DE3322422C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Bremsanlage
mit einer Blockierschutzeinrichtung, bei der in der Verbin
dung zwischen einem Hauptzylinder und zumindestens einem Rad
zylinder ein normalerweise geöffnetes, durch eine Schlupf
überwachungselektronik schaltbares Trennventil angeordnet
ist, und bei der die Blockierschutzeinrichtung einen gedich
tet in einer Zylinderbohrung verschiebbaren Kolben aufweist,
wobei bei geschlossenem Trennventil durch eine erste Stirn
fläche des Kolbens der mit dem Radzylinder verbundene Ab
schnitt der Bremsanlage begrenzt ist.
Eine Bremsanlage mit den vorstehenden Merkmalen ist aus der
DE-OS 19 47 012 bekannt. Bei der bekannten Bremsanlage ist
ein Kolben einer Blockierschutzeinrichtung in einer Zylinder
bohrung eines Gehäuses gedichtet geführt, der normalerweise
in einer Stellung gehalten ist, in der ein am Kolben ange
formter Fortsatz an einem Ventilschließglied des Trennventils
zur Anlage gebracht ist. Bei einer derartigen Axialstellung
des Kolbens ist das Ventilschließglied des Trennventils von
einem Sitz abgehoben, so daß ein hydraulischer Durchgang zwi
schen einem Hauptzylinder und einem Radzylinder hergestellt
ist. Die Axiallage des Kolbens wird durch Druckbeaufschlagung
der dem Fortsatz entgegengesetzten Stirnfläche des Kolbens
eingestellt.
Weiteres Bestandteil der bekannten Bremsanlage ist ein durch
eine das Raddrehverhalten abtastende Schlupfüberwachungselek
tronik steuerbares, elektromagnetisches Umschaltventil, das
beim Auftreten kritischer Schlupfwerte eine Schaltstellung
einnimmt, in der die dem Stößel abgewandte Stirnfläche des
Kolbens druckentlastet ist. Der Kolben wird somit durch den
im Radzylinder herrschenden Druck in Richtung der druckent
lasteten Steuerkammer verschoben, wobei das Ventilschließ
glied des Trennventils an einem Ventilsitz zur Anlage kommt,
wodurch die hydraulische Verbindung zwischen dem Hauptzylin
der und dem Radzylinder unterbrochen ist. Bei einer weiteren
Verschiebung des Kolbens setzt nunmehr eine Vergrößerung des
radzylinderseitigen Abschnitts der Bremsanlage ein, was zu
einer entsprechenden Druckminderung in der Radbremse und ei
ner damit verbundenen Wiederbeschleunigung des Rades führt.
Hat sich das Fahrzeugrad in ausreichendem Maße wiederbe
schleunigt, so erfolgt erneut eine durch die Schlupfüber
wachungselektronik gesteuerte Umschaltung des elektromagne
tisch betätigbaren Hydraulikventils, so daß wiederum eine
Druckbeaufschlagung des Kolbens einsetzt, wodurch sich der
Kolben auf das Schließglied des Trennventils zubewegt und
schließlich die Ventilkugel von dem ihr zugeordneten Sitz ab
hebt, so daß erneut ein freier hydraulischer Durchgang zwi
schen dem Hauptzylinder und dem Radzylinder hergestellt ist.
Wie bereits dargelegt, ist bei der bekannten Bremsanlage eine
Fremddruckquelle vorgesehen, für deren Ausfall eine besondere
Sicherheitseinrichtung vorgesehen ist, die in
einem derartigen Störfall das Trennventil der Blockierschutz
einrichtung in der geöffneten Stellung hält. Diese Sicher
heitseinrichtung besteht im wesentlichen aus einem koaxial
zum Kolben angeordneten weiteren Kolben, der durch den Druck
der Fremddruckquelle gegen die Kraft einer starken Feder ge
gen einen Gehäuseanschlag gedrückt wird. Am Kolben der
Sicherheitseinrichtung ist ebenfalls ein Stößel angeformt,
der bei einem Ausfall der Fremdruckquelle am Kolben der
Blockierschutzeinrichtung zur Anlage kommt und den Kolben
durch die Kraft der starken Notfeder in eine Stellung bringt,
in der das Trennventil geöffnet ist.
Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt sich, daß die be
kannte Bremsanlage insgesamt einen relativ komplizierten Auf
bau aufweist, was teilweise durch die notwendige Sicherheits
einrichtung bedingt ist. Ferner bekommt der Fahrzeugführer
keine Rückmeldung darüber, ob eine hinsichtlich des Schlupfes
geregelte Bremsung vorliegt, da in diesem Fall der Ausgang
des Hauptzylinders abgesperrt ist.
Aus der DE 29 51 908 A1 ist bereits eine hydraulische Brems
anlage mit einer Blockierschutzeinrichtung bekannt geworden,
bei der in der Verbindung zwischen einem Hauptzylinder und
einem Radzylinder ein normalerweise geöffnetes, durch einen
Regler schaltbares Ventil angeordnet ist. Ferner weist die
Blockierschutzeinrichtung einen gedichtet in einer Zylinder
bohrung verschiebbaren Kolben auf. Die Flächen des Kolbens
sind derart gestaltet, daß die dem Druck des Hauptbremszylin
ders ausgesetzte Fläche größer ist, als seine wirksame
Fläche, die von dem Druck des Radbremszylinders beeinflußt
wird. Weiterhin ist das Ventil derart geschaltet, daß der
Hauptbremszylinder vollständig von den Bremskreisen getrennt
wird, so daß während der Regelung keine Rückwirkung auf das
Pedal erfolgt.
Eine Stellvorrichtung für einen Bremsschlupfregler geht aus
der DE-OS 19 16 662 hervor, wonach die Stellvorrichtung elek
trohydraulisch arbeitet, um mittels des zugeführten elek
trischen Stellwertes der Regelsteuerung den hydraulischen
Bremsdruck im Radzylinder schlupfabhängig zu regeln. Die
Stellkraft zur Beeinflussung des hydraulischen Bremsdrucks
geschieht hierbei durch Verwendung eines bezüglich der Dreh
richtung umschaltbaren Elektromotors, wobei die Welle des
Elektromotors über ein Getriebe zur Umwandlung einer Winkel
lage in eine Axiallage an einem Stellkolben angreift. Die Um
wandlung der Rotationsbewegung in eine translatorische Bewe
gung des Stellantriebs geschieht mittels einer Gewindespin
del, die mit einer Gewindebohrung des Kolbens zusammenwirkt.
Die vorliegende Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe ge
macht, eine hydraulische Bremsanlage der eingangs genannten
Gattung mit einer baulich einfachen Blockierschutzeinrichtung
zu schaffen, bei der der Fahrzeugführer durch ein bestimmtes
Pedalverhalten über einen Regelfall unterrichtet wird.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei
die zweite Kammer mit dem Hauptzylinder verbunden ist,
so daß während eines Regelzyklusses hei geschlossenem
Trennventil mit einer Änderung des Volumens der
ersten Kammer eine entgegengesetzte Änderung des Vo
lumens der zweiten Kammer erfolgt, wodurch ein Pul
sieren des Bremspedals bewirkt wird.
Erkennt die das
Raddrehverhalten der Räder überwachende
Schlupfüberwachungselektronik einen kritischen Schlupfwert
an einem oder mehreren Fahrzeugrädern, so gelangt
das Trennventil in eine Sperrstellung, in der eine Verbindung
zwischen dem Hauptbremszylinder und dem Radbremszylinder
unterbrochen ist. Dadurch wird der Druck
im Radbremszylinder unabhängig von dem im Hauptbremszylinder
erzeugten Druck zunächst konstant gehalten.
