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Stromabnehmer für elektrisch betriebene Fahrzeuge. Gegenstand vorliegender
Erfindung ist eine Stroinabnehmerkonstruktion und deren Betriebsmittel, die dem
Führer eines schienenloseh Wagens das Heben und Senken des Stromabnehmers mit Leichtigkeit
und Sicherheit gestattet, ohne daß der Führer seinen gewöhnlichen Platz am vorderen
Ende des Wagens verlassen muß, und die die wirksame Verbindung des Wagens sowohl
mit einem Paar oberhalb angebrachter Leitungsdrähte aufrechterhält als auch mit
Leichtigkeit in Verbindung mit dem einfachen Führungsdraht der gebräuchlichen Straßenbahnsvsteine
arbeiten kann.
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In der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht,
stellt Abb. i teilweise im Schnitt eine Seitenansicht eines Stromabnehmers mit der
Grundplatte und den Bedienungsmitteln dar.
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Abb. 2 ist ein Grundriß der Grundplatte und der elektrischen Verbindungen,
Abb. 3 eine Teilansicht und Teilschnitt derselben, Abb. 4 die Ansicht des Betriebes,
Abb. 5 eine zerlegte Ansicht der Abnehmerstange, der Grundplatte und der Unterstützung.
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Abb.6 ist eine ähnliche Ansicht des Getriebes, Abb. i eine schaubildliche
Ansicht eines Stromabnehmerschuhes zur Verwendung mit einem oberhalb angebrachten
Leitungsdraht.
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Abb. 8 ist eine seitliche Ansicht eines Erd-oder Spurschuhes, welche
in Verbindung mit dem Stromabnehmerschuh arbeitet.
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Wie in den Abb. i, 3 und 5 gezeigt wird, ist die Abnehmerstange i
zur Auf- und Abwärtsbewegung mit dem horizontalen Zapfen 2 versehen, der in einem
auf der Grundplatte 4 befestigten Träger 3 gelagert ist. Die Grundplatte 4 ist zwecks
Drehung um die vertikale Achse mit einem Ring 5 versehen, der am oberen Ende einer
durch das Wagendach gehenden Hülse 6 befestigt ist. In dieser kann sich die mit
der Grundplatte 4. verbundene Hülse 8 bewegen, die an ihrem unteren Ende das Getriebe
g trägt, das mit dem Stromabnehmer i durch das in der Hülse 8 frei hinlurcligdiencle
",-erbineitmgsstück
io verbunden ist. Die Stroniabnehmerstange i besteht der Einfachheit und Leichtigkeit
halber aus Holz, entweder aus einem oder mehreren Stücken, und ist niit einem achsialen
Kanal für die Durchführung der isolierten Führungs- oder Leitungsdrähte i i und
12 vom Kopf 13 bis zum unteren Ende d. versehen. Der Abnehrierkopf 13 weist die
Form eines drehbaren Rahme :s auf, der diagonale, aus Holz oder anderem isolierenden
-Material bestehende Arme 1.1 und einen horizontalen Träger 15 besitzt, von denen
der letztere eine Länge besitzt, die größer als der doppelte Abstand der oberhalb
der Straße angeordneten (nicht dargestellten) Leitungsdrähte ist. Der horizontale
Träger 15 trägt auf seiner oberen Seite zwei voneinander unabhängige Stromabnehnierplatten
oder -schuhe 16 und 17, die mit Taschen 18 zur Aufnahme eines geeigneten Schmiermittels.
wie Talg und Graphit, versehen sind, und zwischen deren anstoßenden Enden ein isolierender
Zwischenträger i9 angebracht ist, der ein Zusammenkommen der leiden Wagendrähte
mit dein einen der beiden Schuhe gleichzeitig verhütet, wodurch Kurzschluß entstehen
könnte.
