DE825198C - Verfahren zur Oberflaechenbehandlung von Verbundmetallagern oder Lagerflaechen - Google Patents
Verfahren zur Oberflaechenbehandlung von Verbundmetallagern oder LagerflaechenInfo
- Publication number
- DE825198C DE825198C DEV1035A DEV0001035A DE825198C DE 825198 C DE825198 C DE 825198C DE V1035 A DEV1035 A DE V1035A DE V0001035 A DEV0001035 A DE V0001035A DE 825198 C DE825198 C DE 825198C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- metal
- bearings
- bearing
- phase
- composite metal
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23F—NON-MECHANICAL REMOVAL OF METALLIC MATERIAL FROM SURFACE; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL; MULTI-STEP PROCESSES FOR SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL INVOLVING AT LEAST ONE PROCESS PROVIDED FOR IN CLASS C23 AND AT LEAST ONE PROCESS COVERED BY SUBCLASS C21D OR C22F OR CLASS C25
- C23F1/00—Etching metallic material by chemical means
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- ing And Chemical Polishing (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft die Oberflächenbehandlung von Verbundmetallagern oder anderen Lagerflächen.
Unter diesen sind Lager oder Lagerflächen zu verstehen, welche aus zwei oder mehreren
Metallen oder Metallegierungen oder aus einem reinen Metall und einer Metallegierung bestehen.
Beispiele von solchen Lagern sind die, deren Lagerfläche aus einer reibungsvermindernden Phase, wie
Blei, und einer Grundphase von hoher Festigkeit, die eine Legierung auf Kupfergrundlage, wie Bronze,
oder von Blei und Kupfer oder von Blei und Silber sein kann, die mit einem tragenden Metall von
hoher Festigkeit, wie Stahl o. dgl., verbunden sein kann oder auch nicht bestehen, ferner solche mit
einer auf mechanischem Wege hergestellten gitterartigen Struktur des einen Metalls, wie Kupfer, die
durch Teilchen eines anderen Metalls, wie Zinn, ausgefüllt ist. Gleichgültig, ob solche Lager aus Bleibronze
oder einem gleichartigen Metall gegossen oder durch einen Preßvorgang in einer Matrize hergestellt
werden, wie das bei Lagern der Fall ist, die aus einem Bimetallband hergestellt werden, das
eine Lagerfläche aus Bleibronze oder anderem Material aufweist, die auf einem tragenden Band
aus Stahl o. dgl. aufgebracht wurde, oder ob solche Lager durch Ausfüllen von Vertiefungen in dem
einen Metall durch ein zweites Metall auf mechanischem oder anderem Wege oder schließlich, ob sie
nach den Verfahren der Pulvermetallurgie hergestellt werden, besteht die normale Endstufe der
Oberflächenbehandlung in einer Abdreh-, Räum-, Reib- oder anderen mechanischen Bearbeitung durch
Werkzeuge, um hierdurch dem Lager oder der Lagerfläche ihre genaue Form und Abmessungen
zu geben. Es wurde gefunden, daß dieser Abdreh-, Räum- oder andere Bearbeitungsvorgang die Verbundstruktur
der Lagerfläche zerstört oder wenigstens in zerstörendem Sinne auf sie wirkt, da beispielsweise
Kupfer und Silber dazu neigen, die Blei- oder andere reibungsvermindernde Phase zu
verschmieren und zu überdecken. Dadurch wird die Wirkung dieser zweiten Phase weitgehend, wenn
nicht völlig, vernichtet.
ίο Versuche, mit dem Ziele, durch eine Polier-,
Nachräume-, Reib- oder andere mechanische Behandlung der Oberfläche ihren ordnungsgemäßen
Zustand wiederherzustellen, führen nicht zu dem Erfolge einer Entfernung der verschmierten oder
verdrückten Schicht und verschlimmern stattdessen noch die beschriebenen Verhältnisse. Mechanisch
bearbeitete Lagerflächen der beschriebenen Art bieten daher der damit zusammenwirkenden Fläche
eine verdrückte oder verschmierte Schicht dar, statt einer innigen Mischung von zwei verschiedenen
Metallen oder Legierungen, wie dies erwünscht ist. Beispielsweise besteht im Falle einer Blei-Kupfer-Legierung
diese verschmierte Schicht größtenteils aus Kupfer.
