DE69000888T2 - Verfahren und vorrichtung zum abschraegen von einspringenden ecken bei tafeln aus farbigem oder nicht farbigem flachglas. - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum abschraegen von einspringenden ecken bei tafeln aus farbigem oder nicht farbigem flachglas.Info
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abschrägen von Normalglas-, Spiegelglas- oder Flachglasplatten. Die Verwendung von Drehwerkzeugen (z.B. Schleifscheiben und Polierwerkzeuge), die auf mehr oder weniger aufwendigen Produktionsmaschinen montiert sind, ist beim Abschrägen von Glasplatten bekannt (z.B. CK-A-636 292). Das Abschrägen erfolgt dabei entweder auf geraden oder gekrümmten Seiten einer Glasplatte.
- Es gibt bisher jedoch noch kein zufriedenstellendes Verfahren zum Abschrägen von sogennannten Innenwinkeln, d.h. ein Winkel, der sich von zwei nebeneinanderliegenden Rändern der Glasplatte nach außen von der Platte weg erstreckt. Die Figuren 1, 2 und 3 der beiliegenden Zeichnung zeigen Beispiele solcher Innenwinkel. Fig. 1 zeigt im besonderen in einer perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt einer Glasplatte L mit einer Abschrägung 102, wobei die Glasplatte einen Tnnenwinkel AI, der sich von der Platte weg nach außen erstreckt, sowie eine mit XA bezeichnete Scheitellinie aufweist.
- Fig. 2 zeigt in einer Aufsicht eine vorgeformte, an Punkt 102A abgeschrägte Glasplatte LA mit zwei nach außen offenen Innenwinkeln AIA. Figur 3 zeigt ebenfalls in einer Aufsicht eine an Punkt 102B abgeschrägte, wiederum vorgeformte Glasplatte mit zwei Innenwinkeln AIB.
- Das sich bei diesen beiden Arten von Glasplatten stellende Problem besteht darin, die Scheitellinie XA des Innenwinkels zu bearbeiten, ohne daß Teile brechen oder absplittern. Diese Aufgabe wird gegenwärtig von Spezialisten ausgeführt, die diesen letzten Bearbeitungsschritt mit Hilfe von Spezialgeräten ausführen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verfahren zum Abschrägen von Innenwinkeln an farbigen oder nichtfarbigen Normalglas-, Spiegelglas- oder Flachglasplatten anzugeben, bei welchem motorisierte Drehwerkzeuge zum Einsatz kommen und die resultierenden Scheitellinien der Innenwinkel den handelsüblichen Anforderungen entsprechen.
- Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verfahren zum Abschrägen von Innenwinkeln an farbigen oder nichtfarbigen Normalglas-, Spiegelglas- oder Flachglasplatten anzugeben, welches auf automatischen oder halb-automatischen Machinen oder Vorrichtungen durchgeführt werden kann.
- Noch eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine mindestens teilweise an ihrem Rand abgeschrägte farbige oder nichtfarbige Normalglas-, Spiegelglas- oder Flachglasplatte anzugeben, bei der mindestens ein Innenwinkel abgeschrägt ist.
- Diese und weitere in der Beschreibung im einzelnen dargestellte Aufgaben werden gemäß der Erfindung durch ein Verfahren gelöst, welches im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß die Scheitellinie des Innenwinkels einer Normalglas-, Spiegelglas- oder Flachglasplatte unter Verwendung eines Drehwerkzeuges mit entsprechenden Neigungs- und Abschrägwinkeln abgeschrägt wird. Dies geschieht, indem das Werkzeug parallel zur winkelhalbierenden Ebene dieses Winkels, erst auf der einen Seite, dann auf der anderen Seite der Winkelhalbierenden bewegt wird, wobei der aktive Teil des Werkzeuges im wesentlichen auf dieser Winkelhalbierenden zu liegen kommt.
- Der hier verwendete Begriff "Winkelhalbierende" bezieht sich nicht auf eine einfache, gerade Linie, wie im Falle von gestreckten Winkeln, sondern auf eine den Innenwinkel halbierende Ebene, wobei der Innenwinkel selbst zweiflächig ausgeführt ist, d.h. er bildet zwischen zwei Ebenen eine Winkel.