Sollte eine derartige Druckkonstanthaltephase nicht dazu
ausreichen, eine Wiederbeschleunigung des Rades herbeizuführen,
so wird der Kolben der Blockierschutzeinrichtung
derart verschoben, daß sich das Volumen des
radzylinderseitigen Abschnitts der Bremsanlage vergrößert,
so daß eine Druckminderung in der Radbremse
stattfindet. Die Verschiebung des Kolbens der Blockierschutzeinrichtung
führt ferner dazu, daß ein gewisses
Maß an Druckflüssigkeit zurück zum Hauptzylinder gefördert
wird, der in der Arbeitskammer des Hauptzylinders
wirksam wird und eine vom verdrängten Volumen
abhängige Rückstellung des Bremspedals bewirkt. Während
eines Regelzyklus wird der Kolben der Blockierschutzeinrichtung
wechselweise in der Zylinderbohrung
verschoben, so daß in der Radbremse wirksame Bremsdruck
in schneller Folge auf - und abgebaut wird. In
derselben schnellen Folge erfolgt die Beeinflussung des
Volumens in der Arbeitskammer des Hauptzylinders, so daß
während eines Regelzyklus am Bremspedal ein Pulsieren
fühlbar wird, das dem Fahrzeugführer angezeigt, daß die
Blockierschutzeinrichtung in Betrieb ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Anmeldungsgegenstandes
ist vorgesehen, daß die erste Stirnfläche
des Kolbens größer als die zweite Stirnfläche ist. Dadurch
ergibt sich, daß nur ein Teil des aus der Radbremse
entnommenen Druckflüssigkeitsvolumens zurück zum
Hauptzylinder gefördert wird.
Das zum Hauptzylinder zurückgeförderte Volumen ist
derart bemessen, daß beim Eintreten eines Störzustandes
eine ausreichende Volumenreserve zur Durchführung einer
Bremsung im Hauptzylinder zur Verfügung steht.
Eine derartige Ausgestaltung ist insbesondere bei
Blockierbremsung auf Fahrbahnen mit gerringen Reibbeiwerten
sinnvoll und vorteilhaft, da unter derartigen
Bedingungen der Bremsdruck sehr stark abgesenkt werden
muß. Dies hat eine entsprechende Verschiebung des
Kolbens der Blockierschutzeinrichtung zur Folge. Durch
die angesprochene Bemessung der Stirnflächen des Kolbens
der Blockierschutzeinrichtung wird vermieden, daß das
Bremspedal bei Blockierbremsung auf Fahrbahnen mit
geringen Reibbeiwerten vollständig in die Ursprungslage
zurückgeschoben wird. In diesem Zusammenhang gelangt man
zu einer konstruktiv einfachen und vorteilhaften Ausgestaltung
wenn der Kolben der Blockierschutzeinrichtung
ein Stufenkolben ist, dessen Kolbenstufe mit
geringerem Durchmesser gedichtet aus dem Gehäuse der
Blockierschutzeinrichtung hinausgeführt ist. Bei einem
derartigen Aufbau ist im radzylinderseitigen Abschnitt
der Bremsanlage die Gesamtfläche des Kolbens der
Blockierschutzeinrichtung wirksam, während das Maß der
Rückförderung zum Hauptbremszylinder von einer Ring
fläche abhängig ist, die sich aus der Differenzfläche
zwischen den Kolbenstufen ergibt. Das Verhältnis der
Durchmesser der Kolbenstufen ist vorzugsweise so ge
wählt, daß sich bei durchschnittlichen Reibbeiwerten ein
optimales Pedalgefühl ergibt. Zur Steuerung der Axial
lage des Kolbens der Blockierschutzeinrichtung ist vor
gesehen, daß die Kolbenstufe mit geringerem Durchmesser,
die aus dem Gehäuse hinausgeführt ist, mit einer Steuer
kraft beaufschlagbar ist. Zweckmäßig ist es, wenn die
Steuerkraft sowohl positive als auch negative Werte an
nehmen kann. Derartige Steuerkräfte sind beispielsweise
durch einen hinsichtlich der Drehrichtung umschaltbaren
Elektromotor erzeugbar, wobei die Welle des
Elektromotors über ein Getriebe zur Umwandlung einer
Winkellage in eine Axiallage an der Kolbenstufe mit
geringerem Durchmesser angreift. Dies läßt sich in ein
facher Weise dadurch realisieren, daß die Kolbenstufe
mit geringerem Durchmesser mit einer axialen Gewinde
bohrung versehen ist und daß das Ende der Welle des
Elektromotors als Gewindespindel ausgebildet ist, die in
die Gewindebohrung einschraubbar ist.
