Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Stahlcord
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Stahlcord, insbesondere HT-Cord bzw. Ultra-HT- Cord (Ultra-high tensile strength steel tire cord) .
Es ist bekannt, Doppelschlagverseilmaschinen für die Verseilung von Stahldrähten einzusetzen. Durch die DE 24 62 092 AI ist eine Maschine bekannt, bei der die einzelnen Ablaufspulen achs¬ fluchtend hintereinander jeweils zwischen Getriebeständern an¬ geordnet sind. Jeder einzelne Draht wird durch Rollensysteme um die Spulen herum in die Achsmitte des Rotors geführt und von dort durch einen Lagerzapfen zum nächsten Spulenrahmen gelei¬ tet, wo er mit den jeweils dazukommenden Drähten in der vorher beschriebenen Weise weitergeleitet wird. Am Rotorende werden die Drähte über eine mit dem Rotor synchron drehende Umlenk¬ rolle in die Gegenrichtung umgeler. c und in einer sinusförmigen Kurve jeweils um die Spulen herum zum anderen Ende des Rotors geführt. Außerhalb des Verseilsystems sind eine Überdrehvor¬ richtung zur Beseitigung der durch die DoppelSchlagverseilung in der Litze vorhandenen großen TorsionsSpannungen sowie ein Abzug und Aufwickler angeordnet. Der erste Verseilpunkt liegt im Bereich der ersten Umlenkrolle, und der zweite Verseilpunkt zur Realisierung des Doppelschlages befindet sich am Auslauf der Verseilmaschine. Mit dieser bekannten Maschine können je¬ doch nur Hohllitzen qualitätsgerecht hergestellt werden. Zur Herstellung von Litzen mit einem Kerndraht ist diese Maschine nicht geeignet, da der Kerndraht während der Verseilung seine Länge annähernd beibehält und somit länger als die Drähte der Decklage ist, die durch den zweiten Verseilschlag verkürzt wird und im Ergebnis eine nachteilige Verformung der Litze bewirkt. Weiterhin erfordert das Aufwickeln der fertigen Stahldrahtlitze einen hohen Bedienaufwand, weil ein ständiger Spulenwechsel der Aufwiekelspule durch den Bediener notwendig ist. Das Spulenvo¬ lumen aller Ablaufspulen beträgt in der Regel ein mehrfaches des Spulenvolumens der Aufwickelspule.
Durch die EP 0 563 586 AI ist ein Verfahren und eine Vorrich¬ tung zur Herstellung hochfester Stahldrahtlitzen bekannt. Hier¬ bei arbeitet eine Doppelschlagverseilmaschine nach dem Prinzip in-out, wodurch auch Stahldrahtlitzen mit Kerndraht qualitäts¬ gerecht hergestellt werden. Es ist jedoch nicht möglich, damit Stahlcord höchster Zugfestigkeit, insbesondere HT-Cord und Ultra-HT-Cord qualitätsgerecht herzustellen. Außerdem ist die Vorrichtung nach der EP 0 563 586 AI nicht geeignet, eine Lauf- dauer mit einem 24-Stunden-Rhythmus zu realisieren, da dieser Rhythmus eine hohe Spulenmasse erfordert und diese Masse nach dem bekannten Verfahren und mit der bekannten Vorrichtung nicht mit der erforderlichen Genauigkeit bewegt und somit die zu ver¬ seilenden Drähte nicht mit der erforderlichen geringen Zugspan¬ nung abgewickelt werden können. Es sind dadurch Drahtrisse mög¬ lich, welche die Qualität des Verseilgutes und das Verseilre¬ gime negativ beeinflussen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Stahlcord, insbesondere HT-Cord und Ultra-HT-Cord, zu schaffen, wobei es möglich ist, nach dem Prinzip in-out Drahtlitzen mit einem Kerndraht aus HT- und Ultra-HT-Drähten qualitätsgerecht herzustellen, wobei große Spulenfüllungen bei einem Schallpegel < 80 dB verarbeitbar sind.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
a) die Drähte von im wesentlichen innerhalb eines Spulenrah¬ mens angeordneten, mechanisch abbremsbaren Ablaufspulen mit einer Füllmenge > 50 kg über die gesamte Spulenfüllung mit konstanter Spannung abgezogen und infolge einer Gleit- und Abwälzbewegung auf einer konischen Umlenkrolle in einem ein¬ zigen Verseilpunkt im Doppelschlag zu der in ihrer Struktur fertigen Drahtlitze verseilt werden,
b) die in ihrer Struktur fertige Drahtlitze bei Durchlaufen von zwei synchron zueinander rotierenden Flyern in doppelter Drehzahl der Flyer um sich selbst rotiert,
c) die einzelnen Drähte vor Einlauf in den Verseilpunkt einer Vorverformung unterworfen werden,
d) die in ihrer Struktur fertige Drahtlitze im Bereich zwi¬ schen dem Verseilpunkt und der konischen Umlenkrolle einer plastischen Umformung durch Überdrehung unterworfen wird,
e) die Überdrehzahl und die Flyerdrehzahl über den gesamten Verseilprozeß einscfc -eßlich Anlauf- und Abbremsphase im gleichen Drehzahlverhältnis zueinander geregelt werden,
