DE3906310A1 - Vorrichtung und verfahren zum schlingen von brezeln - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zum schlingen von brezelnInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Schlingen von Brezeln aus einem abgelängten
Teigstrang mit insbesondere verdicktem Mittelabschnitt.
Üblicherweise werden in Bäckereien Brezeln von Hand
hergestellt. Dazu wird ein Teigstrang, der von Hand oder
maschinell vorgeformt und abgelängt ist, an beiden Enden
mit je einer Hand erfaßt und durch eine Kombination
mehrerer nacheinandergeschalteter Bewegungsabläufe zu einer
Brezel geformt. Dabei muß zum einen das "Herzstück" der
Brezel geschlungen oder geflochten werden und zum anderen
müssen die beiden freien Enden des Teigstranges
anschließend an das Mittelteil des Teigstranges angedrückt
werden. Der die Brezel formende Bäcker muß dabei mehrfach
die Arbeitsposition der Hände wechseln, die Teigenden
loslassen und erneut zugreifen.
Die Durchführung dieses relativ komplexen Bewegungsablaufes
ist insgesamt recht zeitaufwendig. Selbst beim Einsatz sehr
geübter Fachkräfte treten lange Fertigungszeiten auf und
verteuern das Endprodukt, nämlich die Brezel, nicht
unerheblich. Dies gilt insbesondere, da bei dieser
Fertigung Personalkosten im Vergleich zu den Materialkosten
überproportional hoch anfallen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Schlingen
von Brezeln aus einem abgelängten Teigstrang zu schaffen,
die zum einen die Fertigungszeit von Brezeln verringert und
zum anderen den Einsatz von Personal bei der
Brezelfertigung auf ein Minimum beschränkt. Eine weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Schlingen von Brezeln unter Verwendung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zu schaffen, das in einfacher
Weise eine Automatisierung des Schlingvorgangs ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgaben liefert die Erfindung eine
Vorrichtung gemäß der Lehre des Patentanspruches 1.
Weiterhin zeigt die Erfindung ein Verfahren gemäß der Lehre
des Patentanspruches 16 auf.
Die Vorrichtung der Erfindung besteht im wesentlichen aus
zwei zueinander beweglich angeordneten Platten, durch deren
Bewegungsablauf die komplexe Kinematik des
Brezelschlingvorganges nachgebildet wird. Unter dem Begriff
"Platten" sollen in diesem Zusammenhang alle Arten von
Auflageelementen, wie beispielsweise gitter- oder
rostförmige Auflageelemente, zusammengefaßt werden.
Eine der beiden Platten ist dabei um eine im wesentlichen
in ihre Ebene verlaufende Drehachse um mindestens 360 Grad
drehbar gelagert. Im wesentlichen bedeutet hier, daß durch
konstruktive und insbesondere keinesfalls funktionell
bedingte Gegebenheiten die Drehachse geringfügig über bzw.
unter der Plattenebene verlaufen kann.
Die zweite Platte ist relativ zur ersten Platte so
angeordnet, daß die beiden Platten in eine Stellung zu
bringen sind, bei der die Platten im wesentlichen parallel
zueinander unter Beibehaltung eines Abstandes, der vom
Durchmesser des zu formenden Teilstranges abhängt,
angeordnet sind. Diese Stellung wird durch ein
Zusammenklappen der beiden Platten erreicht, wobei die
Klappachse in jedem Fall senkrecht zur Drehachse der ersten
Platten verläuft.
Eine der beiden Platten weist auf der Seite, die in
zusammengeklapptem Zustand zur anderen Platte weist, ein
Formelement auf. Die Außenkontur des Formelementes wird
dabei durch die gewünschte Form und Größe des Endproduktes,
hier also der Brezel, bestimmt.