Im Hinblick auf eine hohe Umschaltgeschwindigkeit ist
das Trennventil vorzugsweise mit einem elektro
magnetischen Antrieb versehen, wobei das Trennventil bei
Nichterregung die Durchlaßstellung einnimmt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
der Elektromotor durch die Schlupfüberwachungselektronik
derart schaltbar ist, daß der Kolben in der Ruhestellung
eine Axiallage einnimmt, in der Druckflüssigkeit zum
Hauptzylinder verdrängbar ist. Daraus folgt, daß zu Be
ginn einer Regelphase auf jeden Fall der radbremszy
linderseitige Abschnitt der Bremsanlage volumenmäßig
vergrößerbar ist. Vorzugsweise nimmt der Kolben eine
Grundstellung ein, in der eine durch die erste Stirn
fläche und das Gehäuse begrenzte Arbeitskammer ihr mini
males Volumen hat. Bei einer derartigen Bemessung steht
der gesamte Hub des Kolbens zur Volumenerweiterung im
radzylinderseitigen Abschnitt der Bremsanlage zur Ver
fügung. Im einfachsten Fall schlägt der Kolben dabei in
der Grundstellung mit seiner ersten Stirnfläche am
Gehäuse der Blockierschutzeinrichtung an.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend
anhand eines in der Zeichnung dargestellten Prinzip
bildes näher erläutert.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Hauptzylinder bezeichnet,
in dem durch Kraftbeaufschlagung auf ein Bremspedal 2
ein hydraulischer Druck erzeugbar ist. Der Hauptzylinder
1 steht über Druckleitungen unter Zwischenschaltung
eines Elektromagnetventils 3 mit einer Radbremse 4 in
hydraulischer Verbindung. Das Elektromagnetventil 3 ist
als 2/2-Wegenventil ausgebildet und nimmt bei Nichter
regung eine Durchlaßstellung ein, während nach der Um
schaltung des Elektromagnetventils 3 die Verbindung
zwischen dem Hauptzylinder 1 und der Radbremse unter
brochen ist. Durch die unterbrochene Linie 5 ist ange
deutet, daß das Elektromagnetventil 3 durch eine
Schlupfüberwachungselektronik 6 steuerbar ist, die im
Zusammenwirken mit das Raddrehverhalten abtastenden
Sensoren entsprechende Steuersignale abgibt.
In der Darstellung ist ferner mit 7 eine Blockier
schutzeinrichtung bezeichnet, die im wesentlichen aus
einem mit einer Zylinderbohrung 8 versehenen Gehäuse 9
besteht, in der unter Abdichtung die größere Kolben
stufe 10 eines Kolbens 11 geführt ist. Eine kleinere
Kolbenstufe 12 ist unter Abdichtung aus dem Gehäuse 9
der Blockierschutzeinrichtung 7 herausgeführt. Auf diese
Weise entsteht in der Blockierschutzeinrichtung 7 eine
erste Arbeitskammer 13, die von der gesamten Stirn
fläche 14 der größeren Kolbenstufe 10 und dem Gehäuse
begrenzt ist und über einen Gehäuseanschluß 15 eine
hydraulische Verbindung zur Radbremse 4 hat. Es wird
ferner durch das Gehäuse 9 und dem Kolben 11 eine zweite
Arbeitskammer 16 begrenzt; die zweite Arbeitskammer 16
ist über einen Gehäuseanschluß 17 und entsprechende
Druckleitungen mit dem Druckanschluß des
Hauptzylinders 1 verbunden.
Die aus dem Gehäuse 9 der Blockierschutzeinrichtung 7
herausragende kleinere Kolbenstufe 12 ist mit einer
Gewindebohrung 18 versehen, in die eine Gewinde
spindel 19 einschraubbar ist. Die Gewindespindel 19 ist
Bestandteil einer Welle 20 eines Elektromotors 21, der,
wie durch die unterbrochene Linie 22 angedeutet, eben
falls durch die Schlupfüberwachungselektronik 6 schalt
bar und hinsichtlich seiner Drehrichtung umschaltbar ist.