f) die Drahtlitze vor ihrem Aufwickeln zum Abbau ihrer inneren TorsionsSpannungen einem definierten Zugkraftan¬ stieg und einem oder mehreren Überdreh- und Nachformvor¬ gängen unterworfen wird und abschließend mit gleichblei¬ bender Aufwickelkraft einem geregelten Aufwickler zuge¬ führt wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform besteht dabei darin, daß
a) die von den Ablaufspulen mit konstanter Zugkraft abgezoge¬ nen Drähte auf den größten Durchmesser der konischen und im ersten Umlenkpunkt des Verseilgutes angeordneten Umlenk¬ rolle auflaufen und während ihrer Umlenkung auf der Umlenk¬ rolle zum kleineren Durchmesser hin abgleiten und dadurch in Drehung versetzt werden,
b) die Drähte vor Einlauf in den Verseilpunkt mittels festste¬ hender Vorformnippel oder Vorformrollen, um die der jewei¬ lige Draht geführt wird, vorgeformt werden,
c) die Drähte zwischen d?-r Umlenkrolle und den Ablaufspulen in einem Verseilpunkt den ersten und zweiten Verseilschlag ge¬ meinsam erhalten,
ca) im Anschluß daran die in ihrer Struktur fertige Drahtlitze einer plastischen Umformung mittels einer Dralliereinrich- tung unterworfen wird,
cb) die ihrerseits in gleicher Richtung wie die Flyer, jedoch je nach gewünschtem Verseilaufbau mit der 1,8 bis l,95fa- chen Drehgeschwindigkeit der Flyer, rotiert,
d) die in ihrer Struktur fertige Drahtlitze zur Erhaltung der VerseilStruktur von dem dem Spulenrahmen vorgeordneten ersten Flyer in freier Flugkurve zu dem nachgeordneten zweiten Flyer geführt wird,
e) die inneren TorsionsSpannungen der Drahtlitze in einem Doppelscheibenabzug, welcher einen Durchmessersprung zum größeren hin aufweist, in einer oder mehreren gesondert angetriebenen Überdreheinrichtungen, die eine zu den Flyern der Doppelschlagverseilmaschine entgegengesetzte Drehrich¬ tung aufweisen und je nach gewünschtem Verseilaufbau mit der 0,3 bis l,0fachen Drehzahl rotieren sowie in einer oder mehreren Nachformeinrichtungen abgebaut werden,
f) die torsionsspannungsfreie Drahtlitze über eine Verlegeein¬ richtung einem tänzergeregelten Aufwickler zugeführt wird.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird, da sich die zweite Ver¬ drehung mit HT- und Ultra-HT-Draht im Bereich der Flugkurve nicht ohne weiteres realisieren läßt, die Verseilung auf eine Stelle im Bereich vor der ersten Umlenkrolle konzentriert, wo¬ bei die Führung des Verbandes bzw. der Litzen so gestaltet ist, daß der gesamte Verband um sich rotiert, und zwar mit doppelter Drehzahl des Rotors. Der Verseilverband hat schon im Bereich zwischen der Ablaufspule und der Umlenkrolle die doppelte Dreh¬ zahl (Verseilgeschwindigkeit) des Rotors, so daß der Verseil- verband schon unmittelbar nach der Umlenkrolle über seine end¬ gültige Verdrallzahl (doppelt) verfügt und auf dem Wege zur zweiten Umlenkrolle nur noch geführt und erhalten wird. Vor¬ teilhafterweise erfolgt dieses über die konisch geformte Um¬ lenkrolle. Damit die Einzeldrähte den Belastungen während der Verseilung besser standhalten, werden diese vor Einlauf in den Verseilpunkt einer Vorverformung unterworfen.
Des weiteren ist es vorteilhaft, den geometrisch fertigen Ver¬ band zwischen Verseilpunkt und konisch geformter Umlenkrolle mittels einer Dralliereinrichtung zu überdrehen. Der Verband erfährt dabei eine plastische Verformung. Gleiches erfolgt im Bereich zwischen Abzug und Aufwickler mittels Überdreheinrich¬ tungen.
Hierbei kann der Kerndraht als ein Einzeldraht oder eine Kern¬ litze von einem oder mehreren vor dem Spulenrahmen angeordneten Ablaufspulen abgezogen und über die synchron zueinander rotie¬ renden Flyer in den Bereich der in dem Spulenrahmen angeordne¬ ten Ablaufrollen geführt und mit von diesen ablaufenden, die Litzendrähte bildenden Drähten gemeinsamen in den Verseilpunkt geführt und dort verseilt werden.
Vorzugsweise wird zur Erzielung einer geringen Drahtzugkraft jeder Draht, von der jeweiligen Ablaufspule kommend, vor Ein¬ lauf in die Vorformeinrichtung in mehreren Windungen über ein Rollensystem in Form eines Flaschenzuges geführt.
Zweckmäßigerweise werden die Ablaufspulen zur Erzielung der annähernd konstanten Zugkraft durch je eine tänzergesteuerte Drahtzugl.ume abgebremst, wobei deren Bremsscheibe eine ver¬ chromte, geschliffene und polierte Bremsfläche mit einer Rau¬ heit < 3,2 μm hat und deren von der Tänzeranordnung betätigten Bremsbacken eines Bremsbandes einen Reibbelag aus Tetrafluor- ethylen mit 10 bis 35 % Kohlenstoffanteil aufweisen.
