DE3903071C2 - Verfahren zum Prüfen der Radgeschwindigkeitssensoren eines Antiblockierregelsystems - Google Patents
Verfahren zum Prüfen der Radgeschwindigkeitssensoren eines AntiblockierregelsystemsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen
eines Antiblockierregelsystems gemäß den Merkmalen im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Hydraulische Bremssysteme für Motorfahrzeuge
sind heute üblicherweise in irgendeiner Form mit Antiblockierregelsystemen
ausgerüstet, um während
des Bremsvorgangs ein Blockieren der Räder zu vermeiden.
Werden die Fahrzeugräder durch die Bremsen
blockiert, so beginnen sie zu rutschen. Allgemein
wird in hydraulischen Bremssystemen Bremsfluid bzw.
Bremsflüssigkeit von einem Hauptbremszylinder zu den
Radbremszylindern oder kurz Radzylindern an den
jeweiligen Fahrzeugrädern geführt, wenn ein Bremspedal
betätigt wird. Die Radzylinder wirken in der
Weise, daß sie die umlaufenden Räder verlangsamen
oder anhalten, was wiederum das Fahrzeug verlangsamt
oder zum Stillstand bringt.
Ein mit einem Antiblockierregelsystem ausgerüstetes hydraulischen Bremssystem
arbeitet in der Weise, daß
die Zufuhr des Bremsfluids zu den Radzylindern unterbrochen
wird oder der Fluiddruck in den Radzylindern
entlastet wird, wie es jeweils durch die Bremsverzögerung
der Fahrzeugräder oder die Abnahme der Radgeschwindigkeit
in bezug auf die Fahrzeuggeschwindigkeit
erforderlich ist. Ein Satz von Radgeschwindigkeitssensoren
ist so vorgesehen, daß an jedem Fahrzeugrad Sensoren zur
Gewinnung der die Radgeschwindigkeiten anzeigenden Signale
vorgesehen sind. Die Radgeschwindigkeit nimmt beim Bremsvorgang
infolge der Rückwirkung oder Gegenkraft von der
Straße, nachdem der Fluiddruck in den Radzylindern entlastet
worden ist, wieder zu und nähert sich dem Wert
der Fahrzeuggeschwindigkeit. Ist dies der Fall, so gestattet
die Steuerschaltung erneut die Zufuhr von
Bremsflüssigkeit zu den Radzylindern. Solche Bremszyklen
hinsichtlich der Bremsdrucksteuerung werden aufeinanderfolgend
so lange wiederholt, wie es für eine
wirksame Bremsung erforderlich ist.
Die JP 62-20 367 U
schlägt ein System zum Erfassen von Störungen
oder Fehlern hinsichtlich der Radgeschwindigkeitssensoren
des Antiblockiersystems vor. In diesem System
werden mit den Radgeschwindigkeitssensoren verknüpfte
Fehlfunktionen erfaßt, wenn die Radgeschwindigkeit,
die durch das Ausgangssignal irgendeines Radgeschwindigkeitssensors
wiedergegeben wird, über eine vorbestimmte
Zeitdauer, während das Fahrzeug nicht abgebremst
wird, unter einen vorbestimmten Grenzwert fällt
und darunter bleibt. Die Feststellung von Fehlfunktionen
beschränkt sich jedoch auf Brüche, Risse, usw. auf Grund der Fahrzeugvibration
der elektrischen Verbindungen zwischen
den Radgeschwindigkeitssensoren und der logischen
Steuereinheit des Antiblockiersystems oder auf Grund
der Zerstörung der Schwingungsrad (tone-wheel)-Anordnungen,
die mit den Geschwindigkeitssensoren verknüpft
sind.
Die Radgeschwindigkeitssensoren müssen ebenfalls
daraufhin überprüft werden, ob sie mit den richtigen
Anschlüssen der logischen Steuereinheit oder -schaltung
verbunden sind. Falls dies nicht der Fall ist, so
würde die Schaltung falsche Interpretationen der anliegenden
Radgeschwindigkeitssignale liefern und
entsprechend falsche Steuersignale an die Radbremsen
weitergeben. Bisher wurde üblicherweise zur Überprüfung
der Leitungen und Anschlüsse Oszilloskope
oder andere fahrzeugexterne Prüfgeräte verwendet, um
gegebenenfalls falsche Verbindungen zwischen den
Sensoren und der Steuerschaltung zu erfassen.
