DE2723847B2 - Überwachungseinrichtung für eine blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage - Google Patents
Überwachungseinrichtung für eine blockiergeschützte FahrzeugbremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Überwachungseinrichtung
für eine blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage gemäß dem Oberbegriff des. Patenujispruchs.
Bekannte Überwachungseinrichtungen für blockiergeschützte Bremsanlagen (z.B. DE-OS 25 34 904)
arbeiten meistens auf elektrischer bzw. elektronischer Basis und haben die Aufgabe, die von den das
Radbremsverhalten feststellenden Meßfühleinrichtungen (Sensoren) erzeugten Signale oder auch die in der
elektronischen Auswerteschaltung erzeugten Regelsignale, welche zum Ansteuern der Magneteinlaß- und
Magnetauslaßventile benutzt werden, auf ihre Brauchbarkeit zu überprüfen und bei Auftreten von fehlerhaften Signalen, welche zu falschen Ansprechen der
Magnetventile und somit zu einer verfälschten Bremsdrucksteuerung führen, die Blockierschutzeil.richtung
abzuschalten.
Bei Blockierschutzeinrichtungen, die mit einer solchen Überwachungseinrichtung ausgerüstet sind, ist
sichergestellt, daß Fehler, die im elektrischen bzw. elektronischen Teil der Blockierschutzeinrichtung auftreten, erkannt und eliminiert werden, so daß sich diese
Fehler nicht wesentlich auf die Bremsdruckregelung und somit auf die Fahrstabilität des Fahrzeugs auswirken
können.
Von Nachteil ist bei diesen bekannten Überwachuugsschaltungen jedoch, daß Defekte im mechanischen Teil der Bremskraftregeleinrichtung bzw. Blokkierschutzeinrichtung nicht festgestellt werden können.
Wird in einer Bremskraftregeleinrichtung ζ. Β. ein Magneteinlaßventil funktionsuntüchtig — Ventilsitz
klemmt nach Erregen des Ventils — so bleibt das Einlaßventil geschlossen und der Radbremszylinder
wird von der Druckmittelversorgung abgeschnitten. Die Folgen sind ein nicht mehr bremsbares Rad und eine
daraus resultierende Verlängerung des Bremsweges. Ein solcher Fehler im Regelsystem kann mit den
bekannten Überwachungseinrichtungen nicht festgestellt werden, da der elektrische bzw. elektronische Teil
der Blockierschutzeinrichtung fehlerfrei arbeitet. Der
gleiche gefährliche Zustand kann auftreten, wenn das
Magnetauslaßventil defekt ist, da in einem solchen Fall
der Radbremszylinder ständig entlüftet wird, was zu einem Abfall des Bremsdruckes im gesamten Bremskreis auf nahezu den Wert Null führt
Besonders deutlich wird die Unzulänglichkeit be-
kannter Überwachungeeinrichtungen bei Bremskraftregeleinrichtungen, die derart aufgebaut sind, daß an
jedem bremsbaren Rad einer Fahrzeugachse eine Regelventileinrichtung (Magneteinlaß- und Magnetaus-Iaßventil) angeordnet ist, jedoch nur einem Rad dieser
Fahrzeugachse eine das Drehverhalten des Rades feststellende Meßfühleinrichtung (Sensor) und eine
elektronische Auswerteschaltung zugeordnet sind, wobei die Regelventileinrichtungen der beiden Räder
dieser Achse von den Ausgangssignalen der von dem
sensierten Rad dieser Fahrzeugachse zugeordneten
elektronischen Auswerteschaltung beaufschlagt werden.
Tritt hier der Fall ein, daß an einem sensierten Rad
einer Fahrzeugachse das Magneteinlaß- oder Magnet
auslaßventil der Regelventileinrichtung schadhaft wird,
so daß ein Bremsdruckaufbau im Radbremszylinder dieses Rades nicht mehr möglich ist, so wird das
Radverhalten des öderen Rades derselben Fahrzeugachse im umgekehrten Sinn negativ beeinflußt, und zwar
in der Form, daß dieses Rad bremsdruckmäßig übersteuert wird. Bewirkt wird dieses Bremsverhalten
dadurch, daß der Sensor ausschließlich Impulse abgibt,
die dem Raddrehverhalten des Rades, dessen Regelventileinrichtung defekt ist, entsprechen. Das nicht mehr
bremsbare Rad wird natürlich keine Blockierneigung zeigen können, so daß von der dem Sensor nachgeschalteten elektronischen Auswerteschaltung auch keine
Regelsignale erzeugt werden und folglich die Regelventileinrichtung des elektrisch an die Auswerteschaltung
des sensierten Rades angehängten nicht sensierten Rades nicht angesteuert wird.
Es ist weiter aus der US-PS 38 27 761 bekannt, zur Überwachung der Blockierschutzventile Druckmeßeinrichtungen vorzusehen. Dabei ist die Anordnung so
getroffen, daß eine Druckmeßeinrichtung den Druck vor und eine hinter dem Blockierschutzventil mißt. Es
wird somit festgestellt, ob zwischen dem ungeregelten Teil und dem geregelten Teil unzulässige Differenzen
auftreten. Wenn unzulässige Differenzen auftreten
sollten — dies entscheidet ein logischer Überwachungskreis — wird das Blockierschutzventil durch ein
gesondertes Ventil umgangen.
Diese bekannte Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß pro überwachten Regelventil zwei — relativ teuere
— Druckmeßdosen verwendet werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weniger aufwendige Überwachungseinrichtung für eine
Bremskraftregeleinrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, Fehler im mechanischen Teil der Bremskraftregeleinrichtung (Magnetventile) bzw. Blockierschutzein
richtung festzustellen und gegebenenfalls die Blockierschutzeinrichtung abzuschalten.
Die Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des einzigen Patentanspruchs gelöst.
Durch die Erfindung wird der Vorteil erzielt, die Regelventileinrichtungen einer Blockierschutzeinrichtung sowohl während der Fahrt als auch vor
Fahrtantntt durch einmaliges Betätigen des Trittplat-
tenventils überprüfen zu können, da diese Überwachungseinrichtung unabhängig vom elektrischen bzw,
elektronischen Teil der Blockierschutzeinrichtung arbeitet
Anhand der Figuren wird der Erfindungsgegenstand -, nachstehend näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 schematisch das Bremssystem eines Zweiachs-Fahrzeugs,
bei dem für jedes bremsbare Rad eine Regelventileinrichtung vorgesehen ist, dessen sich
diagonal gegenüberliegende Räder Sensoren aufweisen,
deren Signale über eine elektronische Auswerteschaltung die Regelventileinrichtungen steuern und welches
an den Regelventileinrichtungen Druckmeßeinrichtungen aufweist, die mit einer Vergleichs- und Warneinrichtung
verbunden sind.
Fig.2 die druckmäßige Verbindung zweier Radbremszylinder
mit einem Druckmittelvorratsbehälter über eine gemeinsame Regelventileinrichtung sowie
eine die Drücke vor und hinter der Regelventileinrichtung miteinander vergleichende Überwachungseinrichtung.
In der F i g. 1 sind an den Rädern 1 und 2 der Vorderachse VA und den Rädern 3 uad 4 der
Hinterachse HA eines Zweiachs-Fahrzeugs Radbremszylinder 5,6,7 und 8 angeordnet, die mit Regelventileinrichtungen
9, 10, 11 und 12 verbunden sind. Ein Trittplattenventil 13 ist einerseits mit einem nicht
dargestellten Druckmittelvorratsbehälter und andererseits über Druckmittelleitungen 14,15,16 und 17 mit den
Regelventileinrichtungen 9, 10, 11, 12 verbunden. Von an dem rechten Rad 2 der Vorderachse VA und dem
linken Rad 3 der Hinterachse HA angeordneten Meßfühleinrichtungen (Sensoren) 18 und 19 führen
elektrische Leitungen 20 und 21 zu je einer zugehörigen elektronischen Auswerteschaltung 22a, 22b. Zwei
Ausgänge der elektronischen Auswerteschaltung 22a sind über elektrische Steuerleitungen 23, 24 mit den
Regeiventileinrichtungen 9 und 10, zwei Ausgänge der elektronischen Auswerteschaltung 22b mittels elektrischer
Steuerleitungen 25,26 mit den Regelventileinrichtungen
1.1 ud 12 verbunden. An den Radbremszylindern 5, 6, 7 und 8 sind elektro-pneumatische
Druckmeßdosen 27, 28, 29 und 30 angeordnet deren Ausgänge über elektrische Leitungen 31,32,33 und 34
mit Vergleichseinrichtungen 35,36 verbunden sind. Die
Vergleichseinrichtungen 35, 36 haben die Aufgabe, die von den Druckmeßdosen 27, 28, 23, 30 abgegebenen,
den Drücken in den Radbremszylindern 5, 6, 7, 8 entsprechenden elektrischen Signale auszuwerten und
zwar derart daß jeweils die Drücke in den Radbremszylindern zweier Räder miteinander verglichen werden.
