DE1937299A1 - Verfahren zur Vernetzung von geformten Gebilden aus Vinylchlorid-Polymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Vernetzung von geformten Gebilden aus Vinylchlorid-PolymerisatenInfo
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Description
69101 (1529) Troisdorf, den Η. Juli 1969
DYNAMIT NOBEL AKTIENGESELLSCHAFT t
!Droisdorf, Bez. Köln
Verfahren zur Vernetzung von geformten Gebilden aus Vinylchlorid-Polymerisaten
Es ist bekannt, Vinychlorid-Polymerisate auf chemischen Wege zu vernetzen. In der US-Patentschrift 2 5H 185 wird z.B. durch
Diamine eine Vernetzung erzielt. Die Diamine reagieren aber bereits unter den Bedingungen der Verarbeitung, so daß eine Formgebung
infolge verminderten Fließens durch Vernetzung nicht oder nur unter gleichzeitiger Zersetzung der Vinychlorid-Polymeris-ate
möglich ist.
In der US-Patentschrift 3 017 379 wird eine Vernetzung durch Verv/endung von Peroxyden beschrieben. Auch bei dieser Verfahrensweise
erfolgt bereits vor der Formgebung eine teilweise Vernetzung, die zu dem gleichen, oben beschriebenen Nachteil
führt. Dies gilt insbesondere für Verarbeitungen von PVC ohne
Weichmacher. Auch die Einführung von Doppelbindungen, z.B. nach der britischen Patentschrift 618 902 führen zu gleichen
negativen Resultaten.
Eine Methode, die diesen Nachteil vermeidet, ist die strahlenchemische
Vernetzung von geformten Gebilden aus Polyvinylchlorid, wie sie in 3. Chim. Phys. 51 895 (1956) beschrieben
wird. Jedoch bringt diese Methode verfahrenstechnische Nachteile
mit sich. So sind zur Vermeidung von Strahlenschäden
009887/1980
besondere Schutzmaßnahmen erforderlich. Ferner ist die Bestrahlung großflächiger Formteile "besonders schwierig, weil derartige
Strahlenquellen technisch nur schwer zugänglich sind.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Vernetzung
von Vinylchlorid enthaltenden polymeren Formkörpern, die vor, während und nach der Formgebung unvernetzte Vinylchlorid-Polymerisate
enthalten, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Vinylchlorid-Polymerisate Copolymerisate verwendet, die im
Oopolymeren Vinylchlorid, gegebenenfalls weitere äthylenisch ungesättigte Verbindungen, und Silane der allgemeinen Formel
OR1
X - Si ^- OR2 I
X - Si ^- OR2 I
OR3
einpolymerisiert enthalten, worin X einen polymerisationsfähigen
12 3
Rest und R , R und R gleiche oder verschiedene, verzweigte Alkylreste mit 4 bis 16 C-Atomen oder Arylreste bedeuten, wobei bis zu zwei OR-Gruppen durch Alkyl- und/oder Arylreste ersetzt sein können, und die Formkörper mit salzsauren oder salpetersauren, gegebenenfalls weitere Säuren enthaltenden Bädern bei !Temperaturen zwischen O0C und 1500C behandelt.
Rest und R , R und R gleiche oder verschiedene, verzweigte Alkylreste mit 4 bis 16 C-Atomen oder Arylreste bedeuten, wobei bis zu zwei OR-Gruppen durch Alkyl- und/oder Arylreste ersetzt sein können, und die Formkörper mit salzsauren oder salpetersauren, gegebenenfalls weitere Säuren enthaltenden Bädern bei !Temperaturen zwischen O0C und 1500C behandelt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung siidProdukte nach diesem
Verfahren.
Es wurde nämlich überraschend gefunden, daß Formkörper aus diesen
Copolymerisaten auf einfache Weise in sauren, vorwiegend wässrigen
Bädern vernetzt werden können. . . ,
0098Q7/1S80
6AOORlQiNAL
Die nach dem Verfahren hergestellten Formkörper können neben den Vinylchlorid/Silan-Copolymerisaten weitere Polymere enthalten,
die den Copolymertsaten vor der Vernetzung zugesetzt werden. .
Fach dem Verfahren der Erfindung können als Formkörper insbesonder
Folien oder Fasern hergestellt werden. Es ist vorteilhaft.
Folien oder Fasern aus Emulsionen, Lösungen oder Schmelzen unter gleichzeitiger VerStreckung und Vernetzung in sauren Bädern zu
verformen. .
Allgemein sind Formkörper beliebiger Gestalt nach für thermoplastische
Verformungen üblichen Verfahren mit nachfolgender Vernetzung
nach der Erfindung herstellbar.
Die Erfindung beruht auf zwei Punkten:
a) Herstellung und Aufbau der Vinylchlorid-Copolymerisate und
b) der Vernetzung der daraus hergestellten Formkörper. Diese werden getrennt näher erläutert.
a) Vinylchlorid/Bilan-Copolymerisate:
Die verwendeten copolymerisierbaren Silane haben folgende Struktur:
X - Si
Darin bedeutet X einen polymerisationsfähigen Rest, der ein kurzkettiger ungesä-ttigter Eohlenwasserstoffrest, beispielsweise
der Vinylrest H2C = CH - oder der Allylrest H2C =
12 3
CH - CHp-» sein kann und R , R und R gleiche oder verschiedene
gesättigte Alkylreste, die gradkettig, verzweigt oder
009887/1980 ·
■ " SAD ORJGINAL
-A-
cyclisch sein können, oder Arylreste. In den genannten copolymerisierbaren Silane können auch eine
oder zwei OR-Gruppen durch die genannten Alkylreste und/oder
Arylreste ersetzt sein, so daß sich folgende Struktur, in der nun eine oder zwei zusätzliche Si-G-Bindungen vorhanden
sind: .
