DE3117081C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gleichzeitigen Hydrocracken und Entmetallisieren
von schweren Kohlenwasserstoffölen gemäß Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Hydrocrackverfahren zur Umwandlung von schweren Kohlenwasserstoffölen in leichte
und mittelschwere Naphthas guter Qualität, die als Reformierungsbeschickung, als
Brennöl und Gasöl bzw. Dieselöl verwendet werden können, sind gut bekannt. Die
schweren Kohlenwasserstofföle können Materialien sein, wie Rohöl (rohes Erdöl), bei
der Destillation bei Atmosphärendruck anfallende Teersumpfprodukte, bei der Destillation
im Vakuum anfallende Teersumpfprodukte, schwere Rezyklisierungsöle, Schieferöle,
von Kohle abgeleitete Flüssigkeiten, Rohölresiduum, einer atmosphärischen
Destillation unterworfene Rohöle und aus Teersanden extrahierte schwere bituminöse
Öle. Von besonderem Interesse sind die aus Teersanden extrahierten Öle, die Materialien
mit einem breiten Siedebereich umfassen, der sich von Naphtha bis Kerosin, Gasölen,
Pech etc. erstreckt, und die einen erheblichen Anteil von normalerweise mehr als
50 Gew.-% eines Materials enthalten, das oberhalb 524°C siedet, entsprechend dem Siedepunkt
bei Atmosphärendruck.
Die schweren Kohlenwasserstofföle der oben angesprochenen Art enthalten stickstoffhaltige
und schwefelhaltige Verbindungen in recht hohen Konzentrationen. Weiterhin
umfassen diese schweren Kohlenwasserstofffraktionen häufig übermäßig große Mengen
von metallorganischen Verunreinigungen, die für die verschiedenen katalytischen
Prozesse, die anschließend durchgeführt werden, wie das Hydrofinieren, extrem schädlich
sind. Von den metallischen Verunreinigungen sind jene, die Nickel und Vanadium
enthalten, die häufigsten, wenngleich oft auch andere Metalle vorhanden sind. Diese
metallischen Verunreinigungen sowie andere Verunreinigungen sind chemisch anorganische
Verbindungen mit relativ hohem Molekulargewicht, die in dem bituminösen
Material vorhanden sind, gebunden. Eine erhebliche Menge der Metallkomplexe ist
mit asphaltischem Material verbunden und enthält Schwefel. Natürlich beeinträchtigt
die Anwesenheit von großen Mengen asphaltenischen Materials und organisch gebundenen
Metallverbindungen bei katalysatischen Hydrocrackverfahren die Aktivität des
Katalysators im Hinblick auf die zerstörende Entfernung von Stickstoff, Schwefel und
Sauerstoff enthaltenden Verbindungen erheblich. So kann ein typisches Athabasca-
Bitumen 53,76 Gew.-% eines Materials mit einem Siedepunkt von mehr als 524°C, 4,74
Gew.-% Schwefel, 0,59 Gew.-% Stickstoff, 276 ppm Vanadium und 80 ppm Nickel enthalten.
Da die Reserven herkömmlicher Rohöle abnehmen, müssen diese Schweröle aufgearbeitet
werden, um die Nachfrage befriedigen zu können. Bei dieser Aufarbeitung wird
das schwere Material in leichtere Fraktionen umgewandelt, wobei die Hauptmenge
des Schwefels, Stickstoffs und der Metalle entfernt werden muß. Dies erfolgt üblicherweise
durch einen Verkokungsprozeß, wie durch verzögertes Verkoken oder eine Wirbelschichtverkokung
oder mit Hilfe eines Wasserstoff-Additionsverfahrens, wie das
thermische oder katalytische Hydrocracken. Die Destillationsausbeute des Verkokungsprozesses
beträgt etwa 70 Gew.-%, wobei dieses Verfahren auch etwa 23 Gew.-%
Koks als Nebenprodukt liefert, der wegen seines niedrigen Wasserstoff/Kohlenstoff-
Verhältnisses und seines hohen Gehalts an Mineralbestandteilen und Schwefel nicht
als Brennstoff verwendet werden kann. In Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen
liefern die Hydrierprozesse Destillatausbeuten von mehr als 87 Gew.-%.