- Die Erfindung wird im weiteren anhand der folgenden Detailbeschreibung einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die dazugehörige Zeichnung verdeutlicht, wobei das hier gegebene Beispiel die Erfindung in keiner Weise einschränkt:
- Fig. 4 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Vorderansicht der gesamten erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 5 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Aufsicht des Gegenstandes aus Fig.4,
- Fig. 6 zeigt in einer schematischen, detaillierten Seitenansicht den Arbeitskopf der Vorrichtung,
- Fig. 7 zeigt in einer schematischen Darstellung einen Schnitt entlang der Linie VII-VII der Figur 6, wobei zur Erleichterung der Darstellung einige Teile ausgelassen wurden,
- Fig. 8 zeigt in einer schematischen Darstellung (einige Teile wurden ausgelassen) den Gegenstand in Richtung des Pfeiles VIII aus Fig. 6,
- Fig. 9 zeigt in einer schematischen Darstellung die Stellung des Abschrägwerkzeuges, sowie zwei mögliche alternative Stellungen eines Halterades für die Glasplatte,
- Fig. 10 zeigt in einer der Fig. 7 entsprechenden Darstellung Mittel zum Einstellen des Neigungswinkels des Abschrägwerkzeuges,
- Fig. 11 ist ein Schnitt durch die gekrümmten Führungen entlang der Linie XI-XI aus Fig. 10,
- Fig. 12 zeigt in einer schematischen Darstellung, halbgeschnitten, Mittel zum Drehen und vertikalen Bewegen des Arbeitskopfes,
- Fig. 13 zeigt in einer Aufsicht, schematisch, die Bahn, welche das Abschrägwerkzeug beim Abschrägen eines Innenwinkels einer teilweise dargestellten Glasplatte beschreibt,
- Fig. 14 zeigt in einer zu Fig. 13 analogen Darstellung eine weitere Bahn, welche das Abschrägwerkzeug beschreibt,
- Fig. 15 zeigt in einer schematischen Darstellung das Abschrägwerkzeug und die Glasplatte, wobei die Platte in einer geschnitten Ansicht der Scheitellinie des Innenwinkels dargestellt ist.
- Fig. 16 zeigt in einer Vorderansicht die Mittel zum Einstellen des Abschrägwinkels.
- Die Bezugsnummer 1 in den Fig. 4 bis 16 bezieht sich auf die Vorrichtung als Ganzes. Diese umfaßt eine Unterlage 2, vier an ihren oberen Enden verbundene Eckstützen 3, zwei parallel verlaufende, durch Stützen gehaltene Führungen 4, dann einen ersten Schieber 5, welcher durch die Führungen 4 so gehalten wird, daß er in Richtung Y bewegbar ist, ferner zwei parallel verlaufende und durch diesen Schieber 5 gehaltene Führungen 6, sowie einen zweiten Schieber 7, der von den Führungen 6 so gehalten wird, daß er in einer zur Richtung Y senkrecht verlaufenden Richtung X bewegbar ist. Die Bewegung in die beiden angegeben Richtungen erfolgt durch bekannte Antriebsmittel. Wie in Fig. 5 durch R1 oder S1 dargestellt, kann dies kann entweder ein Zahnstangen-, Kegelumlauf- oder auch ein Kettengetriebe sein, welches über einen Motor, von dem nur die auf dem ersten Schieber 5 montierten Mittel M sichtbar sind, angetrieben wird. Zweck dieses Motors ist es, das Getriebe S1 anzutreiben, welches dann den Schieber 7 in Richtung X bewegt.
- Der Schieber 7 trägt einen Arbeitskopf 8, so daß dieser:
- a. senkrecht zu den Richtungen X und Y um eine vertikale Achse Z drehbar und
- b. vertikal, d.h. in Richtung Z, bewegbar ist.