Es ist weiterhin möglich, daß anschließend an die plastische Umformung zusätzlich auf die Drahtlitze eine Drahtwendel aufge¬ bracht wird, wobei die entstandenen WickelSpannungen anschlie¬ ßend durch eine Nachformeinrichtung abgebaut werden.
Die erfindungsgemäße Lösung schließt ein, daß die Drähte von Ablaufspulen einer im 24-Stunden-Rhythmus oder einem mehrfachen davon arbeitenden Doppelschlagverseilmaschine abgezogen werden.
In entsprechender Weise wird die fertig verseilte Drahtlitze einer Aufwickelspule oder eines Aufwickelspulenpaketes eines im 24-Stunden-Rhythmus oder einem mehrfachen davon arbeitenden Auf icklers zugeführt.
In weiterer Ausbildung umfaßt die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von Stahlcord, insbesondere HT- und Ultra-HT-Cord, wobei diese aufweist:
a) eine Doppelschlagverseilmaschine mit mehreren, im wesent¬ lichen in einem Spulenrahmen gelagerten und durch je eine Drahtzugbremse abgebremsten Ablaufspulen, bei der im Bereich des ersten Umlenkpunktes des Verseilgutes in der Mittelachse der Doppelschlagverseilmaschine eine konisch geformte Umlenkrolle angeordnet ist und im Bereich zwischen den Ab¬ laufspulen und der Umlenkrolle in Abiaufrichtung des Ver¬ seilgutes nacheinander eine Vorformeinrichtung, ein gemein¬ samer Verseilpunkt für den ersten und zweiten Verseilschlag und eine Dralliereinrichtung angeordnet sind sowie an jeder Stirnseite des Spulenrahmens ein Flyer mit je einem Füh¬ rungselement für die vom kleineren Durchmesser der konischen Umlenkrolle ablaufende Drahtlitze drehbar gelagert ist und die synchron zueinander drehenden Flyer und die Drallier¬ einrichtung über den gesamten Verseilprozeß einschließlich Ablauf- und Abbremsphase zueinander das gleiche DrehzahlVer¬ hältnis aufweisen,
b) einen der Doppelschlagverseilmaschine nachgeordneten, einen definierten Zugkraftanstieg realisierenden Doppelseheibenab- zug,
c) eine oder mehrere in Abiaufrichtung der Drahtlitze nachein¬ ander angeordnete Überdreheinrichtungen und Nachformein¬ richtungen,
d) einen geregelten Aufwickler mit einer Verlegeeinrichtung.
Hierbei ist es besonders vorteilhaft, daß zwischen jeder Ab¬ laufspule und der zugehörigen Vorformeinrichtung ein Rollen¬ system in Form eines Flaschenzuges angeordnet ist, über das der jeweilige ablaufende Draht in mehreren Windungen geführt ist.
Durch die Anordnung eines derartigen Rollensystems zwischen jeder Ablaufspule und der Vorformeinrichtung in Form eines Fla¬ schenzuges, über welches jeder Draht geführt wird, besteht die Möglichkeit, Ablaufspulen mit großer Spulenfüll ng und damit großer Masse zu verwenden. Bei hohen Spulenbremskräften können geringe und konstante DrahtZugkräfte über die gesamte Spulen¬ füllung realisiert werden, die einen Drahtriß während des Ver¬ seilvorganges ausschließen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung besteht darin, daß
a) jede Drah zugbremse ein mit einem Schwenkhebel einer Tän¬ zerrolle gekoppeltes Bremsband, bestehend aus einer belie¬ bigen Anzahl Bremsbacken mit einem Reibbelag aus Tetrafluor- ethylen mit 10 bis 35 % Kohlenstoff sowie eine mit der Ab¬ laufspule drehfest verbundene Bremsscheibe aufweist, deren verchromte, geschliffene und polierte Bremsfläche eine Rau¬ heit < 3,2 μm hat,
b) die Vorformvorrichtung für die Behandlung eines jeden Drahtes in Abhängigkeit vom jeweils zu verseilenden Draht entweder je einen feststehenden Vorformnippel oder je eine Vorformrolle, um die der jeweilige Draht geführt ist, auf¬ weist,
c) die Dralliereinrichtung ein Rollensystem aufweist, um wel¬ ches die in ihrer Struktur fertige Drahtlitze geführt ist, welches die gleiche Drehrichtung, jedoch je nach gewünschtem Verseilaufbau die 1,8 bis 2,lfache Drehgeschwindigkeit der Flyer, aufweist,
d) dem Doppelscheibenabzug, der mit einem Durchmessersprung zum größeren hin ausgebildet ist, eine oder mehrere Überdrehein¬ richtungen, die die entgegengesetzte Drehrichtung, jedoch die 0,3 bis l,0fache Drehgeschwindigkeit der Flyer aufweisen sowie eine oder mehrere Nachformeinrichtungen nachgeordnet sind,
e) der Aufwickler mit einer einzigen Aufwickelspule oder einer Aufwickeleinrichtung zur Aufnahme eines drehangetriebenen und seitlich verfahrbaren Spulenpaketes mit mehreren, axial nebeneinander angeordneten Aufwickelspulen ausgeführt ist.
Hierbei besteht die Möglichkeit, daß eine oder mehrere Ablauf- rollen zur Aufnahme des Kerndrahtes in Form von Einzeldrähten oder einer Kernlitze vor dem Spulenrahmen angeordnet sind.