X-Si
ergibt.
Als geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkylreste
sollen solche mit 1 bis 18 G-Atomen, als Arylreste die,
gegebenenfalls substituierten, Reste des Benzols und seiner Homologen verstanden werden.*
Diese Vinylchlorid/Silan-Gopolymerisate sind thermoplastisch
verarbeitbar und vernetzen noch nicht bei der Verarbeitung zu Formkörpern.
F Die Yinylchlorid/Silan-Copolynierisation kann unter Benutzung
bekannter Polymerisationsverfahren, u.a. als Lösungs- oder Fällungspolymerisation in wässriger Phase, in Gegenwart organischer
Lösungsmittel oder als lösungsmittelarme bzw. lösungsmittelfreie Polymerisation in Substanz durchgeführt
werden.
Im allgemeinen wird die Polymerisation in wässriger Phase
als Emulsions- oder Suspensionspolymerisation ausgeführt
Bei der Polymerisation in wässriger Phase arbeitet man vorzugsweise bei einem pH von etwa 7.0, um eine unnötige Hydrolyse
bei höheren oder tieferen pH-Werten zu vermeiden.
U09887/1980
—^ *ORIGINAL
—^ *ORIGINAL
Bei Verwendung von Katalysatoren, die den pH-Wert der Flotte während der Polymerisation verändern, werden Puffer
verwendet.
Geeignete Puffersubstanzen sind Mischungen aus primären
und sekundären Orthophosphaten oder auch Alkalisalze
schwacher Säuren, wie Karbonate, Borate, Azetate usf. Als Suspensionsstabilisatoren können Methylcellulose,
Gelatine, wasserlösliche Stärke, Salze der Polyacryl- oder Polymethacryl-Säure u.a. dienen.
Als Emulgatoren eignen sich Aryl-, Alkyl- und Fettalkoholsulf onate, Salze oder Ester der Fettsäuren usf.
Besonders empfindliche Silane werden mit Vinylchlorid nach Verfahren der Polymerisation in Substanz ohne Verwendung
von Wasser oder Lösungsmitteln, einschließlich des Zwei-Stufen-Verfahrens nach der franz. Patentschrift 14-27936,
^polymerisiert.
Bei Verwendung randgängiger Rührwerke oder Stahlkugeln enthaltender Rollautoklaven werden die Polymerisate in
Pulverform erhalten.
Solche empfindlichen Silane sind z.B. Vinyl-trimethoxysilan
oder Vinyl-triäthoxy-silan und die entsprechenden Allylverbindungen, deren Copolymerisate bereits bei Feuchtigkeitszutritt
während der Polymerisation z.T. oder ganz vernetzt sind und nicht mehr zu Formkörpern verarbeitet
werden können. Bei Feuchtigkeitsausschluß entstehen Jedoch unvernetzte Copolymerisate."
009887/1980 ftAD
ÖAD
,Die Menge der Silane, bezogen auf die Gesamtmenge der Μοηο-fmeren,
ist an sich nicht beschränkt und kann bis 70 Gew.-# betragen.
Im Sinne der Erfindung ist es aber bereits ausreichend und daher zweckmäßig bis zu 30 Gew.$ der Silane
zu verwenden. Bevorzugt werden 0,1 bis 15 Gew.$ Silane , bezogen auf Vinylchlorid,verwendet.
Die Polymerisationstemperatur kann im Bereich von + 100 bis - 60° C liegen.
Unterhalb 0° C werden eutaktische Copolymerisate erhalten.
Die TieftemperaturrPolymerisation kann in wässriger Phase
unter Einsatz von Gefrierschutzmitteln, beispielsweise ein- oder mehrwertigen Alkoholen, oder bevorzugt als Polymerisation
in Substanz ausgeführt werden.
Als Katalysatoren werden die für das jeweilige Polymerisationsverfahren
und die Polymerisations-Temperatur als geeignet bekannten verwendet.
So sind beispielsweise Peroxydkatalysatoren wie H2O2,
Alkylperoxyde, Säureperoxyde und Ketoperoxyde oder
Redoxkatalysatoren aus beispielsweise Schwermetallsalz/ Peroxyd/ Reduktionsmittel wie Eisensulfat/ HgOg/Ascorbinsäure
geeignet, ebenso Metallalkyle wie Lithiumalkyle, Aluminiumtrialkyle, Bortrialkyle usf. die gegebenenfalls
zusammen mit Peroxyden eingesetzt werden. Redoxkatalysatoren und Metallalkyle eignen sich besonders für die Tieftemperaturpolymerisation
unterhalb - 10 bis - 60 0.
ORIGINAL
Die Copolymerisation, kann in Gegenwart von weiteren
äthylenisch ungesättigten mit Vinylchlorid copolymerisierbaren
Monomeren durchgeführt werden, wobei der Anteil an der Gesamtmenge der Monomeren Ms zu 65 Gew.$, "bevorzugt
0,1 bis 30 Gew.% betragai kann. Vinylchlorid soll jedoch mindestens 30 Gew.$ des Monomerengemisches betragen.
