DE3912009C2 - Verfahren zur Hydrokonversion von schwerem Kohlenwasserstofföl - Google Patents
Verfahren zur Hydrokonversion von schwerem KohlenwasserstoffölInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung von Kohlenwasser
stoffölen und insbesondere zur Hydrokonversion (hydrierenden Umwandlung) von
schweren Kohlenwasserstoffölen in Gegenwart von Zusatzstoffen, wie Eisen- und/oder
Kohle-Zusatzstoffen, bei dem eine Aufschlämmung aus dem Schweröl
und einem Zusatzstoff oder Katalysator in einer Hydrokonversionssäule in Gegen
wart von Wasserstoff Hydrokonversionsbedingungen unterworfen wird, wobei sich
in der Hydrokonversionssäule schaumartige Zustandsformen ergeben, welche den
Wirkungsgrad des Hydrokonversionsprozesses beeinträchtigen.
Hydrokonversionsverfahren zur Umwandlung von schweren Kohlenwasserstoff
ölen in leichte und mittlere Naphthas mit einer guten Qualität zum Einsatz als Re
formierungs-Ausgangsmaterialien, Brennstoffe und Gasöl sind gut bekannt. Diese
schweren Kohlenwasserstofföle können Materialien sein, wie Rohöl, atmosphäri
sche Sumpfteerprodukte, Vakuumsumpfteerprodukte, schwere Zyklusöle, Schie
feröle, von Kohle abgeleitete Flüssigkeiten, Rohölresiduum, getoppte Rohöle und
die aus Ölsanden extrahierten schweren bituminösen Öle. Von besonderem Inter
esse sind die aus Ölsanden extrahierten Öle, die Materialien mit weitem Siedebe
reich enthalten, der sich von Naphtha bis Kerosin, Gasöl, Pech etc. erstreckt und
die einen erheblichen Anteil von Materialien enthalten, die (auf Atmosphärendruck
bezogene) Siedepunkte oberhalb von 524°C besitzen.
In dem Maße, in dem sich die Reserven für herkömmliche Rohöle verringern, müs
sen diese Schweröle veredelt werden, um den Anforderungen zu entsprechen. Bei
dieser Veredelung werden die schwereren Materialien in leichtere Fraktionen über
führt, wobei der größte Teil an Schwefel, Stickstoff und Metallen entfernt werden
muß.
Dies kann entweder durch Verkokungsverfahren, wie zum Beispiel das
Delayed-Coking-Verfahren oder das Fluid-Coking-Verfahren oder durch Wasserstoffanla
gerungsverfahren, wie das thermische oder katalytische Hydrocracken erfolgen.
Die Destillatausbeute bei dem Verkokungsverfahren beträgt typischerweise etwa
70 Gew.-%, wobei dieses Verfahren erhebliche Mengen von Koks als Nebenprodukt
liefert.
Untersuchungen, die sich mit einem alternativen Verfahrensweg beschäftigen, der
die Wasserstoffanlagerung bei hohen Drücken und Temperaturen umfaßt, haben
sich als ziemlich erfolgversprechend erwiesen. Bei diesem Verfahren werden Was
serstoff und Schweröl in Abwesenheit eines Katalysators aufwärts durch einen
leeren Röhrenreaktor gepumpt. Dabei hat sich gezeigt daß die Verbindungen mit
hohem Molekulargewicht durch Hydrieren und/oder Hydrocracken in Materialien
mit niedrigerem Siedebereich umgewandelt werden. Gleichzeitig erfolgen Reakti
onen zur Entfernung von Schwefel, Metallen und Stickstoff. Es sind Reaktions
drücke bis zu 24 MPa und Temperaturen von bis zu 490°C angewandt worden.
Ein Hauptproblem beim thermischen Hydrocracken ist in den geringen Umwand
lungsraten zu sehen. Dies ist eine Folge der Tatsache, daß in Röhrenreaktoren, die
besser als Blasen-Säulenreaktoren bezeichnet werden, ein beträchtliches Volu
men des Reaktors durch Gas besetzt wird. Der Prozentsatz des durch Gas besetzten
Reaktorvolumens wird als Gas-Hohlraum bezeichnet. Der Gas-Hohlraum ist eine
Funktion der Betriebsbedingungen des Reaktors, insbesondere des Gasanteils. Bei
typischen Betriebsbedingungen kann der Gas-Hohlraum bis zu 80% betragen.
