DE3923705C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08L29/02—Homopolymers or copolymers of unsaturated alcohols
- C08L29/04—Polyvinyl alcohol; Partially hydrolysed homopolymers or copolymers of esters of unsaturated alcohols with saturated carboxylic acids
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- C08L51/00—Compositions of graft polymers in which the grafted component is obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L51/08—Compositions of graft polymers in which the grafted component is obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds; Compositions of derivatives of such polymers grafted on to macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving unsaturated carbon-to-carbon bonds
Description
Die Erfindung betrifft eine Halogen enthaltende thermoplastische
Harzzusammensetzung mit ausgezeichneten Eigenschaften in
bezug auf Verarbeitbarkeit, Aussehen, Festigkeit, Hydrophilie,
Beständigkeit gegenüber Öl und Lösungsmitteln und Gassperreigen
schaften.
Halogen enthaltende thermoplastische Harze, dargestellt
durch Polyvinylchlorid, sind nicht nur vergleichsweise billig,
sondern weisen auch eine ausgezeichnete Klarheit und
ausgezeichnete mechanische Eigenschaften auf und werden daher
für die verschiedensten Anwendungszwecke verwendet, beispielsweise
als Film, Folie, Schlauch, flexible Behälter, beschichtete
Gewebe, künstliches Leder, Planen (Tarpaulin), Schuhsohlen,
Schwämme, Elektrodraht-Umhüllungen, Gebrauchsgegenstände und
dgl.
Halogen enthaltende thermoplastische Harze besitzen zwar einerseits
die obengenannten Vorteile, andererseits haben sie jedoch
aber auch Nachteile insofern, als sie unbefriedigend sind
in bezug auf Verarbeitbarkeit, Hydrophilie, Beständigkeit gegenüber
Öl und Lösungsmitteln, Gassperreigenschaften und Haftfestigkeit
an Substraten.
Um die Verarbeitbarkeit, Hydrophilie und anderen Eigenschaften
der Halogen enthaltenden thermoplastischen Harze zu verbessern,
ist man dazu übergegangen, diese Harze mit einem modifizierenden
Harz, wie z. B. einem hydrolysierten Ethylen/Vinylacetat-
Copolymeren, zu mischen.
So ist beispielsweise in der japanischen Patentanmeldung Kokai
69 955/1977 eine Polyvinylchlorid-Sperrschicht-Verpackungszusammensetzung
beschrieben, die im wesentlichen besteht aus einem
Gemisch aus einem Vinylchloridpolymeren und einem Ethylen/
Vinylalkohol-Copolymeren, dessen Mengenanteil 10 bis 30 Gew.-%,
bezogen auf das Vinylchlorid-Polymere, beträgt.
In der japanischen Patentanmeldung Kokai 2 38 345/1985 ist
eine Harzzusammensetzung beschrieben, die umfaßt (a) ein
thermoplastisches Harz (einschließlich Polyvinylchlorid),
(b) ein hydrolysiertes Ethylen/Vinylacetat-Copolymer und
(c) ein Salz oder ein Oxid, das mindestens ein Element aus
der Gruppe der Elemente der Gruppen I, II und III des Periodischen
Systems der Elemente enthält, und darin ist angegeben,
daß diese Zusammensetzung eine deutlich verbesserte
Kompatibilität (Verträglichkeit) besitzt.
Obgleich die Zugabe eines hydrolysierten Ethylen/Vinylacetat-
Copolymeren zu einem Halogen enthaltenden thermoplastischen
Harz zu Verbesserungen in bezug auf Hydrophilie, Beständigkeit
gegenüber Öl und Lösungsmitteln und Gassperreigenschaften
führt, macht die den beiden Harzen eigene geringe Kompatibilität
(Verträglichkeit) die Durchführung der Langzeitformung
schwierig und darüber hinaus enthalten die durch
Schmelzformung daraus herstellbaren Produkte Fremdmaterial
und es treten Probleme in bezug auf eine unerwünschte Verfärbung
und schlechte mechanische Eigenschaften auf.