Solche Monomere sind z.B.. Vinylester (Vinylacetat, Vinylpropionat,
Vinylstearat etc.), Acrylester (Äthyl-, Propyl-, Cetylester etc.), Malein- bzw. Fumarester (Methyl-,Äthyl-,
Dodecyl-, Cetyl-Ester etc.), Itakonester (Methyl-,Do&ecyl-Ester
etc.), Äthylen, Propylen, Butylenf Acrylnitril,
Methacrylnitril, Vinylidenchlorid oder ähnlich aufgebaute Monomere.
Die für die Copolymerisation der Silane geeigneten Verfahren und Verfahrensbedingungen sind jedoch nicht auf die
genannten beschränkt,, doch sind die hinsichtlich der Silane gemachten Angaben wesentlich.
Die Copolymerisate nach der vorliegenden Erfindung sind unvernetzt und durch ihre thermoplastische Verarbeitbarkeit
ausgezeichnet. Die Herstellung von Pormkörpern aus
den Polymerisaten erfolgt mit den üblichen Verarbeitungsmaschinen, gegebenenfalls unter Zusatz von Weichmachern,
!Füllmitteln, Farbstoffen Wärmestabilisatoren oder Gleitmitteln, oder auch aus Lösungen der Copolymerisate.
009887/1980
8AD ORIGINAL
"b. Vernetzung der ForrokörOer:
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Formkörper aus den obengenannten
Copolymerisaten, die sich auf thermoplastischem Wege
herstellen lassen in sauren, wässrigen Bädern vernetzt v/erden können, obwohl der hydrophobe Charakter von Vinylchlorid-Polymerisaten
dieses nicht * zulassen sollte.
Die Formkörper können in das Vernetzungsbad gehängt oder gelegt werden oder kontinuierlich durch das Bad gezogen werden.
Die Vernetzungsbäder bestehen im allgemeinen aus verdünnten
oder konzentrierten starken Säuren, insbesondere Salzsäure oder Salpetersäure, wobei Konzentrationen von 10 bis 40 Gew.-fs bevorzugt
werden. Salzsäure liefert überraschenderweise die besten Ergebnisse, Schwefelsäure allein ist nicht wirksam.
Die salzsauren oder salpetersauren Bäder können jedoch weitere Säuren z.B. Schwefelsäure oder andere starke oder schwache
Säuren zusätzlich enthalten.
Die Temperaturen bei den Vernetzungen können zwischen O0C und
1500C, bevorzugt zwischen Zimmertemperatur und 1300C, liegen.
Als Formkörper nach der Erfindung werden beliebig geformte Gebilde
verstanden, die ebenso überwiegend in einer Dimension ausgedehnt, wie überwiegend in zwei oder drei Dimensionen ausgedehnt
sein können.
Demnach können die Formkörper Fasern, Fäden, Bänder oder Strei
fen, sowie daraus hergestellte Zwirne, Gewebe, Filze oder Geflechte
oder flächige Gebilde wie Folien, Bahnen, Platten oder überwiegend räumliche Gebilde wie technische Formkörper aller
Art, Hohlkörper, Behälter und Flaschen, Rohre usf. sein.
009887/1980
Hinsichtlich der Herstellungsverfahren, der Formgebung und der·
Oberflächenbearbeitung der Formkörper bestehen keine Beschränkungen.
Der Einsatz dieser Formkörper erfolgt bevorzugt dort, wo Widerstandsfähigkeit
gegen Säuren, siedende Lösungsmittel, .Chemikalienfestigkeit allgemein, Kochfestigkeit, sowie verminderte Deformationstendenz
in der Wärme und hohe mechanische Festigkeitswerte, besonders hohe Zugfestigkeiten in der Wärme gefordert werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können nun Formkörper auf Basis vernetzter Vinylchlorid-Polymerisate neuen Einsatzzwecken zugänglich
gemacht v/erden, weil das vorliegende Vernetzungsverfahren an den Formkörpern selbst, welche Dimensionen diese auch immer besitzen
mögen, in technisch einfacher Weise vorgenommen werden kann, wobei überraschenderweise ein hoher Vernetzungsgrad erreicht' wird.
Die Vernetzung gemäß vorliegender Erfindung an geformten Gebilden
ist von besonderem Vorteil auch deshalb, weil die Vernetzung in gezielter Weise durch die Copolymerisation einerseits und durch
den Vernetzungsmechanismus andererseits erfolgen kann. Durch den gezielten Einbau der polymerisationsfähigen Silanverbindung
und ihre Menge, kann die Vernetζungsdichte vorherbestimmt werden.
Durch den Vernetzungsmechanismus ggf. auch durch nur teilweise Vernetzung werden die einzelnen Makromoleküle an der durch Copolymerisation
vorherbestimmten Stelle fixiert und können dadurch eine "semikristalline" Struktur erhalten.
Wie aus dem experimentellen Teil hervorgeht, .verläuft die Vernetzung
überraschend schnell. So können Folien und Fasern innerhalb von Minuten in den vernetzten Zustand überführt werden. Bei
Formkörpern mit größeren Dicken, z.B. Platten, können diese in relativ kurzen - nicht vorher zu erwartenden - Zeiten vernetzt
3 0 8AO ORIGINAL
werden. Dieser zeitliche Verlauf des Vernetzungsvorgangs erlaubt
es z.B., Formkörper mit nur einer dünnen Schicht von vernetztem Material zu "beschichten, ohne den Oberflächenglanz der
Formteile zu beeinträchtigen. Die Dicke der Haut kann, wie weiter
aus dem experimentellen Teil hervorgeht, vorherbestimmt werden.