Wenn die Differenz zwischen den beiden Drücken einen vorbestimmten Wert überschreitet wird von der
Vergleichseinrichtung ein Signal abgegeben, welches zum Erregen einer Warn- oder Abschalteinrichtung
dient Die Ausgänge der Vergleichseinrichtungen 35,36 sind über elektrische Leitungen 37, 38 mit je einer
Warnlampe 39, 40 verbunden. Es ist auch denkbar, lediglich eine Warnlampe einzusetzen.
Die Funktion der erfindungsgemäßen Oberwachungseinrichtung
wird nachstehend anhand der F i g. 1 näher erläutert.
Tritt bei einem Bremsvorgang an einem Rad, z. B. dem rechten Vorderrad 2 Blockierneigung auf, so wird
von der elektronischen Auswerteschaltung 22a ein μ Regelsignal auf d'e Kegelventileinrichtungen 9 und 10
gegeben. Die Magmßteinlaßventile schließen und die Maenetauslaßvcntile of'^ien. wodurch die Druckmittelzufuhr
zu den Radbremszylindern 5, 6 unterbrochen wird und gleichzeitig eine Entlüftung dieser Radbremszylinder
5,6 erfolgt Sind die Räder wieder angelaufen, fällt das Regelsignal an den Regelventileinrichtungen 9,
10 ab, die Magneteinlaßventile öffnen und die Magnetauslaßventile schließen, so daß wieder Bremsdruck
in die Radbremszylinder 5,6 eingesteuert werden kann. Ist nun die Regelventileinrichtung 10 des
sensierten Rades 2 defekr — das Magnetauslaßventil schließt nach Abfall des Regelsignals nicht — so wird
der Radbremszylinder 6 ständig entlüftet Dagegen wird in den Radbremszylinder 5 des anderen Rades 1 dieser
Achse stetig Bremsdruck eingesteuert und zwar so lange, bis dieses Rad blockiert
Von der elektronischen Auswerteschaltung des sensierten Rades 2 kann kein Regelsignal auf die
Regelventileinrichtung 9 des Rades 1 gegeben werden, da das sensierte Rad aufgrund seiner Bremsunfähigkeit
keine Blockierneigung zeigen kann. Die an den Radbremszylindern 5 und 6 angeordneten elektropneumatischen
Druckmeßdosen 27, 28 ^eben den in den Radbremszylindern 5,6 herrschenden Drücken entsprechende
Signale auf die Vergleichseinrichtung 35, weiche feststellt daß die Druckdifferenz in den Radbremszylindern
5 und 6 zu groß ist und ein Signal auf die
Warnlampe 39 bzw. ein Signal auf eine die Blockierschutzeinrichtung außer Betrieb setzende Abschalteinrichtung
gibt
Es kann für jeden Radbremszylinder bzw. für jede Regelventileinrichtung eine Wamlanipe vorgesehen
werden, die mit der Vergleichseinrichtung derart geschaltet sind, daß dem Fahrer des Fahrzeugs
angezeigt wird, welche der Regelventileinrichtung defekt ist Da sich die Druckdifferenz in den
Radbremszylindern bereits zu Beginn der Dnickaufbauphase bemerkbar macht kann die Überwachungseinrichtung
sehr schnell reagieren. Dem Lenker des Fahrzeugs ist so die Möglichkeit gegeben, durch
feinfühliges Betätigen des Bremspedals ein Verziehen des Fahrzeugs in Richtung des bremsbaren Rades zu
verhindern.
