
Glied 68 geschaltet ist und durch dessen Hoch-Pegel-Ausgangssignal
94 aktiviert wird.
Claims (11)
1. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage für ein Straßenfahrzeug
mit Vorderachs-/Hinterachs-Bremskreisaufteilung, mit einem
Bremsgerät das einen ersten, dem Vorderachs-Bremskreis I
zugeordneten Ausgangsdruckraum hat, sowie einen zweiten,
dem Hinterachs-Bremskreis II zugeordneten Ausgangsdruckraum,
in denen durch pedalkraft-gesteuerte Verschiebung
von Hauptzylinderkolben die in die Vorderrad- und die
Hinterradbremsen einkoppelbaren Bremsdrücke aufbaubar
sind, mit den Hauptzylinderkolben einzeln zugeordneten
Weg- bzw. Positonsgebern, welche für die Kolbenpositionen
charakteristische elektrische Ausgangssignale abgeben, zu
deren Verarbeitung ein elektronisches Steuergerät
vorgesehen ist, das mindestens dann, wenn die durch die
Weggeber-Ausgangssignale repräsentierten Kolbenstellungen
um mehr als eine Toleranzmarge von mit ordnungsgemäßer
Funktion der Bremsanlage verträglichen Paaren dieser
Parameter abweichen, ein Steuersignal für eine Ventilanordnung
abgibt, durch die derjenige Bremskreis, der
durch eine Fehlfunktion - schlechter Entflüftungsgrad oder
Ausfall durch Undichtigkeit - die Abweichung der Kolbenposition
von einem Soll-Bereich bedingt, gegen seine
Hauptbremsleitung abgesperrt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektronische Steuergerät (54) einen Komparator
(61) umfaßt, der die durch die beiden Ausgangssignale (87 und
88) der beiden Weggeber (52 und 53) repräsentierten Positionen
der Kolben (26 und 27) des Bremsgeräts (16) miteinander
vergleicht und ein Signal zur Steuerung der Ventilanordnung
(56) in deren Sperrstellung (I) erzeugt, sobald die
Position des dem Vorderachs-Bremskreis (V) zugeordneten
Bremsgerätekolbens (26) einem Hub entspricht, der um mehr
als ein Schwellenwert ΔSmax größer ist als der durch
das Positions-Anzeigesignal (88) des dem Hinterachs-
Bremskreis (H) zugeordneten Bremsgerätekolbens (27)
repräsentierte Hub dieses Kolbens (27), und dieses Signal
wieder abfallen läßt, wenn der Unterschied der Kolbenhübe
einen kleineren Schwellenwert ΔSmin unterschreitet.
2. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Komparator (62)
vorgesehen ist, der ein Ausgangssignal zur Steuerung der
Ventilanordnung (56) in deren Sperrstellung erzeugt, wenn
der den Vorderachs-Ausgangsdruckraum (23) beweglich begrenzende
Kolben (26) seine Endstellung erreicht, die bei
intakter Bremsanlage dem höchsten Ausgangsdruck entspricht.
3. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach Anspruch 1 oder
Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Verzögerungsstufe (72)
vorgesehen ist, die nach einer Verzögerungs-Zeitspanne
Δtmin vorgebbarer Dauer, die mit dem Einsetzen eines
ersten, die Steuerung der Ventilanordnung (56) in deren
Sperrstellung vermittelnden Signals beginnt, für eine definierte
Zeitspanne T die Umschaltung der Ventilanordnung
(56) in deren Grundstellung 0 - die Durchflußstellung -
bewirkt.
4. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach einem der Ansprüche
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der die Weggeber-Ausgangssignale
(87 und 88) miteinander vergleichende Komparator
(61) ein Speicherglied (64) als Ausgangsstufe umfaßt,
das, wenn die Positions-Differenz S der beiden Bremsgerätkolben
(26 und 27) größer ist als ein Schwellenwert Smax,
zur Abgabe eines die Steuerung der Ventilanordnung (56) in
deren Sperrstellung des (I) vermittelndes Signal gesetzt wird
und durch ein Komparator-Ausgangssignal, das anzeigt, daß
die Positions-Differenz geringer ist als ein niedrigerer
Schwellenwert ΔSmin zurückgesetzt wird, wobei ΔSmin
der Beziehung: ΔSmin ≅ ΔSmax/n mit 2 < n < 5 genügt und
ΔSmax seinerseits höchstens 1/3 des maximalen Verschiebeweges
des Kolbens (26) des Vorderachs-Hauptzylinders (17)
beträgt.
5. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach einem der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Komparator (61)
bzw. dessen Ausgangsstoffe (64) und die Ventilanordnung (56)
ein Taktgenerator (102) geschaltet ist, der, solange das
die Steuerung der Ventilanordnung (56) in deren Sperrstellung
(I) bewirkende Komparator-Ausgangssignal ansteht, in
periodischer Folge Impulse abgibt, durch die die Ventilanordnung
(56) alternierend zwischen ihrer Grundstellung
und ihrer Sperrstellung umgeschaltet wird.
6. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach einem der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß als die Ventilanordnung (56)
bzw. den Taktgenerator (102) aktivierendes Signal das
Ausgangssignal (94) eines UND-Gliedes (68) ausgenutzt ist,
dem zur Verknüpfung an einem ersten, nicht negierten Eingang
(67) das Ausgangssignal des den Positions-Vergleich
der Kolben (26 und 27) ausführenden Komparators (61, 64)
und an einem zweiten, negierten Eingang (69) das Ausgangssignal
(93) des die Endstellung des dem Vorderachs-
Bremskreis (V) zugeordneten Bremsgerätekolbens (26) erfassenden
Komparators (62) zugeleitet wird.
7. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das UND-Glied (68) einen
dritten, ebenfalls negierten Eingang (71) hat, mit dem
der Ausgang der Verzögerungsstufe (72) verbunden ist, das
nach dem Verstreichen der Verzögerungs-Zeitspanne Δtmin
als Hoch-Pegel-Signal der Dauer T ansteht.
8. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach einem der
Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsgerät als Twin-Hauptzylinder
(16) mit zwei je einem der beiden Bremskreise (V
und H) zugeordneten Hauptzylindern (17 und 18) ausgebildet
ist, die mit parallelem Verlauf ihrer zentralen Achsen
nebeneinander angeordnet sind, wobei die Bestätigung der
Hauptzylinderkolben (26 und 27) über eine momentausgeglichene
Wippe (28) erfolgt und das Verhältnis F1/F2 der
Kolben-Querschnittsflächen dem Verhältnis der zur Erzielung
eines bestimmten Bremsdruckes in die Hauptbremsleitungen
des Vorderachs-Bremskreises (V) und des Hinterachs-Bremskreises
(H) verdrängbaren Bremsflüssigkeits-Mengen
entspricht.
9. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Weggeber (52 und 53) als
induktive oder als resistive Sensor-Elemente ausgebildet
sind, welche den Weg der beiden Wippenarme (41 und 42)
der Wippe (28) erfassen.
10. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach einem der
Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Kolben
(26 und/oder 27) des Bremsgeräts (16) eine zu seiner
Längsachse geneigt verlaufende, konische oder rampenförmige
Fläche hat, an der ein mechanisches Flühlerelement
radial abstützbar ist, dessen mit axialen Verschiebungen
dieses Kolbens (26 und/oder 27) verknüpfte
radiale Auslenkungen in dazu proportionale elektrische
Ausgangssignale umwandelbar sind.
11. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach einem der
Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß als Ventilanordnung (56)
das bzw. die dem Vorderachs-Bremskreis (V) zugeordnete(n)
Einlaßventil(e) eines am Fahrzeug vorhandenen
Antiblockier-Systems ausgenutzt ist bzw. sind.
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |