DE3904408A1 - Verfahren zum herstellen eines elektrofotografischen fotorezeptors - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines elektrofotografischen Fotorezeptors, bei dem eine fotoempfindliche Schicht aus einem fotoleitenden Se-Material, z. B. As₂Se₃ oder eine Se-Te-Legierung, in Vakuum auf eine zylindrische Aluminiumunterlage aufgebracht wird.

Im Stand der Technik wird die Oberfläche eines Aluminiumkörpers mit einem Schleifstein geschliffen, der zylindrische Form oder die Form eines rechtwinkligen Parallelepipeds hat, um so die Oberfläche gleichförmig zu machen und das Haftvermögen zwischen der Oberfläche und der fotoempfindlichen Schicht zu erhöhen.

Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen anschaulich die Probleme, die bei einer solchen Bearbeitung auftreten können: Durch das Schleifen der Oberfläche kommt es dazu, daß Schleifstaub 3 an dem Aluminiumkörper 1 haftet, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Bringt man auf die Aluminiumunterlage 1 As₂Se₃ auf, so entsteht an der Oberfläche der Auflageschicht 2 ein Vorsprung 21.

Wie Fig. 3 zeigt, kann an der Unterlage 1 ein Aluminiumgrat 4 entstehen, so daß auch in diesem Fall auf der Oberfläche der Auflageschicht 2 ein Vorsprung 21 entsteht.

Schließlich kann dadurch, daß sich der Schleifstein zusetzt, ein Riß oder ein Kratzer 5 in der Unterlage 1 entstehen, wie in Fig. 4 dargestellt ist, so daß sich in der Auflageschicht 2 eine Vertiefung 22 ausbildet.

Die beschriebenen Defekte 21 und 22 der Auflageschicht 2 verursachen auf der fotoempfindlichen Schicht ein Nadelloch und demzufolge einen Bildfehler, zum Beispiel in Form eines weißen Flecks.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen eines elektrofotografischen Fotorezeptors anzugeben, welches unter Verzicht auf ein Schleifen der Oberfläche mit einem Schleifstein eine glatte und stabile Oberflächenbeschaffenheit des Aluminiumkörpers gewährleistet, so daß insbesondere die oben aufgezeigten Nachteile vermieden werden. Es soll eine fotoempfindliche Schicht aus einem Se-Material ohne Risse, Vertiefungen und Vorsprünge geschaffen werden, so daß Bildfehler weitestgehend ausgeschlossen sind.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch angegebene Erfindung gelöst.

Das Kombinieren des Schneidens oder Fräsens mit einer chemischen Behandlung ermöglicht es, eine Aluminiumkörper- Oberfläche zu erhalten, die ein gutes Haftvermögen bezüglich der Auflageschicht aufweist und die geeignete Rauhigkeit besitzt, ohne dazu mit einem Schleifstein geschliffen werden muß.

Nachdem die Oberfläche eines Aluminiumzylinders derart abgedreht wurde, daß die mittlere Oberflächenrauhigkeit von 10 Punkten 0,5 bis 1,0 µm und die Welligkeit nicht mehr als 0,4 µm beträgt, wird durch Oberflächenbehandlung mit einer HNO₃-Lösung eine Oxidfilmschicht gebildet, so daß ein stabiler Oberflächenzustand erhalten wird. Demzufolge ist es möglich, eine im Vergleich zu einer mit einem Schleifstein geschliffenen Oberfläche im gleichen Feinheitsbereich eine gleichförmige und stabilere fotoempfindliche Se-As- Schicht aufzubringen. Da das Schneiden der Oberfläche keine Aluminiumgrate hervorruft, das Anhaften von Schleifstaub an der Oberfläche des Aluminiumkörpers vermeidet und keinerlei Risse oder Kratzer in der Oberfläche des Aluminiumkörpers entstehen (diese könnten beim Schleifen mit einem Schleifstein dadurch entstehen, daß sich der Schleifstein zusetzt), reduziert sich der Anteil des Ausschusses bei der Herstellung eines elektrofotografischen Fotorezeptors erheblich, und es wird eine gute Bildqualität gewährleistet.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein Histogramm, welches den Oberflächenzustand nach dem Schneiden der Oberfläche eines Aluminiumkörpers im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt, wobei

