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Die
Erfindung geht aus von einer druckmittelbetätigten Fahrzeugbremsanlage
mit redundanter Ansteuerung wenigstens eines Bremszylinders nach der
Gattung des Patentanspruchs 1.
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Eine
derartige Fahrzeugbremsanlage ist aus der
DE 195 04 393 C1 bekannt.
Die bekannte Bremsanlage ist für
ein Nutzfahrzeug vorgesehen und hat einen pneumatisch und/oder elektrisch
betätigbaren Hinterachs-Brmskreis
für die
beiden Räder
der Hinterachse und einen pneumatisch und/oder elektrisch betätigbaren
Vorderachs-Bremskreis für
die der Vorderachse. Bei Ausfall des einen Bremskreises soll der
andere Bremskreis das Nutzfahrzeug noch ausreichend verzögern.
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Dem
Hinterachs-Bremskreis sind zwei als Federspeicher-Bremszylinder
(Kombibremszylinder) ausgebildete Bremszylinder zugeordnet, die über eine
Steuerventileinrichtung des Hinterachs-Bremskreises in Abhängigkeit
von einem dem Hinterachs-Bremskreis zugeordneten Steuersignal eines Mehrkreis-Bremswertgebers
mit einem Druckluftbehälter
für den
Hinterachs-Bremskreis verbindbar sind.
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Der
Vorderachs-Bremskreis hat einen Bremszylinder für das rechte Vorderrad und
einen Bremszylinder für
das linke Vorderrad, welche über eine
Steuerventileinrichtung des Vorderachs-Bremskreises in Abhängigkeit
von einem dem Vorderachs-Bremskreis zugeordneten Steuersignal des Mehrkreis-Bremswertgebers
mit einem Druckluftbehälter
für den
Vorderachs-Bremskreis verbindbar sind. Die Steuerventileinrichtung
des Vorderachs-Bremskreises weist einen mit dem Druckluftbehälter für den Vorderachs-Bremskreis verbundenen Druckeingang
und einen mit einem Steuerausgang eines Betriebsbremsventils verbundenen
Steuereingang auf, durch welchen ein vom Betriebsbremsventil abgeleiteter
Vorderachs-Steuerdruck eingesteuert wird. Im weiteren hat die Steuerventileinrichtung
des Vorderachs-Bremskreises einen mit den Bremszylindern der Vorderachse
verbundenen Druckausgang.
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Bedingt
durch die dynamische Achslastverlagerung bei einem Bremsvorgang
muß der
größte Anteil
der Bremskraft von den Vorderrädern
aufgebracht werden. Bei Nutzfahrzeugen mit hoher Vorderachslast
und zumindest zeitweise niedriger Hinterachslast, wie z. B. bei
Sattelzugmaschinen, trifft dies in besonderem Maße zu, da wegen ihres kurzen Radstandes
und ihrer großen
Schwerpunkthöhe
im Fall einer Bremsung eine hohe dynamische Achslastverlagerung
auftritt. Bei Ausfall des Vorderachs-Bremskreises ist daher nicht
mehr sichergestellt, daß die
nun allein durch die Hinterräder
gelieferte Bremskraft ausreicht, um die vom Gesetzgeber vorgeschriebene
Verzögerung
aufzubringen. Ein solcher Ausfall des Vorderachs-Bremskreises wird
z. B. durch den Riß einer
Druckluftleitung oder durch Undichtigkeiten im Vorderachs-Bremskreis
hervorgerufen, so daß mit
der Zeit der Druck im Druckluftbehälter des Vorderachs-Bremskreises sinkt.
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Um
diesem Problem zu begegnen, ist bei der bekannten Fahrzeugbremsanlage
zwischen dem Druckausgang der Steuerventileinrichtung des Vorderachs-Bremskreises
und dem Bremszylinder für das
linke Vorderrad eine zusätzliche
Steuerventileinrichtung in Form eines Relaisventils vorgesehen, dessen
Relaiskolben von einem vom Mehrkreis-Bremswertgeber abgeleiteten
Hinterachs-Steuerdruck derart drucksteuerbar ist, daß der Bremszylinder
des linken Vorderrades mit einem vom Druckluftbehälter des
Vorderachs-Bremskreises unabhängigen
Druckluftbehälter
verbindbar ist. Das bekannte Relaisventil hat ein als kombiniertes
Einlaß-
und Auslaßventil
ausgebildetes Doppelsitz ventil.
