DE1937299A1 - Verfahren zur Vernetzung von geformten Gebilden aus Vinylchlorid-Polymerisaten - Google Patents

Verfahren zur Vernetzung von geformten Gebilden aus Vinylchlorid-Polymerisaten

Info

Publication number
DE1937299A1
DE1937299A1 DE19691937299 DE1937299A DE1937299A1 DE 1937299 A1 DE1937299 A1 DE 1937299A1 DE 19691937299 DE19691937299 DE 19691937299 DE 1937299 A DE1937299 A DE 1937299A DE 1937299 A1 DE1937299 A1 DE 1937299A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
vinyl chloride
crosslinking
copolymers
polymers
moldings
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19691937299
Other languages
English (en)
Other versions
DE1937299B2 (de
DE1937299C (de
Inventor
Buening Dipl-Chem Dr Robert
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Dynamit Nobel AG
Original Assignee
Dynamit Nobel AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Dynamit Nobel AG filed Critical Dynamit Nobel AG
Priority to DE19691937299 priority Critical patent/DE1937299B2/de
Priority to CH1133171A priority patent/CH562264A5/xx
Priority to CH1101670D priority patent/CH1101670A4/xx
Priority to JP45063487A priority patent/JPS4816051B1/ja
Priority to CH546295D priority patent/CH546295A/xx
Priority to FR7027001A priority patent/FR2068882A5/fr
Priority to SE10128/70A priority patent/SE361483B/xx
Priority to DK380570AA priority patent/DK129853B/da
Priority to GB35612/70A priority patent/GB1291159A/en
Priority to AT674370A priority patent/AT307728B/de
Priority to BE753803D priority patent/BE753803A/xx
Priority to NL7010919A priority patent/NL7010919A/xx
Publication of DE1937299A1 publication Critical patent/DE1937299A1/de
Publication of DE1937299B2 publication Critical patent/DE1937299B2/de
Priority to US00294123A priority patent/US3821174A/en
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B05SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05DPROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05D7/00Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials
    • B05D7/20Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials to wires
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F214/00Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen
    • C08F214/02Monomers containing chlorine
    • C08F214/04Monomers containing two carbon atoms
    • C08F214/06Vinyl chloride
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J7/00Chemical treatment or coating of shaped articles made of macromolecular substances
    • C08J7/12Chemical modification

