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Gleisanlage, insbesondere für Bagger. Die Erfindung betrifft eine
Verbesserung der durch das Patent 388801 geschützten Anordnung von Eisenbahngleisen,
die häufig seitlich verschoben werden müssen, insbesondere von Baggergleisen, und
besteht darin, daß zwischen dein zu verschiebenden Gleis und den in der Bettung
ruhenden Unterquerschweilen Atischläge vorgesehen sind, die die seitliche Verschiebbarkeit
des Gleises begrenzen. Zweckmäßig -werden die Anschläge so ausgebildet, daß sie
die Verschiebung des Gleises auf der Unterquerschwelle nur in einer Richtung gestatten.
Die Anschläge verankern gewissermaßen das verschiebbare Gleis an den auf der Bettung
ruhenden Unterschwellen; sie verhindern einerseits ein Zurückgleiten nach der der
Verschiebung entgegengesetzten Richtung infolge der Federwirkung des Gleises oder
der seitlichen Schubkraft des Baggers beim Betriebe; anderseits gestatten sie, das
Gleis nach dem Verschieben zwangläufig auszurichten.
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Die Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch eine Querschwelle, die Abb.
2 einen Grundriß dazu. Aus den Abb. 3 und q. ist das Verfahren beim Verschieben
zu entnehmen. In den Abb. 5, 6 und 7 sind besondere Geräte zum Verschieben dargestellt.
Die Abb. 8 zeigt ein neues Hilfsgerät zur Erleichterung des Verfahrens.
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a ist die Querschwelle gewöhnlicher Bauart, b die darauf befestigten
Schienen des Baggers, c,...c" die Unterquerschwellenstücke, e die daran befestigten
Querwinkel. In dein Ausführungsbeispiel nach den Abb i bis q. ist ein solches Gleis
zugrunde gelegt, bei dem neben dem eigentlichen Baggergleis a, b noch ein gleichlaufendes,
selbständiges Gleis zum Abbefördern des Baggergutes liegt, das aus den Querschwellen
o und Schienen p besteht. Die Unterquerschwellen sind beispielsweise an ihren Stegen
gelenkartig dadurch aneinandergehängt, daß ein Haken c" des einen in eine öse des
anderen greift. An den trogförmigen Unterschwellenstücken c, . . . c" sind
Aussparungen beispielsweise als sägeartige Verzahnung c"' oben in den Schenkeln
vorgesehen. An dem im Verschiebungssinne hinteren Ende der Gleisschwelle a (vgl.
den Pfeil in Abb. i) ist oben auf der etwas gekappten Schwelle eine Blattfeder
q mit Schrauben q, befestigt, die erfindungsgemäß stets federnd in
die Verzahnung c"' eingreift. Sie wirkt somit wie ein Gesperre, das die Verschiebung
der Gleisschwelle nur in einer Richtung gestattet. Ein ,iut@::@::.:hcs Gesperre
ist auf dein nicht gezeichneten hinteren (linken) Ende der Querschwelle o der Förderbahn
angebracht. An dem vordersten Unterschwellenstück c" werden ferner Querbolzen r
in die Verzahnung c"' eingelegt, oder es werden in den Schenkeln der Unterschwellenstücke
nebeneinanderliegende Durchbohrungen für die Bolzen r vorgesehen, die möglichst
genau nach einer ausgespannten Schnur y (Abb. 3) ausgerichtet «erden. Während also
das Gesperre q die Verschiebung des Gleises a, b im einen Sinne begrenzt (nach links
in der Zeichnung), setzen die Bolzen r der Verschiebung im anderen Sinne (nach rechts)
eine Grenze. Die Gesperre q verhindern also das Zurückfedern des verschobenen Gleises
infolge seiner eigenen Federkraft oder des Seitenschubes des Baggers im Betriebe,
da die Winkel e den Oberbau in der Bettung verankern. Und durch die Bolzen r wird
das Gleis zwangläufig nach dem Verschieben ausgerichtet, wofern nur das Gleis an
allen Stellen bis zum Anschlag der Schwellenköpfe o gegen die Bolzen r verschoben
wurde.