Zum Formen einer Brezel wird ein abgelängter Teigstrang so
auf die das Formelement aufweisende Platte, im folgenden
kurz Formplatte bezeichnet, aufgebracht, daß sich der
Mittelabschnitt des Teigstranges um das Formelement legt,
die beiden freien Enden parallel zueinander von der
Formplatte weg verlaufen und auf der kein Formelement
tragenden Platte, im folgenden Halteplatte genannt,
aufliegen. Eine der beiden Platten wird anschließend um 360
Grad gedreht, wobei sich die freien Enden des Teigstranges
im Bereich zwischen dem Formelement und der Halteplatte
zopfartig lokal verdrillen. Durch die Geschwindigkeit der
Drehung und die durch die teigige Konsistenz des Stranges
bedingten Adhäsionskräfte bleibt der Teigstrang dabei auf
der Formplatte gleichsam kleben. Abgeschlossen wird der
Formvorgang durch ein Zusammenklappen der beiden Platten,
wobei die freien Enden des Teigstranges auf das bezüglich
des verdrillten Bereiches gegenüberliegende Mittelteil des
Stranges geklappt und dort angedrückt werden.
Welche der beiden Platten die Drehbewegung ausführt, ist
für den Formvorgang unerheblich und ins freie Ermessen des
Konstrukteurs gestellt. Die Klappbewegung kann von einer
der beiden Platten oder auch von beiden Platten gemeinsam
ausgeführt werden. Vorzugsweise jedoch sind beide
Bewegungen konstruktiv und funktionell getrennt, da sich
dann eine relativ einfache Bauform der Vorrichtung ergibt.
Insbesondere hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die
Drehbewegung der Formplatte und die Klappbewegung der
Halteplatte zuzuordnen. Wesentlich dabei ist nur, daß
Klapp- und Drehachse zueinander senkrecht verlaufen.
Das Formelement der Formplatte kann beispielsweise eine
Ausnehmung in der Formplatte selbst sein. Vorzugsweise
jedoch ist das Formelement als aus der Plattenebene
hervorragender Formkörper ausgebildet, dessen Außenkontur
im wesentlichen der Innenkontur der zu formenden Brezel
entspricht. Der Formkörper ist dabei aus drei im
wesentlichen halbkreisförmigen Segmenten zusammengesetzt,
wobei sich an das größere halbkreisförmige Segment zwei
weitere, gleich große halbkreisförmige Segmente symmetrisch
zueinander so anschließen, daß deren Sehnen an der Sehne
des größeren Segmentes anliegen und deren Außenkanten mit
der Außenkante des größeren Segmentes abschließen. Die
Sehnenlänge der kleineren Segmente ist dabei gleich oder
kleiner der halben Sehnenlänge des größeren Segmentes.
Das gesamte Formelement ist vorzugsweise auf der Formplatte
so angeordnet, daß der aus dem größeren Segment bestehende
Teil von der Halteplatte weg weist. Dadurch ergibt sich
automatisch beim Aufbringen eines Teigstranges und Anlegen
des Teigstranges an das Formelement eine parallele,
tangential zum größeren Kreissegment verlaufende
Ausrichtung der freien Enden des Teigstranges in Richtung
auf die Halteplatte.
Zur Aufnahme der nach dem Drehvorgang der Formplatte
gekreuzten freien Teigenden während des Klappvorganges
weist das Formelement vorzugsweise zwei Ausnehmungen auf.
Diese Ausnehmungen sind dabei im ersten, größeren
halbkreisförmigen Segment ausgebildet und verlaufen radial
und symmetrisch zur Mittelachse des Formelementes bzw. zur
Drehachse der Formplatte. Mit anderen Worten, die
Ausnehmungen werden durch zwei radial durchgehend
verlaufende, vom Mittelpunkt der Sehne des größeren
Segmentes ausgehende und sich zum Umfang hin öffnende
Schlitze gebildet. Die Tiefe dieser Ausnehmungen hängt vom
Durchmesser der aufzunehmenden Teigenden ab und ist
mindestens so groß bemessen, daß die eingelegten Teigenden
im Bereich der Ausnehmungen nicht über die Oberfläche des
Formelementes hervorragen.