Darüber hinaus gibt es einen weiteren wichtigen
Test, der im Hinblick auf die Radgeschwindigkeitssensoren
durchgeführt werden muß. Im allgemeinen muß
das Antiblockiersystem so arbeiten, daß eine Radblockierung
bis unmittelbar vor dem Stillstand des
Fahrzeuges nach dem Bremsvorgang verhindert wird.
Die niedrigste Fahrzeuggeschwindigkeit, bei der das
Bremssteuersystem funktionieren kann, kann z. B.
2,75 km/h betragen. Die Radgeschwindigkeitssensoren
müssen dahingehend geprüft werden, um sicherzustellen,
daß sie die korrekten Signale bis zu dieser niedrigsten
Fahrzeuggeschwindigkeit liefern. Ein solcher
Test wurde bislang an Radgeschwindigkeitssensoren
durchgeführt, bevor diese an der endgültigen Stelle
am Motorfahrzeug installiert wurden.
Die Möglichkeit eines Systemtests einer Antiblockiereinrichtung
bei Fahrtantritt auf das Signal des Einschaltens
der Motorzündung hin ist in dem Aufsatz "Antiblockiersystem ABS" der Technischen Berichte
der Firma Bosch Bd. 7, 1980 auf den Seiten 85, 86 und 90
bis 94 beschrieben. Dabei wird ein hochintegrierter digitaler
Schaltkreis (Überwachungsschaltung MOS-IC-2) dazu verwendet,
kritische Fehler des ABS bei Fahrtantritt zu
diagnostizieren. Die nicht näher ausgeführte aufwendige
Überwachungsschaltung überprüft hierzu die Elektronik, die
Drehzahlfühler und den elektrischen Teil des Hydroaggregats.
Eine für diesen Prüfzyklus vorgesehene Warnlampe
macht den Fahrer darauf aufmerksam, daß das ABS
nicht mehr zur Verfügung steht, wenn
der Test eine kritische Fehlfunktion ergeben hat.
Die Überprüfung der richtigen Funktion und Anzeige
der Drehzahlfühler erfolgt ferner in einem speziellen
Prüfverfahren auf einem Rollenprüfstand, wobei die Räder
achsweise mit konstanter Drehzahl angetrieben werden und
getestet wird, ob die angebotene Signalamplitude der Drehzahlsensoren
prinzipiell für die Ansteuerung der Elektronikeinheit
ausreicht. Die Signalamplitude wird mit einem Sollwert
verglichen, wobei ein für die Sensor-Rad-Konfiguration
charakteristischer Übertragungsfaktor vom an die ABS-Elektronikeinheit
angeschalteten separaten ABS-Prüfgerät angezeigt
wird und die Bewertung der Sensorsignale so ohne
Kenntnis der tatsächlichen Radgeschwindigkeit bis 15 km/h
gestattet werden soll.
Das ABS-System dieses Artikels sowie auch des folgenden
Artikels beinhaltet im übrigen neben den Radgeschwindigkeitssensoren
eine hydraulische Einheit sowie eine Steuerschaltung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Gemäß dem in der Zeitschrift Mercedes-Benz Service abgedruckten Artikel "Antiblockiersystem
ABS" vom Oktober 1978 auf Seite 50 werden die linken und
rechten Rollen eines Bremsenprüfstands für die Vorderräder
nacheinander und anschließend für die Hinterachse auf einmal
eingeschaltet. Dies geschieht, um die Drehzahlfühler einzeln
und achsweise zu testen, wobei jeweils nach Einschalten der
Rollen eine Drucktaste betätigt und die gelieferte Digitalanzeige
abgelesen wird, die eine Fehlerbewertung ermöglicht.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
ein einfaches, praktikables Verfahren anzugeben, das den Test
der Radgeschwindigkeitssensoren innerhalb des Antiblockierregelsystems
ermöglicht und das sicherstellt, daß die Sensoren
auch bei der noch erfaßbaren kleinsten Raddrehzahl,
auf die das Antiblockierregelsystem anspricht, ordnungsgemäß
arbeiten.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Die dem Anspruch 1 zugrundeliegende Erfindungsidee besteht
darin, daß durch eine Vorgabe der Reihenfolge, mit
der die Räder eines nach dem anderen mit vorbestimmter geringster
Drehzahl gedreht werden, und durch Erfassen der in
vorbestimmter Reihenfolge und in einer vorbestimmten zweiten
Zeitdauer radspezifisch eingehenden Sensorsignale, d. h. auch
der Reihenfolge, mit der diese Sensoren die entsprechenden
Geschwindigkeitssignale in dieser Zeitdauer liefern oder
nicht, auf sehr einfache Weise festgestellt werden kann, ob
einer der Sensoren bei der niedrigsten Drehzahl ausfällt oder
ob eine falsche Verbindung zur Steuerschaltung vorliegt, wonach
entsprechende Fehlfunktionsdaten in der Steuerschaltung
gespeichert werden, wenn das zu erwartende Geschwindigkeitssignal
eines Sensors ausfällt. Auf diese Daten kann wahlweise
über eine Displayeinheit zugegriffen werden, so daß die zusammengestellten
Daten für eine Fehlerdiagnose zur Verfügung
stehen. Ansonsten zeigt die über eine dritte vorbestimmte
Zeitdauer eingeschaltet bleibende Warnvorrichtung an, daß
entweder eine Fehlfunktion oder eine Fehlverbindung vorliegt. Dann gibt
einer der Geschwindigkeitssensoren kein Signal ab
oder die vorbestimmte Reihenfolge wird fehlerhaft wiedergegeben.
Die Warnleuchte bzw. -vorrichtung dient gleichzeitig dazu,
anzuzeigen und zu überprüfen, daß die Steuerschaltung das
Prüfsignal tatsächlich nach einer ersten vorbestimmten Zeitdauer
zu Beginn des Prüfzyklus empfangen hat. Darüber hinaus
erfordert das erfindungsgemäße Verfahren lediglich die Herstellung
einer Verbindung vom Prüfanschluß und der Warnleuchte
zur Steuerschaltung. Am Ende des Prüfmodus wird das Prüfsignal
am Prüfanschluß ausgeschaltet.
Somit ist zum einen ein spezielles, separates Prüfgerät
nicht erforderlich, und es ist zuverlässig ermittelbar, ob
die einzelnen Radgeschwindigkeitssensoren auch bei der
kleinsten Raddrehzahl, auf die das Antiblockiersystem
anspricht, bereits ordnungsgemäß arbeiten, indem die
Steuerschaltung des ABS selbst dazu benutzt wird, den
Prüfvorgang auf dem Rollenprüfstand in bestimmter Weise
zu steuern. Die sonst üblichen Überprüfungen von außen,
z. B. mit Oszilloskopen, und auch die unzulängliche Prüfung
der Sensoren vor ihrem endgültigen Einsatz sind nicht
länger erforderlich.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeich
nung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild
eines Antiblockierregelsystems für ein Motorfahrzeug,
das für das erfindungsgemäße Prüfverfahren
zum Prüfen eines Satzes von Radgeschwindigkeitssensoren
ausgelegt ist;
Fig. 2 ist ein Flußdiagramm zur Erklärung der
aufeinanderfolgenden Schritte des erfindungsgemäßen
Prüfverfahrens und
Fig. 3 ist ein schematisches Blockschaltbild
des erläuterten Antiblockierregelsystems.
In dem schematisch in Fig. 1 dargstellten Anti
blockierregelssystem für ein Motorfahrzeug bezeichnet
1 eine elektronische Steuerschaltung, die in bekannter
Weise als logische Steuereinheit vorliegt und dazu
dient, ein Blockieren der Räder wäh
rend des Bremsvorganges automatisch zu verhindern. Ein
Bremspedal 2 ist mechanisch mit einem Hauptbremszylin
der 3 verbunden. Wie allgemein im Zusammenhang mit
solchen Bremssystemen bekannt ist, führt der Haupt
bremszylinder 3 den jeweiligen fluidbetätigten Brem
sen 5 an den jeweiligen Fahrzeugrädern 4 bei Betäti
gung des Bremspedals hydraulisches Bremsfluid bzw.