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Die Abb. 3 und d. erläutern das Verschiebeverfahren mittels eines
einfachen Gerätes. Die Querschwellen a des Baggergleises a, b und die Querschwellen
o des Fördergleises o, p müssen in genau gleicher Teilung liegen, damit die benachbarten
Schwellen auf je einer gemeinsamen, durch die gesamte Gleisbreite durchlaufenden
Unterquerschwelle c, . . , c" gelagert -werden können. Alsdann wird das bereits
in dem Zusatzpatent 388802 zum Hauptpatent beschriebene Gerät angesetzt,
das in der Hauptsache aus einem Schlitten mit seitlich wirkenden Druckrollen l besteht,
und über die ganze Gleislänge durchgezogen. Das Gerät treibt dabei die beiden Gleisstränge
a, b und o, p auseinander, bis der im Verschubsinne vorn liegende Strang
o, p durch die Anschlagbolzen r
gehemmt -wird, während gleichzeitig
der hinten liegende Strang a, b durch das Gesperre q am Zurückgleiten
gehindert wird. Um einBrechen der Anschlagbolzen r zu verhüten, müssen die Druckrollen
L mittels Federn s abgestützt sein. Ist das Fördergleis o, p ganz verschoben,
so wird ein zweites, ähnliches Gerät angesetzt (Abb. q.), das die beiden Gleisstränge
a, b
und o, p gegeneinanderzieht, bis sie etwa mit ihren Schwellenköpfen
zusammenstoßen, wobei der vorn liegende Strang o, p durch das an seinen Schwellenenden
befestigte Gesperre q am
Zurückgleiten gehindert wird. Schließlich
werden die an der hinteren Gleisseite freigelegten Unterschwellenstücke ci...cn
aufgenommen und an der vorderen Gleisseite wieder angesetzt. Schmierlöcher o' (Abb.
2) in den oberen Schwellen erleichtern das Verschieben. Man kann nach der Abb. 3
die Querbolzen entweder nach der Linie y auslegen, was -eine Parallelverschiebung
der Gleise a, b und o, p gegeneinander oder zur Böschungskante B des
abzubaggerndenBodens zurFolge hat, oder nach der Linie y,_ entsprechend einer Schwenkung
des ganzen Gleises um den Punkt z. Nach der Abb. 3 muß die auf die Druckrollen l
wirkende Feder s eine Druckfeder sein, nach der Abb. 4 dagegen eine Zugfeder. An
den Stellen des Gleises, wo das Baggergut aus der Schurre des Baggers in die Förderwagen
ausfließt, werden zweckmäßig auf die Holzschwellen a und o noch Schutzbleche aufgenagelt,
die seitlich so weit überstehen, daß kein Baggergut in die trogförmigen Unterschwellen
hineinfallen kann. Soll die Förderbahn nicht seitlich neben dem Bagger liegen, sondern
unter ihm durchlaufen, so werden die Förderbahnschwellen o in die Zwischenräume
zwischen den Baggerschwellen a gelegt, und die Unterschwellen c,-. . , c"
erhalten doppelte Breite, so daß j e eine Förderbahn- und eine Baggerschwelle dicht
niebeneinander in derselben Unterschwelle liegen. - -Die beschriebene Anordnung
hat gegenüber den bekannten Gleisrückmäschinen folgende Vorteile: Bei dem Erfindungsgegenstand
handelt es sich um ein einfaches Gerät, das mit einfachen Mitteln auch von ungelernten
Leuten unterhalten werden kann, unter Fortfall maschinenmäßiger Teile. Zum Verschieben
des Gleises ist nur ein geringer Kraftaufwand nötig, da das Gleis nicht hochgehoben
wird und die Reibung vermindert ist. Da das Hochheben wegfällt, werden auch die
Schienen und ihre Befestigungsmittel geschont. Die verschiebende Kraft übt keinerlei
Rückdruck auf die Bettung aus, so daß keine Kraft nutzlos zum Zusammendrücken der
Bettung verloren geht. Das Gleis verankert sich stets selbsttätig gegen Zurückfedern
und gegen den Baggerschub. Ein Nachrichten des Gleises nach dem 'Verschieben erübrigt
sich. Die Unterschwellen geben eine große Auflagefläche auf derBettung. Die Bedienung
der ganzen Gleisanlage erfordert nur noch leichte Handarbeit, namentlich das Hinüberbefördern
der Unterschwellenstücke von einer Gleisseite zur anderen,: zu dessen Erleichterung
noch ein- später zu beschreibendes besonderes Hilfsmittel vorgesehen ist.
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Die Abb. 5 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, und zwar
ein besonderes Gerät zum seitlichen Verschieben des- Gleises. Es besteht- in der
Hauptsache aus einer Zug-und Druckvorrichtung, beispielsweise einem Drückluftzylinder
u mit Kolben und Kolbenstange ul, wie sie an sich für den vorliegenden Zweck schon
bekannt sind. Der Zylinder u ist an einem auf den Gleisquerschwellen a befestigten
Querträger v angelenkt: Aus einer über clas ganze Gleis -laufenden Druckluftleitüng
w wird. der Zylinder mittels des Vierwegehahnes w,. gespeist. Bei der bekannten
Einrichtung stützt sich die Kolbenstange u,, mit einem Fuß gegen die Bettung. Nach
der Erfindung dagegen wird das freie Ende der Kolbenstange mit einem Querhaupt an
den Unterschwellenstücken c,.. . . cn angehakt, am einfachsten an die erwähnten
Querbolzen r. Wird nun die Kolbenstange durch die Druckluft in den Zylinder gezogen,
so wird das Gleis im gewünschten Sinne ohne jede Mitwirkung der Bettung verschoben.