Die Vernetzung der Formkörper und die Eigenschaften der Formkörper
sind in wünschenswerter Weise gezielt beeinflußbar, wie es bisher bei Vinylchloridpolymerisaten nicht möglich gewesen ist.
1. Durch die Struktur und die Menge der einpolymerisierten.Alkyl-(bzw.
aryl) silane und Alk- (bzw. ar-) oxysilane. Besonders kann so die Menge der bei den jeweiligen Vernetzungsbedingungen
entstehenden Vernetzungstellen (Vernetzungsdichte)im Voraus festgelegt werden.
2. Durch das Copolymerisationsverhalten der Silane ist es möglich,
einheitlich aufgebaute Copolymerisate herzustellen, in denen die Silane in allen Polymerketten gleich regelmäßig verteilt
sind und somit eine gleichmäßige Vernetzung bewirken oder hete-
f rogen aufgebaute Copolymerisate, in denen einzelne Abschnitte
der Polymerketten oder einzelne Ketten eine größere Anzahl Silanmoleküle
enthalten, die dann an diesen Stellen eine größere Vernetzungsdichte bewirken. . ·
Bei gegebener chemischer Struktur des jeweiligen Silans kann auch während der Polymerisation durch gleichbleibende oder geänderte
Monomerenzusammensetzung eine einheitliche oder hetero- · gene Struktur des Copolymerisate erzeugt werden.
3. Durch das Vernetzungsbad (Temperatur, pH-Wert, Vernetzungsdauer
etc.). .
4. Durch Einbau der sohon genannten äthylenisch ungesättigten, mit*
4^^0*09887/1980' sadorigjnal
- 11 Vinylchlorid copolymerisierbaren Monomeren. 1937299
Man kann auch durch Einbau von leicht hydrolysierbaren copolymerisierbaren Monomeren, wie Alkylencarbonaten oder
Alkylensilylestern (z.B. Vinylencarbonat oder Vinylsilylester
der Formel
R1 H0C = CH - 0 - Si R etc.)
den Vernetzungsmechanismus beeinflussen.
5. Durch die Polymerisationstemperatur.
Durch die Tieftemperaturpolymerisation entstehen kristalline,
syndiotaktisch geordnete Copolymere, die durch die Vernetzung eine zusätzlich "geordnete" Struktur erhalten, mit
Eigenschaften, die bisher an Vinylchloridpolymerisaten unbekannt
waren (z.B. Lösungsverhalt en, Schrumpfeigenschaften,
verminderter kalter Fluss etc.).
6. Durch Verwendung von Weichmachern.
Durch Verwendung von Weichmachern wird die Vernetzung der Formkörper erleichtert. Weichmacher sind z.B. Phthalsäureester
(Äthylhexyl-, Dodecyl, Stearyl- etc.), Adipinsäureester,
Azelainsäureester, Sebacinsäureester und Polyester dieser Säuren z.B. mit Styrol, Trikresylphosphat,
epoxydiertem Sojabohnenöl, Ester des Pentaerythrits mit
einbasischen Fettsäuren, chlorierte Kohlenwasserstoffe etc.
7. Eine weitere Beeinflussung der Formkörper kann durch den'
Zusatz von weiteren Polymeren zu den Copolymerisaten vor der Formgebung und Vernetzung erfolgen. Geeignet, sind z.B.
Polyäthylen, chloriertes Polyäthylen, Copolymerisate von
""; 0098 87/1980 ßAD original
Vinylestern und Äthylen, Polypropylen, chloriertes Polypropylen, syndiotaktisches und ataktisches Polyvinylchlorid
und deren Chlorierungsprodukte, ABS-Polymere, MBS-Polymere
und andere.
Die Menge der zugesetzten Polymeren kann bis zu 60 Gew.-$
der entstehenden Polymerenmischung, im allgemeinen 3 "bis
50 Gew.-$ der Mischung betragen.
In den Beispielen v/erden Ausführungsformen aufgezeigt, ohne
damit eine Beschränkung anzuzeigen.
Werden die Vernetzungsversuche mit Schwefelsäure (z.B. 20 Gew. $ig) oder Essigsäure (z.B. 40 Gew.^ig)ausgeführt, tritt keine
Vernetzung auf. '
Wird dagegen die Copolymerisation von z.B Vinylchlorid mit Vinyl-tri-nonoxy-silan
in schwefelsaurer, wässeriger Suspension ausgeführt, werden die Copolymerisate bereits während der Herstellung
vernetzt. Dagegen lassen sich überraschenderweise,wie die Beispiele zeigen, Formkörper ,aus obengenannten ^polymerisaten
des Vinylchlorids vollständig in salzsaurer oder/und salpetersaurer wässeriger Phase vernetzen. Das Eindringen von Salzsäure
oder Salpetersäure in Formkörper aus Vinylchlorid-Polymerisationen gemäß den nachfolgenden Beispielen, war nach dem Stand
der Technik nicht zu erwarten.