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

69101 (1529) Troisdorf, den Η. Juli 1969
DYNAMIT NOBEL AKTIENGESELLSCHAFT t !Droisdorf, Bez. Köln
Verfahren zur Vernetzung von geformten Gebilden aus Vinylchlorid-Polymerisaten
Es ist bekannt, Vinychlorid-Polymerisate auf chemischen Wege zu vernetzen. In der US-Patentschrift 2 5H 185 wird z.B. durch Diamine eine Vernetzung erzielt. Die Diamine reagieren aber bereits unter den Bedingungen der Verarbeitung, so daß eine Formgebung infolge verminderten Fließens durch Vernetzung nicht oder nur unter gleichzeitiger Zersetzung der Vinychlorid-Polymeris-ate möglich ist.
In der US-Patentschrift 3 017 379 wird eine Vernetzung durch Verv/endung von Peroxyden beschrieben. Auch bei dieser Verfahrensweise erfolgt bereits vor der Formgebung eine teilweise Vernetzung, die zu dem gleichen, oben beschriebenen Nachteil führt. Dies gilt insbesondere für Verarbeitungen von PVC ohne Weichmacher. Auch die Einführung von Doppelbindungen, z.B. nach der britischen Patentschrift 618 902 führen zu gleichen negativen Resultaten.
Eine Methode, die diesen Nachteil vermeidet, ist die strahlenchemische Vernetzung von geformten Gebilden aus Polyvinylchlorid, wie sie in 3. Chim. Phys. 51 895 (1956) beschrieben wird. Jedoch bringt diese Methode verfahrenstechnische Nachteile mit sich. So sind zur Vermeidung von Strahlenschäden
009887/1980
besondere Schutzmaßnahmen erforderlich. Ferner ist die Bestrahlung großflächiger Formteile "besonders schwierig, weil derartige Strahlenquellen technisch nur schwer zugänglich sind.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Vernetzung von Vinylchlorid enthaltenden polymeren Formkörpern, die vor, während und nach der Formgebung unvernetzte Vinylchlorid-Polymerisate enthalten, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Vinylchlorid-Polymerisate Copolymerisate verwendet, die im Oopolymeren Vinylchlorid, gegebenenfalls weitere äthylenisch ungesättigte Verbindungen, und Silane der allgemeinen Formel
OR1
X - Si ^- OR2 I
OR3
einpolymerisiert enthalten, worin X einen polymerisationsfähigen
12 3
Rest und R , R und R gleiche oder verschiedene, verzweigte Alkylreste mit 4 bis 16 C-Atomen oder Arylreste bedeuten, wobei bis zu zwei OR-Gruppen durch Alkyl- und/oder Arylreste ersetzt sein können, und die Formkörper mit salzsauren oder salpetersauren, gegebenenfalls weitere Säuren enthaltenden Bädern bei !Temperaturen zwischen O0C und 1500C behandelt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung siidProdukte nach diesem Verfahren.
Es wurde nämlich überraschend gefunden, daß Formkörper aus diesen Copolymerisaten auf einfache Weise in sauren, vorwiegend wässrigen Bädern vernetzt werden können. . . ,
0098Q7/1S80
6AOORlQiNAL
Die nach dem Verfahren hergestellten Formkörper können neben den Vinylchlorid/Silan-Copolymerisaten weitere Polymere enthalten, die den Copolymertsaten vor der Vernetzung zugesetzt werden. .
Fach dem Verfahren der Erfindung können als Formkörper insbesonder Folien oder Fasern hergestellt werden. Es ist vorteilhaft. Folien oder Fasern aus Emulsionen, Lösungen oder Schmelzen unter gleichzeitiger VerStreckung und Vernetzung in sauren Bädern zu verformen. .
Allgemein sind Formkörper beliebiger Gestalt nach für thermoplastische Verformungen üblichen Verfahren mit nachfolgender Vernetzung nach der Erfindung herstellbar.
Die Erfindung beruht auf zwei Punkten:
a) Herstellung und Aufbau der Vinylchlorid-Copolymerisate und
b) der Vernetzung der daraus hergestellten Formkörper. Diese werden getrennt näher erläutert.
a) Vinylchlorid/Bilan-Copolymerisate:
Die verwendeten copolymerisierbaren Silane haben folgende Struktur:
X - Si
Darin bedeutet X einen polymerisationsfähigen Rest, der ein kurzkettiger ungesä-ttigter Eohlenwasserstoffrest, beispielsweise der Vinylrest H2C = CH - oder der Allylrest H2C =
12 3
CH - CHp-» sein kann und R , R und R gleiche oder verschiedene gesättigte Alkylreste, die gradkettig, verzweigt oder
009887/1980 ·
■ " SAD ORJGINAL
-A-
cyclisch sein können, oder Arylreste. In den genannten copolymerisierbaren Silane können auch eine oder zwei OR-Gruppen durch die genannten Alkylreste und/oder Arylreste ersetzt sein, so daß sich folgende Struktur, in der nun eine oder zwei zusätzliche Si-G-Bindungen vorhanden sind: .
X-Si
ergibt.
Als geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkylreste sollen solche mit 1 bis 18 G-Atomen, als Arylreste die, gegebenenfalls substituierten, Reste des Benzols und seiner Homologen verstanden werden.*
Diese Vinylchlorid/Silan-Gopolymerisate sind thermoplastisch verarbeitbar und vernetzen noch nicht bei der Verarbeitung zu Formkörpern.
F Die Yinylchlorid/Silan-Copolynierisation kann unter Benutzung bekannter Polymerisationsverfahren, u.a. als Lösungs- oder Fällungspolymerisation in wässriger Phase, in Gegenwart organischer Lösungsmittel oder als lösungsmittelarme bzw. lösungsmittelfreie Polymerisation in Substanz durchgeführt werden.
Im allgemeinen wird die Polymerisation in wässriger Phase als Emulsions- oder Suspensionspolymerisation ausgeführt
Bei der Polymerisation in wässriger Phase arbeitet man vorzugsweise bei einem pH von etwa 7.0, um eine unnötige Hydrolyse bei höheren oder tieferen pH-Werten zu vermeiden.
U09887/1980
—^ *ORIGINAL
Bei Verwendung von Katalysatoren, die den pH-Wert der Flotte während der Polymerisation verändern, werden Puffer verwendet.
Geeignete Puffersubstanzen sind Mischungen aus primären und sekundären Orthophosphaten oder auch Alkalisalze schwacher Säuren, wie Karbonate, Borate, Azetate usf. Als Suspensionsstabilisatoren können Methylcellulose, Gelatine, wasserlösliche Stärke, Salze der Polyacryl- oder Polymethacryl-Säure u.a. dienen.
Als Emulgatoren eignen sich Aryl-, Alkyl- und Fettalkoholsulf onate, Salze oder Ester der Fettsäuren usf.
Besonders empfindliche Silane werden mit Vinylchlorid nach Verfahren der Polymerisation in Substanz ohne Verwendung von Wasser oder Lösungsmitteln, einschließlich des Zwei-Stufen-Verfahrens nach der franz. Patentschrift 14-27936, ^polymerisiert.
Bei Verwendung randgängiger Rührwerke oder Stahlkugeln enthaltender Rollautoklaven werden die Polymerisate in Pulverform erhalten.
Solche empfindlichen Silane sind z.B. Vinyl-trimethoxysilan oder Vinyl-triäthoxy-silan und die entsprechenden Allylverbindungen, deren Copolymerisate bereits bei Feuchtigkeitszutritt während der Polymerisation z.T. oder ganz vernetzt sind und nicht mehr zu Formkörpern verarbeitet werden können. Bei Feuchtigkeitsausschluß entstehen Jedoch unvernetzte Copolymerisate."
009887/1980 ftAD
ÖAD
,Die Menge der Silane, bezogen auf die Gesamtmenge der Μοηο-fmeren, ist an sich nicht beschränkt und kann bis 70 Gew.-# betragen. Im Sinne der Erfindung ist es aber bereits ausreichend und daher zweckmäßig bis zu 30 Gew.$ der Silane zu verwenden. Bevorzugt werden 0,1 bis 15 Gew.$ Silane , bezogen auf Vinylchlorid,verwendet.
Die Polymerisationstemperatur kann im Bereich von + 100 bis - 60° C liegen.
Unterhalb 0° C werden eutaktische Copolymerisate erhalten. Die TieftemperaturrPolymerisation kann in wässriger Phase unter Einsatz von Gefrierschutzmitteln, beispielsweise ein- oder mehrwertigen Alkoholen, oder bevorzugt als Polymerisation in Substanz ausgeführt werden.
Als Katalysatoren werden die für das jeweilige Polymerisationsverfahren und die Polymerisations-Temperatur als geeignet bekannten verwendet.
