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Einkettenförderer, bei dem an einer umlaufenden Kette in etwa gleichmäßigen
Abständen Stau- oder Schubscheiben angebracht sind
Der Stauscheibenförderer besteht
aus einer Förderrinne, in welcher eine Kette bewegt wird, auf der in etwa gleichen
Abständen tellerförmige Scheiben angebracht sind. Parallel zur Förderrinne ist die
Rückführung angeordnet, in welcher die Stauscheibenkette wieder zurückbewegt wird.
Derartige Förderer schieben bei flacher Lagerung das Fördergut gleitend in der Rinne
vorwärts. Bei steiler Lagerung staut sich das Fördergut hinter den Stauscheiben.
Förderer dieser Art sind in den letzten beiden Jahrzehnten in erheblichem Maße zum
Einsatz gebracht worden. Sie haben sich in steiler und halbsteiler Lagerung bestens
bewährt.
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Mit der Verlängerung der Abbaustreben wurden auch die Stauscheibenförderer
entsprechend länger.
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Es sind heute viele Anlagen in Betrieb mit einer Länge von 200 m und
mehr. Mit der Länge des Förderers steigt auch die Belastung der Stauscheibenkette.
Der Bruch einer solchen Kette würde eine erhebliche Gefährdung der am Stoß arbeitenden
Bergleute bedeuten. Um die Gefahr eines Kettenbruches zu verringern, werden von
den Bergbehörden sehr strenge Anforderungen an die Güte und Festigkeit der Ketten
gestellt. Da bekanntlich eine Kette aber nur so stark ist wie das schwächste Kettenglied,
ist durch die Qualität der Ketten allein die Bruchgefahr nicht vollständig zu beseitigen.
Es ist schon vorgeschlagen worden, die Ketten in besonderen Kanälen zu führen, durch
deren Längsschlitze Haltebügel herausragen, an denen die Stauscheiben befestigt
werden. Hierbei wurde auch schon vorgeschlagen, die die Haltebügel für die
Stauscheiben
tragenden Kettenglieder mit Gleitschühen zu versehen oder als Gleitschuhe auszubilden.
Auf diese Weise ist es möglich, ein Abstürzen einer gerissenen Kette im Abbaubetrieb
zu verhindern. Bei der konstruktiven Ausbildung derartiger Förderer ergeben sich
jedoch erhebliche Schwierigkeiten. Beim praktischen Betrieb stellen sich weitere
Mängel ein, die den Einsatz von derartigen Stauscheibenförderern mit zwangsgeführter
Kette auf die Dauer unmöglich machen. Während nämlich die gebräuchlichen Stauscheibenförderer
ohne Zwangsführung mit einer praktisch ungespannten Kette arbeiten und daher nur
verhältnismäßig geringe Reibungsverluste aufweisen, sind bei zwangsgeführter Kette
der oben bezeichneten Art die Verhältnisse wesentlich anders. Die Kette muß immer
so gespannt sein, daß sich keine Hängekette bilden kann. Andernfalls sind Klemmungen
der Kette in der Führung nicht zu vermeiden, die leicht zu Kettenbrüchen führen
können. Der Kraftbedarf einer solchen auf ihrer ganzen Länge zwangsgeführten Kette
beträgt ein Mehrfaches gegenüber der ungeführten Kette bei den bisher gebräuchlichen
Stauscheibenförderern. Es braucht sich nur eine Stauscheibe in der Nähe des Antriebes
zu klemmen, dann kann sich der Kettenstrang von vielleicht zweimal 200 m Länge elastisch
so weit dehnen, daß die Kette zwischen der Klemmstelle und dem Antrieb zusammengeschoben
wird, worauf dann die obenerwähnten Stauungen eintreten können. Die straff gespannte
Kette erhöht zudem den Verschleiß der Rinnen insbesondere an den Enden der Rinnenschüsse.
