DE3922333A1 - Probenentnahmegeraet mit automatischer selbstentleerung - Google Patents
Probenentnahmegeraet mit automatischer selbstentleerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Probenentnahmegerät mit auto
matischer Selbstentleerung, vorzugsweise zur Gewässerüber
wachung, mit auf einem umlaufenden Probenteller angeordne
ten Probenbehältern, einer Füllvorrichtung sowie einer
Entleer- und Spülstation für die Probenbehälter.
Bei bekannten Probenentnahmegeräten mit Spül- und Entleer
vorrichtungen erfolgt die Entleerung über Heber- oder
Saugsysteme über magnetisch betätigte sowie mechanisch
bewegte Hahnsysteme. Ihre Antriebssysteme haben einen ent
sprechenden Energiebedarf, der insbesondere im Langzeit
betrieb, z. B. zur Gewässerüberwachung, bei netzunabhängi
gem Betrieb große Energiespeicher (Batterien) benötigt.
Ein weiterer Nachteil der bislang bekannten Probenent
nahmegeräte mit Entleerungsvorrichtungen ist das Auftreten
von Dichtungsproblemen, da die für die Entleersysteme ver
wendeten Materialien gegen chemisch aggressive oder mit
Schmutzpartikeln versetzte abrasive Flüssigkeiten nicht
resistent bzw. verschleißanfällig sind. Für die hochent
wickelten Schadstoffanalysen sind die mit der Probe in
langzeitigem Kontakt stehenden Werkstoffe lösemittel
beständig und neutral zu gestalten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Pro
benentnahmegerät mit einer Entleer- und Spülvorrichtung
für den Langzeiteinsatz zu entwickeln, das auch der chemi
schen Beanspruchung durch aggressive und lösungsmittel
haltige Flüssigkeiten sowie der mechanischen Belastung
durch Schmutzpartikel gewachsen ißt.
Die gestellte Aufgabe wird mit einem Probenentnahmegerät
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Probenbehälter an ihrem unteren Ende einen gleich
zeitig als Halter dienenden Verschlußkopf aufweisen.
Bei der Gewässerüberwachung werden zwar in regelmäßigen
Abständen Wasserproben entnommen, diese Proben jedoch
nicht ständig untersucht. Oft erfolgt die Untersuchung in
relativ großen Zeiträumen, so daß zwischendurch eine Ent
leerung der Probenbehälter nötig wird, sobald alle Behäl
ter aufgefüllt sind. Zusätzlich ist eine Spülung der ent
leerten Probenbehälter notwendig, um die Meßergebnisse der
nächsten zu entnehmenden Probe nicht zu verfälschen.
Der Verschlußkopf der Probenbehälter des Probenentnahme
gerätes der Erfindung hat den Vorteil, daß der Probenbe
hälter nicht als Flasche mit Boden ausgebildet werden muß,
sondern aus einem einfachen Glaszylinder bestehen kann,
der mit dem Verschlußkopf zusammen dem Probenteller ent
nommen werden kann. Der Verschlußkopf ermöglicht eine
äußerst einfache Entleerung und Spülung der Probenbehäl
ter. Die Verschlußköpfe können in gegen Verdrehung
sichernde Öffnungen des Probentellers eingesetzt werden,
der zweckmäßig durch einen motorischen Antrieb in bestimm
ten Zeitintervallen um einen gewissen Winkel weiterdrehbar
ist. Sind alle Behälter an der Füllvorrichtung vorbei
bewegt und aufgefüllt worden, so läßt sich der Verschluß
kopf des zuerst gefüllten Probenbehälters beim Passieren
einer Entleer- und Spülstation öffnen.
Vorteilhafterweise kann der Verschlußkopf mit einem Flach
hahnsystem zum Öffnen und Verschließen des Probenbehälters
versehen sein. Das raumsparende und verschleißarme Flach
hahnsystem kann erfindungsgemäß aus zwei mit Öffnungen
versehenen Scheiben bestehen, die gegeneinander relativ
verdrehbar sind, so daß entweder die Öffnungen der Schei
ben in Deckung miteinander bringbar oder alle Öffnungen
durch die jeweils andere Scheibe abgedeckt sind. Ein sol
ches Flachhahnsystem ist im geschlossenen Zustand durch
den Flächenschluß der beiden Scheiben abgedichtet. Das
Öffnen und Schließen des Flachhahns kann zweckmäßig mit
tels einer mit einer der Scheiben verbundenen Schalt
scheibe erfolgen, die in den Wirkungsbereich von Schalt
nocken ragt. Zum Betätigen, Öffnen und Schließen des
Flachhahns, ist keine zusätzliche Energie erforderlich.
