DE3924110A1 - Fotografisches material und seine herstellung - Google Patents
Fotografisches material und seine herstellungInfo
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Description
Fotografisches Silberhalogenidmaterial enthält üblicherweise
einen Träger und darauf aufgebracht
wenigstens eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
und gegebenenfalls weitere nicht
lichtempfindliche Schichten wie Substratschichten,
Zwischenschichten und Schutzschichten.
Als Bindemittel für diese Schichten wird ausschließlich
oder überwiegend Gelatine verwendet, die als Naturprodukt
sehr stark dem Befall von Mikroorganismen ausgesetzt
ist. Das führt zu unerwünschten Erscheinungen wie
Schimmelbildung, Geruchsentwicklung, fotografische
Mängel und Gelatineabbau, letzterer erkennbar an einer
Erniedrigung der Viskosität der wäßrigen Gelatinelösung.
Aber auch andere organische Bestandteile des fotografischen
Materials unterliegen dem Mikroorganismenbefall,
z. B. Polymere, die in den Materialien eingesetzt werden
(F. L. Stickley, J. Photo Sci. 34, 111-112 [1986]).
Bei der rationellen Fertigung von fotografischen Materialien
werden die fertigen Zusatzstoffe in wäßrigen Lösungen
oder Dispersionen 1 bis 6 Monate vor dem Einsatz
aufbewahrt.
Wegen der ökologischen und der verschärften sicherheitstechnischen
Richtlinien dürfen die Lösungen und Dispersionen
keine niedrigsiedenden Lösungsmittel, wie
Ethanol, Methanol oder Ethylacetat enthalten. Diese Zusätze
sorgten bisher für eine sichere Keimfreiheit der
eingelagerten Lösungen.
Um diese Nachteile zu vermeiden, müssen dem fotografischen
Material bzw. den bei seiner Herstellung verwendeten
wäßrigen Lösungen von fotografischen Zusätzen,
insbesondere der Gelatine bzw. den Gelatinelösungen, Biozide
in erheblicher Menge zugesetzt werden, die auch
nach der Verarbeitung weitgehend im Material verbleiben
oder aber bei der Verarbeitung ausgewaschen werden und
das Abwasser verunreinigen.
Es ist weiterhin bekannt, daß Biozide erst ab bestimmten
Mengen wirksam sind. Diese Mengen beziehen sich immer
auf das Gesamtvolumen der wäßrigen Lösungen. Je weniger
konzentriert die Lösungen in bezug auf den Wirkstoff
sind, z. B. Verdicker, um so größer sind hinterher die
Mengen an Biozid, die beim Beguß im Fotomaterial vorliegen.
Als Beispiel:
Eine Verdickerlösung ist wegen der hohen Viskosität
0,3%ig. Bei Verwendung von Phenol als Biozid müssen
davon 2-2,5 g/l (untere Wirksamkeitsgrenze) zugesetzt
werden. Es liegen dann also auf 3 g Verdicker 2-2,5 g
Phenol vor, die in das Fotomaterial eingeschleppt
werden.
Bei sehr alten fotografischen Materialien, insbesondere
vor dem Aufkommen der Colormaterialien, war es durchaus
üblich, diese ohne Bakterizide herzustellen und auf den
Markt zu bringen.
Diese Materialien waren aus verschiedenen Gründen
weniger anfällig gegen den Befall durch Mikroorganismen:
Einmal konnte es während des Herstellungsprozesses weniger
zu Schwierigkeiten kommen, weil die gelatinehaltigen
Emulsionen und andere anfällige Lösungen wegen der einfacheren
Herstellungsprozesse weniger lange gelagert
werden mußten; zum anderen waren die fertigen Materialien
weniger gefährdet, weil sie sensitometrisch weniger
empfindlich waren. Auch waren die Anforderungen an die
Stabilität in extremen Klimazonen (Tropen) geringer als
sie heute an ein modernes Colormaterial für den Amateur
gestellt werden.
Schließlich enthielten die Schwarz-Weiß-Materialien im
verarbeiteten Zustand metallisches Silber, das seinerseits
eine gewisse bakterizide Wirkung hat und damit
nicht so leicht verkeimt wie die Colorfilme und Aufsichtsmaterialien,
bei denen das Silber beim Verarbeitungsprozeß
herausgelöst wird.
Herstellungsbedingungen und Anforderungen an die Stabilität
vor und nach Verarbeitung führten dazu, daß moderne
Colormaterialien alle irgendwelche Biozide mit
Flächenkonzentrationen zwischen 10 und einigen hundert
mg/cm² enthalten.
Es zeigt sich nun, daß die üblichen großen Biozidmengen
in den Fotomaterialien nur dann erforderlich sind, wenn
die verwendeten Einsatzstoffe oder die Bedingungen beim
Herstellungsverfahren der Materialien zu einem hohen
Keimgehalt dieser Materialien führen.