009887/1980
BAD ORIGINAL
Nach den folgenden Beispielen 1 bis 4 werden die Polymerisate hergestellt, die nach den Beispielen unter B, zu vernetzten Produkten
führen.
Als Monomerengemische werden so zusammengesetzte verwendet, wie
in den jeweiligen Beispielen unter B, für das Polymere angegeben.
A) Herstellung der Copolymerisate:
1. Suspensionsverfahren;
420 g entsalztes, sauerstoffreies Wasser, 19 ecm einer
3 5&Lgen wässrigen Methylcellulose-Lösung, 1,43 g Dilauroylperoxid,
220 g Monomerengemisch werden bei 55 C in einem
1 1-Glasautoklaven mit einem Propeller-Rührer (500 TJpM) gerührt. Nach 21 Stunden wird der Autoklav entspannt und
das feinkörnige Copolymerisat abgeschleudert und bei 500C
im Luftstrom getrocknet.
2. Emulsionsverfahren:
440 g Wasser, 6,4 g Kaliumdodecylsulfonat als Emulgator, 0,5 g KpSpOg, eine Mischung aus 2,2 g NaHpPO. und 8,8 g
NapHPO. als Puffer und 220 g Monomerengemisch werden in
einem 1 1-Glasautoklaven mit einem Blattrührer (200 UpM) gerührt. Nach einer Polymerisationszeit von 12 Stunden bei
500C wird die Emulsion mit 10 gew.-^iger NaCl-Lösung gefällt,
mit Wasser gewaschen und bei 500C getrocknet.
Mit gleichem Erfolg sind HpOp oder andere wasserlösliche
Peroxide als Katalysatoren verwendbar.
Man kann die Emulsionen selbst verwenden, beispielsweise
009887/1980 .
als Klebemittel oder zur Herstellung von Überzügen auf
Kunststoffteilen oder Metallen.
Hierzu kann die Emulsion mit z.B. 2 Gew.-# Cetylalkohol
stabilisiert und ggf. mit Weichmachern gemischt werden. Weiter lassen sich die Emulsionen in sauren Fällbädern
ggf. unter gleichzeitiger Verstreckung vernetzen und zu Fäden verarbeiten und verspinnen.
3. Polymerisation in Substanz;
250 g Monomerengemisch, 0,25 g Azoisobuttersäuredinitril werden in einem 1 1-Glasautoklaven mit einem spiralförmigen,
randgängigen Bandrührer-(200 UpM) gerührt. Nach
10 Stunden bei 530C wird ein feines Copolymerisatpulver
erhalten.
Bei Gehalten an Silan-Comonomeren von mehr als 6 Gew.-#
wird die Copolymerisation zweckmäßigerweise bei tiefen Temperaturen (z.B. bei -350C mit B(C2H5),-t-butylhydroperoxid)
durchgeführt.
4. Tieftemperaturcopolymerisation:
330 g Monomerengemisch, 60 ecm Methanol, 2 ecm H2Op
(30 gew.-#ig), 1,2 g Ascorbinsäure und 2 ecm 1 gew.-#ige
Eisensulfatlösung werden bei -200C in einem 750 ecm Glasgefäss
mit einem Blattrührer gerührt, nach 15 Min. wird der entstandene Brei in kaltes Methanol von -600C gegossen
und filtriert. Das Produkt wird bei 500O getrocknet. Es wird ein sterisch geordnetes, kristallines Copolymerisat
erhalten. Man kann-den Versuch auch gemäß
cq$9887/1980
Beispiel 3 in einem Autoklaven mit randgängigem Bandrührer
oder in Rollautoklaven, die Stahlkugeln enthalten,zu höheren Umsätzen (über 80 %) durchführen.
Die ternäre Copolymerisation mit den genannten weiteren äthylenisch
ungesättigen Verbindungen kann in entsprechender Weise durchgeführt werden.
Die Polymerisationsbedingungen der Beispiele 1 bis 4 können
in bekannter Weise" variiert werden, wie es in der einschlägigen
Fachliteratur beschrieben wird.
B) BeisOJele der Vernetzung:
Zur Herstellung der Formkörper der folgenden Beispiele wurden Copolymerisate verwendet, die nach den Beispielen A 1 bis 3
hergestellt wurden.
Dünne Folien von z.B. 20 ix Dicke werden aus einer 20 #igen Lösung
der Copolymeren in Tetrahydrofuran gegossen. Stärkere Folien von z.B. 100yu Dicke und Platten werden auf
thermoplastischem Wege hergestellt.
Nach den folgenden Beispielen wird die Vernetzung ausgeführt. "
Zur Bestimmung der Vernetzung werden die Folien 3 Tage bei Zimmertemperatur in Tetrahydrofuran gelagert. Hierzu werden
folgende Vernetzungsgrade eingeführt: Folie geht in Lösung = 0; Folie zerfällt, aber es bleiben ungelöste Teilchen zurück,
009887/1980
8AO ORIGINAL
schwach vernetzt = 1; Folien sacken zusammen, "behalten aber
ihre Form, mittelstark vernetzt = 2; Folien behalten ihre Form, stark vernetzt = 3; d.h. also, der Vernetzungsgrad steigt von
auf 3.
1. Vernetzung eines Copolymerisates aus Vinylchlorid/Vinyltri-nonoxy-silan (2 Gew.-^ einpolymerisiertes Silan),
Foliendicke 22 Aa:
Die Folie wird bei 500C in konzentrierter Salzsäure
bis 12 Minuten gelagert und bis zu dem unten angegebenen Grad vernetzt.