In der am 10. März 1980 erteilten CA-PS 10 73 389 (Ternan et al) und der am 29. Juli
1980 erteilten US-PS 42 14 977 (Ranganathan et al) ist angegeben, daß die Zugabe von
Kohle oder eines Katalysators auf Kohlegrundlage zu einer Verminderung der Koksabscheidung
während des Hydrocrackens führt und die Verfahrensdurchführung bei niedrigen
Drücken ermöglicht. Die Kohlezusätze wirken als Stellen zur Zersetzung der
Koksvorläufer und ermöglichen dadurch einen Mechanismus für deren Entfernung aus
dem System.
Wie in den obigen Patentschriften angegeben ist, kann man die Betriebskosten durch
die Verwendung billiger Wegwerfkatalysatoren verringern, wobei beispielsweise die
US-PS 42 14 977 die Verwendung von Eisen-Kohle-Katalysatoren beschreibt, die die
Durchführung des Verfahrens bei niedrigen Drücken und höheren Umwandlungen
ermöglichen. Die Verwendung von Kohle und von Co, Mo und Al auf Kohlekatalysatoren
sind in der CA-PS 10 73 389 beschrieben.
Aus der US-PS 41 76 051 ist ein Verfahren zum katalytischen Hydrocracken von
schweren Kohlenwasserstoffölen bekannt, bei dem das Problem der geringen Katalysatorlebensdauer
dadurch gelöst wird, daß ein billiger Katalysator eingesetzt wird, der so
kostengünstig ist, daß sein Verbrauch nicht ernsthaft ins Gewicht fällt. Dabei dienen
die Katalysatorteilchen auf der Grundlage von Kohle- oder Koksteilchen, die mit einer
katalytisch aktiven Aluminiumverbindung und mindestens einem katalytisch aktiven
Material beschichtet sind, auch dazu, die sich auf den Katalysatorteilchen abscheidenden
Verunreinigungen aus dem Reaktor zu entfernen. Bei diesem bekannten Verfahren
werden die Katalysatorteilchen kontinuierlich zusammen mit den gasförmigen
und flüssigen Produkten aus dem oberen Abschnitt des Reaktionsgefäßes ausgespült.
Schließlich ist in der DE-OS 28 27 906 ein Verfahren zur hydrierenden Umwandlung
von schweren Petroleum-Rückständen beschrieben, bei dem ein in der flüssigen Phase
dispergierter Katalysator mit einem Träger aus Aluminiumoxid und mindestens einem
Metall oder einer Metallverbindung aus der Gruppe VI und/oder VIII eingesetzt wird.
Dieser Katalysator, auf dem sich Metalle und Koks ablagern, wird periodisch aus dem
Sumpf des Reaktors abgezogen und aufgrund der Dichteunterschiede aufgearbeitet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, das Verfahren der eingangs
angegebenen Gattung zum gleichzeitigen Hydrocracken und Entmetallisieren in der
Weise zu verbessern, daß es mit Hilfe eines billigen, leicht verfügbaren Additives gelingt,
die Entmetallisierung in der Weise zu bewirken, daß die metallhaltigen Produkte
nicht mit dem Produkt übergehen, sondern sich ansammeln und einer Wiederaufbereitung
unterworfen werden können.
Diese Aufgabe wird nun gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Verfahrens
gemäß Hauptanspruch. Die Unteransprüche betreffen besonders bevorzugte Ausführungsformen
dieses Erfindungsgegenstandes.
Wenn man ein kohlenstoffhaltiges Material, wie Kohle, gleichzeitig mit einem schweren
Kohlenwasserstofföl hydriert, so unterliegt es einer Verflüssigung, bei der Teilchen
zurückbleiben, die aus kohlenstoffhaltigem Material plus Mineralbestandteilen bestehen,
die gegenüber der weiteren Hydrierung inert sind. Es hat sich gezeigt, daß diese
Teilchen die aktiven Stellen für die Abscheidung von Metallverbindungen sind, die
sich während des
Hydrocrackens von schweren Kohlenwasserstoffölen bilden.