Auch kann es vorkommen, daß die Förderrinne in Mulden angehoben wird. Bei einer
Winkelrinne, bei welcher das Fördergut gewöhnlich auf dem Liegenden rollend in den
Förderer gelangt, würde dann die Kohle unter dem Förderer durchlaufen und verlorengehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stauscheibenförderer
derart auszubilden, daß die erwähnten Mängel vermieden werden und die genannten
Störungen nicht auftreten können. Eine gewisse Führung der Kette soll beibehalten
werden, wobei die Führung jedoch so ausgebildet ist, daß ein Durchhängen der Kette
keine Störungen zur Folge haben kann. Außerdem soll die Spannung der Kette nicht
die hohen Werte annehmen, wie sie bei einem Förderer, dessen Stauscheibenkette auf
ihrer ganzen Länge zwangsläufig geführt ist, notwendig eintreten müssen.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei einem Einkettenförderer die
Förderkette, die im übrigen frei durch die Förderrinne und Rückführung verläuft,
in Abständen mit Gleitschuhen versehen ist, die in parallel zur Förderbahn und Rückführung
verlaufende Bahnen, z. B. Kanäle, eingreifen und in ihnen geführt sind. Ein Führungskanal
umschließt also nicht die Förderkette auf ihrer ganzen Länge.
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Vorteilhaft werden bei dieser Ausbildung die Gleitschuhe und die Stauscheiben
in der Längsrichtung der Kette gegeneinander versetzt. Eine mehr oder minder starke
Vereckung der Stauscheiben, die gelegentlich einmal eintreten kann, beeinflußt in
diesem Falle die Führung in keiner Weise. Es kann zwischen je zwei Stauscheiben
ein Gleitschuh angeordnet sein. Gegebenenfalls können die Gleitschuhe aber auch
einen größeren Abstand voneinander haben. Die Gleitkufen der Gleitschuhe haben zweckmäßig
eine Länge, die größer ist als die eines Kettengliedes. Die Führungskanäle für diese
Gleitschuhe können gebildet werden durch eine waagerechte Querschiene des aufragenden
Schenkels der Förderrinne einerseits und aus den gegeneinandergebogenen Rändern
einer zweckmäßig lösbar angebrachten U-Schiene. Da in diesem Falle nur die Ränder
des längs verlaufenden Schlitzes zwischen den beiden Teilen eines jeden Führungskanals
dem Verschleiß unterliegen, können an diesen Stellen Schleißschienen angebracht
werden, die ohne großen Kostenaufwand ersetzt werden können.
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Es empfiehlt sich, die Gleitschuhe gleichzeitig als Schließbügel
von Kettenschlössern auszubilden. In gleicher Weise können aber auch die Kettenglieder,
an welchen die Stauscheiben befestigt werden, als Kettenschlösser ausgeführt sein.
Im letzteren Falle empfiehlt es sich, das Verschlußglied als Gelenkbolzen auszubilden,
der in Längsrichtung der Kette liegt. An diesen Gelenkbolzen können dann die Stauscheiben
mit einer Büchse angelenkt werden, so daß sie senkrecht zur Längsrichtung der Kette
schwenkbar sind. Es ist dann zweckmäßig, die Kettenglieder, an welchen die Gleitschuhe
angebracht sind, um 900 verdreht gegenüber den Kettengliedern anzuordnen, welche
die Stauscheiben tragen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. I einen Förderer im Querschnitt Fig. 2 einen Teil der Förderkette
mit Gleitschuhen und Stauscheiben in Seitenansicht.
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Die Förderrinne 10 ist als Winkelrinne ausgebildet und durch Bügel
ii verstärkt. Die Schenkel IIa der Bügel und ebenso der breite Schenkel IOa der
Förderrinne ruhen am Liegenden. Der Schenkel 1 1b dagegen ragt senkrecht auf und
dient als Stütze für den zweiten Schenkel Iob des Förderproflls 10.
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Die beiden Teile 10 und ii sind durch Schweißung, Nietung oder in
sonstiger Weise miteinander verbunden.
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Am Kopf der Schenkel IIb ist in Längsrichtung des Förderers verlaufend
ein Flacheisen 12 angeschweißt. Die Längskanten dieses Flacheisens 12 sowie die
freien Ränder I3a der lösbar aufgesetzten U-förmigen Schiene 13 bilden die Führungsbahnen
für die umlaufende Stauscheibenkette 14. Die Schiene I3 wird beispielsweise durch
Schrauben I5 gehalten.