Bremsflüssigkeit zu. Die Fig. 1 zeigt repräsentativ
für sämtliche Räder nur ein Fahrzeugrad 4 zusammen mit
der zugehörigen Bremse 5. Die nicht dargestellten Räder
sind in der gleichen Weise mit den übrigen Elementen
verknüpft.
Die Steuerschaltung 1 ist elektrisch mit einem Mo
dulator 7 verbunden, der zwischen dem Hauptbremszylinder
3 und jede Radbremse 5 geschaltet ist. Darüber hinaus
sind mit der Steuerschaltung 1 ein Radgeschwindigkeits
sensor 6, der jeweils für jedes Fahrzeugrad 4 vorge
sehen ist, und eine Warnvorrichtung, beispielsweise in
Form einer Lampe 8, verbunden.
Die Fig. 3 zeigt in schematischer Weise ein Anti
blockierregelsystem, in dem das Radgeschwindigkeits
signal, das vom jeweiligen Radgeschwindigkeitssensor 6
aufgenommen worden ist, einer Radgeschwindigkeitsbestim
mungsschaltung 9 zugeführt wird, von der ein Radgeschwin
digkeitssignal einer Bremsverzögerungseinstellschaltung 10
zugeführt wird, in welcher das Radgeschwindigkeitssignal
mit einer Bezugsbremsverzögerungstabelle 11 verglichen
wird, um hierbei eine Konstante zu bestimmen, mit der
der Wert des Radgeschwindigkeitssignals zu multiplizieren
ist. Auf diese Weise wird der Wert vom Ausgangssteuersignal
der Bremsverzögerungseinstellschaltung 10 bestimmt und
der Steuerschaltung 1 zugeführt, die vom Signal eines
Fahrzeugbeschleunigungssensors (G-Sensor) 18 aktiviert
wird.
Auf diese Weise werden Signale, die dazu dienen,
den Druck beizubehalten, zu erhöhen oder zu ver
mindern, von der Steuerschaltung 1 zu Betätigungsein
heiten 12 oder 13 geführt, um entsprechend ein Druck
beaufschlagungsventil 14 oder ein Druckreduzierventil 15
des Modulators 17 zu betätigen.
Ferner ist ein I/G-Schalter 16 und ein Zeitgeber
oder Taktgeber 17 mit der Steuerschaltung 1 verbunden,
wobei der Zeitgeber zwischen Steuerschaltung und Schal
ter 16 geschaltet ist.
Werden die Fahrzeugräder durch Betätigen des
Bremspedals 2 gebremst, so gibt der Radgeschwindigkeits
sensor 6 für jedes Rad ein Signal aus, das die Brems
verzögerung oder Bremsbeschleunigung des zugehörigen
Rades 4 anzeigt. Die Steuerschaltung 1 spricht
an, wenn die Radbremsverzögerung einen vorbestimmten
Grenzwert erreicht, nachdem der Vergleich der Daten in
der Tabelle 11 durchgeführt worden ist, und signalisiert
dem Modulator 7, die entsprechende Radbremse 5 unter
konstantem Fluiddruck zu halten, indem hierzu ein Druck
beaufschlagungsventil 14 geöffnet wird. Nimmt die Rad
geschwindigkeit daraufhin weiter ab, so signalisiert
die Steuerschaltung 1 dem Modulator 7 wiederum, den
Druck auf die Radbremse 5 durch Öffnen eines Druckredu
zierventiles 15 zu vermindern. Nimmt daraufhin die Rad
bremsverzögerung bis auf ein vorbestimmtes Minimum ab,
so signalisiert die Steuerschaltung 1 dem Modulator 7
erneut, die Radbremse 5 unter konstantem Fluiddruck mit
tels des Ventils 14 zu halten. Infolge der Gegenwirkung
oder Gegenkraft von der Straße kann sich daraufhin der Rad
geschwindigkeitswert so aufbauen, daß er nahe an die
Fahrtgeschwindigkeit des Fahrzeuges kommt. Ist dies
der Fall, so signalisiert die Steuerschaltung 1 dem Mo
dulator 7, den Fluiddruck auf die Radbremse 5 durch
Öffnen des Druckbeaufschlagungsventils 14 inkrementell
zu erhöhen.