Verringert man diesen Anfangskeimgehalt durch geeignete
Maßnahmen beim Herstellungsprozeß und durch Verwendung
von keimfreien Einsatzstoffen, so ist eine ausreichend
lange Haltbarkeit des Fotomaterials ohne oder mit sehr
wenig Biozid gewährleistet, sofern nur gewisse - dem
Fachmann bekannte - Vorsichtsmaßnahmen bei der Verpackung
und bei der Lagerung des fertigen Materials beachtet
werden, wie die Absenkung der Temperatur und des
Wassergehaltes bei der Lagerung, die Verringerung der
Wasseraktivität des Materials oder das Befüllen der Verpackungen
mit einem Schutzgas (siehe Ullmanns Encyclopedia
of Industrial Chemistry, 5. Aufl., 1988, Vol A11,
S. 523 bis 618).
Aus ökologischen und sensitometrischen Gründen ist es
wünschenswert, auf den Zusatz von Bioziden weitgehend
zu verzichten oder wenigstens die zugesetzte Menge stark
einzuschränken.
Es konnte jetzt ein Material zur Verfügung gestellt
werden, das weniger als 5 mg/m² (Flächenkonzentration)
nachweisbare Biozide enthält und dennoch keinen Mikroorganismenbefall
aufweist. Gegenstand der Erfindung ist
daher ein fotografisches Silberhalogenidmaterial mit
einem Träger und wenigstens einer darauf aufgebrachten
Silberhalogenidemulsionsschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an nachweisbaren Bioziden im unverarbeiteten
Material weniger als 5 mg/m² beträgt, vorzugsweise
weniger als 0,5 mg/m².
Ein solches Material mit ausreichender Haltbarkeit entsteht
beispielsweise bei Einsatz eines Entkeimungsverfahrens
mit Kohlendioxid oder durch Entkeimung von Einsatzstoffen
durch ein Biozid, welches sich von selbst
schnell genug zersetzt.
Das erfindungsgemäße Material kann beispielsweise hergestellt
werden, indem man die befallsgefährdeten Ausgangsmaterialien
mit gasförmigem Kohlendioxid unter
einem Druck von wenigstens 2 bar behandelt. Nach oben
sind dabei dem Druck keine Grenzen gesetzt, jedoch
empfiehlt sich aus technischen Gründen, die Druckbehandlung
auf 40 bar zu begrenzen. Vorzugsweise wird
daher die Druckbehandlung bei einem Druck von 4 bis
40 bar durchgeführt. Die Druckbehandlung geschieht in
üblichen Druckkammern, die zunächst mit der zu entkeimenden
Lösung oder Dispersion, beispielsweise einer wäßrigen
Gelatinelösung, und dann mit CO₂ des gewünschten
Druckes beschickt werden. Gegebenenfalls kann die Druckkammer
vor der Beschickung mit CO₂ evakuiert werden, um
die Umgebungsluft weitgehend zu entfernen.
Die Druckbehandlung wird insbesondere bei Temperaturen
von 10 bis 90°C vorgenommen, da bei höheren Temperaturen
Schädigungen des Produktes eintreten können.
Die Dauer der Druckbehandlung ist unkritisch und kann
innerhalb weiter Grenzen liegen. Im allgemeinen wird man
mit einer Behandlungsdauer von 5 Minuten bis 3 Stunden,
vorzugsweise 5 Minuten bis 1 Stunde, auskommen.
Die befallsgefährdeten Substanzen können der Behandlung
in trockener, möglichst feinverteilter Form, in angefeuchteter
Form, als wäßrige Suspension, Emulsion oder
Lösung unterworfen werden.
Zwar ist es durchaus möglich und wirksam, gießfertige
Lösungen oder wäßrige Einsatzlösungen mit CO₂ unter
Druck zu imprägnieren oder sogar die vergossenen Fotomaterialien
einer Kohlendioxid-Druckbehandlung zu unterziehen,
jedoch hat es sich aus technischen Gründen (Gefahr
der Schaumbildung beim Entgasen von Lösungen) und
aus Kostengründen als zweckmäßig erwiesen, die Einsatzstoffe
vor dem Herstellungsprozeß zu entkeimen.
Es versteht sich von selbst, daß die so durchgeführte
Entkeimung der Einsatzstoffe nur dann zu einer wirksamen
Senkung des Keimgehaltes der damit hergestellten Fotomaterialien
führt, wenn der Herstellungsprozeß unter
sorgfältiger Reinhaltung durchgeführt wird. Hierbei
stehen heute die unter anderem in der Elektronik- und
der Pharmaindustrie entwickelten Reinraumtechniken zur
Verfügung, wie sie beispielsweise von H. H. Schicht in
Swiss Pharma 4 (12), 23-25, 1982, beschrieben sind.
Insbesondere Gelatine ist der CO₂-Behandlung unter Druck
zu unterwerfen. Dabei kann die Gelatine in trockener
oder feuchter (wasserarmer Form) oder vorzugsweise in
in Wasser gelöster Form eingesetzt werden.
Vorzugsweise werden alle Gelatinesorten, die zur Herstellung
eines fotografischen Silberhalogenidmaterials
eingesetzt werden, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt. Die Behandlung kann zu einem beliebigen Zeitpunkt
nach der Herstellung der Gelatine und vor dem
Vergießen der Lösung liegen. Es ist vorzuziehen, die
CO₂-Behandlung möglichst kurzfristig vor dem Einsatz der
Gelatine vorzunehmen, um eine erneute Kontamination
durch Mikroorganismen möglichst zu vermeiden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, wäßrige Suspensionen,
Emulsionen oder Lösungen von fotografischen Zusätzen
einer sogenannten Kaltentkeimung zu unterwerfen,
indem man sie mit Verbindungen der Formel (I) (Pyrokohlensäureester)
RO-CO-O-CO-OR′ (I)
worin
R und R′ Alkyl, Aralkyl oder Aryl, vorzugsweise niedere Alkylreste, insbesondere Ethyl und Methyl, bedeuten,
in wirksamer Weise behandelt.