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Die Stauscheibenkette 14 trägt in gleichbleibenden Abständen Stauscheiben
I6. Diese sind um waagerechte Bolzen I7 schwenkbar, die in Längsrichtung der Kettenstränge
I4 verlaufen. Diese Bolzen 14 bilden gleichzeitig das Verschlußglied von Kettenschlössern
I8, mit deren Hilfe die Stauscheibenkette aus einzelnen kurzen Abschnitten zusammengesetzt
und schließlich endlos geschlossen wird. Infolge der Verschwenkungsmöglichkeit um
die
Bolzen I7 werden die Stauscheiben I6 im Förderprofil 10 sich stets selbsttätig in
das Fördergut absenken und bei gelegentlicher Überfüllung des Profils geringfügig
nach oben schwenken. Diese Bewegung wird durch die Spannung der Kette 14 jedenfalls
nicht behindert. Versetzt gegenüber den Stauscheiben I6 sind an der gleichen Kette
weitere Kettenschlösser I9 angebracht, deren Schließbügel 20 als Gleitschuhe ausgebildet
sind. Diese kufenförmigen Gleitschuhe werden durch Schrauben 21 mit den freien Schenkelenden
der Schließbügel 19 verbunden. Wie Fig. I der Zeichnung erkennen läßt, laufen die
beiden Kettenstränge 14 frei im Förderprofil 10 bzw. in der Rückführung. Nur die
Gleitkufen 20 der Kette 14 ragen in den Führungskanal I2, I3 hinein. Dabei stützen
sich die Gleitkufen auf den Längsrändern zu beiden Seiten des nach unten offenen
Führungsschlitzes ab.
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Während die Schloßglieder I9, die die Gleitkufen 20 tragen, nach
oben gekehrt sind, liegen die weiteren Schlösser I8, an denen die Stauscheiben angelenkt
sind, waagerecht. Zwischen je zwei Gleitkufen 20 befindet sich eine Stauscheibe
I6. Diese in verhältnismäßig geringen Abständen bewirkte Führung der Stauscheiben
hat zur Folge, daß die Stauscheibenkette praktisch ohne Spannung oder mit nur geringfügiger
Spannung arbeiten kann, wie es bei den ungeführten Stauscheibenketten der Fall ist.
Hängt die Kette durch, so hat das lediglich zur Folge, daß sich die Führungsschuhe
einander nähern und gegebenenfalls sogar aneinanderstoßen.
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Es besteht aber nicht die Möglichkeit, daß dadurch die Kette irgendwie
in Unordnung gerät. In gleicher Weise, wie sich die Gleitschuhe an der Stelle, wo
der Durchhang beginnt, einander nähern und gegebenenfalls aneinanderstoßen, werden
sie hinter der Staustelle wieder auseinandergezogen. Dabei sind die Führungskanäle
für-die Stauscheibenkette im Fördertrum und in der Rückführung an der oberen und
unteren Umführungsstelle durch bogenförmig verlaufende Führungsteile miteinander
verbunden. Die Stauscheibenkette ist also auf ihrer ganzen Länge eindeutig geführt.
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Die Rückführung der Förderkette kann an sich beliebig ausgebildet
sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind an den Winkelschienen II Bügel
22 bei 23 angeschraubt, die die etwa U-förmig profilierten Rückführungsbleche 24
verstärken.
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Dieses zunächst offene Rückführungsprofil 24 wird durch die Führung
12, I3 für die Gleitschuhe 20 verschlossen.
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Der Förderer besteht in bekannter Weise aus einzelnen Rinnenschüssen,
die starr oder beweglich miteinander verbunden sein können. Die bewegliche Verbindung
kann derart ausgebildet sein, daß sie nicht nur eine Verschwenkung in der Horizontalen,
sondern auch in der Vertikalen gestattet. Ein Förderer dieser Art kann daher bei
stempelfreier Abbaufront selbsttätig dem fortschreitenden Abbau entsprechend vorgerückt
werden. Er kann auch in Verbindung mit einem Kohlenhobel oder einer sonstigen selbsttätigen
Gewinnungseinrichtung benutzt werden.