Das Öffnen und Schließen des Flachhahnsystems geschieht
mechanisch beim Weiterdrehen des beispielsweise über einen
Schrittmotor angetriebenen Probentellers. Durch diese
gekoppelte, von einem Antrieb zwangsweise durchgeführte
Betätigung des Flachhahnsystems ist das Probenentnahme
gerät gemäß der Erfindung besonders für den Einsatz bei
Langzeitüberwachungen geeignet. Durch die mögliche Her
stellung des gesamten Verschlußkopfes aus Keramik können
die Probenbehälter mit Glaszylinder und Verschlußkopf
vollständig aus inertem und nahezu verschleißfreiem Mate
rial bestehen. Dadurch führen selbst chemisch sehr aggres
sive bzw. lösemittelhaltige Flüssigkeiten oder Schmutz
partikel im Hahnsystem nicht zu einer Funktionsstörung des
Probenentnahmegerätes.
Synchron zum Öffnen des Flachhahns über die Schaltscheibe
und die Schaltnocken kann eine über der Entleerstelle
angeordnete Spritzdüse aktiviert werden. Sie sorgt für
ein rückstandsfreies Spülen der Probenbehälter. Mit dem
Schließen des Flachhahnes kann auch die Spritzdüse wieder
ausgeschaltet werden. Die Spülung kann auch über Warmwas
serspülung mit Reinigungsmittelzugabe intensiviert werden.
Die Erfindung erlaubt in Verbindung mit einer zweckmäßig
mit Sensoren gekoppelten Steuereinrichtung für den Antrieb
den wahlweisen Einsatz von Probentellern mit unterschied
lich dichtem Besatz von Probenbehältern. So können bei
spielsweise Probenteller mit zwölf Behältern gegen Proben
teller gleichen Durchmessers mit vierundzwanzig Behältern
ausgetauscht werden. Eine weitere vorteilhafte Ausbildung
des erfindungsgemäßen Probenentnahmegeräts besteht in
einer oberen Abdeckung für die Probenbehälter. Dadurch
wird verhindert, daß leichtflüchtige Stoffe in den Gewäs
serproben bei längerer Lagerung entweichen können. In der
Abdeckung sind die Öffnungen für die Füll- und Spülvor
richtungen angebracht.
Das erfindungsgemäß ausgebildete Probenentnahmegerät kann
mit allen Arten von Wasserentnahmesystemen gekoppelt wer
den. Außerdem ist eine Fernüberwachung und Steuerung über
Fernmeldesteueranschlüsse möglich, so daß das Gerät uni
verselle Einsatzmöglichkeiten bietet.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungs
gemäß ausgebildeten Probenentnahmegerätes anhand der bei
liegenden Zeichnungen näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht des
Probenentnahmegerätes;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Proben
behälter mit Verschlußkopf bei geöffne
tem Flachhahnsystem entlang der Linie
II-II in Fig. 4;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Ver
schlußkopf bei geschlossenem Flachhahn
system entlang der Linie III-III in
Fig. 5;
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Verschluß
kopf entlang der Linie IV-IV in
Fig. 2;
Fig. 5 einen Querschnitt durch den Verschluß
kopf entlang der Linie V-V in Fig. 3;
Fig. 6 eine schematische Ansicht der Schalt
scheiben und Schaltnocken.
In Fig. 1 ist ein Probenentnahmegerät 10 mit einem Proben
teller 11, der mit Probenbehältern 12 bestückt ist, darge
stellt. Ebenfalls abgebildet sind eine Füllvorrichtung 13,
eine Spülvorrichtung 14, eine Entleervorrichtung 15 sowie
ein Antriebsmotor 16, der über ein Zahnrad 17 den Proben
teller 11 antreibt. Im oberen Bereich des Probenentnahme
gerätes 10 ist eine Meßanzeige 18 dargestellt.