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Da der Stroniabnehmerkopf keine genügend langen 'Metallteile besitzt,
welche den Zwischenrautn zwischen den Leitungsdrähten überbrücken könnten, so ist
(las Einrücken des Stromabnehmers und auch das Drehen unter einem stumpfen Winkel
zti den Drähten gegen Kurzschluß gesichert. An den äußeren Enden der Stromabnehmer
16 und 17 befinden sich Endstücke 2o mit abstehenden Schleifen 21, die sich oberhalb
und abseits der -,virksanien Stromabnehmerfläche erstrecken. An den unteren Enden
der Endstücke 2o «-erden die isolierten Leitungsdrähte 11 und 12, wie in Abb. 5
gezeigt wird, befestigt. Damit der Stromabnehmerkopf 13 jeder Veränderung der Höhenlage
der Leitungsdrähte unabhängig vom Beliarrungsvernii#gen der Stange i gleich folgen
kann, ist er in der Stange bei 21. ein kurzes Stück unterhalb des äußeren Endes
eingehängt, und an dein äußeren Stangenende ist eine Schutzunterlage 2 2 angebracht,
an der sich zwei mittels Zapfen l@efestigte Kniehebel 23 befinden, die finit ihren
kürzeren Armen durch die Spannungsfeder 2.1 verbunden sind, während ihre langen
Arm(- an der Innenseite der auseinandergehenden Arnie 14. mit entsprechenden Zapfen
versehen sind. Das untere I?nde der Mange i ist finit einer -Metallhülse 25 versehen.
flie in der Oberseite eine Ausnehinung 26 besitzt. Dieses gekapselte Stangenende
wird in eine Hülse eingesetzt, die in dein Ende eines gegossenen Metallstückes 27
angeordnet ist, und wird dort durch einen Längskeil 28 gesichert, der durch eine
Bewegungsschraube 29 betätigt wird. Das untere Ende des Stangenschuhes 27 ist gabelförmig
geteilt, um den Durchgang des vorderen Endes des Trägers 3 zu ermöglichen, während
dessen Vorderteil mit einem wagerechten Einschnitt 3o versehen ist, -in dem die
Schneide einer federnden Klinke 32 gestützt wird. Der Träger 3 hat einen sich nach
rückwärts ausbieitenden hohlen Arm 33, dessen äußeres Ende den V-förmigen hopf 34.
l;esitzt, während sich der Vorderteil, der den Zapfen 2 trägt, nach aufwärts ausdehnt.
Die Enden #les T-f@rniigen Kopfes sind zwecks Aufnahme der Bolzen 35 gelocht, tlie
mit den rückwärtigen Enden von kräftigen Spannungsfedern 36 entsprechend verbunden
sind. während die vorderen Federenden in Löcher der Klinke 32 Mitteis Bolzen 37
eingreifen. Im vorderen Ende des Armes 33 ist die Pufferfeder 38 angebracht, um
das untere Ende des eingehängten Stangenschuhes 27 festzuhalten, ini Falle die Abnehmerstange
von den Leitungsdrä liten ausspringen und in die Höhe schnellen sollte.
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Damit die Abnehmerstange in geeigneter Stellung festgehalten werden
kann, z. 3:. während der Verladung oder Ausbesserung. ist an der unteren Seite -des
Stangenschubes 27 ein gelochter Vorsprung 39 angebracht. der in der Offnung .4o
im Arm 33 durch einen ini Innern dieses Armes angebrachten, durch die Schraube 42
geführten Schieber 1i festIgehalten werden kann. Am unteren Ende des Trägers 3 befindet
sich der Flansch .13 mit Bohrungen .l4. fier Bolzen 45, durch die der Flansch an
der Grundplatte .1 befestigt ist. Diese Grundplatte hat die Form eines Drehtisches
(Abb. 3), mit dessen Hilfe der Stromabnehinerkörper tun eine vertikale Achse vor
und rückwärts schwingen kann, und l-c#sitzt ein scheibenförmiges Kopfstück 46, (lvssen
Nabenteil 47 mit Gewinde zur Verbindung finit dein oberen Teil der Büchse 8 versehen
und durch die 'Mutter 48 gesichert ist. Der Teil 4(--) 1.esitzt an seiner Unterseite
eine konische Lagerfläche, die auf konischen Rollen 4c) ruht. An der Außenseite