Dies bedeutet, daß 80% des Reaktorvolumens durch Gas besetzt wird und nicht für
Flüssigkeitsreaktionen zur Verfügung steht. Ein hoher Gas-Hohlraum vermindert
die Flüssigkeits-Verweilzeit in dem Reaktor, was zu geringeren Umwandlungsraten
in leichtere Materialien Anlaß gibt.
Die Umwandlung kann dadurch gesteigert werden, daß man entweder die Be
triebstemperatur des Reaktors erhöht oder aber die Flüssigkeits-Verweildauer in
dem Reaktor steigert. Wenn die Reaktortemperatur erhöht wird, nimmt auch die
Verkokungsreaktion zu. Dies kann zu einer Koksabscheidung in dem Reaktor und
zu kostspieligen Reaktorabschaltungen führen. Die Verkokungsreaktion kann
durch Steigerung des Reaktordruckes unter Kontrolle gehalten werden. Jedoch
macht der Betrieb der Anlage bei hohem Druck höhere Kapital- und Betriebskosten
erforderlich.
Wenn eine erhöhte Verweilzeit dazu herangezogen wird, die Umwandlung zu stei
gern, muß das gesamte Reaktorvolumen pro Einheitsvolumen der Reaktionsteil
nehmer erhöht werden. Dies steigert das Reaktorvolumen und daher die Kapital
kosten.
Es wurden Untersuchungen dahingehend durchgeführt, Additive oder Zusatzstof
fe zu entwickeln, welche die Verkokungsreaktion zu unterdrücken geeignet sind
oder den Koks aus dem Reaktor entfernen. Es wurde von Ternan et al. in der
CA-PS 1 073 389 vom 10. März 1980 und von Ranganathan et al. in der US-PS 4 214 977
vom 29. Juli 1980 gezeigt, daß der Zusatz von Kohle oder Zusatzstoffen auf der
Grundlage von Kohle zu einer Verminderung der Koksabscheidung während des
Hydrocrackens führt. Die Kohle-Zusatzstoffe wirken als Keime für die Abschei
dung der Koksvorläufer und bilden daher einen Mechanismus für ihre Beseitigung
aus dem System.
Die CA-PS 1 077 917 beschreibt ein Verfahren zur Hydrokonversion eines
schweren kohlenwasserstoffhaltigen Öls in Gegenwart eines Katalysators,
der in situ aus Spurenmengen von Metallen gebildet wird, die in Form von
öllöslichen Metallverbindungen zu dem Öl zugesetzt worden sind.
In der US-PS 3 775 286 ist ein Verfahren zur Hydrierung von Kohle be
schrieben, bei dem die Kohle entweder mit hydratisiertem Eisenoxid im
prägniert oder bei dem die pulverisierte Kohle mit trockenem hydratisier
tem Eisenoxidpulver physikalisch vermischt wird. Die CA-PS 1 202 588
beschreibt ein Verfahren zum Hydrocracken von Schwerölen in Gegenwart
eines Zusatzstoffes in Form einer trockenen Mischung aus Kohle und ei
nem Eisensalz, wie Eisensulfat.
Die Entwicklung solcher Zusatzstoffe ermöglichte die Verminderung des
Reaktionsbetriebsdruckes ohne das Auftreten von Verkokungsreaktio
nen. Diese Entwicklungen haben jedoch das Problem des hohen Gas-Hohl
raums in dem Reaktor nicht zu lösen vermocht.
Es ist weiterhin bekannt, daß auch das Schäumen ein signifikantes Pro
blem bei Aufschlämmungs-Umwandlungsverfahren, wie dem katalyti
schen Hydrocrack-Prozessen darstellt. Die US-PS 4 396 495 beschreibt die
Verwendung von Antischaummitteln zur Minimierung der Schaummenge
und damit zur vollständigen Ausnutzung der Reaktionszone. Die Anti
schaummittel werden vorzugsweise in Form eines Teils der Beschickung in
den Hydrocrackprozeß eingebracht.
