DE3908898C2 - Vorrichtung zum Aufwickeln von strangförmigem Gut, insbesondere von Draht oder deregleichen - Google Patents
Vorrichtung zum Aufwickeln von strangförmigem Gut, insbesondere von Draht oder deregleichenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufwickeln von strangförmigem
Gut, insbesonderee von Draht oder dergleichen zu einem Wickel, wobei
die Vorrichtung die im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmale
aufweist.
Vorrichtung dieser Art sind bereits bekannt. Diese Vorrichtungen unterscheiden
sich von solchen bekannten Aufwickelvorrichtungen, wie sie beispielsweise
in der CH-PS 404 330 gezeigt sind, gattungsmäßig dadurch, daß das strang
förmige Gut nicht auf einen im Betrieb synchron mit der Führungseinrichtung
rotierenden Wickelträger gewickelt wird, sondern um eine im Betrieb normaler
weise stillstehende Wickeltrommel herumgelegt wird. Die Verwendung einer
"nicht drehenden" Trommel hat den Vorteil, daß das Zentrum des aus dem
strangförmigen Gut gebildetene Wickels nicht durch eine Berührung mit einem
sich drehenden Bauteil abgetrieben oder beschädigt wird.
Bei den Aufwickelvorrichtungen der eingangs genannten Art, bei denen die
konzentrisch zur Hauptwelle angeordnete Wickeltrommel relativ zur Hauptwelle
drehbar ist, bei der die Drehbewegung der letzteren jedoch dadurch im Still
stand gehalten ist, daß Planetenräder eines an der in der Art eines Flyers ausge
bildeten Führungseinrichtung vorgesehenen Planetengetriebes mit einem vor
richtungsfesten ersten Sonnenrad und mit einem an der Wickeltrommel befestigten
zweiten Sonnenrad kämmen, ergeben sich jedoch Probleme, wenn im
System übermäßige Belastungen aufgrund mehr oder weniger abrupt wechselnder
Beschleunigungen auftreten. Beschleunigungen, seien sie positiv oder
negativ, ergeben Belastungen, die an den Planetenrädern auftreten, die mit der
Ritzelwelle verbunden sind. Um Beschädigungen an teureren Bauteilen des
Systems zu vermeiden, hat man bei manchen derartigen Aufwickelvorrichtungen
daher die Planetenräder aus einem Werkstoff gefertigt, der leicht zu Bruch
gehen kann, wenn entsprechende Belastungen auftreten. Der Bruch dieser mit
der Ritzelwelle verbundenen Stirnzahnräder verhindert zwar eine Beschädigung
anderer Teile des Systems. Beim Bruch der auf der Ritzelwelle befindlichen
Planetenräder kann sich jedoch der untere Teil des Wickelsystems, nämlich die
Trommelanordnung, frei drehen. Zwar wird bei der Anordnung eine Zer
störung einiger Teile des Systems vermieden, es kann aber dabei zu einer
positiven Beschleunigung der Trommelanordnung kommen, so daß diese eine
Drehzahl erreichen kann, bei der ein Abscheuern der Innenseite der Wicklung
aus dem Strang die Folge ist.
Bei anderen Vorrichtungen hat man zur Verhinderung einer Beschädigung des
Systems Stirnzahnräder benutzt, die aus einem standfesteren Werkstoff sind, die
jedoch mit der Ritzelwelle über einen Scherkeil verbunden sind. Auch in
diesem Falle kann der Keil bei Auftreten positiver oder negativer Beschleunigungen
abscheren, um eine Zerstörung der mit der Ritzelwelle und den unteren
Teilen des Wickelsystems verbundenen Planetenräder zu vermeiden, jedoch
kann auch in diesem Falle eine Beschleunigung des unteren Teils des Systems
auftreten, wie bei dem zuvor erwähnten Beispiel.
Bei einer in der GB-PS 815 434 gezeigten, bekannten Aufwickelvorrichtung der
eingangs genannten Art, bei der die auf der Ritzelwelle befindlichen Planeten
räder über eine schaltbare Klauenkupplung kuppelbar sind, zeigen sich ähnliche
Probleme, weil übermäßige positive oder negative Beschleunigungen zu
einer Zerstörung der Klauenkupplung führen.
Obgleich die genannten Vorkehrungen oder Bauweisen größere Zerstörungen
des Systems vermeiden, ergibt sich in beiden Fällen die gleiche unerwünschte
Folge, nämlich die Gefahr einer Beschleunigung der unteren Trommelanordnung
und demzufolge einer Beschädigung der Innenseite des gerade gebildeten
Wickels.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufwickelvorrichtung zu schaffen,
bei der die vorstehend besprochenen Unzulänglichkeiten vermieden sind.