So sind beispielsweise Peroxydkatalysatoren wie H2O2, Alkylperoxyde, Säureperoxyde und Ketoperoxyde oder Redoxkatalysatoren aus beispielsweise Schwermetallsalz/ Peroxyd/ Reduktionsmittel wie Eisensulfat/ HgOg/Ascorbinsäure geeignet, ebenso Metallalkyle wie Lithiumalkyle, Aluminiumtrialkyle, Bortrialkyle usf. die gegebenenfalls zusammen mit Peroxyden eingesetzt werden. Redoxkatalysatoren und Metallalkyle eignen sich besonders für die Tieftemperaturpolymerisation unterhalb - 10 bis - 60 0.
ORIGINAL
Die Copolymerisation, kann in Gegenwart von weiteren äthylenisch ungesättigten mit Vinylchlorid copolymerisierbaren Monomeren durchgeführt werden, wobei der Anteil an der Gesamtmenge der Monomeren Ms zu 65 Gew.$, "bevorzugt 0,1 bis 30 Gew.% betragai kann. Vinylchlorid soll jedoch mindestens 30 Gew.$ des Monomerengemisches betragen.
Solche Monomere sind z.B.. Vinylester (Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylstearat etc.), Acrylester (Äthyl-, Propyl-, Cetylester etc.), Malein- bzw. Fumarester (Methyl-,Äthyl-, Dodecyl-, Cetyl-Ester etc.), Itakonester (Methyl-,Do&ecyl-Ester etc.), Äthylen, Propylen, Butylenf Acrylnitril, Methacrylnitril, Vinylidenchlorid oder ähnlich aufgebaute Monomere.
Die für die Copolymerisation der Silane geeigneten Verfahren und Verfahrensbedingungen sind jedoch nicht auf die genannten beschränkt,, doch sind die hinsichtlich der Silane gemachten Angaben wesentlich.
Die Copolymerisate nach der vorliegenden Erfindung sind unvernetzt und durch ihre thermoplastische Verarbeitbarkeit ausgezeichnet. Die Herstellung von Pormkörpern aus den Polymerisaten erfolgt mit den üblichen Verarbeitungsmaschinen, gegebenenfalls unter Zusatz von Weichmachern, !Füllmitteln, Farbstoffen Wärmestabilisatoren oder Gleitmitteln, oder auch aus Lösungen der Copolymerisate.
009887/1980
8AD ORIGINAL
"b. Vernetzung der ForrokörOer:
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Formkörper aus den obengenannten Copolymerisaten, die sich auf thermoplastischem Wege herstellen lassen in sauren, wässrigen Bädern vernetzt v/erden können, obwohl der hydrophobe Charakter von Vinylchlorid-Polymerisaten dieses nicht * zulassen sollte.
Die Formkörper können in das Vernetzungsbad gehängt oder gelegt werden oder kontinuierlich durch das Bad gezogen werden.
Die Vernetzungsbäder bestehen im allgemeinen aus verdünnten oder konzentrierten starken Säuren, insbesondere Salzsäure oder Salpetersäure, wobei Konzentrationen von 10 bis 40 Gew.-fs bevorzugt werden. Salzsäure liefert überraschenderweise die besten Ergebnisse, Schwefelsäure allein ist nicht wirksam. Die salzsauren oder salpetersauren Bäder können jedoch weitere Säuren z.B. Schwefelsäure oder andere starke oder schwache Säuren zusätzlich enthalten.
Die Temperaturen bei den Vernetzungen können zwischen O0C und 1500C, bevorzugt zwischen Zimmertemperatur und 1300C, liegen.
Als Formkörper nach der Erfindung werden beliebig geformte Gebilde verstanden, die ebenso überwiegend in einer Dimension ausgedehnt, wie überwiegend in zwei oder drei Dimensionen ausgedehnt sein können.
Demnach können die Formkörper Fasern, Fäden, Bänder oder Strei fen, sowie daraus hergestellte Zwirne, Gewebe, Filze oder Geflechte oder flächige Gebilde wie Folien, Bahnen, Platten oder überwiegend räumliche Gebilde wie technische Formkörper aller Art, Hohlkörper, Behälter und Flaschen, Rohre usf. sein.
009887/1980
Hinsichtlich der Herstellungsverfahren, der Formgebung und der· Oberflächenbearbeitung der Formkörper bestehen keine Beschränkungen.
Der Einsatz dieser Formkörper erfolgt bevorzugt dort, wo Widerstandsfähigkeit gegen Säuren, siedende Lösungsmittel, .Chemikalienfestigkeit allgemein, Kochfestigkeit, sowie verminderte Deformationstendenz in der Wärme und hohe mechanische Festigkeitswerte, besonders hohe Zugfestigkeiten in der Wärme gefordert werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können nun Formkörper auf Basis vernetzter Vinylchlorid-Polymerisate neuen Einsatzzwecken zugänglich gemacht v/erden, weil das vorliegende Vernetzungsverfahren an den Formkörpern selbst, welche Dimensionen diese auch immer besitzen mögen, in technisch einfacher Weise vorgenommen werden kann, wobei überraschenderweise ein hoher Vernetzungsgrad erreicht' wird.
Die Vernetzung gemäß vorliegender Erfindung an geformten Gebilden ist von besonderem Vorteil auch deshalb, weil die Vernetzung in gezielter Weise durch die Copolymerisation einerseits und durch den Vernetzungsmechanismus andererseits erfolgen kann. Durch den gezielten Einbau der polymerisationsfähigen Silanverbindung und ihre Menge, kann die Vernetζungsdichte vorherbestimmt werden. Durch den Vernetzungsmechanismus ggf. auch durch nur teilweise Vernetzung werden die einzelnen Makromoleküle an der durch Copolymerisation vorherbestimmten Stelle fixiert und können dadurch eine "semikristalline" Struktur erhalten.
Wie aus dem experimentellen Teil hervorgeht, .verläuft die Vernetzung überraschend schnell. So können Folien und Fasern innerhalb von Minuten in den vernetzten Zustand überführt werden. Bei Formkörpern mit größeren Dicken, z.B. Platten, können diese in relativ kurzen - nicht vorher zu erwartenden - Zeiten vernetzt
3 0 8AO ORIGINAL
werden. Dieser zeitliche Verlauf des Vernetzungsvorgangs erlaubt es z.B., Formkörper mit nur einer dünnen Schicht von vernetztem Material zu "beschichten, ohne den Oberflächenglanz der Formteile zu beeinträchtigen. Die Dicke der Haut kann, wie weiter aus dem experimentellen Teil hervorgeht, vorherbestimmt werden.
Die Vernetzung der Formkörper und die Eigenschaften der Formkörper sind in wünschenswerter Weise gezielt beeinflußbar, wie es bisher bei Vinylchloridpolymerisaten nicht möglich gewesen ist.
1. Durch die Struktur und die Menge der einpolymerisierten.Alkyl-(bzw. aryl) silane und Alk- (bzw. ar-) oxysilane. Besonders kann so die Menge der bei den jeweiligen Vernetzungsbedingungen entstehenden Vernetzungstellen (Vernetzungsdichte)im Voraus festgelegt werden.
2. Durch das Copolymerisationsverhalten der Silane ist es möglich, einheitlich aufgebaute Copolymerisate herzustellen, in denen die Silane in allen Polymerketten gleich regelmäßig verteilt sind und somit eine gleichmäßige Vernetzung bewirken oder hete-
f rogen aufgebaute Copolymerisate, in denen einzelne Abschnitte der Polymerketten oder einzelne Ketten eine größere Anzahl Silanmoleküle enthalten, die dann an diesen Stellen eine größere Vernetzungsdichte bewirken. . ·
Bei gegebener chemischer Struktur des jeweiligen Silans kann auch während der Polymerisation durch gleichbleibende oder geänderte Monomerenzusammensetzung eine einheitliche oder hetero- · gene Struktur des Copolymerisate erzeugt werden.
3. Durch das Vernetzungsbad (Temperatur, pH-Wert, Vernetzungsdauer etc.). .
4. Durch Einbau der sohon genannten äthylenisch ungesättigten, mit*
4^^0*09887/1980' sadorigjnal
- 11 Vinylchlorid copolymerisierbaren Monomeren. 1937299 Man kann auch durch Einbau von leicht hydrolysierbaren copolymerisierbaren Monomeren, wie Alkylencarbonaten oder Alkylensilylestern (z.B. Vinylencarbonat oder Vinylsilylester der Formel
R1 H0C = CH - 0 - Si R etc.)
den Vernetzungsmechanismus beeinflussen.
5. Durch die Polymerisationstemperatur.
Durch die Tieftemperaturpolymerisation entstehen kristalline, syndiotaktisch geordnete Copolymere, die durch die Vernetzung eine zusätzlich "geordnete" Struktur erhalten, mit Eigenschaften, die bisher an Vinylchloridpolymerisaten unbekannt waren (z.B. Lösungsverhalt en, Schrumpfeigenschaften, verminderter kalter Fluss etc.).