Nachfolgend ist die Wirkungsweise der beschriebenen
Bremsanlage näher erläutert. Es wird ausgegangen von
einem Betriebszustand, in der keine Betätigungskraft auf
das Bremspedal 2 ausgeübt wird. Bei Kraftbeaufschlagung
des Bremspedals 2 entsteht im Hauptzylinder 1 ein
hydraulischer Druck, der sich über das auf Durchlaß
geschaltete Elektromagnetventil 3 und entsprechende
Druckleitungen zur Radbremse 4 fortpflanzt. Der im
Hauptzylinder 1 erzeugte Druck gelangt ferner über den
Gehäuseanschluß 17 der Blockierschutzeinrichtung 7 zur
Arbeitskammer 16 und wird darüberhinaus im Gehäusean
schluß 15 in der Arbeitskammer 13 der Blockierschutz
einrichtung 7 wirksam. Ferner möge der Kolben 11 an
einem Gehäuseanschlag 23 zur Anlage gebracht sein. Die
Gewindesteigung der Gewindespindel 19 und der Gewinde
bohrung 18 sind so gewählt, daß eine Selbsthemmung ein
tritt, wenn der Kolben 11, wie in dem nun vorliegenden
Fall, eine in der Darstellung nach links gerichtete
Kraft auf die Motorwelle 20 ausübt. Das heißt, daß der
Kolben 11 zunächst am Gehäuseanschlag 23 in Anlage
bleibt, obwohl aufgrund der wirksamen Flächen des
Kolbens 11 eine Kraftkomponente in Richtung des
Elektromotors ausgeübt wird.
Erkennt die das Raddrehverhalten erfassende Schlupf
überwachungselektronik 6 einen kritischen Schlupfwert an
dem der Radbremse 4 zugeordneten Fahrzeugrad, so
schaltet die Schlupfüberwachungselektronik zunächst das
Elektromagnetventil 3 in eine Sperrstellung, in der die
hydraulische Verbindung zwischen dem Hauptzylinder 1 und
der Radbremse 4 unterbrochen ist. Somit bleibt der Druck
in der Radbremse 4 zunächst unabhängig von dem im Haupt
zylinder 1 erzeugten Druck konstant. Sollte eine der
artige Druckkonstanthaltephase nicht unmittelbar zu
einer Wiederbeschleunigung des Fahrzeugrades führen, so
wird der Elektromotor 21 über die Schlupfüberwachungs
elektronik in Betrieb gesetzt, so daß sich die Gewinde
spindel 19 in die Gewindebohrung 18 hineinschraubt. Dies
hat zur Folge, daß sich der Kolben 11 in der Darstellung
nach links bewegt, wobei die erste Arbeitskammer 13 ver
größert wird und eine entsprechende Absenkung des wirk
samen Bremsdruckes in der Radbremse 4 stattfindet.
Gleichzeitig wird aus der zweiten Arbeitskammer 16 über
den Gehäuseanschluß 17 Druckflüssigkeit zum Haupt
zylinder 1 zurückgefördert, der in der Arbeitskammer des
Haupzylinders 1 derart wirksam wird, daß das Brems
pedal 2 gegen die Betätigungskraft zurückgeschoben wird.
Hat sich das der Radbremse 4 zugeordnete Fahrzeugrad
schließlich soweit wiederbeschleunigt, daß ein erneuter
Bremsdruckaufbau stattfinden kann, so wird die Dreh
richtung des Elektromotors 21 durch die
Schlupfüberwachungselektronik 6 umgesteuert, so daß die
Gewindespindel 19, die mit der Motorwelle 20 verbunden
ist, aus der Gewindebohrung 18 herausgeschraubt wird,
was dazu führt, daß sich der Kolben 11 in der Dar
stellung nach rechts bewegt, wobei die erste Arbeits
kammer 13 verkleinert wird. Dadurch setzt unmittelbar
ein erneuter Druckaufbau in der Radbremse 4 ein. Gleich
zeitig wird dem Hauptzylinder 1 über den Gehäusean
schluß 17 und die zweite Arbeitskammer 16 Druckmittel
entnommen, so daß das Bremspedal 2 unter der
Betätigungskraft einen Weg in Betätigungsrichtung aus
führt, der vom Verhältnis der Durchmesser der Kolben
stufen 10, 12 abhängt. Diese Bewegungsvorgänge wieder
holen sich während eines Regelzyklus in schneller Folge,
wobei während der gesamten Dauer der Regelung das
Elektromagnetventil 3 in der Sperrstellung verbleibt.
