DE3903070A1 - Verfahren zum pruefen des antiblockierbremssystems eines motorfahrzeugs - Google Patents
Verfahren zum pruefen des antiblockierbremssystems eines motorfahrzeugsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Prüfen des Antiblockierbremssystems eines Motorfahr
zeugs, d. h. zum Prüfen der Funktion des Antiblockier
bremssystems eines Motorfahrzeugs mit einem hydrauli
schen Bremssystem zur automatischen Steuerung des
Grades der Rotationsblockierverhinderung während des
Bremsvorgangs.
Hydraulische Bremssysteme von Motorfahrzeugen sind
im allgemeinen mit irgendeiner Art von Antiblockierbrems
systemen ausgerüstet, die auch kurz als Antiblockiersy
steme bezeichnet werden und dazu dienen, eine Blockier
verhinderung auszuführen, um das Blockieren der Räder
während des Bremsvorganges zu vermeiden. Werden die Räder
durch die Bremsen blockiert, so beginnen sie zu gleiten
und zu rutschen. Im allgemeinen wird in hydraulischen
Bremssystemen Bremsfluid bzw. Bremsflüssigkeit von einem
Hauptbremszylinder zu Radbremszylindern an den jeweili
gen Fahrzeugrädern geführt, wenn ein Bremspedal betä
tigt wird. Die Radzylinder wirken derart, daß sie die
Radgeschwindigkeit erniedrigen bzw. die Räder anhalten,
die wiederum eine Erniedrigung der Geschwindigkeit des
Fahrzeugs oder dessen Halt bewirken. Das Antiblockier
bremssystem enthält einen Satz von Radgeschwindigkeits
sensoren, von denen einer für jedes Fahrzeugrad vorge
sehen ist. Wie durch die sich ändernden Geschwindigkei
ten der Fahrzeugräder vorgegeben, steuert das Steuer
system automatisch die Herabsetzung, Konstanthaltung
oder Erhöhung des jeweiligen Fluiddrucks auf die Rad
zylinder.
Es sind verschiedene Verfahren zum Prüfen oder Er
fassen bzw. zur Diagnose von Fehlern und Störungen in
hydraulischen Antiblockierbremssystemen vorgeschlagen
worden. In der japanischen Offenlegungsschrift 59-
1 84 052 ist ein solches Verfahren angegeben, wobei
dieses für ein System ausgelegt ist, in dem das Brems
fluid in Abhängigkeit von der geringsten gemessenen
Radgeschwindigkeit gesteuert wird. Dieses Verfahren
erfaßt Fluiddruckoszillationen, die innerhalb der Rad
zylinder aufgrund der Wirkung des Antiblockierbrems
systems infolge von Quasi-Radgeschwindigkeitssignalen
auftreten, wobei das Fahrzeug im Stillstand gehalten
wird. Dieses Verfahren ermöglicht die Bestätigung der
Tatsache, daß das Steuersystem während des normalen
Bremsvorgangs nicht aktiviert bleibt, jedoch zuver
lässig wie erforderlich ansprechend auf die geringste
vorgegebene Geschwindigkeit der Räder aktiviert wird
und arbeitet. Ein Nachteil dieses bekannten Verfahrens
besteht darin, daß Einrichtungen zum Erfassen der
Fluiddruckoszillationen innerhalb der Radzylinder er
forderlich sind. Ein zweiter Nachteil ergibt sich für
den Fall, daß die Prüfausrüstung als unabhängige trag
bare Einheit ausgebildet ist. In diesem Fall müssen
die an den Radzylindern befestigten Druckoszillations
sensoren elektrisch mit der Kontroll- oder Pilotlampen
schaltung verbunden werden, die in der separaten Prüf
ausrüstung enthalten ist.