So wird im wesentlichen für eine optimale Fahrzeug
bremsung der hydraulische Fluiddruck auf jede Radbremse
zyklisch mit Hilfe der Ventile 14 erhöht und mit Hilfe
der Ventile 15 erniedrigt. Die bisherige Vorgehensweise
ist prinzipiell bekannt und gehört nicht zum erfindungs
gemäßen Verfahren.
Der Automobilspezialist ist ebenfalls damit ver
traut, daß die Steuerschaltung 1 üblicherweise zur Selbst
diagnose ausgelegt ist, um automatisch Fehlfunktionen
und Fehler wie z. B. Brüche und Risse und Kurzschlüsse,
die in unterschiedlichsten Teilen des Antiblockierregel
systems auftreten können, zu erfassen. Tritt ein solcher
Fehler auf, so wird der Modulator 7 automatisch von
seiner (nicht dargestellten) Stromversorgung elektrisch
abgetrennt. Die automatische Bremssteuerung zur Verhin
derung der Radblockierung ist nun unterbrochen. Infolge
dessen wird das Bremsfluid nun direkt vom Hauptbrems
zylinder 3 zu den Radbremsen 5 geführt. Im Verlauf dieses
direkten Bremsmodus ist die Warnlampe 8 erleuchtet,
um die Fahrzeugbedienungsperson dahingehend zu warnen,
daß die automatische Bremssteuerung ausgeschaltet ist.
Die üblichen Selbstdiagnosefunktionen der Steuer
schaltung 1 wiesen die zuvor erläuterten Beschränkungen
und Unzulänglichkeiten auf. Hierzu sei angenommen, daß
einige falsche Verbindungen zwischen der Steuerschaltung 1
und den Radgeschwindigkeitssensoren 6 vorliegen. Die
Steuerschaltung war nicht imstande, derartige falsche
Verbindungen zu erfassen, wenn sämtliche Radgeschwin
digkeitssensoren selbst einwandfrei arbeiteten, weil
sie dasselbe Ausgangssignal lieferten. Darüber hinaus
war die Steuerschaltung nicht imstande, zu prüfen, ob
die Radgeschwindigkeitssensoren die erforderlichen Si
gnale auch bei der vorbestimmten niedrigsten Fahrzeug
geschwindigkeit (beispielsweise bei 2,75 km/h) liefer
ten, bei der die automatische Antiblockierregelsteue
rung noch garantiert wirksam sein mußte. Die vorliegen
de Erfindung liefert nun ein verbessertes Verfahren
zur Durchführung solcher Tests oder Prüfvorgänge in
bezug auf Radgeschwindigkeitssensoren, die bereits an
ihrer endgültigen Position in einem Motorfahrzeug als
Teile des Antiblockierregelsystems installiert sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert die Verbin
dung eines Prüfanschlusses 1a sowie zusätzlich einer
Warnlampe 8 an die Steuerschaltung 1. Im Flußdiagramm
aus Fig. 2 sind die einzelnen Schritte des im folgenden
detailliert erläuterten erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren schreibt vor, daß
zunächst ein Prüfsignal (z. B. die 12-Volt-Versorgungs
spannung) einem Prüfanschluß 1a innerhalb einer vorbe
stimmten Zeit (beispielsweise 10 Sekunden) nach dem
Anlauf oder Anlassen des Fahrzeugmotors (nicht darge
stellt), ausgelöst durch die Betätigung eines Zünd
schalters, zugeführt wird. Dieses Prüfsignal ist dazu
vorgesehen, um die Steuerschaltung 1 in einen Sensor
prüfmodus zu versetzen. Die Steuerschaltung 1 spricht
auf das Prüfsignal so an, daß sie die Warnlampe 8 ein
schaltet. Die leuchtende Lampe zeigt wiederum an, daß die
Steuerschaltung 1 in den Sensorprüfmodus geschaltet wor
den ist. Die Steuerschaltung 1 befindet sich dann in
einem solchen Betriebszustand, daß sie in einer vorbe
stimmten Reihenfolge die Radgeschwindigkeitssignale von
den jeweiligen Radgeschwindigkeitssensoren innerhalb
einer zweiten vorbestimmten Zeit (z. B. 1 Minute) nach
dem Einschalten der Warnlampe 8 akzeptiert, d. h. empfängt
und prüft.
