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Tischkrösemaschine. Die Erfindung betrifft eine Tischkrösemaschine.
Bei den bis jetzt im Gebrauch befindlichen Krösemaschinen wird das Faß, um es krösen
,zu können, in einen oder in zwei schwere, rundgedrehte Eisenringe gespannt, die
als Führung für das Faß dienen. Ist das Faß nicht ganz rund, so muß es mit Gewalt
in den Ring, oder umgekehrt der Ring auf das Faß gebracht werden, was mitunter sehr
zeitraubend ist. Sollen verschiedene Fässer mit verschiedenen Kopfdurchmessern gekröst
werden, so benötigt man für jede Größe einen oder zwei Ringe. Besonders bei den
jetzigen Tischkrösemaschinen muß man mehrere Ringe für die gleiche Größe mit kleinen
Abweichungen im Durchmesser haben, denn es ist technisch fast unmöglich, ein Faß
wie das andere mit dem gleichen Durchmesser auf den Millimeter aufzusetzen, da das
Holz sich verschieden drückt, und es Abweichungen von S mm bis r cm im Durchmesser,
mitunter noch mehr, gibt. Ebenso ist es technisch fast unmöglich, das Faß beim Aufsetzen
genau rund zu bekommen, da selten .das gleiche Holz zusammenkommt und verschiedenes
Holz auch verschieden hart ist. Durch das Zusammentreiben des Fasses geben verschiedene
Faßstäbe mehr oder weniger nach, und so entsteht die unrunde Form des Fasses. Soll'
nun ein Faß auf einer bisherigen Tischkrösemaschime gekröst werden, so muh man einen
,größeren Führungsring nehmen, als dem eigentlichen Durchmesser entspricht Die Folge
:davon ist, daß es an manchen Stellen Zwischenräume zwischen Holz und Führungsring
gibt. Da das Faß mit dem Führungsring durch die Rollen genau rund dem Fräskopf vorbeigeführt
wird, so wird das Faß innen -genau. rund gekröst. Das Faß ist infolgedessen an manchen
Stellen stärker und schwächer. Diese Nachteile sind beim Erfindungsgegenstand behoben.
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Die ferner noch bekannten, tragbaren Krösemaschinen, die auf den Rand
des Fasses aufgesetzt werden, leisten von Hand angetrieben, zu wenig und sind beim
Antrieb durch einen Motor mittels biegsamer- Welle öder durch einen unmittelbar
aufgesetzten Motor (Elektromotor) zu schwer an Gewicht und zu schwierig. in der
Handhabung.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar
zeigen: Abb. z eine Vorderansicht der Tischkrösemaschine mit einem Querschnitt durch
den vorstehenden Tischteil, Abb. 2 -einen @ Grundriß der Maschine, Abb. 3 eine Seitenansicht,
vom R:edienungsstand der Maschine aus gesehen, und Abb. q. eine Seitenansicht, von
der entgegengesetzten Seite .aus gesehen.
Die Tischkrösemaschine
besteht in bekannter Weise aus dem Untergestell i mit der Tischplatte 2, welche
aber beim Erfindungsgegenstand durch ein Scharnier 3 mit dem Untergestell i verbunden
ist. Die Tischplatte 2 kann durch eine Zahnstange und Zahnrad mittels Handrad 4.
in eine schräge Stellung gebracht werden. Auf der Welle 5 sitzt der Fräskopf (Abb.
3), welcher durch das Handrad 7 hoch und tief zu stellen geht. An der Welle 5 ist
eine Bremse 8 angebracht. Die Zuführung des Fasses zum Fräskopf 6 geschieht durch
Drehen an der Spindel 9 des Supports io, an welchem eine Stellschraube i i (Abb.