Mit ihren axial äußeren Enden liegen die aufgeklappten
Teigenden im zusammengeklappten Zustand der Vorrichtung auf
dem verdickten Mittelteil des Teigstranges in der
Verlängerung der Ausnehmungen auf. Damit diese freien Enden
von der Halteplatte fest an das Mittelstück des
Teigstranges angedrückt werden, muß der Abstand der
zusammengeklappten Platten kleiner oder gleich dem
Durchmesser des Teigstranges, der in diesem Bereich ein
Maximum aufweist, sein. Nur dadurch ist in jedem Fall
gewährleistet, daß die freien Teigenden in das Mittelteil
des Teigstranges hineingedrückt werden und dort fest
haften. Da das über die Formplattenebene hervorragende
Formelement letztendlich die Klappbewegung begrenzt, d. h.
den minimalen Abstand der beiden Platten bestimmt, muß die
axiale Höhe des Formelementes, die gleichbedeutend mit dem
Abstand der Oberseite des Formelementes von der
Formplattenebene ist, kleiner oder gleich dem maximalen
Durchmesser des zu formenden Teigstranges sein.
Die beiden Platten sind vorzugsweise in einem Rahmen
angeordnet. Im einfachsten Fall besteht dieser Rahmen aus
zwei Längsträgern und zwei Querträgern, die ein Rechteck
bilden. Jedoch können die Rahmenelemente beliebig
untergliedert sein und insbesondere aus mehreren
gelenkartig miteinander verbundenen Rahmenteilen bestehen.
Die Formplatte weist dabei einen koaxial zur Drehachse der
Formplatte aus der Platte vorspringenden Lagerbolzen auf,
der an einem der Querträger mittig so angelenkt ist, daß
ein freies Drehen der Formplatte um mindestens 360 Grad
gewährleistet ist. Beispielsweise kann der Drehbolzen in
einer Bohrung des Querträgers, die im wesentlichen parallel
zu den Längsträgern verläuft, drehbar gelagert sein.
Die Halteplatte ist mit mindestens einem koaxial zur
Klappachse verlaufenden Schwenkbolzen versehen.
Vorzugsweise befindet sich jedoch an beiden Enden der
Klappachse je ein solcher Schwenkbolzen. Diese
Schwenkbolzen sind an den Längsträgern so angelenkt, daß
die Halteplatte entlang der durch die Schwenkbolzen
definierten Klappachse auf die Formplatte geklappt werden
kann. Die Schwenkbolzen können analog zum Drehbolzen in
Bohrungen in den Längsträgern drehbar gelagert sein, wobei
die Bohrungen, und damit die Klappachse, parallel zu den
Querträgern und damit senkrecht zur Drehachse der
Formplatte verlaufen.
Der Antrieb der Drehachse kann beispielsweise über eine
senkrecht zur Drehachse in der Rahmenebene verlaufende
Antriebswelle erfolgen. Die Antriebswelle weist dazu an
mindestens einem ihrer axialen Enden ein Antriebsrad auf.
Das Antriebsrad kann ein stirnverzahntes Zahnrad oder auch
ein Reibrad sein, jedoch wird im Interesse eines
störungsfreien Betriebes der Vorrichtung eine
formschlüssige Krafteinleitung über einen Zahntrieb von
Vorteil sein. Über dieses Antriebsrad wird die
Antriebswelle in Rotation versetzt. Zur Übertragung dieser
Rotationsbewegung ist die Antriebswelle in an sich
bekannter Weise in ihrem axial mittleren Bereich über eine
Kegelradpaarung mit der Drehachse der Formplatte wirkmäßig
verbunden, wobei ein erstes Kegelrad auf der Antriebswelle
und ein zweites Kegelrad auf der Drehachse bzw. dem
Drehbolzen sitzt.