Vorzugsweise ist dem Aufwickler eine Tänzerregelung zugeordnet, wobei der Tänzer vorzugsweise im Bereich nach der letzten Be¬ handlung der Drahtlitze angeordnet ist.
Weiterhin ist es vorteilhaft, insbesondere zur Verringerung der Geräuschbildung, daß die Flyer kegelförmig ausgeführt sind und die Führungselemente mit einer vollständigen Verkleidung ver¬ sehen sind, die zur Durchführung der Drahtlitze Schlitze auf¬ weist. Hierbei können die Führungsglieder als Führungsrollen oder Führungsnippel ausgeführt sein.
Eine weitere zweckmäßige Ausbildung besteht darin, daß der Dop¬ pelschlagverseilmaschine mit Dralliereinrichtung sowie dem Abzug ein gemeinsamer Hauptantrieb, der Überdreheinrichtung ein eigener Antrieb und dem Aufwickler ein eigener, tänzergeregel¬ ter Antrieb zugeordnet sind und der Hauptantrieb und der An¬ trieb der Überdreheinrichtung über eine Regel- und Steuerein¬ richtung miteinander verbunden sind.
Bei der vorgenannten Vorformvorrichtung weist der Vorformnippel vorzugsweise einen Vorformradius auf, der dem 10 bis 15fachen des Drahtdurchmessers entspricht.
Der Radius der Vorformrollen beträgt vorzugsweise etwa der;. 20 bis 30fachen Drahtdurchmesser.
Eine weitere Ausbildung der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß zwischen dem Doppelscheibenabzug und dem Tänzer eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Wendel angeordnet ist.
Vorzugsweise ist die Vorrichtung als ein Spiralwickler ausge¬ führt, wobei der Wickelkopf und die Wickelkopfwelle des Spi¬ ralwicklers vertikal angeordnet sind sowie die Wickelkopfwelle wickelkopfseitig in einem tief abgestimmten System elastisch und antriebsseitig mittels einer radial steifen, jedoch roto¬ risch elastischen Tragscheibe gelagert ist und die Lagerung der Wickelkopfwelle mittels Tellerfedern axial vorgespannt ist.
Zweckmäßigerweise entspricht die Menge der ablaufenden Drähte der Menge der aufzuwickelnden Drahtlitze und sowohl Abwickel- spulen als auch die Aufwiekelspulen oder das Spulenpaket weisen ein solches Fassungsvermögen auf, daß die Doppelschlagverseil¬ maschine bei optimalen Drehzahlen im 24-Stunden-Rhythmus oder einem mehrfachen davon arbeitet.
Um ein erschütterungsfreies Arbeiten mit einer geringen Ge¬ räuschentwicklung zu erreichen, kann die Doppelschlagverseil¬ maschine über elastische Elemente in einem frei auf dem Maschi¬ nenhallenboden stehenden Kastenprofil gelagert sein.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es möglich, ein breites Fertigungsprogramm einschließlich Drahtlitzen mit Kerndraht aus HT- und Ulta-HT-Drähten qualitätsgerecht im Langlaufbetrieb zu fertigen und die Forderungen der Anwenderindustrie nach einfa¬ cher Bedienung auch mehrerer Verse Lmasc inen durch einen Ope¬ rator zu erfüllen, indem auf ein ständiges Wechseln der Ab- und Aufwiekelspulen während des gesamten Verseilvorganges verzich¬ tet werden kann und somit ökonomisch günstige Schichtregime realisiert werden können.
Die Erfindung wird in einem Ausführungsbeispiel näher beschrie¬ ben. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig . 1 die Vorderansicht der Vorrichtung in schematischer Darstellung,
Fig . 2 die Seitenansicht einer dem Verseilpunkt nachgeordne¬ ten Umlenkrolle,
Fig . 3 die Vorderansicht des Spulenrahmens nach Fig. 1,
Fig . 4 die Draufsicht auf ein der Drahtzugbremse nachgeordne¬ tes Rollensystem für einen von der Ablaufspule abgezo¬ genen Draht in schematischer Darstellung,
Fig. 5 die Seitenansicht eines Doppelscheibenabzuges für die Litze in schematischer Darstellung,
Fig. 6 die Vorderansicht eines Ausschnittes der Vorrichtung nach Fig. 1 in einer geänderten Ausführungsform,
Fig. 7 die Vorderansicht einer Vorformvorrichtung nach Fig.
1, Fig. 8 die Vorderansicht einer Vorformvorrichtung nach Fig. 1 in der geänderten Ausführungsform, Fig. 9 die Vorderansicht eines rFlyers mit Führungselement, Fig. 10 die Vorderansicht eines Spiralwicklers nach Fig. 6, Fig. lla bis Fig. lld die Vorderansicht von Konfigurationen der Vorrichtung mit Draht- und Litzenläufen.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung gezeigt, welche eine Doppel¬ schlagverseilmaschine 1 sowie einen Doppelscheibenabzug 4, eine oder mehrere, in Ablaufrichtung der hergestellten Drahtlitze 15 nacheinander angeordnete Überdreheinrichtungen 21 und Nachform¬ einrichtungen 23 sowie einen geregelten Aufwickler 5 mit einer Verlegeeinrichtung 6 aufweist.