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Bei
intaktem Vorderachs-Bremskreis ist beim Bremsen eine Wirkfläche des
Relaiskolbens durch den Vorderachs-Bremsdruck beaufschlagt, während die
andere Wirkfläche
durch den Hinterachs-Steuerdruck beaufschlagt ist. Hierdurch werden
am Relaiskolben gegeneinander gerichtete Kräfte erzeugt, wobei die Größe der Wirkflächen des
Relaiskolbens so gewählt
ist, daß das
Auslaßventil
beim Bremsen geöffnet
gehalten wird und somit der von der Steuerventileinrichtung des
Vorderachs-Bremskreises erzeugte Vorderachs-Bremsdruck durch das
geöffnete Auslaßventil
zum Bremszylinder des linken Vorderrades durchgesteuert werden kann.
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Bei
Ausfall des Vorderachs-Bremskreises sinkt der Druck in dem dem Vorderachs-Bremskreis zugeordneten
Druckluftbehälter
und auch der Vorderachs-Bremsdruck auf die eine Wirkfläche des
Relaiskolbens. Hierdurch schaltet der Relaiskolben das Doppelsitzventil
in eine Notbrems-Funktionstellung, weil
er durch den an der anderen Wirkfläche noch voll anstehenden Hinterachs-Steuerdruck
in eine das Auslaßventil
schließende
und das Einlaßventil öffnende
Position gedrängt
ist. Durch das geöffnete
Einlaßventil
kann nun die Druckluft des vom Druckluftbehälter des Vorderachs-Bremskreises
unabhängigen Druckluftbehälters zum
Bremszylinder des linken Vorderrades geschaltet werden, um dort
als Ersatz für
den ausgefallenen Vorderachs-Bremsdruck zu dienen.
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Nachteilig
bei dieser Anordnung ist jedoch, daß bei intaktem Vorderachs-Bremskreis
während
eines Bremsvorgangs die Druckluft durch die Steuerventileinrichtung
des Vorderachs-Bremskreises und auch noch durch die zusätzliche
Steuerventileinrichtung hindurch geleitet werden muß, was aufgrund
der damit verbundenen zahlreichen Strömungsumlenkungen höhere Strömungsverluste
bedingt. Zum, andern verlängert
sich dadurch der Strömungsweg
zwischen dem Druckluftbehälter
des Vorderachs-Bremskreises und dem Bremszylinder, was sich negativ
auf das Ansprechverhalten der Bremsanlage auswirkt.
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In
der Praxis ist der Ausfall eines Bremskreises ein eher seltenes
Ereignis, vielmehr bildet die intakte Funktion den Regelfall. Bedingt
durch die Verschaltung der beiden Steuerventileinrichtungen hat die
erfindungsgemäße druckmittelbetätigte Fahrzeugbremsanlage
den Vorteil, daß für den überwiegend
vorkommenden Fall eines intakten Bremskreises die Druckluft lediglich
die erste Steuerventileinrichtung durchströmen muß, um zum Bremszylinder zu
gelangen. Folglich werden Strömungsverluste
reduziert und das Ansprechverhalten der Bremsanlage wird verbessert,
was insbesondere im Hinblick auf Fahrzeugbremsanlagen mit einer
Bremsdruckregelung von Vorteil ist.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Patentanspruch
1 angegebenen druckmittelbetätigten
Fahrzeugbremsanlage möglich.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
Schaltplan eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Fahrzeugbremsanlage
gemäß der Erfindung
mit zwei miteinander verschalteten Druckregeleinrichtungen;
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2 eine
stark schematische Darstellung von Relaisventilen der beiden Druckregeleinrichtungen
von 1.
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Die
in 1 insgesamt mit 1 bezeichnete druckmittelbetätigte Fahrzeugbremsanlage
ist gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
eine elektronisch geregelte Betriebsbremsanlage für Nutzfahrzeuge
mit einer vorrangigen elektropneumatischen Druckregeleinrichtung 2 und
mit ei ner demgegenüber
nachrangigen elektro-pneumatischen Druckregeleinrichtung 4 als
unterlegte Sicherheitsebene. Beide Druckregeleinrichtungen 2, 4 sind
zur Ansteuerung eines Bremszylinders 6 vorgesehen, alternativ können jedoch
auch mehrere Bremszylinder versorgt werden. Darüber hinaus könnte die
Fahrzeugbremsanlage 1 anstatt als Betriebsbremsanlage auch
als Feststellbremsanlage ausgebildet sein.