Der Antrieb der Halteplatte erfolgt vorzugsweise ebenfalls
über mindestens ein Antriebsrad, das verzahnt oder als
Reibrad ausgeführt sein kann. Das Antriebsrad sitzt dabei
direkt auf der Klappachse bzw. einem der Schwenkbolzen. Aus
Gründen einer biegemomentfreien Krafteinleitung weisen
jedoch vorzugsweise beide Schwenkbolzen je ein Antriebsrad
auf. Die Hauptebene des Antriebsrades verläuft parallel zu
den Längsträgern. Mit anderen Worten, das Antriebsrad der
Antriebswelle und die Antriebswelle der Halteplatte sitzen
auf parallel zueinander verlaufenden Achsen und sind somit
parallel zueinander ausgerichtet.
Zur Betätigung der Antriebsräder und damit zum Bewegen der
beiden Platten ist der Rahmen auf Führungsbahnen fahrbar
gelagert, wobei parallel zu den Führungsbahnen
Zahnstangenabschnitte vorgesehen sind, die mit den
Antriebsrädern in Eingriff bringbar sind. Alternativ dazu
kann jedoch auch der Rahmen starr gelagert sein und die
Zahnstangenabschnitte werden relativ zu den Antriebsrädern
bewegt.
Die Antriebsräder der Halteplatte und das Antriebsrad der
Formplatte sind im bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung axial und/oder, bezogen auf die Hauptebene
gegeneinander versetzt. Dabei können die Antriebsräder
verschiedene Durchmesser und/oder verschiedene Module
aufweisen. Im Zusammenspiel mit den Zahnstangenabschnitnen,
die entsprechend den Positionen der ihnen zugeordneten
Antriebsräder plaziert und dimensioniert sind, ergibt sich
dadurch eine leicht zu realisierende Steuerung der
Bewegungsabläufe der beiden Platten.
Alternativ zur Steuerung des Bewegungsablaufes durch einen
Zahntrieb ist, wie oben angedeutet, der Antrieb und die
Steuerung über einen Reibtrieb, d. h. eine Paarung von
Reibrädern und Reibflächen möglich. Eine besonders
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, den
Antrieb der Platte elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch
zu bewirken. Bei dieser Ausführung ist insbesondere eine
leichte Steuerung des Bewegungsablaufes durch entsprechende
Schalt- und Anschlagelemente nach Art einer
Ablaufsteuerung möglich. Die größte Flexibilität der
gesamten Vorrichtung im Hinblick auf eine eventuelle
Umstellung auf verschieden große und verschieden geformte
Brezeln wird jedoch dann erreicht, wenn der Antrieb der
Platten elektrisch über beispielsweise Servo- oder
Schrittmotoren und die Steuerung unter Verwendung der
Mikroprozessortechnik programmgesteuert erfolgt.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung,
insbesondere im Hinblick auf eine erhöhte Produktivität,
sieht vor, daß nicht eine erfindungsgemäße Vorrichtung in
Einzelanordnung verwendet wird, sondern mehrere solcher
Vorrichtungen nacheinander angeordnet werden. Dies ist
beispielsweise dadurch möglich, daß die Vorrichtungen
entlang ihrer Längsträger verbunden parallel zur Drehachse
der Formplatte nebeneinander angeordnet werden. Den größten
Materialdurchsatz erreicht man jedoch dann, wenn mehrere,
im wesentlichen gleiche Paare von Formplatte und
Halteplatte kettenartig beweglich miteinander verbunden und
unabhängig voneinander hintereinander nach Art eines
Transportbandes umlaufend angeordnet sind. Diese in sich
geschlossene Anordnung ermöglicht bei entsprechender
Vorschub- oder Transportgeschwindigkeit eine Einbindung der
Anlage in eine integrierte Backstraße, bestehend
beispielsweise aus Teigmischer, Teigstrangformmaschine,
Aufgabevorrichtung, Schlingvorrichtung,
Entnahmevorrichtung, Transportvorrichtung und Backofen.