Die in der obengenannten japanischen Patentanmeldung Kokai
2 38 345/1985 beschriebene Zusammensetzung weist eine verbesserte
Kompatibilität (Verträglichkeit) auf, der Grad der
Verbesserung durch Zugabe eines Salzes oder Oxids ist jedoch
beschränkt und es bleibt noch viel Raum für Verbesserungen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, die obengenannten
Probleme zu lösen durch Verwendung eines spezifischen
Vinylchlorid-Pfropfpolymeren bei der Zugabe eines
Vinylalkohol-Polymeren zu einem Halogen enthaltenden thermoplastischen
Harz, um seine Eigenschaften zu verbessern.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine Halogen enthaltende
thermoplastische Harzzusammensetzung, die ein Halogen enthaltendes
thermoplastisches Harz (A), bestehend aus 100 bis 0,1 Gew.-% eines thermoplastischen Polyurethan/Vinylchlorid-Pfropfpolymeren (a1) mit einem
Polyurethangehalt von 10 bis 90 Gew.-% das erhältlich ist durch
Polymerisation von Vinylchlorid in Anwesenheit eines thermoplastischen
Polyurethans, und 0 bis 99,9 Gew.-% eines anderen Halogen enthaltenden
Polymeren (a2), und ein hydrolysiertes Ethylen/Vinylacetat-Copolymeres (B)
mit niedrigem Aschegehalt, niedrigem Alkalimetallgehalt, einem
Ethylengehalt von 20 bis 75 Mol-% und einem Vinylacetat-Verseifungsgrad von
nicht weniger als 50 Mol-% handelt, mit einem Schmelzpunkt von nicht mehr
als 200°C, einem Aschegehalt von nicht mehr als 300 ppm und einem
Alkalimetallgehalt von nicht mehr als 200 ppm, enthält, wobei der
Mengenanteil des hydrolysierten Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (B) im
Bereich von 0,1 bis 100 Gewichtsteilen auf 100 Gewichtsteile des Halogen
enthaltenden thermoplastischen Harzes (A) liegt.
Die Erfindung wird nachstehend näher beschrieben.
Bei dem Halogen enthaltenden thermoplastischen Harz (A)
handelt es sich entweder um ein thermoplastisches Polyurethan/
Vinylchlorid-Pfropfpolymeres (a1) oder ein Gemisch aus dem
Pfropfpolymeren (a1) und einem oder mehreren anderen Halogen
enthaltenden Polymeren (a2).
Bei dem thermoplastischen Polyurethan/Vinylchlorid-Pfropf
polymeren (a1) handelt es sich um ein Harz, das herstellbar
ist durch Polymerisieren von Vinylchlorid in Anwesenheit eines thermo
plastischen Polyurethans.
Dieses Polymerisat kann nach dem Verfahren hergestellt
werden, wie es bei der Polymerisation von Vinylchlorid
angewendet wird. In der Regel werden das thermoplastische
Polyurethan und ein Polymerisationsinitiator in Vinylchlorid
gelöst und nachdem die Lösung dispergiert worden ist mit einem
Dispergiermittel, falls erforderlich, wird die Reaktion unter
den Bedingungen der Suspensionspolymerisation von Vinylchlorid
durchgeführt.
Als Suspensionsstabilisator wird ein teilweise hydrolysierter Poly
vinylalkohol, Gelatine, Celluloseäther, ein Vinylacetat/Maleinsäure
anhydrid-Copolymer, ein Styrol/Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
Polyethylenglycol oder dgl. verwendet und als Polymerisationsinitiator
wird eine Azoverbindung, ein Peroxid oder
dgl. verwendet.