Die Doppelschlagverseilmaschine 1 ist mit einem rotierenden System versehen, in dem mehrere Ablaufspulen 2 mit je einer Drahtzugbremse 3 in einem gemeinsamen Spulenrahmen la gelagert
sind. Der Spulenrahmen la ist über endseitige Drehzapfen lb; lc, welche hohl ausgebildet sein können, um eine Mittelachse M drehbar gelagert, dreht jedoch aufgrund seines Eigengewichtes beim Verseilvorgang nicht mit.
Es können eine oder mehrere weitere Ablaufspulen 21 jeweils mit einer Drahtzugbremse 3' und einem Rollensystem 10' vor dem Spu¬ lenrahmen la angeordnet sein. Von dieser Ablaufspule 2' wird der Kerndraht 8' des herzustellenden Drahtcordes abgezogen. Dieser Kerndraht 81 kann ebenfalls eine aus mehreren Einzel- drahten bestehende Kernlitze sein. Der Kerndraht 8' läuft ent¬ lang der Mittelachse M zu dem Drehzapfen lb und über eine Um¬ lenkrolle ld zu einem Führungselement 14a eines im Bereich des vorderen Endes des Spulenrahmens la angeordneten Flyer 13a. Von dort läuft der Kerndraht 8' in einer freien Flugkurve zu einem Führungselement 14b eines im Bereich des hinteren Endes des Spulenrahmens la angeordneten Flyer 13b. Über eine dem Drehzap¬ fen lc zugeordnete Umlenkrolle le wird der Kerndraht 8' in den Bereich der Ablaufspulen 2 geführt.
Im Bereich der Mittelachse M ist auf oder in dem vorderen Dreh¬ zapfen lb eine konische Umlenkrolle 7 gelagert, deren Längs¬ achse im wesentlichen senkrecht zur Mittelachse M verläuf . Diese Umlenkrolle 7 bildet einen ersten Umlenkpunkt für das von den Ablaufspulen 2; 2' und aus den Drähten 8 sowie dem Kern¬ draht 8' bestehende abgezogene Verseilgut, da - wie in Fig. 2 gezeigt - auf deren größten Durchmesseranteil aufläuft und während der Umlenkung auf deren Mantel zum schmaleren Endteil hin unter einer Eigendrehung abgleitet. Hierdurch erfährt das Verseilgut eine vollständige Verseilung und bildet eine Draht- litze 15, wobei der erste und zweite Verseilschlag in einem Verseilpunkt (Fig. 3) vereinigt werden.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird jeder von der jeweiligen Ablauf- spule 2 abgezogene Draht 8 über je ein radial innenliegendes Rollensystem 10 in Form eines Flaschenzuges mit einer innen¬ liegenden Betätigungsrolle 3b einer Drahtzugbremse 3 (Fig. 3)
geführt. Eine nähere Beschreibung erfolgt nachstehend unter Be¬ zugnahme auf die Fig. 3 und 4. Alle von den Ablaufspulen 2 ab¬ laufenden Drähte 8 verlaufen hierbei in einem geringen seitli¬ chen Abstand zur Mittelachse M zu dem Verseilpunkt 9 und danach als eine Drahtlitze 15 entlang der Mittelachse M vorzugsweise durch den hohlen Drehzapfen lb hindurch zum breiteren Endteil der konischen Umlenkrolle 7.
Der Abschnitt zwischen den Ablaufspulen 2 und der Umlenkrolle 7 weist, wie in Fig. 3 dargestellt, in Abiaufrichtung des Ver¬ seilgutes nacheinander eine Vorformvorrichtung 11, den gemein¬ samen Verseilpunkt 9 für den ersten und zweiten Verseilschlag und eine Dralliereinrichtung 12 auf.
Die Vorformung der Einzeldrähte 8 ist erforderlich, damit sie den Belastungen des Verseilprozesses besser standhalten. Es wird den Drähten 8 die sogenannte "Steifigkeit" genommen.
In den Fig. 7 und 8 sind unterschiedliche Ausführungsformen der Vorformvorrichtung 11 für den Draht 8 gezeigt. Diese werden in Abhängigkeit von der zu verarbeitenden Drahtqualität sowie dem zu verarbeitenden Drahtdurchmesser eingesetzt.
In Fig. 7 ist eine Vorformvorrichtung 11 mit einem feststehen¬ den Vorformnippel 11a dargestellt. Jeder Vorformnippel 11a weist dabei einen Vorformradius auf, der dem 10 bis 15fachen des Durchmessers des zu verarbeitenden Drahtes 8 entspricht.
In Fig. 8 ist eine Vorformvorrichtung 11 mit einer Vorform- rolle 11b, um die der jeweilige Draht 8 herumgeführt wird, dar¬ gestellt. Die Vorformrolle 11b weist einen Radius auf, der dem 20 bis 30fachen des Durchmessers des Drahtes 8 entspricht.
Der Draht 8 wird nach dem Durchlaufen des Rollensystems 10 durch die Vorformvorrichtung 11 geführt und läuft anschließend in den Verseilpunkt 9 ein, wo er mit den anderen Drähten 8 und dem Kerndraht 81 den ersten und zweiten Verseilschlag erhält.
Der vom Verseilpunkt 9 kc „..ende, geometrisch fertige Verseil- verband wird mittels der Dralliereinrichtung 12 (Fig. 3) über¬ dreht, damit derselbe seine Struktur während der Weiterführung zum Aufwickler 5 beibehält. Es ist eine plastische Verformung zu verzeichnen. Die Dralliereinrichtung 12 dreht dabei in glei¬ cher Richtung und je nach gewünschtem Verseilaufbau mit der 1,8 bis l,95fachen Drehgeschwindigkeit der Flyer 13a; 13b der Doppelschlagverseilmaschine 1.