R und R′ Alkyl, Aralkyl oder Aryl, vorzugsweise niedere Alkylreste, insbesondere Ethyl und Methyl, bedeuten,
in wirksamer Weise behandelt.
Die Erfindung betrifft somit auch die Verwendung von
Pyrokohlensäureestern der Formel (I), insbesondere der
Niederalkylester und bevorzugt des Methyl- oder Ethylesters,
als Entkeimungsmittel bei der Herstellung fotografischer
Materialien.
Bei der Kaltentkeimung bei Raumtemperatur werden allgemein
die wäßrigen nichtgelatinehaltigen Vorratslösungen
beim Umpumpen in größere Vorratsbehälter durch Zudosierung
des Kaltentkeimungsmittels mit automatischen Dosieranlagen
im Durchlaufverfahren entkeimt.
Man kann aber die Kaltentkeimungsmittel auch zusetzen
und durch kurzfristiges Rühren verteilen.
Gegenüber bekannten Bioziden besteht der Vorteil von (I)
darin, in kurzer Zeit (wenige Minuten) durch anwesendes
Wasser vollständig zu fotografisch und ökologisch unbedenklichen
Produkten (CO₂ und niedere Alkohole) hydrolysiert
zu werden. Die Produkte sind in den Lösungen nach
7 Stunden nicht mehr nachweisbar.
Man verwendet eine Dosierung von 4-100 ml/100 l je
nach Höhe der Kontamination durch Bakterien und je nach
pH-Wert. So kann die Menge des Kaltentkeimungsmittels
erniedrigt werden, wenn der pH-Wert niedrig oder der
CO₂-Druck hoch ist (kombinierte Entkeimung). Auch eine
Kurzzeiterhitzung vor der Zugabe des Entkeimungsmittels
kann angewandt werden.
Bei pH 2,8 ist in der wäßrigen Lösung je nach Temperatur
nach 5 Stunden kein Kaltentkeimungsmittel mehr nachweisbar,
wie aus folgender Tabelle ersichtlich.
Beim Dosieren kann z. B. der Dosierautomat DA9 LEWA,
Herbert Ott GmbH, 7250 Leonberg (bei Stuttgart), verwendet
werden.
Die behandelten Lösungen sind keimfrei und enthalten
nach einer Standzeit von mehreren Monaten keine Keime.
Die Lösungen werden nach den konventionellen Verfahren,
z. B. Keimzahlbestimmung nach Koch, untersucht.
Die Keimzahl wird in der Originallösung und in den Verdünnungen
10⁻², 10⁻⁴ und 10⁻⁶ bestimmt, und zwar direkt
nach der Probenahme und jeweils nach 1, 2 und 6 Monaten.
Gleichzeitig wird auf Mikropilze untersucht. Es darf
eine Keimzahl von 100 Keimen/ccm nicht überschritten
werden.
Man kann die Kaltentkeimung mit verschiedenen ökologisch
unbedenklichen weiteren Methoden kombinieren: z. B. Kurzzeiterhitzung,
UV-Bestrahlung, O₃-Behandlung.
Wenn auf diese Weise sämtliche wäßrigen Vorratslösungen
und Dispersionen vom Einsatz in den eigentlichen Gieß-
und Beschichtungslösungen entkeimt wurden, kann man den
Gehalt an konventionellen ökologisch bedenklichen Bioziden
stark erniedrigen, ohne daß bei der Lagerung der
Fotomaterialien Mängel durch Bakterien- oder Pilzwachstum
auftreten.