Der Mengenanteil der Polyurethan-Komponente des resultierenden
Pfropf-Polymeren sollte in dem Bereich von 10 bis 90 Gew.-%
liegen. Wenn der Mengenanteil der Polyurethan-Komponente
unterhalb des obengenannten Bereiches liegt, wird der
erfindungsgemäße Kompatibilitäts-Verbesserungseffekt nicht
vollständig erreicht.
Das thermoplastische Polyurethan kann hergestellt werden durch
Umsetzung eines langkettigen Diols, wie z. B. eines Polyesterdiols
oder eines Polyätherdiols, mit einem aliphatischen oder
alicyclischen Diisocyanat, wie z. B. Tetramethylendiisocyanat,
Pentamethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Lysindiisocyanat,
Cyclohexylmethandiisocyanat, 2,2,4- oder 2,4,4-Tri
methylhexamethylendiisocyanat, Isopropyliden-bis(4-cyclo
hexylisocyanat), Methylcyclohexan-diisocyanat, Isophorondiisocyanat
oder dgl.
Unter dem Polyesterdiol und dem Polyätherdiol ist ersteres be
vorzugt.
Als Beispiele für ein geeignetes Polyesterdiol können genannt
werden die Diole, die erhältlich sind durch Umsetzung
einer Dicarbonsäure (wie Adipinsäure, Azelainsäure, Pimelinsäure,
Sebacinsäure, Dodecandisäure und dgl.) oder eines Niedrig
alkylesters derselben mit einem linearen aliphatischen
Diol mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen (wie 1,4-Butandiol, 1,6-
Hexandiol, 1,10-Decamethylenglycol und dgl.) oder einem verzweigten
aliphatischen Diol mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen
(z. B. 1,2-Propylenglycol, 1,3-Butylenglycol, 2,5-Dimethyl-
2,5-hexandiol, 2,2-Diethyl-1,3-propandiol, Neopentylglycol
und dgl.).
Als Beispiele für das von dem Pfropf-Polymeren (a1) verschiedene,
Halogen enthaltende Polymere (a2) können genannt werden
Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, chloriertes Poly
ethylen, chloriertes Polypropylen, Ethylenchlorid/Vinylacetat-
Copolymer, chlorsulfoniertes Polyethylen und dgl.
Besonders vorteilhaft sind Polyvinylchloridharze, das heißt, das
Homopolymere von Vinylchlorid und Copolymere von Vinylchlorid
mit anderen Comonomeren.
Das hydrolysierte Ethylen/Vinylacetat-
Copolymere hat einen Ethylengehalt von 20 bis 75 Mol-% (vorzugsweise 25
bis 60 Mol-%) und einen Vinylacetat-Verseifungsgrad von nicht weniger als
50 Mol-% (vorzugsweise von nicht weniger als 70 Mol-%). Die
hydrolysierten Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren
außerhalb der obengenannten Copolymer-Zusammen
setzung sind unzureichend in bezug auf ihr Vermögen, die
Eigenschaften des Halogen enthaltenden thermoplastischen Harzes
(A) zu verbessern. Es sei auch darauf hingewiesen, daß das
Copolymer (B) andere Comonomere in geringeren
Mengenanteilen enthalten kann, solange der obengenannte Bereich
der Copolymer-Zusammensetzung eingehalten ist.
Da das Halogen enthaltende thermoplastische Harz (A) im all
gemeinen bei einer Temperatur von nicht mehr als 200°C geformt
wird, wird ein beliebiges Vinylalkohol-Polymer (B) mit einem
Schmelzpunkt von mehr als 200°C in (A) nicht vollständig
dispergiert und so kann es vorkommen, daß die physikalischen
Eigenschaften des resultierenden Produkts nicht völlig zufrieden
stellend sind.
Darüber hinaus neigt das Halogen enthaltende thermoplastische
Harz zum Auftreten einer Verfärbung und Zersetzung, wenn der
Aschegehalt und der Alkalimetallgehalt von (B) einen
bestimmten Grenzwert übersteigen.