der Grundplatte.- l:etin(let sich ein durch Klemmschrauben 50 befestiter
geteilter Schutzmantel Si, der zwei gegenüberliegende Einschnitte zur Aufnahme der
isolierenden Teile 52 besitzt. Der Ring @ besitzt ebenfalls Gewinde zur Verbindung
mit dein oberen Ende der feststehenden Hiilse ti. In der oberen Seite des Ringes
befindet sich ein konzentrischer Kanal 54, dessen -Mittelteil eine konische Lagerfläche
zur C"ntcrstntzung der Rollen d.9 besitzt, während der Zwischenraum zu beiden Seiten
als Ölfänger dient. Um die Außenseite des Nabenteiles 5 3 und konzentrisch zu ihm
befinden sich dr: i isolierte Unterlagsscheiben 55, zwischen welchen zwei isolierte
Kontaktringe 56 und 57
angeordnet sind. Die Scheiben 55 sind durch
Bolzen 58 befestigt. Die Kontaktringe tragen an ihrem inneren Mäntel die
isolierten Leitungsdrähte 59 und 6o, die zum Elektromotor und zur Beleuchtungsanlage
des Wagens in bekannter Weise führen. An der Außenseite der Ringe 56 und 57 befinden
sich die Kontaktbänder 61 und 62, welche an der Ringaußenseite gleiten können. Die
Enden der Bänder sind nach außen gebogen und regulierbar und nachgiebig durch die
Schraube 63 miteinander verbunden, die eine Feder trägt und das eine Ende des Bandes
an das benachbarte preßt, während an der diametral gegenübe=rliegenden Stelle der
gebogenen Enden jedes Band eine Schlinge 64 besitzt. Eines der nach außen gebogenen
Bandenden bei jedem Band ist Init einer Verbindungsschraube 65 zur Befestigung .der
entsprechenden Leitungsdrähte i i und 12 versehen. Um die Drehung ,der Bänder 61
und 62 mit dem Stromabnehmer ohne eigentliche Verbindung zu ermöglichen, sind die
auswärts gebogenen Enden und die Schlingen 64 in Ausnehmungen der isolierenden Teile
52 gelagert (Abb. 2).
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Wie in Abb. i bei 7 gezeigt wird, geht die feststehende Hülse 6 durch
das Wagendach, «-o sie durch das Halseisen 66 und eine Anzahl feststehender, oberhalb
und unterhalb des Wagendaches angebrachter Arme 67 festgehalten wird, die durch
die Bandeisen 68 und 69 mit der Hülse 6 verbunden sind und an verteilten Stellen
des Wagendaches verbolzt werden. An dem unteren Ende ist eine glockenförmige Hülse
7o befestigt, in welcher sich das Rollenlager 71 befindet (Abb. 6). Während das
obere Hülsenende 8 von der Grundplatte 4 gehalten wird, ist das untere Ende mit
denn Flansch 72 verbunden und wird durch das Rollenlager 71 getragen. Der Flansch
72 ist mit dem Rahmen 73 des Getriebes 9 fest verschraubt.
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Das Getriebe 9 wird von dem Rahmen 73 getragen, der zur Aufnahme der
Zahnstange 74 dient, die mit dem unteren Ende des Verbindungsstückes io verbunden
und bei 75 (Abb. i) an dem Stangenschuh 27 der Abnehmerstange befestigt ist.
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Die Mittel zum Senken der Abnehmerstange mit der Zahnstange 74 entgegen
der Spannung der kräftigen Federn 36 bestehen aus einem mit einem Spiralzahn versehenen
Rad 76, das durch doppelt übersetzte Stirnräder 77, 78, 79 und 8o mit Hilfe des
Handrades 81 angetrieben wird. Damit das Spiralräd außerhalb des Bereiches der Zahnstange
74 bewegt werden kann, wodurch letzterer die freie Auf- und Abwärtsbewegung möglich
wird, während der Stromabnehmerkopf in wirksamer Verbindung mit den Leitungsdrähten
steht, ist das Rädergetriebe selbst in einem um eine horizontale Achse drehbaren
Träger 82 gelagert, dessen Drehpunkt bei 83 am oberen Ende des Rahmens 73 liegt
und dessen unteres Ende die Führungen 84 zu
beiden Seiten des Rahmens besitzt.