Die Methode der Kaltentkeimung kann bei allen nichtgelatinehaltigen
wäßrigen Lösungen und auch bei Wasser
selbst eingesetzt werden. Besonders geeignet ist sie jedoch
bei den folgenden Lösungen und Dispersionen:
- 1) Polystyrolsulfonsaures Natrium
- 1.1 Lösung für Antistatic-Schichten
- 1.2 Lösung zum Flocken von fotografischen Emulsionen
- 2) Sämtliche Mattierungsmitteldispersionen
- 2.1 Methylmethacrylatcopolymerisate
Teilchengröße: ⌀ 0,5-1 µm - 2.2 Teilchengröße: ⌀ 2-3 µm
- 2.3 SiO₂-Dispersionen ⌀ 20-40 nm, ⌀ 1-2 µm
- 2.1 Methylmethacrylatcopolymerisate
- 3) Weichmacherdispersionen
- 3.1 Polyethylacrylatdispersionen 40-100 nm
- 3.2 Polybutylacrylatdispersionen 40-100 nm
- 4) Silberdeckkrafterhöhende Zusätze
- 4.1 Polydextrane, Polydextranderivate
- 4.2 Polyvinylpyrrolidone
- 5) Polyvinylalkohole und Derivate in wäßrigen Lösungen
- 6) Verdickerlösungen
- 6.1 Cellulosesulfat
- 6.2 Polyacrylamid-polyacrylamido-isobutylensulfonsäure-copolymerisat
- 7) Hartmacherdispersionen
Polymethylmethacrylat und Copolymerisate
Teilchengröße: 20-80 nm - 8) Netzmittellösungen
Laurylsulfat K-Salz
Dodecylsulfonat K-Salz - 9) Farbkupplerlatices
(Polymerkuppler, die in Wasser unlöslich sind) - 10) Latices von wasserunlöslichen niedermolekularen Farbkupplern, die auf polymere Latexgrundkörper niedergeschlagen sind (Beladene Latices)
- 11) Latices von fotografisch aktiven Zusatzstoffen wie UV-Absorber
Wasser selbst, das einerseits einer der wichtigsten Einsatzstoffe
und zum anderen ein beim Herstellungsprozeß
vielseitig verwendetes Reinigungs- und Spülmittel ist,
kann ebenfalls durch eine erfindungsgemäße Verbindung
entkeimt werden. Hier ist es jedoch auch möglich und aus
Kostengründen zweckmäßig, ein dem Fachmann bekanntes
Entkeimungsverfahren einzusetzen, wie z. B. die Entkeimung
mit Ultra- oder Mikrofiltration (siehe z. B. DE-OS
37 26 866), die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht
oder die Ozonierung wie von C. Nebel und W. W. Nezgod, beschrieben
in Solid State Technology (1984), October, S. 185
bis 193.
Es war nicht vorsehbar, daß die Kaltentkeimung die
obengenannten Vorratslösungen mehrere Monate keimfrei
hält. Die Methode eliminiert also nicht nur die Bakterien
selbst, sondern auch die wesentlich schlechter entfernbaren
Mikrosporen, von denen während der Lagerung
eine neue Kontamination in der Lösung ausgeht. Diese
Wirksamkeit auf Mikrosporen ist z. B. nicht bei den mehr
bakteriostatisch wirksamen Phenolderivaten gegeben, weshalb
man von diesen stets eine größere Menge zusetzen
muß. Bei Verdünnung der Lösungen mit Wasser muß man daher
stets die Menge der Phenolderivate in entsprechender
Weise erhöhen, um die Lösung keimfrei zu halten (kinetisches
Gleichgewicht). Es war auch nicht vorhersehbar,
daß die Kaltentkeimung fotografisch inerte Lösungen
oder Dispersionen liefert.
Die erfindungsgemäß verwendeten Pyrokohlensäureester
(Kaltentkeimungsmittel) können auch in der Weise zur Anwendung
kommen, daß man ein bereits fertig hergestelltes
fotografisches Material mit einer verdünnten wäßrigen
oder wäßrig-alkoholischen Lösung übergießt oder in eine
solche Lösung eintaucht. Auch die gasförmige Anwendung
von Pyrokohlensäureestern ist möglich.
Das fotografische Silberhalogenidmaterial kann ein
Schwarz/Weiß-Material, z. B. ein S/W-Film oder S/W-Papier,
ein Röntgenmaterial, ein farbfotografisches
Material oder ein beliebiges anderes fotografisches
Silberhalogenidmaterial sein, insbesondere ein Material
zur Herstellung im wesentlichen silberfreier fotografischer
Bilder (Farbbilder).
Beispiele für farbfotografische Materialien sind Farbnegativfilme
hoher und höchster Empfindlichkeit, z. B.
<20 DIN, Farbumkehrfilme, Farbpositivfilme, farbfotografisches
Papier, farbumkehrfotografisches Papier,
farbempfindliche Materialien für das Farbdiffusionstransfer-Verfahren
oder das Silber-Farbbleichverfahren.
Geeignete Träger zur Herstellung fotografischer Materialien
sind z. B. Filme und Folien von halbsynthetischen
und synthetischen Polymeren, wie Cellulosenitrat,
Celluloseacetat, Cellulosebutyrat, Polystyrol, Polyvinylchlorid,
Polyethylentetraphthalat und Polycarbonat
und mit einer Barytschicht oder α-Olefinpolymerschicht
(z. B. Polyethylen) laminiertes Papier. Diese Träger
können mit Farbstoffen und Pigmenten, beispielsweise
Titandioxid, gefärbt sein. Sie können auch zum Zwecke
der Abschirmung von Licht schwarz gefärbt sein. Die
Oberfläche des Trägers wird im allgemeinen einer Behandlung
unterzogen, um die Adhäsion der fotografischen
Emulsionsschicht zu verbessern, beispielsweise einer
Corona-Entladung mit nachfolgendem Antrag einer Substratschicht.
Die farbfotografischen Materialien enthalten üblicherweise
mindestens je eine rotempfindliche, grünempfindliche
und blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
sowie gegebenenfalls Zwischenschichten und
Schutzschichten.
Als Bindemittel für diese Schichten wird insbesondere
Gelatine eingesetzt.