Das hydrolysierte Ethylen-Vinylacetat-Copolymer kann allge
mein hergestellt werden durch Hydrolysieren (Verseifen)
eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren mit Hilfe eines Alkali
katalysators. Die Industriewässer und -reagentien enthalten
jedoch im allgemeinen Metallsalze aus Verunreinigungen und
der Verseifungskatalysator (ein Alkalimetallhydroxid) bleibt
als Alkalimetallacetat nach der Reaktion zurück, was zur
Folge hat, daß diese Verunreinigungen und das Alkalimetallacetat
die Neigung haben, in dem verseiften Polymeren zu verbleiben,
das durch Ausfällung und Filtration von der Verseifungsreak
tionsmischung abgetrennt wird. Obgleich sie von verschiedenen Faktoren,
wie z. B. dem Ethylengehalt des Harzes, dem Versei
fungsgrad, den Bedingungen der Verseifungsreaktion und dgl.
abhängen, betragen die Asche- und Alkalimetallgehalte des
dabei erhaltenen hydrolysierten Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren
in der Regel etwa 5000 bis etwa 50 000 ppm bzw. etwa
4000 bis etwa 40 000 ppm.
Der hier verwendete Ausdruck "Aschegehalt" steht für einen
Wert, der wie folgt bestimmt wird: Das hydrolysierte Ethylen-
Vinylacetat-Copolymere wird getrocknet, in eine Platin-Ver
dampfungsschale eingeführt und unter Verwendung einer elektrischen
Heizvorrichtung und eines Gasbrenners carbonisiert. Das
carbonisierte Harz wird dann in einen Elektroofen bei 400°C
eingeführt. Der Ofen wird dann auf 700°C angeheizt,
wobei bei dieser Temperatur innerhalb von 3 Stunden eine
gründliche Veraschung erfolgt. Die Aschen werden aus dem Ofen
herausgenommen, 5 Minuten lang abkühlen gelassen und weitere
25 Minuten lang in einem Exsikkator stehengelassen. Schließlich
werden die Aschen genau ausgewogen.
Der hier verwendete Ausdruck "Alkalimetallgehalt" steht für
einen Wert, der wie folgt ermittelt wird: Nachdem das hydro
lysierte Ethylen-Vinylacetat-Copolymere wie bei der Bestimmung
des Aschegehaltes verascht worden ist, werden die
Aschen in einer wäßrigen Chlorwasserstoffsäurelösung unter
Erwärmung gelöst und die Lösung wird einer Atomabsorptions
spektrometrie unterworfen.
Das hydrolysierte Ethylen/Vinyl
acetat-Copolymere, das erfindungsgemäß verwendet werden soll, hat
einen Aschegehalt, bestimmt nach dem vorstehend beschriebenen Ver
fahren, von nicht mehr als 300 ppm, insbesondere von nicht
mehr als 50 ppm, und - zur Erzielung noch besserer Ergebnisse -
von nicht mehr als 20 ppm, und es hat einen Alkalimetall
gehalt, ebenfalls bestimmt nach dem vorstehend beschriebenen
Verfahren, von nicht mehr als 200 ppm, insbesondere von nicht
mehr als 35 ppm, und - zur Erzielung noch besserer Ergebnisse -
von nicht mehr als 5 ppm. Die Asche- und Alkalimetallgehalte sind vorzugsweise so niedrig
wie möglich innerhalb der jeweiligen obenangegebenen Bereiche,
wegen der verschiedenen Beschränkungen, die in bezug auf die
Reinigung bei der kommerziellen Produktion bestehen, betragen
die praktischen unteren Werte jedoch etwa 1 ppm für Aschen
und etwa 0,5 ppm für Alkalimetall.