Während des kontinuierlichen Betriebs bildet sich eine
Gleichgewichtsschicht dieser inerten kohlenstoffhaltigen
Teilchen nach und nach in dem Reaktor. In dem Maße, in
dem Vanadium- und Nickelkomplexe in dem porösen Netzwerk
dieser Teilchen abgeschieden werden, werden diese immer
dichter und setzen sich in dem Sumpf bzw. dem unteren Abschnitt
des Reaktors ab. Erfindungsgemäß werden diese metallbeladenen
Teilchen aus dem Sumpf des Reaktors abgezogen,
währenddessen dieser in kontinuierlichem Betrieb steht.
Es hat sich gezeigt, daß diese Teilchen bis zu 22% Vanadium
und 6% Nickel enthalten, so daß die Rückgewinnung
dieser Metalle wirtschaftlich möglich wird.
Wenngleich das erfindungsgemäße Verfahren besonders gut
geeignet ist zur Behandlung von Bitumen oder Schwerölen,
eignet es sich auch sehr gut zur Behandlung von einer
atmosphärischen Destillation unterworfenem Bitumen (getopptem
Bitumen), einer atmosphärischen Destillation unterworfenem
Schweröl (getopptem Schweröl) oder Residuum.
Das Verfahren kann bei relativ niedrigen Drücken betrieben
werden, die im Bereich von 3,5 bis
17,5 MPa liegen, ohne daß sich in der Hydrocrackzone Koks
bildet, wobei das Verfahren vorzugsweise in Gegenwart von
14 bis 1400 m³ Wasserstoff pro 0,159 m³ des
Kohlenwasserstofföls durchgeführt wird.
Das erfindungsgemäße Hydrocrackverfahren kann in einer
Vielzahl der üblichen Reaktoren durchgeführt werden, wobei
die Strömung entweder aufwärts oder abwärts gerichtet
ist. So kann die Hydrocrackzone ein leerer Röhrenreaktor,
ein Siedebettreaktor oder ein Wirbelschichtreaktor
sein. Der leere Röhrenreaktor hat sich
als besonders gut geeignet erwiesen, wobei der im oberen
Abschnitt abgezogene Abstrom in einem Heißseparator
getrennt wird und der gasförmige
Abstrom des Heißseparators zu einer Niedertemperatur-
Hochdruck-Trenneinrichtung geführt wird, in
der er in einen Wasserstoff und geringere Mengen gasförmiger
Kohlenwasserstoffe enthaltenden Gasstrom
und einen leichte Ölprodukte enthaltenden flüssigen Strom
getrennt wird. Es ist weiterhin möglich, die Reaktoren in
Stufen anzuordnen, wobei der erste Reaktor ein leerer Röhrenreaktor
ist und der zweite Reaktor eine Schicht eines
Katalysatorextrudats umfaßt, beispielsweise
aus einem Hydrierungskatalysator.
Eine weitere Anordnung besteht darin, zwei Stufen in einem
einzigen Gefäß anzuordnen, wobei die erste Stufe eine Wirbelschicht
für die Entmetallisierung und die zweite Stufe
eine feste oder Wirbelschicht für das katalytische Hydrocracken
umfassen.
Die kohlenstoffhaltigen Additivteilchen können aus einer
großen Vielzahl von Materialien ausgewählt werden, wobei
die wesentlichste Anforderung an dieses Material darin
besteht, daß es ein poröses Netzwerk für die Abscheidung
der metallreichen Rückstände des Hydrocrackens der schweren
Kohlenwasserstofföle ergibt. Subbituminöse Kohlen sind für diesen
Zweck geeignet,
ebenso die Flugasche, die
beim Verbrennen von Bitumenkoks (delayed bitumen
coke) anfällt. Diese Flugasche enthält mehr als
20% unverbrannten Kohlenstoff und ist besonders stark
porös. Andere erfindungsgemäß geeignete Additive sind
Rückstände von Kohlewaschvorgängen oder pulverisierter Koks.
Man kann das kohlenstoffhaltige Additiv ohne weiteren Zusatz
verwenden oder kann es mit bis zu etwa 10 Gew.-% Metallsalzen,
wie Salzen von Eisen, Kobalt, Molybdän, Zink,
Zinn, Wolfram, Nickel oder anderen katalytisch aktiven
Salzen beschichten. Die Verwendung von katalytischen Materialien
verbessert die Umwandlung des Schweröls und erleichtert
die Durchführbarkeit des Verfahrens, wobei jedoch
die Metallbeladung von den Materialkosten, dem verträglichen
Aschegehalt und der optimalen Katalysatoraktivität
abhängt.