6. Durch Verwendung von Weichmachern.
Durch Verwendung von Weichmachern wird die Vernetzung der Formkörper erleichtert. Weichmacher sind z.B. Phthalsäureester (Äthylhexyl-, Dodecyl, Stearyl- etc.), Adipinsäureester, Azelainsäureester, Sebacinsäureester und Polyester dieser Säuren z.B. mit Styrol, Trikresylphosphat, epoxydiertem Sojabohnenöl, Ester des Pentaerythrits mit einbasischen Fettsäuren, chlorierte Kohlenwasserstoffe etc.
7. Eine weitere Beeinflussung der Formkörper kann durch den' Zusatz von weiteren Polymeren zu den Copolymerisaten vor der Formgebung und Vernetzung erfolgen. Geeignet, sind z.B. Polyäthylen, chloriertes Polyäthylen, Copolymerisate von
""; 0098 87/1980 ßAD original
Vinylestern und Äthylen, Polypropylen, chloriertes Polypropylen, syndiotaktisches und ataktisches Polyvinylchlorid und deren Chlorierungsprodukte, ABS-Polymere, MBS-Polymere und andere.
Die Menge der zugesetzten Polymeren kann bis zu 60 Gew.-$ der entstehenden Polymerenmischung, im allgemeinen 3 "bis 50 Gew.-$ der Mischung betragen.
In den Beispielen v/erden Ausführungsformen aufgezeigt, ohne damit eine Beschränkung anzuzeigen.
Werden die Vernetzungsversuche mit Schwefelsäure (z.B. 20 Gew. $ig) oder Essigsäure (z.B. 40 Gew.^ig)ausgeführt, tritt keine Vernetzung auf. '
Wird dagegen die Copolymerisation von z.B Vinylchlorid mit Vinyl-tri-nonoxy-silan in schwefelsaurer, wässeriger Suspension ausgeführt, werden die Copolymerisate bereits während der Herstellung vernetzt. Dagegen lassen sich überraschenderweise,wie die Beispiele zeigen, Formkörper ,aus obengenannten ^polymerisaten des Vinylchlorids vollständig in salzsaurer oder/und salpetersaurer wässeriger Phase vernetzen. Das Eindringen von Salzsäure oder Salpetersäure in Formkörper aus Vinylchlorid-Polymerisationen gemäß den nachfolgenden Beispielen, war nach dem Stand der Technik nicht zu erwarten.
009887/1980
BAD ORIGINAL
Beispiele;
Nach den folgenden Beispielen 1 bis 4 werden die Polymerisate hergestellt, die nach den Beispielen unter B, zu vernetzten Produkten führen.
Als Monomerengemische werden so zusammengesetzte verwendet, wie in den jeweiligen Beispielen unter B, für das Polymere angegeben.
A) Herstellung der Copolymerisate:
1. Suspensionsverfahren;
420 g entsalztes, sauerstoffreies Wasser, 19 ecm einer 3 5&Lgen wässrigen Methylcellulose-Lösung, 1,43 g Dilauroylperoxid, 220 g Monomerengemisch werden bei 55 C in einem 1 1-Glasautoklaven mit einem Propeller-Rührer (500 TJpM) gerührt. Nach 21 Stunden wird der Autoklav entspannt und das feinkörnige Copolymerisat abgeschleudert und bei 500C im Luftstrom getrocknet.
2. Emulsionsverfahren:
440 g Wasser, 6,4 g Kaliumdodecylsulfonat als Emulgator, 0,5 g KpSpOg, eine Mischung aus 2,2 g NaHpPO. und 8,8 g NapHPO. als Puffer und 220 g Monomerengemisch werden in einem 1 1-Glasautoklaven mit einem Blattrührer (200 UpM) gerührt. Nach einer Polymerisationszeit von 12 Stunden bei 500C wird die Emulsion mit 10 gew.-^iger NaCl-Lösung gefällt, mit Wasser gewaschen und bei 500C getrocknet. Mit gleichem Erfolg sind HpOp oder andere wasserlösliche Peroxide als Katalysatoren verwendbar.
Man kann die Emulsionen selbst verwenden, beispielsweise
009887/1980 .
als Klebemittel oder zur Herstellung von Überzügen auf Kunststoffteilen oder Metallen.
Hierzu kann die Emulsion mit z.B. 2 Gew.-# Cetylalkohol stabilisiert und ggf. mit Weichmachern gemischt werden. Weiter lassen sich die Emulsionen in sauren Fällbädern ggf. unter gleichzeitiger Verstreckung vernetzen und zu Fäden verarbeiten und verspinnen.
3. Polymerisation in Substanz;
250 g Monomerengemisch, 0,25 g Azoisobuttersäuredinitril werden in einem 1 1-Glasautoklaven mit einem spiralförmigen, randgängigen Bandrührer-(200 UpM) gerührt. Nach 10 Stunden bei 530C wird ein feines Copolymerisatpulver erhalten.
Bei Gehalten an Silan-Comonomeren von mehr als 6 Gew.-# wird die Copolymerisation zweckmäßigerweise bei tiefen Temperaturen (z.B. bei -350C mit B(C2H5),-t-butylhydroperoxid) durchgeführt.
4. Tieftemperaturcopolymerisation:
330 g Monomerengemisch, 60 ecm Methanol, 2 ecm H2Op (30 gew.-#ig), 1,2 g Ascorbinsäure und 2 ecm 1 gew.-#ige Eisensulfatlösung werden bei -200C in einem 750 ecm Glasgefäss mit einem Blattrührer gerührt, nach 15 Min. wird der entstandene Brei in kaltes Methanol von -600C gegossen und filtriert. Das Produkt wird bei 500O getrocknet. Es wird ein sterisch geordnetes, kristallines Copolymerisat erhalten. Man kann-den Versuch auch gemäß
cq$9887/1980
Beispiel 3 in einem Autoklaven mit randgängigem Bandrührer oder in Rollautoklaven, die Stahlkugeln enthalten,zu höheren Umsätzen (über 80 %) durchführen.
Die ternäre Copolymerisation mit den genannten weiteren äthylenisch ungesättigen Verbindungen kann in entsprechender Weise durchgeführt werden.
Die Polymerisationsbedingungen der Beispiele 1 bis 4 können in bekannter Weise" variiert werden, wie es in der einschlägigen Fachliteratur beschrieben wird.
B) BeisOJele der Vernetzung:
Zur Herstellung der Formkörper der folgenden Beispiele wurden Copolymerisate verwendet, die nach den Beispielen A 1 bis 3 hergestellt wurden.
Herstellung von Folien;
Dünne Folien von z.B. 20 ix Dicke werden aus einer 20 #igen Lösung der Copolymeren in Tetrahydrofuran gegossen. Stärkere Folien von z.B. 100yu Dicke und Platten werden auf thermoplastischem Wege hergestellt.
Nach den folgenden Beispielen wird die Vernetzung ausgeführt. "
Zur Bestimmung der Vernetzung werden die Folien 3 Tage bei Zimmertemperatur in Tetrahydrofuran gelagert. Hierzu werden folgende Vernetzungsgrade eingeführt: Folie geht in Lösung = 0; Folie zerfällt, aber es bleiben ungelöste Teilchen zurück,
009887/1980
8AO ORIGINAL
schwach vernetzt = 1; Folien sacken zusammen, "behalten aber ihre Form, mittelstark vernetzt = 2; Folien behalten ihre Form, stark vernetzt = 3; d.h. also, der Vernetzungsgrad steigt von auf 3.
1. Vernetzung eines Copolymerisates aus Vinylchlorid/Vinyltri-nonoxy-silan (2 Gew.-^ einpolymerisiertes Silan), Foliendicke 22 Aa:
Die Folie wird bei 500C in konzentrierter Salzsäure bis 12 Minuten gelagert und bis zu dem unten angegebenen Grad vernetzt.
Tabelle 1 '
Zeit (Minuten) ■ Vernetzungsgrad
2 0
4 1
6 2
8 3
10 3
12 3
2. Der Versuch nach Beispiel B 1 wird wiederholt mit dem Unterschied, daß das Copolymerisat aus 90 Gew.-^ Vinylchlorid, 8 Gew.-% Vinylacetat und 2 Gew,-# Vinyl-trinonoxy-silan besteht.
009887/1980
BAD ORIGINAL
Tabelle 2
Zeit(Minuten) Vernetzungsgrad
2 1
4 2
6 3
8 3
10 3
12 3
Durch den Einbau von Vinylacetat in das Copolymerisat wird die Vernetzungsreaktion begünstigt.
3· Im folgenden wird die Abhängigkeit der Vernetzungsreaktion an Copolymerisaten des Vinylchlorids mit verschiedenen Gehalten von Vinyl-tri-nonoxysilan untersucht.
In Tabelle 3 sind die Ergebnisse an 20/u Pollen wiedergegeben. Die Folien werden bei 600C und unterschiedlichen Zeiten mit 20 gew.-^iger Salzsäure behandelt.
Tabelle 3 Vernet zungsgrad
Gew.-^ Silan im Vernetzungszeit 0
Copolymeren Minuten 2
9 CVl 3
9 4 3
9 8 0
9 12 1
8 CVl CVl
8 4 3
8 8. 0
8 12 0
6 CVl 2
6 4 3
6 8
6 12
19 80
4. Me Vernetzungsversuche werden entsprechend Beispiel B durchgeführt mit dem Unterschied, daß die Vernetzungen in konz. Salzsäure bei 200C durchgeführt werden.
Tabelle 4 Vernetzungsgrad
3
3
3
3
0
1
Gew.-io Silan im
Copolymeren
Yernetzungszeit
Minuten
9
9
6
6
2
2
5
30
5
30
5
30
5. Wird das Copolymere mit 2 Gew.-# einpolymerisiertem Silan in konz. Salzsäure nicht bei 200C, sondern bei 4O0C gelagert, so erhält man die in Tabelle 5 wiedergegebenen Resultate.
