DE389628C - Vorrichtung zum Schalten eines Wechselstromes in bestimmter Phase - Google Patents
Vorrichtung zum Schalten eines Wechselstromes in bestimmter PhaseInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H33/00—High-tension or heavy-current switches with arc-extinguishing or arc-preventing means
- H01H33/02—Details
- H01H33/44—Devices for ensuring operation of the switch at a predetermined point in the ac cycle
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Description
Die beim Ein- und Ausschalten von Wechselstrom auftretenden Ausgleichsströme und
die damit verbundenen Erscheinungen werden vielfach als Störungen empfunden. Sie
können allerdings auch nutzbar gemacht werden, z. B. kann der Rußeffekt zur Erzeugung
von Induktionsstößen hoher Spannung benutzt werden. Aber gleichviel, ob man die Ausgleichsströme und Überspannungen
unterdrücken oder nutzbar machen will, in jedem Fall ist es von Vorteil, die Stromphase
bei der Ein- und Ausschaltung in der Gewalt zu haben, um die Erscheinungen zu •beherrschen, deren ganzer Verlauf von der
Phase abhängt. Auch bedarf die physikalisch-technische Untersuchung der Schaltvorgänge
eines Apparates, der bei einer bestimmten, vorgeschriebenen Strom- oder Spannungsphase zu schalten gestattet.
Es ist nun bei mechanischen Wechselstromgleichrichtern bekannt, für bestimmte Teile
der Perioden Kontakt zu machen, also in einer vorgeschriebenen Phase, ein- und auszuschalten.
Bei diesen Apparaten wird aber kein Dauerzustand mit Bezug auf die Ein-
oder Ausschaltung des Wechselstromes hergestellt, vielmehr sind die Schaltvorgänge
der Natur der Sache nach ununterbrochen wechselnde.
Die Aufgabe, einen Wechselstrom in bestimmter Stromphase endgültig ein- oder auszuschalten,
wird gemäß der Erfindung durch eine Zusammenstellung mehrerer Schalter gelöst,
die von einer beliebigen, der zu schaltenden Spannung synchron laufenden Welle angetrieben
werden. Das Zusammenarbeiten dieser Schalter wird durch folgende Überlegung bestimmt: Der rotierende Kontakt
am Synchronmotor ist das einfachste Mittel, um bei jeder erwünschten Phase die Ein-
oder Ausschaltung zu erhalten. Schluß oder Öffnung des Stromkreises bleiben aber nur
so kurz bestehen, daß während dieser Zeit kein Handschalter zum dauernden Schließen
i oder Öffnen betätigt werden kann. Die Schließungs- oder Öffnungszeit muß also verlängert
werden. Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß mit dem Synchronkontakt ein zweiter Kontakt in Reihe geschaltet ist, der
längere Öffnungs- -und Schließungszeiten hat, der beispielsweise mit ein Zehntel der Umdrehungszahl
des Synchronkontaktes angetrieben wind. Damit nun stets .der schnelllaufende
Synchronkontakt 'den Kreis schließt,
muß er beim Einschalten des laugsameren Kontaktes stets offen sein und darf erst geschlossen
werden, wenn der zweite schon geschlossen ist. Hat der zweite Kontakt als Umdrehungszeit ein ganzes Vielfaches des
eisten, so ist dies leicht zu erreichen, da dann jeder Stellung des zweiten Kontaktes
eine ganz bestimmte des ersten zugeordnet ist. Sollte die Schließungs- und Unterbrechungszeit
des zweiten Kontaktes noch zu kurz sein, so kann ein dritter noch langsamer
umlaufender Kontakt in gleicher Weise ange-
*) Von dem Patentsucher sind als Erfinder angegeben worden:
Dr. Frit\ Ährberg in Berlm-Halensee und Otto Sieber in Charlottenburg.
ordnet werden, wie der zweite dem ersten zugeordnet ist. Auch bei dieser Anordnung
ist ein rechtzeitiger Schluß des Stromes gewährleistet, wenn er immer durch den Synchronkontakt
hergestellt wird.