Tabelle 1 '
Zeit (Minuten) ■ Vernetzungsgrad
2 0
4 1
6 2
8 3
10 3
12 3
2. Der Versuch nach Beispiel B 1 wird wiederholt mit dem Unterschied, daß das Copolymerisat aus 90 Gew.-^ Vinylchlorid,
8 Gew.-% Vinylacetat und 2 Gew,-# Vinyl-trinonoxy-silan
besteht.
009887/1980
BAD ORIGINAL
Zeit(Minuten) Vernetzungsgrad
2 1
4 2
6 3
8 3
10 3
12 3
Durch den Einbau von Vinylacetat in das Copolymerisat wird
die Vernetzungsreaktion begünstigt.
3· Im folgenden wird die Abhängigkeit der Vernetzungsreaktion
an Copolymerisaten des Vinylchlorids mit verschiedenen Gehalten von Vinyl-tri-nonoxysilan untersucht.
In Tabelle 3 sind die Ergebnisse an 20/u Pollen wiedergegeben.
Die Folien werden bei 600C und unterschiedlichen Zeiten mit 20 gew.-^iger Salzsäure behandelt.
Tabelle 3 | Vernet zungsgrad | |
Gew.-^ Silan im | Vernetzungszeit | 0 |
Copolymeren | Minuten | 2 |
9 | CVl | 3 |
9 | 4 | 3 |
9 | 8 | 0 |
9 | 12 | 1 |
8 | CVl | CVl |
8 | 4 | 3 |
8 | 8. | 0 |
8 | 12 | 0 |
6 | CVl | 2 |
6 | 4 | 3 |
6 | 8 | |
6 | 12 | |
19 80
4. Me Vernetzungsversuche werden entsprechend Beispiel B
durchgeführt mit dem Unterschied, daß die Vernetzungen in konz. Salzsäure bei 200C durchgeführt werden.
Tabelle 4 | Vernetzungsgrad | |
3 3 3 3 0 1 |
||
Gew.-io Silan im Copolymeren |
Yernetzungszeit Minuten |
|
9 9 6 6 2 2 |
5 30 5 30 5 30 |
|
5. Wird das Copolymere mit 2 Gew.-# einpolymerisiertem Silan
in konz. Salzsäure nicht bei 200C, sondern bei 4O0C gelagert,
so erhält man die in Tabelle 5 wiedergegebenen Resultate.
w Vernetzungszeit (Minuten) Vernetzungsgrad
4 0
8 1
12 .3
Entsprechende Ergebnisse werden erhalten bei Vernetzung von Folien einer Dicke von 100 η und von spritzgegossenen ,
dünnwandigen Hohlkörpern.
009887/1980
6. Vernetzungsversuche an einem 4 mm Plattenmaterial; Das Copolymerisat wird 20 Minuten bei 165°C unter Zusatz j
von 2 Gew.-$ Zinnstabilisator 17 M gewalzt. Das noch t
heiße Walzfell wird während 2 Minuten zu einer 4 mm Platte bei 1850C verpresst.
Eine 4 mm Platte aus einem Copolymerisat Vinylchlorid/ Vinyl-tri-nonoxy-silan (5 Gew.-^) wird bei 11O0C in 20
#iger Salzsäure gekocht. Mit Hilfe eines Mikrotoms werden jeweils 50yu-Schnitte auf ihren Vernetzungsgrad geprüft.
In Tabelle 6 sind die Ergebnisse wiedergegeben.
Tabelle 6 | Vernetzungs grad |
|
0 | ||
Vernetzungszeit Minuten |
Mikrotomschnitt | 3 1 0 |
0 | 0-2000 | 3 - 2 1 |
12 | 0-150 150-1000 1000-2000 |
3 3 2 |
24 | 0-350 350-1000 1000-2000 |
|
180 | 0-350 350-1000 1000-2000 |
|
7. Eine Folie (I8yu) eines Copolymerisates Vinylchlorid/
Vinyl-tri-nonoxy-silan (7 Gew.-^) wird bei 200C in könz.
Salzsäure gelagert. In Tabelle.7 sind die Zugfestigkeiten
in Abhängigkeit von der Vernetzungszeit wiedergegeben.
009887/198.0,
Vernetzungszeit (Minuten) Zugfestigkeit Kp/cm
O 410
5 600
10 620
30 610
8. Es werden Gemische aus einem Copolymerisat Vinylchlorid/Vinyl
tri-nonoxy-silan (5 Gew.-$ Silan) und folgenden Komponenten
hergestellt und zu 4 mm Pressplatten verarbeitet:
a) 100 Gew.-$ Copolymerisat (Vergleich)
b) 70 Gew.-$ Copolymerisat und 3O- Gew.-$ Glasfaser (3mm
Kurzstapelfaser)
e) 70 Gew.-$ Copolymerisat und 30 Gew.-$ Di-äthylhexyl-
phthalat
d) 50 Gew.-$ Copolymerisat und 50 Gew.-$ nachchloriertes
ataktisches PVC (66,5 Gew.-$ Chlorgehalt)
■ e) 70 ßew.-/£ Copolymerisat und 30 Gew.-$ nachchloriertes Hoch
druck-Pol väthyl en (39,8 Gew.-fo Chlorgehalt)
. ·
f) 60 Gew.-io Copolymerisat und 40 Gew.-jS syndiotaktisches
Polyvinylchlorid (72 $> syndio taktische Anteile,
bestimmt nach Makromolekulare Chemie, 60 (1963) 106 - 119)
g) 60 Gew.-# Copolymerisat und 40 Gew.-# ataktisches Poly
vinylchlorid (K-Wert 68).