Wie bereits dargelegt, ist an jedem Stirnende des Spulenrahmens la ein Flyer 13a; 13b an den Drehzapfen lb; lc gelagert, die jeweils eine konische Halterung mit einem an deren Rand ange¬ ordneten Umlenk- bzw. Führungseiement 14a; 14b in Form einer Rolle oder eines Nippels aufweisen.
In Fig. 9 ist -er obere Teil des vorderen, kegelförmig ausge¬ bildeten Flyers 13a gezeigt. Das Führungselement 14a für die Drahtlitze 15 ist vollständig von einer Verkleidung 14c um¬ schlossen. In dieser sind ,-m Durchtritt der Drahtlitze 15 Schlitze 14d angeordnet. Der Flyer 13b ist entsprechend ausge¬ bildet. Diese besondere Ausgestaltung der Flyer 13a; 13b führt zu einer vorteilhaften Geräuschminimierung und Verbesserung der Leistungsparameter der Doppelschlagverseilmaschine 1.
Die vom schmaleren Endteil der Umlenkrolle 7 abgezogene, nunmehr in ihrer Struktur fertige Drahtlitze 15 läuft zum Füh¬ rungselement 14a des ersten Flyers 13a und von diesem in freiem Flugbogen über das Führungselement 14b des zweiten Flyers 13b zu einer in dem Drehzapfen lc quer zur Mittelachse M gelagerten Umlenkrolle 15. Die beiden'Flyer 13a; 13b werden gemeinsam über an sich bekannte Getriebe, beispielsweise Zahnriemengetriebe, von einem nicht dargestellten Antriebεa. tor synchron angetrie¬ ben, wobei die in bzw. an dem Drehzapfen 16 gelagerte konische Umlenkrolle 7 zusammen mit dem Flyer 13a um die Mittelachse M rotiert.
In der Fig. 3 ist ein Spulenrahmen la mit den Abzugsrollen 2 sowie der jeweils zugehörigen Drahtzugbremse 3 und dem Rollen¬ system 10 näher gezeigt.
Die Drahtzugbremse 3 ist als eine sogenannte tänzergesteuerte Bremse ausgeführt und weist einen zweiarmigen Schwenkhebel 3a auf, an dessen einem Arm die vom ablaufenden Draht 8 umschlun¬ gene Betätigungsrolle 3b gelagert ist und an dessen anderem Ende ein Federelement 3c angreift. Der die Betätigungsrolle 3b tragende Arm ist über ein Gestänge 17 mit einem Bremsband 18, bestehend aus Bremsbacken 19, verbunden, deren Bremsbelag gegen die Bremsfläche einer auf der Welle der Ablaufspule 2 befestig¬ ten Bremsscheibe 20 drückt. Die Bremsfläche der Bremsscheibe 20 ist vorzugsweise verchromt, geschliffen und poliert und weist eine Rauhigkeit von unter 3,2 μm auf. Der Brems- bzw. Reibbelag der Bremsbacken 19 besteht zweckmäßig aus Tetrafluorethylen mit einem Kohlenstoffanteil von etwa 10 bis 35 %.
Wie vorstehend bereits beschrieben, ist der Drahtzugbremse 3 ein Rollensystem 10 in Form eines Flaschenzuges zugeordnet. Die auf dem Schwenkhebel 3a gelagerte Betätigungsrolle 3b ist gleichzeitig ein Bestandteil des Rollensystems 10.
Über diese wird der Draht 8 dem Rollensystem 10 zugeführt. Er durchläuft dieses, wie in Fig. 4 gezeigt, in mehreren Windun¬ gen.
Durch die Führung des Drahtes 8 über das Rollensystem 10 in mehreren Windungen wird erreicht, daß bei großen Spulenmassen und damit großen Abzugskräften die DrahtZugkräfte über die ge¬ samte Spulenfüllung gering und konstant gehalten und somit auch sehr dünne Drähte 8 verarbeitet werden können.
Es sind Ablaufspulen 2; 2' mit einer Füllmenge > 50 kg ein¬ setzbar. Damit können Stahlcorde qualitätsgerecht im Langlauf- betrieb gefertigt werden.
Die bereits bei ihrem Einlauf in den ersten Flyer 13a fertig strukturierte Drahtlitze 15 bleibt in ihrer Struktur im Be¬ reich der freien Flugkurve zwischen den beiden Flyern 13a; 13b erhalten und wird beim Verlassen der Verseilmaschine 1 über die um die Mittelachse M umlaufende Umlenkrolle 16 in den Doppel- scheibenabzug 4 eingeführt.
In Fig. 5 ist der Doppelscheibenabzug 4 näher dargestellt. Er weist zwei achsparallel im Abstand zueinander angeordnete Rol¬ len 4a; 4b auf. Dabei kann die Rolle 4a mit Umfangsrillen 4c versehen sein, während die Rolle 4b eine Stufe 4d aufweist. Die Drahtlitze 15 läuft in mehreren geordneten Schlingen um die beiden Rollen 4a; 4b, wobei die Stufe 4d einen Sprung von einem kleineren zu einem größeren Rollendurchmesser verursach . Hier¬ durch erfolgt ein definierter Zugkraftanstieg, durch den Tor¬ sionsspannungen in der Drahtlitze 15 abgebaut werden.