I'm an den Kontaktvorrichtungen den einmal hergestellten Schluß so lange aufrechtzuerhalten,
bis ein die Kontaktvorrichtungeu insgesamt überbrückender Handschaltrr für
ίο die Dauer eingeschaltet ist, wird die Vnterlrechungsstelle
am Synchronkoiitakt und gegebenenfalls auch die am zweiten Kontakt
durch je einen weiteren, mit dem nachgeordneten langsameren Kontakt zweckmäßig
gemeinsam angetriebenen Kurzschlußkontakt für längere Zeit kurzgeschlossen. Der Kurzschluß
erfolgt, ehe der parallel liegende Synchronkoiitakt unterbricht.
Aiii den gleichen Anordnungen kann auch,
indem sie in umgekehrter Reihenfolge betrieben werden, der Strom in einem bestimmten
Zeitpunkt unterbrochen werden.
Die Wirkungsweise der Schaltung läßt sich in dem Schema nach Abb. 1 leicht übersehen,
bei dem es sich beispielsweise um die Anschaltung eines Transformators T an ein
Xetz .V handelt. α ist der schnellaufendc, /; ein laugsamer laufender, d ein noch langsamer
laufender Synchronschalter, Zi1 ein
Handschalter. Dk* Schalter liegen sämtlich in Reihe und müssen in der Reihenfolge/;,,
d. b, ff geschlossen werden. c und c sind
Kurzschlußschalter; sie müssen offen sein, während α schließt. Wenn aber α wieder
unterbricht, muß c schon geschlossen sein; ebenso muß, wenn h unterbricht, c geschlossen
sein, und zwar so lange, daß genügend Zeit: bleibt, um den die gesamte Kontaktanordnung
kurzschließenden Handschalter //., einlegen zu können.
Schematisch veranschaulicht Abb. 2 die Ausführung der Schalter als rotierende Schalter
an einem Beispiel. Abb. 3 zeigt die Kontaktscheiben der Abb. 2 in fortlaufende gerade
Streifen aufgerollt und gibt eine Übersicht über die Zeitfolge der Kontakte. Die Maßstäbe
der einzelnen Streifen sind so gewählt, daß sie in irgendeinem Zeitpunkt, z. B. ;;;„,
von den Bürsten berührten Stellen der Streifen senkrecht übereinanderliegen.
Die Scheibe I wird von einem Synchronmotor M angetrieben. Die Scheiben II und
TTI empfangen ihren Antrieb ebenfalls von der Motorwelle. Die Kupplung ist beispielsweise
durch Kettentriebe /,, f., angedeutet. Mit
der Scheibe IT ist eine Scheil e II', mit der Scheibe IU eine solche III' verbunden. Mit
den Scheiben wirken ruhende Bürsten Ba. Bb. Bc, Bd und Bc zusammen, deren Indizes den
Schaltern der Abb. 1 entsprechend gewählt sind.
I'm eine klarere Darstellung zu bekommen.
ist die Übersetzung der Geschwindigkeit von einer Scheibe zur nächsten nur ziemlich
gering angenommen, nämlich wie (Ί : 1. Es
läuft also die Scheibe II sechs mal langsamer , als T, und III sechs mal langsamer als If.
Dann müssen die Geraden, welche die Kontaktkreise der Scheibe II vorstellen, im
sechsfachen Maßstab aufgetragen sein wie die von T, die Geraden der Scheibe IT Γ im
sechsfachen Maßstab wie die von II. Die
Kontaktscheiben bestehen jede aus einem leitenden und isolierenden Teil; die leitenden
Teile sind mit Buchstaben der Schalter nach Abb. ι bezeichnet, bei den isolierenden /
erscheint dieser Buchstabe als Index. Auf den Scheibenachsen sind mit deren leitenden
Teilen verbundene Schleifringe .■>■ angeordnet,
über deren Bürsten die .Schaltverbindungen verlaufen. Abb. 2 stellt die Schalter in der
Stellung dar, welche der linken Kante der Abb. 3, dem Zeitpunkt in, entspricht.