Die Erfindung liefert weiterhin ein Verfahren zum Schlingen
von Brezeln unter Verwendung einer Vorrichtung wie oben
beschrieben. Dabei wird zuerst ein Teigstrang von Hand oder
maschinell geformt, wobei vorzugsweise der Mittelteil des
Teigstranges verdickt ist, und abgelängt. Dieser abgelängte
und geformte Teigstrang wird dann, vorzugsweise maschinell,
auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung so aufgegeben, daß
der axial mittlere, dickere Bereich des Teigstranges
formschlüssig so an das Formelement angelegt wird, daß die
beiden freien Enden des Teigstranges parallel zueinander
auf die Halteplatte gelegt werden und somit von der
Formplatte wegweisen. Die Formplatte wird anschließend um
360 Grad gedreht, wodurch die beiden freien Enden des
Stranges im Bereich zwischen Formelement und Halteplatte
lokal verschlungen bzw. zopfartig verdrillt werden.
Abgeschlossen wird der Formvorgang durch ein Umklappen der
Halteplatte auf die Formplatte, wobei gleichzeitig die nun
nicht mehr parallel, sondern zueinander gewinkelt
verlaufenden freien Teigenden in die entsprechenden
Ausnehmungen des Formelementes gelegt und die axial
äußersten Enden des Teigstranges an das dickere Mittelteil
des Stranges angedrückt werden. Anschließend wird der
fertig geformte Brezel-Rohling entnommen und zum Backofen
transportiert bzw. zwischengelagert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispieles in Verbindung mit der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt die
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der
Erfindung in Draufsicht; und
Fig. 2 das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1,
ebenfalls in Draufsicht, wobei
zusätzlich die Zahnstangenabschnitte
und Führungselemente dargestellt
sind.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schlingen von Brezeln
weist einen Rahmen auf, der aus je zwei
Längsträgerelementen 12 und 13 und zwei Querträgern 14 und
15 besteht. Die Längsträgerelemente sind dabei gelenkig
untereinander verbunden. Die Rahmenelemente bilden
insgesamt im wesentlichen ein Rechteck. Innerhalb des
Rahmens sind eine Formplatte 1 und eine Halteplatte 3
angeordnet.
Die Formplatte 1 ist über einen Drehbolzen 16, der in einer
durchgehenden Bohrung des Querträgers 14 drehbar gelagert
ist, am Rahmen angelenkt. Dadurch ergibt sich eine freie
Drehbarkeit der Formplatte 1 um die durch den Drehbolzen
verlaufende Drehachse, die bei diesem Ausführungsbeispiel
gleichzeitig die Längsachse der gesamten Vorrichtung ist.
Die Halteplatte 3 weist zwei L-förmige Träger 25 und 26
auf, die parallel zu den Längsträgern 12, 13 verlaufen. An
ihrem von der Halteplatte 3 wegweisenden Ende sind die L-
förmigen Träger 25, 26 an zwei Zahnrädern 22 im wesentlichen
starr befestigt. Die Zahnräder 22 sitzen auf je einem
Schwenkbolzen 17, wobei die Schwenkbolzen 17 senkrecht zu
den Längsträgern 12, 13 ausgerichtet und in durchgehenden
Bohrungen der Längsträger 12, 13 gelagert sind. Gleichzeitig
wirken die Schwenkbolzen 17 als Gelenk für eine relative
Beweglichkeit der Längsträgerabschnitte. Die Trägerachsen
der Schwenkbolzen definieren eine Klappachse, um die die
Halteplatte 3 auf die Formplatte 1 geklappt werden kann.