- Die Durchführung dieser Bewegungen kann auf jede geeignete bekannte Art erfolgen. Fig. 12 zeigt eine Möglichkeit, bei welcher der Arbeitskopf 8 eine zentrale Schwenkachse 10 und einen kreisförmigen Absatz 11 aufweist, mit dem er über ein Axiallager 14 auf dem Innenflansch 12 eines Rohrstückes 13 anliegt. Das Rohrstück 13 weist eine äußere Längsnut 15 auf, in welche ein Vorsprung 16 hineinragt, der ein Drehen des Rohrstücks verhindert, ein Bewegen in axiale Richtung jedoch zuläßt. Dieser Vorsprung ist fest mit dem Aufbau des Schiebers 7 verbunden. Das Rohrstück 13 ist an Punkt 16A mit einem Gewinde versehen. Dieses Gewinde dient zur Befestigung einer Schraubenmutter 17, die zwar drehbar gelagert ist, aber axial an einer Halterung 18 des Schiebers 7 befestigt ist. Die Schraubenmutter 17 ist einem mit einer Schnecke 20 in Verbindung stehenden Schraubgetriebe 19 zugeordnet. Diese Schnecke wird von einem nicht gezeigten, an Schieber 7 montierten Umkehrmotor angetrieben. Die Drehbewegung der Mutter 17 führt zu einer Bewegung des Arbeitskopfes 8 in Richtung Z. Die Schwenkachse 10 ist mit einem mit einer Schnecke 22 in Verbindung stehenden Schraubgetriebe 21 fest verbunden. Diese Schnecke wird von einem nicht gezeigten, am oberen Außenflansch 23A des Rohrstücks 13 montierten Umkehrmotor angetrieben. Dieser Motor dient zur Drehung des Arbeitskopfes 8 um die Z-Achse.
- Am unteren Ende der Schwenkachse 13 (siehe Fig. 6 und 7), weist der Arbeitskopf 8 ein Element 23 in Form eines umgekehrten U auf. Zwei prismatische Führungen 24 in Form eines Kreisbogens sind mit den parallelen Armen des Elementes 23 fest verbunden. Diese Verbindungen befinden sich auf verschiedenen Höhen, so daß die Mittelpunkte der Bögen auf dem vorderen Durchmesser A des Abschrägwerkzeuges 26 zu liegen kommen, wenn dessen Achse sich in vertikaler Position befindet. In dem vorliegenden Beispiel ist das dargestellte Schleifwerkzeug eine Topfscheibe.
- Auf den Führungen 24, 25 befinden sich komplementäre prismatische Führungen 27, 28, deren Außenseiten mit den parallelen Seiten eines zweiten U-förmigen Elementes 29 fest verbunden sind. Dieses zweite Element 29 befindet sich innerhalb des ersten Elementes und wird von diesem gehalten. Fig. 11 zeigt in einer Schnittdarstellung einen Ausschnitt der prismatischen Führungen und wie diese kooperieren.
- Das innere Element wird vom äußeren Element 23 gehalten, um eine Rotation um den Durchmesser A zu ermöglichen, wenn die Achse des Werkzeuges sich in vertikaler Position befindet. Nicht gezeigte, an den Enden der Führungen 24, 25 angebrachte Anschläge, die sich über einen größeren Winkel erstrecken als die kooperierenden Führungen, beschränken die Winkelbewegung des inneren Elementes 29.