Die Gelatine der verschiedenen Schichten des fotografischen
Silberhalogenidmaterials kann ganz oder teilweise
durch andere synthetische, halbsynthetische oder auch
natürlich vorkommende Polymere ersetzt werden. Synthetische
Gelatine-Ersatzstoffe sind beispielsweise Polyvinylalkohol,
Poly-N-vinylpyrrolidon, Polyacrylamide,
Polyacrylsäure und deren Derivate, insbesondere deren
Mischpolymerisate. Natürlich vorkommende Gelatine-Ersatzstoffe
sind beispielsweise andere Proteine wie
Albumin oder Casein, Cellulose, Zucker, Stärke oder
Alginate. Halbsynthetische Gelatine-Ersatzstoffe sind
in der Regel modifizierte Naturprodukte. Cellulosederivate
wie Hydroxyalkylcellulose, Carboxymethylcellulose
und Phthalylcellulose sowie Gelatinederivate, die durch
Umsetzung mit Alkylierungs- oder Acrylierungsmittel oder
durch Aufpropfung von polymerisierbaren Monomeren
erhalten worden sind, sind Beispiele hierfür.
Die Gelatine kann durch sauren oder alkalischen Aufschluß
erhalten sein. Es kann auch oxidierte Gelatine
verwendet werden. Die Herstellung solcher Gelatinen wird
beispielsweise in The Science and Technology of Gelatine,
herausgegeben von A. G. Ward und A. Courts,
Academic Press 1977, Seite 295 ff, beschrieben. Die
jeweils eingesetzte Gelatine soll einen möglichst
geringen Gehalt an fotografisch aktiven Verunreinigungen
enthalten (Inertgelatine). Gelatinen mit hoher
Viskosität und niedriger Quellung sind besonders
vorteilhaft.
Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotografischen
Material befindliche Silberhalogenid kann als
Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen
davon enthalten. Beispielsweise kann der Halogenidanteil
wenigstens einer Schicht zu 0 bis 40 Mol-% aus Iodid,
zu 0 bis 100 Mol-% aus Chlorid und zu 0 bis 100 Mol-%
aus Bromid bestehen. Es kann sich um überwiegend kompakte
Kristalle handeln, die z. B. regulär kubisch oder
oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen können.
Vorzugsweise können aber auch plättchenförmige Kristalle
vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis von
Durchmesser zu Dicke bevorzugt wenigstens 5 : 1 ist, wobei
der Durchmesser eines Kornes definiert ist als der
Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend
der projizierten Fläche des Kornes. Die
Schichten können aber auch tafelförmige Silberhalogenidkristalle
aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser
zu Dicke wesentlich größer als 5 : 1 ist, z. B. 12 : 1
bis 30 : 1.
Die Silberhalogenidkörper können auch einen mehrfach geschichteten
Kornaufbau aufweisen, im einfachsten Fall
mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/shell),
wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder
sonstige Modifizierungen, wie z. B. Dotierungen der einzelnen
Kornbereiche, unterschiedlich sind. Die mittlere
Korngröße der Emulsionen liegt vorzugsweise zwischen
0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl
homo- als auch heterodispers sein. Homodisperse Korngrößenverteilung
bedeutet, daß 95% der Körner nicht
mehr als ±30% von der mittleren Korngröße abweichen.
Die Emulsionen können neben dem Silberhalogenid auch
organische Silbersalze enthalten, z. B. Silberbenztriazolat
oder Silberbehenat.
Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen,
die getrennt hergestellt werden, als Mischung
verwendet werden.
Als Biozide im Sinne der Erfindung sind alle Verbindungen
zu bezeichnen, die abtötend auf Bakterien, Pilze,
Algen etc. wirken und weitgehend im Material verbleiben.
Je nach Wirkung werden sie als Bakterizide, Fungizide
etc. bezeichnet.
Biozide, deren Einsatz durch das erfindungsgemäße Verfahren
stark reduziert oder auf die gänzlich verzichtet
werden kann, sind beispielsweise Phenol, 2-Propenylphenol,
2-Isopropyl-5-methylphenol, 2-Isopropyl-4-chlor-5-methylphenol,
3-Methyl-4-chlorphenol, 2,5-Dimethyl-4-chlorphenol,
2-Benzyl-4-chlorphenol, Benzoesäure, 5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan,
2-Brom-2-nitro-1,3-propylenglykol,
Benzisothiazolon-3, 5-Chlor-2-methyl-4-isothiazolin-3-on.
Die fotografischen Silberhalogenidmaterialien enthalten
über die genannten Bestandteile hinaus die üblichen
Zusätze wie Sensibilisatoren, Stabilisatoren, Farbkuppler,
UV-Absorber, Mattierungsmittel, Härtungsmittel,
Korrekturfarbstoffe etc.
demonstriert die Bedeutung des Biozids bzw. der Entkeimung
zum Schutz der gelatinehaltigen Lösungen während
des Herstellungsverfahrens:
Die nachstehend angegebenen 10%igen Gelatinelösungen
A bis F wurden mit in der Tabelle angegebenen Mengen an
Phenol versetzt und bei Temperaturen von 37°C 14 Tage
in einem geschlossenen Gefäß stehen gelassen. Die Lösung
hatte anfänglich eine Viskosität von 30 mPas. Der Viskositätsabbau
im Beobachtungszeitraum wurde gemessen.