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Die
vorrangige Druckregeleinrichtung 2 umfaßt einen Kanal 7 eines
zweikanaligen elektrischen Bremswertgebers 8, eine Regelelektronik 10,
einen Druckluftvorrat 12, ein Einlaßventil 14, ein Auslaßventil 16,
einen Drucksensor 18 sowie ein Relaisventil 20.
Das Einlaßventil 14,
das Auslaßventil 16 und das
Relaisventil 20 bilden zusammen eine Steuerventileinrichtung 21 der
vorrangigen Druckregeleinrichtung 2.
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Ebenso
ist die nachrangige Druckregeleinrichtung 4 mit einem Kanal 23 des
elektrischen Bremswertgebers 8, einer Regelelektronik 22,
einem eigenen Druckluftvorrat 24, einem Einlaßventil 26,
einem Auslaßventil 28,
einem Drucksensor 30 sowie mit einem Relaisventil 32 ausgestattet,
so daß vorzugsweise
sämtliche
Bauteile und Baugruppen der vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 in
der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 redundant vorhanden sind.
Das Einlaßventil 26,
das Auslaßventil 28 und das
Relaisventil 32 bilden zusammen eine Steuerventileinrichtung 33 der
nachrangigen Druckregeleinrichtung 4.
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Den
beiden Druckregeleinrichtungen 2, 4 werden von
zwei voneinander unabhängigen
Spannungsquellen 34, 36 stromversorgt, wobei die
eine Spannungsquelle 34 der vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 und
die andere Spannungsquelle 36 der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 zugeordnet ist.
Wie bereits erwähnt,
hat der elektrische Bremswertgeber 8 zwei Kanäle 7, 23,
so daß gemäß der Betätigung der
Bremse zwei proportionale elektrische Bremsdruckanforderungssignale
S1 und S2 erzeugt
werden, welche im Hinblick auf den im Bremszylinder 6 zu
erzeugenden Bremsdruck Sollwerte bilden.
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Die
Kommunikation zwischen den Kanälen 7, 23 des
elektrischen Bremswertgebers 8 und den Regelelektroniken 10, 22 der
beiden Druckregeleinrichtungen 2, 4 erfolgt durch
Steuersignalleitungen. Die Einlaß- und Auslaßventile 14, 16, 26, 28 beider Druckregeleinrichtungen 2, 4 sind
vorzugsweise als elektromagnetbetätigte 2/2-Wegeventile ausgebildet, wobei
die Einlaßventile
stromlos gesperrt und die Auslaßventile
stromlos durchgängig
sind und wobei die Einlaßventile 14, 26 an
ihren Eingängen 38, 40 mit
dem jeweiligen Druckluftvorrat 12, 24 und an ihren
Ausgängen 42, 44 mit
je einem Steueranschluß 46, 48 des
jeweiligen Relaisventils 20, 32 in Verbindung
stehen. Ein Eingang 50 des Auslaßventils 16 der vorrangigen
Druckregeleinrichtung 2 ist mit dem Steueranschluß 46 des
Relaisventils 20 dieser Druckregeleinrichtung 2,
ein Ausgang 52 dieses Auslaßventils 16 und ein
Ausgang 54 des Auslaßventils 28 der
nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 ist mit einer Druckentlastung 56 verbunden,
welche beispielsweise durch einen Schalldämpfer gebildet wird. Ein Eingang 58 des
Auslaßventils 28 der
nachrangigert Druckregeleinrichtung 4 ist mit dem Steueranschluß 48 des
dieser Druckregeleinrichtung 4 zugeordneten Relaisventils 32 verbunden.
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Ein
Druckmitteleingang 60 des Relaisventils 20 der
vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 steht mit dem dieser
Druckregeleinrichtung 2 zugeordneten Druckluftvorrat 12 in
Verbindung, ein Druckmittelausgang 62 dieses Relaisventils 20 ist über eine
Druckluftleitung 64 an den Bremszylinder 6 angeschlossen,
wobei der in ihr herrschende, vom Relaisventil 20 ausgesteuerte
Bremsdruck mit Hilfe des Drucksensors 18 meßbar ist.
Ein zur Druckentlastung vorgesehener Anschluß 66 des Relaisventils 20 der
vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 steht über eine weitere
Druckluftleitung 68 mit einem Druckmittelausgang 70 des
Relaisventils 32 der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 in
Verbindung. An diese Druckluftleitung 68 ist außerdem der
der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 zugeordnete Drucksensor 30 angeschlossen.