Tabelle 5
w Vernetzungszeit (Minuten) Vernetzungsgrad
4 0
8 1
12 .3
Entsprechende Ergebnisse werden erhalten bei Vernetzung von Folien einer Dicke von 100 η und von spritzgegossenen , dünnwandigen Hohlkörpern.
009887/1980
6. Vernetzungsversuche an einem 4 mm Plattenmaterial; Das Copolymerisat wird 20 Minuten bei 165°C unter Zusatz j von 2 Gew.-$ Zinnstabilisator 17 M gewalzt. Das noch t heiße Walzfell wird während 2 Minuten zu einer 4 mm Platte bei 1850C verpresst.
Eine 4 mm Platte aus einem Copolymerisat Vinylchlorid/ Vinyl-tri-nonoxy-silan (5 Gew.-^) wird bei 11O0C in 20 #iger Salzsäure gekocht. Mit Hilfe eines Mikrotoms werden jeweils 50yu-Schnitte auf ihren Vernetzungsgrad geprüft. In Tabelle 6 sind die Ergebnisse wiedergegeben.
Tabelle 6 Vernetzungs
grad
0
Vernetzungszeit
Minuten
Mikrotomschnitt 3
1
0
0 0-2000 3
- 2
1
12 0-150
150-1000
1000-2000
3
3
2
24 0-350
350-1000
1000-2000
180 0-350
350-1000
1000-2000
7. Eine Folie (I8yu) eines Copolymerisates Vinylchlorid/ Vinyl-tri-nonoxy-silan (7 Gew.-^) wird bei 200C in könz. Salzsäure gelagert. In Tabelle.7 sind die Zugfestigkeiten in Abhängigkeit von der Vernetzungszeit wiedergegeben.
009887/198.0,
Vernetzungszeit (Minuten) Zugfestigkeit Kp/cm
O 410
5 600
10 620
30 610
8. Es werden Gemische aus einem Copolymerisat Vinylchlorid/Vinyl tri-nonoxy-silan (5 Gew.-$ Silan) und folgenden Komponenten hergestellt und zu 4 mm Pressplatten verarbeitet:
a) 100 Gew.-$ Copolymerisat (Vergleich)
b) 70 Gew.-$ Copolymerisat und 3O- Gew.-$ Glasfaser (3mm
Kurzstapelfaser)
e) 70 Gew.-$ Copolymerisat und 30 Gew.-$ Di-äthylhexyl-
phthalat
d) 50 Gew.-$ Copolymerisat und 50 Gew.-$ nachchloriertes ataktisches PVC (66,5 Gew.-$ Chlorgehalt)
■ e) 70 ßew.-/£ Copolymerisat und 30 Gew.-$ nachchloriertes Hoch druck-Pol väthyl en (39,8 Gew.-fo Chlorgehalt) . ·
f) 60 Gew.-io Copolymerisat und 40 Gew.-jS syndiotaktisches
Polyvinylchlorid (72 $> syndio taktische Anteile, bestimmt nach Makromolekulare Chemie, 60 (1963) 106 - 119)
g) 60 Gew.-# Copolymerisat und 40 Gew.-# ataktisches Poly
vinylchlorid (K-Wert 68).
Genau abgewogene Proben der Platten werden drei Stunden in 20 ?Siger Salzsäure gekocht. Zur Bestimmung der Vernetzung werden die so behandelten Platten in Tetrahydrofuran gekocht
009887/1980
und der. lösliche und unlösliche Anteil bestimmt. In Tabelle 8 sind die Ergebnisse wiedergegeben.
Tabelle 8
Probe
unlöslicher Anteil
löslicher Anteil
a
b
c
d
e
f
94,2 71,0 69,5 27,2 68,8 56,6 57,9
5,8 29,0
30,5 (Weichmacher) 72,8 31,2
43,4 42,1
Die Vinylchlorid/Silan-Copolymerisate werden also auch im Gemisch mit weiteren Polymeren in ganz oder größtenteils vernetzte Copolymerisate überführt.
9. Folien (24 ^i) eines Copolymerisates Vinylchlorid/Vinyl-tri-tbutoxy-silan (10 Gew.-^) werden bei 20GC in konz. Salzsäure und bei 1100O in 20 gew.-$iger Salzsäure gelagert. In Tabelle 9 sind die Ergebnisse wiedergegeben.
b) Tabelle 9 Vernetzungsgrad b
11 a
a) Vernetzungszeit Vernetzungszeit 0
200C/HCl konz. 0°C/20 i* HCl 0 1
Minuten Minuten 0 1
2 CVJ 1 CVl
4 4 1 2
6 6 1 3
8 8 2
10 10
12 12
009887/1980
10. Es werden Folien einer Stärke von 30 ^i aus Vinylchlorid/Vinyltrialkoxy-silan-Copolymerisaten mit jeweils 5 Gew.-^ einpolymerisiertem Silan mit folgenden Alkylketten hergestellt:
a) n-cy
b) n-C6.
c) n-Cg
d) iso-Cg
e) n-G*c
Me Folien werden bei 600C mit unterschiedlichen Zeiten in 20 gew.-#iger Salzsäure gelagert. In Tabelle 10 sind die Ergebnisse wiedergegeben.
Tabelle 10 Vernetzungsgrad
Copolymerisat Vernetzungszeit 3
3
Minuten 2
3
' a 8
12
1
3
b 8
12
1
2
C 8
12
OCVl
d 8
12
e 8
12 ·
11. Beispiel 10 wird wiederholt, wobei jedoch anstelle der Vinylsilane entsprechende Mengen der jeweiligen Allylsilane verwendet werden.
009887/1980
- 23 - 1937299
Tabelle 11
Copolymerisat Vernetzungszeiten Vernetzungsgrad
Minuten
a ro ω 2
3
b 8
12
1
3
C 8
12
1
2
d 8
12
0
1
e 8
12
0
0
12. Folien von 20 μ Stärke eines Copolymerisates aus 95 Vinylchlorid und 5 Gew.$ Vinyl-tri-nonoxy-silan werden Jeweils 12 Minuten in verdünnter Salpetersäure gelagert.
Tabelle 12 £ Vernetzungsgrad
0
0
O
2
HNO3 10 Gew.-#
Temp. 0C
HNO3 20 Gew.-?
Temp. 0C
50
100
5°.
100
Wird die 10 gew.5&ige Salpetersäure mit 10 Gew.^ Scnwefeisäure zusätzlich versetzt, liegt der Vernetzungsgrad (1000G Vernetzungstemperatur) bei 1.
009887/1980
13. Es werden Folien (40yu) ternärer Copolymerisate Vinylchloriä/ Vinylpropionat/Vinyl-tri-nonoxy-silan mit konstantem Silan-Gehalt von 2 Gew.-$ und variierenden Gehalten an Vinylpropionat hergestellt und bei 500C 4 Minuten und 6 Minuten in konz. Salzsäure gelagert. Tabelle 13 gibt die Ergebnisse wieder.
Tabelle 13 Vernetzungsgrad
Vinylpropionat Vernetzungszeit 1 · .
2
Gew.-^ Minuten 1
3
0 4
8
2
3
10 4
8
3
3
30 4
8
60 4
8
14. Eine 20 «-Folie aus einem Copolymerisat Vinylchlorid/Vinyltri-t-butoxysilan (10 Gew.-^) wird in einem Spannrahmen aus einem bei den Versuchsbedingungen nicht angreifbarem Material (nachchloriertes PVC, 6^5 Gew.-# Cl) eingespannt, durch Behandeln mit 20 gew.-^iger wässriger HCl 10 bis 60 min. lang vernetzt und anschließend getrocknet.
Zur Ermittlung der Vernetzung wird 8 Std. mit Trichloräthylen am Rückfluß gekocht.
Die unterschiedliche Gewichtszunahme in Trichloräthylen entspricht unterschiedlichen Vernetzungsdichten, die jedoch , alle bereits einer vollständigen Vernetzung entsprechen, da
009087/1980
nach anschließendem Entfernen des Trichloräthylens durch kochendes Methanol kein Gewichtsverlust des Copolymerisate feststellbar ist. Es erfolgt also kein in Lösungsgehen des Copolymerisate. Trotz der drastischen lösungsmittelbehandlung tritt keine Versprödung der Folien ein. Die Folien bleiben durchsichtig und elastisch und schrumpfen nicht.
Als Vergleichsbeispiel wird ein Homopolymerisat des Vinylchlorids mit gleichen !-Werten von 68,0 aufgeführt, das in gleicher Weise behandelt wurde. Bei diesem erfolgt ein in Lösungsgehen (Gewichtsverlust von 32,1 #), der Übrigblei- ·. bende Teil der geschrumpften Folie ist spröde und zerbricht beim Anfassen.
Tabelle 14 gibt die Ergebnisse wieder.
Tabelle 14 6 CCl2 = CHCl Gewichtsverlust CHCl *
7 ,6 # in CCl2 =
Zeit Gewichtszunahme 8 O (κ
I ö /Ö
(Min.) in 8 ,8 # -
10 < ,0 # -
20 -
30 32,1
60
I
Homopolymerisat
15. Aus einer 25 gew.-^igen Lösung eines copolymeren Vinylchlorid /Vinyl-tri-nonoxy-silan (5 Gew.-# einpolymerisiertes Silan) wird durch eine 0,2 mm Düse ein Faden in eine Spinn-
009387/1380
lösung (80 Gew.-^ Äthylalkohol und 20 Gew.-# Wasser) bei 550C unter gleichzeitiger Verstreckung geführt. Zur Vernetzung wird der Faden 12 Minuten lang mit kochender 20 gew.-#iger Salzsäure behandelt.
Der unbehandelte Faden ist in Tetrahydrofuran löslich, während der behandelte Faden in Tetrahydrofuran unlöslich ist.
Der behandelte Faden wird eine Stunde in Trichloräthylen ge-™ kocht. Die Aufnahme von Trichloräthylen beträgt nur 1,8 Gew.-Der Faden behält seine Form und backt nicht zusammen. Der unbehandelte Faden dagegen backt zusammen und ist als Faden nicht mehr erkennbar. . ·
Ein 7 cm langer, behandelter Faden wird eine Stunde in Wasser gekocht; die Länge des Fadens beträgt nach dem Kochen immer noch 7 cm. Ein Zusammenbacken des Fadens erfolgt nicht.
16. Beispiel 15 wird wiederholt, wobei aus einem Schlitzspalt " eine Folie von 0,03 mm Dicke gebildet und ins Yernetzungsbad
a) monoaxial auf das 3-fache
b) monoaxial auf das 10-fache
c) biaxial auf das 4-fache
d) biaxial auf das 6-fache
verstreckt wird. Die Folie hat entsprechende Eigenschaften wie der Faden nach Beispiel 15.
009887/1380