Die japanische Offenlegungsschrift 61-36 008
schlägt ein Antiblockierbremssystem mit der Fähigkeit
der Selbstdiagnose vor. Ein Schalter zur Einleitung
der Selbstdiagnose des Systems ist für einen leichten
Zugriff durch den Fahrer angeordnet. Eine einfache Be
tätigung des Auslöseschalters ruft jedoch keinen tat
sächlichen Start der Selbstdiagnose hervor, es sei
denn, einige zusätzliche Eingangsbedingungen sind er
füllt. Auf diese Weise ist das Steuersystem gegen
irgendwelche zufälligen Auslösungen der Prüfprozedur
während der Fahrt des Fahrzeuges geschützt, obwohl der
Auslöseschalter selbst jederzeit vom Fahrer betätigt
werden kann.
Jedoch ist auch dieses Verfahren insofern nicht
zufriedenstellend, daß es die Selbstdiagnose nur für
arithmetische und logische Operationen der elektroni
schen Steuerschaltung des Antiblockierbremssteuer
systems ermöglicht. Das System ist nicht imstande,
Störungen und Fehler in der tatsächlichen Funktion
des gesamten Steuersystems zu erfassen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein neues Verfahren zum Prüfen des Antiblockier
bremssystems eines Motorfahrzeugs anzugeben, das eine
genaue Erfassung von Störungen und Fehlern für sämtliche
tatsächliche Funktionen des Systems gestattet. Das im
Anspruch 1 angegebene erfindungsgemäße Verfahren ist
ein praktikables Verfahren zum Testen des Antiblockier
bremssystems in bezug auf eine genaue Erfassung der
Störungen und Fehler in Modulatorventilen oder anderen
Teilen des Systems.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Prüfen des
Antiblockierbremssystems eines einen Satz von Rädern
aufweisenden Motorfahrzeugs ausgelegt, deren jeweilige
Bremsen, von denen eine für jedes Fahrzeugrad vorgesehen
ist, von einer steuerbar betätigten Druckquelle für
hydraulischen Fluiddruck über entsprechende Modulatoren
bzw. darin enthaltene Ventile betätigt werden. Das Anti
blockierbremssystem enthält eine elektronische Steuer
schaltung, die jedem Modulator signalisiert, den Fluid
druck auf die entsprechende Bremse in dem erforderlichen
Ausmaß, der sich aus der gemessenen variierenden Ge
schwindigkeit des entsprechenden Fahrzeugrades ergibt,
zu erhöhen, herabzusetzen oder beizubehalten.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine
Schaltung zur Erzeugung von Quasi-Bremssteuersignalen
innerhalb der Steuerschaltung verwendet, die einen Satz
von simulierten Bremssteuersignalen oder Bremssteuersigna
len gleichen Signalen erzeugt, die, bei Zuführung zu
den jeweiligen Modulatoren dafür sorgen, daß eine
Erhöhung, eine Herabsetzung und eine Konstanthaltung
des Fluiddrucks auf eine Bremse in einer vorbestimmten
Reihenfolge ausgelöst werden. Die Quasi-Bremssteuer
signale werden aufeinanderfolgend von der Steuerschal
tung zu den Modulatoren geführt, so daß die Erhöhung
und Herabsetzung sowie Konstanthaltung des Fluiddrucks
auf den Satz der einzelnen Bremsen mit einer vorbe
stimmten Reihenfolge bezüglich der Bremsen ausgelöst
werden. Die resultierenden Bremskräfte, die durch die
Bremsen infolge der Zufuhr der Quasi-Bremssteuersignale
auf die entsprechenden Radbremsen ausgeübt werden,
werden gemessen, um zu ermitteln, ob diese Bremskräfte
innerhalb erlaubter Bereiche von Abweichungen mit vor
gegebenen Werten liegen. Liegen die Bremskräfte inner
halb dieses vorgegebenen Abweichungsbereichs, so wird
gefolgert, daß die Modulatoren einwandfrei arbeiten.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren können auch das
Vorliegen oder Nichtvorliegen von Fehlern, Rissen
oder Sprüngen in den Leitungen und Drähten des Brems
steuersystems erfaßt werden.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Tatsache,
daß die Motorfahrzeuge, die gerade eben aus der Ferti
gungsstraße kommen, sich auf Dynamometer- oder Kraft
messerrollen des Bremsprüfstandes unabhängig davon
befinden, ob sie bereits mit einem Antiblockierbrems
system ausgestattet sind oder nicht. Das erfindungsge
mäße Verfahren ist ohne weiteres mit Verwendung der
vorhandenen Bremstestausrüstungen durchführbar, wie in
der folgenden detaillierten Erläuterung an Hand der
Zeichnungen deutlich wird.