- Die Rückwand 29A des Elementes 29 weist zwei prismatische Führungen 30, 31 in Form eines Kreisbogens auf, die zu den in Fig. 11 gezeigten analog sind, und im folgenden näher beschrieben sind. Der Mittelpunkt der kreisbogenförmigen Führungen 30, 31 kommt auf der diametralen Achse B des Abschrägwerkzeuges 26 zu liegen. Diese Achse B verläuft senkrecht zu der oben genannten Achse A. Die mit der Platte 34 fest verbundenen prismatischen Führungen 32, 33 in Form eines Kreisbogens (entsprechend den Führungen 27, 28; siehe Fig. 11) kooperieren mit den Führungen 30, 31, wobei die Platte 34 eine herkömmliche, das Werkzeug 26 haltende Dreheinheit 35 trägt. Diese Dreheinheit umfaßt in bekannter Weise einen Elektromotor, welcher eine Spindel 35a antreibt, an der wiederum das Werkzeug 26 lösbar montiert ist. Die Spindel 35a kann mit Hilfe eines nicht gezeigten Drehknopf 35b oder eines elektrischen Reglers mikrometrisch und manuell in Längsrichtung bewegt werden. Die Einheit 35 wird in vorteilhafter Weise von der Platte 34 so gehalten, daß ihre axiale Position eingestellt werden kann. Dies wird z.B. dadurch erreicht, daß die Einheit 35 auf einem Schieber angebracht wird, der auf einer z.B. schwalbenschwanz-förmigen, verschiebbaren auf Platte 34 vorgesehenen Führung montiert ist.
- Der Schieber kann mit Hilfe einer herkömmlichen, manuell betriebenen, eine Leitspindel und Mutter umfassende Einheit bewegt werden.
- Mit Hilfe der in Fig.10 dargestellten Vorrichtung kann das Innenelement 29 innerhalb des Außenelementes 23 eine Winkelbewegung ausführen. Mit dieser Winkelbewegung wird der Neigungswinkel des Werkzeuges 26 festgelegt.
- Die in Rede stehende Vorrichtung umfaßt ein doppeltwirkendes pneumatisches Stellglied 70, dessen Zylinder bei Punkt 71 am äußeren Element schwenkbar gelagert ist, während die Stange am inneren Element 29 schwenkbar gelagert ist, wie an Punkt 72 angedeutet ist. Am inneren Element 23, weist die Vorrichtung ferner einen Finger oder Vorsprung 73 auf. Unter Einwirkung des Stellgliedes 70 kann der Finger 73 mit einem der einstellbaren Anschläge 74, 75 in dauerhaften Kontakt gebracht werden. Diese Anschläge sind auf der Führung 75A, z.B. über eine Schwalbenschwanzverbindung, (in Richtung R) verschiebbar angebracht. Die Führung 75 ist an der Wand 23a des Elements 23 befestigt. Eine Schnecke 76 weist ein Gewinde auf, das sich zur Hälfte in die eine und zur Hälfte in die andere Richtung erstreckt und steht mit Bohrungen, die entsprechende Gewinde aufweisen und an einem Ende der Anschläge vorgesehen sind, in Verbindung. Die Schnecke kann mit Hilfe eines Drehknopfes 77 bewegt werden, um so die Anschläge aufeinander zu- oder voneinander wegzubewegen.
- Der in Fig. 16 dargestellte Mechanismus dient dazu, die Einheit 35 relativ zum inneren Element 29 zu bewegen, um den Abschrägwinkel einzustellen. Dazu ist zum Beispiel an Punkt 200 eine Schraubenmutter 201 an Platte 34 schwenkbar gelagert. Eine mit dem Drehknopf oder Handrad 203 fest verbundene Schraube 202 gelangt mit der Mutter in Eingriff. Die Schraube 202 ist an dem von der Mutter 201 entfernten Ende in einer Halterung 204 drehbar, jedoch axial feststehend befestigt, wobei die Halterung 204 bei Punkt 205 am inneren Element 29 schwenkbar gelagert ist. Beim Drehen der Schraube 202 bewegt sich die Einheit 35 über die Kontaktführungen 23, 33 entlang der bogenförmigen Führungen 30, 31.
- Außen an einer der Seiten des äußeren Elementes 23 sind zwei pneumatische Zylinder 40 montiert.
- Durch jeden Zylinder erstreckt sich eine Stange 41. Die Stangen sind in dem jeweiligen Zylinder mit einem Kolben 42 verbunden. Die Stangen sind über die Platten 43a und 44 miteinander verbunden. An den beiden Platten ist eine Stange 43 drehbar befestigt. Diese Stange 43 kann mit Hilfe eines doppeltwirkenden pneumatischen Stellgliedzylinders 45, der auf einen am oberen Ende der Stange befestigten Hebel 46 einwirkt, in zwei Endstellungen hinein gedreht werden. Der Zylinder 45 ist an Punkt 47 schwenkbar an der oberen Platte 44 gelagert. An ihrem unteren Ende weist die Stange 43 einen Arm 48 auf, an dessen freiem Ende ein schräg geneigtes Zwischenrad 49 angebracht ist.