Aus der GB-A-2 088 405 ist es bekannt, in Verkokungsprozessen die
Schaumbildung im Reaktor zu unterdrücken, in dem ein Antischaummit
tel entweder zusammen mit dem Einsatzgut in den Reaktor oder direkt in
den Kopf des Reaktors eingeführt wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein verbesser
tes Verfahren zur Ausnutzung von Antischaummitteln in Hydrocrackproz
essen anzugeben.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Verfahrens gemäß
Hauptanspruch. Die Unteransprüche betreffen besonders bevorzugte
Ausführungsformen dieses Erfindungsgegenstandes.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Umwandlung bei dem Hy
drokonversionsverfahren durch Veränderung der Hydrodynamik in dem
Reaktor erhöht. Dabei wird die Reaktor-Hydrodynamik dadurch verän
dert, daß man ein üblich es Antischaummittel in Form einer Lösung davon
in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel in den Kopf-Abschnitt des Reak
tors einführt, statt als Teil der Beschickung. Der "Kopf-Abschnitt" steht
für die obersten 30% der Reaktorhöhe.
Die erfindungsgemäß geeigneten Antischaummittel können aus der großen Viel
zahl von handelsüblichen Produkten ausgewählt werden. Unter den wirksamsten
Antischaummitteln finden sich die Silikone, wie Dialkylsiloxanpolymere, Polyme
thylsiloxane, Polydiphenylsiloxane, Polydiphenyldimethylsiloxane und fluorierte
Siloxane. Das Antischaummittel wird vorzugsweise in Mengen im Bereich von 1 bis
500 ppm, bezogen auf die dem Reaktorzugeführte frische Beschickung verwendet.
Das Antischaummittel wird mit einem Kohlenwasserstofflösungs
mittel, wie Kerosin vermischt. Hierdurch wird die Viskosität des Antischaummit
tels vermindert, so daß es bei Raumbedingungen pumpfähig wird. Die Anti
schaummittel-Lösung wird in eine Lösungsmittelleitung eingeführt, welche die An
tischaummittel-Lösung zu dem Kopf des Reaktors führt. Es hat sich gezeigt, daß
der Ort der Einführung des Antischaummittels eines signifikante Rolle bei der Ver
minderung des Gas-Hohlraums spielt. Wenn die Antischaummittel-Lösung mit der
Beschickung vermischt wird oder wenn sie in den Sumpf-Abschnitt des Reaktors
eingeführt wird, wird der Gas-Hohlraum nicht signifikant vermindert. Wenn je
doch die gleiche Menge des Antischaummittels in den Kopf-Abschnitt des Reaktors
injiziert wird, fällt der Gas-Hohlraum in dem Reaktor signifikant ab. Ein vermin
derter Gas-Hohlraum steigert die Flüssigkeitsverweildauer in dem Reaktor, was zu
einer höheren Umwandlung führt.
Es hat sich gezeigt, daß in Abwesenheit eines Antischaummittels der Gas-Hohl
raum in dem Sumpf-Abschnitt des Reaktors am niedrigsten und in dem Kopf-Ab
schnitt am größten ist. Wenn das Antischaummittel mit der Beschickung ver
mischt wird, oder in den Sumpf-Abschnitt des Reaktors eingeführt wird, verur
sacht es eine gewisse Verminderung des lokalen Hohlraumes in dem Sumpf-Ab
schnitt, übt jedoch keinen signifikanten Effekt auf den lokalen Hohlraum in dem
Kopf-Abschnitt aus. Wenn jedoch das Antischaummittel in den Kopf-Abschnitt
eingeführt wird, wird der lokale Gas-Hohlraum in dem Kopf-Abschnitt signifikant
verringert. Die lokalisierten Hohlräume in dem Mittel-Abschnitt und dem Sumpf-Ab
schnitt werden durch eine gesteigerte Flüssigkeits-Rückmischung ebenfalls
verringert. Als Ergebnis davon ist der gesamte Gas-Hohlraum wesentlich geringer,
wenn das Antischaummittel in den Kopf-Abschnitt eingeführt wird.
