DE3925346A1 - Verfahren zum hartloeten von gegenstaenden, die aluminium enthalten - Google Patents
Verfahren zum hartloeten von gegenstaenden, die aluminium enthaltenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hartlöten von Gegenständen, die
Aluminium enthalten. Diese Gegenstände können Aluminium enthalten oder es
kann eine Legierung sein, die Aluminium als Hauptbestandteil enthält. Das
Lötmaterial enthält eine Legierung, die Aluminium enthält und es hat eine
Schmelztemperatur, die niedriger ist als die Schmelztemperatur des oder
der Materialien der hartzulötenden Gegenstände.
Das Hartlöten von Gegenständen, die Aluminium enthalten, ist schwierig,
weil die Gegenstände und die Lötlegierung unvermeidlich eine Aluminiumoxyd-
Oberflächenschicht haben, die beseitigt werden muß, ehe eine zufrieden
stellende Hartlötung erfolgen kann. Eine solche Oxydschicht bildet sich
schnell auf der Oberfläche eines Aluminium enthaltenden Gegenstandes in
z. B. Luft bei Umgebungstemperatur. Die Aluminiumoxydschichten sind außerdem
chemisch sehr stabil und nicht leicht zu entfernen. Es ist daher wesentlich,
daß die Oxydschichten vor dem Löten beseitigt werden, damit das Lötmaterial,
wenn es schmilzt die Oberflächen der zu verlötenden Artikel benetzen kann.
Es ist möglich die Oberflächenoxydschichten auf Körpern, die Aluminium ent
halten, zu entfernen, wobei die Körper, welche die zu lötenden Gegenstände
darstellen und auch das Lötmaterial einer chemischen Behandlung der Oberflächen
ausgesetzt werden. Gewöhnlich bilden sich jedoch die Oberflächenoxydschichten
sehr schnell neu vor oder während des Lötvorganges selbst wenn das Löten in
Hochvakuum oder in einer inerten Atmosphäre vorgenommen wird. Dies deshalb,
weil unvermeidlich die Oberflächen der Gegenstände und die Oberflächen des
Lötmaterials in Kontakt mit Sauerstoff gelangen. Möglicherweise wird dieser
Sauerstoff in unkontrollierter Weise in der Kammer freigesetzt, in der das
Hochvakuum oder die inerte Atmosphäre vorgesehen ist. Es ist daher nicht
üblich, Aluminium enthaltende Gegenstände in einem Hochvakuum oder in einer
inerten Atmosphäre hartzulöten.
Ein üblicher Weg zur Beseitigung der Oberflächenoxydschichten auf Körpern, die
Aluminium enthalten und die gelötet werden sollen sowie von Lötlegierungen be
steht darin, diese Teile in einem geschmolzenen Salzbad zu erhitzen, welches
einen Bestandteil enthält, der die Oberflächenoxydschichten entfernt, ohne je
doch die Materialien dieser Körper oder Teile anzugreifen. Damit können in dem
schmelzflüssigen Salzbad saubere nicht oxydierte Oberflächen erhalten werden
und eine saubere nicht oxydierte Lötlegierung ist in der Lage, diese Oberflächen
der Gegenstände zu benetzen, so daß diese zufriedenstellend darin gelötet
werden können. Wenn jedoch die gelöteten Gegenstände aus dem schmelzflüssigen
Salzbad herausgenommen werden, ist es notwendig, das an den Gegenständen an
haftende Salz zu entfernen, da sonst eine unerwünschte Korrosion auftritt. Bei
bestimmten Formen, beispielsweise, wenn die Gegenstände eine Hohlform haben,
ist es schwierig, wenn nicht unmöglich, sämtliches Salz zu entfernen.
Aus der Britischen Patentschrift Nr. 8 25 317 ist es bekannt, Gegenstände, die
Aluminium enthalten, weichzulöten durch Reinigen der Oberflächen in einer
wäßrigen Zinklösung, die auf dem schmelzflüssigen Lötbad schwimmt, wobei
die Lösung eine Zinkschicht auf der oxydfreien Oberfläche des Gegenstandes
bildet, ehe dieser durch die Zwischenschicht in das Lötmittel eingetaucht wird,
wodurch ein Kontakt mit der Atmosphäre vermieden wird. Obwohl nicht direkt
auf Hartlöten bezogen, zeigt diese Patentschrift auch die Probleme und die
umfangreichen Maßnahmen auf, die bisher angewendet wurden, um eine geeignete
Benetzung von Aluminiumoberflächen zu erzielen, die mittels einer flüssigen
Metall-Legierung miteinander verbunden werden sollen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, daß
es ermöglicht, Gegenstände, die Aluminium enthalten, zufriedenstellend hartzu
löten, ohne den Lötvorgang in einer flüssigen Umgebung ausführen zu müssen,
um eine Verschmutzung mit Sauerstoff auszuschließen.