Eine zusätzliche vorteilhafte Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die
Steuerschaltung zur Zuführung der Bremssteuersignale nur
infolge der simultanen Erregung von zwei oder mehr
Bremsprüfanschlüssen innerhalb einer vorbestimmten
Zeit nach dem Anlaß oder Anlaufen des Motors ver
anlaßt wird. Es wird auf diese Weise verhindert, daß
die Steuerschaltung während der Fahrt zufällig in
den Bremsprüfmodus versetzt wird.
Ferner wird vorzugsweise so vorgegangen, daß vor
dem Zuführen der Quasi-Bremssteuersignale zu den jewei
ligen Modulatoren der Fluiddruck auf die jeweiligen
Bremsen mit einem konstanten Pegel erhöht wird, d. h.
unter Wirkung einer konstanten Bremskraft.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeich
nungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild eines
Antiblockierbremssystems für ein Motorfahrzeug zusam
men mit Einrichtungen zum Prüfen dessen Funktionsfähig
keit mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2(A) bis (G) Zeitablaufdiagramme zur Er
läuterung des Prüfablaufs hinsichtlich des Antiblockier
bremssystems gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren;
Fig. 3 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der
aufeinanderfolgenden Schritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
Fig. 4 ein schematisches Blockschaltbild des
verwendeten Antiblockierbremssystems.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand Fig. 1
näher erläutet, in der ein mit erfindungsgemäßen
Merkmalen ausgerüstetes Antiblockierbremssystem für ein
Motorfahrzeug schematisch dargestellt ist. Die Bezugs
zahl 1 bezeichnet eine elektronische Steuerschaltung,
die Autospezialisten als logische Steuereinheit geläufig
ist, um den Betrag oder das Ausmaß der Rotationsblockier
hemmung während des Bremsvorgangs zu steuern, d. h. die
jeweiligen Beträge der Beaufschlagung mit Bremsdruck
bzw. der Entlastung des Bremsdrucks zur optimalen
Blockierhemmung auf die sich drehenden Räder zu steuern.
Ein Bremspedal 2 ist mechanisch an einen Hauptbrems
zylinder 3 angeschlossen. Wie allgemein bekannt ist,
führt der Hauptbremszylinder 3 bei Betätigung des Brems
pedals 2 den jeweiligen fluidbetätigten Bremsen 5 an
den jeweiligen Fahrzeugrädern 4 hydraulisches Bremsfluid
bzw. Bremsflüssigkeit zu. Die Fig. 1 zeigt der Über
sichtlichkeit halber repräsentativ für sämtliche Räder
nur eines der vier Fahrzeugräder 4 gemeinsam mit der
zugehörigen darauf angeordneten Bremse 5. Die übrigen
Räder wirken mit den ihn zugeordneten Elementen in
derselben Weise.
Elektrisch mit der Steuerschaltung verbunden ist
ein Modulator 7, der zwischen den Hauptbremszylinder 3
und jede Radbremse 5 geschaltet ist. Der Modulator 7
enthält nicht dargestellte Ventile zum Erhöhen, Ver
mindern und Halten des Fluiddrucks ansprechend auf
Signale von der Steuerschaltung 1 an der jeweils zuge
ordneten Radbremse 5.