Ein Druckmitteleingang 72 des Relaisventils 32 der
nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 steht mit dem dieser
Druckregeleinrichtung 4 zugeordneten Druckluftvorrat 24 in
Verbindung, ein zur Druckentlastung vorgesehener Anschluß 74 dieses
Relaisventils 32 ist an die Druckentlastung 56 angeschlossen.
Die beschriebene Zuordnung der Druckmitteleingänge 60, 72,
Druckmittelausgänge 62, 70 und
Steueranschlüsse 46, 48 der beiden
Relaisventile 20, 32 wird insbesondere durch das
schematische Schaubild gemäß 2 verdeutlicht.
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Die
Einlaßventile 14, 26 und
die Auslaßventile 16, 28 der
beiden Druckregeleinrichtungen 2, 4 werden jeweils
durch elektrische Steuersignale der entsprechenden Regelelektronik 10, 22 angesteuert. Jede
Druckregeleinrichtung 2, 4 erfaßt den von
den Relaisventilen 20, 32 an den Druckmittelausgängen 62, 70 ausgesteuerten
Druck mittels des ihr zugeordneten Drucksensors 18, 30,
welcher ein entsprechendes Signal erzeugt. Dieses Signal wird in
der zugeordneten Regelelektronik 10, 22 mit dem
jeweils zugeordneten Sollwert S1, S2 verglichen. Zur Datenübertragung ist beispielsweise
jeweils ein eigener CAN-BUS vorgesehen. Über die beiden Drucksensoren 18, 30 hinaus
können
an die beiden Druckregeleinrichtungen 2, 4 außerdem externe
Sensoren angeschlossen sein, wie beispielsweise Drehzahlfühler oder
Bremsbelagverschleißsensoren.
Auf diese Weise sind auch an der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 sämtliche
Sensorsignale verfügbar.
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Die
für die
vorrangige Druckregeleinrichtung 2 und die nachrangigen
Druckregeleinrichtung 4 vom Bremswertgeber 8 redundant
erzeugten Bremsdruckanforderungssignale S1,
S2 und die Steuersignale für die beiden
Einlaßventile 14, 26 und
die beiden Auslaßventile 16, 28 werden
jeweils miteinander verglichen, wobei die beiden Regelelektroniken 10, 22 hierzu über einen
entsprechend abgesicherten Pfad kommunizieren, so daß die jeweilige
Verfügbarkeit
der beiden Druckregeleinrichtungen 2, 4 aus entsprechenden
Rückmeldesignalen
feststellbar ist.
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Der
Signalvergleich und die Prüfung
auf Verfügbarkeit
kann innerhalb der Druckregelkombination 2, 4 zwischen
den Elektroniken 12, 22 erfolgen oder über entsprechende
Rückmeldesignale
auf den Leitungen S1 und S2 in den Elektroniken des Bremswertgebers 8.
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Vor
diesem Hintergrund hat die Fahrzeugbremsanlage 1 mit redundanter
Ansteuerung des Bremszylinders 6 folgende Funktion:
Bei
intakter vorrangiger Druckregeleinrichtung 2 erfolgt beim
Betätigen
der Betriebsbremse die Druckeinregelung in den Bremszylinder 6 aus
dem Drckluftvorrat 12 der vorrangigen Druckregeleinrichtung 2.
Im einzelnen erhält
die Regelelektronik 10 vom zugeordneten Kanal 7 des
Bremswertgebers 8 das elektrische, einen Sollwert bildende
Bremsdruckanforderungssignal S1, welches
die Regelelektronik 10 wie folgt moduliert: Das Einlaßventil 14 wird
ausgehend von der in 1 dargestellten Sperrstellung zum
Druckaufbau am Steueranschluß 46 des
Relaisventils 20 eine bestimmte Zeit lang in seine Durchgangsstellung
geschaltet, während
das Auslaßventil 16 in
seiner Spenstellung geschaltet wird. Dieser Steuerdruck wirkt auf
einen aus Maßstabsgründen nicht
dargestellten Steuerkolben des Relaisventils 20, dessen
Sitzventil Druckluft aus dem Druckluftvorrat 12 zum Druckmittelausgang 62 strömen läßt. Infolgedessen
baut sich auf der anderen Seite des Steuerkol bens des Relaisventils 20 ein
Gegendruck auf, welcher sich mit dem Steuerdruck auswiegt. Der Aufbau
und die Funktion eines solchen Relaisventils 20 sind hinlänglich bekannt,
deshalb sollen hierzu keine weiteren Ausführungen erfolgen. Abhängig von der Öffnungszeit
des Einlaßventils 14 der
vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 wird der Druckmitteleingang 60 des
Relaisventils 20 zum Druckmittelausgang 62 durchgeschaltet,
wodurch eine bestimmte Menge an Druckluft vom Druckluftvorrat 12 in
den Bremszylinder 6 strömen
kann (Druckaufbau). Beim Bremsen bei intakter vorrangiger Druckregeleinrichtung 2 durchströmt die zum
Bremsen benötigte Druckluft
daher lediglich das Relaisventil 20.