Das Einführen des Antischaummittels in dem Kopf-Abschnitt des Reaktors hat
einen weiteren wichtigen Vorteil. Es steigert die Flüssigkeits-Rückmischung in
dem Reaktor. In Abwesenheit eines Antischaummittels ist die Flüssigkeits-Rück
mischung in dem Sumpf-Abschnitt des Reaktors relativ gut, da hier der Gas-Hohl
raum am geringsten ist. Die Flüssigkeits-Rückmischung ist jedoch in dem Kopf-Ab
schnitt des Reaktors als Folge der schaumartigen Zustände sehr schlecht. Insge
samt gesehen verursacht ein schlechtes Flüssigkeits-Rückmischen einen großen
Temperatur-Gradienten in dem Reaktor, was nicht erwünscht ist. Unter solchen
Bedingungen ergeben sich in dem Reaktor heiße Stellen und kalte Stellen.
Die heißen Stellen sind wegen der Verkokungsreaktion und
einer entsprechenden Beeinflussung der Katalysatoraktivität als Folge der Koksab
scheidung unerwünscht. Die kalten Stellen sind wegen der geringeren Reaktions
geschwindigkeit innerhalb dieser Bereiche ebenfalls unerwünscht. Darüber hin
aus steigert eine schlechte Flüssigkeits-Rückmischung das Risiko der schlechten
Verteilung von Gas und Flüssigkeit in dem Reaktor.
Es hat sich gezeigt, daß durch das Einführen des Antischaummittels in den Kopf
Abschnitt des Reaktors all diese Probleme gelöst werden können. Da der Schaum
zustand beseitigt wird, wird die Flüssigkeits-Rückmischung in dem Reaktor um
eine Größenordnung gesteigert. Die erhöhte Flüssigkeits-Rückmischung verrin
gert den Temperaturgradienten in dem Reaktor. Gleichzeitig wird die Anwesenheit
von heißen und kalten Stellen beseitigt oder vermindert.
Ein weiterer Vorteil der Einführung des Antischaummittels in den Kopf-Abschnitt
des Reaktors ist in der verbesserten Einmischung von Feststoffen in Dreiphasen-
Aufschlämmungs-Hydrocrackreaktoren zu sehen. In den Fällen, da für die Durch
führung der Hydrierungsreaktion ein verwerfbarer Katalysator oder einverwerfba
rer Zusatzstoff verwendet wird, ist es wichtig, die Ansammlung von Feststoffen in
dem Reaktor zu verhindern. Es hat sich gezeigt, daß in Abwesenheit des Anti
schaummittels sich signifikante Mengen von Feststoffen in dem Reaktor ansam
meln. Diese Feststoffe besetzen das Reaktorvolumen und führen zu eine entspre
chenden Verminderung des für die Flüssigkeitsreaktion zur Verfügung stehenden
Reaktorvolumens. Weiterhin kann die Feststoffkonzentration unakzeptabel hoch
werden. Um die Feststoffkonzentration innerhalb akzeptabler Bereiche zu halten,
ist es erforderlich, diese Feststoffe aus dem Reaktor abzuführen.
Wie oben bereits erwähnt, ist die Flüssigkeits-Rückmischung ohne die Anwesen
heit eines Antischaummittels in dem Kopf-Abschnitt des Reaktors relativ schlecht.
Demzufolge ist auch die Einmischung der Feststoffe gering was zu einem großen
Konzentrationsgradienten führt. Dies hat zur Folge daß die Feststoffkonzentration
im Sumpf-Abschnitt des Reaktors sehr hoch ist.
Durch die Einführung des Antischaummittels in den Kopf-Abschnitt des Reaktors
wird das Problem der Feststoff-Ansammlung gelöst. Da das Schäumen vermindert
oder beseitigt wird, wird die Rückmischung von Flüssigkeit und Feststoffen in dem
Kopf-Abschnitt des Reaktors erhöht. Dies hat zur Folge, daß der Gradient der Fest
stoff-Konzentration in dem Kopf-Abschnitt verringert oder beseitigt wird und die
Feststoffkonzentration in dem Reaktor innerhalb normaler Werte bleibt, ohne daß
ein hoher Feststoffstrom abgezogen werden muß.
Die Strömung des Träger-Lösungsmittels hat einen signifikanten Effekt auf den
Gas-Hohlraum. Damit das Antischaummittel wirksam ist, muß es die Flüssig
keits/Gas-Grenzfläche erreichen. Wenn die Strömung des Träger-Lösungsmittels
zu gering ist, wird die Verteilung des Antischaummittels an der Grenzfläche inhi
biert. Dieser Effekt kann dadurch überwunden werden, daß man die Geschwindig
keit der Lösung des Antischaummittels selbst steigert. Zur Erzielung der besten Er
gebnisse sollte man jedoch die Trägerlösungsmittelströmung auf einem optimalen
Wert halten. Wenn die Trägerströmung zu groß ist, verliert das Antischaummittel
seine Wirksamkeit.