Nur die mit 2 g Phenol pro kg Lösung versetzte Probe A
ist ebenso stabil wie die mit wenig oder gar keinem
Phenol versetzten Proben E und F, welche zusätzlich
durch Kohlendioxid-Druckbehandlung entkeimt wurden.
demonstriert die Bedeutung des Biozids bzw. des Entkeimungsverfahrens
für die Haltbarkeit eines vergossenen
fotografischen Materials.
Dazu wurde wie folgt auf Schimmelfestigkeit geprüft.
Das Material wurde auf einer Papierunterlage vergossen
und getrocknet. Daraus wurden runde Prüflinge mit einem
Durchmesser von 30 mm geschnitten, und diese wurden in
Petri-Schalen auf sterilem Nährboden (Malzextraktagar
Merck Nr. 5398) aufgelegt und 2 Wochen bei Raumtemperatur
inkubiert.
Die nachstehend angegebenen Emulsionsschichten G bis M
wurden mit den in der Tabelle angegebenen Konzentrationen
an Phenol in den Gießlösungen hergestellt.
Während die Proben G bis K nach bekannten Verfahren ohne
besondere aseptische Vorkehrungen hergestellt wurden,
wurden die Proben L und M vor dem Vergießen mit Kohlendioxidgas
bei 30 bar, 40°C, 30 min lang behandelt und
in einer keimfreien Atmosphäre vergossen.
Nach 2 Wochen Inkubation ergibt sich folgendes Bild
(Tabelle 3):
Alle Lösungen und Dispersionen wurden mit entionisiertem
Fabrikwasser angesetzt.
In einem 5-l-Gefäß mit gut wirksamer Rühreinrichtung
wurde jeweils 2 g/kg Pyrokohlensäuredimethylester in die
zu entkeimenden Vorratslösungen eindosiert. Nach einer
Rührzeit von 5 min wurde der Ansatz 12 h stehen gelassen
und anschließend auf Mikrobenbefall geprüft. Als Vergleichstyp
wurde jeweils der nichtbehandelte Ansatz benutzt.
Die Bestimmung erfolgte nach den Vorschriften der Keimzählung
von Koch in 3 verschiedenen Verdünnungen in
Bouillonlösung oder Traubenzuckerlösung und nach 1 und
3 Monaten Lagerzeit bei Raumtemperatur.
Copolymerisate aus Acrylamid und Acrylamidoisobutylensulfonsäure
(1 : 4 Mengen in g) als Natriumsalz.
Die Lösung wurde mit entionisiertem Fabrikwasser 0,5%ig angesetzt.
Die Lösung wurde mit entionisiertem Fabrikwasser 0,5%ig angesetzt.
Polystyrolsulfonsaures Natrium
(M = 40 000) 10%ige Lösung in Wasser
(M = 40 000) 10%ige Lösung in Wasser
20%ige Dispersion von Polymethylmethacrylatteilchen
Teilchengröße 2-3 µm
Teilchengröße 2-3 µm
Mattierungsmittel Siliciumdioxid
Teilchengröße 1-2 µm
30%ige Dispersion in Wasser
Teilchengröße 1-2 µm
30%ige Dispersion in Wasser
Mattierungsmittel Polymethylmethacrylatdispersion
Teilchengröße 40-100 nm
30%iger Latex in Wasser
Teilchengröße 40-100 nm
30%iger Latex in Wasser
Weichmacherdispersion
Polyethylacrylatlatex 30%ig in Wasser
Teilchengröße 100 nm
Polyethylacrylatlatex 30%ig in Wasser
Teilchengröße 100 nm
Silberdeckkrafterhöher
Polydextran M = 100 000
10%ige wäßrige Lösung
Polydextran M = 100 000
10%ige wäßrige Lösung
Wie man aus der Tabelle ersieht, erreicht man durch den
Zusatz des erfindungsgemäßen Pyrokohlensäureesters einen
Schutz vor Verkeimung der wäßrigen Zusatzlösungen bis
zu einer Dauer von 3 Monaten oder mehr.
Um die fotografische Unbedenklichkeit der Kaltentkeimung
nachzuweisen, wurden die folgenden Untersuchungen gemacht.
Einer rotsensibilisierten Silberhalogenidemulsion, die
auf folgenden Bestandteilen besteht:
17,66 g Gelatine
4,55 g Blaugrünkuppler C-1
4,55 g Dibutylphthalat
Silberhalogenid AgBr/I mit 2 Mol-% Jodid aus
20,4 g AgNO₃
400 g Wasser
4,55 g Blaugrünkuppler C-1
4,55 g Dibutylphthalat
Silberhalogenid AgBr/I mit 2 Mol-% Jodid aus
20,4 g AgNO₃
400 g Wasser
setzt man jeweils die Lösungen 1, 3, 4 und 8 aus Beispiel 3
in den Mengen zu, daß jeweils 3 bzw. 6 Teile
Wirksubstanz auf 100 Teile Gelatine kommen.
Mit den Mischungen werden Einzelschichten mit 6 µm
Schichtdicke gegossen.
Nach Entwicklung in einem Negativverarbeitungsgang
werden die sensitometrischen Daten bestimmt.
Man lagert das Material vor der Verarbeitung 7 Tage bei
60°C/34% rel. Luftfeuchtigkeit und 7 Tage bei 35°C/90%
rel. Luftfeuchtigkeit.