Nach obigen Überlegungen sind die Kontaktstücke der Schaltvorrichtungen derart
gegeneinander versetzt, daß b vor (7 schließt,
(/ vor b, und daß andererseits c schließt,
ehe α unterbricht, und c' schließt, ehe /*
unterbricht. Die Zeitdauer der Schlüsse und der Unterbrechungen kann außerdem für besondere
Fälle durch Veränderung der Länge der Kontaktstücke verändert werden. In der Abb. 2 ist die Dauer für Kontakt und Unterbrechung
gleich groß angenommen, so daß die Kontaktsegmente. Halbkreise bilden. Soll b
nach d und vor c Kontakt macheu, so muß
die Senkrechte durch den Anfang B von /> in Abb. 3 rechts vom Anfang D von d und
links vom Anfang £ von e liegen. In der Abbildung liegt B zeitlich in der Mitte zwisehen
beiden. Der Abstand von D und /: ist
zugleich so groß gewählt, daß die !anschaltung von e eintritt, wenn die Bürste hh in der
Mitte des Kontaktstückes h steht. Daraus ergibt sich eine \"ersetzung der Kontaktsegmented
und e gegeneinander von 30". Ebenso wie b gegen d und c verhält sich a
gegen b und c. Die ,Senkrechten m deuten
die Verbindungen in verschiedenen Zeitpunkten an.
Zum Einschalten legt man nach Einstellung der Synchronkontaktscheibe I auf die
gewünschte Phase den Handschalter Zi1 in
dem längeren Zeitraum ein, während dessen die Schalter d und c unterbrochen haben,
z. B. an dem Zeitpunkt m an der linken Kante der Abb. 3. Es schließen dann nacheinander
erst d, dann b, dann α (vgl. Schaltungsschema Abb. i). Im Zeitpunkt Hi1
gleich nach Stromschluß ist der Pol P durch die Kontaktstücke a, b, d angeschlossen; im
Zeitpunkt m., durch c. b, d und im Zeit-
punkt Hi3 durch e und d, ebenso in m4. Während
die Bürsten auf e und d schleifen, muß der Handschalter A2 eingelegt werden.
Beim Ausschalten läßt man die Scheiben rückwärts laufen, so daß in Abb. 3 die Zeit
von rechts nach links fortschreitet. Während die Bürsten auf d und e liegen, z. B. im Moment
7K4, öffnet man den Schalter A2, dann
liegt P noch über e und d an der Leitung. Im Zeitpunkt m~ ist c schon geschlossen, und
kurz nachher schließt auch b, so daß, wenn e unterbrochen hat, z. B. im Zeitpunkt ni2, der
Pol P noch über c, b, d an Leitung liegt. Bei Wz1 schaltet α ab, nachdem es im letzten
Moment noch über b und -d angeschlossen war, und nun ist für längere Zeit unterbrochen;
denn wenn α wieder einschaltet, ist b schon ausgeschaltet, und wenn b wieder
einschaltet, ist d schon ausgeschaltet. Die Unterbrechung bleibt dann so lange, bis d
wieder einschaltet, so daß man mit A1 mittlerweile endgültig ausschalten kann.
Indessen ist es auch möglich, ohne Änderung des Drehsinnes auszuschalten. Schaltet
man A2 aus, während die Bürsten auf d und e ·
liegen, so wird bei der angenommenen Länge der Kontakte der Strom bei D' (vgl. Abb. 3)
- unterbrochen. Würde der Kontakt d bis D" verlängert und c bis E", so würde bei D"
ausgeschaltet, würde e aber unverändert ge- , lassen, so würde die Unterbrechung bei B" '
(im Moment Mi5) erfolgen. Die Einstellung j
des Zeitpunktes -würde entsprechend der größere α Umdrehungszahl von II genauer sein i
als bei D". Würde man weiter c um die \ rechte schraffierte Hälfte verkürzen (D"
bleibt), so würde die Ausschaltung bei C" (im Moment ma) erfolgen. Würde man c um
das* rechte Drittel verkürzen, so würde die Ausschaltung an α im Moment wT erfolgen.