Die verwendeten kohlenstoffhaltigen Teilchen, d. h. die
Kohlenstoffteilchen, müssen relativ klein sein, d. h.
eine Teilchengröße von weniger als 0,250 mm
aufweisen.
Besonders bevorzugt ist es, ein Material zu verwenden,
das durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von
0,149 mm dringt. Das Additiv sollte in der Weise
mit dem Bitumen vermischt werden, daß die Bildung von
Klumpen vermieden wird, wobei man gewünschtenfalls die
gebildete Additiv-Bitumen-Aufschlämmung mit homogenen
oder heterogenen Katalysatoren vermischen kann.
Die Anwesenheit der Additivteilchen in der Aufschlämmung
unterdrückt bekanntlich die Koksbildung
während des Hydrocrackens. Als Ergebnis davon läßt sich
das gleichzeitige Hydrocracken von Kohle und Bitumen bei
recht niedrigen Drücken durchführen. Dennoch ist es in
bestimmten Situationen erwünscht, bei höheren Drücken zu
arbeiten, um sowohl die Flüssigkeitsausbeuten als auch
die Produktqualitäten zu maximieren.
Erfindungsgemäß werden
das Bitumen und das Additiv, d. h. Kohle, in einem Beschickungstank
vermischt und zusammen mit Wasserstoff
durch eine Heizeinrichtung und einen vertikalen leeren
Röhrenreaktor gepumpt. Die aus der Oberseite oder dem oberen
Abschnitt der Hydrocrackzone austretende Flüssigkeits-
Gas-Mischung wird in einem Heißseparator getrennt,
der bei einer Temperatur im Bereich von etwa 200 bis 470°C
und bei dem Druck der Hydrocrackzone betrieben wird. Das
schwere Kohlenwasserstoffprodukt des Heißseparators
kann teilweise im Kreislauf zu der Hydrocrackzone zurückgeführt
oder einer Nachbehandlung unterworfen werden.
Der aus dem Heißseparator austretende gasförmige
Strom, der eine Mischung aus Kohlenwasserstoffgasen und
Wasserstoff umfaßt, wird weiter abgekühlt und in einer
Niedertemperatur-Hochdruck-Trenneinrichtung getrennt.
Durch die Anwendung einer Trenneinrichtung dieses Typs
enthält der gebildete gasförmige Abstrom überwiegend Wasserstoff
mit geringen Verunreinigungen, wie Schwefelwasserstoff
und leichten Kohlenwasserstoffgasen. Dieser gasförmige
Strom wird durch einen Wäscher geführt, worauf der
gewaschene Wasserstoff als Teil der Wasserstoffbeschickung
erneut im Kreislauf in den Hydrocrackprozeß zurückgeführt
wird. Die Reinheit des rückgeführten gasförmigen Wasserstoffs
wird durch entsprechende Einstellung der Waschbedingungen
und durch den Zusatz von frischem Wasserstoff
aufrechterhalten.
Der flüssige Abstrom der Niedertemperaturen-Hochdruck-Trenneinrichtung
stellt das leichte Kohlenwasserstoffprodukt
des erfindungsgemäßen Verfahrens dar und kann einer Nachbehandlung
unterworfen werden.
Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen erläutert. In den Zeichnungen
zeigt
Fig. 1 ein Fließschema einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 zwei optische Mikrophotographien eines frischen
Kohle/FeSO₄-Katalysator-Additivs; und
Fig. 3 zwei optische Mikrophotographien des in der
Fig. 2 dargestellten Katalysatoradditivs mit
abgeschiedenen Metallen.
Wie in der Fig. 1 dargestellt ist, werden die schwere
Kohlenwasserstofföl-Beschickung und
die kohlenstoffhaltigen Additivteilchen in dem Beschickungstank
10 unter Bildung einer Aufschlämmung vermischt. Diese
Aufschlämmung wird mit Hilfe der Beschickungspumpe 11
durch die Zuführungsleitung 12 in den unteren Bereich
eines leeren Turms 13 gepumpt. Gleichzeitig werden im Kreislauf
zurückgeführter Wasserstoff und frischer Wasserstoff
aus der Leitung 30 über die Leitung 12 in den Turm 13 eingeführt.