Das obengenannte an Asche und Alkalimetall arme hydrolysierte Ethylen-Vinylacetat-
Polymere kann wie folgt hergestellt werden: Die Pulver, Körnchen oder Pellets
des erhaltenen Ethylen-Vinylacetat-Polymeren werden mit einer wäßrigen Lösung oder
einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel (z. B. Methanol) von einer
Säure, vorzugsweise einer schwachen Säure, gründlich gewaschen, um das für
die Aschen und das Alkalimetall verantwortliche Salz zu entfernen, und dann
werden sie vorzugsweise mit Wasser oder organischem Lösungsmittel, wie
Methanol, gewaschen, um die absorbierte Säure von dem Harz zu entfernen,
und getrocknet.
Das für die Herstellung der wäßrigen Lösungen oder in dem
Waschverfahren zu verwendende Wasser ist entionisiertes Wasser
und das gilt auch für die nachfolgende Beschreibung.
Als Beispiele für die obengenannte schwache Säure können
genannt werden Essigsäure, Propionsäure, Glycolsäure, Milchsäure,
Adipinsäure, Azelainsäure, Glutarsäure, Bernsteinsäure,
Benzoesäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure und dgl. Im all
gemeinen ist eine schwache Säure mit einem pKa-Wert von nicht
weniger als 3,5 bei 25°C bevorzugt.
Nach der vorstehend beschriebenen Behandlung mit einer schwachen Säure
und entweder vor oder nach dem Waschen mit Wasser oder einem organischen
Lösungsmittel wird vorzugsweise eine weitere Behandlung mit einer verdünnten
wäßrigen Lösung oder Lösung in einem organischen Lösungsmittel (z. B.
Methanol) von einer starken Säure, beispielsweise einer organischen
Säure mit einem pKa-Wert von nicht mehr als 2,5 bei 25°C, wie
Oxalsäure, Maleinsäure und dgl., oder mit einer Mineralsäure,
wie Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Chlorwasser
stoffsäure und dgl., durchgeführt. Durch diese Behandlung mit
einer starken Säure kann die Entfernung des Alkalimetalls noch
wirksamer gemacht werden.
Der Mengenanteil des thermoplastischen Polyurethan/Vinylchlorid-
Pfropfcopolymeren (a1) in dem Halogen enthaltenden thermo
plastischen Harz (A) muß innerhalb des Bereiches von 0,1 bis
100 Gew.-% liegen, wobei der Rest das Halogen enthaltende
Polymere (a2), wie z. B. ein übliches Vinylchlorid-Polymeres,
sein kann. Wenn der Mengenanteil des Pfropfpolymeren (a1)
weniger als 0,1% beträgt, ist die Kompatibilität (Verträglich
keit) mit dem hydrolysierten Ethylen-Vinylacetat-Polymeren (B) unzureichend, was
zur Folge hat, daß das Aussehen und die physikalischen Eigen
schaften der Formkörper in nachteiliger Weise beeinflußt
(beeinträchtigt) werden.
Der Mengenanteil des hydrolysierten Ethylen-Vinylacetat-Polymeren (B), bezogen auf
jeweils 100 Gew.-Teile des Halogen enthaltenden thermoplastischen
Harzes, bestehend aus dem Pfropfpolymeren (a1) und
einem weiteren Halogen enthaltenden Polymeren (a2), wird
innerhalb des Bereiches von 0,1 bis 100 Gew.-Teilen ausge
wählt. Der bevorzugte Bereich beträgt 0,5 bis 50 Gew.-Teile.
Wenn der Mengenanteil des hydrolysierten Ethylen-Vinylacetat-Polymeren (B) zu
gering ist, ist der Verbesserungseffekt in bezug auf die Eigen
schaften des Halogen enthaltenden thermoplastischen Harzes
(A) unzureichend, während bei Verwendung des Vinylalkohol-
Polymeren (B) im Überschuß gegenüber dem obengenannten Bereich
die dem Halogen enthaltenden thermoplastischen Harz (A) eigenen
nützlichen Eigenschaften beeinträchtigt (verschlechtert)
werden.