Nach der Erfindung ist hierzu vorgesehen, die Oberflächen des hartzulötenden
Gegenstandes und die Oberflächen des Lötmittels jeweils zunächst mit einem
Film aus Zink oder Zinn zu überziehen, wodurch die sich unvermeidlich bildende
Aluminiumoxydschicht hierdurch entfernt wird, worauf eine Schicht aus Silber
und/oder Gold aufgebracht wird oder eine andere geeignete Legierung, die Silber
oder Gold enthält, worauf schließlich die beschichteten Gegenstände gelötet
werden, entweder im Hochvakuum oder in einer inerten Atmosphäre.
Die Materialien der Schichten und die der ersten Filme auf den Körpern, welche
die zu lötenden Gegenstände und das Lötmaterial bilden, diffundieren mit dem
Aluminium der Körper und während des Lötvorganges schreitet diese Inter-
Diffusion schnell fort, wenn die Lötlegierung, d.h. das Lötmaterial schmilzt.
Danach wird starke metallurgische Bindung zwischen den das Aluminium enthaltenden
Gegenständen geschaffen. Die Materialien der Beschichtungen und der Filme werden
leicht in geschmolzenem Aluminium absorbiert und verhindern nicht, daß das
Aluminium des Lötmaterials in Kontakt mit dem Aluminium der Gegenstände ge
langt.
Zink oder Zinn wird auf den Gegenständen niedergeschlagen und gleichzeitig
werden die Aluminiumoxydschichten von den Gegenständen entfernt durch Ein
tauchen der letzteren in eine geeignete Lösung.
Die vorgesehenen dünnen Filme oder Schichten aus Zink oder Zinn und den anderen
Materialien werden so dünn gehalten wie dies praktisch möglich ist, so daß sie
gewährleisten, daß die Aluminiumoberflächen praktisch unter normal zu erwarten
den Lagerbedingungen vor dem Lötvorgang nicht freiliegen.
Der Fluß des geschmolzenen Lötmaterials über die Teile der Oberflächen, die zu
löten sind, gewährleistet ferner, daß keine Oxydschicht in den Lötbereichen
vorhanden ist.
Es ist möglich, Gegenstände, die Aluminium enthalten, sowie eine Vorform eines
Aluminium enthaltenden Lötmaterials, die zunächst mit einem Film aus Zink oder
Zinn überzogen werden, mit einer Schicht aus einer geeigneten Legierung zu
beschichten, die Silber und/oder Gold enthält, ehe sich eine Oberflächenoxyd
schicht auf diesen Gegenständen bildet. Diese Schichten schützen die Oberflächen
vor einer Reoxydation. Normalerweise oxydiert keine dieser Schichten oder falls
irgendein Oxyd aus dem Schichtmaterial gebildet werden sollte, zerfällt dieses
bei einer Temperatur unterhalb der Löttemperatur der Gegenstände und jeglicher
derart gebildete Sauerstoff kann entfernt werden, ehe er in Kontakt mit dem
Aluminium gelangt. Um etwaigen Sauerstoff, der sich gebildet haben könnte,
zu entfernen oder der anderweitig während des Lötvorganges vorhanden ist,
wird das Hartlöten in einer Kammer ausgeführt, in der ein Hochvakuum oder
eine inerte Atmosphäre vorhanden ist. Etwaiger Sauerstoff, der zufällig in
einer solchen Kammer vorhanden ist, kann wenigstens im wesentlichen entfernt
werden, ehe irgendeine Aluminiumfläche freiliegt. Ein Freiliegen von Aluminium
tritt nur unmittelbar vor dem Erreichen der erforderlichen Löttemperatur auf
und nicht während die Gegenstände und das Lötmaterial auf den Schmelzpunkt der
Lötlegierung gebracht werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen beschrieben:
Hartzulötende Gegenstände, die Aluminium enthalten, werden zunächst entfettet.