Claims (6)

  1. -27- 1337299
    Patentansprüche
    sji.)Verfahren zur Vernetzung von Vinylchlorid enthaltenden polymeren Formkörpern, die vor,' während und nach der Formgebung unvernetzte Vinylehlorid-Polymerisate enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man als Vinylchlorid-Polymerisate Copolymerisate verwendet, die im Copolymeren Vinylchlorid, gegebenenfalls weitere äthylenisch ungesättigte Verbindungen, und Silane der allgemeinen Formel
    OR1
    X-Si ^- OR2 τ
    OR5
    einpolymerisiert enthalten, worin X einen polymerisations-
    12 3
    fähigen Rest und R , R und R gleiche oder verschiedene, verzweigte Alkylreste mit 4 bis 16 C-Atomen oder Arylreste bedeuten, wobei bis zu zwei OR-Gruppen durch Alkyl- und/oder Arylreste ersetzt sein können, und die Formkörper mit salzsauren oder salpetersauren, gegebenenfalls weitere Säuren enthaltenden Bädern bei Temperaturen zwischen O0C und 150 C behandelt .
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Formkörper Folien oder Fasern verwendet.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Polymerisate mit vorwiegend eutaktischer Struktur verwendet .
    009887/1980 ·
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper, insbesondere Folien oder Fasern, aus Emulsionen, Lösungen oder Schmelzen in sauren Fällbädern unter gleichzeitiger Vernetzung und mono- oder biaxialer Verstreckung geformt werden.
  5. 5· Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4> dadurch gekennzeichnet", daß die Formkörper bis zu 60 Gew.-fo, bevorzugt 3 bis 50 Gew.~$,der Gesamtmenge von weiteren Polymeren enthalten.
  6. 6. Vernetzte, gegebenenfalls mono- oder biaxial verstreckte Produkte nach dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 6.
    0098 87/198 0
    BAD ORlGlMAt
DE19691937299 1969-07-23 1969-07-23 Verfahren zum vernetzen von formkoerpern aus vinylchlorid polymerisaten Withdrawn DE1937299B2 (de)