In der Fig. 4 ist eine schematische Darstellung des
gesamten Antiblockierbremssystems gezeigt, wobei vom
Radgeschwindigkeitssensor 6 das die Radgeschwindigkeit
anzeigende Signal zu einer Radgeschwindigkeitsbestimmungs
schaltung 9 geführt wird, von der ein Radgeschwindigkeits
signal einer Bremsverzögerungseinstellschaltung 10 zuge
führt wird, in der das Radgeschwindigkeitssignal mit einer
Bezugsbremsverzögerungstabelle 11 verglichen wird, um hier
bei eine Konstante zu bestimmen, mit der der Wert des Rad
geschwindigkeitssignals zu multiplizieren ist. Der Wert
des Ausgangssteuersignals von der Bremsbeschleunigungs
einstellschaltung wird auf diese Weise ermittelt und
an die Steuerschaltung 1 weitergegeben, die durch das
Signal von einem Fahrzeugbeschleunigungssensor (G-Sensor)
18 aktiviert wird.
Entsprechend dem zugeführten Signal werden Signale
zum Halten, Erhöhen und/oder Vermindern des Drucks von
der Steuerschaltung 1 zu Betätigungseinheiten 12 oder 13
geleitet, um hiermit ein Druckbeaufschlagungsventil 14
oder ein Druckreduzierventil 15 des Modulators 7 entspre
chend zu betätigen.
Weiterhin sind ein I/G-Schalter 16 und ein diesem
nachgeschalteter Zeit- oder Taktgeber 17 mit der Steuer
schaltung 1 verbunden.
Werden die Fahrzeugräder bei Betätigung des Brems
pedals 2 abgebremst, so nimmt jeder Radgeschwindigkeits
sensor 6 ein Radgeschwindigkeitssignal auf, das die re
sultierende Bremsverzögerung des zugeordneten Rades 4
anzeigt. Die Steuerschaltung 1 spricht, wenn die Rad
geschwindigkeitsbremsverzögerung einen vorbestimmten
Grenzwert erreicht, derart auf das Radgeschwindigkeits
signal an, daß sie dem Modulator 7 signalisiert, die
entsprechend zugehörige Radbremse 5 unter konstantem
Fluiddruck zu halten, indem hierzu das entsprechende
Druckbeaufschlagungsventil 14 betätigt bleibt. Fällt
daraufhin die Radgeschwindigkeit weiter ab, so signalisiert
die Steuerschaltung 1 dem Modulator 7, den Druck auf die
Radbremse 5 zu vermindern, indem hierzu das entsprechende
Druckreduzierventil 15 freigegeben, d. h. geöffnet wird.
Nimmt daraufhin die Radbremsverzögerung auf einen vor
bestimmten Minimalwert ab, so signalisiert die Steuerschal
tung 1 dem Modulator wiederum, die Radbremse 5 erneut
unter konstantem Fluiddruck zu halten. Baut sich daraufhin
infolge der Gegenkraft oder Rückwirkung von der Straße
die Radgeschwindigkeit wieder so auf, daß sie nahe an den
Wert der Fahrzeuggeschwindigkeit kommt, so signalisiert
die Steuerschaltung 1 dem Modulator 7, den Fluiddruck
auf die Radbremse 5 durch Öffnen des Druckbeaufschla
gungsventils 14 inkrementell zu erhöhen.
Auf diese Weise wird der hydraulische Fluiddruck
auf jede Radbremse zyklisch erhöht und vermindert. Wie
es jeweils durch die aktuellen Radgeschwindigkeitssignale
für eine optimale Abbremsung des Fahrzeugs erforderlich
ist. Der erläuterte zyklische Bremsvorgang ist zum
Stand der Technik zu zählen.