Die Formplatte 1 weist auf ihrer Oberseite ein Formelement
2 auf. Dieses Formelement 2 entspricht in etwa der Form
einer Brezel und läßt sich in drei im wesentlichen
halbkreisförmige Segmente 4, 5, 6 aufgliedern. Das erste,
größere halbkreisförmige Segment 4 weist dabei mit seiner
gekrümmten Seite von der Halteplatte 3 weg. An seine Sehne
7 schließen sich die beiden kleineren halbkreisförmigen
Segmente 5 und 6 so an, daß deren Sehnen 8 und 9 an der
Sehne 7 anliegen, wobei die Außenkanten der kleineren
Segmente 5 und 6 mit den Außenkanten des größeren Segmentes
7 abschließen.
Das Formelement 2 ist weiterhin mit zwei Ausnehmungen 10
und 11 versehen, die schlitzartig und symmetrisch zur
Mittelachse des Formelementes 2 radial im größeren Segment
4 verlaufen.
Eine Antriebswelle 18 verläuft parallel zum Querträger 14
zwischen zwei über den Querträger 14 axial hervorragenden
Enden der Längsträger 12 und 13. Dabei ragt die
Antriebswelle 18 durch Bohrungen in beiden Querträgern 12
und 13 hindurch und bildet damit analog zu den
Schwenkbolzen 17 einen Gelenkzapfen für eine relative
Schwenkbewegung zweier benachbarter Vorrichtungen. Im axial
mittleren Bereich ist die Antriebswelle 18 durch einen
Winkel 27, der am Querträger 14 angeflanscht ist,
abgestützt.
Ebenfalls in diesen mittleren Bereich sitzt auf der
Antriebswelle 18 drehfest mit dieser verbunden ein erstes
Kegelrad 20, das mit einem zweiten Kegelrad 21, das auf dem
durch den Querträger 14 hindurchragenden Ende des
Drehbolzens 16 drehfest befestigt ist, im Eingriff ist.
Über diese Kegelradpaarung 20, 21 wird eine Drehbewegung der
Antriebswelle 18 in eine Drehbewegung des Drehbolzens 16
und damit der Formplatte 1 umgesetzt.
In Fig. 2 ist das Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach
Fig. 1, ebenfalls in Draufsicht dargestellt, wobei
zusätzlich die Zahnstangenabschnitte und Führungselemente
dargestellt sind.
Die Vorrichtung ist auf zwei Führungsbahnen 28, 29, die
schematisch durch gestrichelte Linien dargestellt sind, in
Pfeilrichtung verfahrbar gelagert, wobei Radialkugellager
30, 31, die vorzugsweise an allen über die Längsträger
vorstehenden Achsabschnitten angeordnet sind, auf den
Führungsbahnen 28, 29 aufliegen.
Parallel zu den Führungsbahnen 28 und 29 sind, wie
schematisch angedeutet, Zahnstangenabschnitte 23 und 24 so
angeordnet, daß sie mit den entsprechenden Antriebsrädern
19 und 22 in Eingriff bringbar sind.
Die mit den Antriebsrädern 22 der Halteplatte 3 in Eingriff
bringbaren Zahnstangenabschnitte 24 und der mit dem
Antriebsrad 19 der Antriebswelle 18 in Eingriff bringbare
Zahnstangenabschnitt 23 weisen einen axialen Abstand A und
einen lateralen Abstand B auf. Insbesondere verläuft der
Zahnstangenabschnitt 23 außerhalb des Rahmens und die
Zahnstangenabschnitte 24 innerhalb des Rahmens.
Wenn die gesamte Vorrichtung in Pfeilrichtung bewegt wird,
beispielsweise durch einen externen Elektromotor, kommt
zuerst das stirnverzahnte Antriebsrad 19 mit dem
Zahnstangenabschnitt 23 in Eingriff, so daß sich dadurch
beim weiteren Verfahren des Rahmens die Antriebswelle 18
dreht, wodurch ebenso über die Kegelradpaarung die
Formplatte 1 in Drehung versetzt wird. Die Länge des
Zahnstangenabschnitts 23 wird so gewählt, daß nach
Durchlaufen dieses Abschnittes die Formplatte 1 um genau
360 Grad um ihre eigene Achse gedreht ist.
Noch während sich die Formplatte 1 dreht, geraten die
Antriebsräder 22 der Halteplatte 3 mit den
Zahnstangenabschnitten 24 in Eingriff, wodurch die
Halteplatte 3 auf die Formplatte 1 geklappt wird.