Die erfindungsgemäße Halogen enthaltende thermoplastische
Harzzusammensetzung kann zusätzlich zu den obengenannten
Komponenten noch weitere Zusätze enthalten, wie sie üblicherweise
für ein Halogen enthaltendes thermoplastisches Harz ver
wendet werden, z. B. Weichmacher, Antioxidationsmittel,
Stabilisatoren, Hilfsstabilisatoren, UV-Absorber, Farbstoffe
und Pigmente, Füllstoffe, Gleit- bzw. Schmiermittel, Anti
statikmittel, oberflächenaktive Agentien, Chelatbildner, Ver
stärkungsmaterialien, Schaumbildner, Flammverzögerungsmittel,
Agentien, welche die Schlagfestigkeit verbessern, und
dgl. Außerdem können auch, falls das Ziel und der Effekt der
Erfindung dadurch nicht gefährdet werden, andere Arten von
thermoplastischen Harzen eingearbeitet werden.
Das thermoplastische Polyurethan/Vinylchlorid-Pfropfpolymere
(a1) und das weitere Halogen enthaltende Polymer (a2), das hydrolysierte
Ethylen-Vinylacetat-Polymer (B) und irgendwelche weiteren Zusätze
können gleichzeitig oder in einer beliebigen Reihenfolge mit
einander compoundiert werden und die resultierende Mischung
wird einer Schmelzformung unterzogen.
Als Schmelzformverfahren können beliebige Verfahren angewendet
werden, wie z. B. das Kalandrier-, Extrusionsform-,
Spritzform- und Blasformverfahren.
Beim Schmelzformen einer Polymermischung, bestehend aus
einem Halogen enthaltenden thermoplastischen Harz (A) und
einem hydrolysierten Ethylen-Vinylacetat-Polymeren (B), führt die Verwendung eines
bestimmten thermoplastischen Polyurethan/Vinylchlorid-Pfropf
polymer (a1) als Teil des Halogen enthaltenden thermoplastischen
Harzes (A) gemäß der vorliegenden Erfindung zu einer
wirksamen Verbesserung der Kompatibilität (Verträglichkeit)
zwischen (A) und (B), so daß die Formbarkeit verbessert wird und der
Verbesserungseffekt von (B) auf die Eigenschaften von (A) beträchtlich gesteigert
werden.
Daher ist beim Kalandrieren das Problem des "plate-out" eliminiert, während
das Extrusionsformen über einen langen Zeitraum kontinuierlich durchgeführt
werden kann. Darüber hinaus wird die Verfärbung der Formkörper wirksam
verzögert und das Aussehen und die physikalischen Eigenschaften der Form
körper sind deutlich verbessert.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Alle darin
angegebenen Teile und Prozentsätze beziehen sich, wenn
nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
Als Halogen enthaltendes thermoplastisches Harz (A) und als hydrolysiertes
Ethylen-Vinylacetat-Polymer (B) wurden die folgenden Materialien
bereitgestellt:
- (a1-1) Ein thermoplastisches Polyurethan wurde hergestellt durch Reaktion von
Hexamethylendiisocyanat und Polyester (erhalten aus Adipinsäure und 1,4-
Butandiol/Neopentylglykol (Molverhältnis: 9/1)) mit endständigen OH-Gruppen
und einem Molekulargewicht von 2000.