Die Strömung des Trägerlösungsmittels hat auch einen signifikanten Effekt auf
den Betrieb mit dem Antischaummittel, da plötzliche Änderungen in der Strömung
des konzentrierten Stromes vermieden werden sollten. Die Verwendung eines Trä
ger-Lösungsmittels beseitigt lange Leitungen, die mit einer konzentrierten Anti
schaummittel-Lösung gefüllt sind und ermöglichen ein schnelles Ansprechen
dann, wenn es erforderlich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders gut geeignet für die Hydrokonver
sion von schweren Kohlenwasserstoffölen in Gegenwart von Zusatzstoffen oder Ka
talysatoren die den schweren Kohlenwasserstoffölen zugesetzt oder durch Zugabe
von geringen Mengen von Metallen in Form von öl-löslichen Metallverbindungen zu
dem Öl in situ gebildet werden können. Wenngleich die Erfindung nicht auf die An
wendung irgendwelcher besonderen Zusatzstoffe oder Katalysatoren beschränkt
ist, werden vorzugsweise Materialien verwendet, welche die Koksbildung in dem
Reaktor inhibieren können und die vorzugsweise auch eine Hydrierungsaktivität
besitzen. Typischerweise wird der katalytisch aktive Metallbestandteil aus den Me
tallen der Gruppen Va, VIa, VIIa und VIII des Periodensystems der Elemente ausge
wählt. Eisenverbindungen sind besonders bevorzugt beispielsweise elementares
Eisen, Eisensalze, wie Eisensulfat, Eisenoxide, Eisensulfide, natürlich vorkom
mende Eisenerze wie Pyrit, Pyratit, Hämatit und Magnetit, eisenhaltige Aschen, die
aus Kohle, Bitumen und dergleichen abgeleitet sind, Flugasche und eisenhaltige
Nebenprodukte von Metallrainierungsverfahren sowie Mischungen davon. Man
kann auch kohlenstoffhaltige Zusatzstoffe, wie Kohle- oder Koksteilchen entweder
allein oder in Kombination mit dem Metallbestandteil verwenden.
Die öllöslichen Metallverbindungen können aus anorganischen Metallverbindun
gen, Salzen organischer Säuren, Salzen organischer Amine odermetallorganischen
Verbindungen ausgewählt werden wobei das Metall aus der Gruppe ausgewählt ist,
die Metalle der Gruppen Va, VIa, VIIa und VIII des Periodensystems der Elemente
und Mischungen davon umfaßt. Vorzugsweise werden diese öllöslichen Metallver
bindungen aus den Salzen von acyclischen, aliphatischen Carbonsäuren und Sal
zen aliphatischer Carbonsäuren mit Metallen aus der Gruppe Molybdän, Chrom
und Vanadium ausgewählt.
Der Zusatzstoff oder der Katalysator wird beispielsweise in einer Menge von 0,001
bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Schweröl, eingesetzt. Das Verfahren wird typischer
weise bei Reaktionsdrücken von 275 bis 2750 N/cm² und
Temperaturen im Bereich von 400 bis 490°C in Gegenwart von 14 bis
1400 Norm-m³ (s.c.m.) Wasserstoff pro Barrel (159 Liter)
Kohlenwasserstofföl durchgeführt.