Diese Aufgabe löst erfindungsgemäß eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
Die erwähnten Nachteile sind bei der Erfindung durch die Anwendung einer
Rutschkupplung vermieden, die zwischen Ritzelwelle und Planetenradsatz
vorgesehen ist. Wenn übermäßige positive oder negative Belastungen an der vertikalen
Welle auftreten, verhindert der aufgrund der Kupplungseinrichtung zugelassene
Schlupf den Bruch des mit der Ritzelwelle verbundenen Planetenrades oder das
Abscheren eines Keils, der dieses Zahnrad auf der Ritzelwelle sichert. Bei der
Erfindung verhindert der begrenzte Schlupf, der durch die Kupplung zur Verfügung
gestellt wird, jedwede bleibenden Schäden, wie sie bei den bekannten
Mechanismen, bei denen es zum Bruch kommt, auftreten. Der durch die
Kupplung zur Verfügung gestellte, begrenzte Schlupf führt nicht zu einer so
starken Beschleunigung der Trommel, daß ein Abscheuern des Strangerzeugnisses
die Folge wäre, weil die das Zentrum des Wickels formende Trommel in
keinem Falle eine Drehzahl erreicht, bei der eine derartige Beschädigung die
Folge wäre.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann beispielsweise im Strangguß
hergestellter und gewalzter Kupferdraht zu einem unverwirrten Ring oder Bund
gewickelt werden. Die störenden Einflüsse übermäßiger positiver oder negativer Beschleunigungen
des Systems sind vermieden. Dadurch werden längere Betriebszeiten
möglich gemacht. Ferner ermöglicht die Erfindung die Benutzung existierender
Antriebssysteme, ohne daß diese besonders stark modifiziert werden müßten.
Existierende Getriebezüge können mit einem Mindestmaß an Aufwand so
abgewandelt werden, daß die Rutschkupplung, die die Gefahr einer Zerstörung
verhindert, in diesem Getriebezug aufgenommen werden kann.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen schematisch vereinfacht gezeichneten Längs
schnitt eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Haspel.
In der Schnittdarstellung der Figur ist die relative Lageanordnung der hauptsäch
lichen Bauteile gezeigt. Eine vertikale Hauptwelle 10 mit einem ersten, oberen
Ende und einem zweiten, unteren Ende ist durch einen Zahnriemen 11 ange
trieben, der auf eine
Zahnriemenscheibe 12 einwirkt, welche am ersten oder oberen
Ende der vertikalen Hauptwelle 10 befestigt ist. Die vertikale
Hauptwelle 10 ist innerhalb eines vertikalen Haupt-Wellengehäuses
13 aufgenommen, welches ein erstes oder oberes Ende und ein
zweites oder unteres Ende aufweist und in dem die genannte
Hauptwelle 10 mittels zwei im wesentlichen identischen Sätzen
von Lagern 14 gehalten und ausgerichtet ist, wobei je eines
der genannten Lager 14 an jedem Ende des vertikalen Wellenge
häuses 13 angeordnet ist. Wenn sich die vertikale Hauptwelle
10 dreht, treibt sie einen Verbindungsteil 15 eines Ritzel
wellengehäuses 16 an, wobei der genannte Verbindungsteil 15
mit der vertikalen Hauptwelle 10 fest verbunden ist. Das Ritzel
wellengehäuse 16, das ein erstes oder oberes Ende und ein zweites
oder unteres Ende besitzt, ist mit dem Verbindungsteil 15 fest
verbunden. Innerhalb des Ritzelwellengehäuses 16 befindet sich
ein Paar im wesentlichen identischer Lager 17 von denen je
eines an jedem Ende des Ritzelwellengehäuses 16 angeordnet
ist. Von den Lagern 17 getragen und positioniert ist innerhalb
des Ritzelwellengehäuses 16 eine Ritzelwelle 18 gelagert, die
ein erstes oder oberes und ein zweites oder unteres Ende besitzt.