- Die Stangen 41 sind mit ihren oberen Enden fest mit schräg verlaufenden Verlängerungsstücken 50 verbunden. Die oberen Enden der Verlängerungsstücke sind wiederum fest mit Halterungen 51 verbunden, an denen Rollen 52 vorgesehen sind. Diese liegen dann an der Unterseite einer Platte 53 (die Teil des Schiebers 7 bildet) an, wenn die Zylinder 40, wie durch die Pfeile K angedeutet, unterhalb der Kolben mit Druckluft beaufschlagt werden.
- Der eigentliche Zweck des Zwischenrades ist es, die Platte L während des Betriebes abzustützen. Dazu wird das Zwischenrad an der Stelle unter der Platte L (siehe Beispiel Fig. 6) positioniert, an welcher das Abschrägwerkzeug wirkt.
- Es sei darauf hingewiesen, daß aufgrund der oben beschrieben besonderen Konstruktion die Walze in ihrer Position an der Unterseite der Platte verbleibt, ohne den Bewegungen des Abschrägwerkzeuges 26 (oder Arbeitskopf 8) entlang der Achse Z zu folgen. Wenn sich das Abschrägwerkzeug also relativ zur Platte nach unten (oder oben) bewegt, verbleibt die Walze 49 in ihrer Stellung, d.h. sie hält Kontakt mit der Platte. Dies geschieht dadurch, daß die Verbindung zwischen Walze 49 und Arbeitskopf 8 über ein Luftkissen zwischen der Unterseite 42A der Kolben 42 und der unteren Wand 40A der Zylinder 40 hergestellt wird. Dieses Luftkissen drückt nach oben auf die Kolben 42 (selbst beim Heben oder Senken des Arbeitskopfes), um den Kontakt der Räder 52 und der Platte 53 aufrechtzuerhalten und damit auch das Rad 49 in seiner vorgegebenen Position zu halten.
- Bevor das Abschrägwerkzeug 26 die Glasplatte bearbeitet, wird der in den Zylindern 40 herrschende Druck auf einen Wert zurückgenommen, bei dem sich die Walze 49 von der Glasplatte trennen kann. Um den Kontakt zwischen Walze 49 und Platte wiederherzustellen, wird der Druck in den Zylindern 40 wieder erhöht.
- Vor Beginn des Bearbeitungsvorganges, wird die Platte L auf die im wesentlichen ebene Oberfläche eines sich von der Unterlage 1 nach oben erstreckenden Trägers 60 gelegt. Der Träger ist über Kanäle 61 an eine (nicht gezeigte) Vakuumquelle angeschlossen. Diese Kanäle münden in die Oberseite des Trägers 60, so daß das Halten der Platte L auf dieser Oberfläche gesichert ist. Aus Fig. 4 ist ersichtlich, daß diese Oberfläche kleiner ist als die Platte L, so daß deren abzuschrägender Rand frei über diese Oberfläche hinausragt. Die verschiedenen von der oben beschriebenen Vorrichtung zu durchlaufenden Bewegungsabläufe werden mit Hilfe eines vorgegebenen Programms über einen numerisch gesteuerten Rechner gesteuert, nachdem die für die gewünschte Form, Dicke etc. die entsprechenden Dateneingabe erfolgte. Die Platte L wird auf den Träger 60 gelegt und dort befestigt (siehe Fig. 6 und 4).
- Die beweglichen Anschläge (74, 75) werden auf einen bestimmten Neigungswinkel des Werkzeuges eingestellt, womit auch die Winkelposition des inneren Elementes 29 relativ zum äußeren Element 23 festgelegt wird. Diese Einstellung erfolgt mit Hilfe des Stellgliedes 70. Die Winkelposition der Einheit 35 relativ zum inneren Element, entsprechend dem erforderlichen Abschrägwinkel, wird über die Schraube 202 eingestellt, die wiederum die Mutter 201 betätigt, welche sich auf der die Einheit 35 tragenden Platte 34 befindet.