Um die Drehbewegung des Trägers 82 zu ermöglichen, ist ein schneckenförmiger Hebezapfen
85 nahe .dem unteren Ende des Rahmens 73 vorgesehen, der in einer Ausnehmung 86
am unteren Trägerende eingreift. Er wird durch einen Handgriff 87 betätigt, der
mit einem Anschlag 88 versehen ist und, mit den unter 9o° versehenen Einschnitten
89 und 9o am unteren Ende des Rahmens 73 arbeitend, den Hebezapfen in den Grenzlagen
festhält. Der Hebezapfen ist mit einer normal gespannten Feder 9i versehen, die
die Vorrichtung in Eingriff zu halten trachtet, während an dem Handgriff 87 die
Feder 92 angeordnet ist. Diese Feder ist bestrebt, den Handgriff 87 mit seiner Nase
88 in Aussparungen 89 und 9o einer Verklinkung festzuhalten.
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Soll der Stromabnehmerkopf in Verbindung mit den Leitungsdrähten treten,-
so zwingt der Führer durch Ausübung einer horizontalen Zugkraft auf das Bedienungsräd
den Stromabnehmer seitwärts um die vertikale Achse der Grundplatte zu schwingen,
bis er unter die Leitungsdrähte zu stehen kommt. Dann läßt er durch die Drehung
des Handrades 81 die Zahnstange 74 zurückgehen und gestattet dem Stromabnehmer,
unter dem Rückstoß der Federn 36 sich zu erheben, bis sein Kopf in Verbindung mit
den Leitungsdrähten kommt. Der das Rad freigebende Handgriff 87 ist dann nach vorn
gezogen und um seine horizontale Achse gedreht, wobei er durch den federnden Hebezapfen
85 den pendelnden Träger 82 nach rückwärts in Bewegung setzt und das Spirälrad 76
aus dem Bereich der Zahnstange 74 bringt. Soll dagegen der Stromabnehmer gesenkt
werden, dann werden das Spiralrad 76 und .die Zahnstange 74 in Verbindung gesetzt
und das Bedienungsrad 81 in entgegengesetzter Richtung gedreht. Soll der Stromabnehmer
in seiner gesenkten Stellung festgehalten werden, dann wird das Rad 81 so lange
gedreht, bis der Stangenschuh 27 in seine niedrigste Lage gebracht ist und der Bolzen
41 durch die öffnung 39 geschoben wird.
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Es ergibt sich nun oft die Notwendigkeit, schienenlose Wagen mit Mitteln
zu versehen, mittels deren die Wagen ebenso bedient werden können wie die auf Schienen
laufenden, die den Strom von .einem einzelnen oberhalb angebrachten Draht erhalten,
wie dies z. B. der Fall ist beim Einbringen des Wagens in oder von einem Wagenhaus,
das in einiger Entfernung vom Verbindungspunkt beider Systeme liegt. Zu diesem Zweck
ist ein leicht
lösbarer Stromabnehmerschuh 93 vorgesehen (Abb. i
und 7), der auf dem isolierenden Zwischenträger i9 liegt, bestehend aus einem Metallstück,
dessen Oberseite mit einer Rinne 94 versehen ist und in bekannter Weise die gleitende
Verbindung mit einem einzelnen Draht und seinen Kreuzungen herstellt, und dessen
Unterseite Klauen 95 und 96 besitzt, die dazu dienen, eine gute Verbindung mit den
beiden Stromabnehmerschuhen 16 und 17 herzustellen. Die Osen 97 dienen zur Aufnahme
eines Bolzens 98 derart, daß .dieser durch den Zwischenträger i9 geht, um dort den
Schuh zu sichern. Um eine gute Erdleitung für die Rückleitung herzustellen, ist
ein Spurschuh, wie in Abb. 8 gezeigt, unterhalb des Wagens angebracht und normal
in erhobener Stellung aber so eingerichtet, daß er zwecks Verbindung mit der Schiene
gesenkt werden kann, sobald der Kontaktschuh 93 verwendet werden soll. Der Spurschuh
besteht aus einem kurzen Metallstück 99, das so ausgebildet ist, daß es auf einer
Schiene gleiten kann, und an einem Ende mit einem eingehängten Eisenstab ioo verbunden
ist. Um eine gute Verbindung zwischen der Schiene und dem Schuh zu sichern, ist
letzterer mit einer Magnetisierungsspule ioi am Ende des Leitungsdrahtes io2 des
Wagenmotors versehen.
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Wenn der Spurschuh in Verwendung tritt, wird die Stromabnehmerrückleitung
durch bekannte Kontaktlösmittel ausgeschaltet.