2) zur Einstellung der Holzstärke angebracht ist. Auf diesem Support io ist ein
zweiter Support 12 (Abb.1) angebracht, welcher durch die Spindel 13 den Gliederriemen
14 um das Faß spannt und zugleich die Riemenscheibe 15, das Schneckenrad 16 mit
der Schnecke 17 und das Handrad i S sowie die an einem Querarm i9 befestigten Führungsrollen
20, 21 und 22 für rund unfl oval nebst den Spannrollen 23 und 2d. mit dem Handrad
25 für den Riemen 14 trägt. Auf der Tischplatte ist ein Maßstab 26 angebracht. Will
man nun ein Faß krösen, so wird es an beiden Enden ebengemacht, dann werden die
beiden Kopfreifen abgeschlagen und die Überfugen an diesen Stellen beseitigt. Hierauf
wird die schwächste Stelle der Faßstäbe ausgesucht, danach die Stellschraube i i
eingestellt und der Fräskopf 6 durch Verstellen des Handrades 7 so hochgestellt,
,daß nur die äußere Kante des Fasses stehenbleibt. .Nun wird der Support i o durch
Drehen der Spindel 9 vom Fräskopf 6 abgebracht und das Faß auf die Tischplatte :2
gestellt, worauf der Riemen 14 um das Faß und die Riemenscheibe 15 gelegt und durch
den Support 12 angespannt wird. Das Faß sitzt nun fest an den Führungsrollen 2o,
21 und 22. Nachdem dann die Maschine in Gang gesetzt ist, wird der Support io langsam
nach dem Fräskopf 6 hinbewegt, bis die Stellschraube ii die Bewegung aufhält. Jetzt
wird durch Drehen am Handrad 18 das Faß um seinen Mittelpunkt entgegengesetzter
Drehrichtung des Fräskopfes 6 gedreht. Hat das Faß eine Umdrehung .gemacht, so wird
der Support io wieder vom Fräskopf (-
zurückbewegt, der Riemen 14 durch Zurückdrehen
des Supports 12 entspannt und das Faß wieder von der Tischplatte 2 heruntergenommen.
Bei ovalen und viereckigen Bütten ist der Vorgang soweit der gleiche, nur werden
beim Drehen des Fasses durch Drehen am Handrad 18 noch die beweglich eingestellten
Führungsrollen 2o und 22 und durch Drehen am Handrad 25 die Rolle 2o vor- und die
Rolle 22 zurückgedreht. Die mittlere Rolle 21 bleibt fest. Mit dieser Bewegung sind
gleichzeitig die Spannrollen 23 und 24 so verbunden, daß sie beim kleinen Durchmesser
des Fasses seitlich auseinander- und beim großen Durchmesser zusammengehen; somit
wird der Riemen 14 immer gleichmäßig gespannt, leas bei runden Fässern nicht nötig
ist. Durch diesen Vorgang wird das ovale Faß von den beweglichen Rollen 2o und 22
und durch den herumziehenden Riemen 14 um sich selbst gedreht, so daß die äußere
Kante des Fasses immer an der mittleren Führungsrolle 21 anläuft und dadurch immer
sich im gleichen Abstand vom Fräskopf 6 bewegt.
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Die neue Tischkrösemasehine hat bisher gegenüber den alten den Vorteil,
daß das mühselige und zeitraubende Einspannen des Fasse: wegfällt und das Faß bleiben
kann wie es ist, und wenn es noch so unrund ist, denn es wird beim Einbinden des
Bodens von selbst rund.
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ach dem äußeren Rande richtet sich genau in einstellbarem Abstand
der innere Rand. Dadurch wird genau die Handarbeit nachgeahmt. Von Wichtigkeit ist
auch die Schrägstellung des Tisches der Maschine, wodurch die Stellung der Gargel,
Kröse oder Kimme der handgemachten gleich ist, nämlich in schräger Richtung nach
dem Faßinnern zu, was bei den jetzigen Maschinen nicht zu machen ist. Durch diesen
kleinen Vorteil erhält der Boden mehr Spannung, wird unbedingt dicht gegenüber den
Fässern, bei denen die Gargel senl.-recht zur Faßachse eingerissen ist.