- Diese beiden Winkelbewegungen bewirken, daß sich das Abschrägwerkzeug 26 zum Beispiel aus einer zu den horizontalen Ebenen (X, Y) Parallelen Position in eine schräge Position bewegt, in der der Winkel zwischen einem der Durchmesser und der Vorsprünge auf dieser Ebene dem gewünschten Abschrägwinkel entspricht und der Winkel zwischen einem zu dem vorhergehenden Durchmesser und dem Vorsprung senkrecht verlaufenden Durchmesser dem Neigungswinkel entspricht. Die Stellung des Werkzeuges 26 relativ zur Glasplatte L (die als X-Y Ebene angesehen werden kann) verläuft wie in Fig. 15 dargestellt.
- Die abzuschrägende Glasplatte L (Fig. 13) besitzt einen Innenwinkel AI. Die Winkelhalbierende dieses Winkels trägt das Bezugszeichen KB. Das eigentlich ellipsenförmige Abschrägwerkzeug 26 wird in der Aufsicht aus Fig. 13 aus Gründen der Einfachheit durch einen gestrichelten Kreis dargestellt. Der Kreis stellt die Umrisse der Unterseite S (siehe Fig. 4, 7) des Werkzeuges 26 dar. Die Unterseite S ist die aktive Seite des Werkzeuges (Abschrägwerkzeug mit Topfscheibe).
- Zum Abschrägen des Innenwinkels AI, wird das Drehwerkzeug 26 in Stellung P1 gefahren, wobei die untere Fläche des Unterseite S tangential zur Winkelhalbierenden verläuft. Während das Werkzeug in dieser zur Winkelhalbierenden tangentialen Stellung verbleibt, bewegt es sich in Richtung der Pfeile C und damit parallel zur Winkelhalbierenden KB. Das Zwischenrad 49 gelangt in seine Stellung unter der Platte L, um diese an jenem Punkt, z.B. FF, abzustützen, an dem das Werkzeug wirkt (Fig. 9).
- Wie bereits erwähnt, kann das Rad unter Kontrolle der Zylinder 40 eine begrenzte vertikale Bewegung ausführen, um seine Stellug unter der Platte einzunehmen, ohne deren scharfen unteren Rand zu berühren, was zu einer schnellen Abnutzung des Rades führte.
- Bei Kontakt mit der Glasplatte beschreibt das Werkzeug 26 die in Fig. 15 dargestellte Bahn, wobei diese eine vertikale Komponente R1 (entlang der Z-Achse) und eine horizontale Komponente R2 in der X-Y Ebene umfaßt, um den durch eine engere Schraffur hervorgehoben dreieckigen Ausschnitt zu entfernen. Nach Entfernen dieses Teils befindet sich das Werkzeug in Position P4. An diesem Punkt bewegt sich das Werkzeug parallel in Richtung des Pfeiles D, wobei diese Richtung parallel zur Seite V des Innenwinkels AI verläuft. Beim Ausführen dieser Bewegung kommt es auf dieser Seite zu einer Abschrägung. Nach Erreichen der Position PS, d.h. die Scheitellinie des Außenwinkls KR, wird das Werkzeug (durch Drehen des Arbeitskopfes 8 um die Z-Achse) weiterbewegt, um die sich daneben befindlichen Seite M abzuschrägen.