Genau abgewogene Proben der Platten werden drei Stunden in
20 ?Siger Salzsäure gekocht. Zur Bestimmung der Vernetzung
werden die so behandelten Platten in Tetrahydrofuran gekocht
009887/1980
und der. lösliche und unlösliche Anteil bestimmt. In Tabelle 8 sind die Ergebnisse wiedergegeben.
Probe
unlöslicher Anteil
löslicher Anteil
a
b
c
d
e
f
b
c
d
e
f
94,2 71,0 69,5 27,2 68,8 56,6 57,9
5,8 29,0
30,5 (Weichmacher) 72,8 31,2
43,4 42,1
Die Vinylchlorid/Silan-Copolymerisate werden also auch im Gemisch
mit weiteren Polymeren in ganz oder größtenteils vernetzte Copolymerisate überführt.
9. Folien (24 ^i) eines Copolymerisates Vinylchlorid/Vinyl-tri-tbutoxy-silan
(10 Gew.-^) werden bei 20GC in konz. Salzsäure
und bei 1100O in 20 gew.-$iger Salzsäure gelagert. In Tabelle
9 sind die Ergebnisse wiedergegeben.
b) | Tabelle 9 | Vernetzungsgrad | b | |
11 | a | |||
a) Vernetzungszeit | Vernetzungszeit | 0 | ||
200C/HCl konz. | 0°C/20 i* HCl | 0 | 1 | |
Minuten | Minuten | 0 | 1 | |
2 | CVJ | 1 | CVl | |
4 | 4 | 1 | 2 | |
6 | 6 | 1 | 3 | |
8 | 8 | 2 | ||
10 | 10 | |||
12 | 12 | |||
009887/1980
10. Es werden Folien einer Stärke von 30 ^i aus Vinylchlorid/Vinyltrialkoxy-silan-Copolymerisaten
mit jeweils 5 Gew.-^ einpolymerisiertem
Silan mit folgenden Alkylketten hergestellt:
a) n-cy
b) n-C6.
c) n-Cg
d) iso-Cg
e) n-G*c
Me Folien werden bei 600C mit unterschiedlichen Zeiten in
20 gew.-#iger Salzsäure gelagert. In Tabelle 10 sind die Ergebnisse
wiedergegeben.
Tabelle 10 | Vernetzungsgrad | |
Copolymerisat | Vernetzungszeit | 3 3 |
Minuten | 2 3 |
|
' a | 8 12 |
1 3 |
b | 8 12 |
1 2 |
C | 8 12 |
OCVl |
d | 8 12 |
|
e | 8 12 · |
|
11. Beispiel 10 wird wiederholt, wobei jedoch anstelle der
Vinylsilane entsprechende Mengen der jeweiligen Allylsilane
verwendet werden.
009887/1980
- 23 - | 1937299 | |
Tabelle 11 | ||
Copolymerisat | Vernetzungszeiten | Vernetzungsgrad |
Minuten | ||
a | ro ω | 2 3 |
b | 8 12 |
1 3 |
C | 8 12 |
1 2 |
d | 8 12 |
0 1 |
e | 8 12 |
0 0 |
12. Folien von 20 μ Stärke eines Copolymerisates aus 95
Vinylchlorid und 5 Gew.$ Vinyl-tri-nonoxy-silan werden Jeweils
12 Minuten in verdünnter Salpetersäure gelagert.
Tabelle 12 | £ Vernetzungsgrad | |
0 0 O 2 |
||
HNO3 10 Gew.-# Temp. 0C |
HNO3 20 Gew.-? Temp. 0C |
|
50 100 |
5°. 100 |
|
Wird die 10 gew.5&ige Salpetersäure mit 10 Gew.^ Scnwefeisäure
zusätzlich versetzt, liegt der Vernetzungsgrad (1000G
Vernetzungstemperatur) bei 1.
009887/1980
13. Es werden Folien (40yu) ternärer Copolymerisate Vinylchloriä/
Vinylpropionat/Vinyl-tri-nonoxy-silan mit konstantem Silan-Gehalt
von 2 Gew.-$ und variierenden Gehalten an Vinylpropionat
hergestellt und bei 500C 4 Minuten und 6 Minuten in konz.
Salzsäure gelagert. Tabelle 13 gibt die Ergebnisse wieder.
Tabelle 13 | Vernetzungsgrad | |
Vinylpropionat | Vernetzungszeit | 1 · . 2 |
Gew.-^ | Minuten | 1 3 |
0 | 4 8 |
2 3 |
10 | 4 8 |
3 3 |
30 | 4 8 |
|
60 | 4 8 |
|
14. Eine 20 «-Folie aus einem Copolymerisat Vinylchlorid/Vinyltri-t-butoxysilan
(10 Gew.-^) wird in einem Spannrahmen aus
einem bei den Versuchsbedingungen nicht angreifbarem Material
(nachchloriertes PVC, 6^5 Gew.-# Cl) eingespannt, durch
Behandeln mit 20 gew.-^iger wässriger HCl 10 bis 60 min.
lang vernetzt und anschließend getrocknet.