Fig. 1(a) die mittlere Oberflächenrauhigkeit von 10 Punkten darstellt und

Fig. 1(b) die Oberflächenwelligkeit darstellt,

Fig. 2, 3 und 4 Schnittansichten von Fehlern, die im Stand der Technik entstehen, wenn die Oberfläche mit einem Schleifstein geschliffen wird, und

Fig. 5 eine grafische Darstellung der Ergebnisse einer Oberflächenanalyse durch ESCA, nachdem das Produkt in Salpetersäure eingetaucht wurde.

Auf einer Präzisions-Drehmaschine wurde ein Aluminiumzylinder mit einem Durchmesser von etwa 100 mm eingespannt und mit einem Diamantwerkzeug derart geschnitten, daß die mittlere Oberflächenrauhigkeit Rz von 10 Punkten 0,5 bis 1,0 µm betrug, während die Welligkeit nicht mehr als 0,4 µm betrug. Nach dem Reinigen des so oberflächenbehandelten Aluminiumzylinders wurde dieser in eine wäßrige Lösung aus 20 bis 30% NHO₃ 10 bis 15 Minuten lang eingetaucht. Auf diese Weise wurden insgesamt 34 Proben hergestellt. Der Oberflächenzustand der Proben zu diesem Zeitpunkt ist durch das in Fig. 1 dargestellte Histogramm veranschaulicht, wobei Fig. 1(a) die Oberflächenrauhigkeit und Fig. (b) die Oberflächenwelligkeit darstellt. Die mittlere Oberflächenrauhigkeit Rz betrug 0,75 µm, die mittlere Oberflächenwelligkeit betrug 0,32 µm. Das Symbol LCL bedeutet die untere Steuerungsgrenze, UCL bedeutet die obere Steuerungsgrenze. Die Oberfläche des Aluminiums nach dem Eintauchen in die HNO₃- Lösung wurde durch ESCA analysiert. Die Ergebnisse sind in Fig. 5 dargestellt. Auf der Ordinate ist das Stärkenverhältnis von Aluminiumoxid/Aluminium-Metall dargestellt, auf der Abszisse ist die Sprühzeit aufgetragen. Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß auf der Oberfläche eine Oxidschicht entsteht. Nachdem die Aluminiumunterlage in der oben beschriebenen Weise behandelt worden war, wurde auf die Oberfläche eine fotoempfindliche As₂-Se₃-Schicht aufgebracht. Im Vergleich zum Stand der Technik reduziert sich der Bruchfehleranteil im Vergleich zum Stand der Technik, bei dem die Oberflächenrauhigkeit und die Welligkeit in den gleichen Bereichen erreicht werden durch Schleifen der Oberfläche mit einem Schleifstein. Dies ist in Tabelle 1 dargestellt.

Tabelle 1

Eine derartige Reduzierung des Ausschusses erreicht man auch, wenn man andere Se-As-Legierungen, Se-Te-Legierungen oder reines Se aufbringt.

Claims (1)

1. Verfahren zum Herstellen eines elektrofotografischen Fotorezeptors, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
   Schneiden der Oberfläche eines zylindrischen Aluminiumkörpers derart, daß die mittlere Oberflächenrauhigkeit von 10 Punkten 0,5 bis 1,0 µm und die Welligkeit nicht mehr als 0,4 µm beträgt,
   Ätzen der Oberfläche des Aluminiumkörpers mit Salpetersäure, und
   Aufbringen eines fotoleitenden Selen-Materials auf die Oberfläche des Aluminiumkörpers.