Darüber hinaus ist es Spezialisten auch geläufig,
daß die Steuerschaltung 1 üblicherweise mit einer Selbst
diagnose des Antiblockierbremssystems ausgerüstet ist.
Diese Selbstdiagnose kann automatisch Fehler oder Stö
rungen, wie beispielsweise Leitungsbrüche oder Kurz
schlüsse, die in den verschiedenen Teilen des Systems
auftreten können, feststellen. Im Fall einer solchen
Störung erregt die Steuerschaltung die Spule eines Aus
fallrelais, d. h. sog. Failsafe-Relais, ab, das nicht
dargestellt ist, wobei der Modulator 7 von seiner nicht
dargestellten Spannungszufuhrleitung elektrisch abge
trennt wird. Die automatische Bremsblockiersteuerung
gegen das Blockieren der Bremsen ist nun außer Betrieb
gesetzt, um Fehler der Steuerung aufgrund dieser Stö
rungen oder Ausfälle auszuschließen. In diesem Fall wird
das Bremsfluid direkt vom Hauptbremszylinder 3 zu den
Radbremsen 5 geführt, um eine direkte Bremsung auszu
führen.
Es gibt jedoch einige Bremsfehler oder -störungen,
die durch die genannte Selbstdiagnose des gebräuchli
chen Steuersystems nicht erfaßbar sind. Solche Fehler
schließen z. B. die Fehlfunktion der hydraulischen Ven
tile, wie des Ventils 14 und des Ventils 15, die im
Modulator eingebaut sind, um den Fluiddruck auf den je
weiligen Radzylindern zu steuern, aus, sowie auch den
Verlust oder die Verschlechterung der mechanischen
Bremssteuerfunktionen aufgrund von Rissen oder Brüchen
in den Leitungen der hydraulischen Schaltung oder in
der Verdrahtung der elektrischen Schaltung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues
Verfahren zum Prüfen des Antiblockierbremssystems anzu
geben, welches Verfahren die zuvor geschilderten Schwächen
nicht aufweist und ein zuverlässiges Prüfergebnis lie
fert. Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert die Ver
bindung von zwei Bremsprüfanschlüssen 1 a und 1 b mit der
Steuerschaltung 1. Ferner ist innerhalb der Steuerschal
tung 1 die Verwendung einer Erzeugungsschaltung 1 c für
Quasi-Bremssteuersignale notwendig.
Wie der Name impliziert, erzeugt die Schaltung 1 c
einen Satz von Quasi-Bremssteuersignalen, d. h. Steuer
signal gleichen Signalen, wie sie in Fig. 2(G) zeit
abhängig dargestellt sind. Diese Signale dienen der
Zufuhr von Steuersignalen unter konstanten Zeitinter
vallen von beispielsweise einer Minute zu dem jeweiligen
Modulator 7 der vier Radbremsen 5. An Hand der Fig. 2(G)
ist ersichtlich, daß jedes Quasi-Bremssteuersignal auf
grund seiner Kurvenform dazu ausgelegt ist, sequentiell
eine Verminderung, eine Konstanthaltung und eine Erhöhung
des Fluiddrucks zu bewirken, die der jeweiligen Rad
bremse 5 auferlegt werden. Ferner sind die vier Quasi-
Bremssteuersignale zeitlich so aufeinander abgestimmt,
daß sie die Verminderung, Konstanthaltung und Erhöhung
des Fluiddrucks auf die vier Radbremsen in einer vorbe
stimmten Reihenfolge hervorrufen. Diese Reihenfolge kann
beispielsweise in der angegebenen Reihenfolge festge
legt werden, d. h. in der Folge der rechten vorderen
Radbremse, linken vorderen Radbremse, rechten hinteren
Radbremse und linken hinteren Radbremse.