Erst wenn an dem der Radbremse zugeordneten Fahrzeugrad
über einen relativ längeren Zeitraum unkritische
Schlupfwerte festgestellt wurden, bringt die Schlupf
überwachungselektronik das Elektromagnetventil 3
wiederum in die Durchlaßstellung, in der eine unmittel
bare Verbindung zwischen dem Hauptzylinder 1 und der
Radbremse 4 besteht. Die Schlupfüberwachungselektronik 6
sorgt anschließend dafür, daß der Elektromotor 21 so
lange in Betrieb ist, bis der Kolben 11 wiederum am Ge
häuseanschlag 23 zur Anlage gekommen ist.
Claims (11)
1. Hydraulische Bremsanlage mit einer Blockierschutzeinrich
tung, bei der in der Verbindung zwischen einem Hauptzy
linder und mindestens einem Radzylinder ein normalerweise
geöffnetes, durch eine Schlupfüberwachungselektronik
schaltbares Trennventil angeordnet ist, bei der die
Blockierschutzeinrichtung einen gedichtet in einer Zylin
derbohrung verschiebbaren Kolben aufweist, der mit seinen
gegenüberliegenden Stirnflächen je eine Kammer (erste Ar
beitskammer 13, zweite Arbeitskammer 16) begrenzt, wobei
die erste Kammer mit den Radbremszylindern in Verbindung
steht, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei
te Kammer (16) mit dem Hauptzylinder (1) verbunden ist,
so daß während eines Regelzyklusses bei geschlossenem
Trennventil (3) mit einer Änderung des Volumens der
ersten Kammer (13) eine entgegengesetzte Änderung des Vo
lumens der zweiten Kammer (16) erfolgt, wodurch ein Pul
sieren des Bremspedals (2) bewirkt wird.
2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Stirn
fläche (14) größer als die zweite Stirnfläche (24)
ist.
3. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolben (11)
ein Stufenkolben ist, dessen Kolbenstufe (12) mit
geringerem Durchmesser gedichtet aus dem Gehäuse (9)
der Blockierschutzeinrichtung (7) hinausgeführt ist.
4. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kolben
stufe (12) mit geringerem Durchmesser mit einer
Steuerkraft beaufschlagbar ist.
5. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerkraft
sowohl positive als auch negative Werte annehmen
kann.
6. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerkraft durch einen hinsichtlich der Dreh
richtung umschaltbaren Elektromotor (21) erzeugbar
ist, wobei die Welle (20) des Elektromotors (21)
über ein Getriebe zur Umwandlung einer Winkellage in
eine Axiallage an der Kolbenstufe (12) mit
geringerem Durchmesser angreift.
7. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kolben
stufe (12) mit geringerem Durchmesser mit einer
axialen Gewindebohrung (18) versehen ist und daß das
Ende der Welle (20) als Gewindespindel (19) aus
gebildet ist, die in die Gewindebohrung (18) ein
schraubbar ist.
8. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trenn
ventil (3) einen elektromagnetischen Antrieb besitzt
und bei Nichterregung die Durchlaßstellung einnimmt.
9. Hydraulische Bremsanlage nach einem oder mehreren
der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Elektromotor (21) durch
die Schlupfüberwachungselektronik (6) derart schalt
bar ist, daß der Kolben (11) eine Axiallage ein
nimmt, in der Druckflüssigkeit zum Hauptzylinder (1)
verdrängbar ist.
10. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolben (11)
eine Grundstellung einnimmt, in der eine durch die
erste Stirnfläche (14) und das Gehäuse (9) begrenzte
Arbeitskammer (13) ihr minimales Volumen hat.
11. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (11) in der Grundstellung mit seiner ersten
Stirnfläche (14) am Gehäuse (9) der Blockierschutz
einrichtung (7) anschlägt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19833322422 DE3322422A1 (de) | 1983-06-22 | 1983-06-22 | Hydraulische bremsanlage mit einer blockierschutzeinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19833322422 DE3322422A1 (de) | 1983-06-22 | 1983-06-22 | Hydraulische bremsanlage mit einer blockierschutzeinrichtung |
Publications (2)
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Family
ID=6202058
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833322422 Granted DE3322422A1 (de) | 1983-06-22 | 1983-06-22 | Hydraulische bremsanlage mit einer blockierschutzeinrichtung |
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