Wesentlich dabei ist, daß in jedem Fall die Drehung der
Formplatte 1 beendet ist, wenn die Halteplatte 3 in den
Drehbereich der Formplatte 1 gelangt, um ein Verklemmen der
beiden Platten sicher zu vermeiden. Die Länge der
Zahnstangenabschnitte 24 bestimmt dabei die Endposition der
Halteplatte 3 bei der Klappbewegung und muß in jedem Fall
so bemessen sein, daß die freien Teigenden sicher und
zuverlässig am Mittelteil des Teigstranges angedrückt
werden.
Das Zurückklappen der Halteplatte 3, wodurch eine Entnahme
des fertiggeformten Brezel-Rohlings ermöglicht wird,
erfolgt im weiteren Verlauf des Verfahrweges durch einen
weiteren, nicht dargestellten Zahnstangenabschnitt, der
oberhalb der Rahmenebene angeordnet ist und von oben mit
den Antriebsrädern 22 in Eingriff bringbar ist.
Der Rahmen der Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 ist in
Längsrichtung gelenkig ausgeführt. Wie schematisch
angedeutet, sind außerdem mehrere, im wesentlichen gleiche
Paarungen von Formplatte 1 und Halteplatte 3 in im
wesentlichen gleichen Rahmen gelenkig untereinander
angeordnet. Die Kinematik der Plattenbewegungen der
einzelnen hintereinander geschalteten Vorrichtung ist dabei
voneinander unabhängig. Durch die hintereinander
angeordneten Vorrichtungen wird eine geschlossene und nach
Art eines Förderbandes umlaufende Anordnung von
Brezelschlingvorrichtungen gebildet, die durch einen
einzigen Antrieb, beispielsweise einen externen
Elektromotor, angetrieben wird.
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Schlingen von Brezeln aus einem
abgelängten Teigstrang mit insbesondere verdicktem
Mittelabschnitt und zwei freien Enden,
gekennzeichnet durch
eine Formplatte (1), die auf einer ihrer beiden
Hauptflächen mindestens ein Formelement (2) aufweist, und
eine Halteplatte (3), wobei eine der beiden Platten (1, 3)
um eine im wesentlichen in ihrer Ebene verlaufende
Drehachse um mindestens 360 Grad drehbar und mindestens
eine der beiden Platten um eine Klappachse auf die andere
Platte unter Einschluß des Formelementes klappbar ist und
wobei die Drehachse und die Klappachse rechtwinklig
zueinander verlaufen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formplatte (1) nur drehbar und die Halteplatte (3)
lediglich auf die Formplatte (1) klappbar ist.
3. Schlingvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Formelement (2) als aus der Plattenebene
hervorragender Formkörper ausgebildet ist, dessen
Außenkontur im wesentlichen der Innenkontur einer zu
formenden Brezel entspricht, wobei der Formkörper aus
einem ersten im wesentlichen halbkreisförmigen Segment (4)
besteht, an dessen Sehne (7) zwei weitere ebenfalls
halbkreisförmige Segmente (5, 6) symmetrisch zueinander so
angeordnet sind, daß deren Sehnen (8, 9) an der Sehne
(7) des ersten Segmentes (4) anliegen und deren
Außenkanten mit der Außenkange des ersten Segmentes (4)
abschließen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seite des Formelementes (2), die aus einem
einzigen im wesentlichen halbkreisförmigen Segment (4)
besteht, von der Halteplatte (3) wegweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
gekennzeichnet durch
zwei im ersten halbkreisförmigen Segment (4) radial und
symmetrisch zur Mittelachse des Formelementes (2)
verlaufende durchgehende Ausnehmungen (10, 11).