Das metallbeladene Additiv wird über die Leitung
43 aus dem Sumpf des Turms 13 abgezogen. An der Oberseite
des Turms wird über die Leitung 14 eine Gas-Flüssigkeits-
Mischung abgezogen und in den Heißseparator 15
eingeführt. In dem Heißseparator wird der Abstrom
aus dem Turm 13 in einen gasförmigen Strom 18 und einen
flüssigen Strom 16 getrennt. Der flüssige Strom 16 fällt
in Form eines Schweröls an, das in der Einrichtung 17 gesammelt
wird.
Der gasförmige Strom des Heißseparators 15 wird
über die Leitung 18 in eine Hochdruck-Tieftemperatur-
Trenneinrichtung 19 überführt, in der das Produkt in einen
wasserstoffreichen gasförmigen Strom, der über die Leitung
22 abgezogen wird, und ein Ölprodukt getrennt wird, welches
über die Leitung 20 abgezogen und in der Einrichtung
21 gesammelt wird.
Der wasserstoffreiche Strom 22 wird durch einen gepackten
Waschturm 23 geführt, in dem er mit Hilfe einer Waschflüssigkeit
24 gewaschen wird, die mit Hilfe der Pumpe 25 und
der Rückführungsschleife 26 durch den Turm geführt wird.
Der gewaschene wasserstoffreiche Strom tritt über die Leitung
27 aus dem Wäscher aus und wird über die Leitung 28
mit frischem Wasserstoff vereinigt, der über die Leitung
28 zugeführt wird, und wird mit Hilfe der Rezyklisierungsgaspumpe
29 über die Leitung 30 in den Turm 13 zurückgeführt.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung. Bei diesen Beispielen werden zwei verschiedene
Beschickungsmaterialien verwendet, nämlich ein Athabasca-
Bitumen der Firma Great Canadian Oil Sands Ltd. und
eine Cold Lake Vakuum Residuum der Firma Imperial Oil Ltd.
Die Eigenschaften dieser Beschickungen sind in der nachstehenden
Tabelle I zusammengestellt.
Als Additiv verwendet man eine subbituminöse Kohle, die
vermahlen und gesiebt wird, so daß man ein Material mit
einer Teilchengröße von weniger als 0,149 mm
erhält. Das Kohleadditiv wird unbehandelt oder nach der
Behandlung mit Metallsalzen verwendet. Dies kann dadurch
erfolgen, daß man eine wäßrige Lösung des Metallsalzes
auf die Kohleteilchen aufsprüht und die Kohle dann zur
Verringerung ihres Feuchtigkeitsgehalts trocknet, bevor
man sie mit der Beschickung vermischt.
Die Eigenschaften der verwendeten Kohle und der Kohle mit
den verschiedenen aufgebrachten Mitteln sind in der nachstehenden
Tabelle II zusammengestellt.
Additiv B (Kohle/FeSO₄)
Schwefel:3,61 Gew.-% Kohlenstoff:49,19 Gew.-% Wasserstoff:3,57 Gew.-% Stickstoff:0,62 Gew.-% Vanadium:5 ppm Nickel:13 ppm Eisen:5,8 Gew.-% Titan:718 ppm
Schwefel:3,61 Gew.-% Kohlenstoff:49,19 Gew.-% Wasserstoff:3,57 Gew.-% Stickstoff:0,62 Gew.-% Vanadium:5 ppm Nickel:13 ppm Eisen:5,8 Gew.-% Titan:718 ppm
Additiv C (Co-Mo-Al/Kohle)
Schwefel:0,24 Gew.-% Kohlenstoff:50,70 Gew.-% Wasserstoff:3,67 Gew.-% Stickstoff:1,69 Gew.-% Vanadium:7 ppm Nickel:20 ppm Eisen:0,56 Gew.-% Kobalt:0,57 Gew.-% Molybdän:0,86 Gew.-% Titan:65,4 ppm
Schwefel:0,24 Gew.-% Kohlenstoff:50,70 Gew.-% Wasserstoff:3,67 Gew.-% Stickstoff:1,69 Gew.-% Vanadium:7 ppm Nickel:20 ppm Eisen:0,56 Gew.-% Kobalt:0,57 Gew.-% Molybdän:0,86 Gew.-% Titan:65,4 ppm