Ebenso wird eine Vorform aus einer Lötlegierung, die ebenfalls Aluminium ent
hält entfettet. Die unvermeidlichen Oberflächenfilme aus Aluminiumoxyd werden
entfernt und gleichzeitig damit werden Filme aus Zink mit einer Dicke von
1 Mikron auf den Gegenständen und auf der Lötlegierung niedergeschlagen durch
Eintauchen der Gegenstände und der Vorform der Lötlegierung in eine Lösung
aus Natrium-Zinkat. Ehe sich Oberflächenoxydschichten auf derart beschichteten
Körpern bilden können, werden die Gegenstände und die Lötmittel-Vorform mit
Silber beschichtet mit einer Dicke etwa 2,5 Mikron, z. B. durch Anwendung
einer konventionellen Elektroplattierung.
Nach der Beschichtung mit Silber sind die Oberflächen der zu lötenden Gegenstände
und die Oberflächen des Lötmaterials gegen eine Oxydation unter üblichen Lager
bedingungen geschützt. Selbst wenn die Silberschichten mit Sauerstoff in Kontakt
gelangen sollten, oxydieren sie normalerweise nicht, unter bestimmten Bedingungen
kann sich jedoch etwas Silberoxyd bilden.
Die beschichteten Gegenstände mit der beschichteten Lötmaterial-Vorform zwischen
sich werden in eine Stahlvorrichtung eingespannt, in der Anordnung, in der die
Gegenstände gelötet werden sollen und das Ganze wird in die Kammer eines
üblichen Vakuum-Ofens eingebracht. Die Kammer des Ofens wird evakuiert
auf einen Druck von 1×10-2 Newton je m2 und das Ganze wird erhitzt.
Bei einer Temperatur von höchstens 250°C zerfällt etwaiges Silberoxyd
und Sauerstoff wird freigegeben.
Das Hartlötmaterial, das mit Silber und Zink beschichtet ist, schmilzt
bei einer Temperatur von 577°C und benetzt die Teile der Oberflächen, die
verlötet werden sollen und sie gewährleistet weiterhin, daß keine Oxyd
schicht in den Lötbereichen vorhanden ist. In diesem Zustand schreitet
die Inter-Diffusion von Zink, Silber und Aluminium schnell fort. Sowohl
Zink als auch Silber werden leicht in schmelzflüssigem Aluminium absorbiert
und bilden kein Hindernis dafür, daß das Aluminium des Lötmaterials in Kontakt
mit dem Aluminium der zu lötenden Gegenstände gelangt. Das Ganze wird einer
maximalen Temperatur während des Lötvorganges ausgesetzt, die niedriger ist
als der Schmelzpunkt von irgendeinem der zu verlötenden Gegenstände. Der
Lötvorgang wird beendet, indem man die gesamte Vorrichtung abkühlen läßt.
Es wird eine gute metallurgische Bindung zwischen den Gegenständen erreicht.
Etwaiger Sauerstoff, der in der Kammer des Vakuumofens freigegeben wird,
wenn die Vorrichtung auf die erforderliche Löttemperatur gebracht wird,
als Folge etwa eines Zerfalls irgendeines vorhandenen Silberoxydes, oder
anderweitig, kann nicht in Kontakt mit dem Aluminium gelangen bis das Löt
material schmilzt, zu welchem Zeitpunkt mindestens im wesentlichen sämtlicher
Sauerstoff aus der kontinuierlich evakuierten Kammer des Vakuumofens entfernt
worden ist.
Alternativ kann der Lötvorgang in einer Kammer ausgeführt werden, durch die
ein inertes Gas hindurchgeführt wird, wodurch jedweder Sauerstoff, der während
des Lötvorganges freikommt, entfernt wird.
Beispiel 1 wird wiederholt mit der Änderung, daß die Gegenstände und das Löt
material zunächst mit einer Schicht aus Zinn anstelle von Zink überzogen
werden. Die unvermeidlichen Oberflächenfilme aus Aluminiumoxyd werden be
seitigt und gleichzeitig damit werden Filme aus Zinn mit einer Dicke von
1 Mikron auf den Gegenständen und dem Lötmaterial niedergeschlagen durch
Eintauchen der Gegenstände und der Vorform aus Lötmaterial in eine Lösung
aus Natrium-Stannat. Zinn wird gewöhnlich mit einem Oxydfilm überzogen und
dies kann vermieden werden, indem eine Silberschicht auf das frisch nieder
geschlagene Zinn aufgebracht wird. Die Silberschicht kann in jeder geeigneten
üblichen Weise aufgebracht werden.
Das Beschichtungsmaterial für die Gegenstände und das Lötmaterial kann anstelle
von Silber Gold enthalten oder eine Legierung aus Silber und Gold oder geeignete
Legierung mit Silber oder Gold als Hauptbestandteil. Auf freiliegendem Gold bil
den sich keine Oxydfilme.