Zur Ermittlung der Vernetzung wird 8 Std. mit Trichloräthylen am Rückfluß gekocht.
Die unterschiedliche Gewichtszunahme in Trichloräthylen entspricht
unterschiedlichen Vernetzungsdichten, die jedoch , alle bereits einer vollständigen Vernetzung entsprechen, da
009087/1980
nach anschließendem Entfernen des Trichloräthylens durch
kochendes Methanol kein Gewichtsverlust des Copolymerisate feststellbar ist. Es erfolgt also kein in Lösungsgehen des
Copolymerisate. Trotz der drastischen lösungsmittelbehandlung tritt keine Versprödung der Folien ein. Die Folien
bleiben durchsichtig und elastisch und schrumpfen nicht.
Als Vergleichsbeispiel wird ein Homopolymerisat des Vinylchlorids
mit gleichen !-Werten von 68,0 aufgeführt, das in gleicher Weise behandelt wurde. Bei diesem erfolgt ein in
Lösungsgehen (Gewichtsverlust von 32,1 #), der Übrigblei- ·.
bende Teil der geschrumpften Folie ist spröde und zerbricht beim Anfassen.
Tabelle 14 gibt die Ergebnisse wieder.
Tabelle 14 gibt die Ergebnisse wieder.
Tabelle 14 | 6 | CCl2 | = CHCl | Gewichtsverlust | CHCl | • | * | |
7 | ,6 # | in CCl2 = | ||||||
Zeit | Gewichtszunahme | 8 | O (κ I ö /Ö |
|||||
(Min.) | in | 8 | ,8 # | - | ||||
10 | < | ,0 # | - | |||||
20 | - | |||||||
30 | 32,1 | |||||||
60 I |
||||||||
Homopolymerisat | ||||||||
15. Aus einer 25 gew.-^igen Lösung eines copolymeren Vinylchlorid
/Vinyl-tri-nonoxy-silan (5 Gew.-# einpolymerisiertes
Silan) wird durch eine 0,2 mm Düse ein Faden in eine Spinn-
009387/1380
lösung (80 Gew.-^ Äthylalkohol und 20 Gew.-# Wasser) bei
550C unter gleichzeitiger Verstreckung geführt. Zur Vernetzung
wird der Faden 12 Minuten lang mit kochender 20 gew.-#iger Salzsäure behandelt.
Der unbehandelte Faden ist in Tetrahydrofuran löslich, während der behandelte Faden in Tetrahydrofuran unlöslich ist.
Der behandelte Faden wird eine Stunde in Trichloräthylen ge-™
kocht. Die Aufnahme von Trichloräthylen beträgt nur 1,8 Gew.-Der
Faden behält seine Form und backt nicht zusammen. Der unbehandelte Faden dagegen backt zusammen und ist als Faden
nicht mehr erkennbar. . ·
Ein 7 cm langer, behandelter Faden wird eine Stunde in Wasser
gekocht; die Länge des Fadens beträgt nach dem Kochen
immer noch 7 cm. Ein Zusammenbacken des Fadens erfolgt nicht.
16. Beispiel 15 wird wiederholt, wobei aus einem Schlitzspalt
" eine Folie von 0,03 mm Dicke gebildet und ins Yernetzungsbad
a) monoaxial auf das 3-fache
b) monoaxial auf das 10-fache
c) biaxial auf das 4-fache
d) biaxial auf das 6-fache
verstreckt wird. Die Folie hat entsprechende Eigenschaften wie der Faden nach Beispiel 15.
009887/1380
Claims (6)
- -27- 1337299Patentansprüchesji.)Verfahren zur Vernetzung von Vinylchlorid enthaltenden polymeren Formkörpern, die vor,' während und nach der Formgebung unvernetzte Vinylehlorid-Polymerisate enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man als Vinylchlorid-Polymerisate Copolymerisate verwendet, die im Copolymeren Vinylchlorid, gegebenenfalls weitere äthylenisch ungesättigte Verbindungen, und Silane der allgemeinen FormelOR1
X-Si ^- OR2 τOR5einpolymerisiert enthalten, worin X einen polymerisations-12 3fähigen Rest und R , R und R gleiche oder verschiedene, verzweigte Alkylreste mit 4 bis 16 C-Atomen oder Arylreste bedeuten, wobei bis zu zwei OR-Gruppen durch Alkyl- und/oder Arylreste ersetzt sein können, und die Formkörper mit salzsauren oder salpetersauren, gegebenenfalls weitere Säuren enthaltenden Bädern bei Temperaturen zwischen O0C und 150 C behandelt . - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Formkörper Folien oder Fasern verwendet.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Polymerisate mit vorwiegend eutaktischer Struktur verwendet .009887/1980 ·
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper, insbesondere Folien oder Fasern, aus Emulsionen, Lösungen oder Schmelzen in sauren Fällbädern unter gleichzeitiger Vernetzung und mono- oder biaxialer Verstreckung geformt werden.
- 5· Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4> dadurch gekennzeichnet", daß die Formkörper bis zu 60 Gew.-fo, bevorzugt 3 bis 50 Gew.~$,der Gesamtmenge von weiteren Polymeren enthalten.
- 6. Vernetzte, gegebenenfalls mono- oder biaxial verstreckte Produkte nach dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 6.0098 87/198 0BAD ORlGlMAt
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