Priority Applications (13)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19691937299 DE1937299B2 (de) 1969-07-23 1969-07-23 Verfahren zum vernetzen von formkoerpern aus vinylchlorid polymerisaten
CH1133171A CH562264A5 (de) 1969-07-23 1970-07-20
CH1101670D CH1101670A4 (de) 1969-07-23 1970-07-20
JP45063487A JPS4816051B1 (de) 1969-07-23 1970-07-20
CH546295D CH546295A (de) 1969-07-23 1970-07-20
DK380570AA DK129853B (da) 1969-07-23 1970-07-22 Fremgangsmåde til frembringelse af tværbindinger i formlegemer, der som hovedbestanddel indeholder ikke-tværbundne vinylchlorid-polymerisater.
SE10128/70A SE361483B (de) 1969-07-23 1970-07-22
FR7027001A FR2068882A5 (de) 1969-07-23 1970-07-22
GB35612/70A GB1291159A (en) 1969-07-23 1970-07-22 Improvements in or relating to vinylchloride copolymers and to shaped structures obtained therefrom
AT674370A AT307728B (de) 1969-07-23 1970-07-23 Verfahren Zur Vernetzung von geformten Gebilden aus Vinylchlorid-Polymerisaten
BE753803D BE753803A (fr) 1969-07-23 1970-07-23 Procede de reticulation d'articles moules en polymeres de chlorure de vinyle
NL7010919A NL7010919A (de) 1969-07-23 1970-07-23
US00294123A US3821174A (en) 1969-07-23 1972-10-02 Cross-linked shaped objects of vinyl chloride polymers