- Bei der oben beschriebenen Bearbeitung der Seite V und der Scheitellinie XA des Innenwinkels wird der Abschrägwinkel an dem zur Seite V senkrecht verlaufenden Durchmesser W festgesetzt, wogegen der Neigungswinkel an dem zu W senkrecht verlaufendenden Durchmesser WW festgelegt wird. Das Abschrägen des Profils der Glasplatte L ist dann beendet, wenn das Werkzeug 26 das Ende der Seite MM erreicht hat. Von dieser Stellung aus, kehrt das Werkzeug zur Position P1/1 zurück, um nun auf der gegenüberliegende Seite wieder eine zur Winkelhalbierenden KB tangentiale Stellung einzunehmen. Während dieser Bewegung rotiert der Arbeitskopf (um die Z-Achse), so daß die Durchmesser W und WW des Werkzeuges 26 die Stellungen W1 bzw. WW1 einnehmen. Das Zwischenrad 49 gelangt nun in Position F1F1. Das Werkzeug bewegt sich dann zu den Positionen P2/1, P3/1 und P4/1, wobei es in seiner zur Winkelhalbierenden tangential verlaufenden Stellung verbleibt, um so die andere Seite der Scheitellinie XA abzuschrägen. Dies geschieht analog zu der bei P1 beginnenden Bewegung. Zum Abschrägen der Seite VV des Innenwinkels AI wird das Werkzeug 26 dann parallel geführt und bewegt sich zu Position P5/1.
- Das gleiche Ergebnis wird erzielt, wenn der gesamte Innenwinkel AI abgeschrägt wird, bevor außerhalb dieses Winkels gelegene Teile abgeschrägt werden. In diesem Fall ergibt sich folgender Bewegungsablauf:P1 -> P2 -> P3 -> P4 -> PS -> P1/1 -> -P2/1 -> P3/1 -> P4/1 -> P5/1.
- In der in Fig. 14 dargestellten Modifikation beginnt das Werkzeug die Bewegung bei P*1. Bei P*2 bewegt es sich schrittweise nach unten bis hin zu P*3, wobei das Profil des aktiven Teils S stets parallel zur Winkelhalbierenden KB1 und tangential dazu verläuft. Die Bewegung verläuft dann parallel entlang der Seite V des Innenwinkels AI* zu Punkt P*4. Bei P*4 setzt der Abschrägvorgang wieder ein, und zwar entlang der Seite M* bis zu P*4/1, dann weiter zu P*1/1, P*2/1, P*3/1 und wieder zu P*4/1, oder, alternativ, von P*4 nach P*1/1 und dann weiter über P*2/1 und P*3/1 nach P*4/1.
- Falls die Menge abzuschrägendes Glas mehr als einen Durchgang erforderlich machen sollte, wird der Arbeitsvorgang so oft wie nötig wiederhohlt, wobei jedoch stets das gleiche Verfahren an der inneren Scheitellinie zum Einsatz kommt. Da es bekannt ist, daß bei Abschrägvorgängen im allgemeinen verschiedene Drehwerkzeuge in Folge zum Einsatz kommen (zuerst Schleifscheiben, dann Polierwerkzeuge), berücksichtigt auch das erfindungsgemäße Verfahren den Einsatz unterschiedlicher Werkzeuge beim Bearbeiten und Polieren des Innenwinkels.
Claims (16)
1. Verfahren zum Abschrägen von Winkeln an farbigen oder
nichtfarbigen Normalglas-, Spiegelglas- oder Flachglasplatten
unter Verwendung von Drehwerkzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheitellinie (XA) der Innenwinkel (AI) abgeschrägt wird mit den
zugeordneten Neigungs- und Abschrägwinkeln des Werkzeuges oder der
Werkzeuge (26), die sich um ihre eigene Achse drehen, indem das
Werkzeug oder die Werkzeuge parallel zur winkelhalbierenden
Ebene (KB) dieses Innenwinkels, erst auf der einen Seite, dann
auf der anderen Seite der Winkelhalbierenden bewegt wird bzw.
werden, wobei der aktive oder äußerste Teil des Werkzeuges oder
der Werkzeuge im wesentlichen tangential zu dieser
Winkelhalbierenden geführt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Werkzeug oder die Werkzeuge (26) ihre zur Winkelhalbierenden
(KB) parallele Bewegung an einem Punkt beginnen, der innerhalb
dieses Innenwinkels oder in seiner ideellen Verlängerung liegt
(Fig. 13).