Man kann die Ausführungsform der Erfindung nach der Abb. 5 auch mit der nach den
Abb. 3 und d. vereinigen. Dann ist (las freie Ende -der Kolbenstange u1 an das Förderbahngleis
o, p anzuhängen. Indem man (tann abwechselnd die Kolbenstange zc,, aus dem
Zylinder u hinaustreten und wieder eintreten läßt, rückt erst das Fördergleis
o, p vor, worauf das Baggergleis a, b nachfolgt usw. Die Kölbenstange
braucht dann' nur einen ganz kleinen Hub, etwa entsprechend einer Teilung der Verzahnung
c!", zu haben. Zweckmäßig läßt man hier die Vierwegehähne 7u,_ fort und ordnet zwei
Druckluftleitüngen w an, von, denen die eine mit sämtlichen rechten und die andere
mit sämtlichen linken Zylinderseiten in Verbindung steht. Man kann so von einer
einzigen Stelle aus durch Bedienen der beiden Druckluftleitungen das Bagger- und
Fördergleis beliebig weit verschieben, sofern nur genügend Unterschwellenstückeausgelegt
wurden, bis schließlich die Schwellenköpfe des Fördergleises o, p gegen die
ausgerichteten Anschlagbolzen r stoßen. Die Zug- und Druckvorrichtungen iz, is,,
werden in entsprechenden Abständen voneinander, etwa auf halbe Schienenlänge, angeordnet.
Sie können auch elektrisch, durch Druckwasser oder sonstwie betrieben werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeigt die Abb. 6 im Querschnitt
und die Abb.7 im Grundriß. Zum Abbefördern des Baggergutes dient in an sich bekannter
Weise ein stetiger Förderer, der an Stelle einer Förderbahn gleichlaufend mit dem
Baggergleis darauf verlegt ist: Er besteht in der Hauptsache aus einem Gestell A,
den Tragrollen C, Cl und dem Förderband D, Dl. Erfindungsgemäß dient der Förderer
als Kraftquelle zum seitlichen Verschieben des Gleises. Man kann zu dem Zweck wieder
in gewissen Abständen voneinander mechanisch wirkende Zug- und Druckvorrichtungen,
entsprechend der Abb. 5, anordnen, die alle von dem Förderer angetrieben
werden.
Eine besonders einfache Ausführungsform ist in den Abb. 6 und 7 dargestellt. Die
oberen Tragrollen C werden von dem umlaufenden Förderband 17 angetrieben, was namentlich
bei Glieder- oder Plattenförderbändern sehr einfach zu erreichen ist, indem man
die Glieder in die mit den Rollen C verbundenen Zahnkränze eingreifen läßt. Auf
den Achsen einzelner Tragrollen C sind außen Spilltrommeln E aufgekeilt. An unteren
Auslegern am Gestell <4 sind ferner Umlenkrollen f angebracht. Zugseile G sind
einerseits an den Unterschwellenstücken cl . . . c" befestigt, zweckmäßig an den
Anschlagbolzen r, anderseits über die Umlenkrollen F zu den Spilltrommeln E geführt
und um diese geschlungen. Läßt man den Förderer laufen und dadurch die angelegten
Seile G anziehen, so kann man mit wenigen Mannschaften das Gleis im ganzen oder
streckenweise seitlich verschieben, bis es durch die Anschlagbolzen r festgelegt
wird.
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Endlich ist in der Abb. 8 noch ein Hilfsgerät dargestellt, durch das
die Unterschwellenstücke leicht von der einen Gleisseite zur anderen befördert werden
können. Das Gerät besteht im wesentlichen aus einem Gestell H, das mit Laufrädern
T auf dem Baggergleis ruht und zweckmäßig elektrisch angetrieben wird. Das Gestell
H trägt einen aus Umführungsrollen K
und endlosem Band L bestehenden
stetigen Förderer, ebenfalls mit elektrischem Antrieb. Das obere Trum des Förderbandes
L dient zum Befördern der Unterschwellenstücke c,,. . . c" von der einen Gleisseite
auf die andere. Nach Gebrauch wird das Gerät zur Seite gefahren. Der Bedienungsmannschaft
sind also nur noch leichte Arbeiten auferlegt: auf der einen Gleisseite das Aufheben
der freigewordenen Unterschwellenstücke und Auflegen auf den Förderer
H, L, auf der andern Gleisseite das Anhaken der abgeworfenen Unterschwellenstücke
an die bereits liegenden, sodann das Einlegen der Anschlagbolzen r, endlich die
Bedienung der Kraftantriebe zum Gleisrücken.