In letzterem Fall wäre die Einstellung am genauesten. Durch die erwähnten Änderungen
würden die vorhin genannten Einschaltungsvorgänge (vgl. JH2) noch nicht gestört werden,
doch dürfte man c nicht viel weiter verkürzen. Natürlich könnte man auch die Länge von a '
verändern. -Es ergibt sich, daß man bei gleichbleibendem Drehsinn sowohl ein- als
ausschalten kann, und zwar ist der Phasen-So unterschied von Ein- und Ausschaltung, d. h.
der Überschuß der Einschaltezeit über die Dauer der vollen in dieser Zeit verlaufenden
Perioden, von der Einschaltezeit, also von der Länge der Kontaktsegmente abhängig.
Man kann füglich auch den Apparat auf eine beliebige Ausschaltungsphase einstellen, dann
aber ist die zugehörige Einschaltungsphase durch die Länge der Kontaktstücke gegeben.
Die Wirkungsweise des Apparates bleibt unverändert, wenn die Kupplung der Kontaktscheiben
während der Einstellung der Phase des Synchronschalters α unverändert
gelassen wird. Die Verstellung der Scheibe I bedingt dann eine entsprechend kleinere Verstellung
der Scheiben II, II' und III, III', bei der die gegenseitige Lage der Kontakte in
Abb. 3 unverändert bleibt, woraus sich ergibt, daß die Einstellung der Phase die Wirkung
des Apparates im übrigen nicht stört.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Schalten eines Wechselstromes in bestimmter Phase mit
Hilfe einer synchron rotierenden Kontaktanordnung, gekennzeichnet durch zwei oder mehrere in Reihe geschaltete, mit
stufenweise in festen Verhältnisse abnehmender Winkelgeschwindigkeit angetriebene
Kontaktorgane (a, b, d), deren Kurzschließer (c, e, A2) parallel geschaltet
sind, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß jedes Kontaktorgan später als das
nächste mit ihm in Reihe geschaltete, langsamer laufende Kontaktorgan schließt und erst nach Überbrückung der Kontaktstelle
durch den zugehörigen Kurzschließer unterbricht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem der
Kontaktorgane (a, b, d) außer dem letzten (d) ein langsam umlaufender Kurzschließer
(c bzw. e) parallel geschaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Kontaktorgan
an (z. B. b) und der die Kontaktstelle des vorhergehenden schneller laufenden
Kontaktorgans (z. B. a) überbrückende Kurzschließer (z. B. c) mechanisch
miteinander verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer des
Kontaktschlusses und der Unterbrechung an den einzelnen Kontaktorganen verschieden
groß ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer
des Kontaktschlusses für zwei mechanisch verbundene Kontaktorgane verschieden
groß ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Einschaltung einer
Umsteuerung zur Änderung des Drehsinnes zwischen der Antriebswelle und der Kontaktanordnung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES60389D DE389628C (de) | 1922-07-19 | 1922-07-19 | Vorrichtung zum Schalten eines Wechselstromes in bestimmter Phase |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES60389D DE389628C (de) | 1922-07-19 | 1922-07-19 | Vorrichtung zum Schalten eines Wechselstromes in bestimmter Phase |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE389628C true DE389628C (de) | 1924-02-05 |
Family
ID=7494075
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES60389D Expired DE389628C (de) | 1922-07-19 | 1922-07-19 | Vorrichtung zum Schalten eines Wechselstromes in bestimmter Phase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE389628C (de) |
-
1922
- 1922-07-19 DE DES60389D patent/DE389628C/de not_active Expired
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