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Werkzeug oder die Werkzeuge (26) ihre zur Winkelhalbierenden
(KB) parallele Bewegung an einem Punkt beginnen, der innerhalb
des Umrisses der Platte (L) liegt (Fig. 14).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2 oder 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das oder die auf der Platte (L)
arbeitenden Werkzeuge (26) in ihrer zur Winkelhalbierenden (KB)
parallelen Bewegung eine Bewegungskomponente (steigend oder
fallend) (R1, R2) besitzen, die senkrecht zur Ebene der Platte
(L) verläuft.
5. Verfahren nach einem oder meheren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (L) ortsfest
ist.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (L) im
wesentlichen horizontal gehalten wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Werkzeuge
(26) in drei zueinander senkrechten Richtungen beweglich ist
bzw. sind.
8. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, umfassend
a) mindestens ein sich drehendes Werkzeug (26) zum
Abschrägen;
b) Antriebsmittel (35) zum drehen dieses Werkzeuges;
c) eine erste Halterung (29), die das Werkzeug (26) und die
Antriebsmittel (35) so hält, daß diese schräg in eine
erste Richtung um einen Durchmesser (B) des Werkzeuges (26)
bewegbar sind, um den Abschrägwinkel festzulegen;
gekennzeichnet durch
d) eine zweite Halterung (23), die die erste Halterung (26)
so hält, daß diese schräg in eine zweite Richtung, die
senkrecht zur ersten Richtung orientiert ist, bewegbar
ist, um den Neigungswinkel festzulegen und
e) Mittel, die diese zweite Halterung 923) so halten, daß
diese in drei zueinander senkrechten Richtungen (X, Y, Z)
bewegbar und um eine der Richtungen (Z) drehbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das sich drehende Werkzeug (26) zusammen mit den
Antriebsmitteln (35) von der ersten Halterung (29) über Führungen (31-33)
in der Form eines Kreisbogens gehalten wird, wobei dessen
Mittelpunkt auf einem Durchmesser (B) des Werkzeuges liegt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Halterung (29) von der zweiten Halterung (23) über
Führungen (24-48) in der Form eines Kreisbogens gehalten wird,
wobei dessen Mittelpunkt auf einem zweiten Durchmesser (B) des
Werkzeuges (26) zu liegen kommt, wenn die Achse des letzteren
vertikal ausgerichtet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Struktur (1) umfaßt, die mit einer Unterlage (2)
ausgestattet ist, welche mindestens eine Halterung (60) für die
Platte (L) trägt, wobei diese Halterung die Platte im
wesentlichen horizontal hält und sie aufgrund einer Verbindung zu einer
Vakuumquelle festhält.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Halterung (23) durch
einen Schieber (7) gehalten wird, der mit Mitteln zum Antrieb
dieser zweiten Halterung in vertikaler Richtung (Z) und um
diese Richtung ausgetattet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schieber (7) in einer Richtung (X) beweglich an Mitteln (5)
angebracht ist, die von der Struktur (1) getragen werden und
selbst relativ zu dieser in einer zu der vorhergehenden
senkrechten Richtung (4) beweglich sind.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte, während des
Abschrägens mit Hilfe eines Zwischenrades (49) in einer im
wesentlichen konstanten Position gehalten wird, wobei das
Zwischenrad über eine pneumatische Verbindung (40, 42) mit der
zweiten Halterung (23) verbunden ist und von einem Arm (48)
getragen wird, der durch Regeleinheiten (45, 46) in zwei
Endstellungen bewegt werden kann.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die pneumatische Verbindung (40, 42) mindestens einen Zylinder
(40) umfaßt, der mit der zweiten Halterung (23) fest verbunden
ist, und mindestens einen Kolben (42), der mit einem nach oben
gerichteten Teil (41, 50) verbunden ist, das so angebracht ist,
daß es gegen eine gegenüberliegende Fläche (53) drückt und das
den das Rad (49) tragenden Arm (48) drehbar hält.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zylinder (40) und der Kolben (42) unterhalb des Kolbens
(49) eine Kammer mit variablem Volumen bilden.
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