Additiv D (Co-Mo/Kohle)
Schwefel:0,22 Gew.-% Kohlenstoff:62,81 Gew.-% Wasserstoff:3,08 Gew.-% Stickstoff:1,20 Gew.-% Vanadium:keines Nickel:30 ppm Eisen:0,62 Gew.-% Kobalt:0,56 Gew.-% Molybdän:0,90 Gew.-% Titan:402 ppm
Schwefel:0,22 Gew.-% Kohlenstoff:62,81 Gew.-% Wasserstoff:3,08 Gew.-% Stickstoff:1,20 Gew.-% Vanadium:keines Nickel:30 ppm Eisen:0,62 Gew.-% Kobalt:0,56 Gew.-% Molybdän:0,90 Gew.-% Titan:402 ppm
Man bereitet eine gemischte Aufschlämmung aus der Beschickung
CL (Cold Lake Vacuum Residuum) und 1 Gew.-% des Additivs
B (Kohle/FeSO₄) und verwendet diese Aufschlämmung als
Beschickung einer Hydrocrackanlage der in der Fig. 1 der
Zeichnungen dargestellten Art. Diese Anlage wurde unter Anwendung
der in der Zeichnung dargestellten Reaktionsfolge
betrieben, wobei ein Reaktionsgefäß mit einer Höhe von
4,3 m angewandt wurde, das unter den folgenden Reaktionsbedingungen
betrieben wurde:
Reaktortemperatur:448°C
Reaktionsdruck:13,89 MPa
Raumgeschwindigkeit:0,75
H₂-Menge:6,09 m³/h
Ansatzdauer:729 h
Die bei diesem Ansatz erhaltenen Ergebnisse sind die folgenden:
Pechumwandlung:88,3 Gew.-%
Schwefelumwandlung:60,8 Gew.-%
Produktausbeute:91,3 Gew.-%
Dichte des Produkts:0,891
Wasserstoffverbrauch:218,57 m³/t
Das Abziehen des Materials als dem Reaktor erfolgte
über die in der Mitte des Sumpfs des Reaktorgefäßes 13
angeordneten Probenentnahmeöffnungen. Während das System
vollständig in Betrieb war, wurden pro Vorgang jeweils
etwa 200 g-Proben des Reaktorfluids genommen. Nach Beendigung
des Ansatzes wurden Analysenproben der Additivschicht,
die sich während des Ansatzes in dem Reaktor gebildet hatte,
genommen. Sämtliche Proben wurden mit Toluol extrahiert.
Die in Toluol unlöslichen Feststoffe wurden in Epoxidharz
eingelassen und zur mikroskopischen Untersuchung und zur
Elektronenmikrosondenuntersuchung poliert.
Die Fig. 2a und 2b zeigen optische Mikrophotographien der
ursprünglichen FeSO₄/Kohle-Teilchen, während die Fig. 3a
und 3b die Teilchen des gleichen Additivs zeigen, nachdem
diese in Gegenwart von Bitumen Hydrocrackbedingungen
unterworfen worden sind. Im letzteren Fall ist zu erkennen,
daß die Teilchen mit einem feinteiligen körnigen Material
angereichert sind. Typische Elektronenmikrosondenanalysen
des ursprünglichen FeSO₄/Kohle-Additivs und der Additivteilchen,
die den Hydrocrackbedingungen in Gegenwart von
Bitumen unterworfen worden sind, sind in der nachstehenden
Tabelle III zusammengestellt.
Die frischen Additivteilchen enthielten keinen merklichen
Anteil von Vanadium oder Nickel, während die Teilchen, die
während des Hydrocrackvorgangs in dem Reaktor waren, bis
zu 12 Gew.-% Vanadium und bis zu 3 Gew.-% Nickel enthielten.
Die im Verlaufe des Hydrocrackverfahrens erzielte
Gesamtentmetallisierung lag oberhalb 95%.
Man wiederholte die Verfahrensweise des Beispiels 1 unter
Verwendung der Beschickung A (Athabasca-Bitumen) und 1
Gew.-% des Additivs A (unbehandelte subbituminöse Kohle).