Darüber hinaus erfordert das erfindungsgemäße
Verfahren die Verwendung einer bekannten Bremsprüfein
heit, wie sie durch die gestrichelte Linie in Fig. 1
eingefaßt und insgesamt mit der Bezugszahl 8 bezeichnet
ist. Die Bremsprüfeinheit 8 weist ein Paar motorgetrie
bener Rollen 81 und 82 für jedes Fahrzeugrad sowie
ein mit den Rollen gekoppeltes Dynamometer 83 auf. Die
motorgetriebenen Rollen 81 und 82 können mehr oder weni
ger stark auf Bodenhöhe gebracht werden, so daß das
Fahrzeug auf diesen Rollen zur Simulation eines Tests
auf der Straße angetrieben werden kann. Das Dynamometer
83 mißt die Bremskraft, die auf jedes Fahrzeugrad 4 aus
geübt wird aus der jeweiligen Rückwirkung oder Gegen
kraft der Rollen 81 und 82 und zeigt die Bremskraft an,
wie durch den Zeiger angedeutet ist.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren
unter Bezug auf das Zeitablaufdiagramm in Fig. 2 und das
Flußdiagramm in Fig. 3 erläutert.
Zunächst wird das Motorfahrzeug auf der Bremstest
einheit 8 plaziert, die motorgetriebenen Rollen 81 und
82 werden in Rotation versetzt, wobei die Fahrzeugräder 4
in Rollkontakt mit den Rollen sind und sich mit diesen
drehen. Daraufhin kann die im Fahrzeug sitzende Prüf
person das Bremspedal 2 betätigen, um auf diese Weise
den Hauptbremszylinder 3 dazu zu veranlassen, sämtlichen
Bremsen 5 an den Fahrzeugrädern 4 hydraulisches Bremsfluid
zuzuführen. Das Bremspedal 2 kann so stark betätigt wer
den, daß das Dynamometer 83 eine konstante Bremskraft
von beispielsweise 981 N (100 kg force) anzeigt. Die auf
sämtliche Räder des Fahrzeugs ausgeübte konstante Brems
kraft ist in den Fig. 2(B) bis 2(E) mit F bezeichnet.
Ferner wird, wie in Fig. 2(F) angezeigt ist, den
beiden Bremsprüfanschlüssen 1 a und 1 b der Steuerschal
tung 1 simultan Leistung, d. h. Strom innerhalb einer vor
bestimmten Zeitdauer (z. B. 10 s) nach dem Anlauf oder
Anlassen des Fahrzeugmotors durch Betätigung des Zünd
schalters 16 zugeführt, der in Fig. 4 dargestellt ist.
An die Bremsprüfanschlüsse 1 a und 1 b wird 12 Volt ange
legt. Die simultane Erregung der Bremsprüfanschlüsse
initiiert in der Steuerschaltung 1 einen Bremsprüfmodus.
Die auf diese Weise in den Bremsprüfmodus geschaltete
Steuerschaltung 1 leitet die Zufuhr der Quasi-Brems
steuersignale von ihrer eingebauten Erzeugungsschaltung
1 c zu den Modulatoren 7 in einer vorbestimmten Reihen
folge ein.
Zunächst wird beispielsweise die rechte vordere
Radbremse geprüft. Der Modulator 7, der dieser Bremse
entspricht, wird durch das Quasi-Bremssteuersignal
derart betätigt, daß er den Fluiddruck auf die rechte
vordere Radbremse vermindert, hält und erhöht. Entspre
chend variiert, wie in Fig. 2(B) angezeigt ist, die
Bremskraft auf das rechte vordere Rad entsprechend. Das
Dynamometer 83 mißt diese Änderungen der Bremskraft
und zeigt sie an.
Liegt jede dieser Änderungen der Bremskraft inner
halb eines erlaubten Bereichs von Abweichungen bezüglich
eines vorgegebenen Werts, so wird gefolgert, daß die
Ventile 14 oder 15 für die rechte vordere Radbremse
fehlerfrei arbeiten. Hiermit wird zudem sichergestellt,
daß in den Drähten und Leitungen, die der vorderen
rechten Radbremse zugeordnet sind, keine Risse oder
Brüche vorliegen.