Fine weitere Möglichkeit der Regelventilüberwachung ist in F i g. 2 dargestellt
An Rädern 41 und 42 der Vorderachie VA eines Fahrzeugs sind Radbremszylinder 43, 44 angeordnet
welche über eine Druckmittelleitung 45, eine gemeinsame
Regelventileinrichtung 46, eine Druckmittelleitung 47, ein Trittplattenventil 48 und eine Druckmittelleitung
49 mit einem nicht dargestellten Druckmittelvorratsbehälter verbunden sind. Dem rechten Rad 42 ist eine
Meßfühleinrichtung (Sensor) 50 zugeordnet der über eine elektrische Leitung 51 mit dem Eingang einer
elektronischen Auswerteschaltung 52 in Verbindung steht. Der Ausgang der elektronischen Auswerteschallüng
52 ii.t über eine elektrische Leitung 53 mit der
Regelventileinrichtung 46 verbunden. Zur Überwachung der Funktion der Regelventileinrichiang sind in
der Druckmittelleitung 47 am Eingang der Regelventileinrichtung 46 eine erste elektropneumatische Druckmeßeinrichtung
5* und in der Druckmittelleitung 45 am Ausgang der Regelventileinrichtung 46 eine zweite
clekfropneumatische Druckmeßeinrichtung 55 angeordnet.
Von den beiden elektropneumatischen Druckmeßeinrichtungen 54, 55 führen elektrische
Leitungen 56 und 57 zu den Eingängen einer Vergleichseinrichtu ig 58, deren Ausgang über eine
elektrische Leitung 59 mit einer Warnlampe 60 oder/und,einem die Blockierschutzeinrichtung abschal-
(enden Relais verbunden ist. Der Elektromagr. „·1 des
Magneteinlaßventils der Regelventileinrichtung 46 ist mit der Vergleichseinrichtung 58 derart geschaltet, daß
diese nur dann anspricht, wenn das Magneteinlaßventil entregt, das heißt geöffnet ist, so daß bei ordnungsgemäß
arbeitender Regelventileinrichtung Bremsdruck sowohl in der Druckmittelleitung 47 als auch in der
Druckmittelleitung 45 vorhanden sein müßte. Ist bei entregtem Magneteinlaßventil der Druck in der
Druckmittelleitung 45 wesentlich niedriger als in der Druckmittelleitung 47, so ist dies ein Zeichen dafür, daß
entweder das Magnetauslaßventil ständig geöffnet ist oder das Magneteinlaßventil nicht mehr öffnet. Es ist
ί selbstverständlich auch möglich, nach diesem Prinzip einen Vergleich zwischen den Drücken zweier Bremskreise,
zweier diagonal gegenüberliegender Räder oder zweier Räder einer Fnhrzeugseite durchzuführen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch;Überwachungseinrichtung for eine blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage, insbesondere Für Straßenfahrzeuge, mit einer wenigstens einem Rad zugeordneten Signalgewinnungaeinrichtung, mit einer elektronischen Auswerteschaltung zum Erzeugen von Regelsignalen, mit einer logischen Verknüpfung, über welche ein oder mehrere Regelventfleinrichtungen, bestehend aus Magneteinlaß- und Magnetauslaßventil, zur Regelung des Bremsdrukkes im Radbremszylinder angesteuert werden sowie mit Druckmeßeinrichtungen, welche den Regelventileinrichtungen zugeordnet sind und mit einer Vergleichseinrichtung verbunden sind, die beim Auftreten einer unzulässigen Druckdifferenz die Blockierschutzeinrichtung ganz oder teilweise unwirksam macht, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Radbremszylinder der Räder einer Fahrzeugachse eine Druckmeßeinrichtung (27, 28, 29, 30) argeordnet ist, deren Ausgang mit dem Eingang d#f Vergleichseinrichtung (35T 36) verbunden ist oder daß, sofern mehrere Bremskreise verwendet werden, jedem Bremskreis wenigstens eine Druckmeßeinrichtung zugeordnet ist, wobei die Ausgänge der Druckmeßeinrichtungen mit der Vergleichseinrichtung verbunden sind.
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