In einen Autoklaven wurden 100 Teile des vorstehenden thermoplastischen Polyurethans, 270 Teile Vinylchlorid, 350 Teile Wasser, 0,3 Teile α,α′-Azoisobutyronitril und 0,5 Teile Polyvinylalkohol eingebracht. Das Gemisch wurde 3 Stunden bei Raumtemperatur zur Auflösung gerührt und anschließend wurde die Suspensionspolymerisation 15 Stunden bei 60°C durchgeführt. Das Reaktionsprodukt wurde filtriert, mit Wasser gewaschen und unter Vakuum bei 40°C getrocknet. Man erhielt so 333 Teile eines thermoplastischen Polyurethan-Vinylchlorid-Pfropfpolymeren mit einem Polyurethangehalt von 30% und einer Versprödungstemperatur von -40°C. - (a1-2) Eine Suspensionspolymerisation wurde in gleicher Weise wie unter (a1-1) durchgeführt, wobei jedoch 80 Teile Vinylchlorid verwendet wurden. Das Reaktionsprodukt wurde filtriert, mit Wasser gewaschen und unter Vakuum bei 40°C getrocknet. Man erhielt 167 Teile eines thermoplastischen Polyurethan-Vinylchlorid-Pfropfpolymeren mit einem Polyurethangehalt von 60% und einer Versprödungstemperatur von nicht über -70°C.
- (a2-1) Polyvinylchlorid (Polymerisationsgrad 800)
- (B-1) Hydrolysiertes Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (Ethylengehalt 44 Mol-%, Vinylacetat-Verseifungsgrad 99,5 Mol-%, F. 167°C, Aschegehalt 6 ppm, Natriummetallgehalt 2,7 ppm).
- (B-2) Hydrolysiertes Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (Ethylengehalt 55 Mol-%, Vinylacetat-Verseifungsgrad 79,0 Mol-%, F. 111°C, Aschegehalt 15 ppm, Natriummetallgehalt 4,0 ppm).
Unter Verwendung der obengenannten Materialien in den in der
Tabelle I angegebenen Mengenverhältnissen wurde ein vorläufiges
Compoundieren durchgeführt und dann wurden die jeweiligen
Mischungen unter den nachstehend angegebenen Bedingungen durch
Extrusion geformt.
Wenn das Halogen enthaltende thermoplastische Harz
(a2) Polyvinylchlorid war, waren die Compoundierungsformulierung
und die Formbedingungen wie folgt:
Compoundierungs-Formulierung | |
Pfrop-Polymer (a-1) | |
Polyvinylchlorid (a-2) [100 Teile für eine Kombination aus (a-1) und (a-2)] | wie angegeben |
hydrolysiertes Ethylen-Vinylacetat-Polymer (B) | wie angegeben |
Epoxidiertes Sojabohnenöl | 3 Teile |
Calciumstearat | 0,5 Teile |
Zinkstearat | 0,5 Teile |
Stearoylbenzoylmethan | 0,2 Teile |
Extruder: Extrudiervorrichtung mit einem Durchmesser von 30 mm
T-Form: Breite 200 mm, Foliendicke 0,3 mm
Schnecke: Vollflügel-Schnecke mit konstanter Ganghöhe, L/D=20, Kompressionsverhältnis 3,0, Umdrehungs geschwindigkeit 30 UpM
Temperatur: C1: 130°C; C2: 175°C; C3: 180°C; H: 170°C; D: 180°C
Sieb: 0,18 mm (80 mesh)×2
Abnahmewalze: 85-90°C
T-Form: Breite 200 mm, Foliendicke 0,3 mm
Schnecke: Vollflügel-Schnecke mit konstanter Ganghöhe, L/D=20, Kompressionsverhältnis 3,0, Umdrehungs geschwindigkeit 30 UpM
Temperatur: C1: 130°C; C2: 175°C; C3: 180°C; H: 170°C; D: 180°C
Sieb: 0,18 mm (80 mesh)×2
Abnahmewalze: 85-90°C
Wenn das Halogen enthaltende thermoplastische Harz (a2) ein
Vinylidenchlorid/Methylacrylat-Copolymer war, wurden die
Compoundier-Formulierung und die Extrusionsformbedingung wie
folgt festgelegt:
Compoundier-Formulierung | |
Pfropf-Polymer (a1) | |
wie angegeben | |
Vinylidenchlorid/Methylacrylat-Copolymer (a2) [100 Teile für die Kombination aus (a1) und (a2)] | wie angegeben |
hydrolysiertes Ethylen-Vinylacetat-Polymer (B) | wie angegeben |
Epoxidiertes Sojabohnenöl | 3 Teile |
Calciumstearat | 0,5 Teile |
Zinkstearat | 0,5 Teile |
Stearoylbenzoylmethan | 0,2 Teile |
Extruder: Extrudiervorrichtung mit einem Durchmesser von 40 mm
Formtemperatur: 170°C
Formtemperatur: 170°C
Die anderen Bedingungen waren die gleichen wie vorstehend.