Anschließend werden die linke vordere Radbremse,
die rechte rückwärtige Radbremse und die linke hintere
rückwärtige Radbremse in ähnlicher Weise durch aufein
anderfolgende Zufuhr von Quasi-Bremssteuersignalen der
Fig. 2(G) zu den jeweiligen Modulatoren und unter vorbe
stimmten Zeitintervallen getestet. Mögliche Ausfälle oder
Fehler in den Ventilen 14 oder 15 bzw. Drähten oder
Leitungen für die Bremsen können aus den Dynamometer
anzeigen der Bremskräfte, die in den Fig. 2(C), 2(D)
und 2(E) angegeben sind, angezeigt werden. Das Fluß
diagramm aus Fig. 3 zeigt, daß die Bremsprüfprozedur
der Steuerschaltung 1 zum Ende kommt, wenn sämtliche
Quasi-Bremssteuersignale geliefert worden sind.
Aus der vorangegangenen Beschreibung geht hervor,
daß das erfindungsgemäße Verfahren zahlreiche Variatio
nen und Änderungen zuläßt, ohne von der Erfindungsidee
oder vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Prüfen des Antiblockierbremssystems
eines einen Satz von Rädern (4) aufweisenden Motorfahr
zeugs, deren jeweilige Bremse (5) über einen Modulator
(7) von einer steuerbar betätigten Druckquelle (3) für
hydraulischen Fluiddruck betätigt wird, wobei das Anti
blockierbremssystem eine Steuerschaltung (1) aufweist,
die ansprechend auf die sich ändernde Geschwindigkeit
jedes Fahrzeugrades dem entsprechenden Modulator signali
siert, den Fluiddruck auf die entsprechende Bremse wie
jeweils erforderlich zu erhöhen, zu vermindern oder
beizubehalten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (1) eine Schaltung (1 c) zum Er
zeugen von Quasi-Bremssteuersignalen aufweist, die einen
Satz von Quasi-Bremssteuersignalen erzeugen kann, welche
in einer vorbestimmten Reihenfolge eine Erhöhung, eine
Herabsetzung und eine Konstanthaltung des Fluiddrucks
auf die jeweilige Bremse auslösen, daß der Satz von Quasi-
Bremssteuersignalen so zu den Modulatoren (7) geführt
wird, daß die Erhöhung, Herabsetzung und Konstanthaltung
des Fluiddrucks auf die Bremse (5) in einer vorbestimmten
Reihenfolge erfolgt, und daß zur Feststellung der einwand
freien Funktion des Antiblockierbremssystems die Brems
kräfte, die infolge der Zufuhr der Quasi-Bremssteuer
signale zu den Modulatoren (7) durch die Bremsen auf
die Fahrzeugräder (4) ausgeübt werden, gemessen werden.
2. Verfahren zum Prüfen des Antiblockierbremssystems
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (1) die Zufuhr der Quasi-Brems
steuersignale auf die simultane Erregung mehrerer Brems
prüfanschlüsse (1 a, 1 b) hin beginnt, die an die Steuer
schaltung angeschlossen sind.
3. Verfahren zum Prüfen des Antiblockierbremssystems
nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (1) die Zufuhr der Quasi-Brems
steuersignale auf die simultane Erregung der Bremsprüf
anschlüsse (1 a, 1 b) hin innerhalb einer vorbestimmten
Zeitdauer nach dem Anlauf eines Motors des Motorfahr
zeugs beginnt.
4. Verfahren zum Prüfen des Antiblockierbremssystems
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Zufuhr der Quasi-Bremssteuersignale von der
Steuerschaltung (1) zu den Modulatoren (7) der Fluiddruck
auf die jeweilige Bremse (6) mit einem vorbestimmten
konstanten Pegel (F) erhöht wird.
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