Hierzu sei z. B. angenommen, daß die Radgeschwindig
keitssensoren in der Reihenfolge des vorderen rechten
Rades, des vorderen linken Rades, des linken hinteren
Rades und des rechten hinteren Rades zu prüfen sind.
Infolgedessen wird das vordere rechte Rad zunächst mit
einer Geschwindigkeit in Umlauf versetzt und gedreht,
die der niedrigsten Antiblockierregelsteuergeschwindigkeit
des Fahrzeuges entspricht, wobei das Rad hierzu in Kon
takt mit einer Umlaufrolle oder -trommel gebracht wird.
Die Steuerschaltung 1 prüft, um festzustellen, ob das
korrekte Radgeschwindigkeitssignal vom Radgeschwindig
keitssensor 6 am vorderen rechten Rad in die Steuer
schaltung eingegeben worden ist. Ist dies der Fall, so
wird die Steuerschaltung 1 in die Lage versetzt, das
nächstfolgende Radgeschwindigkeitssignal vom Radge
schwindigkeitssensor am vorderen linken Rad zu empfangen.
Derselbe Prüfvorgang wird daraufhin zur aufeinanderfol
genden Prüfung der Signale von den Sensoren am linken
hinteren und rechten hinteren Rad durchgeführt.
Ist festgestellt, daß sämtliche Radgeschwindigkeits
sensoren normal arbeiten, so schaltet die Steuerschal
tung 1 die Warnlampe 8 aus, um diese Tatsache anzuzeigen.
Daraufhin kommt der Sensorprüfmodus zum Abschluß.
Es kann vorkommen, daß z. B. das Radgeschwindigkeits
signal vom vorderen rechten Radgeschwindigkeitssensor
auch dann nicht zur Steuerschaltung 1 gelangt, wenn das
Rad innerhalb der vorgegebenen zweiten Zeit mit der er
forderlichen Geschwindigkeit gedreht wird. In diesem Fall
speichert die Steuerschaltung 1 die Fehlfunktion des vor
deren rechten Radgeschwindigkeitssensors und erwartet
das Radgeschwindigkeitssignal vom nächsten vorderen
linken Radgeschwindigkeitssensor. Weitere mögliche
Fehlfunktionen mit anderen Radgeschwindigkeitssensoren
werden in ähnlicher Weise im Verlauf der aufeinander
folgenden Prüfung der Sensoren gespeichert, wie aus
dem Flußdiagramm in Fig. 2 hervorgeht. Danach wird
für jeden Sensor abgefragt, ob das jeweilige Signal
innerhalb der vorgegebenen Zeit in die Steuerschaltung
eingegeben worden ist oder nicht, und es werden bei
Nichteintreffen des Signals entsprechende Fehl
funktionsdaten gespeichert.
Auch wenn die Signale sämtlicher Radgeschwindig
keitssensoren innerhalb der vorgegebenen zweiten Zeit
spanne nicht vorliegen, so speichert die Steuerschal
tung 1 diese Tatsache. Als zweite zusätzliche Möglich
keit können die Radgeschwindigkeitssensoren falsch mit
der Steuerschaltung 1 verbunden sein. In diesem Fall
wird das Signal von einem der Radgeschwindigkeitssenso
ren so in die Steuerschaltung 1 eingegeben, als käme es
von irgendeinem anderen Radgeschwindigkeitssensor. Die
Steuerschaltung 1 speichert sämtliche derartige Fehl
funktionen und hält die Warnlampe 8 eingeschaltet, so
daß diese leuchtende Lampe anzeigt, daß eines oder
mehrere Radgeschwindigkeitssignale fehlen oder daß
ein Fehler in der Aufeinanderfolge der Signale aufge
nommen worden ist.
Die Fehlfunktionsdaten, die gegebenenfalls in der
Steuerschaltung 1 gespeichert worden sind, werden einem
Informations-Retrieval unterzogen, d. h. auf diese Daten
wird erneut zugegriffen, um sie zusammenzustellen. So
können z. B., wenn das Prüfsignal, das dem Sensorprüf
anschluß 1a zugeführt worden war, zurückgezogen oder
unterbrochen wird, die Fehlfunktionsdaten visuell auf
einer nicht dargestellten Displayeinheit, die mit der
Steuerschaltung 1 verbunden ist, dargestellt werden.