Die Bedingungen und Ergebnisse sind in der Tabelle I angegeben.
Die Bestimmung und Bewertung wurden wie folgt durchgeführt:
Die Extrusionsformbarkeit wurde bewertet anhand des Tiefziehvermögens, der Änderung des Drehmoments und anderer Abnormitäten während der 8stündigen kontinuierlichen Formung. Das Aussehen der geformten Probestücke wurden nach 8stündigem kontinuierlichem Formen bewertet anhand der Ver färbung, der Fischaugen (FE), der Streifen und dgl.
Die Extrusionsformbarkeit wurde bewertet anhand des Tiefziehvermögens, der Änderung des Drehmoments und anderer Abnormitäten während der 8stündigen kontinuierlichen Formung. Das Aussehen der geformten Probestücke wurden nach 8stündigem kontinuierlichem Formen bewertet anhand der Ver färbung, der Fischaugen (FE), der Streifen und dgl.
Die Gesamtlichtdurchlässigkeit wurde gemessen gemäß JIS K
6 745 (1 mm dicke Folie).
Bezüglich der Schlagfestigkeit wurde die Izod-Schlagfestig
keit gemessen gemäß JIS K 7 110.
In der Tabelle bedeutet "nicht zerstört", daß stets 10 Proben
nicht zerstört wurden und "<80" und "<71" bedeuten,
daß die Minimalwerte für 10 Proben jeweils betrugen, "80" oder
"71".
Die Austrags-Halbwertszeit wurde mit einem Honestmeter gemessen.
Bei dem Halogen enthaltenden thermoplastischen Harz (A)
allein war die Austrags-Halbwertszeit ∞ jeweils für
(a1-1), (a1-2) und (a2-1) oder eine beliebige Mischung
davon.
Claims (1)
- Halogen enthaltende thermoplastische Harzzusammensetzung, die ein Halogen enthaltendes thermoplastisches Harz (A), bestehend aus 100 bis 0,1 Gew.-% eines thermoplastischen Polyurethan/Vinylchlorid-Pfropfpolymeren (a1) mit einem Polyurethangehalt von 10 bis 90 Gew.-% das erhältlich ist durch Polymerisation von Vinylchlorid in Anwesenheit eines thermoplastischen Polyurethans, und 0 bis 99,9 Gew.-% eines anderen Halogen enthaltenden Polymeren (a2), und ein hydrolysiertes Ethylen/Vinylacetat-Copolymeres (B) mit einem Ethylengehalt von 20 bis 75 Mol-% und einem Vinylacetat-Verseifungsgrad von nicht weniger als 50 Mol-%, einem Schmelzpunkt von nicht mehr als 200°C, einem Aschegehalt von nicht mehr als 300 ppm und einem Alkalimetallgehalt von nicht mehr als 200 ppm enthält, wobei der Mengenanteil des hydrolysierten Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (B) im Bereich von 0,1 bis 100 Gewichtsteilen auf 100 Gewichtsteile des Halogen enthaltenden thermoplastischen Harzes (A) liegt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP63179396A JPH0229448A (ja) | 1988-07-19 | 1988-07-19 | 含ハロゲン熱可塑性樹脂組成物 |
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Publication Number | Publication Date |
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