DE387184C

DE387184C - Drehbare Kippvorrichtung fuer den Wagenkasten, insbesondere von Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE387184C
Application number: DEP41145D
Authority: DE
Original assignee: OTTO POHLMANN
Current assignee: OTTO POHLMANN
Priority date: 1920-12-17
Filing date: 1920-12-17
Publication date: 1923-12-21

Description

Drehbare Kippvorrichtung für den Wagenkasten, insbesondere von Kraftfahrzeugen. Die Erfindung betrifft eine drehbare Kippvorrichtung für den Wagenkasten, insbesondere von Kraftfahrzeugen, mit unter dem Kastenschwerpunkt angebrachter Kippachse und besteht darin, daß die I@ippachse auf einer Drehscheibe bekannter Ausführung in einem festen Abstand von der etwa um die halbe Wagenbreite von der Hinterkante des Fahrgestells entfernten Drehachse dieser Scheibe befestigt ist, so daß der in Ruhestellung mit der zu öffnenden Seite dem Führersitz zugekehrte Wagenkasten durch Ausführung einer Drehbewegung um go bzw. 135 bzv. 18o° unter gleichzeitiger seitlicher bzw. rückwärtiger Verlegung seines Schwerpunktes in die Kippstellung gebracht werden kann.
In den Zeichnungen ist- die Erfindung dargestellt, und zwar zeigen Abb. i eine Seitenansicht des Dreiseitenkippers, Abb. a den Grundriß desselben, Abb. 3 die Ansicht von hinten, Abb. d. die Darstellung des Hinterkippers und Abb.5 die Darstellung des Seitenkippers. In den einzelnen Abbildungen bedeuten i den Fahrzeugrahmen, 2 den Kippkasten, 3 und 4 die mit dem Kippkasten fest verbundenen Lagerböcke, welche lose drehbar auf Tragrohr 5 angeordnet sind, das in den am U-förmigen eisernen, kreisförmigen Ring 6 befestigten Lagerböcken 7 und 8 ruht. Ring 6 ruht auf einem gleich großen, kreisförmigen Ring 9, der seinerseits auf einem etwas schmäleren Flacheisenring io aufruht und mit diesem zusammen mit dem Fahrzeugrahmen i fest verbunden ist.
Der kreisförmige Führungsring i i, fest verbunden mit dem Ring 6, aber lose drehbar in Ring 9, faßt mit seinem Bund unter Ring 9, so aß eine Verschiebung in vertikaler Richtung unmöglich ist, wohl aber eine ganze Drehung gestattet. 12, 13 und 14 sind Halter für die Feststellvorrichtung 16; 17 ist ein am Ring befestigter Arm mit Halter 18 für die Feststellvorrichtung 15, und i9 ist ein schwingender Luft- oder Flüssigkeitszylinder mit Vorholfeder 2o, Kolben 21 und Kolbenstange 23, welche, mittels Drahtseil oder Kette 24 geleitet über Rolle 25, mit einer lose drehbar am Tragrohr 5 gelagerten Federspannvorrichtung 26 verbunden ist. Lagerbock 27 trägt Rolle 25 und ist am Kippkasten 2 verschraubt. Durch Hebel 28, 29, 30, 31 wirkt man auf die Feststellvorrichtungen 15 und 16 ein; 32 und 33 sind Auflageböcke, die sich auf Böcke 34 und 35 stützen und mittels Schlüsselbolzen 36 und 37 blockiert werden können. Federn 38 und 39 halten die Feststellvorrichtungen stets in wirksamer Lage, indem sie die auf den Wellen 4o und 41 vorgesehenen Nasenhebel 15 und 16 gegen die Anschläge 42 und 43 drücken. 44 ist ein Sperrhebel, der den Kippkasten während der Fahrt gegen Drehung in horizontaler Ebene sichert. 45, 46, 47 und 48 sind die ausgefrästen Lücken zu 44.
Der Kippvorgang vollzieht sich wie folgt: Ein Wuchtbaum, der eigens zu diesem Zweck unter dem Kippkasten bis zu seinem letzten Fünftel leicht herausziehbar angeordnet ist, dient als Hebelarm, ist jedoch der Deutlichkeit halber nicht gezeichnet.
Nachdem man den Sperrhebel 44 gelöst hat, dreht man mit Hilfe des Wuchtbaumes den Kippkasten 2 an seine gewünschte Kippstellung, wo der Sperrhebel 44 jeweils in 45, 46, 47 oder 48 einspringt, entfernt die Schlüsselbolzen 36 und 37 und löst die Feststellvorrichtung 15 mittels Hebels 28 oder 29 und kippt mittels des Wuchtbaumes den annähernd im labilen Gleichgewicht ruhenden Kippkasten 2 mit Leichtigkeit. Der wird augenblicklich eine Beschleunigung erfahren, die jedoch durch den in Kraft tretenden Luft- oder i9 und durch die Vorholfeder 2o eine i Bremsung erfahren wird. Durch das Kippmoment wird die Vorholfeder gespannt, während die im Zylinder i9 durch ihre Verdichtung ebenfalls eine Bremsung verursacht. Durch ein entsprechendes Loch am oberen Ende des Zylinders i9 wind durch allmähliches Ausströmen der Luft das Kippen sanft vonstatten gehen. Der Kippkasten 2 wird sich ruhig und selbsttätig mit der Sperrvorrichtung arretieren, bis der entleert und die Handhabung des Hebels 30 oder 3 i seine Freilassung bedingt.
Das Zurückkippen des Wagenkastens geschieht wie folgt: Mittels des Hebels 30 oder bewirkt man die Freilassung des Kippkastens 2, der sofort infolge der aufgespeicherten Kraft der Vorholfeder in seine normale Lage unter heftigem Aufschlagen auf die Böcke 34 und 35 zurückkippen würde. Letzteres lassen jedoch die Luft- oder Flüssigkeitszylinder i9 infolge ihrer vorhin beschriebenen Eigenschaft nicht zu, sondern der Kasten 2 wird sich ruhig auflegen; die Feststellvorrichtung greift hinter den Halter und die Schlüsselbolzen 36 37 wieder eingeführt werden.
Die Sperrvorrichtung 44 wird ausgelöst und der Kippkasten mittels Wuchtbaumes wieder in seine Ladestellung gebracht, woselbst die Sperrvorrichtung 44 wieder in Ausfräsung 48 einspringt.
Der Wagen steht bereit, neue Ladung zu holen.
PATENT-ANSPRUCH:

Claims

Drehbare Kippvorrichtung für den Wagenkasten, insbesondere von Kraftfahrzeugen, mit unter dem Kastenschwerpunkt angebrachter Kippachse, dadurch gekennzeichnet, daß - die Kippachse auf einer Drehscheibe bekannter Ausführung in einem festen Abstand von der etwa um halbe Wagenbreite von der Hinterkante des Fahrgestells entfernten Drehachse dieser Scheibe befestigt ist, so daB der in Ruhestellung mit der zu öffnenden Seite dem Führersitz zugekehrte Wagenkasten durch Ausführung einer Drehbewegung um 9o i8o° unter gleichzeitiger seitlicher bzw. rückwärtiger Verlegung seines Schwerpunktes in die Kippstellung gebracht werden kann.