Daraufhin fährt die Steuerschaltung 1 damit fort, die
Warnlampe 8 auszuschalten, um den Sensorprüfmodus ab
zuschließen. Nach Darstellung und Sichtung der Fehl
funktionsdaten können diese gegebenenfalls auch gelöscht
werden (Fig. 2).
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in vielfacher
Hinsicht geändert und modifiziert werden, ohne von der
Erfindungsidee abzuweichen oder den Schutzumfang der
Erfindung zu verlassen. Beispielsweise ist es nicht
wesentlich, daß sämtliche Radgeschwindigkeitssensoren in
einer vorbestimmten Zeit nach Einschalten der Warnlampe
geprüft werden. So können statt dessen unterschiedliche
Zeitperioden für die Prüfung jedes Radgeschwindigkeits
sensors festgelegt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Prüfen der Radgeschwindigkeitssensoren eines Antiblockierregelsystems auf
einem Rollenprüfstand für ein Motorfahrzeug mit einem Satz
Räder (4), einer Radbremse (5) für jedes Rad (4) und einer
hydraulischen Einheit (7), die eine Druckbeaufschlagung mit
Fluiddruck entsprechend einer vorbestimmten Folge von Signalen
vom Antiblockierregelsystem ausführt, welches mehrere
Radgeschwindigkeitssensoren (6) zum Erfassen der Drehzahl
jedes Rades (4), eine Steuerschaltung (1) zum Steuern des
Fluiddrucks, einen Anschluß (1a) zum Empfang eines Prüfsignals
zum Umschalten in den Prüfmodus des Antiblockierregelsystems
und eine Warnvorrichtung (8) aufweist, die die
Umschaltung in den Prüfmodus und eine Fehlfunktion des
Antiblockierregelsystems anzeigt,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
- - Zuführen des Prüfsignals am Anschluß (1a) zur Steuerschaltung (1);
- - Prüfen durch Einschalten der Warnvorrichtung (8), ob das Prüfsignal der Steuerschaltung (1) innerhalb einer ersten vorbestimmten Zeitdauer zugeführt worden ist;
- - Halten der Warnvorrichtung (8) in einem Prüfmodus;
- - Drehen der Räder (4) eines nach dem anderen in einer vorbestimmten Reihenfolge mit der geringsten Drehzahl, die von den Radgeschwindigkeitssensoren (6) noch erfaßt werden muß;
- - Erfassen der in der vorbestimmten Reihenfolge radspezifisch eingehenden Signale von den Radgeschwindigkeitssensoren (6) innerhalb einer zweiten vorbestimmten Zeitdauer, um so eine Fehlfunktion der Sensoren (6) oder eine fehlerhafte Verbindung der Steuerschaltung (1) zu identifizieren;
- - Speichern von Fehlfunktionsdaten in der Steuerschaltung (1), wenn einer der Geschwindigkeitssensoren (6) innerhalb der zweiten vorbestimmten Zeitdauer nicht das Geschwindigkeitssignal erzeugt;
- - Darstellen der Fehlfunktionsdaten, indem die Warnvorrichtung (8) über eine dritte vorbestimmte Zeitdauer eingeschaltet gehalten wird, um anzuzeigen, daß einer der Geschwindigkeitssensoren (6) kein Signal aufweist oder daß die vorbestimmte Reihenfolge fehlerhaft wiedergegeben wird; und
- - Ausschalten des Prüfsignals am Anschluß (1a), um den Prüfmodus zu beenden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Warnvorrichtung (8) eine Lampe ist, die, wenn
die Steuerschaltung (1) sich nicht im Prüfmodus befindet, ausgeschaltet ist,
und wenn die Steuerschaltung (1) sich im Prüfmodus befindet, eingeschaltet
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Prüfsignal dem Sensorprüfanschluß der Steuerschaltung (1) innerhalb
der ersten vorbestimmten Zeitdauer nach dem Anlauf des Motors des Motorfahrzeuges
zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeugräder aufeinanderfolgend innerhalb der zweiten
vorbestimmten Zeitdauer nach der Zufuhr des Prüfsignals zum
Sensorprüfanschluß der Steuerschaltung (1) in Umlauf versetzt werden.
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