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Darüber hinaus
wird durch den Bremswertgeber 8 gleichzeitig mit dem Bremsdruckanforderungssignal
S1 das Bremsdruckanforderungssignal S2 für
die Regelelektronik 22 der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 erzeugt,
woraufhin analoge Schaltvorgänge
des Einlaßventils 26 veranlaßt werden
wie bei der vorrangigen Druckregeleinrichtung 2. Infolgedessen
steht am Steueranschluß 48 des
Relaisventils 32 der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 ebenfalls
ein vom Druckluftvorrat 24 der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 abgeleiteter
Steuerdruck an, aufgrund dessen der Druckmitteleingang 72 des
Relaisventils 32 zu dessen Druckmittelausgang 70 durchgeschaltet
wird, welcher mit dem zur Druckentlastung des Relaisventils 20 der
vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 vorgesehenen Anschluß 66 in
Verbindung steht. Da die Verbindung zum Bremszylinder 6 jedoch
durch die Schaltstellung des Relaisventils 20 der vorrangigen
Druckregeleinrichtung 2 unterbrochen ist, kann die Druckluft
aus dem Druckluftvorrat 24 der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 nicht
bis zum Bremszylinder 6 durchgeschaltet werden und ist
für den
Fall einer intakten vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 daher
wirkungslos.
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Der
Drucksensor 18 der vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 mißt den im
Bremszylinder 6 vorhandenen Brems-Istdruck und übermittelt
der Regelelektronik 10 ein entsprechendes elektrisches
Signal. Abhängig
vom Ergebnis des anschließenden
Vergleichs zwischen dem dem Brems-Istdruck entsprechenden Signal und dem
einen Sollwert bildenden Bremsdruckanforderungssignal St wird dann
eine entsprechende Ansteuerung des Einlaßventils 14 und/oder
des Auslaßventils 16 durch
die Regelelektronik 10 veranlaßt, um den Brems-Istdruck an
den Sollwert anzupassen. Wenn die Betriebsbremse weiterhin betätigt bleibt
(Druckhalten im Bremszylinder 6) wird das Einlaßventil 14 von
der Regelelektronik 10 in Spenstellung geschaltet.
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Für Druckabbau
im Bremszylinder 6 bei Beendigung des Bremsvorgangs bleibt
das Einlaßventil 14 in
Sperrstellung, während
das Auslaßventil 16 von der
Regelelektronik 10 in seine Durchlaßstellung geschaltet wird.
Diese Situation ist in 1 dargestellt. Dann steht der
Steueranschluß 46 des
Relaisventils 20 der vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 mit
der Druckentlastung 56 in Verbindung und der in der Steuerkammer
des Relaisventils 20 der vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 vorhandene Überdruck
wird abgebaut. Infolgedessen wird der Druckmittelausgang 62 des
Relaisventils 20 der vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 auf
dessen zur Druckentlastung vorgesehenen Anschluß 66 geschaltet, welcher
mit dem Druckmittelausgang 70 des Relaisventils 32 der nachrangigen
Druckregeleinrichtung 4 in Verbindung steht. Da bei Beendigung
des Bremsvorgangs wegen der Redundanz der Bremsdrukkanforderungssignale S1 und S2 die Regelelektronik 22 der
nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 deren Einlaßventil 26 in Spenstellung
und deren Auslaßventil 28 in
Durchlaßstellung
schaltet, wie in 1 gezeigt ist, steht am Steueranschluß 48 des
Relaisventils 32 der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 kein
Drucksignal an, so daß der
Druckmittelausgang 70 dieses Relaisventils 32 zur
Druckentlastung 56 durchgeschaltet ist. Auf diese Weise
kann der im Bremszylinder 6 vorhandene Bremsdruck durch
das Relaisventil 32 der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 hindurch
abgebaut werden.
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Wenn
in der vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 ein Defekt auftritt,
beispielsweise durch Druckverlust im Druckluftvorrat 12,
durch einen Defekt in der Steuerleitung oder in der Spannungsquelle 34, dann übernimmt
die nachrangige Druckregeleinrichtung 4 die Druckregelfunktion.