Wenn Eisensulfat als Zusatzstoff verwendet wird, kann es in Form des Hepta
hydrats (FeSO₄·7H₂O) oder des Monohydrats (FeSO₄·H₂O) oder in einer beliebigen
anderen Form von Eisensulfat eingesetzt werden. Der Zusatzstoff wird durch Ver
mahlen des Eisensulfats auf eine durchschnittliche Teilchengröße von weniger als
100 µm, vorzugsweise weniger als 10 µm vorbereitet. Das Vermahlen kann in einer
Trocken-Feinmühle oder einer Naßmühle erfolgen. Im Fall einer Trocken-Fein
mühle wird die Zusatzstoff-Aufschlämmung hergestellt, indem man das feinver
mahlene Eisensulfat mit dem Kohlenwasserstoffstrom, bei dem es sich um die
Hydrocrack-Beschickung oder einen Produktstrom oder einen Frischkohlenwas
serstoffstrom handeln kann, vermischt. Im Fall des Naßvermahlens wird das
Eisensulfat in Gegenwart eines Kohlenwasserstoffstroms fein vermahlen. Als Er
gebnis davon bildet man eine Aufschlämmung mit einer Konzentration des Eisen
sulfats im Bereich von 2 bis 50 Gew.-%.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die oben beschriebene Auf
schlämmung des Eisen-Zusatzstoffes mit der schweren Kohlenwasserstoffölbe
schickung vermischt und zusammen mit Wasserstoff durch einen vertikalen Reak
tor gepumpt. Die Antischaummittel-Lösung wird in den Kopf-Abschnitt des Reak
tors eingeführt. Die Reaktion wird vorzugsweise bei Reaktordrücken von 5 bis
20 MPa, Reaktortemperaturen von 400 bis 470°C und stündlichen Flüssigkeitsraum
geschwindigkeiten von 0,02 bis 10,0 durchgeführt. Man erreicht eine hohe Um
wandlung als Folge des geringen Gas-Hohlraums, einer hohen Flüssigkeitsverweil
dauer und einer verbesserten Flüssigkeits-Rückmischung.
Die aus dem Kopf der Hydrocrackzone austretende Flüssigkeits/Gas-Mischung
kann in einer Vielzahl von Arten aufgetrennt werden. Eine Möglichkeit besteht dar
in, die Flüssigkeits/Gas-Mischung in einem zwischen 200 und 470°C gehaltenen
Heißabscheider und bei dem Druck der Hydrocrackreaktion zu trennen. Das aus
dem Heißabscheider abgezogene Kohlenwasserstoffölprodukt kann entweder im
Kreislauf zurückgeführt oder einer Sekundärbehandlung zugeführt werden.
Der gasförmige Strom des Heißabscheiders, der eine Mischung aus Kohlenwasser
stoffgasen und Wasserstoff enthält, wird weiter abgekühlt und in einem Tieftempe
ratur-Hochdruck-Abscheider getrennt. Unter Anwendung dieser Art von Trennvor
richtung enthält der austretende gasförmige Strom überwiegend Wasserstoff ne
ben einigen Verunreinigungen wie Schwefelwasserstoff und leichten Kohlenwas
serstoffgasen. Dieser gasförmige Strom wird durch einen Wäscher geführt, wonach
der gewaschene Wasserstoff als Teil der Wasserstoffbeschickung erneut in den
Hydrocrackprozeß zurückgeführt wird. Die Reinheit des im Kreislauf zurückge
führten gasförmigen Wasserstoffs wird durch Einstellen der Waschbedingungen
und dem Zusatz von Frischwasserstoff aufrechterhalten.
Der flüssige Strom aus dem Tieftemperatur-Hochdruck-Abscheider stellt das leich
te Kohlenwasserstoffölprodukt des vorliegenden Verfahrens dar und kann weiteren
Behandlungen zugeführt werden. Der verbrauchte Zusatzstoff wird zusammen mit
dem Schwerölprodukt aus dem Heißabscheider abgezogen und findet sich in der
524°C + Pech-Fraktion. Da es sich hierbei aber um einen eher billigen Zusatzstoff
handelt, muß er nicht zurückgewonnen werden und kann zusammen mit dem
Pech verbrannt oder vergast werden. Bei Hydrocrackbedingungen wird das Eisen
sulfat in Eisensulfid umgewandelt.
Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeich
nungen erläutert, welche nur schematische Darstellungen von bevorzugten Aus
führungsformen wiedergeben. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Hydrocrack-Reaktors;
Fig. 2 ein schematisches Fließdiagramm eines Hydrocrack-Prozesses;
und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Antischaummittel-Zufüh
rungssystems.
Die Fig. 1 verdeutlicht in schematischer Weise einen typischen Röhren-Hydro
crack-Reaktor. Dieser Reaktor liegt typischerweise in Form einer Blasensäule 13
mit einer Beschickungseinlaßleitung 12 und einer Auslaßleitung 14 am Kopf vor.
Die Leitung 30 stellt die Leitung für im Kreislauf geführten Wasserstoff und fri
schen Wasserstoff dar.