Verarbeitung | |
Farbentwickeln|195 s 38°C | |
Bleichen | 30 s 38°C |
Bleichfixieren | 90 s 38°C |
Wässern | 100 s 38°C |
Stabilisieren | 40 s 38°C |
Trocknen |
Entwicklerlösung | |
Diethylentriamintetraessigsäure|1,0 g | |
Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure | 2,0 g |
Natriumsulfit | 4,0 g |
Kaliumcarbonat | 30,0 g |
Kaliumbromid | 1,4 g |
Hydroxylaminsulfat | 2,4 g |
4-(N-Ethyl-N-β-hydroxyethylamino)-2-methylanilinsulfonat | 4,5 g |
Wasser auf 1000 ml @ | pH 10,0 |
Bleichlösung | |
Ammoniumbromid|100 g | |
Eisen(III)ammoniumethylendiamintetraessigsäure | 120 g |
Dinatriumethylendiamintetraessigsäure | 10,0 g |
Ammoniumnitrat | 10,0 g |
Bleichbeschleuniger | 2,0 g |
wäßriges Ammoniak | 17,0 ml |
Wasser auf 1000 ml @ | pH 6,5 |
Bleichfixierlösung | |
Ammoniumbromid|50,0 g | |
Eisen(III)ammoniumethylendiamintetraessigsäure | 50,0 g |
Dinatriumethylendiamintetraessigsäure | 5,0 g |
Ammoniumnitrat | 5,0 g |
Natriumsulfit | 12,0 g |
Ammoniumthiosulfit (70gew.-%ige wäßrige Lösung) | 240 ml |
wäßriges Ammoniak | 10,0 ml |
Wasser auf 1000 ml @ | pH 7,3 |
Stabilisierlösung | |
Formaldehyd (40gew.-%ige, wäßrige Lösung)|2,0 ml | |
Polyoxyethylen-(p-monononylphenyl)-ether | 0,3 g |
Wasser auf 1000 ml |
C-1
Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, welches für
einen Schnellverarbeitungsprozeß geeignet ist, wurde hergestellt,
indem auf einen Schichtträger auf beidseitig mit
Polyethylen beschichtetem Papier die folgenden Schichten
in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden. Die
Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m². Für den
Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen
AgNO₃ angegeben.
Es wurden 5 Schichtaufbauten hergestellt, die sich durch
die Menge an Mikrobioziden und durch die Entkeimungsart
der Ausgangslösungen voneinander unterscheiden.
- A) Verwendung von entionisiertem Fabrikwasser für alle Gießlösungen.
- B) Zusatz von 2 g/l Phenol für alle Gießlösungen.
- A) Verwendung von entionisiertem Fabrikwasser für alle Gießlösungen, durch Kaltentkeimung mit 0,2 g/l Pyrokohlensäuredimethylester entkeimt.
- A) Verwendung von entionisiertem Fabrikwasser für alle Gießlösungen außer den gelatinehaltigen Lösungen, Entkeimung mit 0,5 g/l Pyrokohlensäuredimethylester.
- B) Die gelatinehaltigen Lösungen werden zusätzlich mit CO₂ unter Druck behandelt.
- A) Verwendung von entionisiertem Fabrikwasser für alle Gießlösungen und Entkeimung mit 4-Chlor-3-methylphenol (0,5 g/l).
- A) Verwendung von entionisiertem Fabrikwasser für alle Gießlösungen ohne Zusatz von Bioziden.
- 1. Schicht (Substratschicht)
0,2 g Gelatine - 2. Schicht (blauempfindliche Schicht)
blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 0,63 g AgNO₃ mit
1,38 g Gelatine
0,95 g Gelbkuppler
0,29 g Trikresylphosphat (TKP) - 3. Schicht (Zwischenschicht)
1,1 g Gelatine
0,06 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,06 g Dibutylphthalat (DBP) - 4. Schicht (grünempfindliche Schicht)
grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,6 µm) aus 0,45 g AgNO₃ mit
1,08 g Gelatine
0,41 g Purpurkuppler
0,08 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,34 g DBP
0,04 g TKP - 5. Schicht (UV-Schutzschicht)
1,15 g Gelatine
0,6 g UV-Absorber
0,045 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,04 g TKP - 6. Schicht (rotempfindliche Schicht)
rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 0,3 g AgNO₃ mit
0,75 g Gelatine
0,36 g Blaugrünkuppler
0,36 g TKP - 7. Schicht (UV-Schutzschicht)
0,35 g Gelatine
0,15 g UV-Absorber
0,2 g TKP - 8. Schicht (Schutzschicht)
Verdicker V 0,3 g/l
0,3 g Härtungsmittel H1
10 mg Netzmittel NM1
V = Copolymerisat
Die Schichten werden mittels eines Vorhanggießers gemäß
DE-A 32 38 905 angetragen, wobei die Gießlösung für die
8. Schicht erst an der Gießerkante mit dem Schichtpaket
der übrigen Gießlösungen zusammentrifft.
Die Schichtaufbauten wurden hinter einem Graukeil belichtet
und einem Schnellverarbeitungsprozeß, dem
literaturbekannten RA-4-Prozeß, unterworfen.