Beim Betätigen
der Betriebsbremse erfolgt die Druckeinregelung in den Bremszylinder 6 dann
aus dem Druckluftvorrat 24 der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4.
In einem solchen Fall ist defektbedingt am Steueranschluß 46 des
Relaisventils 20 der vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 kein
Steuerdruck vorhanden, so daß der mit
dem Bremszylinder 6 in Verbindung stehende Druckmittelausgang 62 mit
dem zur Druckentlastung vorgesehenen Anschluß 66 verbunden ist.
Auf der anderen Seite werden das Auslaßventil 28 und das Einlaßventil 26 der
nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 durch Steuersignale
deren Regelelektronik 22 derart geschaltet ist, daß am Steueranschluß 48 des Relaisventils 32 der
nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 Steuerdruck ansteht,
aufgrund dessen dieses Relaisventil 32 seinen mit dem Druckluftvorrat 24 der nachrangigen
Druckregeleinrichtung 4 verbundenen Druckmitteleingang 72 mit
seinem Druckmittelausgang 70 in Verbindung bringt. Folglich
wird Druckluft des Druckluftvorrats 24 der nachrangigen
Druckregeleinrichtung 4 bis zum Bremszylinder 6 durchgeschaltet.
Mit Hilfe des am Druckmittelausgang 70 des Relaisventils 32 der
nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 angeordneten Drucksensors 30 kann
dann eine Druckregelung durch die Regelelektronik 22 der nachrangigen
Druckregeleinrichtung 4 erfolgen.
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Die
Funktion der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 kann
beispielsweise durch zyklisch wiederkehrende Übernahme der Druckregelfunktion
anstelle der vorrangigen Druckregeleinrichtung 2 überprüft werden.
Wenn in solchen Phasen auf die Regelung durch die vorrangige Druckregeleinrichtung 2 verzichtet
wird, kann mit den Rückmeldesignalen
der beiden Drucksensoren 18, 30 deren Signalabweichung überwacht
werden.
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Bei
Beendigung des Bremsvorgangs werden für Drckabbau im Bremszylinder 6 das
Auslaßventil 28 und
das Einlaßventil 26 der
nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 durch Steuersignale
deren Regelelektronik 22 derart geschaltet, daß am Steueranschluß 48 des
Relaisventils 32 der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 weniger
Steuerdruck ansteht. Dann wird der Druckmittelausgang 70 des
Relaisventils 32 der nachrangigen Druckregeleinrichtung 4 mit
der Druckentlastung 56 verbunden, so daß der im Bremszylinder 6 befindliche
Bremsdruck durch das weiterhin zwischen seinem Druckmittelausgang 62 und
dem zur Druckentlastung vorgesehenen Anschluß 66 in Durchlaßstellung
befindliche Relaisventil 32 der vörrangigen Druckregeleinrichtung 2 und durch
die Druckluftleitung 68 hindurch abgebaut werden kann.
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- 1
- Fahrzeugbremsanlage
- 2
- Druckregeleinrichtung
vorrangig
- 4
- Druckregeleinrichtung
nachrangig
- 6
- Bremszylinder
- 7
- Kanal
- 8
- Bremswertgeber
- 10
- Regelelektronik
- 12
- Druckluftvorrat
- 14
- Einlaßventil
- 16
- Auslaßventil
- 18
- Drucksensor
- 20
- Relaisventil
- 21
- Steuerventileinrichtung
- 22
- Regelelektronik
- 23
- Kanal
- 24
- Druckluftvorrat
- 26
- Einlaßventil
- 28
- Auslaßventil
- 30
- Drucksenor
- 32
- Relaisventil
- 33
- Steuerventileinrichtung
- 34
- Spannungsquelle
- 36
- Spannungsquelle
- 38
- Eingang
EV
- 40
- Eingang
EV
- 42
- Ausgang
EV
- 44
- Ausgang
EV
- 46
- Steueranschluß
- 48
- Steueranschluß
- 50
- Eingang
AV
- 52
- Ausgang
AV
- 54
- Ausgang
AV
- 56
- Druckentlastung
- 58
- Eingang
AV
- 60
- Druckmitteleingang
- 62
- Druckmittelausgang
- 64
- Druckluftleitung
- 66
- ruckentlastungsanschluß
- 68
- Druckluftleitung
- 70
- Druckmittelausgang
- 72
- Druckmitteleingang
- 74
- Druckentlastungsanschluß