Mit dem ersten oder oberen Ende der genannten Ritzelwelle 18
ist ein Stirnzahnrad 19 verbunden, das so angeordnet ist, daß
es mit einem feststehenden Stirnzahnrad 20 kämmt und bei seiner
Umlaufbahn um das stationäre Stirnzahnrad 20 in Drehung versetzt
wird. Das stationäre Stirnzahnrad 20 ist mit dem vertikalen
Haupt-Wellengehäuse 13 fest verbunden. Zwischen der Ritzel
welle 18 und dem Stirnzahnrad 19 ist eine Ritzelwellenkupplung
21 eingefügt. Die Ritzelwellenkupplung 21 bildet eine Verbindung
zwischen dem Stirnzahnrad 19 und der Ritzelwelle 18. Wenn das
obere Stirnzahnrad 19 auf die Ritzelwelle 18 über die Kupplung
21 einwirkt, wird ein unteres Stirnzahnrad 22, das mit dem
zweiten oder unteren Ende der Ritzelwelle 18 verbunden ist,
angetrieben. Das unter Strinzahnrad 22 ist so angeordnet, daß
es auf ein Stirnzahnrad 23 einwirkt, das mit einer Nabe 24
fest verbunden ist, welche ein erstes oder oberes und ein zweites
oder unteres Ende aufweist, das innerhalb einer Wickeltrommel (Trommel) 25
aufgenommen ist. Die genannte Nabe 24 weist im wesentlichen
identische Lager 26 auf, von denen je ein Lager 26 an jedem
Ende der Nabe 24 angeordnet ist, wobei die Lager so wirken,
daß sich die vertikale Hauptwelle 10 innerhalb der Nabe 24
drehen kann.
Wenn die vertikale Hauptwelle 10 durch den auf die Zahnriemen
scheibe 12 einwirkenden Zahnriemen 11 angetrieben wird, findet
eine Drehbewegung statt. Bei der Drehung der vertikalen Haupt
welle 10 wird der Verbindungsteil 15 angetrieben, so daß das
genannte Ritzelwellengehäuse 16 eine Umlauf-Drehbewegung um
die vertikale Hauptwelle 10 durchführt. Das Stirnrad 20 am
Haupt-Wellengehäuse 13 ist im Stillstand. Wenn sich das Ritzel
wellengehäuse 16 in einer Umlaufbewegung um das vertikale Haupt-
Wellengehäuse 13 herumbewegt, bewirkt das Stirnzahnrad 19 in
Zusammenwirkung mit dem Stirnzahnrad 20 eine Drehung der Ritzel
welle 18, welche wiederum das Stirnzahnrad 22 antreibt. Wenn
sich das Stirnzahnrad 22 in einer Umlauf-Drehbewegung um die
vertikale Hauptwelle 10 herum bewegt, wirkt es auf das Stirn
zahnrad 23 an der Nabe 24 ein, was zur Folge hat, daß die Nabe
24 im Stillstand verbleibt, während sich die vertikale Haupt
welle 10 in den Lagern 26 innerhalb der Nabe 24 dreht. Wenn
die vertikale Hauptwelle 10 angetrieben ist, wirken die Stirn
zahnräder 19 und 22 als Planetenräder, die mit durch das Stirn
zahnrad 20 und das Stirnzahnrad 23 gebildeten Sonnenrädern
zusammenwirken, so daß eine Drehbewegung der vertikalen Hauptwelle
10 sowie der Ritzelwelle 16 stattfindet, wobei die Trommel
25 im Stillstand verbleibt.
Ein Flyer- oder Umlaufrohr 30 weist ein erstes, oberes Eintritts
ende, das koaxial zur Drehachse der genannten vertikalen Haupt
welle 10 gelegen ist, und ein zweites, unteres Austrittsende auf,
das sich in einem Kreis um die Drehachse des Umlaufrohres 30
herum bewegt und so ausgerichtet ist, daß ein in das Eintritts
ende eintretender Draht, der durch das Austrittsende des Umlauf
rohres 30 austritt, in Windungen gelegt wird, die auf eine
horizontale Oberfläche herabsinken, auf der der Draht eine Spule
40 bildet. Die Trommel 25 wirkt ("schwingt") in der Weise, daß sie den
aus dem Umlaufrohr 30 austretenden Draht so führt, daß die Win
dungen des Stabs auf der genannten horizontalen Oberfläche
so abgelegt werden, daß eine Windung zur nächsten einen kleinen
Abstand besitzt, wodurch ein Verheddern oder eine Wirrwarrbildung
auf ein Mindestmaß herabgedrückt wird, wenn das Drahtmaterial
von dem so gebildeten Wickel 40 abgezogen wird.