In Beispiel 1 verwendete Verbindungen:
Gelbkuppler:
Purpurkuppler:
Blaugrünkuppler:
UV-Absorber:
Härtungsmittel H1:
Netzmittel NM1:
Beurteilt wurden die Ansätze nach folgenden Kriterien:
- 1) Gußtechnische Beurteilung, Gußqualität auch bei langer Gußdauer über mehrere Tage bei Gießgeschwindigkeiten von 150-250 m/min Bahngeschwindigkeit.
- 2) Beurteilung der Oberflächen des Colorpapiermaterials
nach der Verarbeitung.
- 2.1 Schutzaufnahme
- 2.2 Runzelkorn
- 3) Lagerung des Materials - 7 Tage unter Tropenbedingungen, (35°C/90% rel. Luftfeuchtigkeit), Beurteilung auf Bakterienbefall und Pilzbefall.
- 4) Belastung des Entwicklers durch ausgewaschenes Biozid pro g/m² Papier.
Claims (10)
1. Fotografisches Silberhalogenidmaterial mit einem
Träger und wenigstens einer darauf aufgebrachten
Silberhalogenidemulsionsschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an nachweisbaren Bioziden
im unverarbeiteten Material weniger als 5 mg/cm² des
beträgt.
2. Fotografisches Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an nachweisbaren
Bioziden weniger als 0,5 mg/m² beträgt.
3. Fotografisches Material nach einem der Ansprüche
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es ein fotografisches
Material zur Herstellung im wesentlichen
silberfreier fotografischer Bilder ist.
4. Verfahren zur Herstellung von fotografischen Silberhalogenidmaterialien
gemäß einem der Ansprüche
1-3, dadurch gekennzeichnet, daß mikroorganismenbefallsgefährdete
Ausgangsmaterialien mit gasförmigem
Kohlendioxid unter einem Druck von wenigstens
2 bar behandelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck 4 bis 40 bar beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Gießlösungen zur Herstellung des fotografischen
Silberhalogenidmaterials, die Gelatine enthalten,
der CO₂-Behandlung unter Druck unterworfen
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckbehandlung bei einer Temperatur von
10 bis 90°C durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungsdauer 5 Minuten bis 3 Stunden
beträgt.
9. Verfahren zur Herstellung von fotografischen Silberhalogenidmaterialien
gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mikroorganismenbefallsgefährdete
Ausgangsmaterialien in Form von wäßrigen Suspensionen,
Emulsionen oder Lösungen von fotografischen
Zusätzen mit Verbindungen der Formel (I)
RO-CO-O-CO-OR′ (I)worin
R und R′ niedere Alkylreste bedeuten,
in wirksamer Menge behandelt werden.
R und R′ niedere Alkylreste bedeuten,
in wirksamer Menge behandelt werden.
10. Verwendung von Pyrokohlensäureestern der Formel
(I)
RO-CO-O-CO-OR′worin
R und R′ niedere Alkylester bedeuten,
als Entkeimungsmittel bei der Herstellung fotografischer Materialien.
R und R′ niedere Alkylester bedeuten,
als Entkeimungsmittel bei der Herstellung fotografischer Materialien.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893924110 DE3924110A1 (de) | 1989-07-20 | 1989-07-20 | Fotografisches material und seine herstellung |
EP90112980A EP0410184A1 (de) | 1989-07-20 | 1990-07-07 | Fotografisches Material und seine Herstellung |
JP18547490A JPH0359552A (ja) | 1989-07-20 | 1990-07-16 | 写真材料およびその製造方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893924110 DE3924110A1 (de) | 1989-07-20 | 1989-07-20 | Fotografisches material und seine herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3924110A1 true DE3924110A1 (de) | 1991-01-31 |
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ID=6385506
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19893924110 Withdrawn DE3924110A1 (de) | 1989-07-20 | 1989-07-20 | Fotografisches material und seine herstellung |
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Country | Link |
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EP (1) | EP0410184A1 (de) |
JP (1) | JPH0359552A (de) |
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP3400570B2 (ja) | 1994-10-12 | 2003-04-28 | 富士写真フイルム株式会社 | 記録材料製造装置の殺菌方法 |
Family Cites Families (3)
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GB1546371A (en) * | 1975-04-03 | 1979-05-23 | Agfa Gevaert | Hydrophilic colloid composition containing an organic carbonate |
DE3106073A1 (de) * | 1981-02-19 | 1982-08-19 | Boehringer Mannheim Gmbh, 6800 Mannheim | Verfahren zur herstellung von sterilen zubereitungen hochviskoser loesungen und substanzen |
EP0150517B1 (de) * | 1984-01-26 | 1987-12-23 | Agfa-Gevaert N.V. | Biocid enthaltende photographische Elemente und Lösungen,und deren Behandlung |
-
1989
- 1989-07-20 DE DE19893924110 patent/DE3924110A1/de not_active Withdrawn
-
1990
- 1990-07-07 EP EP90112980A patent/EP0410184A1/de not_active Withdrawn
- 1990-07-16 JP JP18547490A patent/JPH0359552A/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH0359552A (ja) | 1991-03-14 |
EP0410184A1 (de) | 1991-01-30 |
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