Es ist nicht wesentlich, daß die gesamten Oberflächen der Gegenstände ohne
Oxydschichten während des Lötvorganges sind. Oxydierte Oberflächenteile eines
Gegenstandes werden nicht durch die schmelzflüssige Lötlegierung benetzt und
die oxydierten Oberflächenteile dienen vorteilhafterweise auch dazu, die
schmelzflüssige Lötlegierung auf die nicht-oxydierten Oberflächenbereiche
der Gegenstände zu beschränken. Zweckmäßigerweise werden zunächst die Ober
flächenoxydschichten von dem gesamten Gegenstand bzw. den gesamten Gegenständen
entfernt und die gesamten Oberflächen der Gegenstände werden mit Filmen aus
Zink oder Zinn und dann mit Schichten aus einer geeigneten Legierung, die
Silber und/oder Gold enthält, beschichtet. Eine Schicht aus einem Photodeck-
Material wird dann auf die gesamten Beschichtungen jedes Gegenstandes auf
gebracht und die Schichten und die Filme aus Zink oder Zinn auf den Gegen
ständen werden selektiv geätzt unter Anwendung konventioneller photolitho
graphischer Methoden, so daß die Schichten und der Film aus Zink oder Zinn
nur auf den Teilen der Oberflächen verbleibt, die verlötet werden sollen.
Danach wird das Photodeckmittel von den verbleibenden Schichten auf den
Gegenständen entfernt und die freiliegenden Oberflächenabschnitte der
Gegenstände, die nicht gelötet werden sollen, könen oxydieren.
Die hartgelöteten Gegenstände, die Aluminium enthalten, können einer üblichen
Wärmebehandlung zur Steigerung ihrer Festigkeit unterzogen werden. Die Gegen
stände können Aluminium oder eine Legierung enthalten, die Aluminium als Haupt
bestandteil enthält.
Claims (5)
1. Verfahren zum Hartlöten von Gegenständen, die Aluminium enthalten unter
Verwendung einer Vorform aus einer Aluminium enthaltenden Lötlegierung,
dadurch gekennzeichnet, daß zunächst oxydfreie Oberflächen auf der Löt
legierung und auf wenigstens den durch diese zu verbindenden Teilen der
Gegenstände geschaffen werden, daß die oxydfreien Oberflächen der Gegen
stände und des Lötmaterials mit einem Film aus Zink oder Zinn überzogen
werden, worauf auf diese Teile eine Schicht aus einer Legierung aufge
bracht wird, die Silber oder Gold enthält, worauf die so beschichteten
Gegenstände mit der Vorform aus Lötmaterial hartgelötet werden, entweder
im Hochvakuum oder in einer inerten Gas-Atmosphäre.
2. Verfahren zum Hartlöten von Gegenständen, die Aluminium enthalten mit
einer Vorform aus einer Aluminium enthaltenden Lötlegierung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächen der Gegenstände und die Oberflächen
des Lötmateriales zunächst mit einem Film aus Zink oder Zinn beschichtet
werden und dabei die unvermeidliche Aluminiumoxydoberflächenschicht
entfernt wird, daß dann eine Schicht aus Silber und/oder Gold oder
einer Legierung, die Silber oder Gold enthält, aufgebracht wird und
daß dann die so beschichteten Gegenstände hartgelötet werden, entweder
im Hochvakuum oder in einer inerten Atmosphäre.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schichten auf den Film aus Zink oder Zinn durch Elektroplattieren
aufgebracht werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Film auf die gesamte Oberfläche jedes Gegenstandes aufgebracht wird
und selektiv der Film und/oder die weitere Beschichtung von Teilen der
Oberflächen der Gegenstände, die nicht durch die Lötlegierung verbunden
werden sollen, entfernt werden, wodurch diese Teile der Oberfläche
oxydieren können und an der nachfolgenden Hartlötung nicht beteiligt sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Film und/oder die
weiteren Schichten selektiv entfernt werden, indem eine Schicht aus einem
Photodeck-Material auf der Oberfläche jedes Gegenstandes aufgebracht wird,
daß das Photodeck-Material photolithographisch belichtet wird, um die Teile
der Oberflächen auszuwählen, die nicht durch Löten verbunden werden sollen
und daß die belichteten bzw. freiliegenden Teile der Oberflächen geätzt
werden, um den Film und/oder die weiteren Schichten zu entfernen, damit
sich eine das Löten verhindernde Oxydation auf den betreffenden Oberflächen
der Gegenstände bilden kann.
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