Gemäß der Erfindung wird die verschmierte Metallschicht, die durch die übliche mechanische
Bearbeitung der Oberfläche von Lagern oder von Lagermetallen, die eine Grundphase und eine reibungsvermindernde
Phase aufweisen, entsteht durch einen chemischen oder elektrolytischen Ätzvorgang
entfernt, der auf die endgültige Räum- oder sonstige Bearbeitung mit Werkzeugen folgt. Hierdurch
wird bewirkt, daß die reibungsvermindernde Phase des Lagers oder Lagermetalls wieder freigelegt
wird.. Bei der praktischen Durchführung der Erfindung wird die Lagerfläche einer Ätzbehandlung
durch ein Reagens oder eine Lösung unterworfen, die so ausgewählt ist, daß sie nur das unerwünschte
Metall von der Oberfläche entweder mit oder ohne Zuhilfenahme des elektrischen Stromes entfernt.
Das Ätzen kann im wesentlichen in der gleichen Weise erfolgen, in der Metallproben zur Vorbereitung
für eine mikroskopische Untersuchung geätzt werden, oder auch durch Anwendung des allgemein
bekannten elektrolytischen Ätzverfahrens, das als Entplattierung bezeichnet wird.
Es ist für den Fachmann ersichtlich, daß das Ätzreagens oder die Ätzlösung, die verwendet wird,
sowie gegebenenfalls die Art des angewendeten Stromes von der Zusammensetzung der verwendeten
Metalle oder Legierungen abhängen und so gewählt werden müssen, daß sie nicht die nicht zu
entfernenden Metalle angreifen. Im Falle von Lagern, die aus Bleibronze oder einer Blei-Kupfer-Legierung
bestehen, die mit einer Stahlunterlage verbunden ist, wobei der bloßliegende Stahl anschließend
durch galvanische Verzinnung gegen Korrosion geschützt wird, wurden befriedigende
Ergebnisse durch eine chemische Behandlung der Oberfläche durch Eintauchen der Lager in eine
Lösung von Ammoniumhydroxyd und Wasserstoffperoxyd erzielt.
In dem erwähnten besonderen Falle ist die vorzugsweise verwendete Zusammensetzung die folgende:
2% beispielsweise 3o°/oiges Wasserstoffperoxyd, 98% Ammoniumhydroxyd von 0,880 spezifischem
Gewicht.
Das Wasserstoffperoxyd wirkt als konzentriertes Oxydationsmittel, und die verwendete Menge kann
entsprechend der Zusammensetzung des zu ätzenden Materials geändert werden.
Das selektive Ätzen der abgedrehten Lageroberfläche ergibt nicht nur eine Entfernung des verschmierten
Metalls, sondern es werden dadurch auch kleine Poren und Kanäle in der Grundphase,
z. B. der Bronzeschicht, erzeugt, so daß die aus Blei oder anderem reibungsverminderndem Stoff bestehende
Phase in einer Anzahl von kleinsten Plattformen stehenbleibt, die von öl umgeben sind, das
während der Belastung des Lagers unter hydraulischem Druck steht. Falls daher der Ölfilm an einer
Stelle für Augenblicke unterbrochen wird, erfolgt ein Kontakt der Welle mit dem reibungsvermindernden
Metall, und da diese allseitig unterstützt ist, nimmt diese praktisch die Festigkeit der Grundphase
an. Die sich daraus ergebende Wirkung besteht darin, daß die ganze Lagerfläche im wesentlichen
die Festigkeit der Grundphase besitzt, trotzdem sie lediglich aus Blei und öl besteht.