Gemäß Fig. 2 besteht der Probenbehälter 12 aus einem Glas
zylinder 20, der auf einen Verschlußkopf 21 aufgesetzt
ist, der gleichzeitig als Halter für den Probenbehälter 12
dient. Der Verschlußkopf 21 ist in eine Öffnung des Pro
bentellers 11 verdrehsicher eingesetzt. Für den Antrieb
des Probentellers 11 ist eine mit ihm fest verbundene
Zahnscheibe 23 vorgesehen. Fig. 2 zeigt weiterhin einen im
Verschlußkopf 21 angeordneten Flachhahn 24 in geöffnetem
Zustand. Der Flachhahn 24 besteht aus zwei koaxial dicht
gegeneinander liegenden Scheiben 25 und 25′, von denen die
eine und untere Scheibe 25 gegenüber der anderen Scheibe
25′ verdrehbar gelagert ist und die mit deckungsgleichen
Öffnungen 26 und 26′ versehen sind, die in der dargestell
ten Spül- und Entleerposition in Deckung gebracht sind.
Zum Öffnen und Schließen des Flachhahns 24 ist an der
unteren Scheibe 25 eine Schaltscheibe 27 angebracht, die
nach unten über den Zahnkranz 23 daß Probentellers 11 hin
ausragt und deren Form aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich
ist.
Am oberen Ende des Probenbehälters 12 ist eine Abdeck
platte 29 angeordnet, die eine Ringnut 28 aufweist, in
welche der obere Endbereich des Glaszylinders 20 hinein
ragt. Die Ringnut 28 weist im in Fig. 2 dargestellten
Bereich der Spül- und Entleerstation eine Öffnung 30 mit
einem Spritzkopf 31 zum Spülen der Probenbehälter 12 auf.
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch den Verschlußkopf
21 bei geschlossenem Flachhahn 24. Die beiden Scheiben 25
und 25′ des Flachhahns 24 sind nun so gegeneinander ver
dreht, daß ihre Öffnungen 26 und 26′ von der jeweils ande
ren Scheibe abgedeckt sind. Die Schaltscheibe 27 erscheint
gegenüber Fig. 2 in einer um 90° gedrehten Position.
Aus dem Querschnitt nach Fig. 4 ist zu erkennen, daß der
Verschlußkopf 21 an einer Seite eine Anphasung 32 auf
weist, wodurch er nur in einer definierten Lage in die
entsprechend geformten Öffnungen des Probentellers 11 ein
gesetzt werden kann. In Fig. 4 ist der geöffnete Flachhahn
24 im Querschnitt dargestellt. Die Öffnungen 26 und 26′
sind in Deckung gebracht. Die gestrichelt dargestellte
Schaltscheibe 27 ist in Auf-Position.
Der der Fig. 4 entsprechende Querschnitt nach Fig. 5
zeigt den Verschlußkopf 21 bei geschlossenem Flachhahn 24.
Die Öffnungen 26 und 26′ sind nun jeweils verdeckt. Die
Schaltscheibe 27 ist gegenüber Fig. 4 um 90° gedreht ge
strichelt dargestellt.
Fig. 6 zeigt das Zusammenwirken der Schaltscheiben 27
mit Schaltnocken 40 und 41 beim Öffnen und Schließen des
Flachhahns 24. Die Schaltnocke 40 ist eine unterhalb des
Probentellers fest angeordnete Nocke. Demgegenüber läßt
sich die Schaltnocke 41, die ebenfalls unterhalb des Pro
bentellers auf einem Träger 42 stationär angeordnet ist,
mittels eines beweglichen Hebelarmes 43 aus dem Umlauf
bereich der Schaltscheiben 27 in Richtung des Pfeiles
44 wegbewegen. Die mit dem Probenteller 11 umlaufenden
Schaltscheiben 27 sind zunächst in ihrer Schließstellung
(Fig. 5). Beim Vorbeilaufen an der Schaltnocke 41 in Rich
tung des Pfeiles 45 wird jede Schaltscheibe 27 um 90° ge
dreht und erreicht damit ihre Auf-Position (Fig. 4). Die
Schaltscheibe 27 bleibt solange in geöffneter Stellung,
bis sie durch ein Weiterbewegen des Probentellers durch
die Schaltnocke 40 wieder um 90° zurückgedreht wird, so
daß sie anschließend wieder ihre Schließstellung einnimmt.