Es wurden in der halbtechnischen Anlage drei Ansätze unter
Anwendung der folgenden Reaktionsbedingungen gefahren:
Die Ansätze 1, 2 und 3 sind aufeinanderfolgende Ansätze,
die während insgesamt 345 Stunden durchgeführt wurde.
Während der Ansätze wurde die Feststoff- und Metallansammlung
in dem Reaktorfluid durch Probenaufnahme im Sumpf
und in der Mitte des Reaktors überwacht. Die erzielten
Umwandlungen bei den drei Ansätzen sind die folgenden:
Die aus dem Sumpf und der Mitte des Reaktors während der
Ansätze genommenen Proben wurden Analysen unterworfen. Die
hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle IV zusammengestellt.
Man wiederholt die Maßnahmen des Beispiels 1 unter Verwendung
der Beschickung A (Athabasca-Bitumen) und von 0,5
Gew.-% des Additivs C (Co-Mo-Al/Kohle-Katalysator). Es
wurden zwei Ansätze der halbtechnischen Anlage unter
Anwendung der folgenden Reaktionsbedingungen durchgeführt:
Die bei diesen Ansätzen erhaltenen Ergebnisse sind die
folgenden:
Während der oben genannten Ansätze wurde die Feststoff- und
Metallansammlung in dem Reaktorfluid durch Probennahme im
Sumpf und in der Mitte des Reaktors überwacht. Die Proben
des Reaktorfluids wurden analysiert. Die hierbei erhaltenen
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle V zusammengestellt.
Aus der obigen Tabelle ist ersichtlich, daß der Vanadium-
und Nickelgehalt des in Toluol unlöslichen Materials des
Reaktorfluids mit der Betriebsdauer in Tagen zunimmt. Die
Vanadium- und Nickelkonzentrationen erreichen nach einer
Betriebsdauer von 21 Tagen Werte von 22,0 Gew.-% bzw. 5,9
Gew.-%. Die Konzentrationen an in Toluol unlöslichem Material
und der Metalle sind in dem mittleren Abschnitt
des Reaktors stets niedriger als in dem Sumpf. Die Verteilung
bestätigt, daß ein Absetzeffekt der dichteren
Teilchen für dieses Ansammlungsphänomen verantwortlich
ist.
Claims (3)
1. Verfahren zum gleichzeitigen Hydrocracken und Entmetallisieren eines schweren
Kohlenwasserstofföls mit einem erheblichen Anteil von oberhalb 524°C siedenden Bestandteilen
durch Zugabe kohlenstoffhaltiger Additivteilchen mit einer Teilchengröße von
weniger als 5 mm und Hindurchführen der Kohlenwasserstoffölbeschickung in Gegenwart
von Wasserstoff durch eine geschlossene Hydrocrackzone, die bei einer Temperatur von etwa
400°C bis 500°C und einem Druck oberhalb 3,5 MPa gehalten wird, unter Anwendung einer
Raumgeschwindigkeit von etwa 0,5 bis 4,0 Volumen des schweren Kohlenwasserstofföls
pro Stunde pro Volumen der Hydrocrackzone und Abziehen eines gemischten Abstroms,
der eine Wasserstoff und dampfförmige Kohlenwasserstoffe enthaltende Phase und eine
schwere Kohlenwasserstoffe enthaltende flüssige Phase umfaßt, aus dem oberen Abschnitt
der Hydrocrackzone, dadurch gekennzeichnet, daß 0,01 bis 25 Gew.-% subbituminöse Kohle,
mehr als 20% unverbrannten Kohlenstoff enthaltende Flugasche, Rückstände von Kohlewaschvorgängen
oder pulverisierter Koks mit einer Teilchengröße von weniger als
0,25 mm als kohlenstoffhaltige Additivteilchen zugesetzt und die kohlenstoffhaltigen
Reste der Additivteilchen, an welche die metallhaltigen Rückstände der Beschickung
adsorbiert sind, aus dem Sumpf der Hydrocrackzone abgezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit bis zu etwa 10
Gew.-% eines Metallsalzkatalysators beschichtete subbituminöse Kohle verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallsalz ein
Salz von Eisen, Kobalt, Molybdän, Zink, Zinn, Nickel oder Wolfram eingesetzt wird.
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Family Applications (1)
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Country Status (8)
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GB (1) | GB2093058B (de) |
MX (1) | MX157793A (de) |
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