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19691937299 DE1937299B2 (de) 1969-07-23 1969-07-23 Verfahren zum vernetzen von formkoerpern aus vinylchlorid polymerisaten
US5777270A 1970-07-23 1970-07-23

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1937299A1 true DE1937299A1 (de) 1971-02-11
DE1937299B2 DE1937299B2 (de) 1971-11-11

Family

ID=25757686

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19691937299 Withdrawn DE1937299B2 (de) 1969-07-23 1969-07-23 Verfahren zum vernetzen von formkoerpern aus vinylchlorid polymerisaten

Country Status (10)

Country Link
JP (1) JPS4816051B1 (de)
AT (1) AT307728B (de)
BE (1) BE753803A (de)
CH (3) CH562264A5 (de)
DE (1) DE1937299B2 (de)
DK (1) DK129853B (de)
FR (1) FR2068882A5 (de)
GB (1) GB1291159A (de)
NL (1) NL7010919A (de)
SE (1) SE361483B (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB2127422B (en) * 1982-08-27 1987-02-25 Contact Lenses Prostheses contact lenses and polymers therefor
NO166371C (no) * 1983-07-15 1991-07-10 Shinetsu Chemical Co Vinylklorid-kopolymer som har hoey permeabilitet for oksygen.
DE102007023933A1 (de) * 2007-05-23 2008-12-04 Wacker Chemie Ag Siliconisierte Vinylchlorid-Mischpolymerisate
JP5667477B2 (ja) * 2011-03-09 2015-02-12 積水化学工業株式会社 塩化ビニル系樹脂、塩化ビニル系樹脂の製造方法及び塩化ビニル系樹脂成形体

Also Published As

Publication number Publication date
SE361483B (de) 1973-11-05
GB1291159A (en) 1972-10-04
NL7010919A (de) 1971-01-26
CH1101670A4 (de) 1973-09-14
DE1937299B2 (de) 1971-11-11
CH562264A5 (de) 1975-05-30
JPS4816051B1 (de) 1973-05-19
DK129853B (da) 1974-11-25
DK129853C (de) 1975-05-12
BE753803A (fr) 1970-12-31
FR2068882A5 (de) 1971-09-03
CH546295A (de) 1974-02-28
AT307728B (de) 1973-06-12

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1192220B1 (de) Bimodale poly(meth) acrylatplastisole und verfahren zu ihrer herstellung
DE1495694B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten des Vinylchlorids
EP0245647A1 (de) Polymethacrylat-Formmasse mit hoher Wärmeformbeständigkeit und hoher thermischer Stabilität
DE2363564C3 (de) Thermoplastische Formmasse auf der Basis von Vinylchlorid-Homo- oder Mischpolymerisaten
DE2626072C2 (de) Verfahren zum Beschichten eines Polyolefin-Films
DE1520310B2 (de) Verfahren zur Herstellung einer Pfropfpolymerisatmasse
DE2046293A1 (de) Vernetzte Formkörper und Überzüge aus Vinylchloridpolymensaten und Verfahren zu ihrer Herstellung
US3821174A (en) Cross-linked shaped objects of vinyl chloride polymers
DE1937299A1 (de) Verfahren zur Vernetzung von geformten Gebilden aus Vinylchlorid-Polymerisaten
DE2023154A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymeren
DE2364875A1 (de) Photolytisch abbaubare kunstharzmassen und deren verwendung
DE1420341A1 (de) Geformter Kunststoff und Verfahren zur Herstellung desselben
CH523928A (de) Warmverformbare Mischung
DE1937299C (de) Verfahren zur Vernetzung von Formkörpera aus Vmylchloridpolymerisaten
DE1520839A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylchlorid
DE1268829B (de) Ultraviolett-Stabilisatoren fuer organische Polymere
DE1081672B (de) Verfahren zur Herstellung thermoplastischer Mischpolymerisate aus Vinylchlorid und einem Dialkylmaleat
DE944996C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Vinylhalogenid mit einer anderen polymerisierbaren organischen Verbindung
DE2018544B2 (de) Schichtstoff aus einer Polyolefingrundfolie und einer oder zwei darauf aufgebrachten Mischpolymerschichten
DE854851C (de) Verfahren zur Herstellung von Interpolymeren
DE1945970A1 (de) Verfahren zur Herstellung von festen,in Loesungsmitteln loeslichen Polyvinylidenhalogenidharzen
CH507995A (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylhalogenidpolymeren
DE1694977B2 (de) Verfahren zur herstellung von filmen mit verbesserter schlagfestigkeit aus homo- od. mischpolymerisaten von nitrilen
DE2058048A1 (de) Thermoplastischer Film mit Orientierung
DE2219402A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten

Legal Events

Date Code Title Description
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977
EHJ Ceased/non-payment of the annual fee