Im Bereich zwischen den beiden Schaltnocken 40 und 41 ist
oberhalb der Probenbehälter 12 die Spülvorrichtung 14 und
unterhalb der Schaltscheibe 27 des zugeordneten Verschluß
kopfes 21 die Entleervorrichtung 15 angeordnet. Synchron
zum Öffnen der Schaltscheibe 27 durch die Schaltnocke 41
wird der Spritzkopf 31 der Spülvorrichtung 14 betätigt und
beim Schließen der Schaltscheibe 27 durch die Schaltnocke
40 wieder abgeschaltet.
Claims (10)
1. Probenentnahmegerät mit automatischer Selbstentlee
rung, vorzugsweise zur Gewässerüberwachung, mit auf
einem umlaufenden Probenteller (11) angeordneten Pro
benbehältern (12), einer Füllvorrichtung (13) sowie
einer Entleer- und Spülstation (15, 14) für die Pro
benbehälter (12), dadurch gekennzeichnet, daß die
Probenbehälter (12) an ihrem unteren Ende einen
gleichzeitig als Halter dienenden Verschlußkopf (21)
aufweisen.
2. Probenentnahmegerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Probenbehälter (12) jeweils aus
einem beidseitig offenen Glaszylinder (20) bestehen,
der mit dem Verschlußkopf (21) auswechselbar verbunden
ist.
3. Probenentnahmegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verschlußkopf (21) ein Flach
hahnsystem (24) zum Öffnen und Verschließen der Pro
benbehälter (12) aufweist.
4. Probenentnahmegerät nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Flachhahnsystem (24) des Verschluß
kopfes (21) aus zwei gegeneinander über Flächenschluß
abdichtende und gegeneinander relativverdrehbaren
Scheiben (25, 25′) mit miteinander in Deckung zu brin
genden Durchlaßöffnungen (26, 26′) gebildet ist.
5. Probenentnahmegerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Scheibe (25) des Flachhahn
systems (24) mit einer Schaltscheibe (27) verbunden
ist, die in den Wirkungsbereich von Schaltnocken (40,
41) ragt.
6. Probenentnahmegerät nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens die Schaltnocke (41) zum
Öffnen des Flachhahnsystems (24) aus dem Umlaufbereich
der Schaltscheiben (27) wegbewegbar ist.
7. Probenentnahmegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Flachhahnsystem (24)
aus Keramik gefertigt ist.
8. Probenentnahmegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der gegen Verdrehung
sichernde Aufnahmeöffnungen für die Verschlußköpfe
(21) aufweisende Probenteller (11) mittels eines
motorischen oder pneumatischen Antriebes (16) bewegbar
ist, der entsprechend dem mittels Sensoren ertasteten
Drehwinkel zweier aufeinanderfolgender Probenbehälter
(12) steuerbar ist.
9. Probenentnahmegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich eine obere
Abdeckung (29) für die Probenbehälter (12) aufweist,
die an der Füllstation eine Füllöffnung und an der
Entleerstation eine Öffnung (30) für die Spülvorrich
tung (14, 31) aufweist.
10. Probenentnahmegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spülvorrichtung (14)
einen synchron zum Öffnen und Schließen des Flachhahns
(24) ein- und ausschaltbaren Spritzkopf (31) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893922333 DE3922333A1 (de) | 1989-07-07 | 1989-07-07 | Probenentnahmegeraet mit automatischer selbstentleerung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893922333 DE3922333A1 (de) | 1989-07-07 | 1989-07-07 | Probenentnahmegeraet mit automatischer selbstentleerung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3922333A1 true DE3922333A1 (de) | 1991-01-17 |
Family
ID=6384473
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893922333 Ceased DE3922333A1 (de) | 1989-07-07 | 1989-07-07 | Probenentnahmegeraet mit automatischer selbstentleerung |
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