Die vorstehende Beschreibung und die Zeichnung beschränken
sich nur auf die Angabe von Merkmalen, die für die beispiels
weise Verkörperung der Erfindung wesentlich sind.
Soweit die Merkmale in der Beschreibung und in der Zeichnung
offenbart und in den Ansprüchen nicht genannt sind, dienen
sie erforderlichenfalls auch zur Bestimmung des Gegenstandes
der Erfindung.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Aufwickeln von strangförmigem Gut, insbesondere von
Draht oder dergleichen, zu einem Wickel, wobei die Vorrichtung auf
weist:
- - eine antreibbare Hauptwelle (10),
- - eine konzentrisch zur Hauptwelle (10) angeordnete Wickeltrommel (25), die relativ zur Hauptwelle (10) drehbar ist und als Wickel formkörper zur Festlegung des Innendurchmessers des Wickels dient,
- - eine in der Art eines Flyers ausgebildete Führungseinrichtung (30) für das strangförmige Gut, die von der Hauptwelle (10) angetrieben um die Wickeltrommel (25) umläuft und das Wickelgut im wesentlichen in Umfangsrichtung der Wickeltrommel (25) abgibt,
- - ein an der Führungseinrichtung (30) angeordnetes Planetengetriebe (18, 19, 22) mit einer Ritzelwelle (18), die ein erstes Planetenrad (19) und ein zweites Planetenrad (22) trägt, von denen das erste Planetenrad (19) mit einem vorrichtungsfesten ersten Sonnenrad (20) und das zweite Planetenrad (22) mit einem an der Wickeltrommel (25) befestigten zweiten Sonnenrad (23) kämmt,
- - eine im Getriebezug zwischen der Ritzelwelle (18) und zumindest einem der Planetenräder (19, 22) wirksame Kupplung (21), und die Vorrichtung
dadurch gekennzeichnet ist, daß als Kupplung eine bei einem vor
bestimmten Drehmoment einen Schlupf zulassende Rutschkupplung (21)
vorgesehen ist, die so ausgelegt ist, daß sie bei einer der Hauptwelle (10)
aufgeprägten Beschleunigung rutscht, bevor eine Beschädigung der Haupt
welle (10) und der mit ihr getrieblich verbundenen Vorrichtungsteile
eintritt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung
für das strangförmige Gut ein Umlaufrohr (30)
aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hauptwelle (10) vertikal ausgerichtet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlauf
rohr (30) an der vertikalen Hauptwelle (10) angeordnet und durch diese
angetrieben ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlauf
rohr (30) ein im wesentlichen aufrecht stehendes Eintrittsende und ein
demgegenüber zur Seite versetztes Austrittsende aufweist und sich vom
Eintrittsende zum Austrittsende gekrümmt nach unten und zur Seite hin
erstreckt, daß die Antriebseinrichtung für die vertikale Hauptwelle (10) mit
deren oberem Endbereich zusammenwirkt, daß die Hauptwelle (10) als
Lagerung für das um eine Drehachse drehbare Umlaufrohr (30) dient, wobei diese Drehachse
im wesentlichen mit der Längsachse des Eintrittsendes des Umlaufrohres
(30) zusammenfällt, daß die Wickeltrommel (25) unterhalb des
Umlaufrohres (30) angeordnet und auf dem unteren Ende der vertikalen
Hauptwelle (10) drehbar gelagert ist, daß die Wickeltrommel (25) in einer im wesentlichen
horizontalen Bewegungsebene um eine im wesentlichen vertikale
Drehachse drehbar ist, daß ein zylinderförmiges, vertikal angeordnetes Haupt-Wellengehäuse (13) das
an ihm befestigte, sich koaxial zu seinem Umfang erstreckende vorrich
tungsfeste Sonnenrad (20) trägt, welches mit dem ersten, oberen Planetenrad
(19) zusammenwirkt, daß das obere Planetenrad (19) mit dem oberen
Endbereich der Ritzelwelle (18) in Verbindung ist, welche innerhalb eines
Ritzelwellengehäuses (16) aufgenommen ist, das mit der Hauptwelle (10)
verbunden ist, daß das zweite Planetenrad (22) mit dem unteren Ende der
Ritzelwelle (18) in Verbindung ist, daß das genannte zweite Planetenrad
(22) mit dem zweiten Sonnenrad (23) zusammenwirkt und daß das zweite
Sonnenrad (22) mit einer zylindrischen Nabe (24) verbunden ist, die
konzentrisch und koaxial im oberen, geschlossenen Ende der Trommel
(25) befestigt ist.
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