Wie in der Fig. 1 dargestellt ist, kann man den Röhrenreaktor sich aus drei Haup
tabschnitten aufgebaut vorstellen, nämlich einem Kopf-Abschnitt 32, einen Mittel-Ab
schnitt 33 und einen Sumpf-Abschnitt 34. Die Kopf- und Sumpf-Abschnitte ma
chen jeweils etwa 30% der Höhe der Säule aus, während der Mittel-Abschnitt die
restlichen 40% der Höhe der Säule oder Kolonne umfaßt.
Die Lösung des Antischaummittels in Leichtöl wird erfindungsgemäß über die
Einlaßöffnung 31 in den Kopf-Abschnitt 32 eingeführt. Das eigentliche Einspritzen
erfolgt vorzugsweise mit Hilfe einer oder mehrerer Düsen 35, welche das Material in
Form eines nach unten gerichteten Sprühstrahls in den Kopf-Abschnitt einbrin
gen.
Das System zur Herstellung des Antischaummittels ist in der Fig. 3 dargestellt
und umfaßt ein Mischgefäß 35 mit einem Mischer 38. Das Antischaummittel wird
über die Leitung 37 und ein Kohlenwasserstofflösungsmittel über die Leitung 36 in
den Mischer eingeführt. Nach dem Durchmischen wird die erhaltene Lösung über
eine Hochdruck-Einspritzpumpe 39 in eine Trägerleitung 40 eingepumpt. Die Trä
gerleitung dient zur weiteren Verdünnung der Mischung vor der Einführung in den
Reaktor 13.
Bei dem in der Fig. 2 dargestellten Hydrocrack-Prozeß wird die Aufschlämmung
des Eisensulfat-Zusatzstoffes in einem Beschickungstank 10 mit einer schweren
Kohlenwasserstoffölbeschickung zur Bildung einer Aufschlämmung vermischt.
Diese Aufschlämmung wird mit Hilfe der Förderpumpe 11 über die Einlaßleitung 12
in den Sumpf des Reaktorturms 13 eingepumpt. Gleichzeitig werden im Kreislauf
zurückgeführter Wasserstoff und Frischwasserstoff aus der Leitung 30 über die
Leitung 12 in den Turm oder die Säule eingeführt. Die Antischaummittellösung
wird über die Leitung 31 in den Kopf-Abschnitt des Reaktors injiziert. Von dem Kopf
des Turms wird über die Leitung 14 eine Gas/Flüssigkeits-Mischung abgezogen und in
einen Heißabscheider 15 eingeführt. In dem Heißabscheider wird der Abstrom aus
dem Turm 13 in einen gasförmigen Strom 18 und einen flüssigen Strom 16 ge
trennt. Der flüssige Strom 16 liegt in Form von Schweröl vor, welches in der Ein
richtung 17 gesammelt wird.
Gemäß eine alternativen Ausführungsform ist die Leitung 16 mit einer Zweig
leitung versehen. Diese Zweigleitung ist über eine Pumpe mit der Einlaßleitung 12
verbunden und dient dazu, den mitgerissenen Metallsulfidteilchen enthaltenden
flüssigen Strom aus dem Heißabscheider 15 im Kreislauf zurück in die Be
schickungsaufschlämmung für den Turm 13 einzuführen.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Leitung 16 in einen Zyklon-Abscheider
eingeführt, in der die Metallsulfidteilchen von dem flüssigen Strom abgetrennt wer
den. Die abgetrennten Metallsulfidteilchen werden im Kreislauf in die Beschickungs
aufschlämmung zurückgeführt und in den Turm 13 eingeführt, während die
verbleibende Flüssigkeit in dem Gefäß 17 gesammelt wird.
Der gasförmige Strom aus dem Heißabscheider 15 wird über die Leitung 18 in ein
en Hochdruck-Tieftemperatur-Abscheider 19 geführt. In diesem Abscheider wird
das Produkt in einen wasserstoffreichen gasförmigen Strom, der über die Leitung
22 abgezogen wird und ein Ölprodukt getrennt, welches über die Leitung 20 abge
zogen und in der Einrichtung 21 gesammelt wird.