In der Praxis hat sich ergeben, daß diese Ausbildung auch nach langen Zeiträumen hoher Belastung
erhalten bleibt, und es ist ersichtlich, daß das feine Oberflächennetzwerk von ölkanälen zu
einer sofortigen Wiederherstellung des Ölfilms führt, wo immer oder wenn immer dieser äugenblicksweise
zerstört oder unterbrochen worden sein sollte.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Abmessungen dieser Kanäle, Plattformen o. dgl. mikroskopisch
klein sind. Die Größenordnung der Poren in der Grundphase liegt etwa bei 0,005 mm Tiefe. Ihr
Durchmesser hängt von den anteiligen Mengen von Grundphasenmetall und Metall der reibungsvermindernden
Phase ab, aus denen das Verbundmetall besteht. i°5
Ein Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß der Arbeiter durch Prüfung des Fertigproduktes
mit dem Auge die Qualität des verwendeten Materials in bezug auf eine etwaige zu große oder
unerwünschte Absonderung einer der Phasen be- no stimmen kann. Ferner kann diese Prüfung durch
das Auge erfolgen, nachdem eine ähnliche Ätzbehandlung des ursprünglichen Materials vor der
Verformung oder Bearbeitung durchgeführt worden ist. Auf diese Weise werden die Kosten einer
Behandlung von fehlerhaftem Material vermieden.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Behandlung der Oberfläche von Verbundmetallagern oder Lagerflächen, "0 welche eine Grundphase und eine reibungsvermindernde Phase aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die verschmierte Schicht, welche durch die übliche abschließende Bearbeitung durch Räum- oder andere Werkzeuge gebildet wird, durch einen chemischen oder elektro-lytischen Ätzvorgang entfernt und hierdurch ein Überstehen der reibungsyermindernden Phase der Lagerschicht über die Grundphase bewirkt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die verschmierte Oberfläche einer Ätzbehandlung in einer Ätzlösung unterzogen wird, die so gewählt ist, daß sie nicht mit dem die Unterlage der Lagerschicht bildenden Metall reagiert.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 in Anwendung auf Verbundmetallager oder Lagerflächen, die aus Bleibronze oder einer Blei-Kupfer-Legierung bestehen und mit einer Stahlunterlage verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager oder das Lagermetall in eine Ätzlösung eingetaucht werden, die aus Ammoniumhydroxyd und Wasserstoffperoxyd besteht.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge- ao kennzeichnet, daß die verwendete Ätzlösung aus 98% Ammoniumhydrat von 0,880 spezifischem Gewicht und 2% beispielsweise 30°/oigem Wasserstoffperoxyd besteht.2557 12.51
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB301641A GB547799A (en) | 1941-03-05 | 1941-03-05 | Improvements in and relating to the surface treatment of composite metal bearings or bearing surfaces |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE825198C true DE825198C (de) | 1951-12-17 |
Family
ID=9750360
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV1035A Expired DE825198C (de) | 1941-03-05 | 1950-05-18 | Verfahren zur Oberflaechenbehandlung von Verbundmetallagern oder Lagerflaechen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE825198C (de) |
GB (1) | GB547799A (de) |
-
1941
- 1941-03-05 GB GB301641A patent/GB547799A/en not_active Expired
-
1950
- 1950-05-18 DE DEV1035A patent/DE825198C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB547799A (en) | 1942-09-11 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1440997A1 (de) | Elektrodenwerkzeug und Verfahren zu seiner Verwendung | |
DE102004030017C5 (de) | Gleitelement | |
DE1558455A1 (de) | Lagerschalen oder Material hierfuer und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE825198C (de) | Verfahren zur Oberflaechenbehandlung von Verbundmetallagern oder Lagerflaechen | |
DE2949931A1 (de) | Maschinenteil und verfahren zu seiner herstellung | |
CH668271A5 (de) | Verfahren zur herstellung von nut/steg-bemusterungen in den lagerflaechen von dynamischen lagern. | |
DE844507C (de) | Lager | |
DE1817038C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Materials für Gleitlager | |
DE548633C (de) | Verfahren zur Herstellung von Lagern | |
DE829766C (de) | Selen-Wechselstromgleichrichter und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2225896A1 (de) | Sinterhartmetall | |
DE3838572A1 (de) | Verfahren zum reibbeschichten | |
DE3102207A1 (de) | Funkenerrosionsbearbeitungsloesung und deren anwendung | |
DE611550C (de) | Verfahren zur Erhoehung der Widerstandsfaehigkeit der Oberflaechen von Gipsformen | |
EP1116542A2 (de) | Drahtelektrode für das funkenerosive Schneiden von Hartmetall | |
DE3925346A1 (de) | Verfahren zum hartloeten von gegenstaenden, die aluminium enthalten | |
DE10309888A1 (de) | Oberflächenbearbeitungsverfahren für Aluminium oder eine Aluminiumlegierung und dafür verwendetes Bearbeitungsfluid | |
DE102015012820B4 (de) | Mindestens temporär wirkende, sprühfähige, nicht korrosive Oberflächenfunktionsbeschichtung und deren Verwendung | |
DE977311C (de) | Verfahren zur Verbesserung der Notlaufeigenschaften von Gleitkoerpern | |
DE557467C (de) | Verfahren zur Herstellung von Achslagerauskleidungen | |
DE823350C (de) | Hochsaeurebestaendige Gegenstaende | |
DE825029C (de) | Verfahren zur Erzeugung festhaftender galvanischer UEberzuege von Blei und Bleilegierungen | |
DE818994C (de) | Lager | |
DE202015006174U1 (de) | Mindestens temporär wirkende, sprühfähige, nicht korrosive Oberflächenfunktionsbehandlung | |
DE644602C (de) | Verfahren zur Erzeugung einer Feingoldschicht auf goldhaltigen Metallegierungen |