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Höhe des aus der Plattenebene
hervorragenden Formelementes (2) kleiner oder gleich dem
maximalen Durchmesser des zu formenden Teigstranges ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch
einen Rahmen, bestehend aus mindestens zwei Längsträgern
(12, 13) und mindestens zwei Querträgern (14, 15), wobei die
Formplatte (1) über einen koaxial zur Drehachse
vorspringenden Lagerbolzen (16) an einem ersten der beiden
Querträger (14, 15) mittig angelenkt ist und die
Halteplatte (3) über mindestens einen koaxial zur
Klappachse verlaufenden Schwenkbolzen (17) an den
Längsträgern (12, 13) angelenkt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
eine senkrecht zur Drehachse in der Rahmenebene
verlaufende Antriebswelle (18), die an mindestens einem
ihrer axialen Enden ein stirnverzahntes Antriebsrad (19)
aufweist und im axial mittleren Bereich über eine
Kegelradpaarung (20, 21) mit der Drehachse der Formplatte
(1) wirkmäßig verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einer der Schwenkbolzen (17) ebenfalls ein
stirnverzahntes Antriebsrad (22) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Antriebsräder (19, 22) axial und/oder,
bezogen auf ihre Hauptebene, parallel zueinander versetzt
sind.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Antriebsräder (19, 22) verschiedene
Durchmesser und/oder verschiedene Module aufweisen.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rahmen (12, 13, 14, 15) in Längsrichtung auf
Führungsbahnen (28, 29) verfahrbar ist, wobei parallel zu
den Führungsbahnen (28, 29) Zahnstangenabschnitte (23, 24)
vorgesehen sind, die mit den Antriebsrädern (19, 22) in
Eingriff bringbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit den Antriebsrädern (19) der Antriebswelle (18)
in Eingriff bringbaren Zahnstangenabschnitte (23) und die
mit den Antriebsrädern (22) der Schwenkbolzen (17) in
Eingriff bringbaren Zahnstangenabschnitte (24) in
Längsrichtung hintereinander angeordnet und/oder parallel
zueinander versetzt sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb der Platten (1, 3) elektrisch, pneumatisch
oder hydraulisch erfolgt und die zeitliche Abfolge der
Plattenbewegungen ablauf- oder programmgesteuert ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere im wesentlichen gleiche Paare von Formplatte
(1) und Halteplatte (3) kettenartig beweglich miteinander
verbunden und unabhängig voneinander hintereinander nach
Art eines Transportbandes umlaufend angeordnet sind.
16. Verfahren zum Schlingen von Brezeln unter Verwendung einer
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
gekennzeichnet durch
Ablängen eines Teigstranges auf die gewünschte Länge;
Aufgeben des Teigstranges auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung, wobei der axial mittlere, dickere Bereich des Teigstranges formschlüssig an das Formelement angelegt wird und die beiden freien Enden des Teigstranges zueinander parallel auf die Halteplatte gelegt werden;
Drehen der Formplatte um 360 Grad;
Umklappen der Halteplatte unter Einlegen der freien Enden in die Ausnehmungen des Formelementes und Andrücken an das Mittelteil des Stranges; und
Entnehmen des fertig geformten Brezel-Rohlings.
Ablängen eines Teigstranges auf die gewünschte Länge;
Aufgeben des Teigstranges auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung, wobei der axial mittlere, dickere Bereich des Teigstranges formschlüssig an das Formelement angelegt wird und die beiden freien Enden des Teigstranges zueinander parallel auf die Halteplatte gelegt werden;
Drehen der Formplatte um 360 Grad;
Umklappen der Halteplatte unter Einlegen der freien Enden in die Ausnehmungen des Formelementes und Andrücken an das Mittelteil des Stranges; und
Entnehmen des fertig geformten Brezel-Rohlings.
Priority Applications (2)
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