Zum weiteren vollständigen Abbau von inneren Spannungen und zur Erhaltung des Verseilverbandes der Drahtlitze 15 ist dem Dop¬ pelscheibenabzug 4, wie in Fig. 1 gezeigt, eine weitere, ge¬ sondert angetriebene Überdreheinrichtung 21 nachgeordnet. Diese Überdreheinrichtung 21 weist eine zu den Flyern 13a; 13b der Doppelschlagverseilmaschine 1 entgegengesetzte Drehrichtung auf und dreht, je nach gewünschtem Verseilaufbau, mit der 0,3 bis l,0fachen Drehgeschwindigkeit der Flyer 13a; 13b. Die Überdreh¬ einrichtung 21 wird durch einen Antrieb 26 getrennt von der Doppelschlagverseilmaschine 1 angetrieben. Die Regelung dieses Antriebes 26 erfolgt in Abhängigkeit von dem nicht näher darge¬ stellten Hauptantrieb für die Doppelschlagverseilmaschine 1 und dem Doppelscheibenabzug 4 durch ei- e Regel- und Steuereinrich¬ tung 27. Über diese erfolgt auch die Regelung der Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit der Überdreheinrichtung 21.
Im Anschluß an die Überdreheinrichtung 21 wird die Drahtlitze 15 über Umlenkrollen 22 einer oder mehreren Nachformeinrichtun¬ gen 23 zugeführt, die mindestens eine Reihe von hintereinander mit gegenseitiger Versetzung angeordnete Richtrollen aufweisen,
deren gegenseitige Versetzung nach den jeweiligen Produkt- und Betriebsbedingungen eingestellt werden kann. Die Drahtlitze 15 läuft dabei in einer wellenförmigen Bahn über die Richtrollen, und durch die dabei entstehenden Biege- und Walkwirkungen erfolgt ein Spannungsabbau sowie Lagekorrekturen der Drähte 8 der Drahtlitze 15.
Anschließend wird die Drahtlitze 15 über Umlenkrollen 22 und die Rolle 4a des Doppelscheibenabzuges 4 zu einem gewichtsbe¬ lasteten Tänzerarm 24 mit einer Umlenkrolle 25 und weiter über eine Verlegeeinrichtung 6 zu einem durch einen Antrieb 5a getrennt angetriebenen Aufwickler 5 geführt. Der Tänzerarm 24 ist elektrisch mit dem Aufwickler 5 verbunden und realisiert mittels eines nicht näher dargestellten berührungslosen Me߬ gliedes die Regelung der Wicklerdrehzahl und somit der Wickel- kraft.
Der Aufwickler 5 weist entweder eine einzige Aufwickelspule 38 oder ein seitlich verfahrbares Spulenpaket 39 auf, deren Auf- wickelspulen 38 axial nebeneinander angeordnet sind.
Die Führung der Drahtlitze 15, von der Doppelschlagverseilma¬ schine 1 kommend, erfolgt dabei in Pfeilrichtύng entlang den Führungs bschnitten a bis m.
In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung in dem Bereich zwischen dem Doppelscheibenabzug 4 und dem Aufwick¬ ler 5 gezeigt. Bei dieser Ausführungsform läuft die Drahtlitze 15, von der Doppelschlagverseilmaschine 1 kommend, entlang dem Führungsabschnitt a in vorbeschriebener Weise über den Doppel- scheibenabzug 4 entlang der Führungsabschnitte b; c. Anschlie¬ ßend läuft die Drahtlitze 15 entlang dem Führungsabschnitt d über eine Umlenkrolle 22 durch die Überdreheinrichtung 21 und danach über weitere Umlenkrollen 22 durch die in den Führungs- abschnitten e; f angeordneten Nachformeinrichtungen 23. Über weitere Führungsabschnitte g; h und Umlenkrollen 22 läuft die Drahtlitze 15 nunmehr in einen Führungsabschnitt i in einen
vertikal angeordneten Spiralwickler 28, mit dem eine Wendel aufgebracht wird. Die erzeugten WendelSpannungen werden in einer nachgeordneten, in einem Führungsabschnitt k liegenden Nachformeinrichtung 29 abgebaut. Anschließend durchläuft die Drahtlitze 15 über die Rolle 4a des Doppelscheibenabzuges 4, die Umlenkrolle 25 auf dem Tänzerarm 24 sowie weiteren Umlenk¬ rollen 22 und die Verlegeeinrichtung 6 die Führungsabschnitte 1 bis p, bis das fertige Erzeugnis in dem AufWickler 5 auf eine Aufwickelspule 38 oder ein Spulenpaket 39 aufgebracht wird.
In der Fig. 10 ist der Spiralwickler 28 näher gezeigt. Dieser weist einen Wickelkopf 30 mit einem Flyer 31 sowie eine Wik- kelkopfwelle 32 auf. Die Wickelkopfwelle 32 ist wickelkopfsei- tig in einem tief abgestimmten System elastisch in Lagern 33 und antriebsseitig mittels einer radial steifen, jedoch roto¬ risch elastischen Tragscheibe 34 (Winkelversatz möglich) gela¬ gert. Die Lagerung der Wickelkopfwelle 32 ist hierbei mittels Tellerfedern 35 axial vorgespannt.
Der Spiralwickler 28 ist auf diese Weise spielfrei und selbst¬ zentrierend ausgebildet.