Der wasserstoffreiche Strom 22 wird über einen gepackten Waschturm 23 geführt,
indem er mit Hilfe einer Waschflüssigkeit 24 gewaschen wird, die mit Hilfe der Pum
pe 25 und der Kreislaufschleife 26 im Kreislauf durch den Turm geführt wird. Der
gewaschene, wasserstoffreiche Strom tritt über die Leitung 27 aus dem Wäscher
aus und wird mit dem über die Leitung 28 zugeführten Frischwasserstoff vereinigt
und mit Hilfe der Kreislaufgaspumpe 29 über die Leitung 30 zurück in den Turm 13
geführt.
Man bereitet eine Antischaummittel-Lösung durch Vermischen eines Polysiloxan-An
tischaummittels (welches unter der Bezeichnung ALCHEM-5742 im Handel er
hältlich ist) mit einem Kohlenwasserstoff-Mitteldestillat in einem Volumenverhält
nis von 1 : 3.
Man führt Antischaum-Tests in einem 5000 Barrel/Tag Hydrocrack-Reaktor
durch, der bei folgenden Bedingungen betrieben wird:
Reaktortemperatur | |
390 bis 443°C | |
Reaktordruck | 13,9 MPa |
stündliche Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit (LHSV) | 0,2 bis 0,6 |
Man verwendet keinen teilchenförmigen Zusatzstoff und führt die Tests mit und
ohne Antischaummittel in unterschiedlichen Bereichen des Reaktors durch. Hier
bei wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Bei dem ersten Test betrug die Pechumwandlung 15 Gew.-%. Beim Injizieren des
Antischaummittels in den Sumpf-Abschnitt fiel der Gas-Hohlraum auf 64% ab
und die Pechumwandlung stieg auf 17% an. Die besten Ergebnisse erzielte man
beim Injizieren des Antischaummittels in dem Kopf-Abschnitt des Reaktors. In die
sem Fall stieg die Pech-Umwandlung auf 30 Gew.-%.
Man bereitet eine Antischaummittel-Lösung durch Vermischen des Polysiloxan-An
tischaummittels (ALCHEM-5742®) mit einem Kohlenwasserstoff-Mitteldestillat
in einem Volumenverhältnis von 1 : 3.
Man bereitet die Zusatzstoff-Aufschlämmung durch Vermahlen von Eisensulfat-Mo
nohydrat in einer Hammermühle bis zu einer durchschnittlichen Teilchengröße
von 20 µm. Das feinvermahlene Eisensulfat wird mit Schweröl in einem Gewichts
verhältnis von 1 : 7,3 vermischt. Man erhält eine Zusatzstoff-Aufschlämmung mit
einem Eisensulfatgehalt von 12%.
Die Zusatzstoff-Aufschlämmung wird über eine Zufuhrungsleitung in den Sumpf
eines 5000 Barrel/Tag Hydrocrackreaktors eingeführt, wie es in der Fig. 2 darge
stellt ist. Gleichzeitig werden im Kreislauf zurückgeführter und frischer Wasser
stoff gemeinsam in den Reaktor eingeführt.
Die Antischaummittel-Lösung wird in die "Träger"-Lösungsmittel-Leitung einge
führt. Die Menge der Einführung der Antischaummittel-Lösung wird variiert, um
ihre Wirkung auf die Hydrokonversion von Schweröl und die Reaktorhydrodyna
mik zu untersuchen.
Der Reaktor wurde bei folgenden Bedingungen betrieben:
Claims (3)
1. Verfahren zur Hydrokonversion von schwerem Kohlenwasserstofföl,
bei dem in üblicher Art und Weise eine Aufschlämmung aus dem Schweröl
und einem Zusatzstoff oder Katalysator in einer Hydrokonversionssäule in
Gegenwart von Wasserstoff Hydrokonversionsbedingungen unterworfen
wird, wobei sich in der Hydrokonversionssäule schaumartige Zustands
formen ergeben, dadurch gekennzeichnet, daß man ein übliches Anti
schaummittel in den Kopf-Abschnitt der Hydrokonversionssäule in Form
einer Lösung des Antischaummittels in einem Kohlenwasserstofflösungs
mittel in einem Verhältnis zwischen 1 : 2 und 1 : 100 einführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das An
tischaummittel in einem Bereich innerhalb der obersten 30% der Höhe der
Hydrokonversionssäule eingeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Koh
lenwasserstofflösungsmittel ein Leichtöl verwendet wird.
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