Eine weitere Ausbildung der Vorrichtung besteht darin, daß die Doppelschlagverseilmaschine 1 über elastische Elemente 36 in einem frei auf dem Maschinenhallenboden stehenden Kastenprofil 37 gelagert ist. Damit wird auch bei Ablaufspulen 2 mit einem Füllgewicht > 50 kg ein erschütterungsfreies Arbeiten und ein Geräuschpegel unter 80 dB erreicht.
Der Kerndraht 8' wird, wie in dem Ausführungsbeispiel anhand der Fig. 1 beschrieben, von einer oder mehreren außerhalb des Spulenrahmens la ang -rdneter. olaufspulen 2' abgezogen. Es ist aber auch möglich, d ' der Kerndraht 8' in an sich bekannter Weise von einer im Spαienrahmen la angeordneten Ablaufspule 2 abgezogen wird.
In den Fig. 11a bis lld sind Konfigurationen der Vorrichtung mit Draht- und Litzenläufen gezeigt.
Der Umfang der Erfindung wird jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt.
In der Fig. 11a sind entsprechend dem Programm 2 + 2 zwei Ab¬ laufspulen 2' für den Kerndraht 8' vor den in dem rotierenden System der Doppelschlagverseilmaschine 1 (Fig. 1) angeordneten Ablaufspulen 2 vorgesehen. Die Kerndrähte 8' laufen in das rotierende System ein und werden mit den in dem Spulenrahmen la (Fig. 1) angeordneten Ablaufspulen 2 ablaufenden Drähten 8 verseilt. Nachdem die Drahtlitze 15 zum Abbau ihrer inneren TorsionsSpannungen einem definierten Zugkraftanstieg und einem oder mehreren Überdreh- und Nachformvorgängen, wie beschrieben, unterworfen wird, wird der fertige Stahlcord mit gleichblei¬ bender Aufwickelkraft dem geregelten Aufwickler 5 zugeführt.
In Fig. 11b sind entsprechend dem Programm 2 + 3 den zwei Ablaufspulen 2' in dem rotierenden System drei Ablaufspulen 2 für die Drähte 8 zugeordnet. Der Verfahrensablauf ist vorste- ' hend beschrieben.
In der Fig. 11c ist entsprechend dem Programm 3 + 6 eine Ab¬ laufspule 2' vor dem rotierenden System angeordnet. Von dieser Ablaufspule läuft eine Kernlitze, welche aus drei miteinander verseilten Einzeldrähten besteht, ab, wobei diese, wie am An¬ fang des Ausführungsbeispiels dargelegt, ebenfalls als Kern¬ draht 8' bezeichnet wird.
In dem rotierenden System sind sechs Ablaufspulen 2 mit je¬ weils einem Draht 8, wobei jeweils zwei parallel nebeneinander liegen, angeordnet. Die Verseilung erfolgt wie vorstehend be¬ schrieben.
In der Fig. lld sind bei dem Programm 3 + 9 + 1 mehrere Va¬ rianten gezeigt.
Bei der ersten Variante sind in dem rotierenden System zehn Ab¬ laufspulen 2 angeordnet, wobei jeweils zwei parallel neben-
- an ¬
einander liegen. Davon ist eine Ablaufspule 2 mit der Kern¬ litze, bestehend aus drei Einzeldrähten, bewickelt. Die übri¬ gen neun Ablaufspulen sind mit jeweils einem Einzeldraht be¬ wickelt. Auf dem entstehenden Seilverband wird dann, wie anhand der Fig. 6 beschrieben, mit einem Spiralwickler 28 auf die Drahtlitze 15 eine aus einem Draht bestehende Wendel aufge¬ bracht. Der fertige Stahlcord wird danach auf den geregelten Aufwickler 5 aufgebracht.
Bei einer zweiten Variante, welche in der Fig. lld gestrichelt dargestellt ist, ist, wie in der Fig. 11c, eine Ablaufspule 2' vor dem rotierenden System angeordnet, und von dieser läuft die Kernlitze ab.
Es sind auch weitere, nicht dargestellte Varianten möglich.
Diese Maschinenkonfiguration ist auch für Verseilprogramme ge¬ eignet, bei denen einzelne Plätze für Ablaufspulen 2 nicht be¬ legt sind.
Als Beispiel wird ein Programm 3 + 6 genannt. Bei einem derar¬ tigen Programm läuft die aus drei miteinander verseilten Ein¬ zeldrähten bestehende Kernlitze von der außerhalb des rotieren¬ den Systems angeordneten Ablaufspule 2' ab. Innerhalb des ro¬ tierenden Systems sind im Spulenrahmen la (Fig. 1) sechs Ab¬ laufspulen 2 mit je einem Einzeldraht bewickelt. Vier der Ab¬ laufspulen 2 bleiben frei. Der Verfahrensablauf ist dann wie vorbeschrieben.
Durch die beschriebene Lösung ist es möglich, Stahlcord, insbe¬ sondere HT-Cord und Ultra-HT-Cord, mit einem Kerndraht quali¬ tätsgerecht herzustellen. Durch den Einsatz von Ablaufspulen 2; 2' mit einer Füllmenge > 50 kg wird eine Verringerung des Bedienaufwandes erreicht, und auch die Geräuschbildung mit einem Schallpegel < 80 dB liegt in dem zulässigen Grenzbereich.